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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.

wenn er von seinem Bruder Junggesell ein paar so die Augen und weinte- hat uns, so lang's ge= hübsche Trittchen bekommt. Hahaha!"

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Lene schaute zur Mutter hin. Die nickte ihr zu, was so viel hieß, als sie solle den Auftrag nicht abweisen. Ich will's Euch machen," sagte das Mädchen, aber das mit den Pantoffeln ich weiß wirklich nicht, ob ich die fertig bringe." " Mach' doch kein dummes Zeug, Lene," rief etwas barsch vom Ofen her die Mutter. Hast ja schon mehr so Sachen gemacht und Du weißt, jetzt wo der Winter angeht und wir so viel zu bezahlen haben, können wir den Verdienst gut brauchen und dürfen nichts von der Hand weisen. Ach, Herr Verwalter, Sie glauben garnicht, wie's uns jetzt geht! das' Lieschen" sie drückt die Schürze vor

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Zur Erntezeit. Der schlimmste Theil der Arbeit ist gethan. Tage ununterbrochener Mühen vom grauenden Morgen bis in die sinkende Nacht, in der Gluthhize auf ausgedörrtem Felde, sind vorüber. In weitem Umkreis, bis zu dem fernen Horizont liegen die Felder abgeerntet und fahl. Der letzte Wagen fehlt noch, auf dem schon hoch aufgethürmt das Getreide liegt; die wenigen Garben und die verstreuten Achren noch einsammeln dann ist es vorbei. Jezt können sie schon einen Augenblick länger der Ruhe pflegen, die sich vorher kaum die Zeit nehmen durften, ein paar Bissen zum Munde zu führen. Die hinten am Erntewagen werfen schnell noch die letzten Garben hinauf, während die Drei im Vordergrunde fich schon gelagert haben. Auch das alte Mütterchen mußte in diesen Tagen mit den Männern und Mägden hinaus. Das in dem großen Topfe mitgebrachte Mittagessen ist schon verzehrt, behaglich streckt sich die frische Dirn, und der Mann greift zur kurzen Pfeife. Zur Feier des Tages giebt es sogar einen Trunk Bier.. Fast scheint es, als ob es hohe Zeit gewesen, daß die Ernte unter Dach und Fach kam. Am Himmel, von dessen lichtem Blan die Sonne bis jetzt ungehindert herniedersengte, sammelt sich leichtes Gewölk, das bald zur schweren Wetterwolfe werden kann. Die erschöpfte Erde dürstet nach erfrischen­dem Regen.

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Der zentralafrikanische Urwald. Den Ufern des Aruwimi entlang erhält man einen besseren Begriff von der tropischen Vegetation, als in irgend einem anderen Theile von Afrika   außerhalb der östlichen Hälfte des Kongobeckens. Die Ufer sind meist niedrig, obwohl Niemand ihre Höhe errathen könnte wegen der hohen Hecken von Schlinggewächsen, die jeden Zoll des Erd­bodens vom Rande des Wassers an manchen Stellen bis zur Höhe von 15 Metern bedecken, während unmittelbar dahinter der schwarzgrüne Wald bis zur gewaltigen Höhe von 45-60 Metern über dem Flusse aufsteigt. Das Aussehen der Ufer ist jedoch ein sehr mannigfaltiges. Die verlassenen Stellen, wo menschliche Wohnstätten ge­standen haben, besitzen ihr besonderes, eigenthümlich wildes Aussehen, ebenso wie der jungfräuliche Wald und die sonstige Pflanzendecke, die je nach dem veränderten Boden eine andere ist.

