stufen der jetzigen Thiere zu sein schienen, störte sie die gang und gäben Jdeen ein wenig. Die Gelehrten, die wie der große Naturforscher Agassiz   annahmen, daß jede bestehende Art eine verkörperte Jdee der Gottheit" sei erklärten daher, daß die Pterodaktylen und die anderen fossilen Thiere prophetische Typen" seien.

Die Jdee des Urtypus", sagte der Anatom Owen, hat sich auf unserem Planeten lange vor dem Erscheinen der Thierarten, die ihr als Beispiel dienen sollten, in Fleisch und Bein und in verschiedenen Formen gezeigt.*) Die prophetischen Typen des Agassiz   und die Urtypus- Jdee. von Owen, die sich in aufeinanderfolgenden und unvollkommenen For­men manifestiren, ehe sie zu ihrer Vollendung im jetzt lebenden Thiere gelangen, sind in letter Instanz nur eine hochtrabende Umschreibung der plumpen, aber naiven Erklärung des vorigen Jahrhunderts. Gott  , sagte man damals, hat die thierischen Formen erst modellirt und hinterher belebt, die fossilen Erscheinungen waren die nicht belebten und verworfenen mißglückten Modelle. Hienach sind die fossilen Erscheinungen ebensoviel Beweise von der Ungeschicklichkeit des Allmächtigen.

Die göttliche Schöpfungstheorie wurde immer lächerlicher, je mehr man sie anzuwenden suchte. Bernardin de St. Pierre, der in der ganzen Natur den Finger Gottes wiederfand, entdeckte, daß die Einschnitte bei den Melonen und Kürbissen eine Idee der Gottheit einschlößen: sie zeigten dem Vater an, wie er die Melone unter seine Kinder und den Kürbis mit seinen zahlreicheren Einschnitten mit seinen Nachbarn zu theilen habe.

Was für ein ausgezeichneter Philanthrop, dieser liebe Gott!

Mit dem Fortschritt der Wissenschaften treten immer zahlreichere und immer mehr Verlegenheit machende Einwände auf. Im Mittelalter diskutirten die Theologen mit derselben Würde und Tiefe, wie unsere Dekonomen die Harmonie der Interessen, die Frage, ob Adam einen Nabel gehabt. Gott  , sagten die Einen, kann nichts Unnüzes schaffen; da nun Adam von keiner Frau gezeugt war, brauchte er auch keinen Nabel, folglich besaß er auch keinen. Gott  , antworteten die Anderen, kann nichts Unvollständiges machen; hätte nun Adam keinen Nabel gehabt, so wäre er unvollständig gewesen, also besaß er einen. Rabelais  , der unvergleich­liche Spötter, läßt seine Trinker die Frage diskutiren, was zuerst er­zeugt worden sei, die Idee oder die Lust zu trinken. Die Theologen, die ebensoviel Zeit mit müssigen Fragen zu verlieren hatten wie unsere Dekonomen, würden indeß entsetzt gewesen sein, wenn sie die Zahl der unnügen Organe gekannt hätten, welche die Anatomie in dem mensch­lichen Körper entdeckt hat und über welche man hätte bis zum Schwarz­werden diskutiren müssen.

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In seiner Denkschrift über den Flügel des Straußen sagt St.- Hilaire: ,, Diese Verkümmerung des Gabelbeins ist deshalb nicht weggefallen, weil die Natur nie plötzliche Sprünge macht und stets Spuren eines Drgans zurückläßt selbst dann wenn es vollständig überflüssig ist sobald dieses Organ eine wichtige Rolle bei den anderen Arten derselben Familie gespielt hat. So finden sich unter der Haut die Spuren der Flügel des Rajuar; so erblickt man beim Menschen im inneren Augenwinkel eine Hautfalte, die man als Verkümmerung( Rudiment) der Nickhaut, welche viele Vierfüßer und Vögel besigen, erkannt hat."

Diese Organe, die beim Menschen rudimentär, weil unnüz( überflüssig), aber bei den Thieren durch den Gebrauch sehr entwickelt sind, sind eben­soviel Beweise dafür, daß der Mensch von diesen Thieren abstammt ( wohl richtiger: gemeinsamen Ursprungs mit ihnen ist. Die Red.), aber das Ererbte nicht im vollkommenen Zustand zu erhalten verstand, nicht zu erhalten vermochte.

zu thun haben und namentlich in den Reden des Reichskanzlers hand­greiflich hervorgetreten sind.

Wer unser Parteiorgan liest, wird daraus ersehen haben, daß das Resultat von uns nicht anders erwartet worden ist. Eine Partei, die allen übrigen Parteien ausnahmslos die politischen sowohl als die wirth­schaftlichen Existenzbedingungen zu entziehen bestrebt ist und deshalb folgerichtig alle übrigen Parteien ausnahmslos zu Feinden hat, muß auf Verunglimpfung, Unterdrückung und Aechtung gefaßt sein.

Wir halten es unter unserer Würde, durch feige Schmiegsamkeit die verachtungsvolle Duldung der feindlichen Parteien und Regierungen zu erkaufen. Wir wissen, daß unsere Kraft in unseren Prinzipien liegt, und daß jede Abschwächung unserer Prinzipien unsere Kraft schmälern würde.

Daß das Sozialistengesetz, dessen abermalige Verlängerung nun be­schlossene Sache ist, uns nicht vernichten wird, das weiß ein Jeder von Ihnen, wie ein Jeder von Ihnen weiß, daß das Sozialistengesetz wäh­rend seiner bisherigen Dauer unsere Parteiorganisation nur gekräf= tigt, die Ausbreitung unserer Prinzipien und unserer Jdeen nur ge= fördert hat.

Eine weitere moderne Wissenschaft, die Embryologie( Lehre von der menschlichen und thierischen Entwicklung) sollte noch seltsamere Thatsachen enthüllen. Die Spiritualisten haben dem schwanzlichen Anhängsel eine besondere Bedeutung beigelegt; das Fehlen dieses Schwanzes beim Menschen war das Zeichen der Superiorität( Erhabenheit) desselben. Jammervolle Superiorität, die an einem Schwanze hing! Einen Augen­blick standen sie schreckliche Angst aus, diesen kostbaren Beweis von der gött­lichen Abstammung des Menschen zu verlieren: Reisende versicherten, im Inneren Afrikas   Neger angetroffen zu haben, die Nyam- Nyam, die mit diesem eleganten und nüßlichen Anhängsel geziert waren; bei näherer Prüfung entdeckte man jedoch, daß dieser angebliche Schwanz nur Zier­rath war, den sie an ihrem Hinteren befestigten, gerade wie unsere schönen Damen es mit ihren Tournüren machen. Indeß hatten die Spiritualisten feine Ursache, sich zu freuen; die Embryologie wies nach, daß wenn der Mensch keinen Schwanz hat, dies daher rührt, daß er ihn verloren, nicht in der Schlacht, sondern im Mutterleib. Thatsächlich ragt im Mutterleib das Steißbein, gleich einem veritablen Schwanze, weit über die rudimentären Beine hinaus. Der Umstand, daß der Mensch, einige Partien des Körpers ausgenommen, unbehaart war, schien ihn von den Thieren auszuzeichnen; aber man weiß jezt, daß der mensch­liche Körper im fötalen Zustande bis zum 6. Monat mit einem stattlichen Felle bekleidet ist. Jedermann weiß heute, daß der Mensch, gleich dem Affen und dem Hunde, aus einem Ei, hervorgeht und daß er während seiner Entwickelung im Mutterleibe große Aehnlichkeit mit den anderen Thierarten aufweist, deren Entwickelungsphasen mehr oder minder voll­kommen wiederholt.

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Sozialpolitische Rundschau.

Zürich  , 21. Mai 1884.

Daß durch die Verlängerung des Sozialistengesetzes die Wahrschein­lichkeit eines friedlichen Verlaufes der großen sozialen Re­volution, innerhalb deren wir uns befinden und an der ausnahms­los alle Parteien mitarbeiten, wesentlich gemindert wird, das kann Niemand bezweifeln, der die menschliche Natur und die geschichtlichen Entwickelungsgesetze kennt. Die Verlängerung des Sozialistengesetes

( Rufe: Nicht lesen!)

darüber geben wir uns keinen Täuschungen hin bedeutet die Per= manenzerklärung der Prostriptionspolitik. Von Tag zu Tag wird es schwieriger werden, die durch das soziale Elend hervorgerufenen, durch gewissenlose Demagogen genährten, durch das Sozialistengeses aufgeftachelten Leidenschaften zu däm men und zu zügeln.

Die Jahrestage der blutigen Maiwoche rufen auch in uns die Erinnerung an die heroischen Kämpfe des Pariser Proleta­riats auf's Neue wach. Wir gedenken jener Braven, die mit Helden­fühnheit den Kampf aufnahmen für die Rechte des Volkes, für die soziale Emanzipation des Proletariats, wir gedenken der Opfer des von einer fanatischen Ausbeutergesellschaft inszenirten Massakres. Ihr Andenken stärkt uns zu weiterem Ausharren in unseren Kämpfen und ruft uns zugleich zu:

Lernet an dem Beispiel Eurer gefallenen Brüder!

( Glocke des Präsidenten.)

Vizepräsident Freiherr   von und zu Franckenstein: Ich muß den Herrn Redner doch unterbrechen und bemerken, daß es nach der Geschäftsordnung nicht erlaubt ist, zu lesen.

Abgeordneter Liebknecht  : Durch das Votum des vorigen Sonn­abends, welches heute bestätigt werden wird, hat die Majorität des Reichstages die Verantwortlichkeit für die Folgen der Zustände, die jetzt entstehen werden, auf sich ge=

nommen.

Für uns ist die Situation nicht verändert, wir werden fortfahren, den Weg zu wandeln, den die Pflicht uns vorschreibt, und wir werden nach wie vor alle unsere Kräfte daran segen, um den Sieg, welcher als naturnothwendige Frucht der gesammten sozial­politischen Entwickelung des neunzehnten Jahrhun= derts uns zufallen muß, möglichst bald an das Banner der Sozial­demokratie zu fesseln."

Unsere Pariser Genossen werden das Andenken der Kommunekämpfer diesmal in ganz besonderer Weise ehren. Das Komite zur Errichtung eines Denkmals für die gefallenen Kommunekämpfer hat beschlossen, sich diesmal nicht mit der Niederlegung von Kränzen 2c. zu begnügen, son­dern die Gräber mit dauernden Blumen, Strauchwerk u. s. w. zu be­pflanzen, und ladet die Besucher ein, für würdigen Schmuck in diesem Sinne mit zu sorgen.

An einer regen Betheiligung ist nicht zu zweifeln.

Die von Genosse Liebknecht am Schluß der dritten Lesung der Sozialistengesetvorlage verlesene Erklärung lautet in ihrem vollen Wortlaute:

ml. Das ,, Recht auf Arbeit  " macht dem Herrn Bismarck schon arge Kopfschmerzen; und wie gerne möchte er jetzt das in der Hize des Gefechts entfahrene" Wort zurückrufen! Doch der Pfeil ist von der Sehne geschnellt und der unvorsichtige Schüze kann ihn nicht mehr in seinem Laufe beherrschen.

,, Die Sozialreform ist da!" schrieben wir vor wenig Wochen( in Nr. 19), als wir den neuesten Handstreich des sozialdemagogischen Haus­meiers der Hohenzollern   voraussagten die Sozialreform ist da! Mag Bismarck   darunter verstehen, damit bezwecken, was er will. Sie ist da und durch keine Tücke, durch keine List aus der Welt zu schaffen. Ob es Bismarck   ernst ist oder nicht auch seine Lügen binden ihn an das Werk, das vollenden zu wollen und können er geprahlt hat; seine Lügen haben sich in Stricke verwandelt, die ihn fassen und die er nicht abzuftreifen vermag; und die Sozialreform, als deren Urheber er sich verherrlichen läßt, wird wider seinen Willen Wahr= heit werden, wie die Reformen der monarchischen Reformatoren des achtzehnten Jahrhunderts Wahrheit geworden sind durch die Re= volution!"

,, Meine Herren, zunächst habe ich dem Herrn Abgeordneten Richter zu erkären, daß seine Bemerkungen gegen meinen Freund Bebel durch­aus nicht mit den Thatsachen im Einklange stehen. Er irrt, wenn er glaubt, daß sich in unserer Partei eine sogenannte Sezession vollzogen habe. Von einer Sezession kann bei uns nicht die Rede sein. Wir haben ein festes Parteiprogramm, von dem wir nicht abweichen können. Wir sind aber nicht blos eine theoretische, sondern auch eine kämpfende Partei, und als solche bedürfen wir einer festen Parteidisziplin. Wer sich entweder dem Parteiprogramm oder der Parteidisziplin nicht unterwirft, gehört einfach nicht zur Partei. Zwischen Lehre und Handeln besteht bei uns kein Unterschied. Daß innerhalb der deutsch   freisinnigen Partei ein solcher Unterschied besteht, das ist es, was Bebel behauptet hat, und das ist durch die Ausführun­gen des Herrn Richter nicht widerlegt worden.

Nun, meine Herren, habe ich, da wir unmittelbar vor der Abstim­mung stehen und da wir Sozialdemokraten nicht die Absicht haben, uns weiter an der Diskussion zu betheiligen, im Namen unserer Fraktion folgende Schlußerklärung abzugeben.

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Ja, er ist an seine eigenen Lügen gebunden! Und hier gilt wieder bas Wenn Zwei dasselbe thun, ist es nicht dasselbe. Hätte irgend ein Hausknecht des Hausmeiers, ein Putt­kamer oder Bötticher oder Bödicker, das Recht auf Arbeit" proklamirt, so wäre das ohne weitere Folgen geblieben. Mit einem Fußtritt wäre der leichtsinnige Tölpel zur Kabinetsthüre hinaus, und das leichtsinnige Wort in alle Winde geflogen. Allein er selbst hat es ja gesagt, der große Otto, der Dedipus des neunzehnten Jahrhunderts, der das Räthsel der Sphing, genannt soziale Frage", im Handumdrehen gelöst, und die Menschheit von diesem entsetzlichen Alp zwar noch nicht befreit hat, aber zu befreien auf dem bestem Wege ist. Ein Sozialdemagog, der zufällig deutscher   Reichskanzler ist, kann nicht lügen, wie ein Sozial­demagog, der blos Bedienter dieses Reichskanzlers oder Hofprediger oder sonst eine katilinarische Existenz. Das Quod licet Jovi non licet bovi*), oder auch umgekehrt: Quod licet bovi, non licet Jovi**) was einem beliebigen Buttkamer, Stöcker oder Cremer erlaubt ist, das ist einem Bismarck nicht erlaubt.

Durch den Gang der Verhandlungen über dieses Gesetz und durch den Ausfall der entscheidenden Abstimmung ist es für jeden Denkfähigen flar geworden, daß die für Verlängerung des Sozialistengesetzes von dessen Urhebern und Freunden öffentlich geltend gemachten Gründe nicht die wahren Gründe sind,

( Rufe: Oho!)

und daß es sich dabei um politische und persönliche Macht= fragen handelt, die mit Sozialismus und Sozialistengesetz gar nichts *) Owen, Nature of limbs, 1849.

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wird. Für die Mühseligen und Beladenen geschieht seitens der soges Geste nannten Führer der sozialistischen   Partei nichts; und mehr als das ag kam jene Führer wollen auch gar nichts dafür thun, daß das Elend gemildert werde. Denn eben dieses Elend ist für sie die Bedingung, delnde unter der sie allein das Ziel, dem sie in Wahrheit entgegenstreben, Donn erreichen können. Sie brauchen eine unzufriedene Masse, um aus agt. derselben eine Oppositionspartei zu formiren, die sie nach Belieben lenken und ausnutzen können. Sie müssen sich daher bemühen, die Unzufriedenheit im Volke zu erhalten und anzuschüren.

Ein Gesetz, welches ein Recht auf Arbeit statuirt, wird den Führern der Sozialdemokratie eben so sehr ein Stein des Anstoßes sein, als es den Fortschrittlern die Herabminderung der Steuer­Exekutionen ist. Es entwindet ihnen die wirksamste Agitations­waffe.

Wir begrüßen jenen Antrag um dessentwillen, weil wir an den selben die Hoffnung knüpfen, daß er aufklärend auf die Masse der arbeitenden Bevölkerung wirken werde. Von der Seite, die sich nun seit Jahrzehnten mit verführerischen Worten an sie herandrängt, wird sie niemals Brod erwarten dürfen."

So die ,, Norddeutsche".

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Was versteht sie unter der Seite, die sich nun seit Jahrzehnten mit verführerischen Worten an die Masse der arbeitenden Bevölkerung wendet", und von der sie( nämlich die Masse) niemals etwas zu erwarten haben wird"? Wohl den Arrangeur der schlesischen Weberdeputation? Und den ,, Anwalt des armen Mannes"? Und den Befürworter des Rechts auf Arbeit"?

Lügen kann er wie diese, jedoch seine Lügen haben eine größere Macht, weil er selber eine größere Macht hat und hier in diesem Falle haben die bösen Sozialdemokraten ihn beim Worte genommen: He Bruder Otto! Du hast das Recht auf Arbeit proklamirt! Wenn Einer im Staate, hast Du die Möglichkeit der Verwirklichung! Hic Rhodus, hic salta!***) zeige, ob Du ein gemeiner Charlatan und Bauern­fänger bist oder der geniale Staatsmann, für den Du Dich ausgeben läßt, ob ein potenzirter Stöcker oder der Dedipus des neunzehnten Jahr­hunderts!"

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Je nun, wir haben ihm Gelegenheit gegeben, jeden Zweifel an seinen ehrlichen Absichten mit Stumpf und Stil auszurotten. Er muß uns dankbar sein. Jm Uebrigen beschäftigen wir uns nicht mit den Angstsprüngen der Norddeutschen". Wir wollen blos mittheilen, was die ,, Germania  " dazu schreibt: ,, Es gehört eine bewundernswerthe Reckheit dazu, den Bundes­rath und die Krone selbst für einen derartigen Gesezentwurf zu engagiren; als mildernder Umstand ist freilich die Erwägung zu betrachten, daß man nicht beim Wort genommen werden kann, weil der Reichstag   sich auf eine so unmögliche Gesetzgebung gar nicht einlassen wird. Im Uebrigen ist der Versuch der Nordd.", die Antragsteller mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, einfach als ver fehlt zu betrachten. Die Sozialdemokraten haben die Theorie des ,, Recht auf Arbeit  " unter den gegenwärtigen Staats- und abe er Gesellschaftsverhältnissen nicht proklamirt, sondern es ist das vom Ministertische geschehen. Es ist also Sache der Regierung, dies Wort in Brod zu verwandeln wenn nicht die Argumente des

Und aus dem Recht auf Arbeit haben sie eine Schlinge gedreht, an der er zappelt. Erst wollte er in seinem Leibblatt, der Norddeutschen", den fatalen Cosus todtschweigen. Während die übrigen Zeitungen den sozialdemokratischen Antrag schadenfroh dem Herrn Reichskanzler und seinem Organ unter die Nase hielten thaten Reichskanzler und Nord­deutsche, als wäre der unbequeme Antrag niemals gestellt worden.

Acht Tage dauerte diese Komödie der Verlegenheit, diese spaßhafte Todtschweigungs- Verschwörung, und dann konnten Bismarck   und sein Pindter es nicht länger aushalten.

In der Nummer vom 14. Mai machen sie einen grotesken ,, Angst­sprung" und bekunden das mangelnde Gleichgewicht ihres Geistes- und Gemüthszustandes durch folgende Expektoration:

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offiziösen Artikels auf sie zurückfallen sollen. Allzu scharf macht schartig."

Etwas grob. Doch das ist der Stil der Germania  ". Und jetzt wollen wir abwarten, was der Dedipus des neunzehnten hitglied Jahrhunderts thun wird.

Angenagelt ist er. Los soll er nicht kommen!

Der deutsche Reichstag hat, nachdem er am 10. Mai über den Stock gesprungen, den Rest seines vorläufigen Pensums mit affen artiger Geschwindigkeit erledigt. Am 12. Mai wurde die 3. Lesung des Sozialistengesetes vorgenommen. In der Generaldebatte sprach unser

worden war.

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seits Bebel, der während der vorhergehenden Verhandlungen durch beschme Angriffe auf sein Buch: Die Frau" mehrfach persönlich provozirt arbeite Er ergänzte gewissermaßen die Rede Geisers, der bei der zweiten Lesung durch strenge Handhabung der Geschäftsordnung an der vollen Durchführung seiner Aufgabe gehindert worden war. Bebel be gnügte sich jedoch nicht mit der Abwehr von Angriffen, sondern ging Bu selber zum Angriff über und unterwarf das Verfahren der Regierung hubung und der verschiedenen Parteien, namentlich des Zentrums und der Deutschfreisinnigen, einer scharfen und wohlverdienten Kritik und Büch rklärt

tigung.

Die Absicht, die diese Antrag zu Grunde liegt, ist durchsichtig. Es kommt den sozialdems ratischen Abgeordneten nicht darauf an, auf dem Gebiete der sozialpolitischen Reformgesetzgebung einen Schritt nach vorwärts zu thun, sondern sie wollen die Regierung diskreditiren. Wenn sie wirklich die Wahrnehmung der Interessen des Arbeiters im Auge gehabt hätten, so wäre es ihre Pflicht ge= wesen, schleunigst ihrerseits den gewünschten Entwurf aufzustellen und einzubringen, da es sich ihrem Antrag nach um ein ,, unver­züglich zu befriedigendes Bedürfniß" handelt. Der Artikel 23 der Verfassung gibt dem Reichstag das Recht, innerhalb der Kompetenz des Reiches Gesetze vorzuschlagen, und es fehlt daher den Antrag­stellern an jedem Vorwand, mit dem sie ihre Unthätigkeit decken könnten. Daß ein aus der Mitte des Reichstages hervorgegangener as Gefeßentwurf über das Recht auf Arbeit seitens des Bundesrathes und an Allerhöchster Stelle die gebührende Berücksichtigung gefun­den haben würde, darüber konnten die Antragsteller nicht im Zweifel sein, und jedenfalls würden sie keinen Glauben finden, wenn sie eine gegentheilige Behauptung aufstellten. Der Mitunterzeichner des Antrages, Herr Lenzmann, hat noch vor Kurzem einen ausführlichen Entwurf zu einem Gesetz über die schwierige Materie der Entschädi­gung für unschuldig erlittene Untersuchungs- und Strafhaft einge­bracht. Warum ist seine legislatorische Begabung im vorliegenden Falle nicht zur Hebung gekommen?

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Die Hiebe saßen und wurden von den Herren Bamberger, Reichens- us sei perger und Richter pünktlich, wenn auch nicht dankend, quittirt. Herr schlo Richter, den Bebel an die Spaltung in seiner( der Richter'schen) Partei Solo erinnnert hatte, wollte, wie dies seine Gewohnheit ist, von einer Retoureitere kutsche Gebrauch machen, und führte die Affäre Rittinghausen ins Feld. Ermä Hiermit bewirkte er indeß nur, daß Liebknecht die Sache klar ſtellte, ur v und Rittinghausen zu der( allerdings in etwas phantastischer Weise ab esproc gegebenen) Erklärung gezwungen ward, daß er auch prinzipiellom un mit der Sozialdemokratie nicht auf gleichem Boden stehe.

Der Antrag beweist von Neuem, daß unsere Bevölkerung von Denjenigen, welche sich als ihre Wohlthäter gebärden, nur irregeleitet

Nach der Schlußerklärung, welche Liebknecht im Namen der sozialdemo fratischen Fraktion verlas und worin die Stellung der Partei präzisirt Erde ist, fand die endgültige Abstimmung durch einfaches Erheben von den nicht b Sigen statt. Das Haus war ziemlich schwach besetzt, namentlich auf der Sichert Linken, und in Folge dessen die Majorität zu Gunsten der Verlänge on& rung relativ noch größer als am Sonnabend vorher. Ein Antrag auf on set namentliche Abstimmung wurde nicht gestellt; es hätte auch keinen Sinn benso, gehabt, da der Umfall" bereits vor der zweiten Lesung stattgefunden Attenta hatte, vollendete Thatsache war, und nicht mehr gründlicher werden Bom uls Ge

konnte.

Sobald die Reichsregierung die Verlängerung des Sozialistengesetzes rbeiter eingeheimst hatte, setzte sie dem Reichstag   die Pistole des Dynamit talen gesezes" auf die Brust. Widerstand gab's nicht mehr. Alle Barteien, ügliche mit Ausnahme der Sozialdemokraten, hatten sich von vornherein dahin ind w geeinigt, der Regierung Alles zu bewilligen. Und aus dieser Stimmung Schwei  schlug die Regierung Kapital. cheinen

Die brave Fortschrittspartei Verzeihung! deutschfreisinnige Partei deliriu hatte bereits ein Dynamitgeset, apportirt", welches das gemeine Recht uf eig durchlöcherte. Selbstverständlich nutte die Regierung dies aus; sie er athu weiterte die Bresche, welche die Partei der politischen Heuchelei und lusgea des gleichen Rechts für Alle" ihr so entgegenkommend in das gemeine ismus Recht gelegt hatte, und brachte einen Gesetzesentwurf ein, der, mit Blut hein geschrieben, die ganze Bestialität und Angst der herrschenden Klassen ent rönte hält. Berfon

Henkerbeil und Zuchthaus! Das sind die einzigen Schuhmittel, welche dat die die bankrotte Staatsweisheit unserer Staatspfuscher kennt. Es ist der ind au alte, tausendjährige Wahnsinn; den naturnothwendigen Rückschlag gegen bereits Unterdrückung von oben will man durch verstärkten Druck nach unten Bran aus der Welt schaffen erzeugt dadurch aber nur entsprechend den er Gegendruck, und um so heftigeren Rückschlag. etrifft

Vor dem Dynamit graut ihnen. Die unbefugte, nichtkonzessionirte eben Herstellung von Dynamit, der unbefugte, nichtkonzessionirte Besteht sit von Dynamit soll um jeden Preis durch Androhung der drako- hrer e nischsten Strafen, verhindert werden. Als ob ein entschlossener Mensch ich au sich durch solche Androhung beirren ließe! Die Männer, welche seiner Bu zeit das Attentat auf den Czaren Alexander II.   ausführten, hatten, wie uch ni Jeder, der ein solches Attentat beabsichtigt, ihre Sache auf Nichts gestellt, sie wußten, daß sie ihr Leben aufs Spiel septen, sie waren bereit, ihr Leben zu opfern. Wenn damals ein Dynamitgesetz in Rußland   bestanden en i hätte, würden die Attentäter ihren Plan dennoch verwirklicht haben. bumba Kein vernünftiger Mensch kann daran zweifeln. sid

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Das Bismarck'sche Dynamitgesetz enthält aber noch verrücktere, schand- Freude barere Bestimmungen. Wer im Inland oder im Ausland ein Dynamit brave Attentat glorifizirt", hat schon das Zuchthaus verwirkt. Wer da an sich erkennt, daß die Perowskaja von edlen Motiven beseelt war, daß aberze die Helden, welche den Czar Alexander II.   mit Dynamit hinrichteten, leschüt ihrem Vaterland und der Menschheit einen Dienst leisten wollten, hat D, das Zuchthaus verwirkt. Wer da anerkennt, daß die Fenier in der War tausendjährigen Knechtschaft und Ausbeutung ihres Vaterlandes eine el, de Entschuldigung, ja Rechtfertigung ihrer Dynamitpolitik haben, hat das Zuchthaus verwirkt. Da hört alle Humanität, da hört der gesunde Menschenverstand auf.

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Für ein solch tolles Gesetz zu stimmen, war für die sozialdemokratische hit w Fraktion außer Frage. Sie hätte sich und all' ihren Prinzipien ins ollte Gesicht geschlagen, sich das Brandmal der Feigheit auf die Stirn gelen vo drückt. Die Mehrheit war der Ansicht, daß gegen das Gesetz zu stimmen, unter den obwaltenden Verhältnissen den Parteiinteressen nicht entsprechen würde, und so kam man überein, sich der Abstimmung z11 enthalten und dies durch eine kurze Erklärung zu begründen. Die Er

*) Was dem Jupiter( dem obersten Gotte der Römer) erlaubt ist, ist klärung wurde von Hasenklever abgegeben, der auf die Unannehmbarkeit einem Ochsen nicht erlaubt.

**) Was dem Ochsen erlaubt ist, ist dem Jupiter nicht erlaubt. ( Jupiter spielte aus Liebe einmal die Rolle eines Ochsen was auch Nichtgöttern schon passirt sein soll.)

***) Hier ist Rhodus, hier springe!

eines Gesetzes mit so monströsen Bestimmungen aufmerksam machte und es der Regierung überließ, wie sie mit dem von ihr selbst gezüchteten Anarchismus fertig werde.

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Man wird sich erinnern, daß die sozialdemokratische Fraktion im deutsch  Frühling 1881, nach dem Attentat auf den Ezaren, als dieselbe Frage