Korrespondenzen.

Minden  ( Westphalen). Endlich, nach fünf Jahren, hatten die Wahlkreise Minden   und Herford  , in denen die Abgeordneten Stöcker und Kleift- Retzow gewählt wurden, das Vergnügen, Voltsversammlungen abzuhalten. Den Anfang machte Herford   am 21. Januar. Tages­Ordnung: Stellungnahme zum Antrag Adermann. Referent sollte C. Grillenberger sein, der allerdings nicht erschien, leider zum Schaden der allgemeinen Beförderung der sozialistischen   Jdee in einer Wüfte, wo nur hie und da sich eine Dase befindet; und wir sind der Meinung, daß, wenn man etwas verspricht, man auch für dessen Ausführung sorgen muß.*) Die Versammlung selbst verlief sehr gut; es waren Genoffen von nah und fern gekommen, und zwar sechs Stunden weit zu Fuß, um mal wieder die Freude zu haben, etwas vom falschen und wahren Evan­gelium zu hören. Sämmtliche Redner erklärten sich gegen den Antrag. Namentlich wies Genosse Hegemann aus Bielefeld   die Schäd­lichkeit der Arbeitsbücher nach und zeigte, daß durch dieselben nur die Bagabunden vermehrt werden. Die Versammlung beschloß einstimmig, die bekannte Berliner   Petition anzunehmen und dem Reichstage zur Kenntniß zu übermitteln. Nachdem die Versammlung geschloffen war, blieben wir noch eine gute Stunde beisammen, und unter dem Gesang der Marseillaise   verließen die Auswärtigen den Bahnhof. Am folgenden Sonntag den 28. fand in Minden   Versammlung statt, in der Reichs­tagsabgeordneter Kräter und Genoffe Kerl aus Bremen   zur größten Zufriedenheit Aller die Tagesordnung erledigten. Leider war diese Versammlung nur von 2-300 Arbeitern besucht. Die Ursache ist in verschiedenen Umständen zu suchen. Erstens muß hier Alles mit großem Pomp und Geschrei in Szene gesetzt werden. Zweitens glaubt hier kein Mensch, daß die angekündigten Redner wirklich erscheinen, nach­dem der Arbeiterkandidat F. W. Frid 1877 nicht erschienen war, um feine Kandidatenrede zu halten, während zu der von uns einberufenen Versammlung selbst Bauern 3-4 Stunden Wegs gekommen waren; das hat start beigetragen zum Rückgang der hiesigen Bewegung. Drittens find schuld die hiesigen miserablen Arbeitslöhne, die zum direkten Ver hungern zu hoch und zum Satteffen zu niedrig sind und eine un­geheure Scheu vor den Kapitalhyänen und der Polizei, die wie überall mit maßloser Frechheit und Gemeinheit gegen die Arbeiter vorgehen, er­zeugt haben. Aber doch hoffen wir, daß die Zeit der Ablösung nicht mehr ferne sein wird. Am Sonntag den 4. und Sonnabend den 10. Februar fanden in Vlotho   Versammlungen statt; in beiden referirte Genoffe Kerl aus Bremen   zu aller Zufriedenheit, wobei sehr viele Seitenhiebe für gewisse Volksfreunde ausgetheilt wurden. In diesen drei Versammlungen wurde nicht petitionirt, sondern protestirt, denn wir haben von einem unbarmherzigen Inquisitor, der gegen die Freiheit arbeitet, nichts zu erbitten, die Bitte würde doch vergebens sein sondern wir fordern unser gutes Recht. Wenn man auch un­ferm Protest tein Recht zu Theil werden läßt, so schließen sich die Ein­zelnen doch zusammen, um immer mehr Streiter zu werben trog alledem und alledem. Darum Genossen, nur muthig vorwärts, damit auch wir unsern eleganten Abgeordneten hinaustreiben können.

