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DECESSE H

früheren berühmten preußischen Gesandten in England, also aus einer der ,, distinguirtesten" Beamten- Familien des alten Preußen stammend, selbst bekannt als gemäßigter liberaler Abgeordneter, Vorstandsmitglied von zirka einem Dugend gemeinnütziger Vereine, hochangesehen bei der Kron­prinzessin von Preußen, ist wegen Bismarckbeleidigung, ver­brochen in einer Wahlrede, in Anklagezustand versetzt worden. Uns kann's recht sein Bismarck soll sich nur in allen Kreisen abwirth schaften.

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Der deutsche   Kaiser hat nach den Marinemanövern den Admiral Stofch umarmt; dasselbe that gleichfalls gerührt wegen des gelungenen Exerzitiums, unser Fritz" und zwar vor versammeltem Kriegsvolk. Ferner erhielt der Admiral, General und Marineminister den hohen Orden vom schwarzen Adler  ". Das könnte uns nun alles recht gleichgiltig sein, wenn nicht dadurch bewiesen würde, daß beim Kaiser und beim Kronprinzen die ,, Unterröcke" wieder an der Arbeit sind. Stosch ist ein erklärter Liebling der Unterröcke". Bismarcks Wuth soll auch nicht gering sein man sagt, er habe aus Aerger an jenem Tage eine Flasche Kognak mehr getrunken und einige höhere Lakaien, Geheim­räthe 2c. 2c. mehr geprügelt, als gewöhnlich.

Weitere Parteikandidaturen: In Hannover  : Meister; in Gera  : Brätter; in Plauen   im Voigtland  ( Sachsen  ): wahrscheinlich Dr. Didtmann; in Lörrach   Mül­ heim  : August Dreesbach  ; in Freiburg  ( Baden  ): August Bebel  ; Rostok  : Hasenklever; Schwerin   in Meklen= burg: Hasenklever; in Berlin  , 2. Wahlkreis: Louis Viereck  ; 3. Wahlkreis: Heinrich Vogel. Jm 1. und 5. Berliner  Wahlkreis sollen unsere Genossen einen Kompromiß mit den Anhängern Most's abgeschlossen haben. Wir erwarten darüber noch näheren Bericht.

Unser belgisches Bruderorgan, die Voix de l'ouvrier", sieht sich gezwungen, ihr Erscheinen einzustellen und wird bom 1. Oktober ab durch eine Monatsrevue l'Avenir Social"( die soziale Zukunft) ersetzt werden. In der Abschiedsnummer setzt ihr Redakteur des Näheren auseinander, weshalb dem Blatt die Lebensfähigkeit mangelte. Die belgischen Arbeiter find politisch rechtlos und sozial bis aufs Neu­Berfte ausgebeutet. Es fehlt daher der wesentlichste Faktor, der eine tämpfende Partei zusammenhält, der praktische Ansatzpunkt, der Hebel im politischen Kampf, der relative Erfolg. Die belgische sozialistische Be­wegung ist auf die Bewegung der großen Nachbarländer Frankreich   und Deutschland   angewiesen, von diesen muß der Anstoß kommen, der auch den belgischen Arbeitern wieder Vertrauen in ihre Kraft einflößen wird.

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Am 17. September fanden in verschiedenen Städten Belgiens   die Wahlen zu den Gewerbegerichten statt. In Gent   ist es den Machinationen der vereinigten Reaktion gelungen, die Kandidaten der Arbeiter mit einer allerdings sehr schwachen Majorität( 307 Stimmen gegen 224) zu schlagen, in Verviers   dagegen erlangten die Sozialisten für ihre Kandidaten eine glänzende Majorität.

