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Lokales.

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fuit einige dieser Beute den Main   schlafend und ganz entkräftet am worden. Der Fahrpreis beträgt 10 Pf. Für Gepäck wird für Waldrand; sie weckten ihn und nahmen ihn, nachdem sie ihn vors Lasten bis zu 40 Pfd. 10 Pf., für größere Laften 20 Pf. erhoben. Arbeiter Bildungsschule. Heute Abend 9 Uhr beginnt in der her mit einem Butterbrot und einer kleinen Weiße gestärkt hatten, Inselstr. 10 der Kursus in Rede Uebung( Referat und Dis- mit zu dem Ortsvorsteher Haseloff zu Hoherlehme, der ihn nach an den Direktor Dorn vom Wintergarten als Zeichen seiner höchst en Safer Wilhelm II.   hat, wie das Kleine Journal" berichtet, tuffion über gewerkschaftliche Fragen). Vortragender: Schriftsteller gestelltem Berhör durch den Gendarm Klinger dem hiesigen Amtsfriedenheit eine prachtvolle Busennadel, die einen Richard Calwer  . Freitag, den 22. April, beginnt der Kursus vorsteher, Oberstlieutenant Herbst, zuführen ließ. Hier hat er taiserlichen Adler aus Brillanten darstellt, überreichen lassen. Der in Natur Ertenntniß( Entwickelung der Jdeen über Ent- eingestanden, die Luise Günther ermordet zu haben. ftehung und Zusammenhang des Weltgebäudes). Vortragender: nannte sich Ernst Sant und Er Direktor des bekannten Berliner Spezialitäten- Theaters war nämlich Dr. B. Borchardt. Wir laden zu zahlreichem Besuche ein. Der zu sein und bei seinen Eltern in Berlin  , Solmsstraße 44, zu vorzuführen. Die Vorstellung hat am Sonnabend, und zwar nicht gab an, gelernter Schlächter beauftragt worden, dem Kaiser eine Serie lebender Photographien Borstand. wohnen. Er will mit der Günther ein Verhältniß gehabt und in Berlin   sondern in Hamburg   stattgefunden. in intimem Verkehr gestanden haben. Die That habe er nach

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Wie bei allen früheren Rapitalverbrechen, so werden auch jetzt wieder die Kriminalpolizei und die Betheiligten, die Familie Günther, mit namenlosen Briefen überschwemmt, die keinen Werth haben und nur die Arbeit erschweren, weil sie erfolglose Nachforschungen und Ermittelungen veranlassen.

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Die Leichenhallen der hiesigen Begräbnißplätze wurden im heftigem Streit mit der Günther verübt. Das amtliche Signalement Das Polizeipräsidium theilt mit: Einem Unbekannten find Jahre 1897( bezw. 1896) zur Einstellung von 12 428( 12111) Leichen flimmt auf den Verhafteten, der geistig gestört zu sein scheint. Es dreißig fleine Packete, in blauer Papierhülle pulverförmige Gold­benutzt. Vergleicht man diese Zahlen mit den Zahlen der im ist ja allerdings keine Seltenheit, daß vagabondirende Personen sich bronze enthaltend, und ein größeres Packet gleichen Inhalts mit Jahre 1897( bezw. 1896) in Berlin   Gestorbenen- 82 395( 32 319) eines Verbrechens beschuldigen, daß sie niemals verübt haben, nur grüner Papierhülle abgenommen worden. Die Packete sind ver­Berfonen, einschließlich 1773( 1741) Todtgeborene so ergiebt sich in der Absicht, sich vorübergehend Aufnahme im Gefängniß zu vermuthlich gestohlen. Rekognoszenten wollen sich Wochentags in den nach Berlin   und in Berlin   Gestorbener nach außerhalb einander schwer beurtheilen. Nach anderer Nachricht ist Sanz ein früherer Bimmer 249 melden. ( unter der Voraussetzung, daß die Transporte auswärts Gestorbener schaffen. Ob ein solcher Fall hier vorliegt, läßt sich im Augenblick Vormittagsstunden von 10-1 Uhr im Polizei- Dienstgebäude II. Stock ungefähr aufheben), daß die Leichenhallen in 38,35( 37,47) pet. aller Student der Rechte. Zur Frage der Müllabfuhr. In seiner gestrigen außer Fälle benugt wurden.