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Schwäbisch Gmünd  , 19. März. Du lieber Sozialdemokrat", Du wirst gewiß recht erstaunt sein, auch einmal Etwas von uns zu hören, nachdem wir so lange stillgeschwiegen! Anlaß zu dieser Korrespon denz gab uns der gestrige Tag, der 18. März, den wir Genossen ge­meinsam in einem außerhalb der Stadt gelegenen Gasthause feierten. Gesang, Deklamationen und kleinere Ansprachen, der Bedeutung des Tages angemeffen, wechselten miteinander ab. Es wurde unserer waderen Mitbrüder, die ihr Leben für die Freiheit geopfert, in pietätvoller Weise gedacht, ebenso aber auch ein Hoch ausgebracht auf unsere Parole: Frei­heit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Wir haben mit dieser kleinen, nur im engeren Kreise gehaltenen Feier gewiß gezeigt, daß wir trotz Ausnahme­gesetzen und trotz Chikanen aller Art uns nicht von unserem hohen Ziele abbringen lassen und unverrückt unserer gerechten Sache treu bleiben.

Was wir sonst in letzter Zeit hier gearbeitet, ist freilich nicht gerade viel Nennenswerthes. Bedauerlicherweise machen sich auch viele Genoffen einer nicht zu entschuldigenden Lauheit schuldig, die wir aber am gestrigen Tage uns feft vorgenommen haben auszumerzen, damit sie einem regeren feurigeren Vorwärtsstreben Platz mache.

Am 5. Januar hatten wir hier eine Arbeiterversammlung, in der wir gegen den schmachvollen Antrag des liebenswürdigen" Ackermann betr. Einführung der Arbeitsbücher öffentlich Protest erhoben. Genosse Löben­berg aus Stuttgart   hatte das Referat übernommen und konnte denn auch die einstimmig angenommene Stuttgarter   Petition mit gegen 1000 Unterschriften versehen von hier abgesandt werden. Gewiß ein schöner Erfolg! Unser ergreichstreuer" Reichstagsabgeordneter Frhr. v. Wöl­warth war hiebei auch anwesend; zu seinem Bedauern wurde ihm aber dermaßen heimgeleuchtet, daß er nach kurzer Zeit den Saal verließ, der Versammlung wuthentbrannt zurufend:" Wenn's zur Abstimmung über diese Frage im Reichstag kommt, werde ich nur allein nach meiner Ueberzeugung handeln, ob für oder wider muß ich mir erst überlegen, übrigens haben Sie mich ja doch nicht gewählt!" An Naivität läßt dieser Ausspruch gewiß nichts zu wünschen übrig; was aber das wählen" anbelangt, mag der gute" Wöllwarih nicht so ganz Unrecht gehabt haben.

Genug für heute! Bald soll mehr folgen. Wir aber fahren auf dem alten Wege weiter und können nichts sehnlicher wünschen, als daß der Tag der Erlösung recht bald für uns komme. Manuel.

Genf  , 20. März. Wie überall, veranstalteten auch hier die sozia listischen Vereine( Deutscher Arbeiterverein  , La jeune Suisse, Polen  , Ruffen 2c.) letzten Sonntag eine Märzfeier. Zwischen 1500-2000 Ber­sonen fanden sich zu dieser Volksversammlung ein. Etwa 100-200 Bourgeois tamen auch, um ju vernehmen, was ,, Sohn Travailleur" ihnen erzählen wollte, während die Aristokraten, um ihre Liebe für den Arbeiter zu beweisen, einigen- wie sich der Genfer   ausdrückt voyons" ( Lumpenbuben) soviel Bier bezahlten, bis dieselben besoffen genug waren, um fich für die Störung der Versammlung verwenden zu lassen. Unnöthig ift, zu sagen, daß die Absicht der Herren Aristokraten erfüllt wurde.