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Aus Verviers  ( Belgien  ) schreibt man uns: Die Reaktion arbeitet mit Dampf. Jnnerhalb acht Tagen sind hier drei Mann ausgewiesen worden, ohne daß Einer von ihnen sich politisch kompromit tirt hätte. Und nicht allein, daß man die Leute ausweist, ist die belgische Polizei noch so gemein, den Paß an die Grenze zu schicken und so der deutschen   Polizei Gelegenheit geben, die Betreffenden gleich kennen zu lernen. So ist es einem der Ausgewiesenen, Genossen Bach, gegangen, der seinen Paß in Herbesthal holen mußte. Weitere Auswei­fungen sind in Aussicht genommen. Dies allen Genossen, welche etwa nach Verviers   zu gehen beabsichtigen, zur Warnung. Auf dauernden Aufenthalt ist für einen Sozialisten in Verviers   nicht zu rechnen,

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Aus Frankreich  . Unsere Genossen erinnern sich der Affaire Malon Lullier. Dieselbe ist jüngst zu einem definitiven Abschluß gelangt. Lullier hat sich schließlich doch genöthigt gesehen, auch seiner­seits drei Schiedsrichter zu bestimmen, welche sich mit den von Malon Vorgeschlagenen auf Eduard Lockroy   als Obmann einigten. Dieses Schiedsgericht hat nun am 12. September unter Anerkennung sämmt­licher von Malon gegen Lullier vorgebrachten Thatsachen einstimmig dahin entschieden, daß erstens, nach dem Lullier seinen Brief an Malon zurückgenommen, keine Veranlassung zu einem Duell mehr vorliege, und zweitens, es Sache der öffentlichen Meinung sei, die im Protokoll erwähnten Thatsachen das Verhalten Lulliers wäh­

rend der Kommune zu beurtheilen.

Dieser Schiedsspruch wird am 30. September in einer großen Volks­bersammlung im Elysee Montmartre zur öffentlichen Vorlesung kommen. Unsere beste Gratulation unserm Freunde Malon zu dieser glänzenden Genugthuung.

Ein Zirkulär theilt uns mit, daß die Egalité  "( Gleichheit) in den ersten Tagen des Oktober wieder erscheint und ihre Existenz materiell

Religion wegdekretiren zu wollen, so lange sie in den Köpfen steckt. Anderseits frage ich, wie man die Religion anders verbieten könnte, als durch Ausnahmegesete, also durch eine Verletzung der Gleich= beit. Dagegen lehrt uns ein Blick auf die Arbeiterbewegung, daß un­ei ähligemale Majoritätsbeschlüsse gefaßt wurden, welche die individuelle Freiheit ebenso stark beschnitten, als es eine Abschaffung der Religion thäte. Alle Punkte unseres Programms find einfach Majoritätsbeschlüsse, also vom individualistischen Standpunkte ebenso verwerflich, wie die Ab­chaffung der Religion.

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Vom tommunistischen Standpunkte dagegen ist das Benehmen derjenigen verwerflich, welche sich der Majorität nicht fügen und, indem he ihr individuelles Belieben höher stellen als das Interesse der Klasse, ihre eigenen Wege verfolgen.

