Bewegung fielen die Geldstücke herab und rollten auf dem Fuß­boden hin.

Was ist das? Hast du gestohlen?" fragte der Alte zitternd. Und nun erzählte der Kleine in einem Athem, daß er bei den Preußen gewesen sei und was er dort gethan habe. Während er so sprach, fühlte er, wie das Herz ihm leichter ward, es war ihm eine Wohlthat, sich anzuflagen... Der alte Stenne hörte zu sein Gesicht trug einen schrecklichen Ausdruck. Als der Kleine geendet hatte, schlug sein Vater die Hände vor's Gesicht

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und weinte.

Vater, Vater!" wollte das Kind sagen.

Die Sanct- Peterskirche in Rom  ( San Pietro in Vaticano  , Seite 5).* Wer hätte nicht schon von jener berühmtesten aller Kirchen gehört, die in dem ewigen Rom   in der Rione di Borgo, zwischen der Piazza di S. Maria und dem Vatican, gelegen ist. An dieser Stelle war es, wo Anfangs des 4. Jahrhunderts der römische Kaiser Kon­ stantin  , der sogenannte ,, Große", über dem angeblichen Grabe des Apostel Betrus eine Basilika erbauen ließ, d. h. eine jener ersten christlichen Kirchen, die den zu Gerichts- und Handelszwecken dienenden griechisch römischen Prachtgebäuden dieses Namens nachgebildet waren. Diese Basilika, in der Karl der Große  " von Papst Leo III.   gekrönt ward, gerieth indeß im Laufe der Jahrhunderte so in Verfall, daß sie Papst Nikolaus V.   im 14. Jahrhundert abbrechen ließ. Beinahe zwei Jahr­hunderte blieb der Platz frei, bis am 18. April 1506 der Grundstein zu dem Dome von St. Peter   gelegt wurde, an dem nacheinander die berühmtesten Baumeister, ein Bramante, Rafael, Peruzzi und Michel Angelo  , gebaut haben. Nach dem Plan des legeren wurde 1564 die gewaltige Ruppel aufgeführt. Damit war aber der mächtige Bau noch lange nicht vollendet; später führte Maderno noch die 150 Fuß hohe, 372 Fuß breite Façade auf, die die Vorhalle und über dieser die Log gia einschließt, in welcher jeder neuerwählte Papst angesichts des Volkes gekrönt wird, und von wo aus der Papst bei den hohen Kirchen­festen der auf offenem Plaze in gläubiger Andacht knieenden Menge seinen Segen ertheilt. Und selbst 1784 wurde noch an der Peterskirche gebaut, indem unter Pius IV.   die Sakristei errichtet ward. Die Kosten des ganzen Baues haben sich auf die ungeheuere Summe von über 46 Mil­lionen Scudi, d. h. ungefähr 185 Millionen Mark belaufen. Die durch solch enormen Kostenaufwand geschaffene architektonische Pracht, sammt dem Reichthum an Monumenten, Del- und Freskogemälden, Mosaik­bildern und Zierrath aller Art übersteigt jede Beschreibung und wirkt auf befangene Gemüther vollkommen überwältigend. Alles trägt den Charakter des Großartigen, Gewaltigen. Den länglich runden, 800 Fuß breiten und 550 Fuß langen Vorplaß umgeben Säulengänge, in deren Mitte sich ein ägyptischer Obelist mit zwei Springbrunnen zur Seite erhebt. Von der Vorhalle rechts und links stehen die in kolossaler Größe ausgeführten Reiterstatuen Konstantins und Karl des Großen. Die größte Länge des Inneren beträgt 622 F., die Höhe des Mittelschiffs 150 F. und die der Kuppel im Innern( s. unser Bild) 413 F. Diese lettere hat ein doppeltes Gewölbe und darüber einen offenen Oberbau, auf den sich der 8 Fuß im Durchmesser haltende Knopf mit dem 14 Fuß langen Kreuze befindet, dessen Spize 487 Fuß über den Erdboden emporragt. Vier riesige Pfeiler mit einem Umfange von je 28 Fuß tragen die Kuppel, deren Durchmesser 122 Fuß beträgt. Natürlich birgt die Peters­firche neben so vielen weltlichen Kostbarkeiten auch solche, deren Werth nur durch den frommen Glauben der Herde Petri anerkannt wird, als da sind heilige Knochen, heilige Schweißtücher und ähnliche heilige Reliquien. So enthält der Hochaltar( s. unser Bild) die Gebeine des Apostels Petrus  , ferner ist das Schweißtuch der heiligen Veronika, in das sich Christus bei dem Gang nach der Kreuzigungsstätte das Antliß getrocknet haben soll, und vieles andere mehr zur Erbauung der frommen Welt vor­handen. Wann die Völker aufhören werden, sich in frommem Irrthum und an frommem Betrug zu erbauen, wann sie einmal die ungeheuern Summen, die zur Aufführung von Gotteshäusern verwendet worden sind, dadurch nutzbar machen werden, daß sie die Kirchen zu Tempeln des freien Menschengeistes umschaffen, wer weiß es! Die Volksgeduld mit denen, die da die Massen bethören, statt sie zu belehren, ist so unendlich lang und schier unzerreißbar gewesen, daß auch heute noch die Hoffnung auf den endlich erwachenden und frei sich regenden Volks­verstand beinahe allzu kühn erscheint.