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Die Genfer   Arbeiter jedoch, die in der Mehrzahl noch nicht einmal Sozialisten find, fanden unsere Ausführungen, namentlich die unseres Genfer   Genoffen heritier, so der hiesigen Lage entsprechend, daß sie die Ruheftörer und deren Verführer handgreiflich Mores lehrten. Die Herren Ariftofraten und radikalen" Bourgeois waren nun in der Lage, ihren Muth zu beweisen. Rück und Fortschrittler wurden auf einmal fehr radikal". Da ihnen die Thüre zu eng war, schlugen fie einige Kreuzstöcke ein und flüchteten sich durch die Opfer ihres radikalen" Muthes. Sogar der Redakteur des konservativen Journal de Geneve" hat, nach der ebenfalls tonservativen Tribune de Geneve", gleichfalls diesen Weg genommen.

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Währenddem ich diese Korrespondenz schreibe, gelangt die Gazette de Lausanne" in meine Hände. Daß der Bericht dieses Blattes, wie der aller anderen Bourgeoiszeitungen ligenhaft ist, brauche ich nicht erst zu jagen. Was aber befriedigend für uns ist, ist das Eingeständniß am Schluffe des Berichts:

" Ich für meine Person bin in die Versammlung eingetreten, im Glan­ben, einer Faschingspoffe beizuwohnen. Ich erkläre, daß die Faschings­poffe verhängnißvoll ist und daß ich nicht mehr lache." Bravo! Die Bourgeoisie hat Angst.

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Wir haben natürlich die Gelegenheit benutzt, der Versammlung eine Kondolenzadresse an die Hinterbliebenen unseres Borkämpfers Marr vorzulegen, welche einstimmig angenommen wurde.

Der Erfolg, unserer Versammlung ist enorm. Jede Gruppe ist durch neue Mitglieder verstärkt worden. Alte Vorurtheile sind gebrochen und unserer Sache, wurden neue Anhänger gewonnen. Ueber die Reden be­richte ich heute nichts, da wir in den nächsten Tagen einen weiteren Bericht folgen lassen, um den Litgen der Bourgeoispreffe entgegenzutreten. Abends waren etwa 150 Revolutionäre beiderlei Geschlechts und aller Nationen im Cafe Veyral gemüthlich versammelt und feierten bei diesem Anlaß den 76. Geburtstag unseres anwesenden Veteranen Johann Philipp Beder. -

London, 19. März. Am letzten Sonntag feierten wir hier unser Revolutionsfest, den 18. März. Unser sehr geräumiges Klub Lokal war bis zum letzten Platz gefüllt, und sogar Viele hatten sich eingefunden,

*) Richtig: Aber man vergesse doch nicht, wie unsere Abgeordneten mit Arbeiten überhäuft sind.

die eigentlich im Kampfe an unserer Seite stehen sollten, die aber seit Jahr und Tag sich darin gefallen, durch Phrasen und Klatsch Zwie tracht in unsere Reihen zu säen. Denn es war laut geworden, daß Genosse Liebknecht  , der zum Begräbniß von Marr herübergekommen war, anwesend sein würde.

Die Feier wurde durch Quartett Gesang unseres Sängerchors eröffnet, worauf Genosse Liebknecht   in furzer aber terniger Rede auf die Bedeu­tung unserer Feier hinwies.

Er wies nach, daß mit Dynamit und dem bloßen im Munde führen des Wortes, Revolution" noch lange nichts gethan sei, sondern daß an einen wirklichen Sieg unserer Sache nur erst zu denken sei, wenn das Proletariat auch verstände, nach dem Siege zu handeln und zu organi­firen. Alle bisherigen Revolutionen seien ganz gescheitert oder doch nur halbe gewesen, weil die Organisation des Proletariats und das Wissen gefehlt habe.

Es sei eben das größte Verdienst unseres verstorbenen Karl Marx  , daß er uns von der Phrase emanzipirt und an deren Stelle eine wiffen­schaftliche Grundlage geschaffen habe. Deshalb sollen aber auch wir die Phrase bei Seite laffen, statt deffen aber arbeiten und vorbereiten, damit, wenn wir vor die Entscheidung gestellt werden, wir nicht wieder halbe, sondern ganze Arbeit verrichten und die nächste Revolution nicht wieder eine Täuschung sei.