( Das Gemeindeblatt", das diese Be­ordentlichen Sigung hat das Magistratskollegium die Beschlußfaffung rechnung bringt, giebt dabei für 1896 einen niedrigeren über ein Ortsftatut betreffend die Müllabfuhr vertagt und weiter Prozentsatz an, indem es die falsch berechnete Bahl aus befchloffen, die städtische Straßenreinigungs- Deputation zu beauf­dem fehlerhaften Vorjahrberichte wiederholt.) In den 5 Vorjahren tragen: in weitere Verhandlung mit den Abfuhrunternehmern zu 1895 zurück bis 1891 war der Prozentsatz 35,83, 36,52, 33,67, 33,85, treten, behufs Herbeiführung befferer Regelung des Abfuhrwesens. 33,41. Jm ganzen ist also in der Benutzung der Leichenhallen eine Gestern Nachmittag hat unter außerordentlich zahlreicher Be- Die botanische Abtheilung" des Humboldthains wird. steigende Tendenz bemerkbar. Von diesen Durchschnitts- Prozent theiligung die Beerdigung der ermordeten Luise Günther auf dem vom Donnerstag dieser Woche ab den hiesigen Lehranstalten die für fäßen der ganzen Stadt weichen freilich die einzelnen Ge Jakobi Kirchhofe in Rixdorf flattgefunden. Ein Berichterstatter den naturkundlichen Unterricht während des Sommers bestimmten meinden mehr oder weniger start ab, die einen nach unten, meldet über die Szene, die sich bei dieser Handlung abspielte: Blüthenpflanzen je 100 Stück einer Art- durch Fuhrwerk zu die anderen nach oben. Vergleiche sind hier nur bis 1895 möglich, Schon um Uhr war der Andrang so stark, daß die Gendarmerie stellen. Jede Schule soll dann wöchentlich zweimal frische Sen­da die Zahl der Begräbnisse nach Gemeinden gesondert erst bis das den Kirchhof sperren mußte. Alle Pferdebahnwagen, die von Berlin   bungen und zwar vier bis acht verschiedene Pflanzenarten erhalten. hin veröffentlicht ist( im Berliner   Statist. Jahrb."). Während sich famen, waren bis auf den letzten Platz besetzt. Männer famen nur wenig Da der Schulgarten an der Brunnenstraße den gesteigerten Ans 1895 die Benugung der Leichenhallen für ganz Berlin  , wie gesagt, heraus, fast ausschließlich Weiber, zum theil von sehr zweifelhaftem sprüchen, trotz sorgfältigster Ausnugung seines Geländes, allein nicht auf 35,83 pet. ſtellte, war sie z. B. auf dem Begräbnißplaz Werthe. Entferntere Anverwandte der Ermordeten kamen in dem Glauben, mehr genügen kann, so sind zur Deckung des Bedarfs noch an an ber Bartholomäus- und Immanuelkirche nur auf daß die Beerdigung um 4 Uhr stattfinde, schon frühzeitig, die Eltern deren Stellen städtische Anzuchtgärten eingerichtet worden. Für dem der Dankeskirche noch nicht 20 pCt., auf dem der Zions, und Geschwister erst kurz vor 5 Uhr. Eine Anzahl Berliner   Kriminal- Naturfreunde wird der Schulgarten Mittwochs und Sonnabends Friedens und Gethsemanekirche noch nicht 15 pet. der auf den beamte war gekommen, um unter der Menge Umschau nach dem von 1 bis 6 Uhr nachmittags geöffnet sein, doch kann auch an an­betreffenden Plätzen vollzogenen Beerdigungen. Im allgemeinen Mörder zu halten, ohne Erfolg. Die Angehörigen besichtigten die deren Tagen der Eintritt nach Meldung bei dem zuständigen Ober­werden die Leichenhallen am wenigsten in den ärmeren Ge- Leiche noch einmal, dann wurde der eichene mit Trauer- gärtner ausnahmsweise gestattet werden, ebenso die