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Das Bündlerblatt
täuschen lassen, denn an einer Stelle, wo man es nicht vermuthet,| Blatt, um Argumente gegen die Sozialdemokratie aufzutreiben, bis Ostpreußen die Agitation in so umfangreichem Maße betrieben unter dem Artikel Landtage", finden sich einige Bemerkungen, die ins graue Alterthumn zurückklettern muß. worden als diesmal. Hoffentlich wird der Erfolg nicht ausbleiben. für den Wahlkampf wohl zu beachten sind, da daraus deutlich hervorgeht, daß die Agrarier sich nicht nur mit Wolfsausbeutungs-, sondern Wahlunfreiheit in Heffent. auch mit Voltsentrechtungsplänen tragen. An der betreffenden fordert mit Recht wiederholt, daß das Zusammentreffen von Militär- Zur Wahlbewegung. Anläßlich der in verschiedenen Stelle wird die Forderung der Einführung des allgemeinen geheimen übungen mit dem Wahltag vermieden werden solle. Dabei ist recht beffischen Orten vorgekommenen Flugblätter- Beschlagnahmungen und Wahlrechts für die Landtagswahlen als nicht wünschenswerth und charakteristisch, daß die Deutsche Tageszeitung", wie sie mittheilt, Versammlungsbehinderungen und Erschwerung der Wahllisten ein allgemeines, direktes Wahlrecht ohne gleichzeitige gefez ausschließlich von Reserve Offizieren Buſchriften erhalten Korrekturen, hat die sozialdemokratische Frattion im liche Festlegung einer Wahlpflicht als ein Unding bezeichnet. hat, in denen Klage über jenen Mißstand geführt wird. Die Bündler Hessischen Landtag den dringlichen Antrag eingebracht, die Ebenso wird der Gedanke, daß zur Ausübung des Wahlrechts rühmen sich immer, auch Vertreter der Bauern zu sein. Dieser Fall Regierung zu ersuchen: 1. die Feierabend- Verordnungen eine gewisse Leistung an Steuern verlangt werden muß, nicht ohne aber zeigt von neuem, was längst bekannt, mit welchen gesellschaft für Wahlversammlungen bis zu den Stichwahlen außer fraft zu weiteres verworfen. Es wird zugegeben, daß einzelne Wahlsysteme lichen Kreisen die Bundesbrüder Beziehungen haben. Die kleinen fetzen; 2. den Kreisämtern, Bürgermeistern und niederen Polizeideutscher Staaten eine Erweiterung der Rechte des Volkes wohl ver- Leute danken gewiß davor, der Deutschen Tageszeitung" ihr Ver- Organen die reichsgesetzlichen Bestimmungen zum tragen können, aber eine solche Erweiterung der Rechte dürfe nicht trauen zu schenken. Schutz der Wahlbewegungsfreiheit neuerdings einzuschärfen. lediglich zu gunsten der Proletariermassen stattfinden, sondern vor Der Antrag ist durch Aufzählung der vorgekommenen gesezwidrigen allem müßte sie dem Mittelstande zu gute kommen. Wie das ges schehen soll, darüber schweigt sich das Handbuch aus. Interessant Eingriffe begründet und dürfte die Zustimmung der Kammer finden. Unregelmäßigkeiten bei Aufstellung der Wählerlisten wäre es mur, zu erfahren, ob sich die Nationalliberalen, die sich dem werden immer wieder gemeldet. In Greiz ist für die ganze Bunde der Landwirthe verkaufen, auch auf seine Forderungen beSchloßgemeinde vergessen worden Wählerlisten auszulegen! Da in züglich des Wahlrechts verpflichten müssen. der Schloßgemeinde vornehmlich höhere Beamte wohnen, so darf man sich doppelt wundern, daß keiner der Herren das Bedürfniß empfand, sich nach der Liste zu erkundige, nivodurch das Versehen aufgeklärt worden wäre.
