Einzelbild herunterladen
 

"

Der Berliner   Philifter und der Wahlkampf. Zur Charat teristik der Sorte von Bürgerthum, in dessen Händen dank dem elenden Dreiklassen- Wahlrecht das Wohl und Wehe der Gemeinden ruht, bringt ein hiesiges Blatt die folgende Mittheilung:

"

traf dagegen eine Notiz in derselben Nummer, die in Form eines| Von morgens 6 bis abends 11 Uhr müssen diese Beamten ihren vormittags und nach 4 Uhr nachmittags, sondern auch die Züge Berichts über eine Gewerbegerichtsverhandlung den Kandidaten des Bosten   versehen. Von Sonntagsruhe teine Spur. Für diese während der übrigen Tageszeit, a us genommen hiervon sind britten Wahlkreiſes, Genossen Heine, persönlich zu verunglimpfen Leistung erhalten die Kassirer das horrende Gehalt von 100 M. und 3ge, welche die Stadt- und Ringbahn benuzen. sucht. Das Schriftstück ist zu charakteristisch für die noble Kampfes- die Kontrolleure 120 M. pro Monat, wovon ihnen während der Während also z. B. die Vorortbewohner der Strecke Berlin  - Ertner zu weise dieser Leute, um es den Genossen vorenthalten zu dürfen. Das Wintermonate noch 10 M. abgezogen werden. jeder Tageszeit auf Wochenkarten fahren können, dürfen die Bewohner Berl. Tagebl." schreibt: Wenn die Leute einmal zur Besorgung häuslicher Geschäfte der Strecke Berlin  - Königswusterhausen nur vormittags vor 8 und Rechtsanwalt Wolfgang Heine   und das Berliner   Gewerbe- Urlaub nehmen, so müssen sie ihre Vertretung aus der eigenen nachmittags nach 4 Uhr fahren, weil diese Züge, von Charlottenburg  gericht. Eine Klage, die von allgemeinem Interesse ist, wurde Tasche bezahlen. Es scheint hiernach, als ob die Direktion des tommend, nicht über Vorort- Geleise, sondern über Stadtbahn- Geleise gestern vor dem Berliner   Gewerbegericht verhandelt. Es flagte der Gartens die Fürsorge für die Vierfüßler" als ihre einzige Aufgabe geleitet werden. Warum derartige Unterschiede zwischen den Vor­Kutscher und Stallmann Stasinski gegen die Kannenbierversandt- betrachtet. Vielleicht führt diese Notiz dazu, daß die Generalver- orten, welche doch nicht im Stadt- und Ringbahn- Monatsabonnement Gesellschaft wegen 292 M. 40 Pf. für zusammen 731 Ueber- sammlung des Attienvereins sich der menschlichen Arbeitsthiere an- von 4,50 M. mit einbegriffen sind, gemacht werden, ist gewiß schwer stunden, die Kläger   in der Zeit vom 9. August 1897 bis 9. April nimmt und dafür sorgt, daß sich im Zoologischen Garten nicht nur verständlich und soll lediglich an der schweren Zugänglichkeit der 1898 gemacht haben will. Die Klage, die von dem gestern in die die wilden Thiere wohl befinden. obigen Verwaltung liegen. Stichwahl gekommenen Rechtsanwalt Wolfgang Heine  , dem be­Der mit 8000 Mark flüchtige Bostassistent Wilhelm Dehmke tannten Parteigänger der Sozialdemokratie, angefertigt worden ist, aus Potsdam   foll in Wien   verhaftet worden sein. Man fand noch und für die der Kläger   5 M. 75 Pf. gezahlt haben will, stützt sich auf 6000 Mark bei ihm. eine Arbeitsordmung der Kannenbier- Versaudtgesellschaft. Eine Bei dem Brande des Strohkahnes auf der Spree  , worfiber Abschrift der Arbeitsordnung war der Klage beigefügt. Wie nun Einer recht schwierigen Aufgabe unterzogen sich am Wahltage wir gestern berichteten, find die Aufräumungsarbeiten noch nicht be­gestern vor Gericht festgestellt wurde, ist die Arbeitsordmmg auf eine Anzahl von Schleppern" der verschiedensten Parteien, die es endet. Der größere Theil der von der Feuerwehr aus dem Kahn fallenderweise unvollständig wiedergegeben worden. Es fehlt unternahmen, Wähler, die sich in ihren Stammtneipen beim Stat geschafften Strohladung lagert noch auf dem Damme des Humboldt­nämlich die Wiedergabe des einen Sages im§ 4 der Arbeits- festgesessen" hatten, zur Wahlurne zu transportiren. In den