sende erzählen von einem Krokodilsee in Beludschistan, über dessen Bewohner ein alter Fakir wie ein Magier gebiete. Auf seinen Ruf ao! ao!( fommit!) wird die Lache lebendig. Etwa 60 gewaltige Krokodile drängen sich ans Ufer. Dann schwenkt der Zauberer seine Stange und ruft den Ungetümen bedschito. ( legt euch!) zu, und sie legen sich platt auf den Bauch, die Rachen weit geöffnet. Er wirft ihnen einige Stücke Fleisch hin, und um dieses kämpfen nun die stärkeren, während die schwächeren schen zurückbleiben; denn inbezug auf den Kampf ums Dasein sind die Krokodile ebenso zivilisirt wie die Menschen,
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es herrscht unter ihnen eine so vollkommene freie Konkurrenz, daß jeder Fortschrittler seine Freude daran haben kann.
Ueber keinen Vogel ist mehr gefabelt worden, als über den Jbis, der unter den Tiergottheiten der alten Aegypter bekanntlich eine hervorragende Rolle gespielt hat. Der Homer der Geschichtschreibung, der liebenswürdige aber leichtgläubige Herodot( gegen 484 v. Chr. in Griechenland geboren), dem wir die ältesten Nachrichten über die Religion Aegyptens , das er selbst bereist hatte( die ägyptischen Priester dürften ihm manchen Bären aufgebunden haben), verdanken, erzählt,
જેમાં પ્રવ
Die Fauna des Nils.
daß der Ibis den Drachen, den fliegenden Schlangen und anderem Reptil Aegyptens auflauere, und zwar am Ausgang der Täler, und deshalb bei den Bewohnern des Landes hohe gött liche Ehren genieße. Spätere griechische und römische Schriftsteller trugen noch dicker auf. Nach einigen soll der Gott Merkur die Gestalt des Ibis angenommen haben. Plinius schreibt dem Ibis die Erfindung des Klystiers zu( in diesem Falle hätten die Aegypter nicht Unrecht gehabt, daß sie ihn als Gott verehrten). Philo berichtet, daß das Leben dieser göttlichen Vögel bon außerordentlich langer Dauer, ja daß er unsterblich sei. Aristoteles , der tüchtigste, exakteste Naturbeobachter des grauen Altertums, spottet bereits über derartige Sagen vom Ibis. Der Grund seiner hohen Verchrung war offenbar der Umstand, daß er mit dem wachsenden Nil erscheint und mit dem ab
nehmenden verschwindet, so daß er als Herold und Begleiter des Stromgottes erschien, wenn er kam, seines Segens Füllhorn über das durstige Land zu ergießen. Sogar auf den toten Vogel erstreckte sich dessen Verehrung. Die Jbisleichen wurden mit denselben Spezereien balsamirt, wie die Leichen der Großen. Und wie man über dem Sarkophag, welcher des Königs Mumie barg, einen Berg austürmte, so baute man auch für den heiligen Vogel ein eigenes Mausoleum: eine der Pyramiden, welche wir die von Sakhara nennen. Hier findet man die von eigentümlich geformten Urnen umschlossenen, oder auch in Kammern schichtenweis aufgesammelten Mumien des Jbis zu tausenden. Die heutigen Bewohner Aegyptens nennen den Vogel Abu Hannes( Vater Johannes). Indessen besucht der Ibis( nach Brehm) gegenwärtig Aegypten , nicht mehr regel
Rr. 22. 1884.