Lächerlich ist es nun, zu behaupten, die Preß, Rede, Versammlungs­and Vereinsfreiheit sei bedroht, sobald die Gleichheit und nicht die indi­biduelle Freiheit die Grenze der Machtvollkommenheit der Gesammtheit ei. Wird es je der Gesammtheit einfallen, diese Freiheiten allen hren Mitgliedern, also sich selbst nehmen zu wollen? Das wäre Blödsinn. Wenn sie aber diese Freiheiten nur einem Theil ihrer Mitglieder immt, ist der Grundsatz der Gleichheit verletzt. Diese Rechte sind berhaupt nur in Gefahr im Stände und klassenstaat. Inner­alb des Stammes und der Klasse sind sie so selbstverständlich, daß man es gar nicht für nöthig hält, sie zu diskutiren. Man frage inen Judianer, ob er nicht das Recht habe, am Berathungsfeuer des Stammes zu sitzen. Er würde die Frage für eine Beleidigung halten. Und andererseits wieder frage man einen Arbeiter, ob innerhalb seiner ei Bewerkschaft jedes Mitglied das gleiche Recht zu sprechen, zu berathen und zu stimmen habe. Er wird verwundert fragen, ob es denn anders ein könne. Ja, noch mehr. An den Berathungen des Stammes, el respektive der Klasse Theil zu nehmen, gilt nicht nur als Recht, ondern als Pflicht.*) Man frägt da niemals, ob man einem Bruch­ch theile der Mitglieder dieses Recht nehmen dürfe oder nicht, wohl aber, ob die Säumigen nicht zu zwingen wären, ihrer Pflicht nachzukommen. all in Athen   mußte jeder Bürger einer Partei angehören, in Arbeiter­bereinen müssen diejenigen, welche bei wichtigen Berathungen ohne Ent­huldigung fehlen, Buße zahlen. Preß-, Versammlungs- und ähnliche Freiheiten" haben mit der individuellen Freiheit gar nichts zu thun, e find Mittel der Pflichterfüllung der Judividuen gegenüber Der Gesammtheit. Man spricht und schreibt nicht zum indivi­Quellen Vergnügen, sondern um der Gesammtheit zu hützen oder es soll wenigstens so sein. Am meisten sind Preß­snd Versammlungsfreiheit gefährdet dort, wo der Individualismus, .h. Hochschätzung des werthen Jch, Gleichgültigkeit gegen die Gesammt eit herrscht. Am meisten blühen sie dort, wo die kommunistischen  

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*) Der Klassenstaat hat hier und auch sonst das naturgemäße Ver­: ältniß umgekehrt. So hat er andererseits aus dem urwüchsigen Wehr­ie echt eine Wehrpflicht machen müssen.

gesichert sei. Ferner soll der Proletaire", der bis jetzt wöchentlich erschien, sobald als möglich in täglicher Ausgabe erscheinen. Man sieht, an Unternehmungslust fehlt es unsern französischen Brüdern nicht. Wenn es nur mit der Ausdauer ebenso bestellt wäre! Ein zwei- oder dreimal wöchentlich erscheinendes Zentralorgan würde, unserer Ansicht nach, vor­läufig den Bedürfnissen der französischen   Arbeiterpartei vollständig Genüge leisten abgesehen natürlich von der Lokalpresse.

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Diese vermehrt sich in erfreulicher Weise. So erfahren wir aus dem Citoyen", daß auch in Troyes   demnächst ein sozialistisches Blatt, " L'Exploité"( Der Ausgebeutete), erscheinen wird. Dieser Titel macht jedes Programm überflüssig, setzt der Citoyen sehr richtig hinzu.

Der Zimmererstreik dauert noch immer fort. Die Unternehmer machen Riesenanstrengungen, die Arbeiter unterzukriegen, aber alle ihre Machinationen scheiterten bisher an dem festen Zusammenhalt der Arbeiter. Am 21. September konnte das Streikkomite den belgischen Zimmerleuten, welche die Unternehmer nach Paris   gelockt hatten, seinen Dank dafür sagen, daß sie, kaum vom Stande der Dinge unterrichtet, sofort Paris  verließen.

Gegen wortbrüchige Unternehmer wird die strengste Justiz geübt; selbst unter den glänzendsten Bedingungen wird bei ihnen nicht gearbeitet. In Roanne   haben über 300 Weber der Fabrik Cherpen- Lapoire und Destre durch einen siegreich geführten Streik die Unternehmer gezwungen, die Fabrikordnung gemäß den Forderungen der Arbeiter abzuändern. In Marseille   streiken die Kesselarbeiter( Lohnerhöhung), die Töpfer ( Wiederherstellung des früheren Tarifs); auch der Streit der Stein­hauer dauert noch immer fort. In Angers   streiken Maurer   und Steinhauer wegen Lohnerhöhung 2c. 2c.

Die französischen   Schriftsetzer, welche bisher nur lokal organisirt waren, haben sich auf einem Ende August stattgehabten Kongreß zu einem natio­nalen Verbande organisirt, der bereits gegen 6,000 Mitglieder zählt. Die wichtigsten Resolutionen des Kongresses betreffen die Herabsetzung der Arbeitszeit, die Regelung des Lehrlingswesens( Beschränkung der einzu­stellenden Lehrlinge im Verhältniß von 1 zu 10) und die Kontrole der Streiks durch das Zentralkomite. In den Debatten zeichneten sich namentlich unsere Genossen Adh. Lecler und Ach. Leroy aus, deren Anträge fast sämmtlich zur Annahme gelangten.

