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Lohntüte, Gehaltszettel und der Lehrling In dem Auffah Lohntüte, Gehaltszettel und Lehrling" in Nr. 9 bes Jugend- Vorwärts" ist in der Darstellung der Arbeitslosenver sicherung ein Irrtum enthalten, den wir nachstehend berichtigen möchten. Die Versicherungsfreiheit bei den Lehrlingen richtet sich nicht nach dem Alter, sondern nach der Dauer der Lehrzeit. Ber ficherungsfreiheit bei gewerblichen Lehrlingen und kaufmännischen Lehrlingen ist gegeben, wenn ein schriftlicher Lehrvertrag von min bestens zweijähriger Dauer vorliegt. Die Versicherungsfreiheit der Lehrlinge erlischt in diesem Falle aber stets 12 Monate vor Be enbigung der Lehrzeit. Beträgt z. B. die Dauer des schriftlichen Lehrvertrags drei Jahre, so beginnt die Bersicherungspflicht mit dem Beginn des dritten Lehrjahres. Die Versicherungspflicht beginnt dann auch, wenn der Lehrling erst 16 Jahre alt ist. Jugendliche, die teine Lehrlinge find, unterliegen sofort mit der Aufnahme in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung der Versicherungspflicht in der Arbeitslofenversicherung. Nur schulpflichtige Kinder, die einer Ar beltstätigkeit nachgehen, unterliegen nicht der Versicherungspflicht. Das Alter spielt lediglich beim Bezug der Arbeitslosenunter­stützung eine Rolle. So tönnen Jugendliche erst mit Bollendung des 17. Lebensjahres Arbeitslosenunterstützung beziehen, sofern fie Unterhaltsansprüche an die Eltern usw. zu stellen haben. Troß des Ausschlusses der Jugendlichen vom Bezug der Arbeitslosenunter. stüßung vor Vollendung des 17. Lebensjahres haben sie auch in der Belt, in der sie feinen Anspruch auf den Bezug von Arbeitslojen unterstützung haben, die Beiträge für die Versicherung zu entrichten.

Aus der Jugend- Internationale

Sozialistische Jugendarbeit auf dem Balkan  . In Verbindung mit dem 10. Verbandstag des Sozialistischen Jugendverbandes in Bulgarien   und dem Parteitag der bulga rlichen Sozialdemotratie veranstaltete vor einigen Tagen in Sofia  bie Gozialistische Jugendinternationale eine Besprechung mit ben Mitgliedern des Zentralfomitees des bulgarischen Jugendverbandes und mit Bertretern der sozialdemokratischen Parteien in Rumänien  und Bulgarien  , in der bie Möglichkeiten einer stärteren Förde. rung der sozialistischen   Jugendarbeit auf dem Balkan   erörtert wurde. Für die Sozialistische Jugendinternationale   nahm Ollen hauer Berlin   teil. Die Beratung hatte ein gutes Ergebnis. Der bulgarische Jugendverband hat sich in der legten Zeit gut ent widelt, Geln 10. Berbandstag war stark beschickt, es ist zu er warten, daß der Verband in der nächsten Zeit seine Mitgliederzahlen steigert. Erfreulich ist auch die Entwicklung in Rumänien  . Der im Frühjahr neugegründete rumänische Jugendverband zählt zur Zeit rund 2000 Mitglieder in 21 Gruppen und wird in Kürze seinen An­

fchluß an die Sozialistische Jugendinternationale   vollziehen.

Der Jugendverband in Jugoslawien   besteht zur Zeit nicht, da es ihm unfer ber Diffafur unmöglich ist, fojialistische Jugend­arbeit zu leisten.

Auch in Griechenland   fehlt bis jetzt eine eigene Jugendorgani fation, die Partei bringt jedoch der Organisierung der Jugend jett großes Intereffe entgegen. Es wurde beschlossen, die sozialistischen  Jugendverbände des Ballans zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzufassen. Die Sozialistische Jugendinternationale   wird er. fucht, eine

Sommerfhule 1931 auf dem Balkan   abzuhalten und an dieser Sommerschule nicht nur Teilnehmer aus den Ballan ( ändern, sondern auch aus Ungarn  , Desterreich, Bolen und der Tschechoslowakei   zu beteiligen.

