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Die Neue Welt. Illuftriertes Unterhaltungsblatt.

Einer etwas späteren Zelt als die hier Genannten gehören die großen niederlän dischen Bauerndarsteller an, Teniers  , Brou­ver, Jan Steen   und Ostade. Letzterer gibt in seinen Bildern vorzügliche Gittenschilde rungen aus dem bäuerlichen Leben, beson­ders in seinen fräftigen Wirtshausszenen. Mit dem Namen eines großen niederlän dischen Malers ist der Bauernstand eng

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Praktische Winte für den Haushalt. Um das Zufallen der Fenster zu verhindern, bringt man an ihnen einen Fensterschutz an. Man nimmt ein Stück Bandeisen( B), welches doppelt gebogen und mit Löchern versehen wird. Ein runder Draht wird ( Abb. A) gebogen und durch das Band­eisen geführt. Letzteres wird dann am Fensterschentei angeschraubt. Deffnet man das Fenster, so biegt man den Draht her­unter und dieser verhindert das Zuschlagen des Fensters. An jeder beliebigen Steh­leiter fann eine tischartige Borrichtung an­gebracht werden. Diese besteht aus einer ftarten Holzplatte, welche in der Mitte einen runden Ausschnitt erhält, in welchen ein Eimer hineinpaßt. Durch Scharniere wird die Platte an der obersten Stufe der Leiter befestigt. Seitlich wird je eine Dese an gebracht; ebenso wird an jeder Stütze der Leiter eine Dese befestigt. An letzterer wird je ein langer Hafen( Feuerhaken) ange­bracht. Wird die Tischplatte zum Fenster­puten gebraucht, so wird einfach der Hafen In die Desen der Platte eingehaft. Beim Nichtgebrauch wird der Hafen ausgehaft und die Platte einfach heruntergelassen. Einen Leimtopf aus zwei Konservenbüchsen stellt man sich her, indem man zunächst aus je einer größeren und einer fleineren Büchse fauber den Deckel entfernt; dann lötet man

Leimtopf.

A.

Ersatz­besenhenkel.

an die fleinere vier Streifen Zinkblech ( Abb. A), und zwar so, daß die umgebo­genen Enden über den Rand der größeren greifen. An die größere Büchse werden mei Desen gelötet; durch beide führt ein Henkel. In die größere Ronfervenbüchse tommt beim Gebrauch Wasser, in die flei­nere Leim; der im Wasserbade gefochte Leim kann niemals anbrennen.- Schließ lich verweisen mir noch auf einen Ersatz­Besenhenkel Hierfür nimmt man stärkeren Draht, biegt thn( 2bb. A) oben zu einer Schlinge, die Enden nach innen gerichtet. Durch die Holzstiele bohrt man oben ein Loch und führt hier die Enden der Henkel ein. o. g.

Frestomalereien fannte bereits das Altertum Im alten Aegypten übte man diese Art der Wandmalerei und das Grie­chenland der Antife führte sie mit großer Kunst aus. Blieben nun von diesen grie chischen Fresfen auch feine erhalten, so find doch bei den Ausgrabungen von Pompeji  und Herkulanum eine Menge derartiger Arbeiten zutage gekommen, die uns, als Kopien der griechischen Originale, wertvolle Ueberlieferungen sind. Die Antife malte ihre Bilder nicht auf Leinmand, sondern direkt auf die Wandflächen, und zwar in der

verbunden worden. Der Bauernbrueghel" hat in seinen prachtvollen Bildern fast nur Szenen aus dem Bauernleben geschildert: Bauernhochzeiten, Bauerntänze, Bauern im Schlaraffenland usw. Auch Rubens   malte eine Bauernfirmes und einen Bauerntanz.

In der modernen Zeit haben die Bauern einen wundervoll mitfühlenden und innigen Darsteller in Jean François Millet gefun

Aus allen Ecken

Leitertisch.

Art, daß das eigentliche Bild, meist eine Szene mit Figuren, in dem Mittelfeld der Wand stand, von einer rohen, bandartigen Linie umgrenzt, während die übrigen Fel­der mit reichem Arabestenschmuck versehen waren. Auf diese Weise war ein Innen­raum auf die schönste und harmonischste Art belebt und geschmückt. Das frühe Christen tum wandte die Fresfomalerei in den Kata­tomben an. Zur Blüte tam die Wand­malerei im Mittelalter, wo man Kirchen und Klöster in reicher Weise damit schmückte. Die Frestomalerei eignet sich ja ganz be­sonders für die Berwendung an großen öffentlichen Bauten. Zu ihrer Herstellung ist es notwendig, daß die Mörtelschicht, auf der mit Wasserfarben gemalt werden soll, noch feucht ist. Es fann deshalb nur immer eine so große Wandschicht mit Mörtel be deckt werden, als der Maler voraussichtlich an einem Tage bemalen fann. Der Künst ler muß vorher einen naturgroßen genauen Rarton anfertigen der dann auf die frische Wand gepauft wird. Ein Verbessern ist, wenn die Farbe getrocknet ist, nur möglich, indem der Mörtel wieder entfernt und durch

A.

Fensterschus.

B.

den, der selbst ein Bauernsohn aus der Normandie  , sich völlig in die ländliche Na­tur und in das Empfinden der Landleute hineinversehen fonnte. Sein Angelus. läuten". seine Aehrenleserinnen", seine Hirten" und andere Bilder aus demselben Milieu, die man in Reproduktionen überall antrifft, sind ein Beweis für seine Boden. ständigkeit. e. f.

frischen ersetzt wird. Es gilt also die Far ben, die auf dem feuchten Mörtel ganz an­ders wirken als später in getrocknetem Zu­stand, von vornherein richtig zu treffen. Die großen Renaissancetünstler pflegten die Frestomalerei, so vor allem Michel Angelo  , dessen Deckengemälde in der Sirtinischen Kapelle des Vatikans zu so großer Be­rühmtheit tamen. Das Wandgemälde des jüngsten Gerichts in derselben Kapelle ist gleichfalls ein Werk Michel Angelos, wäh rend die Fresfen an den übrigen Wänden von anderen großen Meistern stammen.

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Auch Corregio   und Raffael   haben wun­dervolle Fresken geschaffen. Im 18. Jahr­hundert wurde die Frestomalerei weniger angewendet, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte sie Cornelius zu neuen Ehren. Künstler wie Overbeck, Schwind, Schinkel  ( nach dessen Entwürfen die Arbeiten am Alten Museum   zu Berlin  hergestellt wurden) schufen monumentale Fresten für Kirchen, Schlösser, Theater und Kunsthallen. Unter den modernen Malern find es vor allem Böcklin und Hodler, die große Frestomerte ausführten. e. f.

Schach. Bearbeitet vom Vorsitzenden des Deutschen   Arbeiter. schachbundes. Nr. 9.

Sergeant Alfred Schubert im Felbe.

Matt in 2 8ügen.

eiß: fb8, Di2, Ed2, e5, Lc3, f5, Ed4. Bauern a3, a5, g3.

Schwarz:

d6, 2d5, Lei, S17. Bauern a7, c4, c6, h6.

Lösung Nr. 8 m. aborte. 1. Ge7- d5, e6Xdo, 2. Dd6- e7. 1. La5- d8, 2d5- c3.

1.

eiß:

beliebig 26d5-16.

R. Schirm.

1. e2- e4 e7- co

2. Eg1-13

Spanisch.

Gb8-06

3. 211-15 Eg8-18

4. 0-0 d7d6

5. 21- e1 a7- a6 6. 2b5- a4 b7- b5

Schwarz: Rofentha I.

7. Ra4- b3 Sc6- a5! 8. d2- d4! eбXd4 9. e4- e5! d6Xeb 10. Gf3Xeo 2c8- e6 11. Se5X17 Ste8X17 12. 2b3Xe6+. Aufge geben.

Diefe Bartie wurde fürzlich im Cafe Kerian ge­[ pielt. Der Führer der Weißen ist der Sieger im Jugend- Schachturnier.

Radschad". Das Buch von Baul Schellenberg ift, wie wir vom Verlag erfahren, mit einem Teuerungszuschlag von 25 Broz. bedacht worden unb loftet 3,50, nicht 2,80 Mr.

es

Schachnagriten. In Neuföffn baben fich flunge Bente unter 18 Jabren zu einer Schachabteilung zusammengefunden. Diefe Abteilung hat sich dem Berliner   Arbeifer- Schachflub angefchloffen. spielt wird vorläufig Sonntagbormillags 10 Upr. Spiellolal: Nenes Slubhaus", Hermann, Ede Schierfeftraße, bei Meifel. Gäfte und Anfänger Itets willkommen. Unterricht wird erteilt. Alle Schachfendungen find zu richten art N. Delflager, Berlin   R., Hochflüsterfte, 10.

Robrud des Jahafts verboten Verantwortl. Nevateur 2. Galomon Zeilen, Berlin.  ( Alle jür ole Hebahien te maten Benungen sind zu richten nach Berlin  , Sindenstr. 3.) Berlag Hamburase Buchbrucere und Beringsanital Huer& Co.. Hamburg  . Drud Bormirte Buburus

Gerinatall Bou Singer& Co. Berlin SB. 65