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3.

Gefängnißdiätetik für Zeitungsredakteure.

Ciner neuen Zeitschrift für körperliches und geistiges Wohl, welche der auf dem Gebiete der hygienischen Literatur wohlbe­fannte Prof. Dr. med. Carl Reclam in Leipzig   unter dem Titel ,, Gesundheit" herausgiebt, entnehmen wir folgenden hübschen, Scherz und Ernst enthaltenden Artikel:

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Da nach der neuesten Auslegung des Preßgesezes" jeder ehrliebende Zeitungsredakteur in die Lage kommen kann, einige Monate statt auf der Sommerfrische, in der stillen Zellen- Frische des Gefängnisses zu verbringen( sobald er das ihm anvertraute Geheimniß der Namen eines Mitarbeiters vor Gericht nicht aus­zuplaudern geneigt ist), so halten wir es nicht für unangemessen, die Hülfsmittel anzugeben, durch welche man sich vor den nach­theiligen Folgen der Gefängniß- Jdylle nach Möglichkeit zu be­wahren vermag.

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Jeder noch freie Herausgeber einer Zeitung führe bei jeg­lichem Ausgange oder Spazierweg einen großen Badeschwamm" und eine Zahnbürste" bei sich. Diese wichtigsten Hülfsmittel der Reinlichkeit würde er sonst schwer entbehren, wenn die Ere­futiv- Mannschaft" ihn etwa auf der Straße aufgreift. Erlaubt es die Geräumigkeit seiner Taschen, so ist auch sehr zu rathen, ein Stück Seife", eine Büchse voll gepulvertem ,, weißen Pfef­fer" und mehrere Flaschen ,, Eau de Cologne  ( 4711)", in deren jeder er den fünfzigsten Theil der Flüssigkeit durch reine Carbol­säure hat ersetzen lassen, bei sich zu tragen.

Angekommen in dem künftigen Wohnraume, welcher zwar weniger als dürftig möblirt, dafür aber ungenügend erhellt und zu klein ist, öffne man zunächst das in der Regel etwas hoch an­gebrachte Fenster, weil in den Zellen gewöhnlich noch das Par­füm des Herrn Vorgängers deutlich wahrnehmbar ist, und ver bessere dann die Luft durch Aussprengen von etwa 30 Tropfen der erwähnten Richter'schen ,, Eau de Cologne desinfectante". Sehr empfehlenswerth ist es auch, einige Tropfen derselben in ein Glas Wasser zum Ausspülen des Mundes zu benutzen. ( Sollte der Lurus eines Glases" den Gewohnheiten des be­treffenden Zwangs- Hotels zuwider und neben dem irdenen Wasser­fruge nur ein einfaches Wasch- Holzwännlein vorhanden sein, so muß man nach dem Mittagessen das Speisegeräth schnell säu­bern und an Stelle des Glases verwerthen.

Die Nachtheile des Gefängnisses bestehen in:

1) Mangel an Licht, wogegen kein Hülfsmittel dem Ge­fangenen gegeben ist. Vielleicht sind künftige Gesetzgeber so ge­bildet, daß sie die unnöthige Grausamkeit eines auch an hellen Sommertagen ungenügend erhellten Wohnraumes den Gefangenen ersparen.

2) Mangel an Luft. Man fuche durch wo möglich Tag und Nacht andauerndes Deffnen der Fenster dem zu begegnen; doch genügt dieses Schutzmittel nicht, weil keine Gegenöffnung dem Fenster gegenüber vorhanden, mithin auch keine Luftströ­mung. Man tröste sich damit, daß in England und Frankreich  gemeine Verbrecher in einer zugfrei und besser ventilirten Zelle fich befinden, als in Deutschland   die Generale, Professoren, Ge­heimräthe, Gründer und anderes Publikum im Theater, Concert­raum, Ballsaal, Auditotium und Wohnzimmer. Wie sollte man also bei uns daran denken, die Gefängnisse zu ventiliren?

3) Mangel an Bewegung. Die nöthige Muskelbewegung schaffe man sich künstlich durch täglich 3 bis 5 Mal wiederholtes Freiturnen, jedes Mal eine halbe Stunde lang.( Besonders empfehlenswerth: wechselndes Hüpfen auf einer Fußipiße, Had­und Schnitter- Bewegungen, Dauerlauf auf der Stelle). Wer früher den Turnplay besucht hat, kann sich dabei alter Zeiten erinnern, möge aber ja nicht laut kommandiren und jedes Geräusch meiden; sonst werden ihm die ,, Frei- Uebungen" im Ge­fängniß verboten!