Besichtigung des meinden benutzt, also da, wo die Benutzung in anbetracht der un flor behangene Sarg in der Halle aufgebahrt. Hier hielt Paftor Freiland- Bivariums, der geologischen Wand, sowie der Palmen- und günstigen Wohnungsverhältnisse gerade am stärksten sein sollte. Daß Schmidt von Heilig- Kreuz, der die Ermordete eingesegnet hat, die Treibhäuser. das nicht der Fall ist, das liegt zum theil an den Kosten der Grabrede. Mitschuldig an dem Verbrechen feien alle An­Benutzung. Die Gebühren werden zwar den Armen erlassen, aber wesenden, Von einem Ranfbold ist in der vergangenen Nacht der das ganze Volk, das sich von der Wollust und 31 Jahre alte Handlungsreisende Peter Möllenbruck aus der Bahn­es ist nicht jedermanns Sache, sich auf eine umständliche und für Unsittlichkeit durchdringen lasse, nicht bloß in den unteren hofstraße 3 übel zugerichtet worden. Er ging gegen Mitternacht mit manchen auch peinliche Weise Gebührenfreiheit zu erwirken. Es Schichten. Wer sich berufen glaube, den ersten Stein auf die Er- feiner Braut durch die Schönebergerstraße seiner Wohnung zu. In tommt noch hinzu, daß durch die Theilung des Transports erst mordete zu werfen, der möge an seine Brust schlagen und sich fragen, einen Streit mit der Braut mischte sich ein Arbeiter mit unfläthigen von der Wohnung zur Halle und dann von der Halle zum Grabe ob er frei sei von Sünde. Männliche Angehörige der Ermordeten Redensarten ein. Als Möllenbruckt sich das verbat, zog der rohe die Kosten der Beerdigung überhaupt erhöht werden. trugen den Sarg zur Gruft, an der der Geistliche noch ein stilles Mensch, der sich in der Begleitung von mehreren anderen wohl ficher Auch ein Standpunkt. Das Deutsche Adelsblatt" Gebet verrichtete. Am Friedhofsthor hatten sich unterdessen wüste fühlen mochte, sofort sein Messer oder einen Meißel und stieß das hat nun glücklich herausgefunden, warum sich den deklassirten Auftritte abgespielt. Wenn das Thor geöffnet werden mußte, gefährliche Werkzeug seinem Gegner in den Schädel. Möllenbruck, Adeligen jenseits des Ozeans häufig keine andere Existenz als etwa wurde es jedesmal gestürmt. Die Gendarmen konnten oft dem An- der eine 4 Bentimeter lange und 3 Bentimeter breite Wunde erhielt, die des Kellners bietet. Man höre und staune:" Weil der Adel drange der Menge nicht wehren. Hüte, Schirme 2c., ja selbst kleine brach bewußtlos zusammen. Von der Feuerwehrwache in der Schöne feit altersher gewohnt ist, seine Söhne einem Berufe zuzuführen, in Kinder lagen am Boden und wurden mit Füßen getreten. Selbst bergerstraße, wo ihm die Samariter der Wehr die erste Hilfe an= dem sie zwar lernen, wie man sein Blut für König, Bolt und Weiber kletterten über den Zaun des Friedhofes hinweg. Auf diesem gedeihen ließen, brachte man den Schwerverletzten auf die nächste Vaterland vergießt, nicht aber, wie man im bürgerlichen Erwerbs waren mindestens 3000 Personen, wohl 2000 standen noch davor. Unfallstation und von hier in ein Krankenhaus. Der Messerstecher leben geschickt fortkommt und schnell zu Gut und Geld gelangt." Das ist Dem Erstickungstode sind gestern früh vier Personen des wurde von dem empörten Publikum gepackt und auf die Polizei­gewiß eine schöne Phrase, leider aber auch eine hohle, denn das Recht, Haufes Steinmeyfir. 