Begeisterung und Zuversicht. Hochauf flackern die Flammen, leuchten| Wissen, steigert die Begeisterung für unsere hohen Ziele, dann wer weithin in die Nacht. den wir siegen. Flamme verzehre die morsche Zeit, unsere Herzen sind bereit die Welt zu erobern.

Unser Genoffe Paul Löbe   ergreift das Wort: Schwer lastet die Wirtschaftstrife auf der Arbeiterschaft. Auch die prole­tarische Jugend wird im stärksten Ausmaße von ihr betroffen. Arbeitslosigkeit, Aussichtslosigkeit bedrücken ihr Leben. Doch trotz aller Not, trotz allen Elends dürfen wird nicht müde werden und fleinlich beiseite treten. Unser Kampf geht weiter, er muß verstärkt werden, steigert die Energie, steigert die Disziplin, steigert Euer| sind uns Symbol für diesen Kampf.

Wacht auf, Berdammte dieser Erde  ", mit diesem Gelöbnis, mit diesem Mahnruf schloß unsere Sonnenwendfeier.

Keine Gößenanbetung, teine romantische Schwärmerei, ein Be fenntnis, ein Treueschwur für den Kampf der Arbeiterschaft um ihre Menschenrechte ist unsere Sonnenmende. Die lodernden Flammen Fridel Schmiedel.

Ein Friedenswert an Kindern.

Seit zwei Tagen sind die französischen   Zeitungen mit der Neuig­keit erfüllt: 200 deutsche Kinder von Arbeitslosen kommen während ihrer Ferien nach Frankreich  .

Der Tag ist gekommen! Zwischen 18 und 19% Uhr, der Haupt­verkehrszeit in Paris  ; die Steno- Dactylo, die Arbeiter, die Ver­fäuferinnen; alles eilt, um nach Hause zu kommen.

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Wir sangen nicht weiter; jedoch bei Abfahrt des Zuges ließen die Kinder es sich nicht nehmen, den Refrain zu singen:

( ,, Böller hört die Signale, auf zum letzten Gefecht,

Die Internationale erkämpst das Menschenrecht!"

Das hinterließ einen Eindruck, den alle französischen   Kollegen und Genossen, die sich bei der Weiterbeförderung beteiligten, nie ver­Hochgessen werden, und das den Kameraden zeigte, daß auch schon die Jugend vertritt, wofür wir fämpfen; daß wir trotz allem, was auch tommen mag, nie den Kampf aufgeben werden: Den Kampf für die internationale Bölkerverständigung; Den Kampf für den Völkerfrieden!

Bahnhof Gare du Nord  ", Mittelpunkt von Paris  betrieb. Diejenigen, die in den Vororten wohnen, haften, um den Zug noch zu erreichen. Züge kommen von außerhalb, um die Menschen auszuspeien, die sich im Trubel des jetzt sich wiederbele= benden Paris   verlieren. Der Bahnhof gleicht einem Ameisenhaufen. Es wimmelt.

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Doch am letzten Quai stockt der Verkehr. Menschen stehen und warten geduldig.

Noch 5 Minuten und der Zug kommt!

Noch 2 Minuten.

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Endlich!

Ein Pfeifen, ein.legtes Busten. Der Zug steht.

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Jetzt in Reih' und Glied marschieren Kinder, vollbeladen, müde nach so langer Reise und trotz allem mit erwartenden, freu­digen Augen; Kinder mit blauen Kitteln und roten Wimpeln; Arbeiterkinder!

Aus den Versammelten lösen fich Stimmen: Es lebe der Friede! es lebe Briand  ! es lebe die Internationale!" Die Augen der Kinder glänzen. Aus einiger Munde tönt ein zaghaftes" Freundschaft", um dann mit einem feurigen, fräftigen Freundschaft" für den Empfang zu danken.

Die Vertreter der Gewerkschaften, der Partei, der Arbeiter­jugend, ja fogar der deutsche Botschafter, der Generaldirektor der französischen   Staatseisenbahn und die Presse sind anwesend.

Baris beteiligt sich an dem Empfang.

Neue große Rundfahrtautos stehen bereit, um die Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren nach dem Festsaal der Gewerkschaft zu bringen, wo für 200 hungrige Mäuler ein" Festmahl" bereitsteht. Einige fagen mir: Ist das für uns?, der Wein, die Servietten, das Besteck?" Einer wagte sogar zu sagen: Wir gehören eigentlich unter den Tisch, das ist ja ein Essen wie für feine Leute". Dem wurde die Antwort zuteil: Sind wir denn keine feinen" Leute? Sollen wir es denn nicht auch einmal schön haben?"

Ein französischer Kamerad begrüßte alle im Namen der Syn­dicate recht herzlich und forderte sie auf, nur" feste drauf los zu effen".

Das ließ man sich natürlich nicht zweimal sagen. Sie hatten alle großen Hunger mitgebracht. Ein deutscher Lehrer dankte für die Gastfreundschaft und rief ein hoch" aus auf die Internationale und den Völkerfrieden.