4) Mangel an Hautthätigkeit. Hiergegen schützt der mitge­nommene Schwamm, welchen man an jedem Morgen und Abend über die gesammte Körperfläche in nasse Thätigkeit bringe.

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5) Schmacklose und schwerverdauliche Kost, die zwar dem Vagabunden" lecker dünkt, dem Redakteur" aber nicht munden wird. Gegen beide Nachtheile hilft man sich am einfachsten durch reichliches Würzen durch Pfeffer, und zwar mit weißem", weil dieser meistens wirksamer, weniger gefälscht und dabei ohne Nebengeschmack ist; rothes Paprika- Pulver( Capsicum  ) wäre noch nüglicher, ist jedoch nur Denen zu rathen, die daran gewöhnt sind.

Tabak zu rauchen, fann in feinem Gefängnisse gestattet sein. Vielleicht bringt der Aufenthalt daselbst den Gewinn, die schlechte Gewohnheit des Rauchens abzulegen.( Verfasser that dies ohne äußere Anregung vor etwa sechs Jahren, spricht also aus Erfah­rung.) Die Meisten werden aber schon viel zu sehr Gewohn heits- Feuereffer sein; mögen sie sich mit einer Prise" trösten, deren Vortheile alle Gefangenen rühmen.

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Schließlich noch eine Bitte: Den Arzt der Gefangenen nicht zur Unzeit rufen zu lassen, sondern während seiner gewöhnlichen Besuchzeit zu konsultiren. Für Gebildete ist es ein psychisches Bedürfniß, gelegentlich auch einen Neutralen" zu sehen und zu sprechen; deshalb wird der im Gefängniß wirkende Arzt bei dem geringsten Anlaß um Rath gefragt. Er weiß das und nimmt es als eine Nebenlast seines Amtes willig hin. Aber es ist recht unerquicklich, zu einem Gefangenen unnöthiger Weise ge­rufen und in der Arbeitszeit geschädigt zu werden.( Verfasser spricht auch hier aus Erfahrung). Der Gefangene bedarf des Arztes vielfach; er erhalte sich dessen Wohlwollen.

Laien Evangelium.

( Bon Friedrich Sallet.)

( Fortsetzung.)

Die Bergpredigt.

Eingang.

Und als er rings des Volkes Schaaren sah, Ging er auf einen Berg und setzte sich, Und seine Jünger traten zu ihm nah, Und er hub an zu lehren öffentlich.

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Hätt' er es heut', hätt er's bei uns gethan, Man hielt ihn für verrückt und lacht' ihn aus. Als Staatsverräther würden sie ihn fah'n, Wenn er entkäme nicht in's Narrenhaus.

Verschollen, ach! ist das lebend'ge Wort, Das Volk vergaß des Geistes und ward taub. Der Geist schleicht nur von Blatt zu Blättern fort Und schläft in Büchersälen unter'm Staub. Ob in des Lesers Herz ein Funk' auch sprüht, Und, wachsend, ihn durchhellt, ein einfam Licht Was ist's? Seht, wie durch's Wort die Brunst entglüht Und Tausenden aus Aug' und Herzen bricht! Doch nicht geklagt! Die Worte, die jetzt sacht Auf Socken schleichen über das Papier, Stehn einst, als Krieger, auf mit Muth uns Macht, Schwingend im freien Feld ihr Lichtpanier.

Dann wird die blasse Mittelmäßigkeit Verstummen, die von Kanzeln weint und tobt,

Und Lebensworte schallen weit und breit, Die sich in Christi Wort als ächt erprobt.

Selig sind die geistig Armen. Selig die geistig Armen! ihrer ist Das Himmelreich. Weh dem! der voll Behagen Des Geist's, bedürft'ge Armuth ganz vergißt, Weil reich gefüllt sein Beutel und sein Magen. Was er mit Händen packt, der schlechte Schein, Ist seinem Geiste reichlichste Genüge. Doch arm im Geist zu nennen ist allein, Wer die Handgreiflichkeit erkennt als Lüge. Die Welt, die äuß're, giebt ihm kein Besteh'n, Wie sie ihm lacht in der Erscheinung Schranken; Er muß, ein hülfsbedürft'ger Bettler, fleh'n Um Worte Gottes, ewige Gedanken. Doch wer zum Vater fleht in seiner Noth, Dem wird er seinen heil'gen Geist gewähren, Der diese Welt, der stets Verwesung droht, Zu einer ewigen ihm wird verklären. Und arm wird er sich fühlen fort und fort, Bis ihm der Vater, für sein Fleh'n und Streben, In jedem Weltgebild' ein Gotteswort, Und in dem Weltenall sich selbst gegeben. Was ist das Himmelreich? Die Doppelwelt, Die draußen lebt und in des Busens Schweigen, Wenn sie der Geist von innen hat erhellt, Daß er in ihr nichts schaut, als was sein eigen. Des Himmelreichs entbehrt, wer sonder Harm Sich reich fühlt im Besiz des innen Dunkeln; Dem aber wird, der da im Geist ist arm, Ein ew'ger Stern aus jeder Blüthe funkeln.

