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Es ist das alte Lied! Auf dem„ Submissionswege" wird ein Bau an den billigsten Bieter vergeben; dieser kann für den ausbedungenen Preis die Arbeit nicht gut liefern und keine anständigen Löhne bezahlen verlieren will er natürlich nichts, und so wird denn schlechtes Material geliefert, liederlich gearbeitet und an den Löhnen geknaufert. Paffirt in Folge deffen ein ,, Unglück" je nun, die todten Arbeiter find todt, und die gutgesinnte Presse sorgt schon dafür, daß dem biederen Herrn Unter nehmer kein Schade geschieht und Alles hübsch mit dem Mantel christlicher Liebe zugedeckt wird. Diesmal war der Mantel zur Abwechslung eine Windhose.
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Ob die Staatsanwaltschaft, welche nicht umhin konnte, sich der Sache zu bemächtigen", die Schuldigen an den Tag bringen und zur Strafe ziehen wird? Unzweifelhaft. Der Werkführer ist mit verunglückt und der war unzweifelhaft der Schuldige die Todten find in solchen Fällen immer schuldig und die Lebenden unschuldig. Apropos, ob unsere Frommen in dem Fall der Lindenauer Kirche den beliebten Finger Gottes" erkennen werden? Wohl schwerlich. Da paßte ihnen der Mylauer Fahrstuhl noch beffer, obgleich der todtgeschlagene Kreishauptmann ein fatales Gegengewicht gegen den ,, wunderbar" geretteten König abgibt. Dieser Letztere hat aus seinem" loyalen Lande etliche Hundert Glückwunsch- Deputationen und-Adressen erhalten auch ver schiedene aus unserer großen Seestadt und ist dadurch so gekräftigt worden, daß er seine so gar jäh abgebrochene Reise wieder fortsetzen kann und daß die armen Dekorationen", deren Ueberflüssigkeit von den Spießbürgern so herzzerbrechend bedauert ward, nun doch noch zur Verwendung gelangen.
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Daß von nationalliber alen und anderen reaktionären Kretins die Mylauer Affäre zu einem sozialdemokratischen Attentat zugeftugt werden Sollte
brauche ich taum zu melden, da es von vornherein selbstver ständlich war. Die Dummen und die Ordnungshallunken werden nicht alle. Leider bat es das Schicksal so gefügt, daß die Anklage nicht ganz unbegründet ist, jedoch ihre Spitze nach einer anderen Seite richtet. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß der Herr Betriebsdirektor Clad, um sich vor dem König recht auszuzeichnen, den mit Handhabung des Fahrstuhle vertrauten Arbeiter entfernte und selber die Lenkung übernahm, ohne etwas davon zu verstehen. Die Lenkung von Fahrstühlen erheischt aber unter allen Umständen viel Erfahrung und Sachkenntniß. So hat also die Servilität und auf die Spike getriebene Königstreue" eines nationalliberalen Heißspornes den Kreishauptmann Hübel um's Leben und das Leben des Königs und anderer( für die Loyalität freilich nicht in Frage kommender) Personen in Gefahr gebracht.
Die Moral der Geschichte ist: auch Servilität und Königstreue können mitunter gefährlich werden was unsere Herren Königstreuen sich merten mögen.
Ob König Albert, angesichts der Mylaner„ Schreckenstage", seinem " Onkel" Friedrich Wilhelm IV. von Preußen beistimmen wird, der s. 3. meinte:„ Auch in ihrer Uebertreibung ist die Königstreue schön!"? Im Fahrstuhl von Mylau war's sicherlich nicht schön.
- Herr Madai, der Reich soberpolizist, tritt also, wie jetzt offiziell mitgetheilt wird, demnächst auch formell von seinem Amte zurück, das er seit dem Schlaganfall nach dem Kopenhagener Kongreß thatsächlich nicht mehr hat verwalten können. Die Lähmung der Zunge soll nachgelassen haben, im Uebrigen aber kann von einer Herstellung nicht die Rede sein der Mann ist so gut wie blödsinnig.
