ten Resultates um so thörichter, als die Ueberschäzung der eigenen Kräfte gefährlicher als deren Unterschäßung ist.

Vor Allem aber find wir über die Betheiligung der portugisis schen Genossen an den Wahlen auch deswegen befriedigt, weil diese Genossen dadurch bewiesen haben, daß sie politisch den rech ten Weg erkannt haben, den in der neueren Arbeiterbewegung zuerst und mit so großen Erfolgen die deutsche Sozialdemokratie ein­schlug und auf dem ihr nach anfänglichem heftigen Widerspruch und zahllosen Anfeindungen allmälig die aufgeklärten Arbeiter der meisten Länder gefolgt find; und weil durch ihre Wahlbetheiligung aufs Neue pie Zahl politischer Kinder sich vermindert hat, welche der Welt wunder wie sehr zu imponiren und sie zu er­schüttern glauben, indem sie sich in die Schmollecke stellen und ,, nicht mitthun"!

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- Dieser Sozialismus ist wirklich eine verteufelt ge= fährliche Seuche, viel schlimmer noch als die Pest von Wetljanka; denn während sich diese durch Absperrung und Austilgung der Seuchenheerde durch Feuer und Tod unterdrücken ließ, hat sich gegen jenen bisher noch gar kein Mittel probat erwiesen und tein Land, teine Zone und in den Augen der Herrschenden ficher das Allermerkwürdigste auch kein Stand ist sicher vor ihm. Die Arbeiter, die ohnehin nur ein nothwendiges Uebel für die armen Reichen sind, bleiben natürlich von vorneherein außer Frage von dieser rohen, unzufriedenen, meuterischen Rasse" ist ja ohnehin nichts Gutes zu erwarten. Aber der der­brecherische Wahnsinn" hat auch schon eine Menge Angehörige der herrschenden Klasse selbst ergriffen. Bourgeois, Fabrikanten, Gelehrte, ja jogar Erben altersmorscher Stammbäume finden sich in den Reihen der sozialistischen   Armee und daß die ultima ra­tio regium, das Heer, nicht mehr intakt ist, ist schon eine alte Geschichte. Erst jüngst ist in Amerika   ein Mann gestorben, der beiden letzteren Ständen zugleich angehörte und trotzdem sein Leben der Sache des arbeitenden Volkes gewidmet hat: wir meinen H. von Ende, den Sohn des früheren hessischen Kriegs miniſters. Die amerikanischen   Genossen haben ihm in zahlreichen Gedächtnißversammlungen das rühmende Zeugniß gegeben, daß er der hingebendsten Genossen Einer gewesen.

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Ein

Das einzige der sozialistischen   Minirarbeit ganz unzugängliche Bollwerk der alten Ordnung und Zucht war bisher noch die hochwürdige Geistlichkeit. Aber schrecklich zu sagen!- auch in ihren heiligen Körper hat nun der böse Feind sein fressendes Gift geträufelt, und schon zeigen sich hier und dort deutlich die Verwüstungen. In der Schweiz   munkelt man schon seit einiger Zeit von verschiedenen sozialistischen   Pfarrherren. In den ehedem so glaubensstarken Niederlanden ereignete sich jüngst das schreck liche Schauspiel, daß ein hervorragender protestantischer Prediger, Domela Nieuwenhuis  , aus der Kirche austrat, um sich ganz der Sache des Sozialismus zu weihen. Uno jetzt ereignet sich ein ähnlicher Fall auch in den frommen Vereinigten Staaten, dem goldenen Land aller transzendentalen Schnurrpfeifereien. Prediger von Ruf, Mr. Eduard Everett Hale, hat sich nämlich zum Sozialismus bekehrt und predigt denselben mit Feuereifer in den ihm als« Reverend» zugänglichen höchsten" Kreisen der Gesellschaft. Indessen dürfte diese Art Propaganda wohl bald ihr Ende erreicht haben, denn Hale dürfte bald die Erfahrung machen, daß sein Einfluß in jenen Kreisen nur an dem Pfaffenrock hängt und in dem Augenblick zu Ende ist, wo er Vernunft und Freiheit predigt. Denn diese sind die Todfeinde der herrschenden Klasse, und wo sie Anhänger finden, beginnt das Reich der Ausbeuter zu waufen. Wenn Hale, Nieuwenhuis und ihre Gleichgesinnten aber von ihren bisherigen Verehrern in der Bourgeoisie vor die Thüre gesetzt werden, so werden sie dafür um so treuere Freunde und ein um so dankbareres Feld für ihre humanitäre Thätigkeit beim Volk finden!

a.b.

