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Leidensgenossen erzählen, die gewöhnlichen Verbrecherinnen im Moskauer  Kerker hätten sie vergöttert; Lydia Klein war für die Unglücklichen ein Engel, den ihnen ein Gott zur Linderung ihres traurigen Schicksals gesandt. Da Lydia Medizin studirt hatte, konnte sie nicht nur die mora­lischen, sondern auch die physischen Leiden nach Möglichkeit lindern. Auch in der Verbannung war sie für ihre Freunde ein Schußengel. Alle drängten sich zu ihr der Eine, um einen medizinischen Rath zu holen, der Andere, um seine Leiden zu erzählen, und sich von der so innig geliebten Genossin Trost zusprechen zu lassen. Ihr weiches Herz fühlte mit Jedem, der litt, und in ihrer Gutherzigkeit und Geduld erinnert uns Lydia an unsere große Heldin Sophia Perowskaja. Stets waren ihre Gedanken nach Petersburg  , nach ihrem Kampfplay, ihrem zurück­gebliebenen Freundeskreis gerichtet, doch war es ihr nicht bescheert, den­selben nochmals zu erblicken.

Das abscheuliche feuchte Klima der Stadt Jenisseist erschütterte ihren zarten Organismus, sie begann Blut auszuwerfen. Vergebens wandte sie sich dreimal an den Gouverneur, sie in eine bessere Ortschaft über­zuführen, vergebens unterſtüßten die Aerzte ihr Gesuch durch wiederholte Atteste, in denen sie ausdrücklich erklärten, daß Lydia unbedingt und sehr schnell sterben müsse, wenn sie in Jenisseisk bleiben werde, ver­gebens flehten Lydia's Eltern den Minister des Innern um einen Orts­wechsel an die Despoten wollten ihrem Opfer kein Gehör schenken. Und so starb die Edle denn in ihren besten Jahren an der Schwindsucht, der Geschichte noch unbekannt, von ihren Freunden und Bekannten hoch­gachtet und geliebt.

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Ruhe in Frieden, du holdes Kind der Revolution, du theure Genoffin. Dein letzter Gruß war an deine Freunde gerichtet sie werden deiner nie vergessen, und in den bitteren Tagen, die wir noch zu erleben haben, wird uns deine ideale Gestalt neue Kräfte, neuen Muth einflößen!

Dor.

erste Sozialistische   Presse und Literatur. Die Nummer des Westnik Narodni Woli"( Bote des Volkswille) liegt uns Es ist ein Band von 400 Seiten Oktav und enthält sehr reiches Material über den Stand der revolutionären Bewegung in Rußland  . Das Programm der Revue ist unterschrieben von P. Lawroff und L. Tichomiroff, den beiden Hauptredakteuren. Darauf folgt ein Leitartikel aus der Feder Lawroffs Die Aufgaben des Sozialismus", eine Ueber­segung des Heine'schen Gedichtes" Die Weber  ", eine interessante Skizze: Zwei Jahre aus dem Leben des aus Sibirien   entkommenen M. Deba gori Mokriewitsch, folgende Abhandlungen: Der Bankrott der Bourgeoiswissenschaft" von K. Taraffoff, Die Finnzkrisis" von 2. Rjäsanoff, Die Revolution und der natürliche Gang der Ereignisse" von einem Ukrainer, Material zu einer Biographie Netschajeffs" und ,, Der Sozialismus und das Kleinbürgerthum" von P. Arelrod. Damit schließt der erste Theil. Der zweite Theil enthält einen Artikel Ticho­mirow's Uebersicht über die russischen Verhältnisse", sowie ferner un­gemein reichen Stoff über die im Kampf gefallenen Revolutionäre und über die sozialistische und revolutionäre Literatur in Rußland   seit dem denkwürdigen 13. März 1881.

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Sobald es der Raum unseres Blattes gestattet, werden wir aus kom­petenter Feder eine Besprechung der wichtigsten Aufsäße, sowie einige Auszüge aus dem vorliegenden Material bringen. Heute mag das Inhaltsverzeichniß genügen. Der Bote des Volkswille" soll alle zwei Monate in ähnlichem Umfang wie der vorliegende Band( 15-20 Bogen) erscheinen. Wir begrüßen diesen Mitstreiter auf's Wärmste und wünschen ihm bestes Gedeihen!

