der proletarischen Revolution wird sie nicht, wie 1848, auf den Barrikaden finden, sondern in den Reihen unserer Feinde.

5. März. Transleithanien galt bisher für uns Desterreicher als der Hort der Freiheit"; und wahrlich, Angesichts der jämmerlichen politischen Verhältnisse in Zisleithanien konnten einen die ungarischen ganz begehrenswerth erscheinen. Es ist wahr, die Behörden können jenseits der Leitha   mit derselben Willkür und Brutalität vorgehen, welche wir diesseits schon so oft erfahren haben. Versammlungsverbote und Vereins­auflösungen sind auch in Ungarn   nicht's Außergewöhnliches, aber die Presse war wenigstens frei, da das objektive" Verfahren sich noch nicht eingeschmuggelt hat und die Geschwornengerichte noch etwas von altmagyarischem Trozze und altmagyarischer Freiheitsliebe in sich fühlten. Beschämung, ja fast Neid erfaßte uns und glücklich priesen wir unsere ungarischen Genossen, wenn wir die freie und kühne Sprache lasen, welche sich die ungarischen Oppositionsblätter erlauben durften. Hoch­verrath, Majestätsbeleidigungen, Aufwiegelungen konnte man täglich in den Organen der äußersten Linken lesen, ohne daß die Staatsanwaltschaft im Geringsten eingeschritten wäre. Sie weiß nur zu gut, durch mannig­fache Erfahrung belehrt, daß die Pester Geschworenen jeden eines politischen Vergehens Angeklagten freisprechen. Umsomehr verwunderten wir uns, daß der Herr Oberstaatsanwalt Kozma in Pest das Bedürfniß fühlte, wieder einmal einen politischen Prozeß anzustrengen, und zwar wegen eines Artikels, in welchem an den deutschen   Zuständen nachgewiesen wurde, daß Druck Gegendruck erzeuge". Wir haben kaum je eine so lächerliche gewundene Anklage­schrift gelesen, wie die des Herrn Kozma. Wir erwarteten daher, nach den Erfahrungen, die wir mit den Bester Geschworenen gemacht hatten, ganz sicher die Freisprechung der Angeklagten.

Aber der europäische   Tessendorff fennt seine Pappenheimer. In der Thätigkeit eines radikalen Bourgeois journalisten Kossuth'scher Rich­tung, der die Vertreibung der Habsburger   offen predigt, ersehen die Bester Geschworenenen keine Gesetzesverletzung. Dagegen ist die Ver öffentlichung eines Artikels, der deutsche Verhältnisse berührt, strafbar, sobald er von einem Sozialisten herrührt. Es stand eben nicht Herr Verhovay oder einer seiner Gesinnungsgenossen, sondern Genosse Leo Frankel   als Redakteur der

Arbeiter- Wochen­

Chronik vor den Geschworenen. Das ändert natürlich die Sachlage. Herr Kyma wußte, daß die Bourgeoisie ebenso wie die aller anderen Länder die Freiheit blos für sich verlangt, daß sie aber strenge denjenigen bestraft, der diese Freiheit zu Gunsten des Proletariats be­nußen will. Wir rechneten auf die Ehrenhaftigkeit und die Freiheitsliebe der Pester Geschworenen, der Staatsanwalt rechnete auf ihren Klassen­egoismus und ihre Furcht vor dem Proletariat, und er hat Recht behalten: Genosse Leo Frankel   wurde zu 12 Jahren Kerker­strafe verurtheilt, obgleich konstatirt ward, daß die intriminirten Stellen garnicht von ihm herrührten!

Es ist doch merkwürdig, wie sehr die Bourgeoisie gerade jetzt in allen Ländern, welche als relativ freie galten, in Ungarn  , England, Frankreich  , der Schweiz  , bemüht ist, das freiheitliche Mäntelchen abzuwerfen und ihre Brutalität in ihrer vollen Nacktheit zu zeigen. Und sie hat Recht, sich zu beeilen, uns alle ihre Seiten zu offenbaren: denn bald wird sie nur mehr der Geschichte angehören!