Berichte.

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a. b. Leipzig  , 30. November. Es war vorauszusehen, daß die Berliner   Gewalthaber die Macht, die sie besitzen, rücksichtslos aus­nußen würden. Der Belagerungszustand ist erneuert worden. Darüber ist kein Wort zu verlieren, obgleich es die Lachlust und die Logik gleichmäßig herausfordern heißt, wenn Graf zu Eulen­burg als Motiv für die Erneuerung anführt, die Organisation der Sozialdemokratie sei noch in alter Kraft vorhanden." Damit ist doch wohl bewiesen, erstens, daß das Sozialistengesetz nicht seinen Zwet erreicht hat, zweitens, daß die gesammten Berliner  Polizisten Esel sind, indem sie diese Organisation nicht fassen und zerstören konnten. Schade um das schöne Geld; sind es doch Millionen, welche die Steuerzahler für eine solche Institution ausgeben müssen!

Nun kommt aber die Hauptsache. Da der Belagerungszustand nach dem Sozialistengeieh nicht verlängert werden konnte- § 28 des Gesetzes schreibt vor, daß der Belagerungszustand längstens auf die Dauer eines Jahres verhängt werden dürfe- sondern in aller Form erneuert werden mußte, als sei er vorher gar nicht dagewesen, so ist auch flar, daß die unter dem früheren Belagerungszustand getroffenen Maßregeln nicht ohne Weiteres auf den neuen übertragen werden konnten. Dieser einfache, jedem Laienverstande sich von selbst darbietende Gedankengang ist aber vom Berliner   Polizeipräsidiumi unbeachtet gelassen worden. Frei­lich, wozu wäre man auch Polizeipräsident, wenn man sich an Recht und Gesetz fehren sollte; Polizeier sein und heißen ist im deutschen Reich synonym mit Gewalt und Willkürmensch.

Es mußte um jeden Preis verhütet werden, daß die Ausge wiesenen, uno sei es auch nur auf 24 Stunden, nach Hause zu ihren Familien kamen; wie leicht hätte auch während ihrer Anwesenheit eine Revolution ausbrechen und die Reihe des Ausgewiesenwerdens an Herrn v. Madai und Konsorten kommen können! So wurde also flugs verordnet, daß alle alten Ausweisungen auch für den neuen Belagerungszustand Geltung hätten. Indeß scheint Herr v. Madai doch nicht ganz seiner Sache sicher zu sein, denn er hat sich damit begnügt, diejenigen unserer ausgewiesenen Ge­nossen, die nach Ablauf des Belagerungszustandes, in der Nacht vom 28. auf den 29., nach Berlin   zurückkehrten, im Laufe des geftrigen Tages in ihren Wohnungen festnehmen und nach dem Molkenmarkt- Gefängniß transportiren zu lassen, woselbst ihnen nach mehrstündiger Haft bedeutet wurde, daß sie auch ferner ausgewiesen seien und noch im Laufe des Tages Berlin zu verlassen hätten. Um Aufsehen zu vermeiden, wurden

die Sistirten von ihren Wohnungen nach dem Molkenmarkt   und von dort theilweise später wieder nach ihren Wohnungen per Droichke transportirt. Genosse Bartsch, der für besonders ge­fährlich gilt, wiederfuhr sogar die Aufmerksamkeit, daß man ihn Abends per Droichte aus seiner Wohnung abholte und ihn nebst seiner Frau( der die Begleitung gestattet wurde) nach dem Anhalt'schen Bahnhof expesite, woselbst er nebst den Genossen Mühlberg und Haseloff die Rückreise nach Leipzig   antrat, das sie die Nacht zuvor erst verlassen hatten.