Die im Ausland lebenden deutschen Sozialisten sollten doch endlich zu der Ueberzeugung kommen, daß fie vom Ausland aus wenig direkten Einfluß auf die Parteientwicklung im Vaterlande baben könnten, da ihnen eben das tägliche Zusammenleben mit den Genoffen abgebe. Dagegen fönnten wir viel thun zur Unterstützung der Partei, namentlich auch durch Ausbildung neuer Kräfte, die dann später in Deutschland   etwas Tüchtiges leisten könnten, und dazu hätten wir bier auf dem klassischen Boden der modernen Industrie die beste Gelegenheit.

Mit einem: Es lebe die soziale Revolution!" schlok Liebknecht und machte dem Bürger Longuet Blat, welcher es übernommen hatte, in französischer Sprache speziell über die Bariser Kommune zu sprechen, was Liebknecht nachher ins Deutsche übersetzte:

Revolutionen, fagte Brg. Longuet, lassen sich nicht machen, sondern find elementare Ereignisse. So war es auch die Bariser Kommune von 1871. Ausgebrochen, ohne daß eine fefte Organisation des Broletariats vorhanden mar, ohne einen bestimmten Blan für das Nachher", ohne die nöthige Aufklärung in den Massen, mußte fie nothwendiger Weise auch ohne den verübten Verrath scheitern, fie mußte umfomehr scheitern, als fie gerade zu einer Zeit ausgebrochen, wo der eingedrungene Feind im Lande stand und den Versailler Mordbuben es ein Leichtes war, der Maffe einzureden, daß die Kommunards Feinde der Republik   feien, da fie durch ihr Vorgehen verhinderten, den Feind aus dem Lande zu treiben.

Solches aber war nur möglich, weil die Masse unflar war über Zweck und Ziel der Kommune, fie betrachteten sie als feindlich. Das sei aber gerade der Nachtheil solch gescheiterter und befieater Ausbrüche, daß der Sieger dann gewöhnlich dem bestegten Proletariat nach echter Barbaren- Weise einen derartigen Aderlaß beibringe, daß das Proletariat, als Körper genommen, genau so lange Zeit zu seiner Erholung gebrauche, wie das Individuum, welches einen starken Blutverluft gehabt habe. Diese Erholung trete in Frankreich   jetzt erft, nach Verlauf von zwölf Jahren ein, doch hoffe er, daß auch für Frankreich   die Zeit nicht mehr fern sei, wo das französische   Proletariat zielbewußt wieder auf den Plan treten werde. Zielbewußt und dann auch mit Erfola.

Während bei anderen Nationen zwischen Erkenntniß und That häufig eine lange Spanne Zeit liegt, sei bei der franzöfifchen Nation zu ers warten, daß diese Spanne nur eine kurze sein werde. Hoffentlich merden bis dahin auch die Schranken gefallen sein, die jetzt noch durch die Nationalitäten aufgerichtet sind. Vive la Commune! Vive la Révo­lution sociale! waren seine Schlußworte, in welche die Anwesenden be­geistert einstimmten.

Nach diesem sprach noch Genoffe Radom, der als eigentlicher Fest­redner auf der Tagesordnung ftand, auf vielfachen Wunsch in kurzen, energischen Worten zur Versammlung. Er alaubte, nachdem bereits von den Vorrednern des Längeren auf die Revolutionen eingegangen war, hierauf verzichten zu können, und beschränkte sich darauf, den Ver­rath zu kennzeichnen, der im März 1848 am Berliner   Bürgerthum vers übt worden war, verübt von einem schwarz- roth gold umgürteten König, angesichts der 200 Leichen, die als Opfer des Kampfes für Freiheit und Recht gefallen waren, und noch blutend aus ihren Wunden am ber­rätherischen König vorübergetragen wurden.