Preßburg  , 22. Febr. Unser hier seit 1. Jänner erscheinendes Parteiorgan, Der Zeitgeist" ist am 18. ds. Mts. bereits nach dem Erscheinen der vierten Nummer behördlich inhibirt worden, angeblich weil dessen Artikel politischen Inhalts waren! Die Voruntersuchung gegen den Redakteur und die Herausgeber des ge­nannten Blattes hat am 18. d. begonnen; nun ist selbe auch schon be­endet und dürfte bald die Schlußverhandlung folgen, die eine interessante Definition über den Begriff Politik bringen wird, von dem die Staats­retter hierzulande gar sonderbare Begriffe haben. Jede, auch die mindeste Kritik sozialer oder lokaler Verhältnisse wird kurzweg für Politik erklärt. Der Untersuchungsrichter konnte dem Genossen Hanslitschek auf dessen Einwendungen beim ersten Verhör keine Ungesetzlichkeit nachweisen; er berief sich daher auf die Macht der herrschenden Partei und sagte: Möglich, daß Sie Recht haben; aber Sie und Ihre Genossen, die Sie vertreten, würden es auch nicht anders machen, falls Sie in der Majorität wären und die heutige gesetzgebende Majorität(?) an Ihrer Stelle stände, wohin es ja einmal noch kommen kann, was ich aber gewiß nicht mehr erleben werde." Genosse Hanslitschek erwiderte darauf, daß wenn einmal das sozialdemokratische Prinzip soweit festen Fuß ge­faßt habe, alle Klassenunterschiede aufhören würden und die Unterdrückung einer Klasse durch eine andere eine Unmöglichkeit wäre. Diese Ansicht erschien dem Herrn Richter allerdings sehr lächerlich. Uebrigens passirte nicht nur dem Zeitgeist", sondern zu gleicher Zeit auch einem in Trents hin erscheinenden Wochenblatt Bavölgyi lap" und zwei in Neutra herausgegebenen Blättern, der Neutra- Trentschiner Zeitung" und der Nyitra- es- videke", das Schicksal, wegen politischen Inhalts sistirt zu werden. Es scheint, daß eine Razzia gegen die ganze Presse in Ungarn  planmäßig inszenirt wird, da nicht nur unsere Blätter sondern auch liberale den Ausschreitungen der Behörden preisgegeben sind, welche die gerühmte Preßfreiheit Ungarns   illusorisch machen. Uns kann's recht sein. Ein Regiment, das nicht einmal mehr liberale Kritik verträgt, kann sich kein schärferes Armuthszeugniß ausstellen.

"

Frankreic.

H.

Die Bourgeoisrepublik zeigt von Tag zu Tag unver­schämter ihren Klassencharakter. Man betrachte nur die Justiz, von der man doch in einem Freistaate gleiches Recht für Alle erwarten sollte. Die Parteilichkeit der französischen   Richter ist bekannt, nnverhüllt und ekelhaft zeigte sie sich wieder bei dem Skandalprozeß zu Bordeaux  . Der Präsident des Schwurgerichtes legte während der Verhandlungen eine unglaubliche Rücksichtnahme für die angeklagten Offiziere und Rentiers an den Tag. Die Presse wurde von den Verhandlungen ausgeschlossen, dagegen den Freunden(!) der Angeklagten der Zutritt gestattet. Die als Belastungszeugen auftretenden Kinder wurden auf die unverschämteste Weise eingeschüchtert und schließlich hielt der Präsident ein vier Stunden langes sogenanntes Resumé, in Wirklichkeit eine Vertheidigungsrede, in welcher er das vernichtende Beweismaterial zu entkräften versuchte. Die Bourgeoisgeschwornen zeigten sich bei der Fällung des Urtheils auch in einem glänzenden Lichte: der Oberst Chatel wurde freigesprochen, trotzdem er erwiesenermaßen an den Scheußlichkeiten sich betheiligt hatte. Und die anderen, welche wohl oder übel verurtheilt werden mußten? Ihnen wurden die möglichst gelinden Strafen zuerkannt nicht einmal Zuchthaus, sondern einfaches Gefängniß!

Jämmerlich benahm sich der Kommandant Apté bei der Urtheilsver­der. kündigung; er heulte und schrie und fiel schließlich in Ohnmacht- felbe, der vor zehn Jahren in einem Versailler Kriegsgerichte gesessen, das wegen eines einfachen Zeitungsartikels die Todesstrafe ausgesprochen. Feig, wollüftig, blutgierig das sind die Stützen der guten" Gesellschaft.