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Korrespondenzen

Forst, im September.  *) Die in Nr. 35 d. Bl. veröffentlichte ,, Be richtigung" des Lie theol. Dr. Gerlach, Pastor zu Forst, betreffend die in Nr. 29 desselben Blattes gebrachte Lokalmittheilung, nöthigt den correspondenten, im Interesse der Wahrheit noch einmal auf die Affäre jurückzukommen.

Um jedoch diese Berichtigung gründlicher beleuchten zu können, halte ich es für nothwendig, einige Stellen derselben hier wörtlich wiederzu­geben. Der Mann Gottes beginnt folgendermaßen:

Zur Berichtigung Ihres Berichtes aus Forst in Nr. 29 vom 12. Juli zunächst die Notiz, daß ich gerade mit Wort und Feder stets für die Rechte der Arbeiter eingetreten bin, und daß alle Arbeiter meiner Parochie mich als uneigennützigen Freund der Armen und Gedrückten kennen!"

D Sie loyaler Mann! Sie helfen mir hier aus großer Verlegenheit; wie lange hätte ich wohl zubringen müssen, um zu errathen, in welcher Weise Sie für die Armen und Gedrückten eintreten, resp. Jhre ,, Uneigen­nüßigkeit" zu erkennen geben!

Also durch Wort und Feder

nicht wahr, Herr Pastor, Sie meinen

doch nur Gratis- Vaterunser und Himmelsempfehlungen und sonst noch ähnliche in Ihr Fach einschlagende Beilagen?!

Nun muß ich aber leider erklären, daß es just das Gegentheil der Wahrheit ist, wenn Sie behaupten, daß alle Arbeiter Ihrer Parochie Sie als uneigennützigen Freund kennen. Denn noch selten ist über einen Thresgleichen die Unzufriedenheit so laut geworden als gerade

über Sie.

Es heißt sodann in der Notiz weiter: Die Unwissenheit Ihres Kor­respondenten mit der Stimmung der hiesigen Arbeiter läßt vermuthen, daß es ein verkappter Reaktionär ist, der Ihr Blatt lächerlich machen möchte."

Sie stellen ja Alles auf den Kopf, um Heuchelei dabei zu treiben! Sie sind ja bekanntlich ein Glied der verkappten Reaktion! Wodurch wollen Sie denn beweisen, daß Sie mit der Stimmung der hiesigen Arbeiter rechnen können? Es ist eine Arbeiterstimme, die Ihnen das Gegentheil erklärt, und ich kann Sie versichern, daß ein etwaiges Votum über Sie zu Ihren unerwarteten Ungunsten ausfallen würde.

Sie kommen sodann zur Sache selbst, worauf ich Ihnen weiter er­widern muß, denn: 19

1. Wohl war eine Veränderung mit dem Diakonat bereits vor Ihrer Wahl beabsichtigt, aber noch lange nicht eine beschlossene Sache.

2. Sollten Sie wirklich wissen, daß unvorhergesehene Vorkommnisse ben beabsichtigten Plan änderten, z. B. Bebauung von Grundstücken im Vorterrain, und dieserhalb Abstand genommen werden mußte.

3. Allerdings ist die Majorität der Gemeindevertretung liberal, zum Theil fortschrittlich" im kirchlichen Sinne, aber doch nur insoweit, als es überhaupt Ihre und Ihresgleichen Interessen betrifft. Haben Sie sich denn nicht erkundigt, ob nicht die 6 der 52, welche gegen den Mehrheitsantrag stimmten, ein rechtliches Eigenthumsrecht mehr geltend ei machen konnten als die 46 zusammen? Haben Sie sich ferner nicht er­kundigt, ob nicht die gegen den Bau eingereichten sechs Proteste fast ausschließlich von den 6 Gemeindevertretern" waren? War dies der ti Fall, was konnte dann wohl natürlicher sein, als dieselben als unbe­gründet zurückzuweisen?

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4. Sie haben ferner ganz bewußt gelogen, Herr Pastor, wenn Sie behaupten, daß an der betreffenden Stelle schon seit 30 Jahren Niemand mehr beerdigt worden ist! Denn Sie mußten wissen, daß das nicht wahr ist, das bezeugt Ihnen ein Jeder, den Sie fragen.