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Selig sind, die da Leid tragen. Selig sind, die da tragen Leid! sie sollen Getröstet werden. Doch das ächte Leid It's nicht, in Erdenschmerz verstockt, zu grollen In geistbeschränkter Eigenwilligkeit. Das ist das Leid, auf Erden sich zu finden Als Geist, den, trübend, finstrer Stoff umfängt, Der, statt im ew'gen Geist dahinzuschwinden, Ein Säugling, an der Erde   Brüsten hängt. Solch echtes Leid bleibt nicht bei dunklem Sehnen, Es faßt in's Auge scharf und fest den Bruch. Durch harte Geistesarbeit, nicht durch Thränen, Versöhnt sich dir mit Gott der Widerspruch. Nur bis der Schmerz zu seinem tiefsten Grunde Durchforscht, erkannt ward länger ist er nicht. Hast du von seinen Tiefen flare Kunde Aus ihnen taucht empor, was dir gebricht. Der Trost, danach dein tiefstes Leben schmachtet, Im Leid, im Schmerze hattest du ihn schon. Gott   selber ist der Trost, der, leis umnachtet, In deiner Brust, als Schmerz, saß auf dem Thron. Nur das Gewand brauchst du zurückzuschlagen, Und schau! er strahlt in reiner Herrlichkeit. Du bist getröstet, weil du Leid getragen, Bist mit dem Vater eins in deinem Leid.

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Selig sind die Sanftmüthigen. Nicht auf der Welt sind wir, die Denkenden, Daß wir verwirrt uns durcheinander treiben, Nicht, daß die Völker und die Lenkenden Sich ohne Ziel befriegen und zerreiben. Zerspaltet in den Streit der Meinungen Hat sich die ewige, ureine Wahrheit, Zu der Geschichte Glanzerscheinungen Des reinen Menschenlebens stille Klarheit. Und was sich nimmermehr geschieden hat, So lang es still im Geiste Gottes ruhte, Taucht nun, bis sich's erfüllt hienieden hat, Nach Raum und Zeit auf aus vergoff'nem Blute. Es ist kein thierisches Begehren nur,

Das uns anspornt zu spätem Tilgungskriege, Es ist des Mostes ringend Gähren nur, Bis daß des Weines milde Lichtkraft siege. Die kläglich nur um Nuhe Flehenden,

Sie haben nicht erkannt den Kern des Lebens. Die muthig in den Reihen Stehenden, Db sie auch fallen, kämpfen nicht vergebens. Durch Jammern wird der Kampf nicht abgekürzt, Ein Gottgedank' ist jedem Volk beschieden, Den führt er aus, und wird's hinabgestürzt, Hat's näher doch gebracht der Wahrheit Frieden. Also muß Zeit auf Zeit erfüllen sich,

Durch Menschenkraft und That durch Wort und Stahle, Abstreifen müssen alle Hüllen sich,

Bis daß der Kern der reinen Menschheit strahle.

Selig! wer in des Kampf's Nothwendigkeit Erschauen kann des Geist's Entfaltungsfreiheit, Im Wechsel hohen Ziels Beständigkeit, Nicht wilden Würfelspieles Einerleiheit.

Er schaut hinab auf die Erbitterung

Des Kampf's   im Thal von seiner heit'ren Alme, Sieht aus des Schlachtgefild's Veritterung Sprießen der Wahrheit und des Friedens Palme. Hin stirbt das Feldgeschrei der Wüthigen, Die Menschheit sammelt sich um stille Herde- Vor Allen selig die Sanftmüthigen! Besigen werden sie das Reich der Erde. ( Fortsetzung folgt.)

Der arme Conrad. ( Fortsetzung.)

