Dorfes untergebracht; so auf den polynesischen   Inseln und den Fidfchiinseln u. v. a. Die Fidschiinsulaner widmen auch ihre Tempel diesem Zwecke. Noch weiter vorgeschritten sind die Be- wohner von Madagaskar  , die von Beludschistan, die der Insel Dahlak im Rothen Meer, welche gleich den Kretenscrn im griechi- schen Altertum eine besondere Gasthütte oder ein Gasthaus auf Gemeindekosten errichtet hatten, welches den Fremden zu Gebote stand. Bei einzelnen Kaukasusvölkern, z. B. den schon genannten Osseten und Abchasen und bei den Armeniern erbauen solche Gast- behausungen die reichen Stammmitglieder auf eigne Kosten, Wärend die etwas weniger bemittelten gradeso gut wie die wolhabenderen Mitglieder der Kulturvölker meistens besondere Zimmer in ihren Wohnhäusern, Besuchszimmer, für Fremde in Bereitschaft halten. Ein weiterer Kulturfortschritt, welchen das Bewußtsein gast- licher Pflichten veranlaßt hat, war es ohne Zweifel, wenn die in kulturhistorischer Beziehung so überaus bedeutsamen Religionen, die im Schöße der asiatischen Völker nicht nur ihren Ursprung genommen, sondern auch ihren weitaus überwiegenden Ver- breitungskreis gefunden haben, die Religion Buddha's, die per- fische Religion des Zoroaster und die des Muhamed, es nicht nur für eine religiöse Pflicht erklären, den Reisenden Obdach und Erquickung zu gewähren, sondern auch Wege zu bauen und die Wege in gutem Stand zu erhalten. Die Perser machen Brunnen an den Landstraßen zum Gegen- stände frommer Gelübde; auf Ceylon findet man an den Straßen mächtige Krüge mit Wasser gefüllt hier wie dort sind Becher an den Brunnen oder an dem Krug befestigt. Auch der Buddhis- mus empfiehlt das Graben von Brunnen zu Nutz und Frommen der Reisenden. Aus demselben menschenfreundlichen Pflichtgefül sind die Vor- bilder unsrer Chaussee-Alleen entstanden. Die bezüglichen Be- stimmungen der orientalischen Religionen verlangen die Bepflan- zung der Landwege mit Bäumen, damit die Reisenden vor der Sonne Brand geschützt seien und Früchte ihren Hunger und Durst stillen möchten. Auch bei den alten Griechen standen die Früchte der Obst-
Mein Freunds Eine Spiritistengeschichte aus dem letzten Drit (XI. Herr Metzig übernachtet bei mir. Der Besuch von Hanna Wunder.) Was ist Ihnen, Herr Metzig? Womit kann ich Ihnen helfen, Ihnen muß etwas Furchtbares geschehen sein!" Ich mir?" stotterte er.Gott   bewahre mir ist gar- nichts geschehen" Aber Sie sind ganz bleich--" Ich, Gott   bewahre, aber Sie, Herr Doktor, Sie sind gewiß krank, schwer krank, Sie glühen ja förmlich, als wenn, als wenn Ihr ganzes Blut Ihnen im Kopfe steckte, ich will Ihnen zur Ader lasten, wenn Sie gütigst erlauben--" Er hatte nicht unrecht. Alles Blut drängte mir zum Kopfe, meine Stirn- und Schläfenadern waren hoch angeschwollen und hämmerten um die Wette, aber was ging das den Raseur an? Ich danke Ihnen für den guten Willen," sagte ich abweisend. Mir fehlt nichts. Aber was Ihnen fehlt und was Sie hier wollen, Herr Metzig, möchte ich nun gern wissen." Nun, Herr Doktor, zunächst ein fröhliches, gesundes Neu- jähr." Er sah wie in größter Verlegenheit im Zimmer umher, suchte in seinen Taschen und tat ganz wie ein Mensch, der keine Ahnung hat, was er selbst eigentlich will.Ich ich habe nämlich meinen Hausschlüssel vergessen" Und?" Und ich, nehmen Sie es nur nicht übel, Herr Doktor, da wollte ich Sie bitten, Herr Doktor, ob ich nicht vielleicht bei Ihnen übernachten könnte." Er athmete auf und pustete laut, als dies Anliegen heraus war. Mir war, als ob ich einen Irrsinnigen vor mir hätte. Bei mir übernachten? Wol in meinem Bette, Herr Metzig?" Ach Gott  , was Sie von mir denken, Herr Doktor. Ich lege mich, wenn Sie mir erlauben, auf die Decke im Vorsaale, die Fußbodendecke, und nehme eine Kiste unter den Kopf, oder was Sie sonst wollen, nnd ich hätte Sie ganz gewiß nicht gestört, wenn draußen nicht ein Hundewetter wäre nnd in meinem Hanse  
