welchen Zwecken die menschliche Eitelkeit, wenn sie die Macht in Händen hat, die Arbeitskraft der Volksmassen mißbrauchen kann.

Unser Bild stellt dar, wie die Besucher einer Pyramide, unter denen sich auch Europäer mit einer Dame befinden, von der Höhe des riesigen Monuments wieder herabklettern. Es ist ein mühsamer Weg, aber nicht zu mühsam für den herrlichen Ausblick, den man von der Höhe herab auf den in der afrikanischen Sonne glänzenden Nil und auf die Stadt Kairo   hat.

Industrie und Technik.

A. T.

Elektrische Beleuchtung der Kettenbrücke zwischen New- York   und Brooklyn  . Bei Beginn des Baues der kürzlich dem Verkehr über­gebenen Kettenbrücke zwischen New- York   und Brooklyn   dachte niemand an die Möglichkeit elektrischer Beleuchtung. In der jüngsten Zeit erst holten die Ingenieure Gutachten bei den verschiedenen Gesellschaften ein, welche sich mit der Verbreitung des elektrischen Lichtes in Amerika   be­schäftigen.

Die Vorschläge der Kompagnie Edison auf Verwendung von Glüh­lampen fanden keine günstige Aufnahme; man hoffte unter den vor­liegenden Verhältnissen eine vollkommnere Verteilung des Lichtes und einen geringeren Aufwand an Betriebskraft durch Anwendung von Bogenlichtern erreichen zu können. Unter diesen zog die Kommission besonders die Lampen der Kompagnie Weston und die der Kompagnie Brush in Betracht, endlich entschied man sich für das System Weston, weil dieses größere Betriebssicherheit und bessere Ausnuzung der Be­triebskraft verhieß; die Brückengesellschaft selbst muß den Elektrikern die nötige Kraft liefern.

Um Beschädigung von Personen von den metallenen Leitungs­drähten aus möglichst zu verhüten, wurden nach der Revue industrielle ( 1883, S. 254) die Lampen so konstruirt, daß die Kohlenstäbe nur sehr wenig von einander entfernt sind; die Bogenlänge mißt nur 0,8 Mille­meter, während sie bei anderen Lampen 1,5 bis 3 Millimeter beträgt. Daher ist auch die Spannung des Stromes geringer als in anderen Fällen, überdies ist der Gleichstrom der Westonmaschine von geringerer Gefährlichkeit als die Wechselströme welche die Brushmaschinen liefern.

Die Stromleiter mußten sorgfältig gegen die Brüde isolirt sein, weil leztere ganz aus Metall besteht. Die nötigen 70 Lampen liegen in zwei Stromkreisen zu je 35. Die Hauptöffnung hat 14 Lampen, die bei den Zugangsöffnungen zusammen 50 erhalten; der Rest kommt auf die äußersten Stationen und den Maschinenraum, welcher auf der Seite von Brooklyn   liegt. Die beiden Stromkreise sind ganz unab­hängig von einander und enthalten 6 Kilometer Kabel; die aufeinander folgenden Lampen liegen abwechselnd in dem ersten und dem zweiten. Jeder Stromkreis wird von zwei hintereinander gehaltenen Dynamo­maschinen von 20 Lichtern gespeist, welche durch eine Carlißmaschine getrieben werden. Das Kabel befizt über dem metallenen Leiter eine solirschicht und darüber ein Geflecht. Es ruht in gewissen Abständen auf metallenen Trägern mittels hölzerner, mit Paraffin getränkten Unterlagen.

Die Lampen enthalten doppelte Kohlenstifte und dadurch eine längere Brenndauer.

Für den an sich höchst unwahrscheinlichen Fall, daß einmal beide Stromkreise gleichzeitig versagen sollten, hat man dafür gesorgt, daß man sie an das elektrische Beleuchtungsnez der Stadt New- York   an­schließen kann.