Kürzlich verlassene Lichtungen zeigen außer einer ungeheuren Dichtheit der Vegetation Stellen mit pracht­vollen Blumen, über welche sich vielleicht etliche Bäume mit Massen von dicken, glänzenden Blättern und einer reichen Menge blutrother Blüthen erheben, deren Blätter in ganzen Wolfen auf ein undurchdringliches Dickicht der hülsentragenden Ranken der Schlinggewächse und Büsche gefallen sind und einen starken Kontrast gegen deren hellpurpurrothe, gelbe oder weiße Blüthen bilden. Das Amomum hat schneeweiße, blaßroth eingefaßte Blüthenkelche; eine wilde Rebe hat die Farbe des hellen Purpurs, ein Schlinggewächs mit gefiederten Blättern, das jedoch zur Zeit ohne Blüthen war, besitzt tiefbraunes Blattwerk, der Pfefferstrauch mit seinen rothen Schoten und der wilde Mangobaum erregen durch die Myriaden der perlenartigen kleinen Blüthen Aufmerksamkeit, und eine Akazie mit ihren schneeweißen Knospen und eine Mimose mit ihren füßduftenden gelben Blüthen verbreiten einen überwältigenden Geruch. Die verschiedenen Schatti­rungen des Grüns entstehen durch die Farrn, die sperrigen Halme des Schwertgrases, eine junge Delpalme oder die nüglichen breiten Blätter des Phrynium. Ein junger Feigenbaum mit silberglänzendem Stamm und breitent Geäst vermischt seine Blätter mit den zarten Blättchen der Sinnpflanze und der Rotangpalme, und am Boden ist eine Menge von Nesseln und Pflanzen mit nessel­artigen Blättern und Stengeln, um eine Masse von Vegetation herzustellen, die ebenso seltsam wie hübsch ist. Vielleicht ist die Grundlage der ganzen verworrenen und unentwirrbaren Pflanzenmasse und des undurchdringlichen Hügels von Grün und Schönheit ein alter Baumstamm, vor langer Zeit gestürzt, rasch verfallend, schwarz von

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lebt hat, viel Geld gekostet,' s ging aber immer noch, denn man konnte Alles so unter der Hand herbei­schaffen, aber jetzt- jetzt ist's wie zum Verrückt werden. Heut' war wieder der Schreiner da und wollte seine zwanzig Mark für das Särgelchen haben. Der Todtengräber war auch da, der Doktor und der Apotheker haben ihre Rechnungen geschickt und wir haben keinen rothen Pfennig im Haus!" D'rum eben," sagte Herr Gabelmann. Hier," er öffnete sein Portemonnaie und legte ein Geldstücke geräuschvoll auf den Tisch unmittelbar vor das Mädchen, sind dreißig Mark im Voraus. Seid Ihr sonst nach meinem Geschmack" dabei warf er einen raschen, scharfen Blick nach der Holländern

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Feuilleton.

Schimmel  , dünn mit Humus, dicht mit schwammartigen Parasiten bedeckt, und in jeder Nize und Spalte und jedem Riß alle Arten unersättlicher Insekten beherbergend, jedem Riß alle Arten unersättlicher Insekten beherbergend, von der winzig kleinen Ameise bis zum schwarzen Tausend= fuß und Niesentäfer.

Weiterhin sehen wir etwas Anderes. Zahllose riesen­hafte Bäume wachsen, bis dicht an den Rand des Ufers gedrängt, bis zu 15 Meter Horizontal über den Fluß hinaus. Unter ihrem Schatten würden 100 Kanoes Schutz vor der glühenden Sonne finden. Das Holz ist gelb und so hart wie Eisen, und wollte man einen von diesen Bäumen fällen, so würde man einen ganzen Sie Vorrath von amerikanischen Aerten gebrauchen. tragen Büschel von Früchten, die in unreifem Zustande grauröthlich sind und später schönen Damascenerpflaumen gleichen. Andere Bäume derselben Gattung haben Früchte, wie unreife Datteln, doch sind beide Früchte nicht eßbar.

Diese weit sich ausbreitenden Bäume bilden den Lieblingsaufenthalt der schwarzen Wespen, die an den­selben ihre Hängenester bauen. Von außen sehen die letzteren wie phantastisch zugeschnittene braune Papier­düten oder wie eine Reihe von übereinander befestigten Düten aus, mit Fransen und Verzierungen, ähnlich wie der Papierschmuck, den man zur Sommerzeit in eng­lischen Wohnungen zur Bedeckung der Kaminroste benut.

, so soll mir's auf ein paar weitere Mart auch noch nicht ankommen."

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' s wird sich schon machen, Herr Verwalter," sagte die Alte und hiistelte, während sie zum Tisch schritt und das Geld, das Lene von sich abgeschoben hatte, begierig betrachtete. Aber, Herr Verwalter, ich meine, Ihr thut doch ein bischen zu viel. Das ist ja mehr, als man annehmen darf. Das kann die Lene ja nimmer verdienen."