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Wir haben schon früher einmal darauf aufmerksam gemacht, wie häufig Geiftestrankheiten in den Reihen der Staatsverbrecher sind, die sich sei es aus Verranntheit und bornirtem Fanatismus oder um des lieben Geldes willen die Bekämpfung der neuen Ideen und die Verfolgung ihrer Bekenner und Anhänger aus Beruf erwählt haben. Von den blutdürftigsten Henkern der Pariser Kommune ist mindestens ein halbes Dutzend dem Frrfinn verfallen, und welch' lange Reihe von Geistestranten begegnet uns, wenn wir die hervorragendften Demagogenriecher und Sozialistenhezer unseres deutschen Vaterlandes durchmustern! Den Reigen eröffnet der infame Taschoppe, welchen die Gespenster der Verfolgten ins Tollhaus trieben; ihm folgt der am delirium tremens in grauenhafter Raserei verstorbene Georgi, der Mörder des unglücklichen Pfarrer Weidig und so fort bis in die neueste Zeit zu jenem Münchner Staatsanwalt, der jüngst ähnlichem Schicksale verfallen ist wie jener Georgi, und zu Madai, der vorläufig der letzte ift, es aber nicht lang bleiben wird.
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Es wäre ganz interessant, wenn Jemand sich die Mühe nähme, eine Statistik der auf diese Weise„ Gezeichneten" zusammenzustellen. Man könnte sie den frommen Rückwärtslern widmen, die uns so viel vom " Finger Gottes" vorschwägen.
Apropos, zum Verwundern ist's nicht, daß der Kampf gegen die neuen Jdeen, diese todeswürdige Sünde gegen den heiligen Geist, den Kämpfern so häufig die Sinne umnachtet. Es ist die in der Natur des Kampfes selbst liegende Vergeltung. Der Kampf wider den heiligen Geist der Zeit, wider den ewigen, unaufhaltsam fortschreitenden Weltgeist bedingt eine Abtödtung des Denkens, welche die Dentfähigkeit selbst angreifen, und allmählich vernichten muß. Mechanische Naturen, die maschinenmäßig ihre Reaktions- und Polizei- Arbeit verrichten, halten es ja aus; allein, wer Verstand zu verlieren hat und sein Denken nicht mechanisch zu dreffiren vermag, geht unfehlbar in diesem unnatürlichen, widernatürlichen Kampf des Ungeists wider den Geist geistig wie moralisch zu Grunde.
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Frankreich . Die Nationalfeier vom 14. Juli ift in Paris ohne bemerkenswerthen Zwischenfall vorübergegangen. Die Theilnahme war feine so lebhafte als in den Vorjahren, was sicherlich mit auf Konto des unrepublikanischen Verhaltens der Regierung und Volksvertretung zu setzen ist. Echt der Monarchie nachgeäfft ist zum Beispiel das Verhalten des Ministerpräsidenten Ferry und des Ministers des Innern WaldeckRousseau, die der Enthüllung der Statue der Republik fernblieben, weil in der Rede des die Enthüllung leitenden Vorsitzenden des Pariser Gemeinderathes der Amnestie und der politischen Rechte von Paris gedacht wurde. Die deutsche Ordnungspresse berichtet mit Behagen, daß zwei Anarchisten, welche die Statue mit einer schwarzen Fahne zu dekoriren versuchten, von der umgebenden Menge nahezu todtgeschlagen worden wären. Aus Pariser Blättern aber ersehen wir, daß die Hauptwuth nicht so sehr der schwarzen Fahne galt, als vielmehr dem Stod degen, den der eine dieser Demonftranten kindischer Weise gezogen hatte. In dem Zug, der nach der Enthüllung vorbei defilirte, wurden viele rothe Fahnen, auf denen das Wort Amnestie stand, bemerkt. Auch in den Dekorationen der Arbeiterviertel bildete die Amnestie einen stetigen Refrain.
Stürmischer verlief die Nationalfeier in Roubaix ( Nordfrankreich). Der Telegraph spricht von Anarchisten, die erst durch das Militär auseinandergetrieben werden mußten. Da aber nachgerade von Polizei und Spießbürgerthum das Wort Anarchist zum Sammelnamen für jede energische Opposition gebraucht wird, so nehmen wir bis auf Weiteres an, daß es sich überhaupt um eine lebhafte Demonstration zu Gunsten der Amnestie gehandelt hat.( Hat sich nachträglich auch herausgestellt.)