5. Sie behaupten endlich, daß beim Fundamentgraben kein Skelett gefunden worden sei. Wie können Sie nur so naiv sein, wegzuleugnen, was vor den Augen so vieler geschehen ist? Das Auffinden der Stelette war wohl auch der Grund, weshalb die Polizei das Publikum fernzu­halten bemüht war, was Sie ebenfalls leugnen und was doch wahr ist! Faßt man nun alle Ihre Berichtigungspunkte zusammen, so wird für den Leser die Konsequenz sich ergeben, daß das Brandmal der Lächer­lichkeit"( wenn man überhaupt nicht ein schärferes Charakteristikum an­wenden will) nicht das von Ihnen genannte Blatt, sondern Sie selbst trifft.

*) Durch einen bedauerlichen Jrrthum verspätet.

G. F.

Die Red. des ,, Sozialdemokrat."

Arnstadt  ( in Thüringen  ), 3. Dezember. Vergangene Woche wurde hier bei einem unserer Genossen gehaussucht, natürlich ohne Erfolg. Die Hochlöbliche suchte nach einem Flugblatt, dessen Verbreitern sie auf die Spur gekommen zu sein hoffte, fand aber nichts ,, Gemeingefährliches", als verschiedene Einzelexemplare des ††† Sozialdemokrat". Ein erfreu­liches Resultat für unseren braven Amtsrichter unb seinen Adjutanten.. Für diesmal mag es an diesem Pröbchen genügen; ein andermal mehr. Ein Rother von der Gera  .

Erfurt  , Anfang Dezember. Auch wir sehen uns veranlaßt, ein­mal das Organ in Anspruch zu nehmen. Zuerst lasse ich einen Situa tionsbericht folgen: Bei uns geht es jetzt am Ort recht lebendig her, und wir haben reichen Stoff und ein gutes Feld zu bearbeiten. Da wir nun hier längere Zeit nichts von uns hören lassen konnten, so be­schlossen wir, unsere Mitbürger einmal recht ordentlich zu überraschen, was denn auch wirklich geschah. Wir verbreiteten eines schönen Morgens in aller Frühe und gänzlich ungestört einige Tausend Flugblätter. Da­rob natürlich große Bestürzung und einige Stunden später gingen Polizei­beamte von Haus zu Haus, um die Blätter einzusammeln. Sonst wurden wir zunächst ungestört gelassen; als aber in allen thüringischen Lokal­blättern die Notiz stand, daß auch an anderen Orten solche Blätter ver­breitet worden, mochte es unserer Hochlöblichen doch zu arg sein. Die Miffethäter mußten unbedingt in Erfurt   steden. Es wurde also gehaus­sucht und zwar in so blinder Haft, daß uns ganz fern stehende Leute mit Schnüffelbesuchen beglückt wurden, selbstverständlich blieb die Kraft­anstrengung ohne Resultat. Zwar erlaubten sich die Herren das Ver­gnügen, von einem Behaussuchten mehrere Schriften nach dem Rathhause spazieren zu tragen, doch wurde Alles hübsch wiedergebracht. Uebrigens bemerke ich noch, daß bei den Haussuchungen die Polizei sich anständig betrug.

Am 4. d. M. hatten wir eine Versammlung, in welcher Genosse Hasenklever über Vagabondage und Normalarbeitstag referirte. Die Versammlung war, da der Referent öffentlich bekannt gemacht war, übervoll besucht und verlief musterhaft.

Nun will ich noch mit einigen Worten unserer hiesigen gegnerischen Lokalpresse gedenken. Zuerst die nationalliberale Thüringer 3eitung". Dieses nette Blatt sollte die Redaktion des Parteiorgans regelmäßig lesen können; denn was dasselbe schon an gemeinen Aus­fällen gegen uns geleistet hat, ist kaum glaublich. Vor einiger Zeit spielte sich in den Spalten dieses Blattes eine Polemit unserer Spießer über Ferienkolonien ab, welche von mehreren Leuten befürwortet, von anderen, die dafür im Winter Suppenkolonien wollten, bekämpft wurden. Schließlich hatte sich ein Gegner der Kolonien soweit verritten, daß er mit dem Geständniß herausplagte, weshalb er dagegen sei; nämlich, weil dadurch dem armen Kinde der Gedanke auf Gleichberechtigung komme, und nur sozialdemokratische Ideen in denselben genährt würden. Und diese Einsendung war von den vielen als eine der wichtigsten herausgegriffen worden( nach der eigenen Angabe der " Thüringer Zeitung").

