grafschaft Mähren   von preußischen Truppen besetzt. Es denden Ausdrucke des öffentlichen Bewußtseins ge- Bundes- Armeekorps ist von den österreichisch- preußi zieht sich die preußische Armee aus ihren gegenwärtigen radezu ins Gesicht und erregt allgemein Bedauern schen Friedens- und Waffenstillstandsbedingungen Positionen nach Böhmen   und Mähren   zurück. und Unwillen, da selbst die Optimisten nicht mehr in keiner Weise berührt. Der Krieg dauert mit Diese Mittheilungen werden jedoch nur mit der zweifeln, daß von Oben" für eine neue und segen- jenen also fort, da die Bemühungen des bayerischen nöthigen Vorsicht aufzunehmen sein. Die vertrie- bringende Aera   Nichts zu erwarten sei, wenn nicht Ministers Herr v. d. Pforten im Abschluß eines benen Fürsten von Sachsen  , Hannover   und Hessen  - die eisernste Nothwendigkeit hierzu zwingt."*) Waffenstillstandes im Hauptquartier des Königs er­Darmstadt befinden sich am Wiener Hofe, um für Diese Worte heimeln uns ebenfalls an. Es fann folglos geblieben sind. Dort soll Preußen die Ein­sich zu retten, was zu retten ist." Vor Allem sich in der Welt noch Manches ereignen, wobei wir verleibung Frankfurts   und der Provinz Oberhessen wird man österreichischerseits bemüht sein, Sachsen  , Gelegenheit finden könnten, der Nordd. Allg. 3tg." vom Großherzogthum Hessen, wie der alten preußi­als einen Pfahl im Fleische Preußens, in seiner diese Worte ins Gedächtniß zu rufen. Auch die schen Erblande Ansbach   und Bayreuth   in sehr be= Integrität zu bewahren, und wie es nach den Nach- Wiener Presse" drängte, indem sie die Tapfern stimmte Aussicht genommen haben. Mittlerweile richten der Berl. Börs.- 3tg." scheint, mit Erfolg. der eisernen Brigade der Journalistik, welche den lassen ernsthafte Gefechte mit der Bundesarmee auf Als Bedingung des Waffenstillstandes ist die Fort Krieg noch fortzufegen verlangt, bitter verhöhnt, energische Fortführung des Krieges in Süddeutsch­dauer der Besetzung Böhmens  , Mährens und an auf das Eindringlichste zum Frieden, nachdem die land schließen. Ueber das Gefecht bei Tauber­derer österreichischer Landestheile, die gegenwärtig Waffenebre Desterreichs bei Cuſtozza und Lissa bischofsheim am 24. d. M. hat die Nat.- Ztg," in preußischem Besize sind, durch die preußische und glücklicher Weise nun auch bei Blumenau  (!) folgende Privatmittheilung erhalten: Armee telegraphisch gemeldet. Der Waffenstillstand gerettet sei. Zugleich drängt auch sie auf Dasselbe dauerte von Nachmittags 2 bis Abends selbst soll auf unbestimmte Zeit bis zur Auffündi- schleunigste Berufung der Abgeordneten sämmt 7 Uhr. Die Preußen begannen den Angriff auf dem gung von der einen oder der andern Seite gelten. licher Königreiche und Länder diesseits der Leitha linken Tauberufer, das rechte wurde von den Würtem­Die auf unbestimmte Zeit erfolgte Verschiebung des zu einem Reichstage ad hoc, und zwar ohne den bergern gehalten. Es entwickelte sich ein äußerlich leb­Eröffnungs- Termines des preußischen Landtages Friedensschluß, der sich in die Länge ziehen könne, baftes Gewehrfeuer und eine heftige Kanonade; es mögen ( i. Berlin  ), weil der König von Preußen denselben erst abzuwarten. Die Berufung des Reichstages Tauberbischofsheim   wurden zwei Häuser in Brand ge­etwa 3000 Kanonenschüsse abgegeben worden sein. In in Person eröffnen will, läßt darauf schließen, daß sei um so erforderlicher, als die Abtretung Venetiens   schoffen, mehrere andere beschädigt. Am folgenden Mor­man auf baldigen Abschluß des Friedens hofft. an eine befreundete Macht der Bestätigung des gen( Mittwoch) wurde die Post von den Preußen demo­Die preußische Bevölkerung und insbesondere das Reichstages bedürfe. Daneben veröffentlicht die lirt. Die Bundestruppen haben die Straße nach Würz­Berliner Bublifum hat die von Preußen eingegan- Wiener 3tg." eine Bekanntmachung, welche für burg   eingeschlagen; die Preußen, welche in der Nacht genen Friedensbedingungen ziemlich falt aufgenom- Nieder- Desterreich die Gesetze zum Schuße der per- Verstärkung erhielten, rücken ihnen nach. men, um so tälter, als man sich vorher warm für sönlichen Freiheit und der Wohnung zur Sicherheit Ferner ist aus München   über Paris   nachstehende die preußischen Siege begeistert hatte. Die Durch der Armen und Aufrechterhaltung der Ruhe und Depesche vom 26. Juli eingegangen: führung der Maingrenze für ein zweigetheiltes öffentlichen Ordnung aufhebt. Diese Maßregel Deutschland   mit Ausschluß der deutschen   Bevölke- wird gerechtfertigt durch die Vereinigung der zahl­rung Desterreichs will den Deutschen   einmal nicht reichen fremden Elemente, die sich jetzt in Nieder­in den Kopf und es wird dem natürlichen Ver- Desterreich befinden; nicht sei sie veranlaßt durch stande schwer, sich auch nur in den Gedanken hinein- Bevölkerung und der Stadt Wien  , welche einen zugewöhnen. Währendeß trifft man in den patriotischen Geist und Treue an das Kaiserhaus preußischen Bundesstaaten Vorkehrungen für die zeigen. Außerdem ist die österreichische Regierung deutschen   Parlamentswahlen, und die Regierungen durch die traurige Erfahrung, welche sie in der berufen ihre Landtage, um denselben das mit Preu- Pflege ihrer Verwundeten gemacht, endlich eines ßen geschlossene Bündniß betreffs des militairischen Besseren belehrt worden und hat durch ihre Ge­Anschlusses sowie Annahme des Parlamentsprojects fandtschaft in Bern   dem Bundesrathe den Beitritt vorzulegen. Abgesehen von der gegenwärtig unter Desterreiche zu dem internationalen Sanitäts- Ver­preußischer Verwaltung stehenden norddeutschen trag anzeigen lassen. Staaten ist die Aufforderung zur Vorbereitung Aus Frankfurt   a. M. wird der Köln  . 3: 3." der Wahlen zum Parlament an folgende Staa- geschrieben:

Neues Gefecht am heutigen Tage zwischen Roßbrunn  

und Waldbüttelbrunn   bei Würzburg  . Die Bayern   ha­ben sich glänzend geschlagen. Es ist aber zu einem de­sinitiven Resultat nicht gekommen. Bayerischerfeits sind Das bayerische Hauptquartier befindet sich in Nottendorf. schwere Verluste, vor Alem an Offizieren, zu beklagen. Dann aus Würzburg   von demselben Tage: Das bayerische Hauptquartier ist in Rottendorf  , 1/4 Meife jenseits unserer Stadt. Gestern und heute Gefechte der Bayern   und Preußen in unserer nächsten Nähe bei Uettingen   und Helmstädt auf der Straße nach Würzburg  , resp. zwischen Noßbrunn und Waldbüttelbrunn  zwischen Tauber   und Main  . Die Bayern   haben sehr große Verluste an Offizieren gehabt. Süddeutschland   steht wohl der Einmarsch der Preu­Im Zusammenhang mit diesem Vorgehen in ten ergangen, an Sachsen- Altenburg, Sachsen- In der Angelegenheit der Kriegs Contribution von Ben in Oberfranken  . Der Stadt Hof   sind dort Koburg, Sachsen- Weimar  , Schwarzburg  - Sonders 25 Millionen ist heute Vormittag die von dem gesetzge- von den Preußen 66,000 Gulden Contribution hausen und Schwarzburg- Rudolstadt  , Reuß jüngere benden Körper gewählte Deputation in das Hauptquar- und starke Lieferungen auferlegt worden. Linie, Walded, Lippe- Detmold, Schaumburg- Lippe  , tier des Königs abgereift. Den betreffenden Herren hat der König von Bayern aus Wiedervergeltung, Mecklenburg Schwerin, Mecklenburg- Strelis, An- Dr. Schmidt- Holzmann, Dr. Barrentrapp und A. Scharff und um seine Soldaten zu tapferem Widerstande halt, Oldenburg  , Braunschweig  , Hamburg  , Bremen  , bat sich Herr Maver Karl v. Rothschild, wie es heißt, anzufeuern, auch für solche tapferen Striegsthaten, Lübeck  . Dem preußischen Landtage soll ein Wahl- freiwillig angeschlossen. Ein Exposé der Deputation soll denen es an der einen oder der anderen statuten­gesetz für das deutsche   Parlament auf Grund des authentisch nachweisen, daß Frankfurt   mit der Zahlung mäßigen Vorbedingung zur Verleihung des Mili­jener Summe auf lange Zeit Manche sagen, auf Reichswahlgesetzes vom 12. April 1849 vorgelegt 100 Jabre!- ruinirt sein würde. Der Abreise der tair- Mar- Josephordens gebricht, noch einen zweiten werden. In den Wahlbezirken wird auf je Deputation wurde nicht das geringste Hinderniß gemacht, Militair Verdienstorden gestiftet. Der prov. Aus­

Dafür

100,000 Seelen ein Abgeordneter gewählt, Ueber- wonach also die Angabe, daß sie derfelben nicht gestattet schuß der deutschen Volkspartei"( Theil der süddeut­schüsse von wenigstens 50,000 Seelen bilden einen worden sei, sich als irrig erweist. Die gestern ausgefchen Demokratie) hat als Antwort auf den Auf­besonderen Wahlbezirk. Geringere Ueberschüsse führte erste Executivmaßregel hatte einen wahrhaft pani- ruf v. Bennigsen und Genossen, der zum Anschluß werden unter andere Wahlkreise vertheilt. Bei schen Schrecken im Gefolge, da man sich einbildete, die an Preußen auffordert, eine Proclamation erlassen, 19,255,139 Einwohnern, die nach der letzten Volks- zugetheilte Einquartierung babe den Zweck persönlicher in welcher es u. A. heißt:

Veration der Betroffenen, während sich die musterhafte

Wir fordern unsere Gesinnungsgenossen, das ganze zählung auf den preußischen Staat fallen, sind in Mannszucht der Truppen gerade hierbei wieder auf's bundestreue Volk auf, mit aller Energie der feigen oder diesem mit Einschluß der Provinzen und Posen rühmlichste bewährt. Auch mildert sich die kast dieser oder perfiden Agitation um einen faulen Frieden zu 193 Abgeordnete zu wählen. Maßregel in praxi dadurch, daß bei beschränkten Woh steuern und die Volksbewaffnung im ausgedehntesten Der Gemeindevorstand von Wien   hatte dem nungen Nachbarn einen Theil der Einquartierung ab- Maße zu betreiben. Ein ebrenvoller Friede" ist eine Kaiser eine Adresse überreicht, in welcher er, soweit nehmen. In Betreff der Kriegs- Contribution bemerken gleißnerische Parole unserer" Gegner; er bedeutet bedine sich das mit der Ehre des Kaiserreiches vertrüge, wir noch, daß es für wahrscheinlich gilt, man werde die gungslose Unterwerfung unter Preußen; das Losungs­um Abschluß eines ehrenvollen Friedens, sowie erſten 6 millionen von der gefchehen, ben bie nicht- wort, an dem wir uns erkennen wollen, sei der ehrliche um Rechnungtragung der Wünsche des Landes zu bringen.( Das ist seitdem geschehen, inden die Richt, Krieg als der sichere Weg zu einem dauernden Frieden einrechnung der ersten 6 Millionen für ein Mißverständ­durch Berufung der Volksvertretungen gebeten niß erklärt ist.) Es hat schwerlich einen günstigen Ein- und einer zukünftigen freiheitlichen Entwicklung im In­nern. Ein jeder anderer Friede, uns heute aufgezwun hätte. Der Kaiser hat dem Wiener Gemeinderath druck gemacht, daß der Senat sich, wie es heißt, mit gen, wäre für Deutschland   eine Schmach, für uns ein Bittgesuchen nach Paris   und London   gewendet hat. Die Waffenstillstand. Die Fahne, zu der wir stehen, hiesige Polizei- Verwaltung hat Senator Dr. Jäger über- würde für Tage zusammengerollt, aber nicht übergeben. nommen, der ſie ſchon früher ein Jahr lang geführt hat. Die Freiheit blickt nach vorwärts; schon barin liegt Gestern und heute ist, wohl wegen Herrn Fellner's Tod, die Bürgschaft des endlichen Sieges. Daher Match, das Theater geschlossen. Geschick in deine eigene Hand und lerne vom Gegner nur Eines, den Werth der That! Der provisorische Aus­schuß der deutschen   Volkspartei: Kolb. Nöckel. Stutt­ gart  , 21. Juli 1866."

darauf erwidert:

Ich anerkenne den Ausdruck der Loyalität, nur mö­gen den Worten auch die Thaten entsprechen; Ich will unter den gegenwärtigen Verhältnissen absehen, daß die Ueberreichung dieser Adresse nicht in den Wirkungskreis des Gemeinderathes gehört. Ich sehe dieselbe nur an, Hr. Fellner ist, woh! weil man Ruheſtörungen als die Aeußerung der einzelnen Mitglieder des Gemeinde befürchtete, in aller Stille zu nächtlicher Zeit be­rathes. Ich selbst hege den wärmsten Wunsch, daß die stattet worden. Die oben bezeichnete Deputation fonstitutionelle Thätigkeit baldigst wieder ins Leben trete; hierbei können aber nicht die Wünsche der Stadt Wien   hat sich zuvörderst nach Berlin   gewendet. Sie soll allein, sondern nur die Bedürfnisse des ganzen Reiches im Laufe des Donnerstags Unterredungen mit den Ministern v. d. Heydt, Graf Eulenburg u. f. w. in Betracht gezogen werden. Unverbefferlich!" bemerkt dazu die Rheinische gehabt haben. Die süddeutschen Bundesgenossen überläßt Dester­3tg." Uns heimeln die Worte so an, als hätten wir dasselbe Glockengeläute auch schon anderswo reich hochherzig ihrem Schicksal. Das 7. und 8. gehört. Die Nordd. Allg. 3tg." bricht dabei in­deß in die geharnischten Worte aus: Diese, eben unter den gegenwärtigen Verhältnissen mehr als unkluge Antwort schlägt dem immer mächtiger wer

*) Die A. Ztg." meldet: Der Gemeinderath bat ( in Folge der Adresse an den Kaiser und der Antwort darauf) beschlossen, nach Beseitigung der nächsten Gefahr das Mandat nieberzulegen."

deutsches Volk, Vertrauen zu dir selbst! Nimm dein

Die neuesten amtlichen Nachrichten vom Kriegs­schauplage lauten:

Berlin  , 28. Juli. Nach einer Meldung aus dem preußischen Hauptquartier Ober- Altertheim( 2 kleine Meilen südwestlich Würzburgs  ) vom 26. Juli, haben am 25. stegreiche Gefechte der Division Goeben gegen das 8. Bundes Corps bei Gerchsheim  ( auf der Straße von Tauber- Bischofsheim nach Würzburg  ), der Division Beyer gegen die Bayern   bei Helmstadt  ( südlich der Straße von Werthheim nach Würzburg  ), ferner am 26. wied erum