shab thun, und auch keine Arbeitslust, da das Auflösungsgespenst ihn aus r zuge einer Angst in die andere wirft.

Die Sozialistengeseztommission hat gestern alle Amen­dies dements, und schließlich das ganze Gesetz mit 10 gegen 10 Stimmen berworfen, nachdem Herr Windthorst emphatisch erklärt hatte, das Sert Zentrum werde sich durch seine Anträge und Voten in der Kommission che di nicht binden lassen, und behalte sich ausdrücklich eine Stag veränderte Stellungnahme im Plenum vor. Das kann Romite nur bedeuten, daß der Kompromiß in bester Vorbereitung ger Bei ist. Die zweite und entscheidende Lesung wird Ende der nächsten Is vor Woche stattfinden, wahrscheinlich Donnerstag. Unsere Genossen werden etwa auf Posten sein.

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Bravo! Die Auflösung des Reichstagsvoraus Tages gejezt, daß es, noch dazu kommt, was nach neueren Nachrichten sehr zu Bofje bezweifeln ist wird unsere Parteigenossen in Sachsen  , schreibt als bi man uns dort, vollkommen vorbereitet finden. Sonntag den 27. April hielten unsere sächsischen Genossen eine sehr gut besuchte Landesversamm­stemm lung ab, auf welcher von 23 sächsischen Wahlkreisen 22 vertreten waren, ürzun außerdem das Herzogthum Sachsen- Altenburg. Eine ähnliche allgemeine Bertretung ist auf früheren Landesversammlungen nie vorgekommen. tenlo Das Hauptthema der Verhandlungen bildeten die Reichstagswahlen stinkt und wurden nach vierstündiger Berathung folgende Kandidaturen fest­Arbeit gestellt: 1. Wahlkreis Zittau  : Pflaum Dresden  ; 2. Wahlkreis Löbau  : ach Reller- Görlik; 3. Wahlkreis: Baußen- Kamenz  : Kaden- Dresden  ; 4. Wahl­ist freis: Neustadt- Dresden  : Kaden- Dresden  ; 5. Wahlkreis: Altstadt- Dres­

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den: Bebel- Borsdorf; 6. Wahlkreis: Dresden- Land( Plauenscher Grund, Wilsdruff   2c.): Horn- Löbtau; 7. Wahlkreis: Großenhayn- Riesa  : Geyer­bracker Großenhayn; 8. Wahlkreis: Pirna   Königstein  : Peters- Dresden  ; , tein 9. Wahlkreis: Freiberg  : Kayser- Dresden  ; 10. Wahlkreis Döbeln  - Wald­enschen heim: Kayser- Dresden  ; 11. Wahlkreis: Wurzen  - Grimma  : Rögel- Wurzen; niß de 12. Wahlkreis: Leipzig  - Stadt: Bebel  ; 13. Wahlkreis Leipzig- Land: zwei a felb Randidaten in engerer Wahl dem Wahlkreis zur Entscheidung überlassen); feine 14. Wahlkreis: Frohburg  - Penig  : Müller- Meerane  ; 15. Wahlkreis: Mittweida  - Burgstädt  : Volmar; 16. Wahlkreis; Chemnitz  : Geiſer; 17. Wahlkreis: Glauchau  - Meerane  : Auer- Schwerin; 18. Wahlkreis: uftriel zwing Zwickau  - Crimmitschau  : Stolle- Gesau; 19. Wahlkreis: Stollberg- Lugau  : Liebknecht  ; 20.' Wahlkreis: 3schopau- Marienberg  : Geyer- Großenhayn; t. Ma 21. Wahlkreis: Schwarzenberg- Annaberg  : Demmler- Geyer: 22. Wahl undhe kreis: Reichenbach- Auerbach: Müller- Reichenbach; 23. Wahlkreis: änkt d Plauen  - Adorf  : Rödiger- Gera  ; Herzogthum Altenburg: A. Heine- Halber­ildung ftadt. latoris

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Nach sechs Uhr Abends trennten sich die Genossen und reisten nach der ihrer Heimath mit dem festen Entschluß, Alles aufzubieten, um der Partei eine achtunggebietende Stimmenzahl und möglichst viel Siege zu Vet verschaffen. Natürlich hat die Hochwohllöbliche von der Zusammenkunft und ihrer staatsgefährlichen Thätigkeit nicht das geringste geahnt.