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Recht eigenthümlich benahm sich die Thüringer Zeitung" bei den Stichwahlen in Hamburg   und Kiel  , da war ihr kein Bündniß zu schlecht, um nur die Wahl eines Sozialdemokraten zu verhindern. Höchst er­götzlich waren die Jammerartikel, als im Benningsen'schen Wahlkreise ein Fortschrittier dem nationalliberalen Kandidaten entgegengestellt ward. Da wurde z. B. gedroht, die Nationalliberalen würden sich das für an­dere Fälle merken u. s. w. Um aber allem Gewinsel die Krone auf­zusetzen, erschien nach der endgültigen Wahl des Fortschrittlers ein recht spaßiger Artikel in der Thüringer Zeitung" über die relative Majorität. Da wurde ausgeführt, die relative Majorität repräsen­tire doch immer die eigentliche Majorität, denn es wären doch die meisten Wähler gegen andere Parteien, welche beim ersten Wahlgang ihre Stim­men abgegeben hätten 2c. Freilich, wo es den Herren gerade paßt, da sind sie bei der Hand, unser Wahlsystem kritisirende Artikel zu schreiben, wäre ein Sozialdemokrat in der Stichwahl gewesen, die Thüringer Zeitung" hätte sich um nichts bekümmert. Der Gedanke an eine vernünftige Pro­portionalvertretung liegt natürlich nicht im Bereich des nationalliberalen Denkvermögens des Herrn Dr. Gerstel, Redakteur der Thüringer Zeitung". Als Stöcker sein bekanntes Fiasko in London   machte, schrieb die Thüringer Zeitung": nur die Sozialdemokraten hätten die Ver­sammlung gestört, anständige Leute seien nicht dagewesen. Wahrscheinlich versteht die ,, Thüringer Zeitung" unter anständigen Leuten nur National­liberale.

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Wir haben auch ein konservatives Blatt, die Thüringer Post", hier. Dieses Blatt hat jetzt fünf Artikel, überschrieben ,, Sozialdemokratische Ziele", gebracht. In diesen Artikeln fällt die Thüringer Poſt" mit einer wahren Berserkerwuth über Bebel's Buch Die Frau" und die Ziele der Sozialdemokratie her, so daß man wirklich bedauern muß, einem solchen Blatt für seine Schimpfereien nicht ordentlich in einem Lokalblatt heim­leuchten zu können. Die Thüringer Post" soll übrigens für ihre Dreiftig­keit, wenn irgend möglich, den Lohn noch bekommen.

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P. Mannheim, 7. Dez.( Revolutionäre Wanderbilder.) Als eifriger Leser des Parteiorgans, in welchem ich von vielen Rich­tungen aus Berichte über allerlei Vorkommnisse lese, möchte ich mir einige Worte erlauben, die meinen Genossen dienen und neue Kampfes­luft bereiten werden.

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In Nro. 42 des S.-D." steht ein Artikel ,, Nationalreichthum und Volksarmuth", an dem Beispiel Englands beleuchtet. Warum aber in die Ferne schweifen, wo das Gute" doch so nah liegt?

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Jeder, der längere Zeit in einem Großindustrie- Geschäft ist und, wie Schreiber dieses, eine Stellung" darin bekleidet, muß bei einigem Verstand auch Einsicht in Einnahme und Ausgabe desselben erhalten; und so möchte ich einige Punkte beleuchten, die zur Aufklärung über unseren Nationalreichthum", wenn auch in kleinerem Maßstabe, dienen können.

