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Jugend- Vorwärts

Nr.10

Beilage zum Vorwärts

30. Oftober 1930

Berlin   an der Spitze.

Aus der Arbeit der Sozialistischen Arbeiterjugend Groß- Berlins  .

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Du willst

Berlin   steht mit der Zahl seiner Mitglieder in der Reihe der| Gendarmenmarkt auf. Das war eine Veranstaltung, die in Berlin  Arbeiterjugendbezirte an erster Stelle. Sicher ist diese Tatsache, bie und weit darüber hinaus eine besondere Beachtung fand. Die alle erfreuen wird, nicht, weil wir die ,, ersten" sind eine Bestätigung Ausführungen Paul Löbes wurden zahlreich zitiert. dafür, daß alle unsere Funktionäre und Mitarbeiter ihre Kräfte mehr Brauche ich die Wahl besonders betonen? Drei Wochen lang als je in den Dienst der Bewegung war die gesamte Organisation bis gestellt haben. Werbung war die zum letzten Mitglied start für diese Losung der letzten Monate, ver­Arbeit eingespannt. Nie zuvor hat stärkter noch als in den Jahren es eine so attive und intensive Be­zuvor. Der Erfolg läßt sich an teiligung im Wahlkampf gegeben. zwel Zahlen sehr gut messen. Im Und selbst nach der Wahl war noch Jahre 1926 hatten wir in Berlin  feine Ruhe. Mitte Oktober mar. 2560 Mitglieder, heute zählen wir schierten wir noch einmal im Luft­4109 Mitglieder. Ein einfacher, garten gemeinsam mit der Partei oberflächlicher Ueberschlag über auf, um eine Kundgebung gegen einige zurückliegende Monate un­den Faschismus durchzuführen. serer Arbeit zeigt eine so große Bahl von zentralen, nach außen agilatorisch wirkender Veranstaltun gen, daß wir wirklich ohne lieber­treibung sagen fönnen, im politi. schen Leben der Hauptstadt ist bie Sozialistische Arbeiterjugend die Bewegung der jungen Arbeiter­schaft geworden.

Mitte April führten wir in einem großen Lichtspieltheater im Norden eine Werbefeler für die schulentlassene Jugend burch. We nige Tage danach, am 30. April, marschierten die geschlossenen Ro lonnen der S23. durch den Ar beiterbezir! Lichtenberg  . Dieser Aufmarsch am Vorabend des 1. Mai hat sich bei uns als selbstverständ lich eingebürgert und stand unter der Barole: Mehr Sugendschuß! Am 1. Mai sah Berlin   die Jugend an der Spitze der Demonstrationszüge ber Partei, die zum Lustgarten marschierten. Am 4. Mal trafen fich die Gruppen der Arbeiterjugend, Gewerkschaftsjugend und Jugend im Arbeitersport zum gemeinsamen Maijugendtag auf den schönen Waldwiesen bei Kaulsdorf  . war ein Tag gemeinschaftlicher Ar­beit aller sozialistischen   Jugendver­bände, wie er besser nicht sein

Das

Werde

Mitglied Lexialistischen Arbeiter- Jugend!

Alle diese großen Veranstal tungen wurden unter stärkster Be­teiligung der gesamten Mitglied schaft durchgeführt. Daneben aber lief die noch viel wichtigere Klein­arbeit in den Abteilungen. Von ben 109 Abteilungen wurden un­zählige Gruppenabende durchge­führt.

Das ist das beste Zeichen

für die Festigkeit und Stärte der Bewegung, für den Opfermut der Mitgliedschaft. Bergessen wir nicht, daß die Arbeit getragen wird von einem im Verhältnis kleinen und jungen Stamm von Funktionären.

Zwei Dinge sind in diesem Jahr nicht gelungen: ein Ferien­zeltlager war geplant und mehrere Ferienfahrten sollten durchgeführt werden. Das Zeltlager mußte wegen mangelnder Beteiligung ab­gesagt werden und von ben Ferien fahrten konnte nur eine stattfinden, Am Jugendtag in Kopen hagen nahmen von Berlin   nur 170 Mitglieder teil. Schuld daran ist die wirtschaftliche Lage, die Er­werbslosigkeit, die in der letzten Zeit sich unter unseren Mitgliedern merk. lich vergrößert hat und vor allem die Aelteren der Bewegung erfaßt. Unsere aller nächsten Auf­gaben seien furz angedeutet. Für

fonnte, und der, wie wir hoffen, mit Anstoß zu der notwendigen| die erwerbslosen Genossen wäre ohne Zweifel die praktischste Hilfe dauernden Zusammenarbeit geben wird.

Mitte Mai sprachen anläßlich einer internationalen Konferenz in der Neuen Welt" Bertreter der Internationale zur Berliner  Arbeiterschaft. Die Jugend füllte einen Saal allein. Während neben an in dem noch größeren die erwachsene Arbeiterschaft den Aus führungen lauschte, wollte der Beifall für die Genossen Deutsch  ), Vandervelde und den anderen nicht enden. Der Rast" des Ar­beitersports sah unfere Mitglieder wenige Wochen danach im großen Stadion im Grunewald   versammelt und eine Woche später trajen wir uns zur Sonnenwende in den Gosener Bergen. Der 1. Auguft fand uns mit der Partel gemeinsam im Lustgarten, am 11. August marschierten die Bezirke zur eigenen Verfassungsfeier auf dem

Arbeitsvermittlung. Wir werden uns auf eine Zusammenfassung unserer erwerbslosen Mitglieder in unseren Werbebezirten be schränken müssen. Stärkung ihres Selbstvertrauens, Nutzbarmachung der Kräfte für die Gesamtbewegung sei das Ziel. Die gewerkschaft­liche Organisation der Jugend soll durch Zusammenfassung der Ge­werkschaftsobleute und auch der Mitglieder nach Berufsgruppen einen stärkeren Auftrieb erhalten. Die Helmabende, die Zentralpunkte des Gemeinschaftslebens der Jugendgenossen müssen weiter ausgebaut, interessant gestaltet werden. Der Kreis unserer Mitgliedschaft hat sich von Jahr zu Jahr vergrößert, aber auch verjüngt. Anpassung an die Interessen dieser jungen Genossen ist Aufgabe der nächsten Zeit. Nur dadurch werden wir die Bewegung vergrößern. Dann