Er führte dann ferner aus, daß der Kampf des Proletariats nicht aus­gefochten wird auf dem Parquet- Boden der Salons, auch nicht auf dem glatten Boden des Parlaments, sondern daß uns ein härterer, ein

Rücksicht auf den Raum unseres Blattes etwas gekürzt, demnächst er­scheinen. Glückauf! Hannover  , Mannheim  , Iserlohn  , Mainz  , A= n und O. 2. erhalten. Wird demnächst drankommen.

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der Expedition: B. Bkrst: Fr. 7,10 f. Schft., Fr. 2,50 Ab. 2. Qu. u. Fr. 3,- pr. Agfd. dkd. erh. Sdgd. abgg. Werden im Wei­teren sehen. Von Ttr. Bern: zur Lausanner Fahnenweihe gesammelt für's r. t" Fr. 11,70 am 1./3. dtd. abgel. A. V. Baris: Fr. 175,40 Ab. 1. Qu., Fr. 8,80 Schft. u. Fr. 1,50 Arbft. 1. Qu. erh. Mehrbeft. notirt. D. N. Haag: Fr. 1,90 f. Schft. erh. H. D. Paris  : Fr. 2,50 Ab. 1. Qu. erh. Addr. notirt. Di. H.: Fr. 1,60 f. P. erh. " Ddf.: M. 25, à Cto. Ab. erh. P. 2c. geordnet. Blizz: Sdg. eingetroffen. Tausch folgt dkd. C. P. H. M. 3,- Ab. März bis Ende May erh. Dr. W. A.: M. 40 f. Schft. erh. Sdg. abgg. 22/3. Ferd.: Bf. v. 20/3. erb. M. 14,20 à Cto. gutgebr. M. am Ende Rockville: Fr. 11,45 B.-B. dem Agfds. u. Fr. 3,75( M. 3,-) d. Ufd. dtd. zugew. Fr. 2,50 Ab. 2. Qu. erh. Tt. abges. u. an B. geschr. J. H. Brüffel: Verschreiben Sie sich von der Buchhandlung F. Kortkamp Berlin den stenogr. Bericht der betr. Sizung, lesen und beurtheilen Sie dann, welcher Sinn einerseits wirklich hinein­gelegt, anderseits" herausgehumbugt wurde. Weiteres demnächst. Gracchus W.: Bf. b. 22. erh. Gut! Vom Rebellen i. G.: M. 5,75 pr. Ufd. dkd. erh. Früheres in Nr. 11. Alte Tannen: M. 3,20 pr. Ufds. u. M.-, 80 f. Schft. erb. Sdg. abgg. B. G. Dresden  : M. 200 Cto. Athle. dkd. erh. Der Bekannte: öw. fl. 7.10 f. Schft., Porto

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u. Ab. bis Ende 2. Qu. glatt. Rother Hans: M. 30,- Baar und M. 11, Ggr. 26. Jan. 1. Febr. gutgebr. Nota u. Mehrbfillg. besorgt.