Hafens. Auch der für eine fernere Verwendung faum mehr geeignete, ordnung, wonach jeder Arbeiter am Sonnabend bei Zahlung des meisten Fällen gelang dieses gewagte Unternehmen. Stürmische an den Seiten vollständig verkohlte Kahn fonnte noch nicht geleert Lohnes sich von der Richtigkeit desselben zu überzeugen und Seiterkeit erregte ein Fall, der sich in einem Wahllokale der und fortgeschafft werden. Vor dem Brandort hielt auch gestern die eventuelle Differenzen sofort an der Kaffe zu melden hat. Im ersten Reichenbergerstraße abspielte. Eine Statbrüderschaft wurde dort an Feuerwehr. Der an der Eisenbahnbrücke über den Humboldt- Hafen Termine machte die Beklagte auf den in dieser Art der Wiedergabe geschleppt, deren Mitglieder zum theil noch die Karten in der Hand entstandene Schaden ist erheblich, so daß auch gestern noch die Stadt­liegenden Dolus   aufmerksam, nachdem konstatirt worden war, es hielten. Erregte diese Thatsache schon eine heitere Stimmung unter bahnzüge nur im langsamsten Tempo die Brücke passiren durften. stände zwischen den Parteien fest, daß der Kläger   mit seiner bem im Wahlbureau versammelten Publikum, so steigerte sich diese Die Ballen sind vollständig verkohlt und müssen ausgewechselt Forderung erst nach seinem Abgange hervorgetreten jei. Im zweiten zu lautem Gelächter, als der Vorsitzende im Augenblicke, als der werden, was wegen des starken Verkehrs über die Brücke nur Termine erklärte der Kläger  , daß er in seiner Eigenschaft als Stall erfte der Statbrüder seinen Namen nannte, den Schluß der Wahl während der Nacht geschehen kann. mann von dem Juspektor der Gesellschaft für die Ueberstunden den verkündete. Es hatte eben 6 Uhr geschlagen." Erlös für den Stalldünger verlangt habe, aber damit abgewiesen Wenn hier von den verschiedenen Parteien" die Rede ist, so worden sei. Der Vorsitzende und auch die vier Beisiger des darf wohl allgemein angenommen werden, daß die Sozialdemo: Gerichts empfahlen dem Kläger einen Vergleich, den der Kläger mit fraten ans dieser lieblichen Gesellschaft ausgeschlossen sind. Für's Rücksicht auf die Aussichtslosigkeit seiner Ansprüche und schließlich erste hat der sozialdemokratische Arbeiter wochentags feine Zeit, in auch die Beklagte nuit Rüdsicht auf den übelberathenen Kläger auf Sneipen zu fizen, und zweitens weiß er im Gegensatz zu manchem vieles Zureden des Vorsitzenden und der Beisitzer annahm. Zu braven Bürgersmann sein Recht doch etwas ernster einzuschäzen als erwähnen ist noch, daß das Gewerbegericht Selagen ohne Be- diese Vertreter von Besitz und Bildung. zahlung aufnimmt, daß dem Rechtsanwalt Heine die Arbeits­Zur Wahl des Oberbürgermeisters von Berlin  . Der ordnung im Original vorgelegen hat, und daß daher die Aus­lassung des wichtigsten Satzes jener Arbeitsordnung berechtigtes widerspruch beschlossen, die Wahl des Bürgermeisters Kirschner Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung hat ohne Aufsehen in den betheiligten Kreisen hervorgerufen hat. Der Kläger   erklärte, daß er persönlich mit dem Anwalt über die Klage zum Oberbürgermeister zu empfehlen. Auf grund der Er­gesprochen habe und sie mur erhoben habe, weil dieser dazu ge- demokraten, welche ihren Freunden die endgiltige Stellungnahme flärungen der Fraktionsvorsitzenden der Neuen Linken   und der Sozial rathen habe. Der Vergleich ging dahin, daß der Kläger   für seine vorbehalten wollten, wurde eine Anzahl weißer Bettel abgegeben. aus Rechtsirrthum aufgewendeten Kosten zehn Mark erhält. Der Zweck dieses Berichts ist natürlich nur, den Genossen Heines erhielt Herr Kirschner neun Stimmen, fünf Zettel waren un- Wohnsitz vor dem 2. Mai. Doch auch hier war der Wähler nicht zu verunglimpfen, denn das sachliche Interesse des Falles begründet so ausführliche Darlegungen feineswegs.

Wir haben den Genossen Heine um eine Aufklärung gebeten und von ihm folgende Zeilen erhalten:

Es scheint mir faum nöthig, mich in persönliche Polemit ein zulaffen, namentlich einem solchen Gegner gegenüber wie das Berliner Tageblatt". Wer mich kennt, weiß, wie ich meine Praris führe, und andere mögen denten, was sie wollen. Da Sie aber wünschen, daß ich Ihnen thatsächlichen Aufschluß gebe, so sei folgendes

bemerkt:

beschrieben.

Die Ungehörigkeit, jedem Wähler eine Legitimation abzu­fordern, ist auch im Wahllokale Linienstr. 19 begangen worden. Von einem Wahlvorsteher sollte man eigentlich verlangen tönnen, daß er über die Bestimmungen des Wahlreglements unterrichtet sei.

"

allen Bahnhöfen. Landwehrmänner aus Berlin   wurden in großer Ein lebhaftes militärisches Treiben herrschte gestern aut Trupps vom Dienstgebäude an der General Bapestraße nach der Trupps vom Dienstgebäude an der General Papeſtraße nach der Bahnhöfen geleitet und mit Sonderzügen den Provinzial- Jufanteric Bergnügen werden die Landwehrleute wohl gerade nicht aus ihrer Regimentern zu einer vierzehntägigen Üebung zugeführt. Mit großem Beschäftigung herausgegangen sein.

freises in der Steinstraße das Wahlrecht genommen worden. Der Auf eine recht sonderbare Art ist einem Wähler des 5. Wahl und hatte, da er in Berlin   als Wähler in der Liste nicht aufgeführt betreffende war am 2. Mai von Rummelsburg   nach Berlin   gezogen und hatte, da er in Berlin   als Wähler in der Liste nicht aufgeführt wies mit der Begründung, daß am 3. Juni gegen seine Eintragung war, durch Protest nachträglich die Eintragung erlangt. Umso mehr war er überrascht, als ihn am Wahltage der Wahlvorsteher zurück. Einspruch erhoben sei; man verwies ihn nach Rummelsburg  , seinem eingetragen und kam somit um sein Wahlrecht. Der Wähler wird fich nun nochmals beschwerdeführend an den Magistrat wenden und dürfte wohl zu erwarten sein, daß nunmehr seinem berechtigten Ver­langen noch stattgegeben wird.

Das

Herr W. Lehmann, Koppenstr. 69, beabsichtigt, einen wissen­schaftlichen Sittenunterrichtsturfus für Dissidentenkinder im Alter von 12--16 Jahren zu errichten. Ein Lehrer wird den Unter­richt ertheilen. Eltern, welche ihre Kinder an dem Unterricht theil­nehmen lassen wollen, erfahren das nähere über denselben, sowie über Art und Zeit desselben bei dem Genannten. Die Anmeldungen der Kinder müssen jedoch baldigst erfolgen.

Kießlings Wanderbuch für die Mark Brandenburg und Daß auch der Humor bei der Wahl nicht fehlte, zeigt ein Vorkommniß, welches sich im Wahllotal Adalbertstraße 24 zutrug. angrenzende Gebiete, bearbeitet von Dr. E. Albrecht und Dr. B. kommt da gegen 5 Uhr eine Dame in donnerndem Puz herein- Graupe, 3 Theile mit 43 farbigen Starten für 5 M., Verlag von gerauscht und verlangt, den Wahlzettel hoch in der Rechten und lerius Kießling in Berlin   SW., ist wiederum in neuer Auflage energisch im Auftreten, den Zettel für ihren Eheherrn" abzugeben. Theil 1 in vierter, Theil II und III in dritter) erschienen, Der Kläger Stafinati fonferirte mit mir und meinem Vertreter Als ihr vom Wahlvorsteher die Unmöglichkeit dieses Vorgehens tlar- Wert ist bei allen, welche als Radfahrer oder Fußwanderer die landschaftliche Schönheit der Mark schäßen und lieben gelernt haben, wiederholt über seine Forderung gegen die Kannenbier- Gesellschaft gelegt wurde, wurde die Dame erbost und schrie mit dem ganzen gut renommirt und darf als der beste Führer in seiner Art be­Der Kläger hatte nach der Arbeitsvertrage zweifellos einen Anspruch Aufgebot ihrer fräftigen Lunge: auf Vergütung der Ueberstunden, aber er hatte es leider gemacht, Wat! selber soll mein Mann kommen? Is nich, der zeichnet werden. Vielfache Verbesserungen haben die neuen Auf­wie viele Leute in abhängiger Stellung, er hatte zunächst gar nicht hat zu arbeeten, zur Wahl jehen, jehen, bet jiebt's bei lagen besonders zuverlässig und werthvoll gemacht. gewagt, darauf zu drängen, weil er sich fürchtete, entlassen zu werden. mir nich, dazu hat mein Mann teene Zeit- det fehlte noch, zu Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses kam er damit heraus. folche Sachen! Als ihr aber trotz dieser energischen Erklärung die Ich selber habe ihn darauf aufmerksam gemacht, daß man Abnahme des Bettels verweigert wurde, schien sie ihre ganze Wuth fein langes Schweigen vielleicht als Verzicht auf die dem Wahlvorsteher zuzuwenden und ärgerlich schrie sie diesen an: Bezahlung der Ueberstunden ansehen könnte, Herr Stasinski bestand Na! wozu schicken Sie mir" denn immer die Zettel rüber, so'n aber darauf, zu lagen, und ich konnte ihn nicht einmal abreden, Stücker fünf haben Sie mir geschickt, det verbitte ich mir aber! Unter weil Recht und Billigkeit für ihn sprachen, und es mindestens schallender Heiterkeit entfernte sich die tampfesmuthige Dame. möglich schien, im Vergleichswege etwas zu erlangen. Da ich gerade Um ihr Wahlrecht tamen am Donnerstag die Parkwächter Mit eigener Lebensgefahr haben in vorlegter Nacht mehrere mit der Sache Bescheid wußte, habe ich gleich die Klage an das im Friedrichshain  . Während der Obergärtner Abraham den Bart- muthige Männer in Nigdorf zwei Kinder und deren Mutter vom Gewerbegericht für Herrn Stafiusti angefertigt, ich habe ihm dadurch arbeitern und Gärtnern auf gehöriges Anpochen mit fuapper Noth sicheren Tode des Verbrennens gerettet. Gegen 3/41 Uhr wurde in Zeit und Mühe gespart und ihm kein honorar dafür berechnet. so viel Zeit ließ, daß sie ihr Wahlrecht ausüben fonnten, blieben die Rigdorf Feuer" geblasen. In der Berlinerstraße vorübergehende Vielmehr habe ich nur die tarifmäßige Gebühr für eine Wächter hiervon ausgeschlossen, da sie ohne Erlaubniß ihren Plazz Bassanten stürzten auf den Hof des Gartengrundstücks, wo in der Konsultation, obwohl es mehrere waren, liquidiren lassen, nicht verlassen dürfen. Hätten vom Magistrat aus nicht allgemeine zweiten Etage des linken Seitenflügels helle Flammen zum Fenster und die Gebühr, die mir für die Anfertigung der Klage zugestanden Anordnungen getroffen werden können, durch welche allen städtischen hinaustoberfen. Schnell entschlossen eilten die Passanten die Treppen hätte, nicht erhoben. Demgemäß hat auch Stafinsti blos Arbeitern die Ausübung ihres wichtigsten Rechtes ermöglicht worden hinauf, schlugen die Thür ein und holten die vor Rauch 4,34 M., nämlich 3 M. Gebühr und 1,34 M. für Auslagen, bezahlt. wäre? Schreck ohnmächtig gewordene Frau des Die Angabe des Berichts ist darin unrichtig.

schieht.

1

-

und

Arbeiters

Im Gebiete des Fernsprechwesens hat der bekannte In- Sunze, sowie deren mitten im Feuer schlafende Kinder heraus, Herr Stafinsli wußte so gut wie jeder andere, daß auf dem genieur Julius West, der Herausgeber der Elektrotechn. Zeitschr.", Alsdann wurden die anderen Hausbewohner, da die Treppenzugänge Sekretariat des Gewerbegerichts slagen unentgeltlich aufgenommen eine sehr bedeutsame Erfindung gemacht und die zu grunde liegenden verqualmt waren, mittels schnell herbeigeholter Leitern herunter­werden, aber er wußte wahrscheinlich auch, daß die Arbeiter sich Apparate in diesen Tagen in seinem Bureau ausgestellt. Es ist ihm geholt. So gelang es, etwa zehn Bersonen in Sicherheit zu bringen. sehr viel über die mangelhafte Art beschweren, in der dies oft ge- gelungen, Vorrichtungen zu schaffen, die es zulassen, daß bis fünf Erst als hifsbereite Menschen vielleicht eine Biertelstunde lang Lösch­Es ist richtig, daß ich nicht die ganze Betriebsordnung der Theilnehmer ihre Fernhörer und-Sprecher an ein und dieselbe Linie versuche angestellt, erschien die Rigdorfer Feuerwehr und bald darauf Kannenbier- Gesellschaft in der Klage habe abschreiben lassen, sondern anschließen. Bekanntlich kostet die erste Sprechstelle 150 M., jebe die Berliner   Wehr mit einem Buge. Nach einstündiger Löschthätigkeit nur die Stelle, welche den Anspruch meines Mandanten auf leber- weitere 50 M. mehr. Durch die West'sche Schaltungsweise wird es war das Feuer zum Stillstand gebracht. also möglich wenn sich fünf Theilnehmer verbinden Treptow  - Sternwarte. In dieser Woche erscheint wieder der für 70 M. stundenlohn ergab. Ich habe nämlich das Bestreben, meinen Man jährlich in den vollständigen Genuß einer Sprechstelle zu gelangen. Mond auf dem Beobachtungsprogramm der Treptow  - Sternwarte. danten unnöthige Schreibgebühren zu sparen, und ich wußte ja, daß Die neuen Apparate wurden von der Neichs- Postverwaltung be- Er ist in bequemer Abendstunde zuerst von 8-9 1hr und am Ende die beklagte Gesellschaft ihre eigene Arbeitsordnung kennt. Auch fchließt die ausgelassene Bestimmung die Geltendmachung des reits auf das eingehendste geprüft und haben sich als praktisch er- der Woche von 8-10 Uhr zu sehen. Der Jupiter nähert sich jetzt immer mehr der Sonne, so daß er nur noch turze Zeit sichtbar flägerischen Anspruchs keineswegs aus. Darin ein en Dolus  , d. h. bleibt. Sonntag nachm. 5 Uhr spricht Direktor F. S. Archenhold eine betrügerische Absicht zu finden, ist selbst der allertrasseste Dolus. Ich möchte wohl wissen, wie meine Kollegen, die freifinnigen Führer unter Vorzeigung zahlreicher Lichtbilder von Kometen und Stern­Ladewig, Hugo Sachs, Dr. Cassel, Dr. Sonnenfeld, Gustav Kauf­schnuppen über: Was haben wir von dem prophezeiten Welt­mann u. f. w. über diese noble Kampfesart des Berl. Tagebl." untergang im Jahre 1899 zu halten?", abends 7 Uhr über Die Bewohnbarkeit der Welten". Ihr

denken.

Wolfgang Heine.  

wiesen.

Der Fernsprech- Verkehr mit Mittweida  , Grimma  , Leisnig  , Rochlitz  ( Sachsen  ), Borna  ( Vz. Lpz.), Oschatz  , Meuselwitz  , Burgstädt  , Waldheim  , Döbeln   und Rakel( Rege) ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten be­trägt je 1 Mart.

Gerichts- Beitung.

Durch einen Zufall ist es der Kriminalpolizei gelungen, die Feuerbericht. Donnerstag Abend 11 Uhr erfolgte gleichzeitig Wir haben die Notiz des Berl. Tagebl." und die Erklärung des Hauptthäter und Hehler zweier großer Gold- und Silber- Alarm nach Wildenow str. 4 und Richard Wagner   str. 9. Genossen eine abgedruckt, nicht weil uns die Sache selbst irgend die b st ähle, die vor 134 Jahren in der Admiral- und Gertraudten Im ersten Falle brannten Hölzer und Hobelspähne in einer wie erheblich erschienen wäre, sondern um eine Kampfesweise unserer taße verübt wurden, zu verhaften. Kurz nach der Ermittelung der Leimküche, im andern Falle handelte es sich um einen Wasser­Freitag früh 1 Uhr wurde die Wehr nach Nig­Gegner zu beleuchten, deren Erbärmlichkeit unübertroffen sein dürfte Diebstähle wurde in Hamburg   ein unter dem Spignamen der schiele dorf gerufen, wo Berlinerstraße 104 in der zweiten Die Mittheilung, daß die Apotheker beabsichtigen, erhöhte Hermann" bei den hiesigen Verbrechern bekannter Mensch verhaftet Nachttaren einzuführen, hat auch in den Kreisen der in diesem Be- und bei ihm auch einige in den beiden Geschäften gestohlene Goldsachen Etage des linken Seitenflügels Feuer ausgebrochen war, bas bei rufe angestellten Personen Kopfschütteln erregt. Die Herren Befizer vorgefunden. Ihm konnte nur eine geringe Betheiligung an den Diebstählen feiner enormen Berqualmung fämmtlicher Räume der Hausbewohner -so schreibt uns ein Provisor, hüten sich wohl, des Nachts auf nachgewiesen werden, da von den Waaren im Werth von 60 000 m leicht gefährlich werden konnte. Verschiedene Personen mußten auf zustehen, sie hüten fich ebenfalls, ihr Personal dafür mit Geld oder bei ihm nur für ungefähr 1000 m. gefunden wurde. Er räumte Leitern herabgeholt werden. Möbel, Fußboden und Balkenlage mit Zugabe an der freien Zeit zu entschädigen, wenn es des auch seine Betheiligung bei einem Diebstahle ein und wurde zu einem wurden zerstört, auch erlitt das Haus beträchtlichen Schaden. Kurz darauf mußte Stralauer Allee 31 ein Dachstuhlbrand abgelöscht Nachts Arzneien verabfolgen muß. Wozu also eine Nachttare? Es Jahr Zuchthaus verurtheilt. Er behauptete, seine Helfer nicht zu werden, der große Ausdehnung nicht erlangte. tommt schon jetzt vor, daß Besizer, um es sich selbst bequem zu kennen und von dem Verbleib der anderen gestohlenen Waare nichts machen und dabei den zweiten Gehilfen zu ersparen, in der Zeit, zu wissen. Vor 114Jahren faufte nun ein Dienstmädchen von der wo der einzige Gehilfe Urlaub hat, sich einen Ersaßmann aus Braut eines früheren Kellners ein goldenes Armband und versetzte dem Hospital holen, dem sie eine kleine Entschädigung es, weil sie in Geldverlegenheit war, vor Pfingsten bei einem hiesigen geben, und andererseits die Lehrlinge tüchtig herantriegen Pfandleiher. Dieses Armband wurde bei näherer Prüfung als zu den Die vielfach erörterten Unregelmäßigkeiten, welche in der werden. Ja, diese Apothekerlehrlinge! Gering, wie ihre Bahl im gestohlenen Goldsachen gehörig erkannt. Das von der Bolizei verhörte alte fchen, Kochanstalt auf dem Zentralviehhof vor­Verhältniß zu den übrigen Erwerbstlassen ist, fümmert sich niemand Dienstmädchen nannte die Verkäuferin, und die Polizei fand ber um sie, obwohl eine Enquete theils recht düstere Bilder ans Licht dieser eine Menge Gold- und Silbersachen. Noch an demselben gekommen sein sollen, haben zu einer umfangreichen Anklage wegen Bergehens gegen das Nahrungsmittel- Gesetz in Verbindung mit fördern würde. Tag und Nacht an die in den verschiedensten Tage wurde auch der Kellner verhaftet und der schiele Hermann". Hebertretung der Polizeiverordnung vom 4. Juni 1896 geführt, an ein, der inzwischen seine Strafe verbüßt hatte, nochmals vernommen, Barfürms duftende Apotheke gefeffelt, Urlaub nur höchstens zwei Nachmittagen in der Woche( worunter vielfach wobei er auch auf vieles Bureden feiner Braut die anderen Theil. welche gestern vor der dritten Straflammer des Landgerichts I vera handelt wurde. Es befanden sich folgende Personen auf der An­mur die Zeit von 3 bis 7 verstanden wird), vielleicht auch noch nehmer an dem Diebstahle verrieth. Wie das" l. J." berichtet, tlagebant: 1. der Schankwirth August Otte zu Blößensee, jeden zweiten Sonntag Nachmittag frei, führen sie meist ein ist die ganze, aus zehn Personen beſtehende Diebes- und Hehler 2. Schlächtergeselle Baul Thiele, 3. Schlächtergeselle May leineswegs beneibenswerthes Dasein. Nach drei Jahren Lehr- bande hinter Schloß und Riegel. Ein bedeutender Theil der aus Wolter, 4. Lohnschlächter Otto Böhl, 5. Büffetier eit sollen sie ein Gramen machen, zu dessen Vorbereitung den beiden Diebstählen herrührenden Waaren wurde beschlagnahmt. Max Wiesner, 6. Restaurateur Ernst Wert, 7. Schlächter fie von der Gnade und dem Pflichtbewußtsein ihres Prinzipals abhängen. Der achte Verbandstag des Verbandes deutscher Poft meister Hermann Bothe, 8. Handlungsgehilfe Edgar Dieser findet, sei es infolge seines Alters, fei es aus Bequemlichkeit, und Telegraphen- Affiftenten wird in Berlin   am Sonnabend, Talle, 9. Vertäufer Emil Döring und 10. Schlächter­Unter den An- meister Franz Krause. häufig gar kein Interesse daran, seinen Lehrling regelmäßig aus den 6. und Sonntag, den 7. August, stattfinden. Im Jahre 1893 ließ das zubilden, und die Folge ist dann das Durchplumpsen im Examen. trägen zum Tage find hervorzuheben: das Verbandsorgan, die Viehhofs- Ruratorium auf dem Viehhofe eine Rochanstalt Sonntagsruhe kennen diese armen Geschöpfe ebenfalls nicht, da ja Deutsche Postzeitung" wöchentlich, statt wie bisher zweimal im errichten, welche dem Kommissionär und Stadtv. Talfe in Bacht ge­der Apotheker, obwohl er als Handeltreibender resp. Kaufmann mit Monat erscheinen zu lassen, die Herausgabe einer Parlaments- geben wurde. Schwach tuberkulöjes Rindfleisch, sowie schwach zu den Handelskammern wählt, eine eigenthümliche Zwitterstellung nummer des Organs, die Errichtung eines Rechtsschutzes mit Rüd finniges Schweinefleisch ist zur menschlichen Nahrung geeignet, nach­einnimmt. Wie sich solche Verhältnisse erhalten tönnen, ist ein sicht auf die Einführung des bürgerlichen Gesetzbuches, die Ein- dem die darin befindlichen gesundheitsschädlichen Keime durch längeres Wunder, jedenfalls zeugt auch der Mangel an Apothekerlehrlingen, richtung einer Pensions-, Wittwen- und Waiſengeld- Zuschußtasse Kochen des Fleisches unter Anwendung starker Siedehize zerstört wie wenig begehrenswerth dies Loos ist. fowie einer Feuerversicherung auf Gegenseitigkeit, die Bildung eines worden sind. Das gekochte Fleisch wird meist vom ärmeren Bublifum Ehrenraths 2c. getauft. Im Juni v. J. wurde der Schankwirth Otte abgefaßt, als er Eisenbahn- Bureaukratie. Uns wird geschrieben: Seit dem eine größere Menge ungefochten tuberkulösen Rindfleisches nach 1. Mai d. J. ist es den Vorortbewohnern gestattet, auf Wochen Hause schleppen wollte. Bei der großen Gefahr, die hierin für das billets jeden Rug zu benutzen, d. H. nicht nur die Rüge vor 8 Uhr Publikum lag, ging die Behörde eneraisch vor. Die beiden An­

Menschenausbeutung im Zoologischen Garten. Die in diesem Musterinstitut" angestellten Kassirer und Kontrolleure haben eine durch keine Bause unterbrochene tägliche Arbeitszeit von fieben­zehn Stunden.

-