Der fünfte nationale Arbeiterkongreß findet am 15. Oktober in Reims   statt.

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Seit dem 24 September findet in Barcelona   ein spa­nischer Arbeiterkongreß statt. Es steht zu hoffen, daß derselbe das Werk der Vereinigung der spanischen   Arbeiter zu einer kräftigen tampffähigen Organisation um ein Bedeutendes fördern werde.

Wir werden in einer der nächsten Nummern einen Artikel aus kom­petenter Feder über die spanische Arbeiterbewegung, die einen erfreulichen Aufschwung zu nehmen scheint, zur Veröffentlichung bringen.

- Der 14. englische Gewerkschaftstongreß, dessen wir schon in voriger Nummer gedachten, hat das damals über ihn ge­fällte Urtheil in seinen weitern Verhandlungen bestätigt. Obgleich noch so manches Unerfreuliche auf ihm zu Tage trat, so manche alte Bornirt­heit und Illusion noch nicht gänzlich abgestreift war, in zwei Punkten zeigte sich ein gewaltiger Fortschritt. Für's Erste waren alle Redner einig darin, daß die bisherige Taktik der Enthaltung der Gewerkschaften von allen politischen Fragen unhaltbar sei, und daß in Sachen der Arbeitsgesetzgebung die Arbeiter, unabhängig von allen andern politischen Parteien, eine selbständige Stellung einzunehmen hätten. Dies führt aber naturnothwendig dazu, daß der Klassengegensatz auch auf's politische Gebiet übertragen und einer Arbeiterpartei der Weg gebahnt wird.

Weiteres aber wurde besonders die Internationalität der Arbeiterklasse hervorgehoben. Unter Anderem bewies dies die Verhand­lung über eine Adresse des Schweizerischen Weltkongreß- Komites, in welcher der Trades- Union- Kongreß aufgefordert wurde, den Weltkongreß

ein Gesuch an den russischen Czaren um die endliche Freilassung des edlen Denkers Tschernyschewski   beschließen. Wie von einer Tarantel ge­stochen, sprangen die Russen und Polen   auf und protestirten gegen diesen Antrag, deffen bloße Diskussion ihnen die Rückkehr in die Heimath un­möglich mache, und in der That gelang es ihnen, eine Beschlußfassung zu hintertreiben.

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Anfangs richtete sich unsere ganze Entrüstung gegen diese Feiglinge denn gerade in diesem Falle hätten die Herren nichts zu fürchten gehabt. Die russischen Henker sind viel zu sehr auf die Unterstützung der europäischen   Presse angewiesen, als daß sie ihr so direkt einen Schlag in's Gesicht gegeben hätten. Je mehr wir aber über den Vorfall nach­denken, um so kühler müssen wir über die Herren Krylow  , Michelet   und Konsorten urtheilen. So gering wir von den Journalisten zu denken gewohnt sind, eine derartige Versklavung der Geister, eine derartige hün­dische Unterwürfigkeit unter die Launen eines Despoten und seiner Günst­linge sie sind die nothwendigen Folgen jenes infamen Systems, gegen welches sich die edlen und kühnen Geister in Rußland   nur in der Ge­stalt des vielgeschmähten Nihilismus zu erheben vermögen. Sklave oder Nihilist, das ist die Alternative, die heute jedem Russen gestellt ist. Und dieses hundsföttische System soll jetzt noch verschärft, die grau­samsten Ausnahmemaßregeln in dauernde Einrichtungen umgewandelt werden. Und wie von jeher mit der Grausamkeit die Lüge Hand in Hand ging, so wird für diesen Verrath an der Sache der Menschheit das Wort Reform" prostituirt, und an der Wiege dieser infamen ,, Reformen" stehen als Geburtshelfer Deutschlands   genialer Kanzler und sein ,, milder" Kaiser, die ja auch in ihrem Lande" unter dem Deckman­tel sozialer ,, Reformen" dem Volke das Fell über die Ohren ziehen. Ja, auch in Deutschland   macht die Versklavung der Geister täglich Fort­schritte, das gegenseitige Ueberbieten an Loyalität," der Streit, wer die ,, treueren Diener der Hohenzollern  " sind, müssen sie nicht jedes unab­hängige Gemüth empören? Auf, Deutschlands   Proletarier, rettet euer Vaterland vor der Schmach, die das feige Bürgerthum ihm täglich und stündlich bereitet! Arbeiter Deutschlands  , benutzt jede Gelegenheit, um zu zeigen, daß ihr nicht Fürstenknechte, sondern freie Männer seid, daß ihr euer Wohl nicht von Fürstengnaden erbetteln, sondern von Volkes Willen erkämpfen wollt!