G.

Eine wichtige steinerne Urkunde. Nach der Lehre Darwins sind Vögel und Reptilien aus einer gemeinschaftlichen Urform abzuleiten, die der genannte Forscher aber nur eben als ein Postulat, als eine wissenschaftliche Forderung aufgestellt hat. Jezt melden Berichte aus Eichstedt   in Baiern   die Auffindung eines zweiten Exemplares einer Thierspezies, an der die Verwandtschaft zwischen Reptil und Vogel auf das deutlichste zu erkennen ist, die das Mittelglied zwischen beiden bildet. Dieses Thier, welches von den Gelehrten Archaeoptrix lithographica

* Unser Bild ist dem allen Kunstfreunden auf das beste zu empfehlenden, ausge­

zeichneten Brachtwerke ,, Italien  "( Verlag von Engelhorn in Stuttgart  ) entnommen.

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Der Alte stieß es ohne ein Wort zurück und raffte das Geld zusammen. " Ist das Alles?" fragte er.

Der kleine Stenne machte ein Zeichen der Bejahung. Der Alte nahm sein Gewehr und seine Patrontasche vom Nagel, und indem er das Geld in die Tasche steckte, sagte er:

" Gut also! ich werde es ihnen wieder zustellen."

Und ohne ein Wort hinzuzufügen, ohne auch nur den Kopf zu wenden, stieg er hinab, um sich unter die Mobilgarden zu mischen, die hinaus in die Nacht marschirten. Man hat ihn nie wiedergesehen.

getauft worden ist, ist ein auch der Größe nach hühnerartiger Vogel mit einem ausgesprochenen, langen Eidechsenschwanz. Das erste Exem­plar dieses merkwürdigen Wesens wurde schon 1861 in Solnhofen  gefunden; die Echtheit des eigenthümlichen Reptilienschwanzes wurde damals angezweifelt, jedoch von dem Anatomen R. Owen als echtes Glied einer echten und alten Vogelsippe anerkannt. Es handelt sich heute, wie 1861, um eine Versteinerung, welche ein Herr Häberlin zu finden so glücklich war, die aber bei weitem besser erhalten auch ein bedeutend klareres Bild jenes Urthieres gibt, als der frühere Fund, wo die Flügel verschoben, die verschiedenen Knochen auf der Steinplatte zerstreut, der Kopf und Hals aber ganz verloren gegangen waren. Ueber die neue Beute schreibt Herr Häberlin an einen Freund: ,, Das ganze Exemplar repräsentirt ein Bild von unvergleichlicher Schönheit und Reinheit! Weit sind die Fittiche ausgebreitet, in allen ihren Umrissen, in der Form der Federn, in allen ihren Einzelheiten deutlich erkennbar. Wirbelsäule und Rippen sind in der normalen Lage, hals und Kopf sind seitwärts herabgebogen und Wirbel für Wirbel genau zu verfolgen. Der Kopf liegt auf der Seite und trägt Zähne in den Kiefern. Endlich sind nicht nur die Krallen an den Hinterfüßen, sondern auch diejenigen an den oberen Flügeltheilen vorzüglich er­halten."