7 mit fnapper Noth entgangen. In dem ge- vache in der Schönebergerstraße gebracht. sich im Kriege todtschießen zu lassen und als Kanonenfutter zu dienen, nannten Hause wohnt im dritten Stock des rechten Seitenflügels ist heute weniger denn je ein erhabenes Vorrecht des Adels. Der eine Wittive Müller mit vier erwachsenen Kindern, einem Sohn und Die oft gerigte lufitte, vorn auf die Fahrräder Kleine Kinder Abel lernt daher nicht, sein Blut für's Volt zu vergießen, sondern drei Töchtern. Frau Müller schläft außer dem Hause, da sie bei au feßen, veranlaßte gestern Bormittag wieder einen schweren Unfall. höchstens das Blut des Boltes vergießen à la Brüfewiß 2c. einer Herrschaft die Wartung der Kinder übernommen hat. Montag Allee fuhr mit seinem Zweirade die Lothringerstraße entlang und Der 16jährige Sohn des Kaufmanns Thiele aus der Prenzlauer Sodann sind bei allen blutigen Gründungen um bei Abend war ihr Sohn spät nach Hause gekommen und hatte die dem Blute zu bleiben es mindestens etliche Adelige mit hoch Schwestern bereits schlafend gefunden. Eine der letzteren ist seit hatte vor sich im Sattel seine 5 Jahre alte Schwester fitzen. In der tönenden Namen, die als Lockvögel an der Spike stehen, ein Beweis, längerer Zeit leidend. Gegen ein Uhr wurden die drei Geschwister selber erlitt feinen Schaden, während seine kleine Schwefter mit dem Nähe des Schönhauser Thores tam der junge Mann zu Falle. Er daß die Söhne des Adels resp. deren ehrenwerthe Väter es sehr durch ein starkes Röche fanden sie die beiden Schlafzimmer Ropfe gegen einen Laternenpfahl schlug und bewußtlos liegen blieb. wohl verstehen und gelernt haben, im bürgerlichen Erwerbsleben ihrem großen Schrecken fanden sie

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geschickt fortzukommen und schnell zu Gut und Geld zu gelangen. Das ist jedenfalls auch" standesgemäß" nach den Anschauungen des " Deutschen Adelsblattes".

Der Mord in der Hafenhaide. Unter dem Verdachte, den Mord verübt zu haben, ist bei Königswusterhausen der angebliche Schlächter E. Sanh, der in Berlin   bei seinen Eltern, Solmsstr. 44, wohnte, verhaftet worden. Santz hat gestanden, den Mord verübt zu haben es erscheint aber vor der Hand noch fehr zweifelhaft, ob diesem Geständniß Werth beizulegen ist. Der Verhaftete ist offenbar geist es gestört; er hat auch schon früher Aufnahme im Irrenhause gefunden. Ueber die Festnahme des Sanz wird dem Berl. Tagebl." aus Königswusterhausen berichtet: Maurer   aus benachbarten Dörfern hatten in den letzten Tagen ber vorigen Woche bei ihrem Heimgang von der Arbeit wiederholt einen ziemlich gut gekleideten Mann beobachtet, der aus dem an dem Weg gelegenen Wald heraustrat, aber bei dem Herannahen der Männer wieder im Walde verschwand. Gestern Abend fanden

stark verqualmt, und vom Korridor her schlugen ihnen helle Flammen entgegen, so daß ihnen der Rückzug vollständig abgeschnitten war. Die frante Schwester war bereits besinnungslos und auch die übrigen Personen vermochten sich kaum zu erheben. Auf ihr Hilfegeschrei wurden die Nachbarn munter, die zunächst die Rorridorthür auf brachen und das Feuer, das den Inhalt des Hängebodens erfaßt batte, zu löschen suchten. Mittlerweile war die Feuerwehr herbei­geeilt, welche die Flammen rasch erstickte und den vom Rauch hart mitgenommenen Berfonen Samariterhilfe zu theil werden ließ. Das frante Mädchen konnte erst nach langen Bemühungen wieder ins Leben zurückgerufen werden.

Außer Verlegungen am Kopfe hatte die Kleine den linken Unterarm gebrochen. Ein Herr nahm sich der Verletzten an und schaffte sie gebrochen. Ein Herr nahm sich der Verletzten an und schaffte sie mittelst Droschke hinweg.