" Ja, das ist viel zu viel," versetzte nun auch das Mädchen und erhob sich. Das können wir nicht annehmen. Steckt's wieder ein, Herr Verwalter, ich bitt' Euch. Wenn ich's verdient hab', dann will ich's herzlich gern nehmen, eher aber nicht."

( Fortsetzung folgt.)

Individuen der einzelnen Rasse. Durch die erhabene Stellung im Mittelpunkte des Gesichtes werden wir schon darauf hingewiesen, daß Mutter Natur diesem Gesichts vorsprung eine hohe Rangstufe für's Leben zugedacht hat. Von der griechischen" Nase, deren Rücken ohne Eins und Ausbug in einer Flucht mit der Stirnebene hin läuft, der Adlernase" mit gekrümmtem Rücken und ge rader Spize, der Habichtsnase" mit frummem Rücken und herabgekrümmter Spizze bis zu der Stumpfnase" und jenem Nasenrest, der fast nur noch Nasenlöcher zeigt, kommen alle nur denkbaren Zwischenstufen und Kombinationen vor.

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Wie entsteht das Riechen? Die knöcherne Nasen­höhle wird durch die knorpelige und nach innen knöcherne Nasenscheidewand in zwei gleiche Hälften getheilt und öffnet sich nach hinten über dem weichen Gaumen( Zäpfchen). Beide Höhlen sind mit gelblich gefärbter, nervenreicher Riechschleimhaut ausgekleidet. Die Riechzellen liegen i den Endigungen der Riechnerven. Der Geruchsapparat ist also weit einfacher als der Seh- und Hörapparat fonstruirt, und doch leistet er Enormes. Jeder organische Körper, auch das Erdreich, hat seinen bestimmten, ihm eigenthümlichen Geruch, durch den er sich im Leben von allen anderen unterscheidet; nach dem Tode treten nod andere auf. In ein tüchtig durchlüftetes Zimmer bringen wir eine todte Maus, deren Gewicht genau durch die Goldwaage beſtimmt wurde. Thüren und Fenster werden dicht verschlossen, und in den nächsten Tagen, zumal im Sommer, riechen wir sie überall im Zimmer. Das Gewicht ist genau dasselbe, und doch erfüllen unendlich kleine Theilchen von ihr abgelöst das Zimmer. Auch die lebende Maus, die von Fuchs oder Kaze auf Entfernungen hin ge rochen wird, umgiebt solche unsichtbare, zu ihr gehörende Atmosphäre, desgleichen jeden Menschen, den sein Hund aus vielen anderen herausfindet, die auf dem Bürgersteige einer belebten Straße promeniren. Der Bürgersteig ja unsichtbar erfüllt von den verschiedensten Gerüchen von Menschen und Thieren, der Hund aber erkennt gena am Geruche seinen Herrn. In zoologischen Gärten, schlecht ventilirten Räumen riechen wir auch die Atmosphären unferer Umgebung, manche stärker, andere weniger. dünner die Luft in der Höhe der Gebirge wird, um so weniger wahrnehmbar wird die Ausdünstung von Thier und Mensch. Ein Hund wittert dort ein im Grase er legtes Feldhuhn kaum auf fünf Schritte. Gebirgsthiere schüßen sich in solchen Höhen nicht durch ihren feinen Geruch, sondern durch ihr scharfes Gesicht. Wie fein die Geruchsnerven der Menschen und Thiere sind, wie endlich klein die Atome, welche die Nervenenden wahr nehmen und zum Bewußtsein bringen, dafür noch, paar Beispiele aus der Chemie, die zugleich beweisen, daß unsere Geruchsschleimhaut das empfindlichste chemische Reagens ist, das man überhaupt kennt. Oft reichen geringsten Quantitäten eines Stoffes hin, um sich unserem Geruchssinne wahrnehmbar zu machen. Ein solcher Stoff ist zum Beispiel das Mercaptan, eine schwefelhaltige Kohlen phirend hoch oben erscheinen, mit ihrem Gewicht die Zweige wasserstoffverbindung von widerlich ekelhaftem Geruche, belasten und hier sich aufrollen, dort Schlingen bilden und dann in unendlichen Längen aus Sicht verschwinden... So weit die Schilderung, die Henry M. Stanley  