So erlebt der gefeierte Forscher wieder einmal die Freude, einen Saß seines genial entworfenen Lehrgebäudes durch die Thatsachen be­stätigt zu sehen, und wie oft dem Geschichtsforscher eine alte Steinschrift von unschäzbarem Werthe ist, so wird für die neuere Naturforschung ein gewaltiges Beweismoment jene eichstedter Steintafel werden und sein, auf welche die Natur selbst mit ihrem Griffel Beweise für die Lehre von der Entwicklung der Arten und die Descedenztheorie ein­gegraben hat. Wünschenswerth ist nur, daß möglichst schnell Abbildungen dieses hochwichtigen Fundes gefertigt und den Interessenten zugängig gemacht werden.

wt.

Die Anforderungen, welche man an ein gutes Trinkwasser zu stellen hat, sind folgende: es muß klar, farb- und geruchlos sein; seine Temperatur darf innerhalb der verschiedenen Jahreszeiten nur um ein Geringes schwanken; es darf nur wenig organische Stoffe und gar keine Fäulnißorganismen enthalten; es darf kein Ammoniak, keine salpetrige Säure und keine größere Menge von Nitraten, Chloriden und Salpeter enthalten; es darf nicht zu hart sein, insonderheit keine wesentlichen Mengen von Magnesiumsalzen enthalten. Was das Teich­und Flußwasser anlangt, so ist darauf vor allem zu sehen, daß es keine Spur von menschlichen Abfallstoffen enthalte. Alle diejenigen, die weder in der einen noch in der anderen Weise für eine wissenschaftliche Unter­suchung ihres Trinkwassers, die im Grunde Sache der Staats- oder Gemeindebehörden wäre, zu sorgen vermögen, sollten sich folgende kurze Betrachtung über den Werth des Regenwassers, des Teich- und Fluß­wassers, sowie des Brunn- und Quellwassers einprägen: Das Regen wasser enthält die geringste Menge fester anorganischer Stoffe in gelöstem Zustande, wenn es in ziemlicher Entfernung von Städten und in reinen Behältern aufgefangen worden ist. Sein Gehalt an organischen Stoffen ist jedoch etwas größer als der des Duell- und Tiefbrunnwassers. Da hingegen ist von den Dächern abfließendes Regenwasser oft derart durch faulende Stoffe verunreinigt, daß es nur mit Gesundheitsgefahr genossen werden kann. Das Wasser, welches sich in unkultivirtem, vorzüglich kalk­freien Boden in Teichen und anderen Behältern sammelt oder durch Sandboden fließt, ist meist zu häuslichen, häufiger und besser noch zu industriellen Zwecken verwendbar. Es ist troß seines oft unangenehmen Geschmackes, der von dem Gehalt an torfartigen Stoffen herrührt, der Gesundheit im allgemeinen keineswegs nachtheilig. Zu häuslichen Zwecken nicht gut geeignet ist Wasser, welches sich auf kultivirtem Boden ange­sammelt hat und stets in höherem oder geringeren Grade durch orga­nische Düngstoffe verunreinigt ist; enthält der fragliche Dünger aber feine menschlichen Abfallstoffe, so ist dies Wasser immer noch weniger schädlich, als verunreinigtes Flußwasser. Für alle die genannten Wäffer gilt die Regel, daß sie vor dem Gebrauch erst filtrirt werden sollen. Ferner sind alle Wässer, welche durch städtische oder Fabrik- Abflüsse verunreinigt werden, sowohl zum Trinken als zum Kochen nicht zu ge­brauchen. Das schädlichste ist das bereits oben erwähnte Flachbrunn­wasser, wenn die Brunnen, wie gewöhnlich, in der Nähe von Abtritten, Düngergruben und anderen Stätten ärgster Unreinigkeiten liegen. Der Umstand, daß es meist klar und wohlschmeckend ist, ist kein Beweis für