Rundschau

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Die Zahl der ungelernten männlichen Berufsschüler. In einem Aufsatz im Heft 10 des Lehrlingsschuß", herausge geben von der Wiener   Kammer für Arbeiter, Angestellte und Be­amte ist ein umfangreicher Auffah von Johannes Schult  , Hamburg  , über das Berufsschulwesen für die männliche ungelernte Jugend in Deutschland  , dem wir die folgenden Abschnitte entnehmen: Bon den 49 Großstädten haben 48 nach eigenen Angaben die Berufsschulpflicht für die gesamte männliche ungelernte Jugend ein­geführt. Gladbach- Rheydt   hat sie nur in einem Stadtteil. Bon den 45 Mittelstädten berichten brei, baß sie die Ungelernten nicht ein geschult haben, Hildesheim   hat nur einen Tei eingeschult. Von 54 Städten zwischen 20 000 und 50 000 Einwohner haben 48 geant wortet, daß in ihnen die Berufsschulpflicht für männliche ungelernte Budendliche bestehe, während 6 Städte mit Rein geantwortet haben. Unter diesen fleineren Städten find manche, deren Schülerzahl weit größer ist als diejenige mancher Stadt aus der Größentlasse zwifchen 50 000 und 100 000 Einwohnern.

it in 137 die Berufsichulpflicht für die männliche ungelernte Jugend Bon 148 Städten mit einer Einwohnerzahl von mehr als 20 000 eingeführt, in zwei Städten teilweise. In neun Städten ist nach eigenen Angaben die Berufsschulpflicht für diese Jugendlichen nicht eingeführt.

Das Ergebnis dieser Betrachtung ist also, baß bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Städte von mehr als 50 000 Einwohnern die ungelernten männlichen Jugendlichen zur Berufsschule heran­ziehen, daß weiter auch ein sehr großer Teil der Größentlaffe von 20 000 bis 50 000 Einwohnern jo verfährt. Bersönlich ist mir weiter hin bekannt, daß außerdem zahlreiche Orte mit einer Einwohnerzahl unter 20 000 Einwohner die Berufsschulpflicht für die männlichen hin einigermaßen erfreulich und dürfte sich vorteilhaft von der Be ungelernten Jugendlichen eingeführt haben. Das Bild ist also immer. rufsschulpflicht für die entsprechende weibliche Jugend unterscheiden, die auch in ganz großen Städten oft nur sehr dürftig durchgeführt ist. Nach den mir gemachten Angaben beträgt die Schülerzahl in den Großstädten 73 774, in den Mittelstädten 12 206, in ben 48 fleineren Städten 6820. Die Zahl der Schüler in den noch fieineren Orten läßt sich auch nicht annähernd Schäßen, dürfte aber nicht er­der nichterfaßten und ber noch fleineren Gemeinden lämen. Ins. heblich sein. Die Gesamtzahl beträgt also 92 800, wozu die Schüler gejamt fann mit mehr als 100 000 Ungelernten in ben deutschen   Be­rufsschulen gerechnet werden

Die berufliche Gliederung der Hitler- Jugend  .