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Ueber Garfields Tod schreibt uns ein amerikanischer Partei­genosse: Wir bedauern das Attentat, können uns aber nicht verhehlen, daß der Tod Garfield's einen klärenden Einfluß auf die politische Situation Ameritas haben wird. Daß der oberste Beamte der Republik   als ein Opfer des wilden Haschens und Jagens nach Aemtern gefallen ist, wird die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Einführung von Gesetzen hinlenken, welche im Stande sind, diesen Fluch auszurotten. Zu lange schon haben Käuflichkeit, Korruption, Unfähigkeit und Betrug die Büreaukratie der Vereinigten Staaten   beherrscht. Aber das ist noch nicht Alles. Daß Arthur Präsident wird, bedeutet nichts anderes als die Herrschaft Conklings und Grants, den Imperalismus und eine Kette von Intriguen, deren Resultat die Auflösung der republikanischen Partei sein wird. Welche Versprechungen Arthur auch abgeben mag, sie haben nur den Zweck, die Absichten der Grant- Partei zu verhüllen. Die besseren Elemente der Republikaner   haben keine Sympathie mit Grant oder Arthur, und daher wird sich binnen Kurzem ein erbitterter Kampf zwischen den beiden Elementen entspinnen. Nur der Einigkeit dieser beiden ist es zuzuschreiben, daß die Republikaner   bei der letzten Präsidentenwahl siegten. Ein Zwiespalt unter den Republikanern er­möglicht einen Sieg der Demokraten bei der Präsidentenwahl 1884. Eine einzige Periode demokratischen Regiments reicht aber hin, alle ge­sunden Elemente im Volfe auf die revolutionäre Bahn zu drängen und sogar einen Theil der Republikaner   und zwar die besten und radikalsten Elemente derselben in das sozialistische Lager zu treiben. Dann ist unser Sieg unausbleiblich.

zu beschicken. Entgegen dem Antrage eines Herrn Aſhtoa, die Einladung An unsere Parteigenossen in Deutschland  .

einfach zur Kenntniß zu nehmen, wurde ein Antrag von Hams und Weiter angenommen, der das parlamentarische Komite beauftragte, die nöthigen Erkundigungen einzuziehen und den Kongreßzu beschiden. Dies ist wohl der beste Beweis, daß die englischen Arbeiter ihre Vor­urtheile gegen den Sozialismus aufgegeben haben und daß sie in nicht allzulanger Zeit in Reih und Glied mit den Proletariern anderer Länder marschiren werden. Und wenn sie nur einmal mit uns gut schlagen werden sie sich auf jeden marschiren

Fall.

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Wenn etwas geeignet ist, den russischen Despotismus von seiner scheußlichsten Seite zu kennzeichnen, so ist es das überaus feige Benehmen der russischen und polnischen Theilnehmer am internationalen literarischen Kongreß in Wien  . Die meisten unserer Leser werden bereits von jener Sitzung gelesen haben, in welcher der Pariser  Journalist Ratisbonne   den Antrag einbrachte, der Kongreß möge

Justinkte stark sind, wo jeder die regste Theilnahme für das Gemeinwesen fühlt.