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Jth.: M. 3,40 pr. Ab. 2. Qu. u. Chffft. erh. M. P. R.: M. 23,40 Ab.- Reft 1. Qu. u. pr. 2. Qu., sowie M.-, 80 f. Schft. erh. Sdg. fort. Schmiedeisen: M. 15, alter Ab.- Rest erh. Neube­stellung eingereiht. Avisirtes erwartend. ttt himmel : Wmrtn. erst am 27. erh. Deshalb Sdg. erst am 29/3 möglich. W. S. W'thur: Fr. 15, Ab. 1. Qu., Fr. 1,75 N. W.  , Fr. 2,90 à Cto. Schft. per Baar u. Ggrchng. erh. Dtsche. Soz. W'thur.: Fr. 1,75 d. Ufds. dkd. zugew. Dtsch. Arb.-B. V. W'thur: Fr. 17, Ertrag einer Sammlung zur Märzfeier per Ufds. u. Fr. 7,50 Extraftener pro 4. Qu. für Agfds. dfd. erh. B. Gts. Basel: Fr. 10, à Cto. alter Rest erh. Bernstein G. i. B.: Mt. 10,40 à Cto. Ab. 2. Qu. u. Schft. erh. Bf. folgt. Von einem Rechthaber Dank einer Rechthaberin: Fr. 1, f. d. Agfds. erwettet. Lucius: Mt. 100,23 Ab. u. Schft. 2c. erh. A. Fortb.­Ver. New- York  : Fr. 202,55( Doll. 40,-) Ertrag d. Stiftungsfest vom 25/2 f. d. Ueberschwemmten am Rhein   dkd. erh. u. sofort nach Vorschrift weiterbesorgt. F. A. S. Hoboken  : Fr. 35, à Eto. erh. Aufftllg. 2c. folgt. Mitgliedschaft W'thur: Fr. 9,60. P. B. 1. Ou. an K. abgel. Otto Vorwärts aus Jammerthal: Mt. 51,80 à Cto. Ab. u. Schft. erh. Adr. vorgem. L. P. Paris  : Fr. 67,13 à Cto. Schft. erh. Bft. Weiteres. Gen. Paris  : Fr. 11,30 vom Ausflug nach Champigny   d. Agfds. dkd. zugew. Motto später in der Fdsqttg. A= n: Fr. 2,40 f. Schft., sowie P.-K. dkd. erh. u. beachtet. Bayr. Hiesel: Mt. 15,- Ab. 1. Qu. c. erh. D. geordnet. A. H. H.: Mt. 3, Ab. 2. Qu. erh. C. T. D. F. Genf  : Fr. 6,40 f. Schft. erh. Sdg. abgg. Ssee.: Fr.-, 30 pr. Ufds. dkd. erh. Spiegelberg   ir.: Mt. 1, fitr Schft. erh.-h.: Mt. 86, à Cto. Ab. u. Schft. zc. erh. P. G. Karlsruhe  : Mt. 12, Cto. Athle. dkd. erh. Zinnober: Bstllg. vom 22. erh. Kaffa erwünscht. W. Pf. H.: Mt. 4,30 Ab. 2. Qu. erh. Adr. notirt. V. d. Eider: Mt. 33, Ab. 1. Du. erh. Mehrbstllg. notirt. X. X.: Alles erhalten u. besorgt. Weiteres wird erwartet. P. R. H. a. N.: M. 5,- Ab. 2. Qu. erh. W. A. K. St.- J.: M. 3,80 Ab. u. Schft. erh. M. 1,20 dkd. p. Ufd. verw. J. Sch. Gz.: öwfl. 1,70 Ab. 2. Qu. erh. Vorwärts Buenos- Ayres: Unser Avis vom 1./2. wahrscheinlich nach Abgg. Ihrer 2 Bfe. vom 25/2. dorten eingetroffen. Enthielt Alles Nähere. Bfl. Weiteres.

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Warnung.

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Wir Berliner   Parteigenossen warnen hiermit vor dem notorischen Lump und Spitel, Tischler August Schenk  , wohnhaft hierselbst, Oberbergerstraße 2. Wir haben lange gezögert, ehe wir uns hierzu ent schloffen haben; da derselbe aber schon seit der letzten Reichstagswahl verdächtig ist und die Anzeichen eines Verraths seinerseits sich in letzter Zeit auffallend vermehrt haben, so haben wir keinen Grund mehr, ihn weiter zu schonen.

Wir find leider in der unerquicklichen Lage, in nächster Zeit noch eine solche Warnung erlassen zu müssen; aber es muß einmal tabula rasa mit dieser Gesellschaft gemacht werden.

schwererer Kampf bevorſtänbe, denn bie berrschenben Klaſſen werben ihre Lausanne   goal benialitilgen Arbeiters

Vorrechte nicht aufgeben, sondern wir werden dieselben bezwingen müssen, um alle Klaffenherrschaft aufzuheben.