Noch erbärmlicher als in Bordeaux   zeigte sich die Parteilichkeit der französischen   Richter vor wenigen Tagen in Lyon  . Daselbst war bei einem Auflauf, der sich anläßlich der Ausführung der Ferry'schen Dekrete gegen die Ordensgeistlichen zugetragen, ein Arbeiter, der Nieder mit den Pfaffen" schrie, von einem klerikalen mit einem Stoßdegen getödtet. Dieses Mordes wegen stand der ,, Gottesstreiter" vor Gericht, welches ihnt, der den Mord eingestand, zu sechs Tagen Haft und sechszehn Franken Buße verurtheilte!

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Großbritannien   und Irland.

Das freisinnige Arbeiterblatt ,, Vaterland" in Stuttgart   sagt in treffender Weise über die neueste Niederlage der Engländer in Afrika  : Im Transvaalgebiete hat das Recht über die Gewalt abermals einen Triumpf davongetragen, wir würden sagen einen glänzenden, wenn wir nicht die armen gekauften englischen   Soldaten bemitleiden müßten, die dort im fernen Afrika   ihre Haut zu Markte tragen müssen, weil der Eigensinn und die Hab- und Herrschsucht einiger Wenigen die Hände ausstrecken nach fremdem Gut. Fast bis zur Vernichtung ist die kleine englische Armee, die geschulte und gedrillte Truppe, von den Milizen der Boeren geschlagen worden. Der zähe Freiheitssinn der

Boeren hat gezeigt, was eine kleine Schaar von Männern vermag, wenn sie fest entschlossen ist, lieber zu sterben, als das Joch der Knechtschaft auf ihren Nacken drücken zu lassen.

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Endlich erheben auch hier die Arbeiter ihre Stimmen gegen die beabsichtigte Wiederunterwerfung der Schwesterinsel. Von einem Ende Englands zum andern erschallen entrüstete Proteste gegen die Henker Irlands  ; Manchester  , Birmingham  , Bradford  , Glasgow  , Northampton  , Newcastle   und viele andere Industriestädte organisiren Entrüftungsmeetings: etwas spät, will es uns bedünken.

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Nordamerika  .

Cincinnati  , 7. Febr. Die sozialistische Arbeiter partei als Organisation in Amerika  . Im Jahre 1876 wurde hier ein Versuch gemacht, die verschiedenen sozialistischen   Vereine in eine Organisation zusammenzufassen. Es bestanden damals noch die Gruppen der Internationale, die Illinoiser Arbeiter- Partei und der sozialpolitische Arbeiterverein in Cincinnati  . Die Vereinigung kam, da alle Organisationen sie verlangten, zu Stande und gab sich den Namen ,, Arbeiterpartei von Nordamerika  ".

Diese Vereinigung aber war nur eine äußerliche, im Innern war faft gar nichts geschehen, und so ist es gekommen, daß sich die Organisation als solche jetzt auflösen muß. Unter den Sozialisten jener Zeit standen fich in Bezug auf Tattit und Organisation zwei Auffassungen gegenüber: die Einen, welche hauptsächlich in der Internationale vertreten waren und zu denen F. A. Sorge in Hoboken  , der Vorkämpfer der Inter­nationalen, zählte, waren gegen jede Wahlbewegung, die nicht direkt von den Gewerkschaften ausging. Die Anderen, die sich mehr aus Anhängern des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins" rekrutirten, waren für politische Aktion, mit oder ohne Gewerkschaften.

Nun wurde allerdings auf dem Philadelphiaer Kongreß seitens der Internationale durchgesetzt, daß die Partei nur dann in den politischen Kampf eintreten solle, wenn einigermaßen Aussicht auf Erfolg vorhanden sei, und auch dann zunächst auf kommunalem Gebiet; jeder Kandidat sollte zwei Jahre Mitglied der Partei gewesen sein. Letzteres war eine harte Nuß, wenn man die hiesigen Verhältnisse in Betracht zieht, denn wenn eine Partei sich nicht lächerlich machen will, so muß sie unbedingt Kandidaten anfstellen, die der Landessprache mächtig sind. Wo sind die Männer, die hier geboren oder auch 15-20 Jahre hier sind, die so viel Energie haben, einer Sektion, die ihnen keinen Vortheil bietet, zwei bis drei Jahre anzugehören? Solche Leute findet man mit wenigen Aus­nahmen nur in den Gewerkschaften.

