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Ja, Jhr Bourgeois, Ihr mögt sagen, was Ihr wolt. So unlauter Eure jezigen Eigenthumsverhältnisse sind, so heilig ist das Arbeitseigenthum der Communisten.
Politische Uebersicht.
Arbeiter, was einer Bevölkerung von circa 50,000 Seelen entsjertrag das Privateigenthum des Einzelnen geworden ist, dar- eingetroffen und am Bahnhofe von dem eben erst genannten Bürspricht. Die Arbeitsprodukte dieser Gegend mögen in Eisen und aus durchaus noch nicht hervorgeht, daß derselbe nun als Ein- germeister, den rothen Parlamentsabgeordneten, den Stus Stahl bestehen, deren Erze von den Bergleuten gefördert und von zeiner zu konsumiren und zu wirthschaften hat. Vielmehr wird denten der Universität und den demokratifchen Arbeiter- und Handden Hüttenarbeitern mittelst gleichfalls dort geförderter Kohlen ver- hier die freie Affoziation und die engere Gemeindeassoziation ge- werkervereinen mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel hüttet werden, und in Holz, welches die Holzarbeiter fällen. Die rade den Genuß weit angenehmer und größer machen. Bei- empfangen worden. Die Landung in Civitavecchia , durch stürmiBehörde des focialistischen Gemeinwesens wird dann an Arbeit spielsweise muß es das häusliche Leben im höchften Grade genuß- fches Wetter verspätet, ist erst um 1 Uhr nach Mitternacht erfür einen Monat, in dem z. B. 25 Arbeitstage und 5 Feier- reicher machen, wenn die engere Gemeinde eine Assoziation folgt. Die ganze Stadt war schon den Tag über festlich beflaggt tage find, eine Arbeitsleistung verlangen, welche insgesammt darstellt und das Wohnungswesen, die Lustbarkeiten, und nach eingebrochener Dunkelheit auch noch illuminirt worden, 375,000 Arbeitstagen gleichkommt. Dabei haben z. B. die Berg die Verschönerungen auf gemeinsame Kosten in's Werk setzt, und die am Landungsplay versammelte Menge batte fich mit lente einen 8ftündigen, die Hüttenarbeiter einen 9ftündigen, die desgleichen, wenn das Familienleben sich durch Freundschaftsbund Pechfackeln versehen. Um Garibaldi das Mussteigen zu erleichtern, Waldarbeiter und Handwerker einen 10ständigen Normalarbilts in solcher Weise ausgedehnt, daß die Kindererziehung und war mittels eines zum schwimmenden Salon hergerichteten und tag und die Beamten gleich den mit dem Transport beschäftigten Pflege, das ganze häusliche Leben in größerem Umfange, reich dekorirten Flosses die Verbindung zwischen dem Dampfboot Fuhrleuten eine ungeregelte Arbeitszeit, fo tommt dies nicht gleichsam in einer großen Familie, sich vollziehen. Es ist dies und der Landungsbrücke hergestellt worden. Das städtische Mafitwelter in Betracht, weil die Gesetzgebung in diesem Fall eben annimmt, eine im Vortheil aller Betheiligten liegende Frage, die also ihre forps spielte die Garibaldihymne und die Feuerwehr bildete daß die Arbeit im Bergwerke in 8 Stunden ebenso anstrengt, wie Lösung von selbst in dem Augenblicke finden muß, wo Neid und Spalier und stellte die Ehrenwach: an dem Hause, wo der GeHandwerksarbeit in 10 Stunden u. f. 1o. Die gesammte Berg- Egoismus, die tüdischen Kinder der heutigen Gesellschaft, ver- feiert sein Nachtquartier nahm. Ma biefigen Bahnhof bestieg mannsaffoziation erhielte demanfolge monatlich für 200,000 schwinden. Baribaldi den für ihn bereit stehenden Galawagen des Munici beitstage Papiergeld, die Hüttenarbeiter für 100,000, die Waldpiams; aber ehe der Rutscher die Pferde in Bewegung setzen arbeiter für 50,000 Arbeitstage u. f. w. Sodann würde die fonnte, hatte die fanatische Menge die Thiere schon ausgeGewerbebehörde vorausgesezt, daß Bergleute und Hütten spannt und zog nun selbst unter dem betäubenoften Rafen und arbeiter ihr Wert selbst in Stand halten dann das gefertigte Schreien das Fuhrwerk weiter. Auf dem ziemlich langen Wege Eisen für einen Werth von 300,000 Arbeitstagstagen und das nach der Wohnung Menotti's wuchs das Gedränge immer mehr gefchlagene Holz für einen Werth von 50,000 Arbeitstagen überan, so daß der Wagen zuletzt gar nicht mehr voran konnte und nehmen; ähnlich würde dieselbe die Arbeit der Beamten und Garibaldi fich genöthigt fah, im Hotel Constanzi eine Zuflucht transportirenden Fuhrleute, denselben honoriren und zu dem Provor der übergroßen Zärtlichkeit seiner Bewunderer zu daktionswerth schlagen. Die Arbeitsleistung der 500 Handwerker, fugen. Unterdeffen war der römische Magiftrat in corpore gleich 12,500 Arbeitstagen, welche der Bevölkerung- also den nach der Wohnung Menotti's gefahren, um ebenfalls seine Hal. Ronfumenten direkt geleistet wird, aber würde von den Leyte digung darzubringen, aber erst nach langem vergeblichen Harren ren auch direkt an, die Assoziation der Handwerker mittelst jenes tam endlich ein Bote mit der Meldung, dec General sei im GastBaplergeldes bezahlt werden, oder es würde jene Affoziation ein hefe abgestiegen. Die Herren Stadtväter ellten nun dorthin, für alle mal für ein Pausch quantum, gleich 12,500 Arbeitstagen um ihre Rolle zu spielen. Soeben sagt man mir, Garibaldi Papiergeld, die Ausführung aller in ihr Fach schlagenden Arbeifet bei der Dämmerung in einem gefchloffenen Wagen nach der ten in der ganzen Gegend unter der Kontrole der Gemeinden Behanfang feines Sohnes gefahren, nachdem er im Laufe des Abernehmen. Nachmittags zwei- oder dreimal vom Balkon des Gasthofes zum Volte gesprochen. Weder in Civitavecchia , wohin ein Bataillon zur Verstärkung der Garnison von Livorno aus gefandt worden war, noch hier hat das Militär fl sehen lassen; sämmtliche Truppen waren in ihren Quartieren tonfignirt. Garibaldi fieht hinfällig und leidend ans und schleppt fich mühsam an seiner Krücke fort, so daß er und Jeder, der ihn fleht, jeden Augenblick daran erinnert wird, daß die Kugel eines piemontesischen Ber fagliere dem Borkämpfer der Einheit Italiens den Fuß zerschmettert hat. Seine abenteuerliche Tracht giebt ihm das Ansehen eines Martisoreiers: ein rothes Flanellhemd, ein weißer Ueberwurf, ein rothfeldenes Halstuch and eine goldgeftidte hellblaue Hausmüze bilden das Kostüm des Abgotts der Republikaner .
* Der Empfang Garibaldi's in der römischen De putirtenkammer am 26. Januar hat den lebhaften Charakter an fich getragen, der jenseits der Alpen zu Hause ist. Als der General in das Haus eingetreten war, erhob sich die gesammte Linte und begrüßte ihn während einiger Minuten mit Bravo rufen. Als die Rahe wieder hergestellt war, forderte ihn der Präsident auf, den üblichen Eid zu leiften. Garibaldi stand auf und sprach de Cidesformel ohne Zögern und mit Klarer Stimme. Unmittelbar darauf begrüßte das ganze Sans, Rechte und Linte, Die Produktivassoziationen der einzelner Gewerbszweige diese Handlung mit einer dreifachen Beifallesalve. Die Sigung haben in ähnlicher Weise Arbeit und Verdienst, also das empfangene dauerte dann ohne anderen Zwischenfall fort. Als der General Bapiergeld, unter ihre engeren Mitglieder zu vertheilen, wus, leicht das Haus verließ, versammelten fich die Deputirten der Linken verständlich, nicht schwieriger ist, als die heutigen B'rechnungen außerhalb des Hauses und bewillkommneten denselben nochmals. der Arbeitslöhne. Es wird behauptet, so telegraphirt man der„ Times", der GeEs kommt schließlich die dritte Funktion der obersten General beabsichtige, einige Zeit in Rom zu bleiben; die italienische werbehörden in Betracht, nämlich die Regelung des Verkehrs. Regierung fehe mit einiger Besorgniß dieser Eventualität entSie übernimmt also von den gro en Produktivassoziationen die gegen. Weiter wird behauptet, der General habe Caprera verProdukte gegen Auszahlung des Arbeitsgeldes; sind es Rohpro- lassen, weil er sich dort zu einsam fühlte und dann, weil er in dukte, so werden dieselben zur Weiterverarbeitung anderen Asso- Rom fein wollte in dem Augenblidt, wo der Papst sterbe, um ziationen zugewiefen, das an lettere gezahlte Arbeitspapiergeld, die italienische Regierung zu hindern, dem Nachfolger fowie die Transpocttnften, worden darauf zum Rohproduktenwerth Bio Nono's irgend eine nachtheilige. Konzession zu zugeschlagen, und sofort, bis endlich das fertige Gut in'e Ma- machen. Es ist allerdings nicht undenkbar, daß gerade die Halgazin des Staates abgeliefert wird, uach: em alle auf dasselbe tung der italienischen Regierung in tirchlichen Angelegenheiten verwendete Arbeit durch Arbeitspapiergeld bezahlt ist. Garibaldi zu seinem auffälligen Erscheinen in Rom veranlagt hat. Die, Germania " ärgert sich natürlich, wie alle Klerikalen und Ultramontanen, über den ausgezeichneten Empfang, den Garibaldi erhalten hat. Sie läßt sich deshalb auch einen lügenhaften Bericht aus Rom schreiben, der außerdem don Shmähungen aller Art wimmelt.
Hierauf wird durch die Gewerk ehörde noch der in Folge von Unfällen verloren gegangere Werth zerstörter Güter und vergeblicher Arbeit, sowie der zur Neatschaffung von Fabritationsanlagen u. s. w. erforderliche Werth als Prozentfäße auf die gesammte Gütermenge, welche das Volk hergestellt hat, aufgeschlagen, und es bekommt diese hierdurch genau den Werth, welcher an Arbeitspapiergeld an das gesammte arbeitende Voll ausgezahlt worden ist.
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So lange der Kulturkampf" in Deutschland währt, haben vir jeden Angriff auf die Klerikalen vermieden, die uns doch in jeder Beziehung entgegenstehen. Wir thaten es nicht, weil Es könnte scheinen, als seien die Beamten, Merzte, Lehrer, wir einen solchen Kulturkampf, wie thn Deutschland gegen Künstler und sonstigen Personen, welche, ohne Güter zu produziren, Rom jezt führt, verdammen, und auch deshalb, weil wir, wenn arbeiten, nicht berücksichtigt, um so mehr, da in e nem sozialisti- zwet unserer Gegner sich bekämpfen, lieber den Schwächeren unterschen Gemeinwesen Rechtspflege, Heilanstalt, Erziehungswesen, flügen, als den Stärkeren; wir haben ein Intereffe an folKunft und Wissenschaft dem Volke nnentgeltlich sein müssen- chen gegenseitigen Berfleissungen unserer Feinde. doch eft dies gleichwohl geschehen, denn hierzu reicht eine Ein- Je länger der Kampf dauert, desto besser für uns. Aber, tommensteuer der gesaminten Bevölkerung aus, so daß jene für wenn die„ Germania " einen der Unfrigen, und zwar einen der Zwecke des Gemeinwohls Arbeitenden vom Staate direkt edelsten Männer des Jahrhunderts, schamlos angreift, wenn sie aus dem Steuersädel bezahlt werden. eine der großartigsten Boltsbewegungen, mie die gegenwärtige in Rom , verhöhnt, dann hat sie wahrlich keinen Anspruch mehr auf Shonung, dann sagen wir offen: Wir hassen die ultramontaneu Heuchler, die im eigenen Lande aus egoistifoer Opposition Freiheit fordern, in den anderen Ländern aber die Knechtschaft verlangen!
Es ist somit die gesammte Gütermenge, welche nach den obigen Ausführungen in den Staatsmagazinen lagert, für das im Bolle koursirende Arbeitspapiergeld käuflich. Beide Werthe find gleich groß. Es tann also ein Jeder nach Bedürfniß und Auswahl, sowie auf eigene Bestellung, aus diesen Magazinen Konfumartikel entnehmen, und die persönliche Freiheit ist nach jeder Beziehung sicher gestellt, während ein Jeder genau so viel Werthe verbrauchen kann, als seiner eigen. n Arbeitsleistung entspricht.
Hierin liegt die abfolute sociale Gerechtigkeit. Ein socialistisches Privateigenthum, wie wir es hier finden, direkt aus der Arbeit hervorgehend, und zum Ersatz der körperlichen und geistigen Kräfte gebraucht, ist wirklich heilig. Denn es repräsentirt die eigene Arbeit, das heißt, einen unzertrennlichen Theil des Menschen selbst.
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Die Haltung der Germanta" in Bezug auf Frankreich und Spanien ist ja bekanntlich ultra- reaktionär, da file für den Grafen Chambord und für Don Carlos Partei nimmt; ebenso zeigt sich ihre niedere Gesinnung dem Bolte und der Freiheit gegenüber durch die oben erwähnte Korrespondenz, die wir nunmehr hier folgen laffen:
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Nom, 24. Januar. In dem Augenblide, in welchem ich Ihnen schreibe, durchziehen lärmende Haufen( 1) alle Straßen der Stadt und fingen die Garibaldihyume, der sie zur Abwechselung Todesdrohungen gegen den Papft, die Geistlichkeit und die Klerikalen hinzufügen. Der Held der beiden Welten" ist nämlich gegen 3 Uhr Nachmittags hier Plünderung der Stadt ein Lüneburger Edelmann, Otto von Ebbe, ein, und des Ritters Knecht besichtigte sich die neue Herberge und tam auch auf den Boden. Auf deffen Frage, wer er set? stellte sich Münzer sehr schwach und fagte: er sei ein tranker Mann und liege feit lange da am Fieber. Der Reifige, der ihn nicht kannte und nach einem Beuteftud umberspähte, entdeckte Münzer's Tasche, durchsuchte sie und fand darin die Briefe, die der Graf Albrecht von Mansfeld an die Bauern geschrieben hatte. Da durch war er verrathen. Otto von Ebbe führte ihn zu den Für ften. Diese empfingen ihn mit der Frage, warum er das arme Bolt verführt und in ein solches Blutbad geflürzt habe? Er aber hatte sich bereits wieder gefaßt, und der Geist, der ihn seit frühester Jagend emporgetragen hatte, der es ihn wagen hieß, Menschen zu opfern, um die Menschheit zu retten, sie zu opfern einem nach seiner Anficht edelsten Zwede, während er die Fürsten sie ihrem Eigennus, Launen und Lüften opfern sah dieser Gelft tam jetzt über ihn und hielt ihn aufrecht.
Um Mißverständnisse zu vermeiden, wollen wir übrigens noch kurz darauf hinweisen, daß, wenn somit auch der ArbeitsHaupthaufe der Flüchtigen dann und wann zur zehre; aber der von dem Landgrafen voransgesandte verlorene Haufen tam mit den Bauern in die Stadt Frankenhaufen hinein, und noch fürchterlicher war das Gemezel in der Stadt; Alles, was den Rei figen auffließ, wurde niebergehauen; in und um Frankenhausen war nichts als Jammer und Blutvergießen; selbst in den Kirchen und Klöstern und in den Häufern wurde gewürgt und geplündert; der durch die Stadt fließende Bach wälzte fich als Blutbach fort. Fünftaufend Bauern waren auf dem Felde und in der Stadt erschlagen, und die Fürsten , des Blutes noch nicht satt, ließen noch 300 Gefangene, ohne Untersuchung der Schuld oder Unschuld, unter das Nathhans führen, um sie zu enthaupten. Dar unter war ein alter Briefter mit seinem Kaplan. Als die Frantenhäuferinnen herzuliefen, um ihre gefangenen Männer loszubitten, fagte ihnen ein Reifiger Begnadigung zu, wenn fie diese Pfaffen erschlügen. Und sie schlagen fie mit Stuütteln todt. Als der Reifige von den Fürften zur Strafe gezogen werden sollte, 1 verrieth ihn Niemand. Die 300 Gefangenen wurden hinge- Er sprach, er habe recht gethan, daß er die Fürsten zu richtet, so weit sie nicht durch ihre Frauen erbeten wurden. Des ftrafen, ein Solches angefangen habe, weil sie der Freiheit so andern Toges wurden auch Etliche, die in Aemtern geftanden heftig zuwider feien und wider die christliche Freiheit so uubarmhatten, hingerichtet, und die in der Stadt Erschlagenen auf Wa- herzig handeln; man müsse den Fürsten Zaum und Gebiß angen hinausgeführt und mit den im Felde Gefallenen begraben. legen. Wären darüber die Bauern geschlagen, dafür lönne er Biele Flüchtige retteten sich in das Gebirge, einzelne nach Gotha , nicht. Der einundzwanzigjährige Landgraf wollte dem Reforma Eisenach und in die erfurtischen Dörfer. Auf Münzer's Kopf tor, diffen Stimme Hunderttausende gelauscht hatten, in lutherifesten die Fürsten einen Breis. scher Weise die Bibel über Aufruhr und Obrigkeit auslegen. Auch Münzer hatte unter den Fliehenden Frankenhausen er- Das schien dem Thomas Münzer wirklich zu viel und gar zu reicht, und da die feindlichen Reiter hart an ihm waren, sich in unpaffend, er würdigte ihn feiner Antwort mehr. Der junge eines der nächsten Häufer am Nordhäuser Thore geworfen, war Landgraf aber schmeichelte sich, den Reformator niederdisputirt zu auf den oberen Boden gegangen, hatte sich entkleidet und mit haben; so sehr mißkannte er dieses Schweigen stolzen Selbstbeverbundenem Haupt in ein Bett gelegt, um seinen Feinden un- wußtseins. Die Fürsten ließen ihn auf die Folter spannen und Tenntlich zu sein. In daselbe Haus quartierte sich nach der weideten sich an seinen Qualen, die ihm einen Schmerzensruf
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Nachträglich noch ein kleiner Zwischenfall, der sich hier am fich ihm ein Franzose und sprach mit emphatischen Worten seinen Bahnhof zugetragen hat. Beim Aussteigen Baribaldi's näherte Dant aus für den Beistand, den der General Frankreich in dem Kriege gegen Deutschland geleistet habe. Diese Scene veranlaßte ein verstärktes Beifallsgefchrei von Seiten der Umstehenden."