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Reichstagskandidaturen. Köln  : August Bebel  . Westhavelland: W. Hasenclever. Elberfeld  - Barmen: Friedrich Harms.

Raubmord und politische Verbrechen. Ist der Raubmord ein politisches Verbrechen"? Oder genauer: Kann der f fein Raubmord ein politisches Verbrechen" sein? Das ist eine Frage, die hm de mancher unserer Genossen in den letzten Jahren, seit der sehr unpolitische ftach Spizbube Ganz in dem Organ des Hans Most die Lehre vom politischen Raub und Raubmorde proklamirte, sich vorgelegt und wohl ausnahmslos errsche ein auch mit Nein beantwortet hat. Der Instinkt des revolutionären Volkes cht ha von Paris  , das 1848 die unpolitischen Spitzbuben, welche die politische Gelegenheit zu unpolitischen Spitzbübereien benutzen wollten, erbarmungs­los niederschoß( so daß den großen unpolitischen Spizbuben, wie Roth­ schild   und Genossen, der Schreck in die Glieder fuhr)- hat die allein richtige Antwort gefunden.

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Indeß, so ganz einfach, wie Viele sich einbilden, ist die Sache doch nicht. Das wurde uns neulich recht klar im Theater bei der er Aufführung eines der berühmtesten, wenn auch nicht künstlerisch voll­örlit endetsten Stücke der deutschen   Bühne. Wir meinen ein Stück, welches, in ein um uns der landläufigen Ausdrücke der Literaturhistoriker zu bedienen, värtig den revolutionären Protest des Dichters gegen eine verrottete zeigers Staats- und Gesellschaftsordnung" bedeutete", und welcher ,, revolutionäre Protest" dadurch zum Ausdruck kam, oder darin bestand, daß der Held Kais des Stückes Räuber wird. Wir meinen natürlich die in tyran­r nim nos", den Tyrannen in's Gesicht geschleuderte Jugenddichtung des, mit mit de gemeinen Verbrechern sicherlich nicht sympathisirenden Stuttgarter   Karls­ptsächt schülers Friedrich Schiller  . Jedenfalls lehren uns die Räuber" ge. D trogalledem wohl Schiller's populärstes Drama daß es ein Gebiet gibt, auf welchem gemeine" und politische Verbrechen einander snahm streifen, und sehr leicht mit einander verwechselt, ja mitunter gar nicht unterschieden werden können.

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icht Was übrigens von der tugendhaften Entrüstung zu halten ist, welche seh die gute Gesellschaft" ob der Anwendung von Raub, Diebstahl und n Fa Betrug zu politischen Zwecken zur Schau trägt, dafür finden wir in der legten Nummer der hochanständigen Münchener( früher Augsburger) Allgemeinen" ein klassisches Beweisstück.

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In einem Artikel ,, Deutschland   und Südamerika  " wird da Bismarck  bis in den Himmel erhoben, weil er die Regierung des Generals aufhör Iglesias über Peru   zuerst anerkannt habe und damit den Vertrag mit desselben mit Chile  , durch den die den peruanischen Gläubigern seiner tsrefo Beit offerirten Unterpfänder denselben entzogen werden oder zu illuso­ du rischen Garantien herabsinken." Mit anderen Worten, Deutschland   aner= este fennt eine Unterschlagung verpfändeter Werthstücke.