Nehmen wir zum Beispiel ein hiesiges Fabrikgeschäft an( der Name thut ja nichts zur Sache), in welchem von der Fabrikation, respektive von der Arbeitskraft der Arbeiterinnen folgendes Personal gut ist, er­nährt und erhalten wird:

4 Prinzipale mit einem Haushalt von 5 Herren, 7 Damen, 17 Kinder, 2 Gouvernanten, 15 Dienstmädchen, 2 Hausburschen, in Summa 48 Personen. Dieselben kosten nach ziemlich genauer Ermit­telung:

Obige 12 Herren und Damen" nebst 17 Kindern, durch­schnittlich pro Tag und Kopf bei ihren noblen Bedürf­nissen nur 5 Mark gerechnet, jährlich

2 Gouvernanten à 750( incl. Essen)

15 Dienstmädchen à 500

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2 Hausburschen à 750

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M. 52,925

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1,500

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7,500

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1,500

"-63,425

in Summa Drei und sechzigtausend vierhundert und fünfundzwanzig Mark Reichs­währung!

da die Lehren der Sozialdemokratie da und dort auch im Stillen ihr Gutes stiften.

Ein anderes Bild: Der 10 Jahre alte Sohn eines hiesigen Arbeiters wurde zum Buchhalter einer hiesigen sehr angesehenen Firma geschickt, um an denselben etwas abzugeben; im Hof überfiel ihn der Hofhund, warf ihn zu Boden und zerfleischte ihm den Rücken, infolge dessen der Knabe bettlägerig krank und ärztlich behandelt werden mußte; selbstverständlich waren die Kleider zerrissen. Auf energisches Borgehen des Vaters sandten die Heeren demselben zehn Mark als Ent= schädigung mit der Anweisung zu, ihnen zu unterschreiben, daß keine ferneren Ansprüche gemacht werden dürften. Selbstverständlich nahm der Vater dieses unverschämte Anerbieten nicht an und sandte die zehn Mark mit einer Klagedrohung zurück, erhielt aber seit der Zeit nichts mehr. Jezt bedauert er, daß er dieses Geld nicht, ohne zu unter­schreiben, behalten und dem Unterstügungsfond gewidmet hat. Gericht­liche Klage unterließ er leider auf Bitten seiner Frau.

Besagte Firma wurde s. 3. wegen Steuerdefraudation zu 180,000 M. Strafe verurtheilt, was sich der alte Chef so zu Herzen nahm, daß er plötzlich mit Tod abging.

Seht, Genossen, so gehts bei uns zu! Wollt ihr mehr hören, ich habe noch Stoff!

Mit sozialistischem Gruß

Ein stiller Revolutionär.

Briefkasten

der Redaktion: 7/ 9-27: Zwei Briefe über W. N. dankend erhalten. Nach Eintreffen des Schlusses werden wir dieselben in geeigneter Weise verwenden. J. D. in Szbg.: Nr 3 und 4 dankend erhalten. Verwendung demnächst. F. L. in Ldn.: In der letzten Nummer des ,, Telephon  " ist eine Briefkastennotiz für Sie enthalten. Ihre Einsendung Gen. in mußten wir wegen Raummangels vorderhand zurücklegen. Spremberg  : Plebiszit" kaufen wir uns in nächster Nr.

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Därmig:

der Expedition: B. B. B.: Bf. A. u. D. erh. Bkg. abgg. Auch Nota. Weiteres notirt. Bäff: Woher sollen wir wissen, ob sich der Lump gebessert hat? Werden zunächst Bs. benachrich­tigen. Nota folgt. Elberfeld  : Betr. Geschäft ist bereits verkauft. Ferd.: Cherchez la femmme! Er war übrigens in jeder hin sicht genügend orientirt und durchaus korrekt abgefunden, noch ehe Bf. fam, worüber Schriftliches vorliegt. -: Was ††† himmel kam, war durch uns veranlaßt. 3. meldete Absendung schon am 14. ds. Weiteres folgt. F. R. Hull  : Mt. 27,20 pr. Ab. 4. Du. u. Schft. erh. Sdg. u. Adr. besorgt. J. J.: Fr. 8,75 26. 1. Du. 84 u. Schft. erh. Fr. 3,85 d. Ufds. dkd. zugew. Allseits viel Glück und Gruß! v. d. Eider  : Mt. 100, à Eto. erh. Rothkäppler: Fr. 5,25 Ab. 1. Du. 84 erh. Roftet übrigens 20 Pfg. mehr, nämlich Mt. 4,30, was zu beachten! Ab. 1. Du. erh. Veilchenstein: K. 3ch: Fr. 2,- Mt. 150,- à Cto. erh. Ggrchg. v. Mr. 8, gutgebr. Adr. M. gelöscht. L. H. Buffalo: Fr. 9,35 Ab. u. Schft. erh. Adr. und Sdg. folgt. Von 4 Schafskopfspielern in Buffalo: Fr. 5,80 pr. Ufd. dkd. erh. Rother Hans: Mt. 31,10 f. Schft. erh. Duttg. in 45 soll allerdings Oft. heißen. 15 Fr. kosten übrigens Mt. 22,50 und nicht blos Mt. 18,-. Durch Naso: Fr. 1, für eine gewonnene Wette pr. Ufds. dkd. erh. Hansdampf: Fr. 6,- Frbg. i. B. Mt.-, 40 f. 1 Expl. S. erh. Der alte Rothe: Ab. 4. Du. erh. Weiteres erwarten It. Zusage. Alte Tannen: Mt. Mt. 10, f. Schft. erh. Poſtnachn. geht nicht. 7,- Ab. 4. Du. u. Schft. erh. Mt. 3,- d. Whlfd. dkd. zugew. Duttg. durch Mißverständniß verspätet. Schft. abgg. Tb. V. Charleford: Mr. 7,50 f. Schft. erh. Sendung abgegangen. Tourcoing  : Mt. 1,-