Herr v. Madai hat es also für gut befunden, einen Prozeß wegen verbotener Rückkehr der Ausgewiesenen nicht zu machen und es ist auch wohl unzweifelhaft, daß er damit vor den Ge­richten abgeblist wäre. Wir wollen sehen, ob er dasselbe Ver fahren auch gegen später Zurückkehrende beobachtet eine ge­richtliche Entscheidung zu provoziren, scheint uns nothwendig. Schließlich muß aber betont werden, daß mit der Erneuerung des Belagerungszustandes auf's Neue an alle Genossen die Pflicht herantritt, für die Ausgewiesenen und ihre Familien zu sorgen!

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C. Nürnberg, 26. Nov. Gestern war hier großes polizeiliches Treibjagen nach dem Sozialdemokrat". Die 1000 Stüd, welche Sie uns von Nr. 5 zur Verbreitung gesandt haben, scheinen in die richtigen" Hände gerathen zu sein; daher das Rennen und Jagen nach dem schrecklichen Papier, in welchem so derbe Wahrheit enthalten ist. Es war aber auch eine Lust, wie die Verbreitung vor sich ging: in zwei Tagen waren alle Exemplare an den Mann gebracht, ein Beweis dafür, wie süß verbotene Früchte" schmecken. Doch zur Treibjagd" zurück. Gefunden wurde natürlich nicht ein Eremplar, nur hat man bei einem Arbeiter in der Vorstadt Wöhrd eine Partie alter Wahlbroschüren, Flugblätter u. s. w. gefunden und natür­lich gestohlen. Im Uebrigen erstreckte sich die Zubringlichkeit der Polizei, welche die Besuchten noch dazu beim Mittagessen störte, auf den früheren Parteikolporteur, jezigen Buchhändler Nefzger, den Faktor der hiesigen Genossenschaftsdruckerei, Wör­lein, und auf die Lokalitäten dieser Druckerei selbst, sowie die Expedition der Fränk. Tgspst."( ein gänzlich tendenzloses Blatt, das in der Genossenschaftsdruckerei hergestellt wird). Einsender dieses, der sich bis dato noch feines polizeilichen Besuches zu erfreuen hatte, obwohl er mancher Volksversammlung präsidirte, kommt mit den früheren Leitern der hiesigen Partei infolge seines Geschäftes oft lange Zeit nicht in Berührung. und weiß daher nur vom Hörensagen, daß die Sucher sich im Großen und Ganzen der Form nach anständig betragen, überhaupt ist ja den untergeordneten Organen kein Vorwurf zu machen, da sie nur die stumm gehorchenden Werkzeuge Anderer sind aber von den Leitern der hiesigen Polizei ist es auffallend, daß sie sters nur da suchen lassen, wo sie als ganz sicher annehmen. fönnen, daß ihnen nichts hingelegt oder sonst auf die Nase gebunden wird, was mit dem verbrecherischen Gesetz vom Ot tober vorigen Jahres irgendwie in Kollision gerathen kann. Daß die in dieser Beziehung maßgebenden Persönlichkeiten so große Esel sein sollten, in so bornirter Weise vorzugehen, ist bei allen guten Eigenschaften", welche diese Herren haben, nicht wohl anzunehmen; es wird daher wohl richtig sein, wenn ich vermuthe, daß dieje wiederholten Belästigungen derselben Ber sonen und Geschäfte nu zu dem Zwecke erfolgen, um die Be. treffenden zu kompromittiren und geschäftlich zu schädigen. Der Zusammenhalt unter den Parteigenossen wird durch die Lektüre des Sozialdemofrat" natürlich bedeutend erhöht. Wahrscheinlich wird man nun mit erhöhtem Eifer zu stiebern beginnen, allein bei Ihrer praktischen Expeditionsmethode und der amisnotorischen Dummheit der hiesigen Detektivpolizei ist an einen Erfolg solcher Schnüffeleien nicht zu denken, und können die bereits ziemlich zahlreichen Abonnenten ganz ruhig sein; sie werden ihr Blatt regelmäßig erhalten.- Hoffentlich erleben wir noch die Zeit, wo wir unseren jetzigen Verfolgern jede Niederträchtigkeit mit Zins und Zinseszins heimzahlen können. Dann sei uns auch kein Schurt zu groß"