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nahme einrichten.
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Ehrliche Konservative.
Das Wahlrecht kann auf ehrliche, gefeßliche Weise mur geändert werden, wenn die Wähler an sich selbst politischen Selbstmord üben wollent.
Zentrumstaftit.
eigenen Kandidatur abzusehen und sofort int ersten Wahlgange für In einigen Wahlkretsen hat das Zentrum beschlossen, von einer den Kandidaten der freisinnigen Volkspartei einzutreten. Es handelt sich um folche Streise, wo, wie in Lennep - Mettmann , durch die befondere Bentrumskandidatur der Sammelpolitiker mit der Sozial demokratie in Stichwahl kommen könnte. Durch den Verzicht auf die eigene Kandidatur foll dagegen der Freisinnige in die Stichwahl - Die konservativ nationalliberale Presse ist äußerst ergrimmt ob dieses Verhaltens des Zentrums. Wenn das Zentrum so handele, dann sei es nicht„ national", dann hätte es das Lob der Thronrede durchaus nicht verdient.
liberalen!
Von der Agitation.
Es giebt auch Konservative, die sich fiber die wahltaktischen Rücksichten hinwegfeßen und fich offen als Gegner des herrschenden kommen. Reichstags Wahlrechts bekennen. In einer fonservativen Wählerbersammlung im Hotel zum Schwan" zu Delitzsch erklärte der Einberufer Major v. Busse, der auch den Vorsitz führte, daß das jezige WahlIn Lüdenscheid sprach am Dienstag Abend Dr. Lütgenau fyftem nicht so bleiben tönne, wie es sei Vorvor einer start besuchten Versammlung über die Ziele der SozialTäufig fei freilich an eine Henderung nicht zu denken. Auch der parteilichen Mehrheit zu befördern. Es will seine ausschlaggebende Das Zentrum aber hat keine Luft, die Bildung einer kartell- demokratie. Kandidat der Konservativen, Bergwerksbefizer Bauermeister, erklärte, Die Parteigenossen in Birna vertheilten ein Flugblatt in daß er vorläufig teine Veranlassung habe, sich dem herrschenden Stellung im Reichstag nicht verlieren. Wenn einmal Realtion be- einer Auflage von 35 000 Exemplaren. In Eschwege gelarglen daß er vorläufig keine Veranlassung habe, sich dem herrschenden trieben werden soll, dann, so denkt das Zentrum, fönnen wir 20 000 Exemplare zur Vertheilung. System entgegen zu stellen; je nachdem sich die Dinge in dieser Antrieben Im Wahlkreis Görlig wird die Agitation von unseren Partei gelegenheit weiter entwickeln würden, würde auch er seine Stellung Schwarzen es ebenso gut wie die Konservativen und Nationalgenossen recht eifrig betrieben. Bereits sind zahlreiche Versamm Das militaristisch- agrarische Zentrum. lungen, die recht gut besucht waren, abgehalten worden und die Bei der Berathung der Militärvorlage von 1898 fagten sich zweite Auflage eines Flugblattes in 36 000 Gremplaren verbreitet. Die sächsische Amtshauptmannschaft 12 Mitglieder des Zentrums von der ablehnenden Haltung ihrer Grimma hatte nach einander mehrere Versammlungen, die unter Die Freifinnigen und das allgemeine, gleiche, geheime Partei los, unter ihnen neben dem Freiherrn v. Huene besonders freiem Himmel tagen sollten, verboten. Auf erhobene Beschwerde und direkte Wahlrecht. Graf Ballestrem und Dr. Porsch. Diese militärb ewilligungsPolizeiliches aus Ostpreußen . Ant vergangenen dent Die Freifinnigen sind erbost darüber, daß ihnen in dem Hand- lustigen Elemente des Zentrums mußten bei der folgenden Wahl hat die Kreishauptmannschaft diese Verbote aufgehoben. Marktbuch für sozialdemokratische Wähler nur platonische Liebe für das nach der Auflösung fast durchgängig überhaupt auf eine Kandidatur Sonntag wurden drei Flugblattvertheiler in Reichstags- Wahlrecht nachgesagt wird. Daß sie aber, wie in so verzichten, sie hatten sich unmöglich gemacht. flecken Brandenburg im Wahlkreis Heiligenbeil bis zumt Jetzt aber tauchen die Herren wieder auf. Auf einer Ver- Montag früh eingesperrt. vielen anderen Fragen, auch in dieser Frage im Ernstfalle wie ein trauensmännerversammlung, die am Donnerstag in Breslau statt plötzlich vom Gendarm und einem Mann, der sich in dessen Begleitung Zivei von unseren Genossen wurden Taschenmesser zusammenklappen, beweisen u. a. die Verhand- fand, wurde Dr. Porsch wieder aufgestellt und ebenso Graf befand und sich später als der stellvertretende Amtsvorsteher ents Iungen des Landtages von Sachsen- Meiningen über den Entwurf der neuen Gemeinde- Ordnung vom 16. März Ballestrem; letzterer in dem dem Zentrum sicheren Kreiſe Lublini- puppte, angehalten. Einen unserer Genossen packte der Stellvertreter 1897, die in den Städten das allgemeine und gleiche Stimmrecht des Amtsvorstehers fest am Kragen, zog denselben hin und her, aufhebt und dafür ein Steuer- Stimmrecht einführt, wonach auf den dabei knirschend:" Ihr Hunde! Ihr Hunde!" In barscheſtem Ton gewöhnlichen Bürger eine Stimme, auf den, der über 15 Mark wurden unsere Leute für verhaftet erklärt; der Gendarin eröffnete Steuern zahlt, 2 Stimmen und so fort bis 10 Stimmen kommen. Dieser Vorgang ist höchst bemerkenswerth. Graf Ballestrem ist den beiden, daß er von der Schußwaffe Gebrauch machen würde, Bei der Debatte über diesen Entwurf erklärte sich ein Theil der für alle Forderungen des Militarismus zu haben und dazu aus- wenn sie einen Fluchtversuch unternehmen sollten. Mit der größten Freifinnigen mit den Menderungen einverstanden, ja, der freisimmige gesprochener Agrarier. Das Zentrum, das vor einigen Jahren noch Entschiedenheit verbaten sich unsere Genossen jede beleidigende und Abg. Georgii warf sogar denjenigen seiner Parteigenossen, die eine solche Persönlichkeit abstoßen mußte, ist mittlerweile durch Be- beschimpfende Aeußerung, protestirten gegen ihre Festnahme, fügten sich der Vorlage nicht zustimmen wollten, vor, sie fürchteten sich, daß willigung der Flottenvorlage für die Ballestrem und Porsch reif aber schließlich. Es ging mun nach dem Bureau des Amtsvorstehers. ihnen das freisinnige Mäntelchen von der Stirn genommen werden Dort fand sich der Gemeindevorsteher ein, der sich ebenfalls bes möchte", und sein Parteifreund, der Abg. Swaine, bezeichnete es sie vom Hauptorgan des„ voltsfreundlichen" Zentrum mit besonderer ließ. Die Blätter, welche unsere Leute so lange unter dem Arm Vor 5 Jahren konnten die Herren nicht kandidiren, jetzt werden leidigende Redensarten gegen die Verhafteten zu schulden kommen ausdrücklich als nothwendig, den befizenden Klassen ein höheres Freude begrüßt. Stimmrecht zu geben. Maßgebend für dieses sonderbare Verhalten So ändert sich die Zeit. Für das Zentrum, das Regierungs- getragen hatten, wurden ihnen nun abgenommen; das Zählen der Freisinnigen war die Furcht vor der Sozialdemokratie, und das in Gegenivart der Besizer wurde verweigert. Die Legiti mag denn auch die Veranlassung dafür gewesen sein, daß selbst die- partei geworden, ist freilich ein Graf Ballestrent als eine auch bei mationen( Paß, Steuerzettel u. s. w.) wurden nicht anerkannt. jenigen Freifinnigen, die sich ursprünglich gegen das Steuer- Hofe präsentable Persönlichkeit von hohem Werthe. Stimmrecht aussprachen, schließlich doch der reaktionären Vorlage zustimmten.
31. Oftober 1895 war zu lesen:
Ballestremt mit besonderer Frende begrüßt". Die„ Germania " erklärt, daß sie den Wiedereintritt des Grafen
geworden.
Vändler kontra Zentrum.
Die beiden Ges
Die Beamten erklärten, die Bapiere könnten ja gestohlen sein. Als sie den Beamten ihre Gesetzesunkenntniß vorhielten, wurde Der bisherige Reichstags- Abgeordnete des Wahlkreises Neisse, ihnen drohend befohlen, den Mund zu halten. Der stellvertretende Amtsvorsteher erklärte, daß eg ihm Spaß mache, Reichstags- Wahlrecht und Nationalliberale. der zur Zentrumsfraktion gehörige Horn, hat sich auf das Sozialdemokraten einzusperren. Die Köln . Voltsztg." theilt noch folgendes Bitat aus der Köln . Programm des Bundes der Landwirthe nicht ganz 8tg." mit, die jetzt so thut, als ob ihre Partei stramm für die Er- berpflichten wollen. Infolge dessen hat der Bund einen offen wurden in die Dorfflause eingesperrt und später geſellte haltung des Wahlrechts eintrete. In der Köln . 8tg." vom eigenen Kandidaten, den Gemeindevorsteher Beier aus Groß- Neun- fich auch der dritte Flugblattverbreiter hinzu, der gleichfalls Erft verhaftet worden war. am Montag früh wurden dorf, aufgestellt. Bemerkenswerth hierbei ist, daß der zur Mit der Reform des Reichstags- Wahlrechts beschäftigen sich Bentrumsfraktion des Abgeordnetenhauses ge- die Inhaftirten entlassen. Das ist ein Bild geradezu unglaublicher zwei Flugschriften. Otto Klingelhöffer, Reichs- Wahlgesez, und der hörige Graf Strachwig als Mitglied des Bundes Polizeizustände, wir werden aber nicht eher raften und ruhen, bis freitonservative Abg. Schreiber, Wider die Gleichheit im Wahlrecht, den Voriis geführt hat, in der die Standidatur Beier's be- solche Zustände des Polizeiregiments beseitigt sind. Reichstags Kandidaturen. treffen darin zusammen, daß sie vollkommen zutreffend schlossen wurde. in der Gleichheit des Stimmrechts den wunden Aufgestellt wurden in den beiden Breslauer Kreisen vom Punkt unseres Wahlsystems ertennen" u. f. w. Bentrum Stadtverordneter Oczipka; in Pleß - Nybnik vom Damals standen bekanntlich die Reichstagswahlen nicht vor Zentrum Rechtsanwalt Faltin; in Dessau von den Bündlern und der Thür. Jetzt spricht man anders. Konservativen v. Niepenhausen.
Die gute ,, Tante Bok"
29 987 Stimmen brachte.
Was sagen die dem Zentrum angehörend en Gegner der Sammlungspolitit zu diesen merkwürdigen Machenschaften? Wie sollen sich da die Wähler auf das Zentrum verlassen können, wenn schon vor der Wahl derartige Dinge möglich find? Die Bündler haben die Nationalliberalen gesprengt, mit bestem Erfolge setzen sie die Arbeit nun beim Zentrum fort!
Zentrum und bayerischer Banernbund.
Offpreußisches.
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Politische Uebersicht.
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von
Die freisinnige Volkspartei hat in Rudolstadt ihre Kandidatur zu gunsten der freisinnigen Vereinigung zurückgezogen Teistet sich in ihrem heutigen Abendblatt einen garnicht üblen Scherz. und erwartet das gleiche von der freisinnigen Vereinigung in Sie schreibt: Sondershausen . " Der Wahlkampf im Kreise Teltow Beestow- Stortow Die Bauernbündler in Bayern machen dem Zenirum schwer zu Die demokratische Colmarer Zeitung Volks. Charlottenburg eröffnet der freisinnigen Bolts- fchaffen. Als Kampfmittel gegen dieselben ist jept in Augsburg ein partei" wendet sich wendet sich mit Entschiedenheit gegen die partei mit immer mehr steigender Sicherheit die Aussicht, in" Politisches ABC- Büchlein" erschienen, welches die„ Germania" sehr ihren Straßburger Parteigenossen unterstützte Sammelkandidatur die Stichwahl und dadurch zum Siege zu ge- empfiehlt. Das Büchlein schildert, was das Zentrum alles für die des Justizraths Riff im Wahlkreis Straßburg - Stadt langen." Banern gethan habe und noch thun wolle. Ob's die bayerischen und bezeichnet Riff als den Flügeladjutanten Petri's", des 1893 wurden in dem Kreise Teltow- Beeskow- Storfow- Charlotten- Bauern glauben werden? Vaters der fürzlich im Landesausschuß durchgedrückten reichsburg 18 487 fonservative, 8258 freifinnige, 7786 antisemitische Stimmen ländischen Umsturzvorlage. Das Durcheinander im Lager abgegeben; der sozialdemokratische Kandidat erhielt 31424 Stimmen wird jezt von Tag zu Tag und siegte mit 36 380 über den konservativen Kandidaten, der es auf Parteien beendet und ein Mischmaschlandidat nominirt. Während die größer. Königsberg . Endlich ist auch hier der Handel der bürgerlichen der bürgerlichen Sammler" Eine Partei nach der andern wendet sich von der AllerDie Vereinigung der nichtsozialistischen Darnach ist klar, daß ebenso wie in Teltow - Beeskow , so auch ich die, Stonservativen, Nationalliberalen und die Mitglieber der Parteien, die mit so vieler Mühe zu ſtande gebracht war, büfte freisinnige Volfspartei an ihrem Kandidaten Dr. Krieger festhält, haben weltskandidatur Riff ab. in Berlin IV und Berlin VI der freifinnige Kandidat mit steigen In Erstein Molsheim der Sicherheit die Aussicht hat, in die Stichwahl zu kommen und rath Frenzel- Berlin als Kompromißkandidaten geeinigt. proflamirten die Klerikalen die Kandidatur des Pfarrers Delfor reisinnigen Vereinigung auf den Geheimen kommerzien nummehr endgiltig gesprengt sein. dadurch zum Siege zu gelangen". Der Scherz der Tante Boß" ist aber um so netter, als gerade vativen für den Mitbegründer des Vereins gegen Ein herrliches Schauspiel, die bündlerisch gefärbten Sonfer- in Nordheim . Der Wahlkreis Saargemünd- Forbach hat in der freisinnige Kandidat für Teltow - Beeskow reiche Talente besigt, lebergriffe, eintretend! agrarische der Person des Direktors der Saaralbener Salzwerke, Baron Xavier Die Sammelpolitik zeitigt doch die v. Schmid, nunmehr auch einen Sammelkandidaten erhalten gegen zahlreiche freifinnige Wähler ins antisemitische Lager hinüber- widernatürlichsten Bündnisse. Die Nation alliberalen jubiliren unsern Genossen Kaufmann Emmel in Saargemünd. zuführen. Freifinn im Anskneifen. über diesen glücklichen Griff, wie sie ihn nennen, während die Voltsparteiler mit ihrem Dr. Krieger Trübsal schwitzen und heulmeiernd Die Freif. 8tg." greift aus der reichen Fülle der Vorwürfe, auf den fürzlich zwischen den Parteileitungen der beiden Freifinns die wir ihrer Partei machen mußten, einige wenige heraus und richtungen abgeschlossenen Paft hinweisen, wonach, wenn in einem Berlin , den 26. Mai. sucht dieselben durch künstliche Dentelungen zurückzuweisen. Das Streis von einer freisinnigen Richtung ein Kandidat nominirt ist, die ganze Gerede der Freis. 8tg." ist aber offensichtlich nur darum ge andere Nichtung von einer eigenen Kandidatur abschen soll. Da von lichen Feststellungen läßt sich jetzt folgende Uebersicht über die Das belgische Wahlergebnis. Auf grund der amtredet, damit fiberhaupt etwas geredet werde. Denn thatsächlich einem Aufgeben der Kandidatur Frenzel wohl keine Rede sein muß die Freis. 8tg." alles zugestehen, was wir ihr nachgejagt fann, bleibt der freifinnigen Vollspartei wohl nichts übrig, als ihren von den vier Parteien des Landes bei den Wahlen erzielten haben. Sie gesteht zu, daß freifinnige Männer in Kiel das Nom Dr. Krieger aufzugeben und mit dem zusammengeschmolzenen Fähne Stimmen geben. Hiernach haben die Satholifen munal- Wahlrecht verschlechtert haben. Sie gesteht zu, daß freisinnige fein ihrer Getreuen zum Heerbann der Sammler zu stoßen, wenn 373 573 Stimmen, die Liberalen 167 274 Stimmen, die Männer für das Sozialistengesetz gestimmt haben. Sie gesteht zu, sie den neuen Partei- Utas nicht verlegen will. Aber sie werden es Sozialisten und Radikalen 332 341 Stimmen und daß die freisimmige Wollspartei für die Ausdehnung der Militär ja nicht thun, denn sie halten fest an dem Traum, daß sie berufen die Christlichen Demokraten 44 168 Stimmen erGerichtsbarkeit auf die Kontrolltage eingetreten ist. Bezüglich des find, der Sozialdemokratie das Mandat zu entreißen. Die Sammler halten. Verglichen mit den letzten im Jahre 1894 stattKonfettionsarbeiter Ausstandes endlich macht sie lediglich einige mit ihrem Frenzel jagen demselben Traumgebilde nach. Sie werden gehabten Wahlen haben die Katholiken 23 317 Stimmen und Berlegenheitsworte. Alle diese unangenehmen Dinge sucht die Freis. 8tg." aber Im Landkreis ist die Situation noch immer nicht far. Aus die Liberalen 76 423 Stimmen verloren, dagegen haben die dadurch ihren Parteigängern schmackhafter zu machen, daß sie die- der Kompromißkandidatur ist bei den Konservativen nichts ge- Sozialisten und Radikalen 84 658 Stimmen und die Christfelben mit fräftigen Schimpfworten wie„ aus dem sozialdemokratischen worden; die Bündler treten mit voller Kraft für ihren Kandidaten, lichen Demokraten 17 315 Stimmen gewonnen. Insgesammt Lügenjack" begleitet. Das Schimpfen beweist aber nur die Ohn den Grafen Dohna Wundladen, ein. Der Graf Dön erhielten die Oppositionsparteien 543 783 Stimmen, während macht, etivas fachlich Wirksames gegen unsere Darlegungen vor- höff soll aber, wie verlautet, durchaus nicht Lust haben, sich von die Regierungspartei nur 373 573 Stimmen erlangt hat. zubringen. den Bündlern bei Seite schieben zu lassen, so daß eine konserWahlhumor. vative Doppelkandidatur bisher noch nicht ausgeschlossen er- Der weiße Schrecken in Italien . Aus Genua wird Unserer rührigen Agitation in dem Kreis werden uns unter dem 23. Mai geschrieben: Die Berl. Neuest. Nach r." bringen heute einen besonders scheint. Die Polizei fährt fort, zu hezzen und zu provoziren. In Savona amüsanten Beitrag für den Wahlkampf. Sie haben es auf den die größten Schwierigkeiten bereitet. Unseren Flugblattverbreitern sozialdemokratischen Zukunftsstaat" abgesehen und, wohl um die gegenüber scheint alles gestattet zu sein. Fortwährend werden den find heute früh unter einem großen, höchst lächerlich wirkenden AufDemokratie in ihrer Schlechtigkeit und den Sozialismus in seiner Genossen die Flugblätter weggenommen, geben sie diefelben nicht gebot von Polizisten und Karabinieri die sozialistischen und republikaJa ein Gendarm in nischen Zirkel aufgelöst, ihre Papiere durchsucht und die Lokale geAussichtslosigkeit aufzuweisen, leitartikelt das Blatt in Anlehnung an willig heraus, dann wendet man Gewalt an. einen Aufsatz Prof. Adler's über die Demokratie im alten Athen Neuendorf erlaubte sich sogar, einem Genossen, der sein Rad am schlossen worden. Keine lebende Seele war in ihnen zu sehen: zer= und über den Kommunismus bei Plato . Krug stehen hatte, in seiner Abwesenheit die Radtasche zu öffnen und firscht hörten die Wände die Verlesung des Auflösungsdekrets an. Uns dünkt der Wahlkampf nicht die richtige Zeit, um die mannig die darin enthaltenen Flugblätter und Stimmzettel an sich zu nehmen. Dann ging's zu den üblichen Haussuchungen, mit dem üblichen fachen geschichtlichen Irrthümer des Artikels aufzuzeigen. Wir be- Doch nicht genug mit dem Fortnehmen der Blätter, man beliebt negativen Resultat. Auch in Ventimiglin wurde durch eine Aufgnügen uns, das Blatt daran zu erinnern, daß nicht nur die auch noch, die Bertheiler einfach stundenlang in die Klause zu lösung des Verbandes der Gerber dem inneren Frieden gedient, Athenische Demokratie die thatsächlich eine Oligarchie war ein werfen. Mit diesen Mitteln hoffen die Konservativen den Ansturm desgleichen in Portomaurizio durch Schließzung aller sozialistischen Vereine der Provinz, Haussuchung 2c. Im ganzen brachte der Ende gefunden hat, sondern auch viele duzende Monarchien und der Sozialdemokratie noch abschlagen zukönnen. Ueberhaupt ist die Angst der Konservativen in Ostpreußen vor heutige Tag mehr als 30 hiesigen Genossen die Ehre eines polizeiAristokratien aus allerlei Ursachen zusammengebrochen sind; darum werden wir uns doch vor derartigen oberflächlichen Vergleichen dem Eindringen der Sozialdemokratie in ihre festen Domänen bei lichen Besuches. Wozu das alles in Gegenden, in denen fein Schuß gefallen, zwischen Athen und der Gegenwart, wie sie die Berl. Neuest. Nachr." dieser Wablbewegung eine ganz außerordentlich große. Selbst Graf belieben, wohl hüten. Kaniz muß in seinem Wahlkreise von Krug zu Krug fahren und von Unruhen nichts gespürt worden ist? Ja, darum dreht es sich So tomisch der Einfall der„ Berl. Neueft. Nachr." auch ist, so Bersammlungen abhalten. Die Herren haben aber auch allen Grund ja gerade: bis zu einem Schuß, bis zu einer Spur von Unruhen hat er doch auch seine ernstere Seite. Es ist bezeichnend, daß das zu der Angst, denn noch bei keiner Wahl ist von unserer Partei in muß es tommen, eher giebt die Polizei nicht Frieden, so lange geht
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am 16. Juni aus ihrem Traum gerissen werden.