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Im Lande der Soldaten und Kasernen, in Preußen, ist es nicht gut um das Schulwesen bestellt. So schreibt man aus dem Regierungsbezirk Arnsberg : An vacanten Lehrerstelen herrscht in den lezten Wochen auch in unserm Bezirke feln. Mangel; any find es meistens solche, die balbigft besegt werden sollen. 3. B. an evangelischen Schulen: zu Despel die 2. und 3. Lehrerselle mit 1350, refp. 1200 M. Gehalt bel freier Wohnung; zu Hörde eine Rektorstelle mit 2250 M. bis 3150. und 2 Lehrerftellen, von 1050 und 1200 bis 2100 M. fteigend; zu Lindenberg 1 St. mit 1050 M., Familienwohnung, Garten und Entschädigung für Heizung; zu Attendorn und Bremke je eine Stelle mit 900 M. und freier Wohnung nebst Aussicht auf Erhöhung, zu Delde eine zweite Lehrerftelle mit 1100 m. nebft Brandentschädigung zc. Eine Lehrerftelle ist an der evangel. Shule zu Herdecke zu besetzen. Gehalt 900 m. bis 1200 M. felgend; in Calle und Lippstadt je eine solche mit 645, resp. 750 M. und freier Wohnung. An der Pathol. Boltsschule zu Haspe find zwei Lehrerstellen vacant, Gehalt 1350 M. nebst EntSchädigung für Brand c.; in Dorlar eine Stelle mit 800 M. und freier Wohnung. Ferner ist an der kath. Schule zu Eideloh eine Stelle zu beseßen mit 900. nebft Wohnung und Brennbedarf, so wie zu Belper bei Hattingen eine solche mit 1200 M. Gehalt und höher bis 1950, je nach Dienstalter, und freier Wohnung oder Miethsentschädigung. An der zweillafftgen evang. Boltessule zu langeloh bel Dortmund wurde eine neue Stelle gegründet, Gehalt 1350-1800 m. nebst freier Wohnung oder 150 M. Mtethsentschädigung.
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Wir haben der bayerischen Regierung in Bezug auf den zu achtmonatlicher Strafe verurtheilten Landtags- Abgeordneten entrissen. Ja, Thomas, sagte Herzog Georg, that dir dieses wehe, so bedenk auch, daß es den armen Lenten nicht wohl gethan hat, die heute delnetwegen niedergemacht worden flnd. Da man ihn inzwischen fort folterte, nahm unter den Schmerzen, wie fo oft, des Gefolterten Geficht und Ton das Aussehen des Lachens an. Ho, fließ er heraus, sie haben es nicht anders haben wollen. Kein Bekenntniß von Werth vermochten sie ihm durch diese Folter zu entreißen. Die Hinrichtung des Edelmanns, sagte er, sei geschehen nach Kriegsrecht und Urtheil der ganzen Gemeinde. Die Fürften ließen ihn auf einen Wagen schmieden und schickten ihn dem grausamer Grafen Eraft von Mansfeld zu einem Beutpfennig, an den er kurz zuvor geschrieben: Ich fahre daher. War er zuvor übel gemartert worden", so wurde jezt im Thurin zu Heldrungen nach einigen Tagen gräulich mit ihm umgegangen", so daß er in der Wundfieberhize nach den Martern der Folter zwölf Rannen Waffer getrunken haben soll. Herzog Georg und einige Grafen fahen seiner Marter zu; fle entrissen ihm Bekenntnisse, doch nur large, laum einen abgeriffenen Theil seines Mertes und seiner Berbindungen; er nannte Namen seiner Bundesgenoffen zu Altftedt, Mansfeld , Mühlhausen , Aschersleben , Wim melburg , Wolferode und an anderen Orten; wie es scheint, Gefallener; denn keiner dieser Namen erscheint unter den Enthaupteten.
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Im Thurm zu Helbrungen, tief unter der Erde, schrieb er an die in Mühlhausen und ermahnte sie, der Fürsten Gnade für ihre Stadt nachzusuchen. Das Unglüd, das ihre Sache getroffen habe, sei Folge der Eigennüßigkeit, welche Viele darin bewiesen haben. Nachdem es nun Gott also gefallen, daß er von hinnen fcheiden müsse, gleichsam als Opfer für die Thorheiten und Sünden Anderer, sei er es herzlich zufrieden, daß Gott es also ver fügt habe: Gottes Werke müssen nicht nach dem äußerlichen An