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f. 1 Elbfld. Nr. erh. Dtschr. Ver. W'thur: Fr. 18,- Ab. 4. Du. pr. Baar u. Ggrchg. erh. Schft. zc. abgesdt. Weiteres ist Sache des Landesausschusses. Cruzi F. R. E. a. R.: Mt. 40,- à Cto. erh. Hildesheim  : Mr. 8,- fix: Mt. 6,2 Expl. Abon. 1. Du. H. erh. pr. Ufd. dkd. erh. Hannover  : Mt. 2, gesammelt am Todtenfest v. - Hansen: Mt. 1,60 einigen Gen. im Andenken unserer großen Todten. Ab. 3. Du. Mle. erh. Gebr. Hmghs. St. Louis: Fr. 101,25 à Sto. erh. Lütticher  Liège: Fr. 58, à Cto. erh. Bf am 15/12 abgg. Schreinerfachverein: Fr. 2,- pr. Ufd. dkd. erh. Stbrg.: Mt. 50,- Ab. Dez. u. Schft. erh. Alter Hauschild: Mt. 9,- 3. u. 4. Du. D. u. Dez. W. erh. P. D. Alexandria  : Fr. 2,80 Ab. bis 1. Juni 84 Jungfeuer: Mt. 6, Ab. 1. Du. 84. erh. u. Schft. erh. Ende Rockeville: Fr. 5,05 Ab. 4. Du. u. Schft. erh. Bkg. folgt. Dtsch. Ver. Bern: Fr. 17,50 D. Lppa: Fr. 7,28 erh. Bf. erwartet. Ab. 4. Du. erh. Serlow: Fr. 2,50 durch H. erh. Wofür, erwarten Brandenburg  : Mt. 5,- für das Marrdenkmal dkd. erh. U. W. Seen: Fr. 2,50 für E. Dr. Wien: öwfl. 7, f. Schft. erh. Schft. erh.

Bescheid.

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M. a. J.

A. Jonas: N.- Y.: Fr. 4,13 Rest d. Porto 2c. Deposite d. Agfd. dkd. zugew. C. Efld.: Mt. 97,68 à Cto. Ab. erh. Ander­J. Hchs. N.- Y.: Fr. seits wurde dieser Betrag auch avisirt. Stimmt's?

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W. D. jr. D.: Mt. 1, à Cto. Ab. 1. Du. 101,25 à Cto. erh. erh. Dank für bd. Schft. unterwegs. 2. Nebg.: Mt. 11,25 pr. Ufd. dkd erh. Gracchus F.: Ist bereits verkauft. Nachr. an P. abgesdt. Rothe Fahne: Sie haben Recht mit d. 4. Du. Weiteres ist vorgemerkt.

Das Partei- Archiv

bringen wir unsern Genossen und Freunden wiederholt bringend in Er­innerung und werden demnächst das bisher eingegangene Brauchbare, Die Beauftragten. tatatogisch geordnet, quittiren.