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Hüten wir aber uns, daß wir diesen Kampf nicht voreilig und vor­wißig beschleunigen, er wird kommen, er muß fommen mit elementarer Gewalt. Bis dahin haben wir unsere Aufgabe in der Aufklärung der Maffen zu suchen, damit wir dann im Stande find, wirksam einzugreifen, den Sieg auszunußen und den Eckstein zum Bau der Sozialen Repu blit" zu legen. Wir haben dafür zu sorgen, daß uns dann die Massen nicht als ihre Feinde, sondern als Freunde betrachten. Der uns bevor­stehende Kampf wird ein harter sein, schlimmer und ingrimmiger wie je ein Kampf zuvor war. Bisher wurden alle Kämpfe mehr oder weniger nur um politische Rechte geführt, unser Kampf wird aber vorwiegend ein sozialer sein, wir werden schneidend eingreifen müssen, in ver­meintliche, tiefeingewurzelte, individuelle Jntereffen, unser Kampf wird mehr wie alle vorangegangenen ein Prinzipien- Kampf sein, und deshalb werden sich die Klassen unversöhnlich gegenüber stehen, und es wird nur eine Parole sein: Sieg oder Tod.

Allen Rednern lohnte reicher Beifall, was zeigte, daß fie im Sinne der Versammelten gesprochen hatten. Die anwesenden Gegner( Mostianer) wagten teine Störung, obgleich eine solche beschlossen und organisirt war. Man wollte Liebknecht interpelliren, hatte aber wahrscheinlich, angesichts der Massen, den Muth verloren, unser Fest zu stören.

Nachdem Rackow geendet, sprach noch Liebknecht einige Worte zum Abschied, in welchen er hauptsächlich betonte, daß noch kein deutscher  Sozialdemokrat das Parlament als den endgültigen Kampfplatz angesehen habe, wir alle haben in der Anwesenheit der Sozialdemokratie in den verschiedenen Vertretungsförpern immer nur ein gutes Agitationsmittel gesehen, es wäre aber gewiß unser aller Wunsch, daß der letzte Kampf gewissermaßen nur das Siegel, der Schlußstem zum vorangegangenen geiftigen Kampf sein möge. Nachdem sich unsere Gäfte verabschiedet, blieben die Versammelten noch bis zur späten Stunde in gemüthlicher Unterhaltung zusammen; und verlief das Fest in der schönsten Weise. Wir werden noch lange an den 17. und 18. März 1883 denken.

Dankeswort

-C. r.­

Den zahlreichen Genoffen von nah und fern, die mich zu meinem 75. Geburtstag( 19. März) beglückwünschten, namentlich den zur März feier in Zürich   versammelt gewefenen 1000 Sozialdemokraten sage ich herzlichsten Dant.

Wenn die mir gewidmeten Wünsche auf Gesundheit und langes Leben fich erfüllen, so werde ich das mir dabei gespendete Lob für meine bis­herige Wirksamkeit zum Wohle der Menschheit durch ferneres raftloses Streben in vollerem Maße zu verdienen suchen und jedenfalls bis an mein Ende bleiben Fuer Genf  

, 22. März 1883.

Joh. Bh. Beder.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!

Briefkasten

der Redaktion: Novize in Linz  : Ihre Idee ist, obwohl nicht ganz neu, dennoch der Erörterung werth, und wird Ihr Artikel, mit

Zureisenden offen zur Nachricht, daß das Leseklubs sich im Cafe Helvetia  , rue Chenau de Bourg, be­des sozialistischen findet.

Neuestes Flugblatt.

( Kleinoktavformat.)

Mucker-, Pfaffen- und Königsschwindel.

Zur Naturgeschichte der Boltsausbeuter.

( 1. Die fromme Bourgeoisie. 2. Die loyale Bourgeoisie.) Preis bei Maffenbezug nur gegen Baarborauszahlung: Für die Schweiz   per Expl. 2 Ets. franko für Rabatt. Für's Ausland per 2 Expl. 5 Cts. Für Deutschland   per Erpl. 2 Pfg. Einzelexemplare per Brief 5 Big. und 10 Bfg. Borto. Bestens empfohlen!

Volksbuchhandlung Hottingen.

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Abonnements- Einladung.

Mit dieser Nummer beginnt ein neues Quartalsabonnement auf den ,, Sozial­demokrat

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Wir ersuchen unsere Genossen und Freunde für die Gewinnung neuer Abonnenten unabläffig thätig zu sein. Weder das Abonnement auf den Sozialdemokrat doch das Empfehlen desselben ist in Deutschland   strafbar, sondern lediglich die direkte Verbreitung.

Es ist deshalb pflicht wie Interesse jedes Parteigen offen, auf's eifrigste für die Verbreitung des Sozialdemokrat ju wirten. Da der Sozialdemokrat" in Deutschland   bekanntlich auf Grund bes Ausnahmegesetzes verboten ist, so muß die Verbreitung selbstverständlich mit größter Borsicht geschehen; lettere angewandt, ist die Sache übrigens durchaus ungefährlich und leicht ausführbar. Das bloße Abonnement ohne Weitervers breitung ist gesetzlich erlaubt.

Der Sozialdemokrat" wurde vom letzten Parteifongreß einstimmig sum einzigen offiziellen Organ der sozialistischen   Arbeiterpartei Deutschs lands erklärt.

Der vorauszahlbare Abonnementspreis des Sozialdem." beträgt viertelfl. für Deutschland   und Oesterreich 3 Mart( 1 f. 70 fr.), wofür das Blatt wöchentlich als verschlossener Brief versandt wird; für die Schweiz   2 Fr., für alle übrigen Länder des Weltpoftvereins 2. Fr. 50 Gts.( unter Band). Diefer Breis fann indessen, namentlich in Deutschland  , bedeutenb ermäßigt werden, wenn sich die Genoffen eines Ortes zum Bezug im Großen vereinigen. Wenn unverdächtige Empfangs adressen gewählt werden und damit stets gewechselt wird, wenn ferner die geheime Bertheilung an die abonnirten Genossen vorsichtig geschieht dann ist die Gefahr der Entdeckung beim Gesammtbezug weit geringer wie bei den Briefsendungen.

Bis zu 16 Exemplaren fönnen in Doppelbrief übermittelt werden; bei größeren Be Hellungen ist die Zusendung in Badet vorzuziehen. Bei Bezug von zehn Exemplaren an ift der Preis per Quartal auf M. 1. 80. franto ins Haus festgesetzt, und ist der Betrag monatlich mit 60 Pf. im Boraus einzusenden. Sämmtliche Sendungen werden gut verpadt, nicht in der Schweiz  , sondern in Deutschland   aufgegeben. Briefmarten aller Länder werden für voll angenommen; größere Beiträge in Papiere geld mittelft eingeschriebenem Brief oder Post- Einzahlung.

Da nicht unbedeutende Roften durch ungenügendes Frantiren entstehen, so machen wir darauf aufmerksam, daß einfache Briefe( bis 15 Gramm) nach der Schweiz   20 Pfg., resp. 10 Kreuzer ö. W. fosten, bei schwereren Briefen je 15 Gramm weitere 20 Bfg.. refp. 10 Kreuzer.

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Monatliche Vorausbezahlung des Abonnementspreises an unsere Bers frauensmänner und Filialeverwalter ist unerläßlich! Parteigenoffen! Sammelt Euch um Eure Fahne und benützt die Euch gegebene Waffe mit Eifer und Geschick; seid rührig und thut Eure Pflicht!

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Man wende fich bei Einzelbeftellungen an die Expedition, Hottingen  - Zürich  , bei gemeinsamem Abonnement und um Aufschlüsse an die bekannten Agenten in Deutschland  , oder an die Unterzeichneten durch Vermittlung in der Schweiz   ober sonst im Ausland lebender Freunde.

Redaktion und Expedition des Sozialdemokrat".

Schweizeriste Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen- Zürich.