Der Proletaire" hat seine tägliche Ausgabe einstellen müssen, und wird wiederum als Wochenblatt erscheinen. Wir hätten alle Kräfte der Partei auf mindestens sechs Monate hinaus lediglich für das Blatt aufwenden müffen, wenn es als tägliches weiter erscheinen sollte, und das wollten wir nicht", erklären die Herausgeber in der letzten Nummer. Es ist das gerade kein sehr gutes Zeugniß für die Pariser Arbeiter, denn mochte man an dem Blatt auch aussetzen, was man wollte, so war es doch ein lediglich den Arbeiterintereffen dienendes Blatt, welches trog
aller Opfer an Lesermangel zu Grunde ging. An sozialistischen oder fich sozialistisch nennenden Tageszeitungen fehlt es freilich nicht in Paris .
Korrespondenzen.
Burgstädt in Sachsen , 15. Juni. Mein letter Bericht hat hier allgemeines Aufsehen erregt und dem Organ neue Leser zugeführt. Heute habe ich wiederum Einiges auf dem Herzen, was zur Charakterisirung unserer Verhäliaisse von Jntereffe ift. Als Titel für meinen Bericht wähle ich:
Drei nette Pflanzen.
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Die erste ist unstreitig unser gestrenger Herr Bürgermeister Bauer, der vor zwei Jahren in sehr intime Bekanntschaft mit der Staatsanwaltschaft tam. Er hatte nämlich das Ergebniß der Stadtverordnetenwahl gefälscht, und nur der ftrangulirte Amtsrichter rettete ihn vor der Bestrafung. Weiter ist der saubere Patron ein feuchtendes Beispiel in puncto Moral und guter Sitte. Schon verschiedenen Malen hat er göchft fittliche Attaken auf Frauenzimmer verübt. Einmal vaffirte ihm dabei das Malheur, daß er seine Geldbörse verfor. Unter Anderem hat unser Stadtoberhaupt das Dienstmädchen des Rathstellermirths B., fomie die Frau des Dien manne Gr. in feinen speziellen Schutz genommen, ob er denseiden Begriffe über Anfland und gute Sitte beibringen will, fann Schreiber Diefes nicht fagen.
Die zweite Pflanze ift Herr Schuldirektor Mehner , ein Mann, bei dem wir an den Ausspruch des Herrn Schulrath Dr. Dittes aus Wien auf dem deutschen Lehrertag in Bremen erinnert werden:„ Es gibt zwei Rich.angen auf dem Gebiete der Pädagogik, die autonome, aus dem freien wissenschaftlichen Forschen hervorgegangene. nnd die autoritative, die feine Selbständigkeit fennt, fondern lediglich nach Ordonnanzen ho idelt". Dieser Letzteren gehört unbedingt der genannte Mebner an, der seinen Beruf verfehlt zu haben scheint, denn er würde sich als Polizeibiittel viel besser ausnehmen, ftatt als Vorftand einer Bürgerschule. Es ist schon sehr bäufta vorgekommen. daß von Seiten des Direktors, sowie einiger Lehrer, Uebergriffe gegen Kinder ftattgefunden baben, denn sie huldigen dem Rezept her Ronfervativen; Britaelstrafe ift die Barole. Wenn nun diese Mufterpädagogen einmal zu spendabel gewesen sind und Kinde: blutrinftia trattirt haben, und die Eltern geben beschwerde ührend an das Direktorium, so merden fie auf Grund des Baragraphen fo und so des Reichsftrafgesetzbuchs zur Thüre hinansspedirt. Verschiedene Leute haben sich schon gezwungen gefeben, ibre Kinder in benachbarte Gemeinden zu thun, um sie nur diefem vortrefflichen Syftem zu entrieben. Dieses Jabr meldete ein Barteigenoffe fein fecha Jabr altes Söhnchen zur Aufnahme in die Schulear. Dasselbe führte den Namen Marat Danton. Man kann sich das Catfeßen vorstellen, daß fo ein Revolutionär mit eingereiht werden sollte. Nein, nein, das kann nicht geben, und der Herr Mehner hatte nichts Filiaeres 1 tbmm, als eine Eingabe an das Amtsgericht zu machen, es solle den Betreffenden veranlaffen, resp. zwingen, andere Namen eintragen zu lassen. Das Amtsgericht nahm sich auch der Sache sehr warm an, auch das Oberlandesgericht, sowie das Ministerium find zu Rathe gezogen worden, es scheint aber doch diese Sache den Herren etwas zu beitel vorzukommen. Als dritte Pflanze verdient noch erwähnt zu werden, der hiesige Amtsblattredakteur und Kreditvereinsdirektor Köblit. Diefer Ehrenmann, dem man die Menschenfreundlichkeit schon vom Weiten anmerkt, macht mit besonderer Vorliebe in Sozialistentödterei. Wenn er nur einiger maßen etwas gegen uns in anderen Blättern aufftöbern kann, so spiďt er mit Wolluft sein Käseblättchen damit, denn aus seinem eigenen Hirn bringt er nichts heraus. Es ist ihm gegen uns nichts zu gemein und zu ordinär, wenn es nur geeignet ist, bei den Spießbürgern Haarsträuben zu erregen.
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Als Köblit noch nicht Direktor war, hatte er sich einmal im Lokal des Kreditvereins befunden, als gleichzeitig der frühere Direktor, Herr Kaufmann Kühn, ein sonst ganz respektabler Mann, und der Kaffter Vogel anwesend waren. Nun waren an diesem Tag 2000 Thaler in Scheinen eingelegt worden, und diese waren mit dem Fortgehen der beiden Herren verschwunden. Herr Kühn wurde hierauf in Haft_genommen und sein Lokal, sowie seine Bücher durchsucht, der saubere Köblitz aber kam mit heiler Haut davon, indem er es verstand, den Verdacht von sich abzulenten. Die öffentliche Meinung war sich aber schnell darüber klar, daß der Spitzbube kein Anderer war, als Köblitz. Er brachte es trotzdem fertig, Direktör zu werden, und hat seit dieser Zeit die Mitglieder in einer Weise ,, boch" genommen, wie es selten vorkommt Es bewahrheitet sich hier genau, was er selbst immer sagt:„ Ein Quentchen Glück ist mehr werth, als ein Zentner Verstand. Uebrigens rathe ich dem gekennzeichneten Kleeblatt, sich im Terzett zu üben und die Strophe einzupaufen:
Wo man mich nicht gern sieht, Da bleib' ich;
Gesammtheit der hiesigen Genossen und auf welcher eine kleine im Tr üben fischende Klique fich befindet.
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Die Genossen von Barmen.
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Wir haben zu dieser Erklärung" zu bemerken, daß die Einsender sich ohne Grund ereifern. Der Artikel, der ihren Zorn erregt, trägt eine Unterschrift, die in keiner Weise die Vermuthung aufkommen läßt, als schreibe der Verfasser im Namen der Barmer Mitgliedschaft. Da nun gegen denselben auch bis heute absolut nichts vorliegt, was feine politische Ehrenhaftigkeit in Zweifel stellt, so lag für uns kein Grund vor, seine Einsendung zurückzuweisen. Wir können uns nun und nimmer darauf einlassen, ausschließlich solche Korrespondenzen aufzunehmen, welche der Mehrheit der Parteigenoffen eines Ortes entsprechen. Das hieße die Minorität, die doch auch manchmal Recht haben kann, todtmachen. Werden in einer Korrespondenz Dinge behauptet, die unwahr oder unerwiesen find, so steht es Jedem, der sich benachtheiligt fühlt, zu, Gegenerklärungen zu veröffentlichen.
Das haben wir auch sofort den Einsendern auf ihre Reklamation geantwortet und ihnen anheimgegeben, eine solche Erwiderung gegen den fraglichen Artikel zu schreiben oder einfach zu erklären, daß sie demselben fernstehen. Sie bestanden indeß auf der Veröffentlichung in obiger Form, die auf Entscheid der maßgebenden Personen hiermit erfolgt.
Wir bemerken noch, daß es uns nie in den Sinn gekommen ist, den Vertrauensmann der Barmer Genossen nicht anzuerkennen. Die Drohung, eventell ,, mit Zürich zu brechen", war daher höchft überflüssig. Wo wir im Rechte zu sein glauben, machen derartige Drohungen vielmehr den entgegengesetzten Eindruck von dem auf uns, der damit beabsichtigt wird. Die Warnung vor den drei frither bezeichneten Personen erscheint uns nach der obigen Darstellung der Ermittelung ihrer Verbindung mit der Bolizei feineswegs so ungerechtfertigt als die Einsender annehmen. Und daß Jemand, der einen Polizeiagenten hinter's Licht führen will, nur soviel Personen davon benachrichtigt, als unbedingt geboten ist, liegt wohl auf der Hand. Die Redaktion des, Sozialdemokrat".
Da in den Rhein - und Maingegenden an unsere lokalen Unterstützungstomites teine Anforderungen mehr gestellt werden, so halte ich es, im Einverständniß mit Freunden, für das Zweckmäßigste, von dem Reste der uns zur Verfügung gestellten Unterstüßungsgelder sür Wasserbeschä digte zunächst da noch ein kleiner Reſervefond nöthig ist 1200 Mt. für die Opfer der Ueberschwemmungen in Schlesien zu verwenden. Es sind bereits die nöthigen Schritte geschehen, um die Unterstützungsbedürftigen zu ermitteln und eine gerechte Vertheilung zu ermöglichen.
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Bemerken muß ich bei dieser Gelegenheit, daß in meiner letzten Quittung( siehe" Sozialdemokrat" vom 17. Mai d. J.) als zweite Sendung aus New- Haven aufgeführten Mt. 37,07 identisch sind mit den bereits vorher quittirten Mt. 35,07. Die Duplik det betreffenden Bestanweisung tam mehrere Wochen später als die eigentliche Anweisung in meine Hände und wurde deshalb von mir für eine neue Anweisung gehalten, umsomehr als der Betrag nicht genau stimmte. Die Differenz erklärt sich aber daraus, daß die Umrechnung der Dollars( 8,50) in Mart am Aufgabeort eine andere war als in Berlin . Statt Mt. 2151,79 find also blos noch Mt. 2114,72 in Kaffe. Borsdorf , 7. Juli 1883.
Warnung.
W. Liebknech t.
Friedrich Schneider, früher von Aachen und Verviers aus als Denunuziant und Polizeispion gekennzeichnet( stehe Nr. 7 und 24 des S.-D." 1882) beabsichtigt in nächster Zeit wieder von hier nach Belgien zu reisen. Er gibt vor, für die„ Garten ( aube" zu schreiben, also allfeits aufgepaßt! Newyork, 1. Juli 1883.
erh
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Ein Vertrauensmann.
Briefkasten
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der Expedition: C. N. Btgn. Paris : Fr. 2,50 Ab. 3. Qu. Antwerpen C.: Fr. 16,- Ab 3. Qu. erh. Kmnn O'straß Sr. 2,50 Ab. 3. Qu. u. Schrft. erh. Spielhölle O'straß: Fr. 1,- pr. Agfd. dkd. erh. H. R. Stßbg.: Mt. 3,- Ab. 3. Qu. erh. Newyork: Fr. 607,55(= 120 Doll.) f. d. Hamburger Wahl durch Gen. 1871r: Praaft und Garwe dkd. erh. und nach Vorschrift angewiesen. Mt. 25, Ab. 3. Qu. u. à Cto. 4. Qu. erh. Mehrbftllg. folgt. Bravo! W. B. Bbg.: Mt. 3, Ab. 1. März bis Ende Juli und 50 Pfge. Fiskus v. Venedig : Fr. 1,10 f. Schrft. erh. Abon. 3. Qu. erh. v. d. Gen. Jeßnit
Was die Leute verdrießt, Das treib' ich!
Ein guter Junge.
f. Schft. erh. Bf. folgt. Fr. O'straß: Fr. 2,
Erklärung.
Schon mehrfach haben die Unterzeichneten Veranlassung genommen, die Redaktion des ,, Sozialdemokrat" nachdrücklichst darauf aufmerksam zu machen, daß der bisherige Vertrauensmann dieses Ehrenamt nicht mehr bekleidet und daher nicht befugt ist, im Namen der hiesigen Genoffen mit dem Parteiorgan zu verkehren. Alle diesbezüglichen Reklamationen blieben bisher ohne Erfolg. In Kopenhagen wurde dem Vertreter des„ S.D. " sowie auch einem Abgeordneten eine vollständige Darstellung des Sachverhaltes gegeben und namentlich von Letzterem sofortige Remedur verheißen. Demungeachtet hat vor Kurzem abermals ein Artikel seinen Weg in die Spalten des Parteiorgans gefunden, ohne daß den hiesige Genossen auch nur das Mindeste davon bekannt gewesen wäre, und ohne von dem jezigen Vertrauensmann mitunterzeichnet zu sein, in welchem drei Leute als Polizeispiel denunzirt werden.
Wir erklären hiermit ausdrücklich, daß wir diesen Veröffentlichungen vollständig fernstehen und daß die frivole Art und Weise, mit der man von gewiffer Seite bemüht ist, Leuten, gegen die ein irgendwie greifbarer Beweis durchaus nicht vorliegt, die Ebre abzuschneiden, in ten Kreisen der hiesigen Genoffen allseitig die größte Entrüftung hervorgerufen hat.
Unbegreiflich ist es uns, wie die Redaktion d. Bl. derartige In- dieAcht- Erklärungen aufnehmen kann, ohne sich zu vergewissern, ob dieselben von den Parteigenoffen am Orte gebilligt werden; dies Verfahren ist mindestens sehr unvorsichtig.
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In dem betr. Artikel heißt es, daß die drei angeblichen Spitzel ,, durch ein sehr eigenthümliches Manöver" entlarvt worden sei; wenn man statt eigenthümlich einfältig gesetzt hätte, wäre man der Wahrheit näher getommen. Dieses berühmte eigenthümliche Manöver beftand einzig und allein darin, daß Herr Ulbrich zur Polizei geht, dort Befürchtungen lant werden läßt wegen seiner isolirten Stellung als Spizel und dort nun von dem Polizeikommissar dahin aufgeklärt wird, daß außer ihm noch die drei Genannten der Polizei Dienste leisten. Und auf Grund diefes allerdings sehr eigenthümlichen Manövers schickt man nun jene In die- Achterklärung an die Redaktion des„ Sozialdemokrat", und diese hat nichts Eiligeres zu thun, als sie abzudruden. Dies Manöver ist um so eigenthümlicher, wenn man bedenkt, daß Herr Ulbrich mehre Wochen mit den beiden in dem Artikel erwähnten Berliner Geheimpolizisten verkehrte, ohne den hiesigen Genossen nur Mittheilung von deren Anwesenheit hier im Thale zu machen. Wie gesagt, das Verfahren der Redaktion ist uns durchaus unverständlich.
Wer, und wenn es der ehrlichste und beste Parteigenosse wäre, ist dann noch vor dem Treiben jener Klique sicher, wenn weiterhin so verfahren wird. Der Polizei ist es ja natürlich äußerst angenehm, wenn sie Mißtrauen und Verwirrung in unsere Reihen tragen kann. Selbst aber wenn es wahr wäre, was in dem qu. Artikel behauptet wird, war die Redaktion immer noch nicht berechtigt, denselben ohne die Unterschrift wenigstens des Vertrauensmannes aufzunehmen.
Wir verlangen daher nochmals, und zwar zum letztenmale, daß unser Vertrauensmann bei der Redaktion anerkannt wird und nur von diesem unterzeichnete Schriftstücke als Kundgebungen der biefigen Genoffen betrachtet werden. Sollte auch diesmal unserem gerechten Verlangen nicht nachgekommen werden, so sehen wir uns genöthigt, jede Verbindung mit Zürich abzubrechen, man wird ja dann wohl sehen, auf welcher Seite die
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Anhalt: Mt. 3,- pr. Ufd. dtd. erh. Iẞng: Mt. 3,- Ab. 3. Qu. erh. E. B. L.: Mt. 12,45 f. Schft. erh. Sdg. folgt.: W. S. D.: Mt. 3, Ab. 3. Qu. erh. M. u. 3. 3.: Fr. 7,50 Ab. 3. Qu. erh. A. A. B.: Fr. 2,40 f. Schft. erh. J Singbartl Winona: Fr. 5,- Ab. 3. u. 4. Qu. erhalten und Fr. 5,20 für die streikenden Weber in Meerane dtd. zugew.- N. Schaffhausen: Fr. 10, à Cto. Ab. erh. A. Höhne, N.- Y.: Fr. 56,20 à Cto. Ab. u. Schft. erb. Lzr. Fltrn.: Fr. 2, Ab. 3. Qu. erh. G. L. Cognac: Fr. 2,50 Ab. 3. Qu. erh. F. F. Pstn.: Mt 4,95 Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Sonstiges notirt. W. Sch. Rothfragen a. d. Cislar: Mt. 9, Ab. 3. Qu. erh. St.: Mt. 3,75 f. Schft. erh. 7/9 27: ömfl. 1,- f Schft. erh. und öwfl. 5, d. Agfd. dkd. zugew. Erbetenes durch L. erh. Roth täppler Mt. 8,60 Ab. 3. Qu. erhalten. Sdg. v. 2/2. wurde durch F. i. G. für Sie beordert und von da für Sie reklamirt, obschon wir prompt abgeschickt hatten. Im Weiteren ganz wie Sie wollen. Von den Ge treuen aus Herford : Mr. 6,40 pr. Ufd. drd. erh. A. D. 3 N. S.: Mt. 3, Ab. 3. Qu. erh. Blaschta: öwfl. 15, f. Schft. 2c. erh. Mr. erscheint schwerlich in Liefrg. Müffen Annonce abwarten. Sog. fort am 19/7. Weiteres werden gerne zur Kenntniß nehmen. H. K. Tlg.: Mt. 3, Ab. 3. Du. erh. Liège: Fr. 20,- Abon. Juni und Juli erh. Fr. 2,90 pr. Agfd. gutgebracht. Alles beachtet. G. Sch. Bienne: Fr. 9, Ab. 3. Qu. erh. Blume: Mt. 10,- Ab. 3. Qu., f. Schft. und Porto erh. Weiteres suchen zu vermitteln. Durch Mz. 3.: Fr. 2,50 für eine Hamburger Wahlwette d. Ufd. bkd. zugew. Pariser Gen.: Fr. 50,- pr. Agfd. dkd. erh. Desgl. Fr. 50 den österr. Gen. zum gleichen Zweck und Fr. 25, d. Ausgew. Sch. dkd. ausgefolgt. Athlsch. nach Vorschrift am 18/7. abges. W. G. R. d. V.: Fr. 5,-f. Schft. erh. Bestelltes suchen zu schaffen. K. H. Prbg.: ömfl. 11,- Ab. 3. E. B. B.: Mt. 1,- Qu. u. Schft. erh. Weiteres wird s. 3. besorgt.
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f. d. S. erh. Sog. abgg.-r: Fr. 13,- Reft 2. Qu. und Ab. 3. Qu. erb. A. Lfrm. Chicago : Fr. 202,55 à Cto. Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. K. Hde.: Mt. 3,- Ab. 3. Qu. erh. W. D. Dg.: Mt. 3, Abon. 3. u. erh.- 500: Mt. 3, Ab. 3. Qu. und 50 Pfg. pr. Ufd. dkd. erh. J. V. Chego: Fr. 5,10 Ab. 3. u. 4. Qu. erh. Sdg. abgeg. Gruß! Ferd. Bf. v. 16. erh. Beil. besorgt.
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Samstag, den 21. Juli, Abends 8 Uhr, im„ C Café Kessler, Stüssihofstatt
Geschlossene
Versammlung der deutschen Sozialisten.
Tagesordnung:
Ersatzwahl in den Landesausschuss uud wichtige Parteiangelegen
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