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Wien  , 25. November. Vergangenen Samstag kam die 1. 3. von Ihrem hiesigen Ss.- Berichterstatter( in Ihrer Nr. 1) zutreffend geschilderte polizeiliche Hausfriedensbruchs: und Brief biebstahlsversuchs- Affäre zur gerichtlichen Verhandlung. Wie es sich unter unserer vortrefflichen schwarzgelben Ordnung" von selbst versteht, war indessen nicht die gefeßesverletzende Polizei der Angeklagte, sondern der von ihr Beschädigte, Genosse Bernard. Die Verhandlung bestätigte vollinhaltlich den infamen, jedem Ge­setz und Recht ins Gesicht schlagenden Gewalt und Gaunerstreich der Polizei. Die Bourgeoispresse berichtet den Sachverhalt ganz lato­nisch, als ob es sich um die rechtmäßigste Sache von der Welt handelte: Dem Polizei- Kommissariate Margarethen war zur Kenntniß gekommen, daß Bernard jeden Montag einen Brief aus London   mit einer Zeitung revolutionären Inhalts erhielt. Am 29. September um 12 Uhr Mittags sollte Bernard abermals eine solche Zusendung aus London   erhalten. Tas Polizei- Kom­missariat war zuvor durch das Postamt hiervon in Kenntniß gesetzt worden, und es warteten deshalb vor der Wohnung des Adressaten zwei Polizeibeamte die Ankunft des Brief: trägers ab. Als derselbe erschien, verfügten sie sich mit ihm in die Wohnung Bernard's, und in dem Momente, als dieser den Brief zugestellt erhielt, wurde ihm das Schreiben von dem Beam­ten Streit abverlangt." Indessen weigerte sich Bernard bekannt­lich, der unverschämten Anforderung zu entsprechen, und brauchie sein Hausrecht, indem er mit Hülfe seiner Frau und Tochter die Polizei bei Seite drängte und den Brief schnell verbrannte. In dieser vollberechtigten Handlung fand nun der öffentliche Ankläger das Verbrechen des Widerstands gegen die Staatsgewalt"! Die Verhandlung lieferte einen schlagenden Beweis von der scham­losen Korruption der österreichischen   Behörden und von der voll­endeten Rechtlosigkeit des Unterthans" gegenüber der Willkür derselben. Es hatte nämlich der Vertheidiger den Zeugen Dr. Rupp gefragt, mit welchem Recht er in Bernards Wohnung eingedrungen sei und ob er nicht das Gesetz zum Schutz des Briefgeheimnisses fenne?» Dr.« Rupp, ein frecher, unwissender Patron, der zum Stribenten zu faul und zu andern Dingen zu dumm ist, und darum bei der Polizei Aktuars-, recte Spigeldienste genommen dieser Dr. Rupp hatte hierauf die Unverfrorenheit, seine mit Rhinozeroshaut bewachsene Stirn in die Höhe zu werfen und dem Vertheidiger dreist zu erwidern, daß über die Berechtigung seiner

