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Die Neue Welt. Jäuftriertes Unterhaltungsblatt.

Zur Geschichte der englischen Kriegsverlufte.

Der Weltkrieg hat Menschenverlufte zur Folge, die in der Geschichte beispiellos da stehen. Aber mehr noch als andere Staaten hat England in dem gegenwärtigen Kriege verhältnismäßig höhere Berluste als in den Kriegen der Vergangenheit. Durch seine Durch seine infulare Lage, Glüd und Zufall tonnte es fich aus jeder Schlacht, jedem Kriege mit einem erftaunlichen Mindestmaß an Ber luften sieben. In einer interessanten Stu­

Goldplättchen aus Mylene,

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die, die Dr. Ernst Schulze   in ber Beitschrift für die gelamte Staats­wissenschaft" über die Frage ver. öffentlicht, erfah ren wir näheres darüber.

Die bisher ge läufigen Heeres undBerluftziffern der Engländer in der Schlacht bel Haftings im Jahre 1066 fönnen dei ge fchichtlichen Forschung nicht standhalten. Ridt 1 200 000 Mann zählte das Heer  nig Harolds, sondern, wie Delbrück   in feiner Geschichte der Kriegsfunft nachgewiesen hat, rund 7000 Mann; davon ist allerdings in der Schlacht ein beträchtlicher Teil umge Iommen. Noch geringer waren die Ber lufte, die England von 1430 ab in dem hun­Dertjährigen Kriege gegen Frankreich   erlitt. Bei der Belagerung der Stabt Caen zum Beispiel, die von Soldaten und Bürgern verteidigt wurde, fielen etwa 100 englische Ritter. Besonders auffallend gering waren die englischen Berlufte in den drei Haupt­Jchlachten des Krieges, namentlich bei Azin­ court  . Dort foll das französische   Heer etwa 50000 Mann ftarf gewesen sein, das englische nur 13 000 Die Engländer verloren nur 400 bis 500 Mann, während die Fran­aofen allein an adeligen Rittern 7000 ein. büßten Bei Maupertuis   hatten 2000 englische Schwerbewaffnete und 600 Armbrustschützen eine fünffache franzöfifche Uebermacht gegen fich. Aber die Stürme der Franzosen auf die günftigen englischen Berteidigungsftel. lungen wiren äußerst verluftreich und blie­ben erfolglos 2400 belige fielen, und die

Zell   einer Recte aus Gold und Glasflüffen. Sahl der Gefangenen überftleg die eng­lische Truppenſtärke.

An den großen europäischen   Kämpfen Des 16. Jahrhunderts nahm England nicht Teil. 3m 17., 18. und 19 Jahrhundert werden die zielbewußten Rolonialtriege gegen Spanien  , Holland   und Frankreich   ge­führt. Diese beispiellos erfolgreichen Kämpfe tofteten wenig Menschenopfer, da fie haupt­fächlich zur See ausgefochten wurden. Wahrscheinlich erforderten diese Weltkämpfe weniger Berlufte als die inneren revolutio nären Umwälzungen, die England im 17. Jahrhundert zu bestehen hatte. Die fon tinentalen Rämpfe des 18 Jahrhunderts, ben liebenjährigen Krieg usw. führte Eng­land vornehmlich mit fremden Söldnern und blinkendem Gold.

Die Eroberung Kanadas   foftete mapp 1500 Engländern das Leben Das lleber gewicht in Bengalen   wurde mit 20 toten Engländern erfauft In der noch entschel­benderen Schlacht von Wandarasch, durch

die Frankreich   in Indien   niedergeworfen wurde und England die Herrschaft über

Madras gewann, bezifferte sich der Verlust

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Cootes an Toten und Berwundeten auf nicht mehr als 90 weiße und 69 farbige Goldaten. Nicht zulegt waren es deutsche Söldner, gepreßt und an England verhan delt, die für das werdende britische   Beit­reich bluteten und starben. Der Spanische Erbfolgekrieg   wurde hauptsächlich mit deut­ schen   Söldnern gewonnen. An der Schlacht bei Culloden 1746, deren Ergebnis die Be­awingung der aufständischen Schotten war, beteiligten sich allein 6000 heffen. Die Personalunion des englischen Herrscher. hauses mit Hannover   ermöglichte es Eng­land, für seine Kriege beinahe 1% Jahr­hunderte ang beständig Hannoveraner und andere Deutsche bluten zu lassen: in Eng­land, Schottland   und Irland, in Spanien  , Malta   und Minorca  , bei der Eroberung Gibraltars und in den Rämpfen Welling tons bei Waterloo und in der Krim   zeich neten fie fich aus. Im britischen Parlament ftellte Sheridan 1795 mit Genugtuung feft, daß fein Tropten englischen Blutes bei der Landung in Quiberon   vergoffen wurde".

Seltener Ohrring aus Ninive  .

Goldplättäen aus der Krim  .

Fingerringe.

Silbernabel.

Elfenbeinnabel.