Angesichts aller dieser unbestreitbaren Thatsachen bleibt dem Anhänger der individuellen Freiheit nur mehr eine Position übrig: Er kann be­haupten, was hier gesagt ist, gelte blos vom Klaffen kampf, nicht aber für die Zeit, wenn wir gesiegt haben und ruhigere Zustände eingetreten sein werden. Dann werde auch die Bedeutung des Individuums wieder mehr in den Vordergrund treten. Diese Kalkulation kann sich auf das Analogon der Bourgeoiste stützen.

Aber wir sind eben keine Bourgeois. Bei der Bourgeoisie waren selbst während des erbittertsten Klassenkampfes die kommunistischen   In­stinkte nur mächtig in einer Anzahl von Individuen, welche vom forrum­pirenden Einflusse des Privateigenthums unberührt geblieben waren. Da mußte natürlich nach erlangtem Siege schnell die Atomisirung der Bourgeoisklasse eintreten.

Bei uns sind die kommunistischen   Justinkte nicht nur in Allen mächtig, die den Klassenkampf überhaupt mitkämpfen, wir streben auch eine Form des Kampfes ums Dasein an, welche analog der urwüchsigen Form des­selben, des Stammes- Kommunismus, ist, nur auf einer höheren Stufe, auf Grundlage der Errungenschaften der bisherigen Entwicklung, der Internationalität und der Wissenschaften und Künste. Wenn auch die von uns angestrebte Form des Kampfes ums Dasein ihre Spitze mehr gegen die uns umgebende Natur richten wird, indeß der Stamm seine Spitze mehr gegen die ihn umgebenden Menschen richtete, auf jeden Fall wird der Kampf ums Dasein hier wie dort ein fommunistischer sein und daher die im Menschen schlummernden kommunistischen   Instinkte nicht schwächen, sondern stärken, damit aber auch die Bedeutung des Individuums zurückdrängen. Fortbestehen wird der Zwang der Majorität über die Minorität, der Gesammtheit über den Einzelnen, nur wird mit der fortschreitenden Entwicklung des Kommunismus und der Stärkung der kommunistischen   Instinkte immer mehr an Stelle des physischen Zwanges der Zwang der öffentlichen Meinung treten, der auch im urwüchsigen Stammesleben eine so große Rolle spielt, und der heute schon innerhalb der Partei bewirkt, daß die Beschlüsse der Partei besser beobachtet werden als die Geseze des Klassen= staates, deren Befolgung durch Schergen erzwungen wird. Wenn noch manche unserer Genossen für möglichst große individuelle Freiheit schwärmen, so ist das nur ein Jdeenatavismus, den sie oft selbst durch die Praxis widerlegen. Der Schlachtruf der Bourgeoisie während ihres Kampfes nach Herrschaft, der Ruf, Freiheit, Gleichheit, Brüder­lichkeit", hat so mächtige Erfolge aufzuweisen gehabt, das Proletariat selbst hat mit diesem Rufe so viele Siege errungen allerdings nur zu Gunsten des dritten Standes- daß es leicht begreiflich ist, warum derselbe heute noch in unseren Reihen eine solche Zauberkraft ausübt. Aber wir sind mehr als die Fortsetzer des von der Bourgeoisie begonnenen Werkes, wir haben eine größere Aufgabe, als die, die Lücken auszufüllen, welche die bürgerliche Demokratie gelassen hat, wir sind Vertreter einer von der ganzen bisherigen Klassenherrschaft grundverschiedenen

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An die Spitze der sogenannten Reichskommission, d. h. derjenigen Behörde, welche die oberste Beschwerdeinstanz für Unterdrückungsmaß­regeln gegen die Sozialdemokratie bildet, ist neuerdings der Unterstaats­sekretär von Schlickmann gestellt worden. Obgleich bisher schon die Reichskommission sich in jeder Beziehung reaktionär gezeigt hat, und unsere Parteigenossen sich über diese Behörde keinerlei Illusionen hin­gegeben haben, veranlaßt uns die Ernennung des von Schlickmann zum Vorsitzenden derselben, hiermit doch unsere Parteigenossen noch ganz speziell aufzufordern, unter keinen Umständen, mögen Ver­und Unterdrückungsmaßregeln noch so un­geheuerlich sein, sich beschwerdeführend an die Reichskommission zu wenden.