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Amtshandlung Niemand als die Polizei zu urtheilen habe, und rief dann den Gerichtspräsidenten um Schutz" gegen solche ihm unangenehme Fragen der Vertheidigung an. Und der Richter" war in der That erbärmlich genug, dem frechen Polizisten Recht zu geben, dem Vertheidiger einen Rüffel zu ertheilen und weitere Ausführungen desselben dadurch abzuschneiden, daß er das Be weißverfahren für geschlossen erklärte! Also der Richter billigt die freche Verletzung eines Gesetzes, die Polizei rühmt sich ihrer Schandthat und der Geschädigte, welcher in gesetzlich vollkommen gerechtfertigter Nothwehr handelte und welchem von Rechtswegen allein das Klagerecht zustände-- er wird sammt seiner Frau noch überdies zu Gefängniß verurtheilt( ersterer zu 8, letztere zu 14 Tagen). Es ist wahrhaft in unserem durch und durch faulen Staat schon manche Gewaltthat der Behörden vorgekommen, und tagtäglich kommen deren neue vor; aber eine solche schamlose Nie­dertretung der fundamentalsten Rechte des Menschen und Bürgers dürfte in der neuern Zeit doch unerreicht dastehen!

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Vnasda.

Kopenhagen  , 17. November. Der stürmische und mäch­tige Anlauf, welchen die Arbeiterbewegung hier im Lande Anfangs der 70er Jahre nahm, ist später in das Gegentheil umgeschlagen, wie bei Louis Pio's   Verduften nach Amerika   auch nicht anders zu erwarten war. Zu verwundern ist es noch, daß sich ein Häus­lein Arbeiter wacker hält und unverdrossen bestrebt ist, das Banner der Arbeitersache hochzuhalten, da die Fahnenflucht allgemein war. Wer will auch den Arbeitern einen Vorwurf machen, wenn sie sich von einer Sache zurückzogen, der sie opferwillig anhingen, um schließlich zu finden, daß ein eitler Abenteurer sie gewissenlos betrogen hatte? Es war aber auch gar zu bequem: die Arbeiter brauchten gar nichts zu lernen und zu denken, denn Pio besorgte das Alles selbst, und nebenbei bemerkt, wachte er auch eifersüchtig darüber, daß nicht etwa strebsame Männer und ehrliche Arbeiter sich hervordrängten und ihm auf die Finger sahen. Bei denen, welche heute noch die Partei bilden, fehlt es nicht an gutem Willen, vorwärts zu kommen, wohl aber oftmols an Einsicht in die richtigen Mittel und Wege, dem hohen Ziele zuzustreben. Am besten wird die Partei durch ihr Organ Sozialdemokraten" repräsentirt, welches seit Anfang dieses Jahres einen mehr ziel­bewußten Inhalt bietet, und in Folge dessen auch Wiitarbeiter in Kreisen außerhalb der Arbeiterpartei findet, so daß es bereits die Aufmerksamkeit der Regierung in der Ihnen bereits berichteten Weise auf sich zog.

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Der Strike der Bautischler zur Erlangung eines überall ein­geführten und gegen den früheren ermäßigten Tarif scheint neuer­dings ins Stocken gekommen zu sein( obgleich er von den meisten Meistern schon angenommen war), weil sich ein Theil, und zwar die bedeutenderen, verbunden haben, ihn unter keinen Umständen anzuerkennen und den unverschämten Arbeitern den Brodkorb noch höher zu hängen." Die Versammlungen der Arbeiter sind deshalb auch stets sehr zahlreich besucht und oft auch stürmisch. Ein anderer Strife ist in einer unserer westindischen Kolonien ausgebrochen und macht den Pflanzern auf St. Croix weidlich das Leben sauer; denn seit dem 1. Oktober weigern sich die Neger, kraft des neuen Dienstbotengesetzes, sich wieder wie früher auf ein volles Jahr zu verdingen. Die Zuckerrohr Paschas wollen aber die Neger in der alten Abhängigkeit erhalten wie bisher und be achteten das Gesetz nicht, im Vertrauen, daß die dänische Regierung zuletzt genöthigt sein werde, das Landstreichergesetz zu hand­haben. Die Neger, offiziell Plantagenarbeiter" genannt, war teten einige Tage, daß sich die Herren besiunen möchten, vom Jahreskontrakt abzulassen und den Lohn von 70 Dere( ungefähr 1 Franken) entsprechend zu erhöhen. Ta dies nicht geschah, so tamen am 6. Oktober 2-3000 Neger in Fredrikstad   an und baten, nach den Nachbarinseln übergesetzt zu werden, um dort Arbeit zu suchen. Ein englisches Kriegsschiff ist bei Fredrikstad  vor Anker gegangen, auf Wunsch des englischen Konsuls, welches die Aufgabe hat, darauf zu achten, daß der Streit nicht, wie letztes Mal, die friedliche Grenze" überschreitet. Jörgen Gaardmand.