Die Kriege gegen Napoleon   wurden wie­derum hauptsächlich mit Geld geführt und gewonnen. Statt der mit den europäischen  Mächten vereinbarten 150 000 Mann stellte England etwa 50 000, verpflichtete sich, für jeden fehlenden Soldaten 600 Mt. zu zahlen. zahlte indeffen nur 262 t. pro Mann Englands Bertufte in den napoleonischen Kriegen betragen höchftens 20 000 Solda­ten Der Krimkrieg erforderte 2755 eng. lische Tote und 12 094 Berwundete. Der Krieg gegen ote füdafrikanischen Buren bringt noch hohere Berlufte: 5256 Lote und 26 286 Berwundete. Diese beiden legten großen Waffengänge des britischen Welt­reichs waren im Verhältnis zu den vorher gegangenen Kriegen opferreich- aber was ist das alles zu den Toten und Verwundeten des Weltkriegs Die englischen Gesamtver lufte betrugen bis zum März 1916 nach der offiziellen Publikation 27 110 Offizlere und 574 750 Mann, insgesamt 601 860 Röpfe. Seitdem ist mehr denn ein neues Kriegsjahr perfloffen namentlich die furchtbare Somme Schlacht und die legten Kämpfe in Flandern  haben viele Hunderttausende in die Spl­täler und unter den grünen Rasen befördert. F. P.

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Antife Schmuckfachen.

Man verarbeitete im Altertum für Schmucksachen und funstgewerbliche Gegen ftände Gold, Silber, Kupfer, Eisen, auch Blel und Bronze. Für die Schmudjachen Speziell wurde Gold und Silber am häufig­ften verwendet, dazu tamen Perlen und Korallen, Echildkrot, Bernstein  ( welches

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Produkt des Roidens schon in lehr frühen Zeiten den Weg zu den klassischen Bölkern gefunden hatte) und eine Fülle von Edel­steinen und Halbedelsteinen, von denen hier nur der Diamant den man, wie heute, am höchften schäßte-, Saphir  , Rubin  , Smaragd  , Topas  , Opal  , Granat, Türfis und Bergkristall, Amethyst, Onng und Jass pls genanni feten. Auch das Email fannie und verwendete man.

Das Gold, das in alten Zeiten im Orient In großen Mengen vorhanden war, und das man aus den goldhaltigen Bergwerken der Wüste zwischen Nil   und Rotem Meer lo­wie aus Methyopien gewann, galt auch in der Antike als das ebelfte Metall und wurde wegen feiner Schmelzbarkeit und Dehnbar­teit mit Borliebe verarbeitet. In Aegypten   ftellte man barauskopf­Schmud her, Dia­deme, Fingerrin

ge, Arm- und Fuß- Etrustliche geldene Bibel. pangen, Bruft

Schilder, Ohrringe und Nadeln. Oft brauchte man das Gold in Berbindung mit Edel­teinen und Emal. So fanden sich auf der Brust von ägyptischen Mumien foftbare Schilder aus Gold und eingelegten Glas­Hüffen. Die Ornamente, welche diele orientalischen Arbeiten schmüdten, waren Lotosblüten ftilifterte Käfer( Starabäen), Sphinge, Schlargen Gefchliffene und gro vierte Edelsteine fügte man dem Goldschmuck sehr häufig ein Ebenso wie in Aegypten  spielte das Gold ein große Rolle In Baby lonien und Affyrien, wo man es im Fels geftein und in den Flußbetten land. Doch bezog man das edle Metall auch aus dem nördlichen fien und aus China  . In den Trümmern Ninives   fand man goldene Schmudgegenstände aus lenen frühen Zel ten. Goldperlen, Ringe, Ohrringe( wovon wir einen in unferen Abbildungen wieder­geben). Man entdeckte hier auch Horm fteine für Schmuckfachen: Raltsteinplatten, in welche die Ornamente für die herauftes lenden Schmudſtüde hineinvertieft waren. In diesen Formen wurde das Gold gepreft oder gegossen. Auch die Berfer und die Phönigler schäften die aoldenen Zierrate hoch. In Phönizien   wurde das Gold, das man in Afrifa eintauschte, au Schmuckfachen

Affyrisches Bronzearmband. verarbeitei und bildete dann einen werk vollen Handelsartitel. Im Homer   wird viel fach von golden.n Schmuckstücken, von den goldenen Kleidern der Götter und von gol. denen Rüstungen gesprochen. Homer   meist auf Phönizien   und Aegypten   als Serfunft der goldenen Sachen hin, in Griechenland  selbst wurden in dieser frühen Berlode noch felten folde hergestellt. Einen Bewels für den Reichtum an goldenem Schmud jener Seiten liefern de Schllemannschen Ausgre­bungen in Troia und Mytenä mit ihren Epangen, Nadein, Ketten. Diademen und Goldplättchen( welche auf die Kleider aufa genäht wurden). Belonders die in Myfena gefundenen Sachen zeichnen fich durch aler­liche und schon ausgeführte Arbeit aus Sie find zum Tell mit Spiralen, Adern, ftilifier­ten Blättern Deralert, zum Teil mit Zler­