Beim Damenturnen ist vorgestern Abend die 20 Jahre alte Schneiderin Agnes Kreja aus der Hagenauerstraße 6 verunglückt. Das Mädchen, das der ersten Damenabtheilung der Turngenoffen­fchaft angehört, wollte in der Turnhalle der 6. Gemeindeschule in der Georgenkirchstraße 11 einen Weitsprung über drei Kästen machen, sprang aber fehl, tam zu Falle und schlug mit dem linken Unter­fchentel so beftig auf einen Raften auf, daß das Bein brach. Die Berunglückte wurde mittels Lück'schen Wagens in ein Krankenhaus Eine nene Omnibusgesellschaft, die sich als Omnibus- und gebracht. Gepäckbeförderungskompagnie" bezeichnet, wird am 1. t. Mis. den In der fünften städtischen Fortbildungsschule ist die Be Betrieb mit Eröffnung der Linie Bahnhof Friedrichstraße  -- Pots- theiligung an den fremdsprachlichen Kurfen eine so große, daß noch damer Bahnhof beginnen. Die Wagen haben 12 Siz- und 5 Steh- ein neuer englischer und ein neuer französischer Kursus eingerichtet plätze und auf dem Deck eine Vorrichtung zur Aufnahme des Gepäcks. werden mußte. Zu diesen neuen Kursen, sowie auch zu allen übrigen Sie sind dieser Tage dem Polizeipräsidium zur Abnahme vorgeführt Kursen des Gewerbesaales und der Fortbildungsschule werden in

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der Steinmühle einnehmen; denn bei der feindlichen Stimmung, die geborene Röder v. Diersburg  ) sich mit der Gräfin v. Haßfeld be- Was er wollte, zog übrigens gleich darauf mit fast mehr als allerwärts gegen Lassalle und selbst gegen die Gräfin Hazfeld herrschte, schäftigten. Die Unterhaltung wurde warm und wärmer, und nach hinreichender Klarheit an feinen Zuhörern vorüber. Friedrich Städel war es durchaus nicht sicher, ob es mir gelingen würde, meine kurzer Zeit war sie bereits höchst animirt. Als da meine Brüder legte nämlich einen Theil der neuesten Streitschriften, sowie die zuletzt Eltern zu einem freundlichen Empfang diefer Gäste umzu Julius und Gustav, der Turner, zum Vorschein kamen, begrüßte sie gehaltenen, im Druck erschienenen Vertheidigungsreden vor diversen ftimmen. Für den sehr möglichen Fall des Gegentheils hatte ich Lassalle und schlug letterem mit den Worten:" Fürwahr, eine wahre Gerichtshöfen auf den Tisch und bat Lassalle  , der Gesellschaft mir vorgenommen, dieselben an der Station erst gar nicht aussteigen Reckengestalt" wohlgefällig auf die Schulter. Nun ging es die daraus einiges zum besten zu geben. Bereitwillig legte er sich das zu lassen, sondern mit ihnen direkt nach Worms   zu fahren. Immer- Treppe hinauf zu Tisch. Lassalle   hatte mich zuvor auf die Seite Material zurecht und hielt dann einen Vortrag, der mir Zeit meines hin mußte die Veranstaltung dieses vielleicht allermerkwürdigsten genommen und gefragt, ob die Helene" mit am Tisch fiyen dürfe; Lebens unvergeßlich bleiben wird. In kürzester Uebersicht gab er Besuches in Osthofen   versucht werden, und ich flopfte zu diesem sie sei ein gebildetes Mädchen und würde sich durchaus bescheiden die Quintessenz feiner folossalen Rede über die indirekten Steuern, 3weck zuerst bei meiner Mutter an. Raum hatte sie den Namen benehmen. Ich sagte das meinem Vater Ich sagte das meinem Vater ihm waren junge welche in der Hauptverhandlung einen ganzen Tag lang dauerte, Lassalle" und" Gräfin v. Haßfeld" gehört, als sie heftig erschrocken hübsche Gesichter sehr sympathisch und so ward auch dieser zu welcher er auf dem Gerichtstisch eine kleine Bibliothek aufgestellt zur Thüre hinauslief. Ich wandte mich nun an meinen Vater, Bunft bald in Ordnung gebracht und Städel neben Helene und mit welcher er die Richter und besonders den Staatsanwalt der, mit der Ausarbeitung seiner umfangreichen Geschichte