Mehrere andere solche Beispiele tönnten no angejuyer werden. Die Arbeiter faben, wie die Affoziation allein das Prinzip der Gleichheit, welches teine Revolution hatte in die industriellen Kreise bringen fönnen, endlich zur Wahrheit machte. Ein Widerstand der Meister gegen diese Arbeiter­tendenzen war schon deshalb nicht möglich, weil sie wegen der Vorzüglichkeit der von den Affoziationen gelieferten Ar­tikel nicht mit denselben tonkarrirea founten. I jeder Asso­zlation gab es eine Jury, die aus mehreren Mitgliedern der Affoziation zufammen gefegt war, un w ich am Ende des Tages über die Güte eines jeden fabriz'rten Artikels zu ent­scheiden hatte. Nur jene Artikel, welche ganz tadellos waren, wurden den Arbeltern gutgeserieben und zum Verkauf zuge­Iaffen.

Alle Arbeiterassoziationen waren von der Nothwendigkeit überzeugt, daß sie sich blos dann Bahn brechen und die industrielle Welt auf eine andere Grundlage bringen fönnten, wenn das Publikum auf das Gewissenhaftefte von ihnen be­dient würde. Redlichkeit und Aufrichtigkeit im Berke r war das erste ge'ellschaftliche Brinzip der Arbeiterassoziationen, das ihnen von allen Sozialisten eingeschärft ward. Hatte doch Fourier erzählt, daß die kommerziellen Betrügereien seines Vaters, die er als junger Mensch beobachten konnte, ihn zum Reformator gemacht hatten. Proudhon   hatte ein ähnliches Geständniß abge.egt. Owen's Arbeiterassoziation in New­Lanart hatte son früher auf ähnliche Weise reussirt, und ihr Gewinn hatte fich auf Millionen Francs belau en, weil auch fie dieses Prinzip befolgte, in allen Transaktionen die größte Redlichkeit und Aufrichtigkeit zu zeigen Das ging so weit, daß Owen häufig dem Publitam b.wies, daß er nicht auf feinen eigenen Gewinn bilde und der Welt ein Beispiel geben wolle, das der tommerzielle Verkehr mit absoluter Redlich telt vereinbar set. Wenn Owen in New- Lanart eine beden­tende Bestellung für den Einkauf von Baumwolle erhielt, so rieth er dem Käufer von dem Geschäfte ab, wenn ein Fallen der Preise vorauszusehen war. Dagegen schrieb er seinen Geschäftsfreunden, um ihnen zu rathen, Einfäufe zu machen, wenn ein Steigen der Preise erwartet werden konnte. Nichts­deftoweniger machte die Affoziation von New Lanark auf diesem Wege, welchen gewöhnliche Geschäftsleute für Wahnsinn halten witrden, glänzende Geschäfte, weil sie eines allgemeinen Ver­rauens genoß

Die franzö schen Arbeiter tannten alle diese Traditionen und gingen auf deren Geist ein. Sie hielten es auch für ihre Pflicht, durch die Gesaicklichkeit in ihrem Handwerk das Beste zu leisten, was das faufende Bublifum erwarten konnte. So bestimmten die Reglements mehrer. Affoz'at'onen, daß ein Buch geführt werden sollte, in das man alle Dienste, welche irgend ein Mitglied der Affoziation durch Verbesserung eines Verfahrens dem Handwerke leifte, eintrage, und welche pekuniäre Belohnung einem solchen Erfinder ertheilt werden müffe. In fast allen Arbeiterassoziationen fanden periodisch Sizungen statt, um zu berathen, ob nicht das betreffende Ge werbe von der Anwendung etwaiger wissenschaft icher Fort­schritte einen Nutzen ziehen tonne. Die Affoziationen wollten stets fo weit als möglich den besten Artikel zu dem billigsten Preise Liefern, und fie feßten sich freiwillig eine Grenze, über welche hinaus fie fie untersagten, Gewinn von Kanden zu ziehen. Dies war namentlich dadurch veranlaßt worden, daß ur­sprünglich die Arbeiter von der Ansicht ausgegangen waren, daß die Lösung des socialen Problems nicht ohne einen evan­gelischen Geift der Brüderlichkeit möglich wäre. Da es ihnen num damit Ernft war, diese Lösung zu finden, so lebten ste fich in die Britderlichkeit hinein. Dieselben Arbeiter, welche vor der Februarrevolution sich gegenseitig Konkurrenz gemacht und dadurch die Arbeitspreise herunter gedrückt hatten, er wachten auf einmal zu einem neuen Leben der Brüderlichkeit. Selbst wenn sich Uneinigkeit unter den Mitgliedern einer Affoziation erheb, hörte dieser Geist der Liebe zwischen ihnen nicht auf. Dies zeigte sich z. B. in der Assoziation der Tisch­geräthmacher( fabricants de couverts). Die Mitglieder der felben hatten sich über die Frage veruneinigt, ob der Arbeits­Lohn noch der Arbeitsstunde geregelt werden solle oder nicht. Nachdem sich ein Theil der Mitglieder der Affoziation zu ridgezogen hatte, um auf eigene Faust eine neue Assoziation zu bilden, blieben beide Assoziationen doch in höchft freund­fchaftlichen Beziehungen, und die Arbeiter, welche die Bezah lung nach der Stunde beibehalten wollten, fasten zu jenen, welche die Stickarbeit als Maßstab annahmen: Falls wir sehen sollten, daß Euer Prinzip das richtigere ist, werden wir nicht ermangela, von Eurer Erfahrung Stußen zu ziehen."

