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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.

hat, auch auf dem Grunde bedecken. Alle hervor­stehenden Theile der auf dem Boden des Meeres befindlichen Gegenstände verwickeln sich in die Neße und werden losgerissen. Während die größeren Stiicke in den weitmaschigen Negen liegen bleiben, werden die kleineren Funde von den Neßen mit engen Maschen aufgenommen.

Der Werth und die Menge der von einem Boot im Laufe der jährlichen Fangzeit gewonnenen Korallen ist selbstverständlich außerordentlich verschieden. An der Küste der Insel Korsika gilt als mittlerer Jahresdurchschnitt 210 Kilo Korallen im Werthe von 7560 Mark, an der sardinischen Küste 190 Kilo im Werthe von 7600 Marf, und an der Küste Afrikas  rechnet man auf ein Schiff 150 Kilo im Gesammt werthe von etwa 9275 Mark.

Da ein solches Fangnez für eine größere Barke etwa 100 Kilo wiegt, so ist die Handhabung des­selben außerordentlich mühsam und anstrengend. Wenn man nun in Erwägung zieht, daß die Fischer diese Arbeit täglich achtzehn Stunden hindurch ver­richten, und daß sie dabei viel unter der Hize der glühenden Sonne des Sommers zu leiden haben, so wird man das Loos dieser Männer schwerlich beneidenswerth finden. Trotz aller Geschicklichkeit und Erfahrung gelingt es den Korallenfischern nicht immer, mit ihren mannigfachen Hülfsmitteln die Neze vom Meeresboden frei zu bekommen. Eine größere Fangmaschine repräsentirt aber einen Werth von etwa 160 Mart, und ein solcher Verlust schädigt den Korallenfischer daher in höchst empfindlicher Weise.

Im letzten Dezennium wurde der Werth der im Laufe eines Jahres aus dem Mittelmeere ge­fischten Korallen im Durchschnitt auf 4 600 000 Mark geschäzt, so daß etwa 78 000 Stilo Storallen den Fluthen jährlich entrissen werden.

Nachdem das Netz ausgeworfen und das Boot eine mehr oder minder lange Strecke zurückgelegt hat, zieht der Fischer die Fangvorrichtung wieder ein, nimmt eine Auslese der vom Grunde herauf­geholten Schäße vor, bessert die fast immer start mitgenommenen Negtheile aus und wiederholt die Fangoperationen auf's Neue. Im Laufe eines Tages wird so das Ingegno" sieben bis fünfzehn Mal ausgeworfen. Während der Nacht bleiben die größeren Schiffe auf der See, die fleineren dagegen suchen den Hafen auf.

( Schluß.)

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verzierte Gürtel großer Beliebtheit. Kameen und Blumen, Figuren, die Menschen und Thiere dar­stellen, werden von italienischen Kunsthandwerkern aus Korallenmaterial geschnißt und finden als Broschen 2c. vielfache Verwendung. Größere Korallen­stücke werden häufig als Griffe zu Schirmen und Stöcken verwendet. Bis zu 7200 Mark sind schon für so einen Griff bezahlt worden. Die Türken benußen Korallen zur Ausschmückung der Pfeifen und Waffen, auch die Geschirre der Pferde und häufig sogar die Wände der Wohnstuben werden damit verziert. Die Chinesen zahlen für ausnahms weise große Korallen, die bei ihnen gern als Kugeln auf den Mandarinenhüten getragen werden, Lieb haberpreise von riesiger Höhe.

Fleckige Korallen werden als minderwerthige Waare pro Kilo mit 4 bis 16 Mark bezahlt; da­gegen erzielen schon schwarze Funde, die als Trauer­schmuck Verwendung finden können, für 1 Kilo 9,50 bis 12 Mart. Rothe Korallen kosten je nach der Qualität pro Kilo 36 bis 56 Mark. Die höchsten Preise erzielen die großen oder hervorragend schönen Korallensticke; da können oft Preise von 400 Mark und darüber für 1 Stilo erreicht werden.

Die Verarbeitung der Korallen wird in Italien  industriell betrieben. Etwa 6000 Arbeiter und Arbeiterinnen sind damit beschäftigt, die Korallen­stücke zu mannigfachen Schmuck- und Gebrauchs­gegenständen zu gestalten.