Nach dem Essen sah man Freude und Zufriedenheit auf allen Gesichtern. Es war nicht einer von den Hamburgern, Leipzigern oder Berlinern, der ein verdrießliches Gesicht machte oder vielleicht gar an Heimweh dachte. Nein, im Gegenteil, überall sagte man mir: ,, Wir haben nicht geglaubt, daß die Franzosen   so nett sind" oder es ist so schön hier, wir möchten immer hier bleiben".

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Ja, ich glaube es Euch, auch ich, wo überall ich hinkommen mag, werde freundlich aufgenommen. Und überall heißt es: Nie wieder Krieg!"

Und ich bin der Meinung, daß dieser Wunsch des Friedens, den die Franzosen aussprachen, die Kinderherzen erfaßte, sie aufrüttelte und ihnen einprägte: Ja wir wollen in Frieden leben mit unseren französischen Kameraden, wir wollen Freunde sein, es darf kein Krieg herrschen zwischen den Bölkern."

Und diese Kinder, die am selben Abend die Internationale auf dem Bahnhof sangen, werden es weitertragen, und werden dafür kämpfen, daß es nur ein Ziel für uns gibt: ,, Nie wieder Krieg!"

Leider hatten wir ein kleines Mißgeschick. Ein Polizist, der, obgleich er die Worte nicht verstand, aber etwas musikalisch war, und heraushörte, daß wir die Internationale sangen, bat uns, diese nicht zu singen, da sie hier verboten sei!

Wir fangen die Strophe zu Ende und man applaudierte uns.

Beruf und Sport.

" Freundschaft" Lisa Reitz.

Die Berufsschule in Königsberg   hat eine Erhebung unter ihren Berufsschülern veranstaltet, um die Jahl der sporttreibenden Jugendlichen festzustellen. Dabei ist ermittelt worden, daß von den 3014 Berufsschülern nur 814 regelmäßig Sport treiben, also nur rund 27 Proz. der Schüler. Das Ergebnis ist gewiß nicht erfreulich, aber es erscheint sofort in einem ganz anderen Licht, wenn man bei der Untersuchung die Berufe der Schüler berücksichtigt. Es stellt sich nämlich hierbei heraus, daß Berufe mit schlechter Arbeits­zeitregelung erheblich weniger an sportlicher Betätigung teilnehmen. Während z. B. von den Bäckerlehrlingen nur 16,6 Proz. und von den Schneiderlehrlingen sogar nur 10,1 Proz. aller Lehrlinge regel­mäßig Sport betrieben, betrug bei den Elektrikern der Prozentjag der sporttreibenden Berufsschüler 58,6 Proz. und im Buchdruck gewerbe 50 Proz.

Der Einfluß des Berufes zeigt sich hier ganz deutlich. Es find hauptsächlich Gewerbe mit vorherrschenden Familien­betrieben, wo der Lehrling häufig noch in Koft und Logis beim Meister steht, wo auch die Arbeitszeit noch schlecht geregelt ist und der Lehrling über die Zeit hinaus mit allen möglichen Arbeiten, die oft mit seinem Berufe gar nicht im Zusammenhang gebracht werden können, beschäftigt wird. Hier bleibt den Lehrlingen nicht die Zeit, sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Auch vertreten viele Lehrmeister ganz rückständige Anschauungen, und jede sport­liche Betätigung erscheint ihnen überflüssig. Wir haben so etwas nicht gefannt, und ihr braucht das auch nicht zu kennen."

Die Ergebnisse der Königsberger Berufsschulerhebung werden gewiß ganz allgemein intereffieren, so daß es uns nicht überflüssig erscheint, die Zahlen hier bekanntzugeben:

Bäcker

Fleischer

Friseure

Gärtner

Maler und Lackierer Bauschlosser.

Schmiede

Schneider

Lehrlinge davon Sportler Prozent

300

50

16,6

148

30

20,2

142

26

18,3

83

11

13,2

222

50

22,5

185

27

14,5

56

7

12,5

99

10

10,1

77

22,5

Tischler und Stellmacher. 342

Hier sind zunächst diejenigen Berufe angeführt, die eine geringe sportliche Beteiligung aufweisen. Wie man sieht, sind es ausnahms los solche Berufe, in denen der Familienbetrieb start vorherrscht. Es wäre gewiß äußerst interessant gewesen, wenn gleichzeitig Feft. stellungen darüber getroffen worden wären, aus welchen Gründen die Lehrlinge sich nicht am Sport beteiligen. Man hätte zweifellos ermittelt, daß das Arbeitsverhältnis der Hauptgrund ist. Erheblich stärker war die regelmäßige sportliche Betätigung bei folgenden Berufen: Lehrlinge davon Sportler Prozent

Bauhandwerker Buchgewerbe Elektriker  

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86

12322332

288

30

68

50

208

58,6

93

26

27,9

31

30

30,9

29

37,1

Klempner und Installateure Maschinen- u. Autoschlosser 425 Tapezierer und Sattler

Zahntechniker.

97

.

78

Die Lehrlinge können aus diesen Ergebnissen wertvolle Schlüffe ziehen. Nur dann fann sich die arbeitende Jugend ausreichend sport­