Da kam das Jahr 1877 mit den Pittsburger Ereignissen, welche die Arbeiterpartei geradezu elektrisirten; man ging in die Wahl, mißachtete die Statuten, da der Aufsichtsrath, der aus alten, erfahrenen Sozialisten bestand, die Disziplin nicht aufrecht erhalten konnte. Die Stimmen­abgabe war eine sehr große. In einigen Staaten gelang 8, Mitglieder in die gesetzgebenden Körper zu wählen, dieselben machten indeß der Partei keine Ehre, ausgenommen unser Vertreter in Illinois  , sowie die Mitglieder des Chicagoer   Stadtrathes.

Diese Wahl- Erfolge wurden als maßgebend angenommen; auf dem 1878er Kongreß in New- York   wurde Cincinnati zum Sitz der Partei bestimmt, obwohl die Bewegung hier nur zwei Jahre alt war. 1877 hatten wir von 50,000 Stimmen 5000 auf unsere Kandidaten vereinigt, wäre es eine Gemeindewahl gewesen, so hätten wir vier Stadträthe durchgesetzt; zum Glück war es eine Staatswahl. Im Frühjahr 1878 erhielten wir nur 600 Stimmen in der Stadt, dann nur 300 und jetzt wählen wir gar nicht mehr. Dieses Verhältniß herrscht allenthalben und wenn auch in Chicago   Jund New- York noch gewählt wird, so ist doch ein großer Rückgang der Stimmen zu verzeichnen.

Es hat sich eben herausgestellt, daß F. A. Sorge Recht hatte. Nur aus den Gewerkschaften kann sich eine politische Arbeiterpartei entwickeln; eine Agitation für die Arbeiter als Klasse muß hierzulande gewerk schaftlich sein. Es ist ein Unterschied, ob die Bourgeoisie ausschließlich im Besitz aller Macht ist wie hier, oder ob, wie in Deutschland  , sich Bourgeoisie und Krone balgen.

Aus was für Elementen die Partei- Erekutive in Cincinnati bestand, kann man sich leicht vorstellen, wenn man bedenkt, daß die Bewegung, wie schon erwähnt, hier erst zwei Jahre alt war, und hinzufügt, daß die Mitglieder noch bis über die Ohren im Autoritäts- Humbug steckten: sie fiel Spießbürgern in die Hände, dazu kam noch, daß ein Parteisekretär in Funktion trat, gegen den vielfach Mißtrauen herrschte.

Als im Jahre 1879 die ökonomischen Kämpfe begonnen hatten, wurde in der Exekutive eine Resolution eingereicht, daß derjenige, der für Abschaffung der Lohnarbeit eintrete, zur Organisation zuzuzählen sei, wenn er auch gegen Streiks und gegen die Achtstundenarbeit sei. Diese Resolution wurde zwar mit einer Majorität von zwei Stimmen ab­gelehnt und die durchgefallenen Spießbürger verließen unter Protest die Partei, lezzthin aber haben sie sich wieder der alten Partei angeschlossen. Und nun beging auch noch der jüngste Kongreß von Alleghani, anstatt dem Geschehenen Rechnung zu tragen, den großen Fehler, um nicht mehr zu sagen, er verfertigte ein Preßgesetz, nach welchem die Parteizeitungen, wenn Jemandem von Oben Unrecht geschieht, es nicht eher berichten dürfen, als auf Befehl von Oben.(? D. Red.)

Anstatt eines freien öffentlichen Meinungsaustausches über Fragen der Taktik wurde innerhalb der Bewegung eine Klique gestiftet, die aber noch rechtzeitig entdeckt wurde, leider ist es bei dem Entdecken geblieben. Hier­nach werden Sie die beifolgenden Flugblätter verstehen*)

Meine Ansicht betreffs der Reorganisation ist diese: die Sozialisten bilden, wo es immer geht, Klubs, halten sich als solche von jeder Wahl ferne; Jeder aber, dem es seine Beschäftigung erlaubt, hat sich seiner Gewerkschaft anzuschließen. Die Führung der Gewerkschaften muß all­mälig in unsere Hände fallen, diese selbst sind zu zentralisiren und als Klasse Schritt für Schritt von dem ökonomischen in den politischen Kampf zu führen.

Mit Gruß!

Carl Schumann.

St. Louis, 10. Febr. Die sozialistische Partei Nordamerikas  befindet sich gegenwärtig in einem Klärungszustande, ähnlich wie gegen Ende der sechziger Jahre in Deutschland  . Also um soviel wären wir noch zurück. Leider werden auch die hier ankommenden Ausgewiesenen in den Streit der beiden Fraktionen hineingezogen und veranlaßt, Stellung zu nehmen, ehe sie die Verhältnisse recht erkannt haben.