Ein großer Theil der Korallen wird zu kugel­förmigen Stücken verarbeitet, die auf Schnüre ge­zogen werden und als Rosenkränze, Arm- und Halsbänder in den Handel kommen. Bei orienta­lischen Völkern erfreuen sich auch mit Korallen

Im Indischen Ozean wächst die schwarze Koralle; der Stock besteht aus einer glänzenden Hornmasse von pechschwarzer Farbe. Diese Koralle führt auch den Namen Königskoralle, weil sie besonders zur Anfertigung von Szeptern für indische Fürsten be mußt wird.

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Eine blane Korallenart wurde früher vielfach an der Goldkiiste gefunden; auch an den Ufern von Kamerun   sind blaue Korallen vorgekommen. Natürlich gelangen auch gefälschte Korallen in den Handel. Die billigen Kunstprodukte bestehen aus Siegellack, aus rothgefärbten Knochen, aus Glasperlen, die mit rothem Gyps ausgefüllt sind, und aus Marmorpulver, welches durch rothgefärbte Bindemittel zusammengehalten wird. Während aber echte Korallen mit Säuren aufbrausen, rufen Ver fälschungen diesen Vorgang nicht hervor und können daher leicht erkannt werden.

Eine saubere Geschichte.

erechwatow wollte sich aber noch ein wenig bitten lassen. Die verlegene Miene der ge­zähmten Bittsteller, die noch gestern mit so entschiedenen Forderungen zu ihm gekommen, gefiel ihm sehr. Aber die Zeit erlaubte es ihm nicht; jede Minute foſtete Geld. Na, meinetwegen, es mag sein. Geht an die Arbeit, aber Ihr miißt auch die ganze Ernte besorgen; ich schicke Euch gleich den Verwalter. Nun, geht mit Gott," schloß er, indem er die Hände erhob, als ob er sie zu ihrem Werke segnen wollte.

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Danke schön!" sagten die Bauern im Chor und verneigten sich vor Perechwatow bis zur Erde. Dann verließen sie den Hof des Eutsbesizers mit solch innerer Befriedigung, als ob man ihnen hundert Nubel geschenkt hätte. Bald waren sie bei der Arbeit, und in Perechwatow's Feldern vernahm man die Musik der klingenden Sensen.

Von S. N. Potapenko.

schreihalsigen Krähen ihre Abendunterhaltung be­gannen, da fuhren in den weiten umzäunten Hof vor der großen Scheune Perechwatow's die letzten Erntewagen hinein. Fünf große Wieten, deren Köpfe in sechszackigen Sternen aus Garben endeten, waren höchst kunstvoll aufgebaut. Und noch war Korn da für zwei ebenso große Mieten.

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zu besichtigen, und versprach, ihm dabei eine sehr feine Geschichte zu erzählen. Der Fürst willigte ein, in dem Augenblick jedoch, als er den Stopf hob, die schönen Spigen der Mieten zu bewundern, wurde sein Gesicht dunkelroth, und mit weit auf gerissenen Augen trat er erschrocken einen Schritt zuriick. Perechwatow hatte ihm die interessanteste Episode seiner Geschichte erzählt, nämlich die Liige vom Krieg und vom Einziehen der Steuern.

Als endlich die Arbeit beendet war, erhoben die Bauern ihre müden Köpfe, um sich genau das Werk ihrer Hände zu betrachten. Hierbei wurden sie gestört durch das feierliche Erscheinen Perechwatow's, der, umgeben von einem Gefolge von Dienern, mit wohlwollendem Lächeln hinzutrat. Die Bedienten brachten eine Menge Branntwein und Roggenbrot­scheiben. Ehrfurchtsvoll rissen die Bauern die Mäzen herunter, sich selbst unbewußt, ob diese Ehrfurcht dem Gutsherrn oder dem Branntwein galt, ihrem besten Freund nach harter Arbeit. Perechwatow bot eigenhändig Jedem ein großes Glas. Die Bauern schlugen ein Kreuz, tranten es mit einem Zuge aus und schnalzten befriedigt mit der Zunge.