In Allem und Jedem unterschied sich das Wesen der Ar­beitereffoziationen von der Arbeit unter einem Prinzipale. Während ein gewöhnlicher Prinzipal die Politit verfolgte, von dem Elend der Arbeiter zu profitiren, um weniger Ar beitslohn bezahlen zu müssen, suchten die Arbeiteraffoziationen thre dürftigen Kameraden auf, um sie in die Assoziation hin­ein zu ziehen und ihnen einen unmittelbaren vollen Antheil an dem Gewinne derselben zu geben. Ein Brinzipal hat nur Eines vor Augen: auf welche Art er den möglichst großen Rußen von seinem Geschäfte ziehen könne, um sich sodann von demselben bereichert zurück zu ziehen. Die Affoziation dachte an das Leiden des gesammten Arbeiterstandes und an die Lösung des sozialen Problems und wurde nicht müde, nach derselben zu fireben.

Brieftaste n.

Auf verschiedene Anfragen zur Notiz, daß behufs der engeren Wahlen die Listen nicht ausgelegt werden; es fönnen also Bersonen, welche am Wahltage in derselben fehlten, nicht reklamiren. Dagegen muß dies von Denjenigen geschehen, welche reklamirt hatten, und doch nicht in der Liste standen. Zu diesem Zwecke müffen fie fich zwei Zeugen verschaffen. W. Lazte. Brandenburg  . Senden Sie 20 Sar. ein in Briefmarken. கு.

Aurich  . Bremen  . Die Social politischen Blätter" find noch vollständig zu beziehen. Die Expedition.

Die Annoncen für Dresden  , Wanosbeck und für den Deutschen   Zimmererbund haben, weil sie hier zu spät ein­gingen, teine Aufnahme finden können.

Wir Berin

Deutscher Zimmerer- Bund.

Die zum Freitag, den 16. Januar, annoncirte Versamm lung fällt aus, ba wir an diesem Tage in demselben Lokale elne Bartelversammlung haben. Wir fordern die Berliner  Zimmerer auf, in dieser Bartelversammlung recht zahlreich zu erscheinen. Mitgliederbeiträge nimmt der Raffirer Girte vorn am Eingang von den Zimmerlenten entgegen.

D. und A. Kapell. Gute Damanpiefel werden mitgem. Mühlenftr. 21, 3. Et.

Fur Berlin.

Parteiversammlung

Freitag, den 16. Jannar  , Abends Uhr,

im Lokale Sophienstraße 15. Tagesordnung: Die engere Wahl im sechsten Berliner   Wahlkreise.

Die Parteigenossen, welche eingeschriebene Wähler des sechsten Berliner   Wahltreifes find, müssen vor­zugsweise zur Stelle sein.

Hafenclever.

Für Berlin  . Deffentliche Wählerversammlung:

Donnerstag, den 15. Jan., Ab. 82 Uhr, Wollandsstraße 12: Referent: Herr P. Grottkan.

Tagesordn.: Die am 27. Januar stattfin­dende engere Wahl für den 6. Berliner   Wahlkreis. Für das Arbeiter Wahlcomité: H. Eds. Für Berlin  .

Allgemeiner deutscher Arbeiter- Verein Versammlungen

Sonnabend, den 17. Jan., Abends 8 Uhr, im Grat well'schen Bierlokal( oberer Saal), Kommandantenstraße 77-79 Bortrag des Herrn Finn.

Sonnabend, den 17. Jan.. Abens   8 Uhr, fm Lokale des Herrn Lindemann, Manteuffelstraße 90. Vortrag des Herrn Scholz.