Es wäre für die Ausgewiesenen nur empfehlenswerth, sich wenigstens eine zeitlang neutral zu verhalten, denn die Erkenntniß der Sachlage kann erfahrenen, im Kampfe erprobten Männern unmöglich lange ver­borgen bleiben. Hoffen wir, daß dieser Läuterungsprozeß recht bald ein Ende nimmt, und daß er den Weizen vom Unkraut gründlich scheidet. Der hier in St. Louis   vor einem halben Jahre gegründete sozialistische Arbeiterbildungs- und Agitationsverein mit seinem Wochenblatt Volks­stimme" gibt sich alle Mühe, die dunkeln Köpfe aufzuklärer, die Gleich­gültigen aufzurütteln und den Arbeiter denken zu lehren und zwar mit gutem Erfolg. Ein deutscher   Kampfgenosse, Röhling, früher in Bremen   thätig, macht unserm Verein alle Ehre.

Allerdings werden alle möglichen Versuche gemacht, unser Blatt zum zweiten Male zu ruiniren, aber es soll nicht gelingen.

Urban Jugovic, forresp. Sekretär, Benton St. 1916, St. Louis Mo  .

New- York  , 12. Febr. Es mag für die deutschen   Genossen einiges Interesse haben, zu wissen, wo sich die einzelnen, nach Amerika  ausgewanderten Ausgewiesenen aufhalten. In der letzten Sitzung der in New- York   weilenden Ausgewiesenen wurde folgendes festgestellt:

V

In New York   und Brooklyn   sind: Ockelmann, Kölle, Reimer, Berggreen. Hattenberg, Walther, Schlottmann, Lange, Forschner, Praaft, Stange, Kürschner, Zint, Zimmermann, Schnoor, Schröder, Säveke, Meier, Brammann, Lensch, Brückmann, Herrmann, Haas, Göben, Ger­  

*) Unser Genosse fügte diesem Bericht noch einige Ausschnitte und ein Flugblatt bei, deren Wiedergabe uns aber nicht zulässig erscheint, wie wir auch aus dem obigen Bericht alle persönlichen Angriffe fortgelassen haben. Da wir und die überwiegende Mehrzahl unserer Leser die ameri­ kanischen   Verhältnisse nicht aus eigener Anschauung kennen, so wird man von uns ein Urtheil über die Aufrichtigkeit der einzelnen Personen nicht erwarten dürfen. Sachlichen Erörterungen über die schwebenden Streit­fragen steht unser Blatt, soweit es sein leider sehr beschränkter Raum gestattet, gern zur Verfügung. Die Redaktion.

hardt, Wölki, Baumann, Greifenberg  , Schweppendiek, Rühe, Ramm Wabnitz, Bäthke: in Newark  : Schreiber, Kraft; in Chicago  Hacker  , Wille, Guhl, Glismann; in St. Louis  : Stöhr, Kloth, Rathjen Broda; in Cincinnati: Schiele; in Philadelphia  : Timm wöch Maaß; in Pittsburg  : Jochumsen; in Syrakus  : Dohne; Detroit  : Keitel, Könneke. J. A.: H. Walther.

Sprechsaal.

London  . Den auswärtigen Genoffen zur Nachricht, daß unse Vereinslokal vom 20. März an nach 49 Tottenham Street. Tottenhan Court Road verlegt wird. Die korrespondirenden Parteigenossen ersucher wir besonders darauf zu achten. Der Kom. Arbeiter Bildungs- Verein ( Percy Street 3)

G. Lemke, Sekretär.

+ C. Weber.

A. c

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Am 8. März, Morgens 4 Uhr, starb plötzlich an einem Schlagfluff ein echter Republikaner, Brgr. C. Weber in Außersihl  . Der Ver storbene, Schweizer   von Geburt, hat die deutsche Sozialdemokratie, sei dieselbe durch das schmachvolle Ausnahmegesetz rechtlos erklärt worden ist, in jeder ihm möglichen Weise unterstützt und verliert dieselbe in ihm und unse einen zuverlässigen Freund. Ehre seinem Andenken!