Die Bauern waren mit ihren Familien hinaus­gezogen, sogar die kleineren Kinder waren beschäftigt. Gekocht wurde an dem Tage überhaupt nicht; denn die Franen mußten ebenso emsig im Felde arbeiten wie die Männer. Nie wurde mit solchem Eifer ge= arbeitet. Zur Mittagszeit nahm man einen schnell bereiteten kalten Brei zu sich, und die Arbeit hub wieder an. Von einer Ruhepause nahm man Ab­stand. Nur die Kinder, die nicht im Stande waren, umausgesezt bei einer Hiße von dreizig Grad zu arbeiten, liefen fortwährend nach dem halb aus­getrockneten Flusse. Sie tauchten schnell einmal in dem schlammigen Wasser unter und begaben sich nach dieser fragwürdigen Erquichung gleich wieder an die Arbeit. Und je mehr die Sonne glühte, desto mehr arbeiteten die Bauern. Ab und zu sahen sie sich ihre unweit gelegenen Felder mit dem schönen Roggen an, und das gab ihnen Kraft, die Müdigkeit zu besiegen und weiter zu arbeiten. Ihre Felder schienen ihnen mit den schweren Aehren aufmunternd zuzunicken.

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Ich danke Euch, meine Freunde," sagte Samsson Perechwatow väterlich, ich danke Euch aufrichtig, denn Ihr habt Eure Pflicht erfüllt. Ich bin zu­frieden und Ihr gewiß auch. Na, und morgen fönnt Ihr meinetwegen Euren Roggen ernten. Ich erlaub's!"

Am Abende des folgenden Tages, als die Sonne fich zum letzten Male in dem sich durch die Felder schlängelnden Flusse abspiegelte und hinter dem dichten Schilfe verschwand, als sich über die wenig schönen Häuser Dämmer.ng seutte, als wie auf Verabredung die munteren Feldsänger plößlich schwiegen und die

Daß Perechwatow zufrieden war, unterlag feinem Zweifel, aber woraus er schloß, daß die Bauern es auch waren, das blieb unverständlich.

Die Bauern verließen den Hof.

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Na, weißt Du..., das... ist schon ein zu kühner Einfall," sagte der Fürst erregt, indem er sich Mühe gab, sein Erstaunen zu verbergen, um den Freund nicht zu beunruhigen.

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,, Ach was, ich versichere, daß Niemand darunter gelitten hat," beruhigte ihn Perechwatow. Du wüßtest, wie das Alles so rasch verlief. Morgen ernten die Bauern für sich. Und wenn dann nachher die Zeit der Steuereinziehung kommt, werden fie sich sehr freuen, daß sie schon gezahlt haben." Es hatte wirklich den Anschein, als ob er den Bauern eine Wohlthat erwiesen hatte. " Ja, aber..."

Perechwatow stand aber noch lange bei den Mieten, er rieb sich vor Vergnügen die Hände. Diese großartige Ernte, die ihm bedeutenden Gewinn verhieß, hatte ihm, dank seiner Schlauheit, fast keinen Arbeitslohn gekostet.

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Der Fürst erwiderte nichts mehr. In Perech watow's Arbeitszimmer entwarf er schnell einen Zettel an den Dorfschreiber. Obgleich sich der Fürst den Anschein gab, ganz heiter zu sein, und sich bemühte, ein freundschaftliches Gespräch 31 führen, so bemerkte sein Wirth doch, daß er ganz aus dem Häuschen war.

Als er in sein Haus zurückkehrte, fand er einen theuren Gast vor: den Adelsmarschall Sachudalj. Der Fürst war über sechzig Jahre alt, schwerfällig und langsam in förperlicher und geistiger Beziehung. Sein fettes bartloses Gesicht zeigte nur einen Aus­druck, den des Wohlbehagens, sobald nämlich seine ungeschlachten Glieder sich in angenehmer Ruhe befanden.

Zuerst bat Perechwatow seinen Cast, die Mieten

So etwas solltest Du, lieber Freund, unters laffen. Das war nicht recht!", warf er von Zeit zu Zeit mitten in ein ganz anderes Gespräch hinein.

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Was ist denn dabei?" fragte höchst unschuldig uns v

Berechwatow. Mein Gott, was verstehen denn die Bauern davon? Doch rein garnichts!" S'ist schon richtig, was Du sagst... Doch, Du hättest es lieber lassen sollen." Perechwatow wußte sehr genau, daß die Sache nicht so unschuldig war, und daß es zum Scherzen feinen Grund gab. Aber er rechnete sehr auf die Macht und Einflüsse seines erlauchten Freundes.

Als Fedot Fedotowitsch den Zettel in seiner zitternden Hand hielt und die Unterschrift des Adels marschalls erkannte, fonnte er sich nicht entscheiden, ob er sich zu fürchten oder zu frenen habe. Nachdem

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