liftischen Jugendverbandes. veröffentlicht eine Berufsstatistit ihrer Die Hitler- Jugend  ", bas Organ des offiziellen nationalsozia­im Monat August neuaufgenommenen 1400 Mitglieder, die sehr interessant ist vorausgesetzt, daß die gemachten Angaben den Tat fachen entsprechen, was bei den Hitler  - Leuten nicht immer der Fall sein soll. Nach dieser Statistik entfallen auf: Fabritarbeiter 24 Bro­zent, Bergarbeiter 7 Brozent, landwirtschaftliche Arbeiter 17 Bro. zent, faufmännische Berufe 10 Prozent, Handwerker 21 Prozent, Schüler 12 Prozent, sonstige Berufe 9 Prozent. Besonders über­raschen muß die Feststellung, daß nur 10 Prozent der Angehörigen der Hitler- Jugend   den taufmännischen Berufen entstammen. Da bas Wahlergebnis vom 14. September feinen anderen Schluß zuläßt, munistisch gewählt hat, die junge Angestelltenschaft dagegen mehr als daß die Arbeiterschaft nach wie vor fozialdemokratisch und kom. oder weniger den nationalistischen Barolen anheimgefallen ist, geht u. a. daraus hervor, bag entweder die Hiter- Jugend zahlenmäßig so schwach ist, daß sie überhaupt nicht ins Gewicht fällt, oder aber, daß die Angestellten zwar diesmal nationalistisch gewählt haben, aber nicht bei Herrn Hitler   organisiert sind. Treibholz" nennt man diese zweite Annahme sprechen. das in der Partetsprache. Die größere Wahrscheinlichkeit bürfte für

Die Gorgen der Jugend.

Auf der Weltkonferenz der DMCA., der Internationalen Ber einigungen chriftlicher junger Männer, wurde bie Frage gestellt, welches das dringendste menschliche Problem der heutigen Jugend fei. Bon den 50 Gruppen. In die die Konferenz eingeteilt war,

nannten 25 das seruelle Problem an erster Stelle, 17 weitere Gruppen an zweiter Stelle. Die zweite Stelle nahm das Problem Krieg und Frieden ein.

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Die Deutsche Bergwertszeitung" alarmiert! Kampf um die Jugend. Auch die Unternehmer liefern in ihrer Presse Beiträge zum Mit großer Besorgnis verfolgt die ,, Deutsche Bergwerfs Zeitung", Nr. 82, die fortschreitende Ra di talisierung der Jugend". Sie wittert unermeßliche Gefahren für die vom Unternehmertum vertretenen Gedankengänge und sie schreibt dazu: Jahr für Jahr wird Millionen von heran. wachsenden jungen Deutschen der marristische Münzfuß eingeprägt, damit sie nachher auf dem Schauplatz des Lebens und im Kampf der Weltanschauungen barnach rechnen sollen." Sie warmt damit vor der sozialistischen   und gewerkschaftlichen Jugendarbeit und erkennt in threr Berwirrung die großen Erfolge an, die die sozialistische Auf­flärungsarbeit vor allem unter der Jugend zu verzeichnen hat. Und interessant ist, was diefes Blatt- dann über den aktuellen Abwehr­tampf gegen den Margismus im allgemeinen und unter der Jugend im besonderen schreibt. Es wird aufgefordert, mit aller Kraft ben Bemühungen des Marxismus um die Seele der Jugend Abbruch zu tun. Als unzulänglich wird die bisherige Arbeit in dieser Hinsicht bezeichnet und gegenüber der Kirche wird Versagen und zu späte Jugend bringt auch die Entscheidung über die Zukunft." Erkenntnis der drohenden Gefahr festgestellt. Der Kampf um die

Unterstützung aller Bestrebungen, die der attiven Abwehr der sozia­Der Sinn dieser Feststellungen heißt Werkjugendpflege und listischen Jugendbewegung dienen. Daß hierbei die nationalsozia liftischen Jugendgruppen einen besonderen Borzug genießen werden, liegt klar auf der Hand, um so mehr, als von dieser Seite mit größter Bedenkenlosigkeit auch gewalttätige Angriffe gegen die sozialistische Jugend organisiert werden.

Kampf diesen Bestrebungen, aber auch verstärkte Werbearbeit unter der gesamten werftätigen Jugend, das war das Gelöbnis der Lüneburger   Reichstonferenz, die sich besonders mit diesen Fragen beschäftigte. Je lebendiger in den Gruppen der SAJ., der Arbeiter. sportler und der Gewerkschaften unsere Ideale gepflegt werden, um so erfolglofer werden die Bemühungen der Scharfmacher um die Deutsche   Bergwerts- Zeitung" bleiben.

L. D.