Zur Agitation und als Weihnachtsgabe ganz vorzüglich geeignet, empfehlen wir:

Sozialdemokratisches Lesebuch.

Preis: Fr. 50. Mt.-, 40. Bei größeren Partien hoher Rabatt. Inhalt: Jacoby: Ziele der Arbeiterbewegung.- Parteiprogramm. Die zehn Gebote im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte.- Das Lied vom Brode. Demokratie und Sozialismus im alten Griechenland. Politisch und unpolitisch Belehrendes, Erzählungen, Gedichte, Bio­graphien u. s. w.

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Expedition des

Sozialdemokrat"

Holksbushandlung

Sottingen 3ürid.

W. Wißmann, Gastwirth, aus Hamburg  , am 3. November 1880 ausgewiesen und jetzt angeblich in oder bei Stettin   niedergelassen, wird dringend ersucht, seine Adresse an Unterzeichneten zu senden. E. H. Szimmath, Schuhmacher. Greenpoint L. J., Aegle Street 156 New- York.

halle   zum Pfauen in Hottingen  

Maßen Zürich   Dienstag, 25. Dezember, Abends 6 Uhr, in der Konzert­Weihnachtsfeier der deutschen   Sozialisten

Es wird mancher Unerfahrene über diese Ausgaben gerechter Maßen erstaunen, jedoch ein besser Eingeweihter wird dieselben noch zu gering finden; wenn man Theater, Konzert, Kostüme, Bäder und Sonstige Gel üste dieser Großindustriellen einberechnet, so würden vielleicht 80-100,000 Mark für diese 6 Haushaltungen kaum ausreichen, abgesehen davon, daß gewisse Dienstboten auch noch sonstige Aus= gaben kosten, oder doch angeboten bekommen, wovon mir schriftliche Beweise zugefallen sind.

Nehmen wir nun an, daß dieses Geschäft fünfzig Arbeiterinnen be= schäftigt, so sind diese also genöthigt, nur um diese sechs Haus­haltungen zu füttern, mit ihren Arbeitskräften, d. h. mit ihrem Schweiß und Blut jede ca. 2000 Mart Werth zu schaffen, wofür ihnen dann der Durchschnittslohn von ca. 300 Mart pro Jahr zu Theil wird, so daß also der Arbeitgeber 1700mal 50 85,000 M. aus den Knochen der Arbeiter heraussaugt. Dies ist aber mit Bezug auf dieser im

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bestehend in Prolog, Gesang, Festrede( gehalten von Brg. Rein= thal), Gabenverlosung zu Gunsten des deutschen Unterstützungs­fonds 2c., unter gefälliger Mitwirkung der Gesangs- und Turn­sektion des deutschen   Arbeitervereins.. Entree à Person 20 Cts. Die Genossen mit ihren Familien, sowie alle Freunde der Arbeiter­sache ladet zu zahlreichem Erscheinen ein Der Lokalausschuß. NB. Geschenke zur Gabenverloosung bitten wir bis Montag Abend bei J. Bed, Kuttelgaffe 3, Zürich  , oder 2. Tauscher, Casinostraße 3, Hottingen  , abzugeben.

Samstag, 22. Dezember, Abends 8

Bauernfänger, was in Big ole imen verdient" wird, das bleibt Zürich   Birthschaft Bed, sum hringer Uhr, im der

selbst einem, besser Angestellten" verborgen. Man könnte mir hier nun einwenden, daß ja diese Herren auch das Kapital dazu hergeben. Ganz richtig; aber woher st a mmt dieses? In letter Instanz stets aus den Kräften und dem Wirken der Arbeiter. Angenommen, diese 85,000 Mark würden nur einmal den betreffenden Arbeiterinnen über­lassen, würde nicht Jede im Stande sein, sich ein besseres Daheim zu schaffen? Werden nun solche Ausbeuter auch noch durch ihre unter­gebenen Helfershelfer unterstützt, so fällt die Rechnung noch schlimmer für die Arbeiter aus. Glücklicherweise ist dies nicht immer der Fall,

Geschloffene

Versammlung der deutschen   Sozialisten.

Wichtige Traktanden.

Da diese Versammlung die letzte dieses Jahres ist, so werden die Genossen um Entrichtung der restirenden Beiträge er­ Der Lokalausschuß  . sucht.

Schweizerische Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .