Der Feuersalamander ist so recht ein Tier der Feuchtigkeit; grelle Sommersonne verträgt er nicht. Fehlt ihm das Naß, so magert er ab; er wird matt; seine Haut wird schrumplig. Deshalb sieht man diese Tiere auch, wie Dr. Kurt Flöride in seinem hübsch illustrierten, für Kinder geschriebenen Buche „ Der fleine Naturforscher an Fluß und Teich"( Nürnberg , E. Rifter), dem wir hier wörtlich folgen, plaudert, in der freien Natur nur herumfriechen, so lange noch der Morgentau auf den Gräsern liegt, ganz besonders aber nach einem tüchtigen Regen. Dann glänzt sein feister, praller, walzenförmiger Körper förmlich vor Speck und Wohlbehagen. Sobald es jedoch heiß und trocken wird, ziehen sich die Feuersalamander verdrossen in ihre Schlupfwinkel zurück. Ins Wasser geht er nur im Frühjahr für kurze Zeit, um seine durchsichtigen Eier abzulegen, aus denen sofort die Larven ausschlüpfen. Er sucht zu diesem Zweck recht falte Gewässer auf, also namentlich Quellen. Ich habe seine Larven, erzählt Flöricke, öfters in einsamen Waldbrunnen gefunden; fie sind schwärzlich- graugrün mit metallisch schimmerndem Goldglanz, der sich später wieder in Fleckenform zufammenzieht, also sehr schön, wachsen aber auffallend langsam heran. Die schöne Färbung ist eigentlich das Beste an dem Feuerfalamander. denn sonst ist er ein recht täppischer, schwerfälliger, boshafter, unverträg ficher, langweiliger und stumpfsinniger Geselle. Manchmal frißt er an einem Lage sehr viel, um dann wieder wochen- und felbst monatelang zu fasten. Seine Jagd gilt den Schnecken, Regenwürmern und langsamen Käfern und Larven, denn flinkere Geschöpfe vermag der plumpe Salamander natürlich nicht zu erhaschen. Beim Anfassen darf man das Tier nicht allzu sehr drücken. Der Salamander vermag nämlich in gereiztem Zustand einen scharf äßenden Milchsaft fußweit von fich zu sprißen, der sehr unangenehm werden fann, wenn er in die Augen tommt. Für kleine Tiere ist er geradezu Gift. Dieser Saft ist das beste Schuhmittel für den Feuersalamander, denn sonst wäre er bei seiner auffälligen Färbung und unbehilflichkeit schon längst vertilgt; so aber rühren ihn nur die wenigsten Tiere an.
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Jujeften im Weltenraum. leber die Höhe des Vogelfluges hat man bisher einigermaßen stichhaltige Aufzeichnungen machen fönnen: nicht aber über die Höhe des Infeftenfluges, den man mehr an der Erdoberfläche haftend wähnte. Neuerdings find aber auch hier recht interessante Beobachtungen gemacht worden. Ein französischer Ballonführer Lejeurne, der innerhalb eines vierjährigen Zeitraumes nahezu hundert Ballonfahrten unternommen, hat in seinem Buche Meine neue Heimat der Aether " allerlei Merkwürdigkeiten, u. a. auch solche über die Höhe des Insektenfluges, aufgezeichnet. So fuhr er einmal an einem heißen Julitage in 900 Meter Höhe dahin, als ihn plötzlich zwei Bienen umsummten. Ein Stückchen Schokolade, das der Luftfahrer vor sich liegen hatte, mochte die Injeften wohl angelockt haben, wenigstens beschäftigten sich die Bienen gar bald recht lebhaft mit der braunen Süßigkeit. Dieses Lockmittel benutzte Lejeurne zu einem fieinen Experiment. Er ließ den Ballon höher und höher steigen. Bald hatte er 1800 Mefer Höhe und eine Temperatur von 1 Grad unter Null erreicht. Den Bienen wurde es ungemütlich. Auf einem straff gespannten Verbindungsstride liefen sie matt, einen wär menden Unterschlupf suchend, hin und her. Der Ballon stieg höher. 2000 Meter Höhe und eine Temperatur von-2 Grad! Das hielten die Tierchen nicht mehr aus. Er. starrt und kraftlos stürzten sie in die Tiefe.
Aus allen Ecken
Ein andermal fand sich auf dem Rande eines Ballastsandsackes im Ballon in 1300 Meter Höhe ein Zitronenfalter ein. Eine ganze Zeit saß das Tierchen völlig regungslos da. Lejeurne ließ den Ballon auf 2000 Meter Höhe steigen. Da verließen den Schmetterling die legten Kräfte; mit den Flügeln matt schlagend sant er auf den Boden des Gondelforbes herab. Lejeurne hob das Tier vorsichtig auf, tat es behutsam in eine kleine Schachtel und verbarg diese in seiner von der eigenen Körpertemperatur warm gehaltenen Brusttasche. Vier Stun den später landete das Luftgefährt im hellen Sonnenschein. Lejeurne nahm die Schachtel heraus, öffnete sie und stellte sie auf den besonnten Erdboden. Raum waren drei Minuten vergangen, da kam auch der Schmetterling zum Vorschein und flatterte gaukelnd um die Kleeblüten des Feldes.
Schach.
DC
Matt in 2 Zügen.
Weiß: Rh3, Th7, Lc8, g3, Bauern a6, c4.
Schwarz: c6, Zb6, Le8, Sd7, Bauern c7,€ 5.
In der Schlußbemerkung der Partie PfeifferBoigt" soll es beißen: in 3 Bügen matt. Ponziani Eröffnung. Gespielt im Turnier von New York 1889.
Weiß: Ifchigorin.
Schwars: Gossip.
9. G13- d2 Se7- g6? 10.£ b5- c4 Dd5- a5 11. Da4- b3 16- f5 12. 2c4-17+ Se8- e7? 13. Ed2- c4 Da5- a6 Ste7Xf7
14. Lc1- g5+ 15. Gc4- d6.
1. e2- e4 e7- e5 2. Gg1-13 Gb8- c6 3. c2- c3 d7- d5 4. di- a4 17- f6 5. 2f1- b5 Sg8- e7 6. e4Xd5 Dd8Xd5 7.0-0 2c8-07 8. d2- d4 e5-041) 1) Der Bilguer( Handbuch des Schachiviels) gibt 8. ed; 9. cd, Ses; 10. Sc3, SX13+; 11. gXf3, D15; 12. d5, a6 angeblich mit etwas Vorteit für Schwarz an. Weiß lann jedoch den Angriff mit: 13. Qf4, Ids; 14. Xd7+ nebst ebent. Del noch lange fortfeßen.( Anmertung vom Schachmeister S. Alapin in Heidelberg .)
Schachnachrichten. Berliner Arbeiter- Schachklub. Die Abteilung Osten spielt jest jeden Donners fag, abends 8% br, bei Rohde, Gr. Frankfurter Straße 52, und die Abteilung Lichtenberg Freitags 8% Uhr bei Mög, Sonntag Ede LenbachStraße; die Jugendabteilung jeden Sonntag von 10-1 br bei Fritsch, Neukölln, NogatStraße 30. Der freie Schachverkehr ist aufgehoben und wird am ersten Sonntag im Oftober wieder er öffnet. Bom 28. September d. 3. ab findet unter der Leitung des Schachmeisters B. Kagan im Cafe sterlau ein Turnier zwischen Dr. E. Lasker, Schlechter, Dr. Zarrasch und Rubinstein statt. Die Bartien foten vier Wochen nach Schluß des Tur niers mit Anmerkungen von E. Laster erscheinen. Breis 2 Mt. But beziehen durch den Verlag des Deutschen Arbeiter- Schachbundes( Willi Fürt), Neufölln, Emfer Str. 74. Arbeiter- Schachklub& k lingen fpielt jeden Samstag, abends 6-11 Uhr, im Fürstenfelder Hof". Im Klub ist zurzeit außerordentlich reger Schachverkehr. Schachwart 3. Leonhardt leitet treffliche Demonftrationen am großen Brett. Gäste stets willkommen.
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Wenn Krante Schmuckfannen. die Schmucktanne, auch Schirm- oder Andentanne, Araucaria excelsa, genannt, im Zimmer ihre anmutigen, wagerecht stehenden Aeste traurig nach unten neigt, so ist dies ein Zeichen, daß die Pflanze leidet: sie ist entweder zu viel oder zu wenig begossen, oder sie figt voller Staub, oder sie steht zu dunkel oder aber im starken Sonnenlicht, oder das Zimmer ist( im Winter) zu stark geheizt. Soll diese schmucke Lanne im Zimmer richtig gedeihen, so er. fordert sie entsprechende Pflege. Der Standa ort sei luftig und hell, aber vor grellen Sonnenstrahlen geschützt. Im Winter ist ein tühlerer Raum dem stetig geheizten Wohnraum vorzuziehen. Das Begießen ist vorsichtig zu handhaben; nur wenn die Erde troden ist, wird stark gegossen, bis das Wasser unten aus dem Topf wieder heraustritt. Im Unterfaz darf kein Wasser stehen bleiben. Die Wurzeln faulen leicht, was ftets bedacht sein will. An warmen Tagen ist die Pflanze für ein leichtes Ueberbrausen mit nicht zu faltem Wasser sehr empfänglich. Mindestens einmal in der Woche wird sie in einem Eimer ordentlich durch Wasser hin- und hergezogen, damit der Staub sich abspült; hat sich der Staub erst auf ihr festgesetzt, so ist er schwer wieder zu beseitigen. Die Pflanze muß dann eingehen, da sie nicht atmen kann, weil der Staub die Poren verschließt. Bei liebevoller Pflege ist diese Schmuckianne nahezu unverwüstlich; sie wird den Besitzer jahrelang erfreuen. Alle zwei oder drei Jahre genügt ein Umpflanzen in neue Erde. Wer im Umpflanzen feine lebung besitzt, läßt diese Arbeit vom Gärtner vornehmen, da die Wurzeln sachgemäß behandelt werden müssen. 5.
Eine dankbare Zimmerpflanze, die noch viel zu wenig Beachtung findet, ist die brasilianische Tradestantie, oder wie die Gärtner sie nennen Tradescantia viridis. Die Pflanze ist ausdauernd und kann jahrelang im Zimmer gepflegt werden. Der Stengel ist niederliegend, daher eignet sich die Pflanze recht gut für Ampeln. An der Stelle, wo das Blatt dem Stengel auffißt, bildet sie neue Wurzeln; darum ist ihre Vermehrung recht einfach. Man schneidet mit einem scharfen Meffer etwa 6 Zentimeter lange Spigen von den Zweigen ab, und zwar dicht unter einem Biatte. Diese Spiken werden in Töpfe gesteckt, welche mit sandiger, leich ter Erde gefüllt sind. In 10 Tagen sind die Spizen, die man zu jeder Jahreszeit stecken tann, bewurzelt und fangen an zu wachsen. Die Gewächse wollen nun weiter nichts als gleichmäßige Feuchtigkeit. Im Sommer fann man sie ins Freie( Garten oder Balfon) bringen. Ja, man fann an schattiger Stelle im Garten, wo fein Rasen wachsen will, mit Tradesfantienzweigen den Boden begrünen. Die Zweige halten sogar den ersten leichten Frösten stand. Auch als Wasserpflanze behandelt, gedeiht das Gewächs vorzüglich Man stellt einfach abgeschnittene Zweige in mit Wasser gefüllte Gläser, wo sie schnell wurzeln und munter drauf los wachsen; das Wasser ist nach Bedarf zu erneuern. Die Stammform dieser Pflanze ist grün. Eine Abart hat weißgestreifte Blätter: eine andere ist auf der Unterseite der Blätter purpurviolett überlaufen. Die buntblättrigen Sorten werden im Zimmer leicht grün. Man muß sie dann an ein helles sonniges Fenster stellen und die langen Triebe start zurückschneiden. Dann bilden sich neue Triebe mit der bunten Belaubung, die man zur Vermeh ung benußen kann. Die wenig scheinbaren Blumen stellen sich im Sommer ein. Der Hauptwert der Pflanze liegt in der Belaubung und in dem schnellen Wachstum.
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