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Konservirung von Hölzern. Auf Grund langjähriger Erfahrungen und Beobachtungen über die Haltbarkeit der Hölzer in natürlichem, unpräparirten Zustande oder nach der Imprägnirung mit Teer oder Eisenvitriol kommt, wie die Pharm. Centralh."( 1883, S. 81) mitteilt, Fayol zu dem Schluß, daß durch den Teer die Haltbarkeit von Tannen­holz kaum erhöht, die von Eichenholz etwa verdoppelt wird, während entsprechende Behandlung mit Eisenvitriol die Dauerhaftigkeit beider Holzarten verzehnfacht. In Bergwerken z. B. hält sich Eichenholz in natürlichem Zustande nur zwei Jahre, nach der Sulfatifirung dagegen bis zu dreißig Jahren. Zur Sulfatisirung genügt vierundzwanzig­stündiges Eintauchen in eine zwanzigprozentige Eisenvitriollösung, wobei die Wirkung dieselbe ist bei trodnem wie bei grünem Holz. erwähnen bei dieser Gelegenheit noch eines andern Mittels zur Holz­fonservirung. Dieselbe kann mittels eines billigen Anstriches leicht vor­genommen werden. Hierzu werden auf 300 Teile gewaschenen und gesiebten Sandes 40 Teile präzipitirten Kalfs, 56 Teile Harz   und 4 Teile Leinöl gemischt, in einem eisernen Kessel verkocht und diesem Gemenge je ein Teil Kupferoxyd und Schwefelsäure zugesezt. Der neue fertige Anstrich wird noch warm mit einem Malerpinsel aufgetragen. Ein Zusaz von

Wir

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Leinöl verhindert das Dickflüssigwerden dieser Anstrichmasse und läßt sie rasch trocknen. An der Luft wird dieselbe rasch hart und unempfind­lich und bewahrt hierdurch vor manchen Verlusten.

Literarische Umschau.

Geschichte der deutschen Literatur von ihren Anfängen bis auf die neueste Zeit. Von Dr. Franz Hirsch. Band I. Mittelalter. Leipzig  , Wilhelm Friedrich.

Der Verfasser will parteilos schildern und urteilen; den Zusammen­hang jeder Erscheinung mit dem Ganzen kulturhistorisch begründen; die deutsche Gesammtproduktion, auch in lateinischer Form sowie im modern- journalistischen Gewande, vorführen und endlich: Alles durch die Selbstreden der karakterisirten Literaten illustriren.

Wer am dreistabsprechenden, hochmütig formlosen Gervinus, am formgewandten doch prinzipiell verrannten Vilmar u. s. w. sich über­drüssig gelesen hat, nimmt mit Freuden diese neue anspruchslose Ge schichte des Voltgeistes zur Hand. Ein fundiger Wegweiser leitet uns durch die oft pfadlosen Wildnisse des überreichen deutschen Schrifttums, das besonders im Mittelalter ein Dickicht scheint. Er beginnt mit der Urheimat und ihren Nachflängen in unserm heutigen Wohnsiz, Mittel europa  ; erwähnt die Grundbedeutung von Deutsch  ", bei Ulfilas   soviel als heidnisch, hernach blos volkstümlich im Gegensaze zur Kirchensprache worin aber leise Ironie durchschimmert, sofern die Kirche das Volks­tum ausrotten und christianisirend romanisiren wollte. Vergebens. Die germanische Urkraft ist nie zerstört. Unfre Märchen bewahrten verkleideten Nationalgötter. Das Mittelalter zeigt das ewige Wieder auftauchen der alten Germanenanschauung. Uralte Stoffe sind bis zu Richard Wagner   Gemeinbejiz Deutschlands   und des Nordens geblieben. Wir deuten mit alledem nur an, was der Leser im Werke des be kannten Redakteurs mehrerer leipziger Blätter finden wird, und wünschen dem hübschgeschriebenen freisinnigen, vor allem gediegenen, Werke der

Leser recht viele.

frem

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Buchstabenrätsel.

1234

Winkt wonnig dir.

1324

Hat jeder schier. 4321, 4132 Stehn in der Reih

Der Menschenmörder obenan, 1234 dich gleichfalls töten kann.

Rösselsprung.

Dr. A. P.

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Inhalt: Die Alten und die Neuen. Roman von M. Kautsky.( Fortsezung.) Boetische Aehrenlese: Epistel. Von Heinrich Leuthold  .

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Illustrationen.) Ulrich Zwingli  . Mit einleitenden Bemerkungen zur Frage der kulturellen Illustrationen: Die Heimkehr der Sieger. Die Pyramiden Aegyptens  .

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von ihren Anfängen bis auf die neueste Zeit. Rätsel. Rösselsprung.

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Aus dem Herzen des Moskowitertums.( Mit vier Wer trägt die Schuld? Novelle von E. Langer.( Schluß.)-

Unfere

- Industrie und Technik: Elektrische Beleuchtung der Kettenbrüde zwischen New- York   und Brooklyn  . Konservirung von Hölzern. Literarische Umschau: Dr. Franz Hirsch, Geschichte der deutschen Literatur wissenschaftliche Auskunft. Polytechnischer Briefkasten. Ratgeber für Haus- und Landwirtschaft. Auflösungen. Gemeinnütziges. Aerztlicher Ratgeber. Redaktionsforrespondenz. Allgemein

Sprechjaal für jedermann.

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