bäume am Wege dem Wanderer zum Genüsse frei; auf Otahaiti sind ganze Wäldchen von Kokospalmen in gewissen Zwischen- räumen an den Landstraßen angelegt, welche dem Staate gehören und der Absicht dienen, mit der der Kokosnuß entquellenden erfrischenden Milch, die in den älteren Nüssen zum Haselnuß- artigen Eiweißkörper des Kokosnußkerns erhärtet, den Wanderer zu laben. Ebenso gehören auf den Samoainseln die Kokosnüsse an den Wegen den Reisenden, denen es hier auch erlaubt ist, im Not- falle Bäume zu fällen und nach Belieben zu benutzen; und in Armenien   unterhalten reiche Landeigentümer ganze Obstgärten ausschließlich oder hauptsächlich zur Benutzung der Wanderer. Bei einer Reihe von Jndianerstämmen kann der Fremde seinen Hunger an den Speiscopfern stillen, welche den Göttern durch Niederlegen am Wege dargebracht werden. Dafür hat er nur irgendetwas anderes, sei es an Wert noch so gering, hinzulegen, am besten Tabak. Merkwürdig ist, daß dieser indianischen Sitte eine altgriechische vollkommen entspricht: man legte vor den an der Straße stehenden Götterstatuen Speisen nieder, die zu genießen nur dem hungrigen Wandersmann nicht zur Sünde angerechnet ivurde. Aber nicht allein die Beherbergung, Bewirtung und Beschützung der Fremden ist bei fast allen weniger hochcivilisirten Völkern, als wir zu sein uns rühmen können. Brauch, selbst Gesetz, sondern bei vielen ist es sogar ausgesprochene und ängstlich festgehaltene Sitte, dem Fremden mit freundlichem, liebevollen Benehmen ent- gegenzukommen. Dies finden wir wiederum in Altgriechenland, ferner in Irland   und gegenwärtig noch auf den mehrerwähnten Samoainseln. Die Tugend der Gastfreundlichkeit führte also mehr als jede andre Tugend ihren Namen mit der Tat und wäre sicherlich wert gewesen, von unsrer Kultur nicht so gänzlich bis auf wenige sparsame Ueberreste ausgerottet zu werden. Aber diese Tugend ist, und wird bleiben, verschollen, kalt und teilnahmslos treibt der riesig gesteigerte Verkehr die Menschen aneinander vorbei und läßt dem Gemüt nicht Zeit, zu Atem und zu seinem Rechte zu kommen.
der Klopfgeist. l des neunzehnten Jahrhunderts. Von K. K. ein Hausmann wäre, der niich hereinlassen könnte. Ich weiß, Sie müssen mich für einen unverschämten Kerl halten, aber ich sah Licht bei Ihnen, Herr Doktor, und Ihr HauSmann kam grade auch nachhause, und da dacht' ich, so ein Plätzchen, wie einem müden Hundeköter würden Sie mir auch gönnen,'s ist wirklich en Wetter, bei den, man nicht gern einen Hund vor die Tür jagt, und wir Barbiere sind doch auch so'ne Art Menschen" Was konnte ich thun? Legen Sie Sich hier aufs Sopha, Herr Metzig, da ist ein Kissen unter den Kopf, hier sind Decken. Wenn Sie einen Schluck Wein wollen, so nehmen Sie diese halbe Flasche, welche von meinem Abendessen übrig ist; auch essen können Sie noch ein paar Bissen. Wenn Sie aber großen Hunger haben, so tut's mir leid, darauf war ich nicht eingerichtet. Gute Nacht, Herr Metzig!" Er dankte mir dutzendmal und hielt noch eine lange Rede, um die ich mich nicht kümmerte. Ich schloß inzwischen die Tür. welche in den Borsaal führte, so fest als möglich ab; denn ich hegte den lebhaften Wunsch, meinen Raseur vor jeder Geister- oder Körpererscheinung nach Kräften zu schützen. Herrn Metzig tat ich damit offenbar einen persönlichen Gefallen, denn er rieb sich, sehr im Gegensatz zu seinem bisherigen auffällig verlegenen und ängstlichen Gebahren, vergnügt die Hände, als er mich das zweitemal herumschließen hörte, sagte:Also mit Ihrem gütigen Verlaub, Herr Doktor!" und schenkte sich ein Glas Wein ein, das er dann mit einem Zuge auf meine Gesundheit leerte. Der arme Teufel mußte wirklich arg gefroren haben; er flößte mir Mitleid ein, daher klang das erneuteGute Nacht!", ivelches ich ihm sagte, als ich mich selbst zur Ruhe legen wollte, viel freundlicher, als das erste. Ach, noch eins, Herr Doktor!" rief mir der unermüdliche Schwätzer nach, als ich schon die Tür in mein Arbeitszimmer hinterjnir schließen wollte.Nur eine ganz kurze, aber gewiß interessante Nachricht. Nächsten Sonntag, also überübermorgen,