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Dieser 2c. Schlickmann hat als Reichstagsmitglied sich ganz besonders durch reaktionären Eifer, sowohl bei Berathung des Ausnahmegesetzes, wie bei den verschiedenen Verhandlungen über den Belagerungszustand

Weltanschauung. Wir streben nicht darnach, an Stelle der bis­herigen Herrschaft einer Klasse die Herrschaft einer anderen Klasse zu setzen, sondern darnach, diese Herrschaft selbst zu vernichten. Die sozialistische Revolution bedeutet nicht, wie die große französische  Revolution einen Schritt weiter in der Entwicklung der bisherigen Form des Kampfes ums Dasein, sondern die Einführung einer ganz neuen Form desselben. Die Umwälzung, der wir entgegen gehen, ist ebenso gewaltig und einschneidend als diejenige, welche den urwüchsigen freien Stamm in den Ständestaat verwandelt hat, ebenso gewaltig und ein­schneidend als die Völkerwanderung und deren Folgen, welche den auf der Abgeschlossenheit des Stammes beruhenden ständischen Staat in einen Klassenstaat verwandelten. Aber diese kommende Umwälzung wird be= wußt und nicht innerhalb Jahrhunderten, sondern innerhalb Jahr­zehnten vor sich gehen, und dar um wird sie noch weit groß­artiger sein als jede Umwälzung, die das Menschen geschlecht bisher erlebt hat.

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So großartig auch der Gedanke der bürgerlichen Demokratie im Gegen­satz zum Feudalismus und Absolutismus   war, so ist er doch verschwin dend kleinlich im Gegensatz zum sozialdemokratischen Gedanken. Der Grundgedanke der bürgerlichen Demokratie besagt nichts, als Beseitigung aller noch in die Neuzeit ragenden Ueberbleibsel des Stände staates, um den reinen Klassenstaat zu verewigen.

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Wir wollen den Klassenstaat vernichten und darum haben wir unser Vorbild nicht bei der bürgerlichen Demokratie, sondern bei den Gemeinwesen zu suchen, in welchen vollständige Gleichheit herrscht, bei den urwüchsigen Stämmen. Diese beruhen aber nicht auf dem Prinzip der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, sondern blos auf dem Grundsatze der Gleichheit und Brüderlichkeit. Zu diesem Resultate gelangen wir, wenn wir versuchen, unsere Be­wegung aus der bisherigen Entwicklung des Menschengeschlechtes zu er­dem einzigen Wege, auf dem unsere Bewegung überhaupt verstanden werden kann. Von aprioristischen Ideen einer höheren Gerech­tigkeit, unveräußerlicher Menschenrechte 2c., welche auf ebenso sicherer Grundlage ruhen, als die Ideen vom Dasein Gottes und der Unsterb­lichkeit der Seele, von denen kommt bei dieser Auffassungsweise aller­dings nichts vor. Das sind Dinge, welche die realistische, von Karl Marr begründete Geschichtsauffassung längst über Bord geworfen hat. Und wesentlich dem Umstande, daß der deutsche Sozialismus diese Ge­schichtsauffassung akzeptirt und das viele Phrasengeflingel verpönt hat, verdankt er seine heutige Stärke, seine Führerschaft im Klassenkampfe. Unsere Pflicht ist es, auf dem begonnenen Wege weiterzuschreiten. Wir haben weder die Ausgabe, uns in Phrasen zu berauschen, noch die, müssigen Träumereien über den Zukunftsstaat nachzuhängen. Unsere Aufgabe ist es, uns zur Klarheit emporzuringen und darum vor Allem Kritit, Kritik an den Gegnern, Kritik an uns selbst. Namentlich aber Kritik an der Phrase. Symmachos.