Wir gingen solchen Bäumen ehrfurchtsvoll aus dem Wege, und wenn kein solches Schreckniß, wie ein großes Wespennest, in der Nähe war, dann konnten wir behaglich ruhen und den Wald mit Muße untersuchen. Zuerst sieht man außer zahllosen grauen Säulen Tausende von herabhängenden zarten Fäden und wogenden Linien, Schlingen, Festons, gehäufte Gruppen und breite Strecken von Grau, vermischt in mehr als gesuchter Unordnung mit dem dunkelsten, tiefsten Grün und nur erhellt von den feuchten breiten Blättern, welche die vereinzelten Sonnenstrahlen und Sonnenblicke widerspiegeln, und einem magischen, beständig wechselnden und spielenden gedämpften Licht, tiefe düstere Zwischenräume, mit denen die grauen Stämme der Bäume, die filberglänzenden Reben der Parasiten und das phantastische Filigran der Wenn man das grauen Rankenstengel kontrastiren. Ganze näher besichtigt, erblickt das Auge verschiedene hochrothe Flecken der Phryniumbeeren, rothe Fruchtknoten des Amomum, eine äußere Berandung von braunen Blättern, den weißen Hut eines aus dem losen Schaft der zarten Farrn hervorblickenden Pilzes, kleine schneeige, harte Schwämme, die wie Entenmuscheln an einem runzeligen Baumftamme haften, das helle Grün der Orchideenblätter, die graue grüne Fläche der hängenden Blätter einer elephantenohrigen Pflanze, einen Ueberzug von Moos  , höckerartige Auswüchse an den Bäumen, welche Gummithränen ausschwigen und von Ameisen schwärmen, lange peitschenartige Rotangranken, sich frümmende und drehende Lianen und große schlangen­artige Winden, welche sich in den verworrenen Galerien der tiefen Schatten ein- und ausschlängeln und trium­

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in seinem Buche Im dunkelsten Afrika  "( Leipzig  , F. A. Brockhaus) von dem Urwalde im Inneren Afrikas  entwirft. Unsere Leser werden sich der Beschreibung ent­finnen, die Franz Thonner   von dem Urwald gegeben hat( Nr. 22). Wenn wir die nun bald zehn Jahre ältere von Stanley hierhersezen, so geschieht dies, weil es von Interesse ist, die beiden Darstellungen miteinander zu vergleichen. Dort der Gelehrte, der getreulich berichtet, was er gesehen, hier der Schriftsteller, der seinen Lesern ein Bild des von ihm Geschauten vor Augen stellen will.­

Nasenformen und Geruchsvermögen. So unzählbar wie die Formvariationen der Blätter einer Baumart trotz vielfacher Aehnlichkeit im Ganzen, gerade so unzählbar sind die Formen der Nasen in den Völkerrassen und den

Berantwortlicher Rebatteur: Oscar Rübl in Charlottenburg  .

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oder das Chlorphenol, das durch Einwirkung von Chlor auf Karbolsäure entsteht. Wenn nun von dem letzteren nur 230 000 000 stel Milligramm, vom ersteren sogar 23 000 000 000 stel Milligramm in einem Stubifcentimeter Luft enthalten sind, so nehmen wir sie durch unsere Nafe noch wahr. Aber für unser Auge ist mit Zuhülfenahme der Spektralanalyse der kleinste bemerkbare Theil eines Körpers ein 1 400 000 ftel Milligramm Natrium; diefes Theilchen ist aber noch immer 300 Mal größer als ber fleinste gerucherweckende Theil von Mercaptan  . Wie nun unter den anderen Sinnen in Betreff der Feinheit der Wahrnehmung die größten Unterschiede obwalten, so aud beim Geruchsvermögen verschiedener Individuen; mandje riechen Blausäure noch in einer Mischung von 1 Gramm

auf 2000 Kilogramm.

B. L.

Nachdruck des Jnhalts verboten!

Berlag: Hamburger Buchdruckeret und Verlagsanstalt Auer& Co. in Hamburg  .

Druck: Mar Bading in Berlin  .

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