Briefkasten

der Redaktion. An unfere leser! Besonderen Stoffandranges weget fahen wir uns genöthigt, das ganze Blatt Petit sehen zu lassen. Aus demselben Grunde können wir verschiedene Einsendungen erst in nächster die Fondsquittungen erst in übernächster Nummer bringen.

antw.

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der Expedition: W. Rbg.: Bf. v. 24. 2. am 2.3. mit 10 be Stieber auf Reisen: Mt. 1.40 f. Schft. erh. Richtig?- Soz A. V. St. Louis: 129.50 Ufds. erh. Avis pr. pt. gesandt. Gg Paris: Fr. 3.15 Ab. 1. Ou. u. Schft. erh. Alles nachgel. Nr. 1 vergr Rothkehlchen: Adr. D. abgeändert. Neue vorgem. 10 mehr ab Mär folgen. G. b. St. Mt. 1.50 Ab. bis Ende März erh. W. D S- d- t: Mk.-. 60 f. Colerado erh. S. Ei. Par.: Fr. 6.- Ab. 1 u. 2. Qu. erh. A. A.: Bf. erh. Adr. D. vorgemerkt, weitere erwar tend, Abrechnung erwünscht. Peter Blitz: Flug fort. Mit allen Weiteren müssen sie sich an geeignete Stelle" wenden. Dorther komm der Wind. Allseits für x neue Adr. nothwendig. A. Lanf. Chicago  Fr. 207,20 à Eto. Ab. 4. u. 1. Du. u. Schft. erh. F. Jonscher Fr. 103.60 à Cto. Ab. 4. u. 1. Qu. u. Schft. erh. Strauß N.-Y. Mehrbestelltes folgt. Gewünschte Bilder nicht aufzutreiben. A. K. Sev. Fr. 1. dem Wahlfond dankend zugewiesen. Redhat  : Ergänzung zu 7 folgt. Alles Weitere pr. Bf. v. 7. 3. Mt. 1.- Flgbl. gutgebr. Sög folgt von anderswo her. H. M.+: Mt. 50. in Gegenrechnung pr. 1. Qu. u. Bf. v. 5. 3. erh. 2 gestrichen. Neue baldigst erwartet. 10 St. V. abges. Beil. besorgt. Ab 1. März 55 berechnet. Pr. 4. Du restiren nur 80, nicht 84. Condor: Bestellg. folgt in 2 Port. B war fehlerhaft adressirt. Direkte Zahlung angenehmer, weil rascher Zwischenhand übrigens gut. Ausstehendes kommt noch. Rothhahn Bf. v. 3. erh. u. am 7. beantw. Dtsch. Soz. Luzern: Fr.-40 dem Ufds. zugewiesen. Kothnelke in London  : Und in den Koth mit euch ihr Memmen und Kröten" rief ein gewisser Spiegelberg  , der sein schönsten Wunden am Rücken zeigte. Det is det Scheenste, Berlin   wa meenste?!" Rothschwanz: Mt.-.60 f. Schft. erh. Ersatzlfrg. und Neubestellg. fort.

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Bei uns ist erschienen und kann durch uns und die Volksbuchhandlung bezogen werden:

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in und mit Deutschland   und anderen Ländern, in dene die Reaktion ihr Wesen treibt.

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Mit großer, zum Aufziehen eingerichteter Chifferntafel. Preis: 20 Pf.: 25 Cts.

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Die Expedition des Soz.- Dem."

Abonnements- Einladung.

Der Sozialdemokrat,"

Zentral- Organ der deutschen   Sozialdemokratie

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gibt unserer Partei und ihren Forderungen die nothwendige Vertretung in de gebra Presse, welche ihr ein Ausnahme-, Gesetz" in Deutschland   selbst unmöglich macht. G sammelt die Parteigenossen allerorts und hält sie in ununterbrochener geistiger Ver deren bindung untereinander und mit der sozialistischen   Bewegung aller Länder. Er unter richtet sie von den Schandthaten unserer Gegner und macht sie auf deren Anschläg rechtzeitig aufmerksam. Er festigt und klärt die Genossen prinzipiell und hält sie übt wenig die politische Lage und die von der Partei derselben und den einzelnen Vorkommniffer gegenüber einzunehmende Stellung auf dem Laufenden. Er dient als Sprechsaal zu die r Debattirung wichtiger Parteifragen, behandelt die inneren Parteiangelegenheiten un veröffentlicht die Mittheilungen der Parteivertretung wie aller sonstiger Parteiorgan sationen. Er flärt die Unterdrückten und Ausgebeuteten alle über ihre Lage und den We der Rettung auf, flößt ihnen tiefsten Haß gegen ihre Unterdrücker und Ausbeuter ein und feuert sie zur Beseitigung der heutigen ungerechten Staats- und Gesellschafts dem Ordnung" und zu deren Ersetzung durch eine die Freiheit und Gleichheit Aller sichernd Ordnung der Dinge an. Mit Einem Wort: der Sozialdemokrat" ist di gellende Allarmtrompete im gewaltigen Ringtampf der altet Welt der Bevorrechtung mit der neuen Welt des Sozialismus er ist die hoch flatternde Heerfahne, durch die Finsterniß de der heutigen maßlosen Unterdrückung voranwehend zur nahen Mor genröthe, die dem arbeitenden Bolte Erlösung aus den Fessels politischer und ökonomischer Knechtschaft bringt!