Oft placirt. Beim Hinaufsteigen fagte mir mein Bater:" Der Herr fast zur Verzweiflung gebracht hatte. Schien er die zulässigen hofens beschäftigt, an seinem Schreibtisch faß und in seine Laffalle ist ja ein hochmerkwürdiger Mann, den ich durchaus Grenzen der Bertheidigung hart zu streifen, so unterbrach ihn der Arbeit so verlieft war, daß er von meinem Gespräch mit der unrichtig beurtheilt und mir gauz mir ganz anders vorgestellt hatte. Staatsanwalt und beantragte, dem Angeklagten das Wort zu ents Mutter nichts gehört hatte. Er hielt gerade das Kapitel über die Mie doch die Zeitungen einen Menschen entstellen können!" Bei ziehen. Diefer, dem wegen angeblicher Erregung von Haß und herzoglich von Dalbergischen Besitzungen und besonders die Franz Tisch nahm er zwischen Lassalle und der Gräfin Platz, welche am Berachtung" eine vielmonatliche Gefängnißstrafe drohte, wehrte sich v. Sickingen's in der Osthofener Gemarkung aufgeschlagen, und ich oberen Ende faß. Troß ihres vorgerückten Alters war ihr ein natürlich bis zum Aeußersten. Er mußte beweisen, daß das, beschloß, an diesen ihn am meisten intereffirenden Punkt anzuknüpfen. fchönes blondes Haar geblieben, welches den interessanten Kopf in was er geschrieben, Wissenschaft sei, während der Staats­Ich sagte ihm, mit Franz v. Sickingen habe auch Lassalle sich viel noch reicher Fülle umgab. In ihrem sehr ausdrucksvollen Gesicht anwalt behauptete, es sei feine Wissenschaft.( Das Gesetz erklärte beschäftigt und sogar eine fünfattige Tragödie gleichen Namens ver- zeigten sich bereits viele Falten. Sie mochte etwa zwanzig Jahre nämlich die Wissenschaft und ihre Lehre für frei.) Da nun Lassalle  faßt, heute käme der berühmte Autor zu einem furzen Besuch hierher, älter fein als ihr berühmter Freund, der ihr einst durch seine kühne in umfassendster Weise aus allen nationalökonomischen Werken nicht da hätte er die schönste Gelegenheit, sich mit demselben über Vermittelung ein großes Vermögen rettete.*) blos der deutschen  , sondern aller Kulturländer überzeugend das Sickingen zu unterhalten, und um diese ihn gewiß in hohem Grade Nach dem Effen trat plöblich ein äußerst heiterer Zwischenfall Wissenschaftliche seiner Lehre nachgewiesen zu haben glaubte, und intereffirende Unterredung am bequemften und angenehmsten zu ein. Meine Mutter, welche Lassalle zur Seite faß, hatte eine ähn der Staatsanwalt es immer noch bestritt, entschlüpften ihm die machen, habe ich Lassalle mit der Gräfin Haßfeld gleich zum Mittag liche Frage auf dem Herzen wie die, welche sie vor zwei Jahren Worte: Was, keine Wissenschaft? Da muß je der Staatsanwalt essen eingeladen. Als ich auf den erstaunten Mienen meines Vaters an Richard Wagner   stellte, auf welche er lächelnd die Antwort ein wahrer Ausbund der Wissenschaftlichkeit" sein, wenn er das nicht Sturm" aufsteigen fah, warf ich schnell noch ein: Laffalle sei ein schuldig geblieben war. Jezt faß sie wieder neben einem anderen für Wissenschaft gelten lassen will, was in diesen gelehrten Werken höchft eleganter und sehr vermögender Mann, ein Gelehrter fonder hochbedeutenden Manne, dessen Auftreten in der Welt so großes hier geschrieben flebt." Bei der Stelle Ausbund der Wissenschafts gleichen, der nicht blos die Geschichte bis aufs i- Tüpfelchen tenne, Aufsehen machte, über deffen wahre Absichten sie bisher gänzlich im lichfeit", welcher sich noch die scharfe Frage: Bin ich denn der wiffent sondern alles wiffe, fein Besuch sei daher eine große Ehre für uuttaren geblieben, und über die sie doch so gern Klarheit gehabt schaftliche Prügeljunge des Staatsanwalts?" anschloß, schlug er in unser Haus. Nun beobachtete ich meinen Bater. Er überlegte. hätte. Als gerade für einen Augenblick die animirte Unterhaltung Dihofen so heftig auf den Tisch, daß alle Weingläser klirrend Die aufgeregten Gesichtszüge beruhigten sich allmälig, und schließlich zu einem Stillstand gekommen, faßte sie sich ein Herz und sagte: in die Höhe fubren. Aehnlichen Effekt mußten in der Haupt­meinte er: auch dem Feinde dürfe man unter gewiffen Umständen" Nun, da wir gerade so gemüthlich beisammen find, so können Sie verhandlung diese Worte auf den Herrn Staatsanwalt gemacht die Gastfreundschaft nicht verweigern, immerhin sei es intereffant, mir doch auch sagen, Herr Lassalle  , was Sie denn eigentlich haben. Auch er sprang auf und erreichte nun wirklich, daß der einen solchen Mann sich einmal in der Nähe ansehen zu können Lassalle stutte einen Moment, ergriff aber schon Gerichtshof dem Angeklagten das Wort definitiv" entzog. Dieser und wenn es der Mutter recht sei, wolle auch er nichts dagegen im nächsten meine Mutter und drückte ihr mit den Worten: D, Sie sagte:" Gut, so werde ich Ihr Urtheil mit freuzweis verschlungenen haben. Nach einigem Widerstand brachte ich auch die Mutter herum. föstliche Frau!" einen schallenden Kuß auf den Mund, der alles Armen stumm über mich ergehen lassen. Zuvor muß ich jedoch auf Im Saale   wurde die Tafel bereitet, und um Mittag holte ich die Weiterfragen verstummen machte. Bei dieser gänzlich ungeahnten Artikel soundsoviel, in den Verordnungen Band soundsoviel, auf Gäste von der Bahn ab. und blitzschnell ausgeführten Operation brach natürlich bei allen die Seite soundsoviel zc. verweisen und beantrage, mir das Wort wieder In Osthofen   mochte sich schon die Kunde von der Ankunft des ungeheuerste Heiterfeit aus. Selbst meine Mutter lachte mit, und zu ertheilen." Der Gerichtshof hielt eine furze Berathung und kam Gefürchteten verbreitet haben; aus geöffneten Fenstern blickten mein Vater rang noch lange Zeit nach Luft. Eine bessere Antwort zum Beschluß: Der Angeklagte hat wieder das Wort!" Geraume fcheue, neugierige Gefichter, als Stäbel, die Gräfin führend, an auf diese verfängliche Frage hätte Lassalle für den Augenblick gar Beit ging es dann noch weiter, und schließlich wurde Lassalle  , der erst ihrer Seite die bildhübsche Kammerzofe Helente, durch die Straßen nicht finden können. zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt worden war, freigesprochen, schritt und ich mit Lassalle hinterdrein fam. Endlich in der Stein­nachdem er den Richtern der höheren Instanz die Versicherung ge= mühle angelangt, war vorerst der Empfang nur ein höflich- frostiger. geben hatte, daß ihm eine etwa viermonatliche Gefängnißhaft weit Ich brachte Lassalle mit meinem Vater zusammen, die sich bald in*) Bekanntlich gelang es ihm, durch seine Freunde Mendelssohn   weniger Beschwer verursacht haben würde als die Mühe, aus allen ein historisches Gespräch miteinander vertieften, während meine und Oppenheim der Maitresse des Grafen Haßfeld jenes Dokument Ländern Europa's   den Beweis herbeizuschaffen, daß seine Lehre in Schwester Lenchen, die Mutter und meine Schwägerin Auguste( eine zu entreißen, welches sie zur Besitzerin des Bermögens der Gräfin, der That Wissenschaft sei. feiner Frau, machen sollte. Von der wider ihn erhobenen Anklage ( Schluß folgt.) *) E3 mag auch in meiner alt- protestantischen, wenngleich liberal der Verleitung zum Raffetten- Diebstahl wurde er nach seiner gigan­benkenden Familie zu der Abneigung in stillen doch etwas der tischen Vertheidigungsrede am 11. August 1848 von dem Assisenhof Umstand beigetragen haben, daß Lassalle Jude war. D. V. zu Köln   freigesprochen. D. V.

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wollen".