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Uns, die wir natürlich keine Veranlassung haben, die Anwälte der englischen   und franzöſiſchen   Finanzbarone zu spielen, die den Peruanern ehin i gegen gutes Unterpfand und wahre Wucherzinsen Geld vorgeschossen, d die uns Kommunisten, die wir seinerzeit auch sehr kurze Abrechnung mit den Molt Staats- 2c. Gläubigern halten werden, uns kann es natürlich ganz gleich artei sein, ob diese Herren das Nachsehen haben oder nicht. Aber die gut bürgerliche, die Heiligkeit des Eigenthums über Alles hochhaltende All­gemeine", was sagt sie dazu?

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Sämmtliche spanischredende Republiken wird dieses Ereigniß sehr zu Gunsten Deutschlands   stimmen; denn obwohl die meisten derselben für Chile   durchaus keine freundschaftlichen Gefühle hegen, so ist doch ihre Abneigung gegen europäische Intervention noch größer, besonders wenn eine Intervention die Eintreibung alter Schulden zum Zwecke hat. Es ist dies zwar kein sehr günstiges Zeugniß für ihre moralischen Anschauungen, in diesem Falle haben wir aber Völker wie Individuen zu beurtheilen und sie zu nehmen, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten."

Natürlich, denn die Sanktionirung ihrer Kreditschwindeleien durch die deutsche   Reichsregierung ist nicht nur die Ursache, daß Guillermo ( Wilhelm) und Bismard" an Popularität dort sehr gewinnen" werden, sondern diese Popularität wird auch den deutschen   Geschäftsleuten in diesen gesegneten Raubftaaten zu Gute kommen. Und wenn das Ge­schaft" in Frage kommt, dann ade ihr schönen Grundsätze unseres Hoch­zivilifirten Zeitalters! Dann ist die Santtionirung eines gemeinen Raub­zuges ein neuer Beweis von dem großen Scharfblick unseres Reichs­

ndliche Berathu 1, hatt tanzlers ,,. ift at Also zu lesen in der Münchener Allgemeinen Zeitung ,," vom dritten erung Mai Eintausendachthundert vierundachtzig! on, w Soz beenbitte arbeit

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Von

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hilft keine Begeisterung": Der Hunger erstickt die Begeisterung und beugt den kräftigsten Nacken.

Entmuthigt find aber die österreichischen Genossen nicht, sie haben aus ihrer Niederlage die Lehre gezogen, daß ohne Organisation im Klassenkampf, wie überhaupt in dem Emanzipa­tionskampfe des Proletariats fein Sieg möglich ist; und diese Lehre ist das Opfer, die der Streit gekostet hat, wohl werth! Die für die Streitenden eingelaufenen Gelder werden denjenigen, für welche sie bestimmt waren, trok der Beendigung des Streits zugehen, da es viel Elend zu lindern und viele Gemaßregelte zu unter­stützen gibt!

-

Die industrielle Frauenarbeit nimmt wie überall' so namentlich in England, immer mehr überhand. In der Baum= wollindustrie waren nach den letzten drei Volkszählungen bes schäftigt:

Männer Frauen

Arbeiter überhaupt

1861:

202,540

264,166

466,606

1871:

192,881

286,258

479,139

1881:

189,661

310,364

500,025

Die Vermehrung der Arbeitskräfte vollzog sich, wie man sieht, ledig­lich zu Gunsten der Frauenarbeit, ja noch mehr, die männlichen Arbeits­kräfte werden nach und nach ganz ausgemerzt. In anderen Industrien ist das Verhältniß vielfach noch ungünstiger.

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Man sieht, welche Bedeutung die Frauenfrage" für die Arbeiter­bewegung hat eine ganz andere als für die sogenannten Frauen­rechtler!

-

,, Damit kann er nur mir gemeint haben", sagte einst Wrangel, als ein Schusterjunge hinter ihm Ochse!" rief. Ebenso schlau argumentirte am 22. April vor dem Halle'schen Schöffengericht der dortige Polizeirath von Holy. Angeklagt war nämlich der Tischlermeister Schmidt, neben anderen Sünden( Verbreitung des Sozialdemokrat" 2c.) das bekannte Gedicht der Ochs und das Morgen­roth" verbreitet zu haben. Mit der Anfangszeile des Gedichtes: ein wohlgenährter Vollblutstier, kann nur ich und der Herr Polizeikommissar Große gemeint sein, rief Herr von Holy mit Em­phase aus, worauf der Vertheidiger replizirte, daß weder auf Herrn von Holy noch auf Große das Wort wohlgenährt" paffe. Dies mag durchgeschlagen haben, denn sonst war die Sache in der That kritisch. Genosse Schmidt ward zu 50 Mark Geldbuße eventuell 10 Tagen Gefängniß verurtheilt. Als Belastungszeuge hatte u. A. ein Arbeiter, der Tischler Otto Wolf aus Eisleben   fungirt und be= hauptet, er sei von Schmidt, der Wertführer ist, entlassen worden, weil er nicht habe Sozialdemokrat werden wollen. Ein recht braver Kerl, dieser zahme Wolf!

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Ehren Bley in Frankfurt am Main   hat sich in einem Beleidigungsprozeß, der sich jüngst dort abspielte und dessen Held er natürlich als Antläger- in Bezug auf unser Blatt den Aus­druck ,, Revolverpresse" erlaubt. Das ist so ziemlich das Infam ste, was man einem Blatt nachsagen kann, denn mit diesem Titel werden diejenigen sauberen Organe bezeichnet, die mittelst Drohungen aller Art Geldgeschenke 2c. von Privaten erpressen.

Wer die Verhältnisse von Frankfurt   einigermaßen kennt, wird daher begreifen, weshalb dieses Wort aus dem Munde eines Bley uns absolut nicht beleidigen fann.

Streifs. Der Streik der Bauhandwerker in Leipzig  dauert fort und ist daher Zuzug unbedingt fernzuhalten. Auch der Streik der Berliner   Tischler ist noch nicht beendigt, worauf gleichfalls Rücksicht zu nehmen.

Unterstüßungen für Erstgenannte sind an Aug. Stamm, Leip zig, Preußergäßchen 5, für Lettere an Gustav Roedel, Berlin   S. W. Adalbertstr. 24 IV. zu senden.

Achtung! In Kopenhagen   ist ein Streik der Schuh= macher ausgebrochen, es geht baher the dringende Bitte an alle Fachgenossen, Zuzug unbedingt fernzuhalten.

Alle arbeiterfreundlichen Blätter sind gebeten, hiervon Notiz zu nehmen.

- Desterreich. Der neuesten Nummer unseres Bruderorgans ,, Wahrheit" liegt ein Flugblatt an die Arbeiter Desterreichs bei, welches in trefflicher Weise die Stellung der österreichischen Sozialisten zu den politischen und wirthschaftlichen Tagesfragen( in letzterer Beziehung namentlich zur Frage des Normalarbeitstages) erörtert. Daß unsere österreichischen Genossen mit aller Energie für einen solchen ein­treten, ist selbstverständlich. Ueber die Frage, ob die Sozialdemokratie für Reformen eintreten soll, heißt es:

Zu Allem, was Menschen unternehmen, ist, wenn es gelingen soll, zweierlei nothwendig, das Wollen und das Können. Es mag Einer einen Stein, der im Wege steht, noch so heftig wegwünschen, derselbe wird sich nicht von der Stelle rühren, so lange die nöthige Kraft, ihn zu bewegen, nicht zur Hand ist. Aber auch die Kraft allein genügt nicht, es bedarf noch des Wissens, des Verständnisses, wie die Kraft anzuwenden sei. So ist das auch bei der Arbeiterklasse der Fall. Ohne Macht und Bil­dung wird es ihr nie gelingen, eine ausschlaggebende Stellung zu erlangen. Daß diese Bildung und diese Macht der Arbeiterklasse, als solcher, in Desterreich heute noch fehlen, darüber kann sich nur der täuschen, den die Macht der Phrase gefangen hält. Nur in den organisirten Arbeitern sind heute diejenigen Vorbeding­ungen vorhanden, deren es bedarf, wenn sie ihr Ziel erreichen sollen: die Abschaffung des Lohnsystems und dessen Ersetzung durch den planvoll organisirten sozialdemokratischen Wirthschaftsbetrieb. Die weitaus größte Zahl der Arbeiter Desterreichs ist aber heute noch nicht organisirt, stumpf und indifferent leben sie dahin, hie und da vielleicht zu einer Verzweiflungsthat sich aufraffend, um dann wieder in ihren früheren Stumpfsinn zurückzufallen."

-

,, Die Sozialdemokratie ist eine Partei, nicht eine Sekte, sie appellirt an das Volt, nicht an die Verschwörer. Darum verlangen wir Koalitions- und Preßfreiheit, darum verlangen wir den Normal­arbeitstag und das allgemeine Wahlrecht. Wir wissen es sehr wohl und haben es stets erklärt, daß diese Reformen blos Palliativmittel sind, daß sie die soziale Frage keineswegs lösen. Aber was diese Reformen ermöglichen, das ist die Aufklärung und Organisation der Massen, und ohne diese gibt es teine Lösung der sozialen Frage."

Dann heißt es an einer anderen Stelle:

,, Es gibt eine Schaar wohlmeinender und verständiger Männer, die das anerkennen, aber einwenden, daß wir das allgemeine Wahlrecht 2c. doch nicht bekommen, außer durch eine Revolution; die so denken, unterschäzen die Macht, welche die Arbeiterklasse heute schon besitzt. Sie ist heute bereits schon ein politischer Faktor, mit dem man rechnen muß, dessen Unzufriedenheit Furcht einflößt, dessen Kraft man gerne gegen den Gegner ausspielt. Keine wichtige Neuerung kann sich heute im Staatsleben vollziehen, ohne Konzes= sionen an die Arbeiter."

,, Es sind heute nicht nur die Arbeiter allein, welche die herr­schenden Klassen bedrohen, sondern ebenso das Kleinbauern- und Kleinbürgerthum. Diese beiden Stände werden immer gewalt­thätiger auftreten, je mehr der Zersegungsprozeß fortschreitet, dem fie gegenwärtig erliegen. Aber während die Arbeiter den Fort­schritt repräsentiren, stellen diese beiden Stände den Rückschritt dar, dem Kleinbauern- und Kleinbürgerthum handelt es sich um 3er= stückelung der heutigen Kapitalien, dem Lohnproletariat um Zentra lisation derselben, dieses muß vor allem aufbauend, organisirend wirken, wenn es zur Macht kommt, jenes kann nur zerstören, das hat es in Zala  - Egerszeg deutlich bewiesen. Nicht die Geburtswehen einer neuen, sondern die Todeszuckungen einer alten Gesellschaft sind es, die sich in den Judenhezen Ungarns   offenbaren." Diese Judenhezen aber, führt das Flugblatt weiter aus, werden statt abzunehmen sich wiederholen und schließlich allen Besigenden gelten. Die nächste amerikanische   Krisis wird den Kleinbauer nnd Handwerker in Ungarn   und Desterreich vollends erdrücken und damit wahrscheinlich das Signal zu einem allgemeinen Aufstande abgeben. Alsdann wird es sich erst zeigen, von welcher Bedeutung die Organisation der Arbeiterklasse

Die Arbeitseinstellung in Böhmen   ist nun endgiltig die Wernstadter Arbeiter haben sich dem Joch wieder Ifstas fügen, und in die Fabrikbastille zurückkehren müssen. Es ist die alte schrau Geschichte: Der Hunger thut weh, und in der kapitalistischen   Muster­auf Ba gesellschaft ist dafür gesorgt, daß der Lohnarbeiter nicht mehr verdienen" fann, als zum Leben von der Hand in den Mund nothdürftig ausreicht. vatgef " Burücklegen" und" Sparen" kann, trotz der Ammenmährchen der g Sparapostel, in 999 Fällen unter 1000 nicht die Rede sein; und sobald Verdienst" aufhört, fängt die Noth an. Ein paar Tage lang gibt der Krämer Kredit, ein paar Tage lang hilft man sich durch die impro­bisirten Unterstügungsspenden gutherziger Mitproletarier, die in Arbeit unserse befindlich sind; ein paar Tage lang hilft der gute Freund" in dem Leihhaus bis das letzte halbwegs anständige Möbel- und Kleidungs­versetzt" ist. Und dann fängt der Hunger an. Je nachdem der Mágen dran gewöhnt ist, hälts der Eine etwas mehr oder weniger lang aus als der Andere. Das etwas mehr oder weniger" sind aber aber auch höchstens ein paar Tage. Der Anblick der sorgenden ab­gehärmten Frau, der hungernden Kinder, bändigt die Tapfersten. Da zu einer zielbewußten sozialdemokratischen Partei ist.

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Das Flugblatt ist frisch und energisch geschrieben, nicht provo katorisch, aber ermuthigend und anfeuernd, ein erfreuliches Zeichen, daß unsere Genossen, weit entfernt, die Flinte ins Korn zu werfen, unent­wegt das Banner hochhalten. So ist's recht!

Die Nordbahnfrage" beschäftigt jetzt in Desterreich alle Gemüther. Verstaatlichung oder Verlängerung der Privilegien dieser in den Händen der höchsten Finanzaristokratie befindlichen Bahn, das ist das Streit­objekt, um welches das Publikum sich ereifert. Im Großen und Ganzen kann es dem Volfe eigentlich gleichgültig sein, ob es von Privatwegen oder von Staatswegen geschunden wird, das darf die Sozialdemokratie aber nicht abhalten, gegen die Privilegirung einer schamlosen Ausbeuter­flique, wie es die Nordbahngruppe" ist, energisch Stellung zu ergreifen, namentlich da keine einzige der österreichischen Parteien, von den Kleris kalen bis zu den" Demokraten  " es wagt, dieser allmächtigen Ge­sellschaft, deren Mittelpunkt Rothschild ist, ernsthaft zu Leibe zu gehen.

Hurrah! Ungarn   hat den Normalarbeitstag. Das ungarische Ab­geordnetenhaus hat bei Berathung des Gewerbegesetzes die Bestimmung angenommen, daß der Arbeitstag höchstens 16 Stunden dauern dürfe. Man bedenke, sechszehn Stunden"! Warum nicht gleich, frägt die Wahrheit", 24 Stunden?

In Wien   und Pest dauern die Verhaftungen von Anarchisten und Solchen, welche die Polizei dafür hält, fort. Der Schneider Alex. Brezina wurde wegen Verbreitung eines Flugblattes ,,, An die Anar­chisten" betitelt, zu einem Jahre schweren Kerkers ver= urtheilt!

Der Prozeß Stellmacher wird, heißt es, deshalb so in die Länge gezogen, weil Stellmacher im Gefängniß in einer Weise mißhandelt worden ist, daß er absolut vernehmungsunfähig ist. In Desterreich ist Alles möglich.

Auf Wunsch berichtigen wir hiermit eine seinerzeit durch die deutsche Presse gelaufene Notiz, daß die aus Wien   ausgewiesenen Ar­beiter Paul Engelmann( Spengler) und A. Her get keine An­archisten sind.

- Frankreich  . Die Gemeinderathswahlen in Paris  sind im Großen und Ganzen so ausgefallen, wie wir in voriger Nummer bereits andeuteten, sie dokumentiren einen erheblichen Fortschritt des Sozialismus in der französischen   Hauptstadt. Von 14,000 Stimmen im Jahre 1881 hat sich die Zahl der für ausgesprochene sozialistische Kan­didaten Votirenden auf nahezu 40,000 vermehrt( der ,, Cri du peuple" zählt 38,929). Das ist unter den schwierigen Umständen, mit denen die flaffenbewußten Sozialisten in Paris   zu kämpfen haben, ein glänzender Erfolg, zu dem wir ihnen von Herzen Glück wünschen.

Gewählt ist im ersten Wahlgang nur Chabert, und zwar im 19. Arrondissement. Chabert, Graveur, ist einer der hingebendsten Sozia listen von Paris  ; er gehört zu denen, die zuerst nach dem Fall der Kommune die Fahne des Sozialismus wieder erhoben, zu einer Zeit, wo die Masse der Arbeiter noch so eingeschüchtert war, daß sie von Sozialismus überhaupt nichts hören wollte. Er war auch Mitglied der zur Wiener   Weltausstellung gesandten Arbeiterdelegation.

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Joffrin hat im ersten Wahlgang nicht ganz die absolute Majorität erhalten. Er steht mit 2,573 Stimmen dem Radikalen" Simoneau gegenüber, der 2097 Stimmen erhielt, und wird im zweiten Wahlgang sicher durchdringen.

Jm 20. Arrondissement( Belleville  ) steht Duma y mit 2492 Stimmen dem Radikalen Braleret( 3543 Stimmen) gegenüber. Da die Oppor tunisten den Ausschlag geben, so ist auf einen Sieg leider wenig Hoff­nung. Aehnlich verhielt es sich im 13. Arrondissement( Quartier Coule barbe), wo der Sozialist Simon Soëns die zweitgrößte Stimmenzahl erhalten.

Die bisher Genannten gehören sämmtlich dem sozialistischen   Arbeiter­verband an, der, wie vorauszusehen war, das Gros der sozialistischen  Stimmen auf seine Kandidaten vereinigte.

Jm Duartier Père Lachaise   des 20. Arrondissements hat der Kandidat der letztgenannten Richtung, Rèties, 1566 Stimmen, der se ialistische Revolutionär Vaillant( Blanquiſt), für den auch die Guesdisten eintraten, 1571 Stimmen erhalten. Vereinigen sich beide Richtungen bei der Stichwahl, so ist der Sieg eines Sozialisten zweifel­los, da der nächste Kandidat, der ,, raditale" Opportunist 2e pelletier nur 1119 Stimmen erhielt.

Jm 15. Arrondissement( Duartier Javel) ist gleichfalls ein Sieg der Sozialisten bei der Stichwahl in Aussicht. Der sozialistische Revo­lutionär Chauviére( Blanquist) kommt mit dem Radikalen Curé in Stichwahl, wobei ihm zweifelsohne die Stimmen des Kandidaten des sozialistischen   Arbeiterverbandes zufallen werden.

Somit dürfte der Sozialismus im nächsten Gemeinderath drei oder vier erklärte Anhänger zählen, statt, wie bisher, nur einen.

Das ist eigentlich noch sehr wenig für eine Stadt wie Paris  , sollte man meinen. Es darf aber nicht vergessen werden, daß unter den Radikalen eine ganze Anzahl gleichfals auf ein sozialistisches Programm gewählt sind, darunter Leute, die schon unter dem Kaiserreich auf der Bresche gestanden, oder wie Amourour( Vertreter von Charonne), Mit­glieder der Kommune waren, sich im Großen und Ganzen korrekt ge= halten und gewissermaßen die Tradition" für sich haben. Sie sind auch keine eigentlichen Bourgeoisrepräsentanten; was sie von uns scheidet, ist, daß sie den letzten Schritt noch nicht gethan, nicht jede Verbindung mit den radikalen Bourgeoiselementen, mit denen sie so lange zusammen­gekämpft, abgebrochen haben.

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Diese Elemente, die intransigenten"( Unversöhnliche), sind in dem radikalen Paris   noch ziemlich stark; sie haben, wie gesagt, die Tradition für sich, und ihre Existenz muß man in Betracht ziehen, wenn man die Erfolge der Arbeiterpartei schätzen will.

Aus der Provinz liegen bis zur Stunde die Nachrichten nur spärlich vor. Im Allgemeinen scheinen die Sozialisten unterlegen zu sein, aber mehr Stimmen als bisher auf sich vereinigt zu haben.

Rußland. Gut gibt Muth! Kaum hat ,, Väterchen" das preußische Geld, das seinen Bankrott für einige Monate aufhalten soll, im Säckel, so fühlt es sich wieder obenauf und trampelt um so frecher auf seinen geliebten ,, Reußen" herum. Verhaftungen über Verhaftungen werden vorgenommen und namentlich müssen die mißliebigen Journalisten daran glauben mißliebig ist natürlich jeder, der nicht unbedingt in Tolstoi's Horn bläst. Eines der unverschämtesten Stückchen, ein Faustschlag sozus sagen ins Gesicht der russischen Gesellschaft, ist das Verbot der Vater ländischen Memoiren", der zweitbedeutendsten russischen Revue, deren Hauptmitarbeiter der berühmte Schtschedrin( Saltykoff) war. Diese Revue war dem russischen Despoten und seinen Handlangern natürlich längst ein Dorn im Auge, denn die Satiren Schtschedrin's verfehlten nie ihr Ziel, aber dennoch nahmen sie bisher Anstand, ein so angesehenes Blatt zu unterdrücken. Daß sie es jetzt doch thun, zeigt, wie gespannt die Verhältnisse in Rußland   sind, und daß ein russischer Korrespondent des Cri du Peuple" nicht Unrecht hat, wenn er für die nächste Zukunft eine Wiederaufnahme der Aktion von Seiten der Revo­lutionäre in Aussicht nimmt.

Wie wacklig es in Rußland   steht, beweisen auch die vielen Verhaf tungen im Militär, namentlich in der Artillerie. Bekanntlich sind die Kanonen der letzte Grund der Könige", wo dieser Grund aber nicht einmal Stich hält, da steht die Sache sicher schlimm.

Amerika. Unser Leitartikel in Nr. 13 Soziale Reformen" scheint den ,, Chicagoer Vorbote" nicht wenig verschnupft zu haben, denn als Antwort erhalten wir von ihm verschiedene Liebenswürdigkeiten an den Kopf geworfen, zu deren geringsten der wohlgemeinte Rath" gehört, in Bezug auf Alles, was drüben passirt, uns jeden Urtheils hübsch zu enthalten.

Wir bedauern, von diesem Rath keinen Gebrauch machen zu können; wir werden vielmehr nach wie vor auch über die auswärtige sozialistische Bewegung mit unserer Meinung nicht hinter dem Berge halten. Deshalb hat noch Niemand das Recht, von Rom   in Zürich  ", von Keßerver= folgungen" u. s. w. zu reden. Zwischen Roms Taktik: Jede abweichende Meinung, möglichst zu unterdrücken, sie wo das nicht möglich ist, zu verfegern, sowie ich überall als verfolgt, verkannt 2c. aufzuspielen, wo seine Unfehlbarkeit nicht unbedingt herrscht, und dem fonsequenten Eintreten für seine Ueberzeugung besteht ein sehr großer Unterschied. Es thut uns leid, die Beobachtung machen zu müssen, daß dem Vorboten" das Verständniß hierfür, sowie für den Werth einer aufrichtigen Polemik allmälig ganz abhanden gekommen zu sein scheint.

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