Sonnabend, den 17. Jan., Abends 8 Uhr, im Lofale des Herrn Böhm, neben der Kaiser Franzfaserne. Vortrag des Herrn Höppnet.

Montag, den 19. Januur, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Meister, Landwehrstraße 11. Vortrag des Herrn Wittstod. Fragelaften. H. Eds.

Berliner   Affordträger- und Bauarbeiter- Verein. Oeffentliche Versammlung

Sonntag, den 18. Jaunar, Vormittags 11 Uhr, im Lokale des Herrn Altermann, Potsdamerstr. 103. Tagesordn.: Vortrag des Herrn Stahl. Verschiedenes und Fr.gefaßten. Wilh. Wißmann.

Für Berlin  .

Arbeiter Frauen und Mädchenversammlung Freitag, den 16. Jan., Abends 8% Uhr,

in Lokale des Hrn, Lindemann, Manteuffelstraße 90. Tagesordn.: Vortrag, Verschiedenes und Fragetaften. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

Berliner   Buger- Club.

Stiftungsfest nebst Ball

Sonnabend, den 7. Februar,

fim Lokale des Heren Lieber, Thorfir. 12. Die Zwischenpausen werden durch deklamatorische Bor träge ausgefüllt.

Barteigenoffen haben Zutritt unter Legitimation. Anfang des Concerts 8 Uhr, des Balles 9 Uhr. Entrée für Herren 7 Sgr., für Damen 2 Sgr. Wir bitten um recht starken Besuch. Das Comité

Sämmtliche Tischlergesellen,

welche in Blanofortefabriten arbeiten, werden ersucht, in den Werkstätten freiwillige Sammlungen für die gemaßregelten Kollegen der Quandt'schen Fabrit zu veranstalten und ble Gelder schleunigft auf dem Bureau, Molkenstr. 10, abzuliefern. W. Schmit.

Für Berlin  . Strife- Verein der Schneider.

Freitag, den 16. Januar, Abends 8 Uhr,

im Lotale des Herrn Niederlag, Niederwallstr. 37, werden sämmtliche Kommissious Mitglieder zu einer Bespre hung eingeladen.

H. Neumann.

Um pituftliches Erscheinen ersucht NB. Nächste öffentliche Bersammlung Mittwoch, den 21. Januar.

-

Für Berlin  .

Alle Meldungen in Krankheits- und Sterbefällen find von jetzt an zu richten an den Vorsitz. F. Dolz, Bergfir. 80, 5. 1 Tr. Den Mitgliedern der Kranken- und Begräbnißkaffe des chemaligen Strifevereins der Schuhmacher und Berufsgenossen Berlins   zur Nachricht, daß am 12. d. M., Abends 7 Uhr, bas Mitglied Johann Koslowsky aus Danzig   gestorben ist und am Freitag, den 16. d., Vormittags 10 Uhr, von der Leichenhalle des St. Hedwigskirchhofes aus beerdigt wird, und werden die Mitglieder hierdurch zur Betheiligung einge laden. Der Borstand.

Für Wilmersdorf  . Comitéfißung

Sonntag, den 18. Januar, Bormittags 10 Uhr, im Lokale des Herrn Schneidereit, für den Teltower Kreis.

Alle Comitémitglieder und Bevollmächtigten werden zur festgesetzten Zeit eingeladen, da ihre Anwesenheit dringend nothwendig ist. Here Diehmann ist anwesend.

Nachmittags 2 Uhr findet

Volksversammlung

G. Berg.

ftatt. Dem Parteigenoffen 2. Kegler zu seinem am heutigen Tage stattfindenden Geburtstage die herzlichsten Glückwünsche. J. Lachmund. 3. Oberherr.

E. Schlafft. i. 3. v. b.. Frenzel, Oranienftr. 171, 5. 3.

NB.

War PUER Xlgemeiner deutscher Arbeiter- Verein.

Mitglieder Bersammlung Freitag, den 16. Jan., Abends 8 Uhr, in Tütge's Salon, Valentinstamp 41. Tagesordn.: Wahl und Bereiusangelegenheiten. Die fämmtlichen Bezirtsführer find hierzu dringend Bater.

elageladen.

Für Hamburg  .

Allgemeiner Tischler:( Schreiner  -) Verein. Mitgliederversammlungen

Montag, den 19. Januar, Abends 8 Uhr, in Tüttge's Salon, Valentinstamp 41. Tagesordn.: Monatliche Abrechnung. Die Geldfrage zu den Stichwahlen. Verschiedenes W. Harder.

Für Barmen.

Algemeinte dealer chatter- Berein. Geschloffene Mitglieder- Bersammlung

Sonnabend, den 17 Januar, Abends 8 Uhr, bei Herrn Müller in Barmen

Die Mitglieder müssen unbedingt erscheinen. Für Osnabrück  .

Mann.

Große Volksversammlung

Sonntag, den 18. Januar, Vormittags 10 Uhr, im Kuhlmann'schen Saal( Alte Münze). Tagesordnung: Das Resultat der Wahl und wie ver halten wir uns zu der engeren Wahl? Um zahlreiches Erscheinen wird hiermit gebeten. Das Arbeiter- Wahlcomité. 3. A.: F. Klute.

Für Wattenscheidt. Oeffentliche Volksversammlung

Sonntag, den 18. Januar, Vormittags 11 Uhr, im Saale des Wirths Gahmann in Höntrop  . Tageneordn.: Die Arbeiterpartei und ihr Befireben. Verschiedenes. Referenten: Die Herren Karl Seel aus Dortmund   und August Drees bach aus Duisburg  . Ich bitte alle Partelgenossen von nah und fern, zugege zu sein. Wilhelm Schultes, Bevollmächtigter für Gelsenkirchen  . Für Frankfurt   a. M. Algemeiner deutscher   Arbeiter- Verein. Gesslessen Mitgliederversammlung Freitag, den 16. Januar, Abends 8 Uhr, im Vereinslotal, Zeil Nr. 47. Tagesordn.: Wichtige Angelegenheiten. Alle Mitglieder müssen auf dem Platz sein.

Für Cöln.

Der Bevollmächtigte.

Generalversammlung

sämmtlicher Zimmerleute von Cöln und Umgegend

Sonntag, den 18. Januar,

Im Lokale des Herrn 3 audig. Sternengoffe 25. Tagesordn.: D& Verhalten der Zimmermeister gegen di Gesellen.

Hauptsächlich müssen in dieser Versammlung die Mit glieder des Deutschen Zimmerer- Bundes zugegen sein. Der Bevollmächtigte des Deutschen Zimmerer- Bundes. Für Breslau  . Generalversammlung

der allgemeinen Kranken- und Sterbekasse Sonntag, den 18. Jan., Vormittags 11 Uhr, im Lotale des Herrn Scholz, Wehnerstr.- und fleine Groschengassen Ede.

Tagesordn.: Abrechnung und Vorstandswahl. Nur Mitglieder haben Zutritt. Um zahlreiches Erscheine ersucht H. Hildebrandt. Porf's Salou,

Rüdersdorferstraße 45, am Ofibahnhofe. Sonnabend, den 17. Januar,

Theater- Borstellung, nachher Kränzchen.

Zur Aufführung tommt: 1) Die schöne Müllerin  , nad dem Franzöfifchen: ,, La meunière de Marly" par Miles ville. 2) Er ist Baron, oder: Freuden und Leiden eine Berliner   Schufterjungen. C. Borft

Um recht zahlreichen Besuch bittet Unserem braven Freunde und Kämpfer für die Mensche Bernhard Blumenthal zu felnem am 19. d. Mte. wiederkehrenden Wiegenfested herzlichste Gratulation.

rechte

Frankfurt   a. M. Deine Frau und Deine Verwandten. O, mögeft Du noch lange Jahre Vereint mit uns im Kampfe fteh'n. In Noth und Stürmen nicht verzage, Bis einst die Freiheitsfahnen weh'n! O, möge Dir auch ferner bleiben Laffalle's Lehre Schild und Hort, Bis einst im Freiheits- Glorienscheine Ecfhallet das Erlösungswort.

( Verspätet.)

-

Meinem lieben Manne die herzlichsten Glückwünsche fetitem am 14. Januar stattgefundenen Wiegenfefte. Halberstadt  . Frau Zacharias

( Berspätet.)

Unserem tapferen Mittämpfer für Freiheit und Recht, be Schneider A. Zacharias, die herzlichsten Glückwünsche feinem am 14. Jannar ftattgefundenen Wiegenfefte. Mög Du unveränderlich weiter kämpfen und nie zaghaft werde Halberstadt  , 12. Januar 1874.

Deine Bartelgenoffen R. Dahlen und W. Sense Dez Fran Wilfe zu ihrem am Sonnabend, den 17. stattfindenden Geburtstage die herzlichste Gratulation. C. 2. Döhrner Thurm.

Drud von C. Ihring's Wwe.( A. Colbazky) in Berlin  . Berantwortlich fits bie Redaktion: C. Becker in Berlin  . Berlag von W. Grüwel in Berlin  .