Fast wäre die Hauptstadt den Bauern in die Hände gefallen. Ein Stuttgarter, Jörg Tiegel, der am 3wingerthor wohnte, ging auf den Kappelberg, und versprach den Bauern Stuttgart   zu überliefern. Auf das rückten an die tausend Bauern vor und lagerten sich auf der Nordwesthöhe Stuttgarts  , auf dem Kriegs­berg. Tiegel verabredete mit vier städtischen Soldknechten, gegen Mitternacht den Bauern das Thor zu öffnen, an dem sie schil­dern. Gegen zweihundert Bürger waren es, auf die Tiegel in der Stadt rechnete. Ein paar Stunden vor der Ausführung wurden die fünf behorcht, durch Zufall, und verhaftet. Auf das Mißlingen des Anschlages zog der Bauernhaufen ab..

Es waren nicht wenige kriegskundige Männer auf dem Kap­pelberge, besonders aus dem obern Remsthal hatten Viele ihre Jugend im Waffenhandwerk in auswärtigen Kriegsdiensten zuge=" bracht. Aber der Masse gebrach es ganz an Klarheit, Entschlossen­heit und Energie.

Als nun Vollmar, der oberste Hauptmann, und die anderen Eingeweihten, aus welchen Sebastian des Schwarzhansen Sohn. zum Waibel, der Krämerjörglen zum Fähndrich gewählt war, im Haufen darauf drangen, mit gewaltsamer That vorwärts zu gehen, die Gleichgesinnten des Landes an sich zu ziehen, und die Artikel auszuführen, da entstand ein großer Zwiespalt.

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Die Partei des armen Konrad sah, daß sie gegen die Masse nicht durchzubringen vermochte. Nachdem sie noch den Beschluß in der Versammlung durchgesetzt, daß Alle eidlich gelobten, was Einen angehe, solle den Andern auch angehen und keiner den Andern verlassen, gingen am Donnerstag nach St. Jakobstag, den 27. Juli, im Namen des ganzen Haufens die Hauptleute Hans Vollmar, Hans Wagner von Schorndorf  , genannt Wagen­hans, Bernhard, dessen Sohn, Braun Urban von Urbach, Hans Heerer von Urbach, Hans Fachendach von Plüderhausen  , Hans Lindenschmied von Waldhausen, Veit Bauer von Grunbach  , Gori Schneider von Grunbach und Jung Ulrich von Urbach den Berg hinab und unterhandelten im Wirthshaus zu Beutelspach mit etlichen Abgeordneten des Landtages und mit Hans von Gais­berg, der im Namen des Herzogs sprach, dahin, daß sie sich wechselseitig Friede und sicheres Geleit verhießen, bis zu Aus­gang des eben zu Stuttgart   versammelten Landtages, der die Beschwerden der Bauern erledigen sollte; die Bauern sollten mit Frieden heimziehen, der Herzog aber sie zu dem Tübinger Ver­trag nicht nöthigen noch drängen, sondern Alles zur Erkenntniß des Landtags gestellt sein, wie sie sich wegen der einzelnen Ar­tikel des Tübinger   Vertrags zu halten hätten.

Um den Mittag des 27. Juli ward dieser Vertrag zwischen den Bauern- Hauptleuten einer-, und den herzoglichen und land­schaftlichen Abgeordneten andererseits abgeschlossen. Die Fassung der Vertragsformel schon war perfid. Es ist offenbar, die gut­müthigen Bauern, die nach den Reden der abgeordneten Herren das Beste von Landschaft und Herzog erwarteten, legten etwas Anderes in die Worte des Vertrages, als die Herren, die den­selben absichtlich so zweideutig und unbestimmt gefaßt hatten. Die Perfidie aber, schon in der Unterhandlung unverkennbar, sollte sich erst recht entwickeln in den Thaten.

Gleich nach Abschluß des Vertrages, an demselben Abend, verließen viele Bauern ihr Lager auf dem Kappelberg und zer­streuten sich friedlich, ein Jeder in seine Hütte. Wenige Vor­fichtigere, die nicht trauten, näherten sich den nicht weit entfern= ten Gebieten der freien Reichsstädte Eßlingen  , Gmünd und Aalen  .

U. Ulrich hatte sich inzwischen ein ziemliches Kriegsvolk ver­sammelt. Nachdem die Landschaft seine Schuldenlast übernommen, war auch sein Kredit wieder gestiegen.

Auch die Städte zeigten sich jetzt, da sie für sich, was sie wünschten, herausgeschlagen hatten, williger. Schon zu Anfang der Bewegung waren aus 14 Städten Abgeordnete der Ehrbar­keit zu Marbach zusammengetreten und hatten sich berathen ,,, dem unnüßen Volf der Bauern ihr thöricht Fürnehmen mit ernsten Mitteln niederzulegen." Da sie jedoch Abstellung der Hauptbe­schwerden für durchaus nöthig erklärten, um die Bauern wieder zum Gehorsam zu bringen, hatte sie des Herzogs Nath, Philipp von Nippenburg ,,, empörende Buben" gescholten, die es mit den Bauern halten. Das ehrbare" Bürgerthum war aber von jeher so egoistisch gegen die Bauerschaft, als der Adel. Herrsch- und habsüchtig, stets bereit, ungebührliche Lasten auf das Landvolk umzulegen, hielten die Städter es nicht für gut, daß ein Bauer bei den Wahlen zum Landtage mitwirke, oder gar neben den Herren Sitz und Stimme habe. Die Städter eilten, dem Her­zoge zuzuziehen; die Tübinger   allein schon sandten ihm ein Fähn­lein von fünfhundert wohlgerüsteten Knechten unter dem Edeln Ernst von Fürst   als Hauptmann. Mit diesen vereinigten sich die Fähnlein von Balingen  , Stuttgart  , Canstadt und Kirchheim, welchen letzteren bei Untertürkheim   von einem Haufen Bauern der Paß über den Neckar   versperrt worden war. Das Hülfs volk des Würzburgers, dabei siebenundsiebzig von Adel, mit drei­hundert Pferden, lagerten am 29. Juli schon zu Laufen am Neckar.

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Von dem Churfürsten Ludwig von der Pfalz   lief Nachricht ein, daß seine Reisigen zwischen dem 26. und 27. in Maulbronn  anlangen werden, und von dem Markgrafen   Philipp von Baden  , daß seine Reiter am 27. früh Pforzheim   verlassen haben. Auch des Bischofs von Konstanz Hülfsvolf war auf dem Marsche. An Söldnern und Lebensleuten hatten sich an die 1800 um Ulrich gesammelt. Der Truchseß Georg von Waldburg   allein hatte ihm 100 Pferde, 600 Knechte und einiges grobes Geschüß zu. geführt.

De Fähnlein der Städte waren voraus auf Waiblingen   ge­zogen. Am 28. Juli lief die Genehmigung des Vertrages vom Herzog ein, dazu, wie es scheint, eine geheime Instruktion für die Seinigen, wie der Vertrag zu halten sei, und auf dem Fuße folgten die 1800 Reisige des Herzogs.

Inzwischen verliefen sich auf die eingelaufene Genehmigung des Herzogs die letzten Bauernschaaren von dem Berge, arglos vertrauend dem ihnen gelobten Frieden und sichern Geleit; da sahen sich am 31. Juli Morgens die sichern Waiblinger   plötzlich durch die Leute Ernsts von Fürst überfallen, und zwar, wie eine gleichzeitige, dem Herzog selbst zugeeignete Lobschrift ausdrücklich sagt, auf dessen Befehl, da Angeber aus Waiblingen   selbst die Namen verdächtiger oder den Bauern verbündeter Mitbürger angezeigt hatten. Diese wurden gefangen genommen, ihr Eigen­thum geplündert, ihre Häuser verwüstet, ein Verfahren, das, wie derselbe sagt, nachher überall im Lande gegen die Angeschuldigten geübt wurde.

Darauf eilten er und die herzoglichen Räthe das Remsthal hinauf, überfielen den durch den Vertrag, welcher Frieden und ficheres Geleit zusagte, sicher gemachten obersten Hauptmann der Bauern, Hans Vollmar von Beutelspach, seinen Waibel und seinen Fähndrich, banden sie ohne Weiteres und führten sie in Ketten Schorndorf   zu.

Nach Abschluß des Vertrags hatte sich ein Theil der bäuri­schen Besatzung auch aus dieser Stadt heimwärts gethan. Nach­mittags 3 Uhr erreichte Ernst von Fürst   die Stadt. In der Verwirrung der Ueberraschung entwich Denen, welche die Thore besetzt hielten, alle Besinnung, sie flohen da und dorthin: und ohne einen Schwertstreich besetzte Philipp von Nippenburg die verlassenen offenen Thore. Niemand wurde aus- und eingelassen, sobald das Kriegsvolk in der Stadt war. Dennoch retteten sich die meisten der Verbündeten durch die Flucht, viele über die Mauern hinab. Nur wenige der Betheiligten wurden noch in der Stadt betroffen.

Der Herzog war mit seinen Reisigen gefolgt. Die Rache in der Brust verschlossen, war er an den Dörfern der aufgestandenen Bauern vorübergezogen, und die Schorndorfer   nahmen ihn, wie es ihrem Herzog gebührte, auf. Kaum in der Stadt, gab er das