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* Ein Gegenstück zu dem Prozeß Ofenheim bringt b " Frtfr. 3tg." Dieselbe schreibt:

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Falls Wien fich auf seinen Prozeß Dfenheim etwas einb ben sollte, so können wir mit einem Gründer- und Scandalpre­zeß aufwarten, welcher vielleicht noch weitere Kreise interested, fofera es fich hier um einen äußerst plumpen Schwindel handelt, und gleichzeitig die Beziehungen eines der namhafteften Grün­der" der Londoner Börse zu der früheren finanziellen Redaktion der Times" in einer für die Lettere feineswegs fehr angeneh men Weife bloßgelegt werden. Im Jahre 1872 fam ein intelli genter Engländer, Namens Rubery, nach Arizona  ; er fiel dort über einen Ameisenhaufen und fand, daß derselbe Diamanten und Rubinen in Menge enthalte. Ein paar lokale Finanzlers wur­den herbeigeholt. Diefelben fanden gleichfalls eine Menge Dia­manten, und darauf wandte fich Mr. Rabery nach London  , um das Projekt an der Börse zu lanciren. In der Zwischenzeit waren aber doch einige Zweifel über den diamantenhaltigen Amei­fenbaufen laut geworden, und der Citybericht der Times" machte sich entschieden dadurch verdient, daß er den Schwindel bloßlegte. Dabei beging man indeß die Unvorsichtigkeit, den in­telligentes Engländer, Mr. Nubery, als Mitwisser des Schwin­dels hinzustellen, und daraufhin verklagte Letterer ben flaenziellen Redakteur der Times", so wie den Baron Albert Grant wegen ehrenrühriger Verläumbung. Dieser wurde dadurch in den Pro­seß verwidelt, daß die Anllage ihm die spirituelle Baterschaft der zwei betreffenden Times"-Artikel zusdob. Die Verhandlungen dauerten 10 Tage und haben damit geendigt, daß der frühere finanzielle Redakteur ber Times", Mr. Sampson, der Verläum dung schuldig befanden und in eine Strafe von 500 ftr. verur­theilt wurde, da die Mitwissenschaft Master Rabery's   um den Diamantenschwindel nicht erwiesen sei. Der zweite Angeklagte, Baron Grant, wurde von jeder Mitschuld freigesprochen. dessen legten doch die Verhandlungen solche intime Beziehungen zwischen ihm und dem ehemaligen City- Redakteur der Times" zu Tage, daß die Verwunderung darob in Börsenkreisen eine sehr große war. Mr. Sampson erhielt innerhalb eines Jahres von diesem Baron Grant Summer, welche zusammen nahezu 5000 är. ausmachen, und zwar eingeftandenermaßen als Entschädi­sung für Berlufte, welche er früher bei anderen Unternehmungen Grant's erlitten habe." Also ein ganz nettes Sümmhev, da bekanntlich 5000£ fir. gleich nahezu 100,000 Mark find.

Der Ausschuß des Algemeinen österreichischen Arbeitervereins fünf und in Befaro zehn Personen verhaftet worden. Gegen veröffentlicht einen Bericht, in deffen Eingange es heißt: Bon Alle wird der Prozeß fortgeführt. Ebenfalls in Girgenti  , Ba­einzelnen Mitgliedschaften in den Provinzen aufgefordert, ein lermo, Pisa  , Benedig, Rovigo   und anderwärts haben mehr oder Bild zu entwerfen von der Lage der Arbeiter in Defterreich, weniger zahlreiche Berhaftungen stattgefunden und find hinterher kommen wir diesem Banfche nach, insoweit uns Daten zur Berg legitimirt worden, so daß die Betreffenden sämmtlich vor Gericht fügung stehen. Es ist bereits hinreichend bekannt, daß die Manus erscheinen werden. Hoffentlich dienen diese Prozesse dazu, die fafturwaarenbranche nunmehr seit zwei Jahren im Niedergange freiftanigen Italiener vollends über die Regierung aufzuklären. egriffen ist. In den Hauptorten jener Industrie ist, wie felbft hon im Abgeordnetenhause hervorgehoben wurde, nicht die Hälfte* Dem ,, Boltsstaat" wird aus Berlin   zum Kapitel: Wie er Arbeiteranzahl beschäftigt, die früher in Arbeit fland. Am die Arbeiter behandelt werden", Folgendes geschrieben: Wie härtesten wurden Städte wie Brünn   und viele andere Orte in sie hiesigen Fabrikanten mit den Arbeitern und Arbeiterinnen um­Wahren, Schleften und Böhmen   betroffen. Die noch beschäftig springen, darüber hier ein Beispiel: Meine mir noch nicht age­ten Arbeiter der Textilindustrie( Webe- Ind.) müssen sich mit traute Frau hat für den Fabrikanten Helbing. Meciustr. 34, einen Wochenlohn von 1-4 Gulden begnügen. Die Eisenindu- Wollengarn auf Rollen gespuit in täglichen Posten à 60 Strähnen, firie, welche früher allein 150,000 Männern in Defterreich Ber wobei mancher Poften eine 13ftündige Arbeitszeit erforderte, für dienft gab, befindet sich derzeit ebenfalls in einem höchst bedenk- die es einen Lohn von 6 r. gab. Da nun manche Strähne fichen Zustande. Die Arbeiterentlaffungen find im Zunehmen be- Garn ganz zerrissen war und es auch nicht selten vorfam, daß griffen. Selbst die relativ günstig stehenden großen Bahnen, Motten das Garn zerfressen hatten, so mußte von dieser oder lche im November und Dezember Arbeiter entließen, mit dem jener Strähne bald mehr, bald weniger abgerissen werden, was Versprechen, fle bald wieder aufzunehmen, haben dieses Verspre- auch die Fabrikanten wiffen. Ferner wird dem Arbeiter das dhen nicht nur nicht eingelöst, sondern es find neue Entlaffungen Garn auch nicht zugezählt oder zugemessen, sondern zugewogen, hinzugetreten. So entließ die Nordbahn erst eine größere Au- was zur Folge hat, daß das Garn nach Gewicht wieder abge­zahl Schmiede, dann Schloffer, dann Sattler v. f. f. Die Löbne liefert werden muß. Listerer Umfland nun brachte meine zu wurden überall in bebentendem Maße reduzirt, ohne daß die fünftige Frau in gerichtliche Kollision mit dem Fabrikanten Hel­Preise der Lebensmittel gefallen wären. Nur bei der Waffen bing, deffen Werkführer behauptete, an einem Boften fehlten bei fabrikation ift eine Verminderung des Personale nicht eingetreten.ben einzelnen Strähnen mehrere Ellen, obgleich das Gewicht Auch die Lederwaaren- Industrie, in welcher Desterreich den Bor- ftimmte. Die Klägerin, die für das Spulen von 5 Poften Garu rang vor anderen Ländern erlangt hatte, befindet sich in rapidem 1 Thlr. verlangte, wurde vom Gericht abgewiefen und zur Tra­Berfalle. Die bedeutenderen Firmen laffen zoch in der früheren gung der Kosten verurtheilt, weil der Wertführer und ein Retten­Weise fortarbeiten, zahlreiche Geschäfte find aber gänzlich zu Grunde scheerer an Eidesstatt erklärten, die Klägerin habe einen Boften gegangen, andere beschäftigen nur noch wenige Arbeiter und diese Garn von 60 Strähnen erhalten, von denen jede 1000 Ellen haben einen schlechten Birdienst. Bei der allgemeinen Nothlage zählen sollte, aber 300 Ellen weniger enthielt, durch welchen Ab­felden aber auch diejenigen Geschäfte, welche fich mit der Erzen- fall der Lohn hinreichend gedeckt sei. Zieht man nun in Erwä­gung der nothwendigsten Bedürfnisse befassen. Die Zahl der gung, daß die Strähn: Garn( Streichgarn) mit 1000 Ellen an­Kleisermachergehülfen ist seit vorigem Jahre allein in Wien   uur gerechnet ist, dieselbe jedoch nur im rohen Zustande 1000 Ellen mehrere Taufend gefunden. Wie bei solchen Verhältnissen die halten soll, was jedoch nur selten der Fall ist, so ist, wenn wolle Lorusgeschäfte stehen, ist leicht erklärlich. Die Zahl der Gold-, mis Garn gefärbt ist und beim Färben gefocht wird, es natür­Silber- und Jawelenarbeiter hat fl seit 1873 um mehr als ich, daß dann von 1000 Ellen feine Rede mehr sein kann, was die Hälfte vermindert und die noch beschäftigten befinden sich zum ein jeber Weber weiß und ein Werkführer wiffen muß. Ferner größeren Theile in der bittersten Noth. Die Musikinstrumentenmaß ein Kettenscheerer wissen, daß nicht eine Rolle so lang läuft macher find feit kurzem ebenfalls in misliche Verhältnisse gekom wie die andere, und fonach wäre es nöthig gewesen, daß der men durch den Verfall der Klavirfabrikation, und sie haben ihre Richter einen Sachverständigen zugezogen hätte und Albrecht und Wünsche in einer Denkschrift an das Handelsminifterium ver- Simon nicht schwören ließ. * Zur russischen Gerichtspflege. Borz wei Monaten starb Erwägt man nun ferner, daß Al­öffentlicht. brecht beschworen hat, daß meine Frau 60 Strähnen Sarn er Inspektor des Sefanguiffes meldete den Fall der betreffenden in einem Gefängniß des füdlichen Rußlands   ein Arrestant. Der halten hat, dieser es ihr aber nicht gegeben hat, sondern ein ge- Behörde, ind: ssen konnte diese nichts auffinden, was auf den Ver­wiffer Scholz, welcher nicht als Zeuge angegeben ist, und daß ferner beim ersten Termin der Klägeria 10 Goschen von Albrecht forbenen Bezug hatte. Man forschte nach en tam auf folgen­bewilligt worden sind, so lann maa ft ungefähr denken, wie die des wahrhaft sheußliche Resultat: Bor   ungefähr 8 Jahren wurde Sache steht. Noch maß ich bemerken, daß ich bei dem Izten der Verstorbene in Untersuchungshaft gebracht wegen irgend eines Poften, den ich selber zählte, fleben Strähnen mehr vorfand, und Bergehens. In der Behörde gingen mittlerweile die Papiere ver wiederum bei anderen fehlten einige Strähnen. Der Werkführerloren, und der Bergeffene starb nach 9 Jahren im Gefängniß! felber gab der Klägerin gegenüber zu, daß man das nicht so ge- Aehnliches foll in Nagland noch häufig vorkommen.

Went gehört das Leben des Soldaten? Die Bolfische Zeitung" schreibt: Da sich die Selbstmorde in den füdfran­zösischen Garnisonsorten so bedeutend vermehren, hat sich der General Espivent de la Billeboisnet veranlaßt gefehen, an das 15. Armeekorps einen Tagesbefehl zu richten, in welchem diese Manie des Selbstmordes. gebrandtmarkt wird." Der Solbat, der Hand an sein Leben legt"-sagt der Tagesbefehl-be geht eine Feigheit, sein Leben gehört zuerst Gott und dann dem Dur die große Arbeitersperre in Süd- Wales   find 120,000 Arbeiter plöglich brotlos geworden. Die englische Re­gierung hat es selbstverständlich nicht unterlassen fönnen, Militär in die betreffenden Distrikte abzusenden, um die gehörige Ruhe und Ordnung" aufrecht zu erhalten. Die ausgesperrten Arbeiter haben gegen die Grubenbefizer einen Prozeß wegen ungenügender Ründigung angeftrengt. Ueber den Ausgang diefes Prozesses lans mohl jeder vernünftig denkende Mensch nicht im Unflaren sein.

Vaterlande!"

Garibaldi   feiat cutfchloffen zu sein, Rom   endgültig mit Caprera   als Aufenthalteort zu vertauschen. Was die Republi­faner und Socialisten betrifft, welche in Folge der Berhaftungen in Billa   Raffi bei Rimini   in anderen Provinzen verhaftet wor­den sind, und denen entweder jetzt der Prozeß gemacht wird oder die wegen Mangels an Beweisen wieder auf freien Fuß gesezt find, fo find in der Stadt und Provinz Rom 15 Personen der haftet worden. Die Gerichte haben ihre polizeiliche Verhaftung legitimirt und sehen die Untersuchung gegen fle fort. In Ancona  find 30 Personen verhaftet und nach Bologna   zur Untersuchung abgeführt worden. In Livorno   wurden drei Personen eingezogen, aber wieder auf freien Fuß gefeßt. In Florenz   wurden fiebzig Bersonen verhaftet und der Prozeß gegen fle wird fortgeführt. In Massa Carrara   wurden 14 Socialisten verhaftet, ihre Ver­haftung legitimirt, sie selbst aber wieder auf freien Fuß gesetzt. In Bari   wurden 17 Personen verhaftet, in Bologna   74. Ben Ravenna ist die Zahl der Verhafteten uns unbelaunt, es flad aber alle Berhaftungen legitimirt worden und der Prozeß gegen die betreffenden Personen wirs in Bologna   fortgeführt. In Ca­ tanzaro   find drei Mann verhaftet worden. Ja Macerata   find

an die Römer zu entrichten hatte, und der von diesen alljährlich nach Stadtbezirken an Unternehmer verpachtet wurde.

Anf einem solchen Hintergrund mußte fich das Elend der Sclavenwirthschaft in besonders grellen Farben abzeichnen. Ganz Sicilien war von einer unglaublichen Menge unfreier Arbeiter überschwemmt. Barbarische Syrer, ein Menschenschlag von un­verwüstlicher Geduld und Zähigkeit, bildeten die große Mehrzahl. Daneben mochten die eben beendeten Kämpfe in Afrika   und Grie­ chenland  , wie die noch dauernden in Spanien  , manchen Mann unter diese verkommenen Schaaren geführt haben, der die golbenen Tage der Freiheit nicht vergessen founte, und mit frummeat Grimm Pläne, wie fie nur die Verzweiflung eingiebt, in thefer. Det er schloß. Die Behandlung war die denkbar schlechte. Wo er Ackerbau uoch das Feld behauptet hatte, lebten die armun te unter der Aufsicht eines felbft unfreien Berwalters hercben elfe beisammen. Ihre Wohnung bildete die wohlverwahrte Arbeiter­faserne, ein halb unterirdisches Gebäude mit vielen schmalen Fen­ftern, welche so hoch vom Boden angebracht sein mußten, daß fie nicht mit der Hand erreicht werden konnten. Mit Feffeln be­Laftet, auf Stirn und Glieder gebrandmarkt, zogen fte am frühen Morgen zur harten Arbeit ans. Es war dafür gesorgt, daß fie bis Sonnenuntergang in Athem gehalten wurden. Der Sclave muß entweder arbeiten oder schlafen," hatte der alte Cato gefagt, der römische Musterwirthschafter dieser Zeit.

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Den Herren tam es lediglich darauf an, mit möglichst ge­ringen Roffen möglichst reichen Gewinn zu machen. Wiesen fie doch die Sclaven zur Befriedigung ihrer geringen Bedürfnisse an Nahrung und Kleidung ausdrücklich auf den Raub hin, der ohne­dies dem Hirtenleben so nahe liegt. Bald war in ganz Sicilien Weg- und Steg unsicher; allein und unbewaffnet wagte Niemand mehr, felbft auf den Hauptverkehrsstraßen der Insel, zu reifen; täglich hörte man von Raubmord und Gewaltthat. Bald thaten fich die räuberischen Hirten in Schaaren zusammen, überfielen

nau kontroliren fönne, und doch hat er geschworen. Mir scheint, aie ob die ganze Angelegenheit sprachreif für den Staatsanwalt fet. M. Schmidt."

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Ja

Celle  , 25. Januar.  ( Freisprechung) Mitte Juli vergangenen Jahres wurde der Allg. deutsch. Arb.- Verein zu Celle   file geschloffen er Märt, und zwas mit dem Bemerken, daß vorerst die Gerichtsverhandlung * Die Opfer der heutigen Produktionsweise mehren filch. ten fet, che man in Celle   die Berhandlung, refp. Auflage aufnehmen fönne. in Berlin   gegen den dort geschloffenen Allg. deutsch  . Arb.- Berein abzuwar Fast täglich left man von Arbeitern, welche, durch die Krists wir enthielten uns in Folge dessen jeder Bereinsthätigkeit und besuchten existenzlos geworden, zum Strick greifen oder in's Waffer sich nur die hier stattfindenden Bollspersammlungen. So fand am 1. Sep­fürzen, um ihrem Leven ein schnelles Ende zu machen, und so tember gleichfalls eine Boltsversammlung mit der Tagesordnung: Der dem langsamen Hangertobe zu entgehen. Die Chemnißer frete ehjährige Tosestag Laffalle's und die Berfolgungen der Social- Demo tratie" fait, worüber Herr Breuel aus Hamburg   referirte. Nachdem der Bresse" bemerkt dazu: Auch unsere Stadt hat dergleichen Fälle Redner den ersten Panft erledigt hatte, ging berlelbe zum zweiten Bautt schon mehrfach aufzuwiisen; erft vorgestern theilten wir mit, daß über, mit den Worten: indem ich zum zweiten Punte der Tagesordnung ein arbeitelofer Tischler sich erkängte; heute haben wir wieder übergehe, fehe ich gewissermaßen mit einem Fuße im Gefängniß". Bei folgenden Vorfall zu berichten: Ein früher in der Schönherr'schen diesen Worten geschah das Unglaubliche, die Bersammlung wurde aufgelöst und Brenel mußte mit zum Polizeibureau, um sich genau zu legitimiren, Fabrik in Schloßchemnitz als Schmiegler beschäftigt gewesener, er tehrte jedoch in einer Stunde von da wieder zurück. Am 2. September dann aber arbeitelos gewordener Arbeiter begab sich vorgeflern war die Sedansfeler" und am 3. Sanssuchung bei mir, im Bersamm­früh nach dem in der Nähe der Schönherr'schen Fabrik gelegenen furgelofal und beim Parteigenoffen Warte. Jetzt war man der festen An­Teiche, um sich zu ertränken. Der Teich war aber zugefroren ficht, der Allg. deutsch  . Arb.- Berein ffir Celle   fei ein Zweigverein bes Allg. deutsch  . Arb. Vereins in Bremen   gewesen, und es sei ein Fortbestehen darin und das Eis wie nicht unter dem Unglücklichen. Da grub er zu erblicken, daß öffentliche Versammlungen abgehalten wurden und Abonne fish gleichsam sein eigenes Grab, indem er ein Loch in das Eis ments auf die Weftentaschen- Zeitung" stattfänden. Warnke und ich waren hadte und sich dann in das kalte Waffer hinabstürzte. 3 var als Letter dieses Vereins angeflagt, und fand am 9. November vor dem war er noch bemerkt worden; man versuchte, ihn zu retten und Amtsgericht Termin gegen uns Ratt. In oer Berhandlung war es uns nicht möglich, das Amtsgericht vollständig zu überzeugen, daß tela 3welg brachte ihn wirklich noch lebend an's Land, aber das cifige Bad verein bestanden habe. Der Polizeianwalt ftellte einen Strafantrag, wonach verfehlte seine Wirkung nicht; der Arbeiter verschied in wenigen Feder 10 Thaler und die Kosten zu tragen, eventuell 8 Tage Gefängniß zu Minuten. So hart trifft die gegenwärtige, in der tapitalisti- verbüßen hatte. Das Urtheil gegen Warule lautete auf Freisprechung, gegen schen planlosen Produktionsweise ihre Ursache findende Geschäfte- mich wurde gemäß des Antrags des Polizeianwalts erkannt. Ich legte Be trise den Proletarier, während der Kapitalist, welcher sein Risiko" rufung ein und wurde am 20. Januar von der Straffammer des fönigl. Obergerichts ebenfalls freigesprochen. S. Wichtendahl. ale Rechte titel für die Aneignung des Arbeitsertrages der Arbeiter Dortmund  , 3. Februar.( Parteigenosse Seelig) tritt mit dem benust, auch in der schlechten Zeit noch flott und luftig wie felt- heutigen Tage felne vierzehntägige haft an. Derselbe war angeklagt, die her in den Tag hinein lebt. hiefige Polizei in einer Rede, die derfelbe im Jahre 1873 hielt, beleidigt zu

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Nachts die einsamen Schöfte der fleinen Bauern, plünderten fle baren Aufstandes durch eine Reform der Befiz- und Erwerbsver aus, ermordeten die Jafaffen und ließen uur rauchende Trümmer- hältnisse vorzubeugen. Die römische Geldmacht lonnte die alte Haufen zurüd. Den römischen Rittern und der einheimischen Wirthschaft von Neuem beginnen; nah kaum 30 Jahren stand eldaristokratie war die allgemeine Noth gleichgültig. Und die man vor einem zweiten Sclavenaufflande. römische Obrigkeit war zufrieden, wenn die Steuern, Zehnten und Hutgelder regelmäßig in den Seag zu Rom  , d. h. zunächst in die Taschen der Generalpächter floffen.

Doch jene Sclavenanfftände der Gracchenzeit spielten hinüber nach Griechenland   und Kleinaften. In jenem tief herabgekomme nen Hellas, welches uns Polybius beschreibt, wo es geschehen Die Gemeinsamkeit des Lebens und der Leiden, des Bornes fonnte, daß ein Bierteljahrhundert lang weder in privaten, noch und des Haffes führte bald vielfach unter den Sclaven Berbin- in öffentlichen Sachen ein gerichtliches Verfahren zu erlangen war, dangen herbei, wie sie bei den halbwilden Räuberbanden der well die Menge Keinen zu den höchsten Staatsämtern wählte, Berge längst bestanden. Strebten diese nur darnach, einander non dessen Regiment fie nicht Geldvertheilungen aus dem Staats­bei Ausübung des sauberen Handwerks in die Hände zu arbeiten, vermögen, Sicherheit vor Schuldforderungen und vor Belangung fo faßten jene das Biel offener Empörung in's Auge. Sie bewegen Miffethat erwarten durfte in Hellas brachen damals wußten jede Gelegenheit, um insgeheim zusammenzukommen und die Bergwertesclaven in Attika los, die am meisten gedrückten Pläne zu entwerfen, welche eine Renderung ihrer Lage durch Er- and unglüdlichsten unter den Sclaven. Ebenso die Bergwertesclaven mordung der Herren bezwedten. Als nun in Enna   der Sclaven in Macedonien. Dann aber im Pergamenischen Reiche nach des aufruhr losbrach, da war es, wie Diodor   erzählt, den Melften dritten Attalos   Tod unter des Prätendenten Aristonikos Führung völlig unerwartet, jedoch den Urtheilsfähigen sehr wohl begreiflich. die empörten Sclaven, denen sich große Schaaren verarmter Unter Führung jenes pounderthätigen Syrens Eunus, des Pro. Freien anschloffen, um einen neuen auf Gleichheit und Freiheit pheten von Enna  ", drangen die Sclavenhaufen flegreich vor; faft Aller gegründeten Staat der Sonnenbürger" zu bilden. neun Jahre mußten fich die römischen Heere mit ihnen herum­schlagen, ohne einen Fußbreit Landes wiedergewinnen zu fönnen; ja Eunus war zuletzt Herr faft der ganzen Insel geworden. Die Bergänge in Sicilien   verfehlten nicht, ihren Rückschlag auf Italien  auszuüben; besonders heftig scheinen die Empörungen in den bei­den wichtigen Seefeftungen im Südwestwinkel von Latium   gewesen zu sein: in Minturnia wurden 450 Sclaven an's Kreuz geschla­gen, in Sinnesfa gegen 4000 überwältigt. Selbst in Rom   tam eine Verschwörung zu Tage; 150 Schuldige wurden bestraft. Der ficilische Aufstand wurde im Jahr 132 niedergeworfen, mehr ale 20,000 Sclaven waren allein bei den Belagerungen von Tauromenion und Enna   umgekommen. Nach dem Siege machte man nicht einmal den Verfuch, einer Wiederholung des furcht

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Das alte verderbliche System, durch den Sieg gestärkt, ging seinen Weg unaufhaltsam weiter. An der römischen Proletarier­frage entwidelte fich die mächtige Boltspartei, welche die Auflö­fung des republikanischen Staatswesens herbeiführte; wieder und wieder haben sich die Sclaven erhoben zum Freiheitstampfe, aber niemals hat sich die Bewegung in derselben Beschränkang auf das rein sociale Gebiet noch in dieser Allgemeinheit wieder er neuert. Der lettere Zug ist schon den Alten nicht unbemerkt ge­blieben; Orofius vergleicht den ficilianischen Aufstand mit einer Feuersbrunft, von welcher die Funken emporwirbeln und, vom Sturme getragen, überall Brand und Verderben fäen. Selbst die Verbreitung des Christenthums hat nicht so plöglich, so unmittelbar und in solcher räumlichen Ausdehnung die Gemüther ergriffen, wie diese