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Der Sozialdemokrat" wurde vom letzten Parteifongreß einstimmi zum einzigen offiziellen Organ der sozialistischen   Arbeiterpartei Deutsch   stolz

lands erklärt.

Es ist deshalb Pflicht wie Interesse jedes Parteigenossen halter aufs eifrigste für die Verbreitung des Sozialdemokrat Reda zu wirken. Da der Sozialdemokrat" in Deutschland   bekanntlich auf Grun des Ausnahmegesetzes verboten ist, so muß die Verbreitung selbstverständlid berm mit größter Vorsicht geschehen; lektere angewandt, ist die Sache übrigens durchaus ungefährlich und leicht ausführbar. Das bloße Abonnement ohne Weiterver berla breitung ist gesetzlich erlaubt. A

wolle

Der vorauszahlbare Abonnementspreis des Sozialdem." beträgt viertelj für Deutschland   und Desterreich 3 Mart( 1 f. 70 fr.), wofür das Blat Wen wöchentlich als verfchloffener Brief versandt wird; für die Schweiz   2 Fr für alle übrigen Länder des Weltpoftvereins 2. Fr. 50 Gts.( unter Band). Diese ansti Preis tann indessen, namentlich in Deutschland  , bedeutend ermäßigt werden, wenn sich die Genossen eines Ortes zum Bezug im Großen vereinigen. Wenn unverdächtige Empfangs abrejjen gewählt werden und damit stets gewechselt wird, wenn ferner die geheim Vertheilung an die abonnirten Genossen vorsichtig geschieht dann ist die Gefah der Entdeckung beim Gesammtbezug weit geringer wie be den Briefsendungen.

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Bis zu 16 Exemplaren können in Doppelbrief übermittelt werden; bei größeren Be Wert stellungen ist die Zusendung in Packet vorzuziehen. Bei Bezug von zehn Exemplaren an ist der Preis per Quartal auf M. 1. 80. franto ins Haus festgesetzt, und ist de Gedä Betrag monatlich mit 60 Pf. im Voraus einzusenden. Sämmtliche Sendungen werde geffen gut verpackt, nicht in der Schweiz  , sondern in Deutschland   aufgegeben. Briefmarken aller Länder werden für voll angenommen; größere Beiträge in Papier   fort geld mittelst eingeschriebenem Brief oder Post- Einzahlung. 939

Da nicht unbedeutende Kosten durch ungenügendes Frantiren entstehen, so mache wir darauf aufmerksam, daß einfache Briefe( bis 15 Gramm) nach der Schweiz   20 Bfg resp. 10 Kreuzer ö. W. kosten, bei schwereren Briefen je 15 Gramm weitere 20 Pig refp. 10 Kreuzer.

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Man wende sich bei Einzelbestellungen an den Verlag von A. Herter, Industriehalle Riesbach- Zürich, bei gemeinsamem Abonnement und um Aufschlüsse an die be schaft tannten Agenten in Deutschland  , oder an die Unterzeichneten durch Vermittlung in der Schweiz   oder sonst im Ausland lebender Freunde. Vorausbezahlung des Abonnementspreises bei Beginn des Quartales an unsere Vertrauensmänner und Filialeverwalter ist unerläßlich! Parteigenossen! Sammelt Euch um Eure Fahne und benützt die Euch gegebene die S Waffe mit Eifer und Geschick; seid rührig und thut Eure Pflicht!

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Redaktion und Expedition des ,, Sozialdemokrat".

Schweiz  . Bereinsbuchdruckerei Hottingen- Rürich.

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