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Briefkasten der Erpedition:

Avis! Unsern Abonnenten zur Nachricht, daß die Nrn. 4, 5 und 6 vergriffen sind, also nicht nachgeliefert werden können. Wir versenden stets pünktlichst und thunlichst sicher; bei der Schwierigkeit unseres Postdienstes aber sind einzelne Verluste unterwegs nicht immer ver­meidlich. Nach lieferungen erfolgen deshalb so weit Borrath reicht auf Reklamationen, die wir uns jedoch erft frühestens 8 Tage nach dem Erscheinen des Blattes auf sicherstem Wege er­bitten. Neue Adressen find diesfalls erwünscht. Bestellungsbriefe wolle man zur Vermeidung von Weiterungen möglichst durch bekannte Ver. trauensleute gegenzeichnen lassen, da wir verdächtige Be steller besonders bedienen müssen.

+++ Geld erhalten und Korrespondenz. Rothaut Disd.: Dank für Referenz. Es ist uns tros Allem durchaus nicht gleich giltig, ob wir gezwungen sind, Spigeln auf die Nase zu binden, was nur für Genossen fenntlich sein darf. Verstanden? Gruß!

Quittung.

Für den Unterstügungsfonds find eingegangen:

Vom 17. bis 29. November: R., Baden 2; Alfeld   6,50; Franken hausen i Th. 9; Rhoda 2; Ein bayr. Lndtgs. Abg. 5; M., Leipzig   8,20; Groißs 1; K., Leipzig   4,60; B., Caffel 8,05; 3wickau 30; Caffel 10; Reutlingen   4; Brandenburg 4; Verden   25,80; G., Hamburg   10; R., Freudenthal i östr. Schles. 8,55; Strasburg   15; Unter- Bredow 2; F., Ver­ viers   12,10; Mannheim   30; F. L., Aussig   8,67; Lechhausen 14,80; E., Augsburg 6; Hohenstein- Ernstthal   3,50; Rendsburg   23; Laufigk 5; Iser lohn 10; Pieschen   b/ Dresden   6,40; Gumbinnen   75; Cottbus 3; F. E.  , Brüsau i/ Mähren   10,30; Reutlingen   15; Dessau   2; Leipzig   2; Sachsen  : hausen 15; Aachen   10; Frohburg   4,86; Groißsch- Pegau   6,45; Dortmund  5,90; Osnabrück   13,45; Paderborn   3; Burckhardtsdorf 3; Mannheim   25; Neukirchen b/ Rheina 3,80; Landshut   i/ Bayern   6; Güstrow   7,30; Landau  3,50; Stuttgart   7; Ulm   14,25; Lübeck   16; Deligsch 6,41; Wigstadtel öftr. Schles. 3,82; Leipzig   4,10; J., Leipzig   2; Minden   i/ Westph. 22; P., Leipzig   5; Burgstädt   b. Chemniz 7,30; Chemniz 14; 2., Cöln 30; Leipzig   60; Fürth   i/ Bayern   30 Mart; Beim Sozialdemokrat" bom 13. bis 30. November:

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R. W. B. 6,15; Alle für Einen, Einer für Alle, Como 3; Für die ver­folgten deutschen   Genossen, Ertrag der Abendunterhaltung am 23. Nov. im Deutschen   Verein in Zürich  , durch Sörgel 67,70 ranten.

Für den Magdeburger   Wahlfonds find eingegangen: Beim ,, Sozialdemokrat":, Zürich 2; X.  , Hottingen 1; Br., Hottingen 1; Bft., 1; 11., 0,50; Alle für Einen, Einer für Alle, Como 2 Franken.

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Schweiz  . Vereinsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .