für Geld zu haben. Als Hoffmann dafür Beweise verlangte ,,, bedauerte" der Ehrenmann, keine solchen zur Hand" zu haben. Die Bedenken Hoffmann's gegen solche Anträge suchte Weinert dadurch zu beseitigen, daß er wiederholt betonte, es werde Niemand kompromittirt werden. 3ulegt zog er sein Portemonnaie und erklärte sich bereit, 20 Mart einstweilen zu zahlen, wenn Hoff­mann ihm einige brauchbare Mittheilungen machen würde."

So werden die Leute korrumpirt; wie aber die schönen Versprechen gehalten werden, wenn sie erst angebissen haben, davon schweigt des Sängers Höflichkeit.

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Auch eine Unfall" versicherung. Alfonso von Spanien  hat sich dieser Tage in Kluger Voraussicht kommender Ereignisse in eine Lebensversicherung eingekauft, oder vielmehr und das ist sehr klug von ihm gewesen, in eine Rapital versicheräng. Die sehr loyale Münchner Allgemeine" entnimmt darüber einer Versicherungszeitschrift folgende fehr unterhaltsame Stelle: sisale­

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,, Ueber das körperliche Befinden des Königs von Spanien   sind in neuerer Zeit beunruhigende Mittheilungen in die Deffentlichkeit gedrungen. Von anscheinend gut unterrichteter Seite wurde verbreitet, daß bei dem Könige deutliche Symptome der Schwindsucht bemerkbar seien. Wie weit diese Behauptung begründet ist, wissen wir nicht, indessen spricht dagegen die Thatsache, daß der König noch in letzter Zeit sein Leben mit einer beträchtlichen Summe versichert hat. Dieser Versicherung ist natürlich eine genaue ärztliche Untersuchung vorausgegangen, die aber zu irgendwelchen Be­Senken nicht Anlaß gegeben haben kann, da sich andernfalls die betreffenden Gesellschaften auf dieses auch sonst nicht ganz ungefähr= liche( das wollen wir meinen!) Risiko schwerlich eingelassen haben würden. Die Versicherung des Königs, der im 27. Lebensjahre steht, beläuft sich auf 500,000 Francs und ist zahlbar im Falle des Toves oder bei Erreichung des 46. Lebensjahres. Die Prämie ist auf 4 Fr. 86 Cts. per 100 Fr. normirt, so daß der König jährlich etwa 23,500 Fr. Prämie zu zahlen hat. Der Aufschlag auf die Normal­prämie ist ein ganz geringer und wohl hinlänglich in der exponirten Stellung des Königs begründet."

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Armer Alfonso! Arme Könige! Wie tief ist Euer Kredit gesunken. Schließlich wird man Euch nur noch in die höchste Gefahrenklasse auf­nehmen dicht neben der Pulver- und Dynamitarbeit, wenn man Euch überhaupt noch nimmt. In der That, wer möchte heute noch einem gekrönten Haupt auf das nächste Jahr etwas pumpen. Giebt's nicht, und so hat Alfons mit seiner Versicherung immer noch Glück gehabt.

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Ein weißer Rabe. Die ganze deutsche Presse ist entzückt darüber, daß ein bayerischer Prinz, Karl Theodor  , in Tegernsee  eine Augenklinik eröffnet hat, in welcher er die armen Leute gratis behandelt.

Nun, der Mann hat wahrscheinlich eingesehen, daß es keinen nichts­nußigeren Beruf gibt, als den eines Prinzen von Gottes Gnaden, und so sucht er sich eben auf irgend eine Weise nüßlich zu machen. Das ist allerdings ganz ehrenwerth, aber mehr sicher nicht! Das wäre noch schöner, wenn er von den Armen Geld nehmen wollte er, der aus dem Steuersäckel des bayerischen Volkes erhalten wird!

Uebrigens könnte er sich auch ein besonderes Verdienst erwerben, wenn er nämlich seinen Klienten jedesmal den Staar stechen wollte über das Gottesgnadenthum und seine Träger- als Beispiel empfehlen wir ihm seinen allergnädigsten Vetter!

Der in Milwaukee erscheinende ,, uzifer" bringt folgende luftige Notiz: Ein ,, unfehlbarer" Sozialist.

Bapst Gregor VII.  ( 1073-1085), bekanntlich der hochmüthigste und anmaßendste aller Päpste, der den deutschen   Kaiser Heinrich IV.   zu Canossa in Sack und Asche Buße thun ließ; der in seinem Uebermuth so weit ging, für die Päpste nicht nur die höchste' g eistliche, sondern auch die höchste weltliche Herrschaft über alle Kreaturen zu bean­spruchen; und der sogar behauptete:

,, der Papst werde, sobald er konsekrirt sei, durch die Verdienste des hl. Petrus heilig" eben dieser Papst, der nach katholischem Glauben unfehlbar in seinen Lehren ist, lehrte ausdrücklich:

Die Gewalt der Fürsten   ging ursprünglich aus sündhafter Willkür hervor, indem die anfängliche Gleichheit der Menschen von Solchen, die durch Raub, Mord und Verbrechen aller Art sich über ihres Gleichen erhoben, beeinträchtigt wurde." So wörtlich zu lesen in Neander's Kirchengeschichte, Band 5, Abthei­lung 1, Seite 112; und ebenso in Alzog's Kirchengeschichte( 5. Auflage, Seit 481). Das letztere Werk ist stramm katholisch und sogar Lehrbuch in den katholischen   Priesterseminarien.

Wenn auch der Papst, indem er diese merkwürdige Lehre aufstellte, dies in der Absicht that, die priesterliche Gewalt über jede andere Gewalt auf Erden zu erheben, so hat er damit doch die Berechtigung des Sozialismus und Kommunismus anerkannt, ein Umstand, der mehr

als alles Andere geeignet sein müßte, dem dummgläubigen katholischen  

Volte die Augen zu öffnen.

Merkt es euch, ihr Katholiken, daß selbst euer größter" Papst, der im Jahre 1728 beilig gesprochen" wurde, und der nach eurem Glauben in seiner Lehre als Papst unfehlbar war, förmlich und ausdrücklich lehrte, daß die herrschende Ungleichheit unter den Menschen nur eine Folge von Raub, Mord und Verbrechen aller Art" sei und deshalb nicht zu Recht besteht, trotzdem daß eure Pfaffen mit den Mächtigen und mit dem Geldsack Hand in Hand gehen, weil Tau­sende von Jahren Unrecht nicht Einen Tag Recht ausmachen!!"

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Anarchistisch e 3. Am 24. Mai fand in Chicago   eine Dis­putation zwischen Paul Grottkau   und Herrn Joh. Most über Anarchismus und Kommunismus" statt. Die betreffende Nummer des Vorbote", in der der Bericht über diese Versammlung hätte erscheinen müssen, ist ausgeblieben; aus einem augenscheinlich sehr sachlichen und sehr eingehenden, der Newyorker Volkszeitung" zugegan­genen Bericht ist zu ersehen, daß P. Grottkau, der für den Kom­munismus gegen die Anarchie eintrat, wirklich zur Sache sprach, wäh­rend Herr Most nach gewohnter Weise die Frage auf das ihm sehr ge läufige Gebiete der Gemeinplätze herüberzerrte und statt Gründen rhetorisch­sentimentale Phrasen zum Besten gab. Das ist auch die Ansicht der Re­daktion der ,, Newyorker Volkszeitung."

,, Niemals", schreibt sie in einer Anmerkung, hat sich wohl die jäm­merliche Impotenz Most's in Allem, was Beweisführung heißt, so stark dokumentirt als bei Gelegenheit dieser Diskussion. Uebrigens wäre es Unrecht, die geistige Vollkraft der deutsch- amerikanischen Anarchisten nach dieser Leistung Most's beurtheilen zu wollen. Er steht( nur von Newyork  zu reden) an Konsequenz und wir meinen das ganz ernsthaft weit unter Seelig und Kayser, an Logik und im Wissen aber übertrifft ihn M. Bachmann bergehoch."

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Wem dieses Urtheil parteiisch erscheint, der mag sich durch den in dieser Frage gewiß unverdächtigen ,, Revolté" eines Besseren belehren laffen. Dieser nimmt in seiner neuesten Nummer seinen Freund Mo st recht unsanft beim Wickel. Er zitirt nämlich eine Stelle aus einer in der Freiheit" wiedergegebenen Most'schen Rede und setzt hinzu:

Wir wollen selbstverständlich nicht den geringsten Zweifel in die Aufrichtigkeit des Genossen Most bei seinen anarchistischen Erklärungen setzen, aber er gestatte uns, ihm noch einmal zu erklären, daß er eine ganz und gar falsche Vorstellung von der Anarchie sich machen muß, um die Sprache zu führen, die wir oben zitirt haben, und welche die enra­girtesten unter den autoritären Kollektivisten nicht desavouiren würden 1. f. m." Armer Hans!

Reichstags- Kandidaturen.

Im Wahlkreis Mühl= heim a. R. ist Bebel als Zählkandidat aufgestellt. Neustadt­Landau: K. Grillenberger.

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Desterreich. In Graz fand vom 11. bis 21. Juni der große Maffenprozeß wider Kappauf und Genossen statt. Die An­flagten, 23 an der Zahl, waren beschuldigt, mittels Sammlung von Geldern die Anschaffung von Waffen, Munition, Sprengmitteln und revolutionären Druckschriften, durch Anwerbung weiterer Mitglieder, persönlichen Unterricht und thatsächliche Verbreitung solcher Druck­schriften, welche die Vorbereitung einer gewaltsamen Erhebung der Arbeiter, demnach Handlungen unternommen zu haben, welche auf eine

gewaltsame Veränderung der Regierungsform und auf Herbeiführung

einer Empörung oder eines Bürgerkrieges gerichtet waren."

Das Beweismaterial bestand fast ausschließlich in den Aussagen des Ende Januar wegen Verbreitung eines sozialrevolutionären Flugblattes zu acht Jahren schweren Kerkers verurtheilten Franz Pronegg.

Alle Angeklagten erklärten sich für nichtschuldig, was ihnen Nie.nand verdenken wird, alle bestritten, der anarchistischen Richtung an­zugehören, was ja auch zutreffen mag, wenngleich es schlecht zu der Thatsache stimmt, daß der Hauptangeklagte Rapp auf einer der en­ragirtesten Anhänger der Wiener Zukunft" war und Jeden, der es wagte, dieses Peutert'sche Blatt und die Freiheit" zu kritisiren, in schmählichster Weise angriff und verdächtigte. Da es in Desterreich gar gar nicht strafbar ist, Anarchist zu sein, so macht diese Art der Ver­theidigung, in Verbindung mit Loyalitätsbetheuerungen, wie der Ar­beiter liebt seinen Kaiser", einen nichts weniger wie erhebenden Ein­druck.

Ungarn  . Die Wahlen sind vorüber und haben, wie zu erwarten, mit einem, allerdings nicht sehr glänzenden, Siege der Regierungspartei, die sich des Wohlflanges halber liberal nennt, geendet. Von den oppo fitionellen Parteien haben nur die Antisemiten einen Erfolg errungen, und zwar zum großen Theile auf Kosten der sogenannten Unabhängig­teitspartei, einer Mischung von kleinbürgerlichen Demokraten und ultra­magyarischen Heißspornen. Daß der auf die Spitze getriebene Nationa lismus schließlich in einen bornirten Nativismus( ausschließliche Aner­kennung des eingeborenen Elements) umschlägt, ist eine oft gemachte Erfahrung. Dazu kommt aber noch, daß die ungarische Unabhängigkeits­partei sich vorzugsweise aus den Mitgliedern der im wirthschaftlichen Niedergang befindlichen Gesellschaftsklassen: dem niederen Adel, dem Kleinbürger- und Kleinbauernthum zusammensetzt, und so ist dieser Sieg des Antisemitismus durchaus erklärlich. Das religiöse, oder wenn man will, das konfessionelle Moment, spielt dabei eine durchaus sekundäre Rolle. Ganz darf man es, angesichts des niedrigen Kulturniveaus der großen Masse der ungarischen Bevölkerung, allerdings nicht außer Rech­nung stellen, wenngleich in vielen Fällen die Märchen von den rituellen Morden" wohl nur deshalb ihr Publikum fanden, weil man eben ,, gern glaubt, was man wünscht." Die Leute wollen an Tißa- Eßlar glauben, und da hilft alle Vernunft nichts, so wenig wie bei den Muttergottes­Erscheinungen zur Zeit des Kulturkampfes.

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Ein Sozialrevolutionär, der vor Gericht erklärt: Der österreichische Arbeiter liebt seinen Kaiser", und dergleichen Aeußernngen sind zu Dußenden in diesem Prozeß gefallen, macht der neuen, der kon= sequenten" Schule alle Ehre. In der That, wir können es unserem vielgeschmähtem Bruderorgan Wahrheit" nicht verdenken, wenn es in berechtigter Entrüftung schreibt:

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Wir haben hier nicht zu untersuchen, was an diesen Angaben( näm­lich der Anklage. D. Red.) Wahres und wie viel davon erfunden ist; was wir besprechen müssen und was uns empört und anekelt, das ist die Vertheidigung der Angeklagten. Nicht, als verlangten wir, wenn an der Sache Wahres, unumwundene Offenheit und damit, nach ,, anar­chistisch- radikal- sozialistisch revolutionären" Begriffen. Erlangung einer Märtyrerkrone, das ist nicht nach Jedermanns Geschmack, wohl aber so viel Anstandsgefühl, wie es selbst dem bescheidensten, bestgehaßten Spießbürger innewohnt: Aufrechterhaltung des Prinzips um jeden Preis!

,, Daß diese elementare Grundregel der Parteien in diesem Prozesse nicht eingehalten wurde, wird Jedem, der denselben in den Tagesjour­nalen verfolgt, einleuchten. Man muß die Rechtfertigungen dieser Leute lesen, und man kann sich einen hinlänglichen Begriff von deren Ge­fährlichkeit" machen. Solche Loyalitäts- Erklärungen sind noch in keinem Lande von Sozialisten( radikaler Färbung noch obendrein!) abgegeben, solche Definitionen über radikal und gemäßigt noch nirgends versucht worden; dieses Meisterstück zu liefern, war den Herren in Graz vorbe halten, die fortwährend den Mund voll hatten über die Feigheit und Thatenlosigkeit der Gemäßigten."

Korrespondenzen:

Plauen   im Voigtland  , 11. Juni. Unsere Genossen Hasse in Mühltroff   und Schenk in Pausa   sind infolge Denunziation eines Sub­jettes, das seit zehn Jahren bei Hasse gearbeitet hatte, verhaftet worden. Haffe soll den Sozialdemokrat" an Schenk geschickt haben. Die Haussuchung nach den Blättern war erfolglos. Bei Schenk wurden einige Reichstagsreden beschlagnahmt, bei Haffe eine Rifte mit alten Schriften, die schon zweimal tonfiszirt waren. Jedenfalls hat die Polizei gedacht, zu allen guten Dingen gehören drei, denn trotz­Landesgericht Blauen eingeliefert. Hafse ward sogar gefeffelt wie ein dem nichts von Belang gefunden wurde, wurden beide Genossen in das gemeiner Verbrecher; der 61- jährige Genosse Schenk wurde nicht gefesselt, man hat da jedenfalls das Alter ein bischen respektirt. Wäsche und Lebensmittel, die am dritten Feiertag( Dienstag) beim Gefängnißinspektor abgegeben wurden, hatten die Betreffenden am Donnerstage noch nicht erhalten!

Troßdem Staatsanwalt Beutler bei der Haussuchung sein Bedauern ausgesprochen, daß die gewünschten Exemplare Sozialdemokrat" nicht zu finden waren, und infolgedessen kein stichhaltiger Grund vorliegt, be­hält man die beiden Opfer in Haft und sucht sich jedenfalls auf diese Weise zu rächen. Sobald der Prozeß zu Ende ist, werde ich ausführlicher über den ganzen Vorgang Bericht erstatten.

Sprechfaal.

D. r. V.

In Nr. 25 der Freiheit" befindet sich eine Korrespondenz aus Brüssel  , in welcher über eine Zusammenkunft hiesiger deutscher  Sozialisten mit Gen. Ed. Bernstein aus Zürich  , der vor zwei Monaten durch Brüssel   reiste, in gehässigster Weise berichtet wird. Die hiesigen Genossen sehen sich infolgedeffen veranlaßt, gegen die betr. Korrespondenz öffentlich zu protestiren.

Von einer Konferenz, wie der Berichterstatter der Freiheit" dar­zustellen beliebt, war natürlich gar keine Rede; wir waren vielmehr zu einem gemüthlichen Glas Bier eingeladen. Auch ist es eine Lüge, daß Genosse Bernstein   ungebührlich behandelt wurde. Selbstverständlich unterhielten wir uns über Parteiangelegenheiten, und selbstverständlich wurden dabei, wie es von jeher vor wie nach dem Sozialistengesez­der Fall, die verschiedensten Ansichten geltend gemacht, aber keinen Augenblick wurden die Grenzen eines freundschaftlichen Meinungsaus­tausches überschritten. Es that uns vielmehr leid, daß der Abend so schnell vorüber war, und wir begleiteten Gen. Bernstein   bis zu seinem am Bahnhof gelegenen Logis, was noch eine halbe Stunde zu mar­schiren gab. Dort verabschiedeten wir uns von ihm in freundschaftlichster Weise, und er gab uns das Versprechen, falls er auf seiner Rückreise durch Brüssel   käme, uns hier einen Vortrag zu halten. Ob er zu diesem Zweck in Brüssel   war, ist uns nicht bekannt.

Die Anhänger der Freiheit" in Brüssel   mögen es sich gesagt sein laffen, daß wenn auch unter den hiesigen sozialistischen   Genossen in verschiedenen Punkten Meinungsdifferenzen obwalten und einige manches von Most Gesagte billigen, wir doch Freunde der deutschen Arbeiter­bewegung sind und absolute Feinde von persönlicher Beschimpfung solcher Personen, denen kein Verrath nachgewiesen werden kann. Mit Gruß! Brüssel, den 18. Juni 1884. G. F. B. Zu vorstehender Erklärung seien mir einige wenige ergänzende Worte gestattet.

Die Freiheit" mag über mich schreiben, was sie will, diesem durch und durch verlogenen Blatte zu antworten, fällt mir nicht ein. Den Brüsseler Genossen aber erkläre ich, daß, wenn ich meine Reise, die mit agitato­rischen Zwecken absolut nichts zu thun hatte, nicht im Interesse der Partei plötzlich hätte unterbrechen müssen, ich sie selbstverständlich auf der Rückreise wieder aufgesucht, und ihnen wie verabredet- je nachdem

es ihnen zweckmäßig erschienen einen Vortrag entweder in öffentlicher Versammlung oder im engeren Zirkel gehalten hätte. Davon hätte ich mich auch nicht abhalten lassen, wenn sie sich wirklich so ungezogen be nommen, wie der betreffende Korrespondent der Freiheit" ihnen unter stellt und wohl auch gewünscht hätte. Ich bin noch nie der Opposition aus dem Wege gegangen. Ed. Bernstein.

Freunde und Genossen in Bern  !

Bern  , 8. Juli.

Wer von Euch den näheren Stand der Arbeiterbewegung in Deutschland schildern gehört, wie unsere Genossen dort unter dem Polizeidruck stehen und doch muthig zur Fahne halten, wird gestehen müssen, daß hier in der Schweiz  , wo die Versammlungsfreiheit besteht, in Zukunft besser Ge brauch von derselben gemacht werden muß.

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Beherzigt deshalb die Worte unseres Genossen Vollmar: Wer Sozialist und entschlossen ist, sür die Arbeiterbewegung zu wirken, der betrachte es als seine Pflicht, sich der hier bestehenden Mitgliedschaft deutscher Sozialisten anzuschließen.

Nächste Versammlung: Montag, 30. Juni, Abends 8 Uhr, im Cafe Rütli bei Genosse Bächtold. Einer für Viele.

Warnung.

Wir warnen hiemit sämmtliche Genossen, hauptsächlich aber unsere Freunde in Amerika  , vor einem schuftigen Subjekt Namens Bruno Rother, gebürtig aus der Umgebung von Breslau  , angeblich zuletzt in Stellung bei Frey, Auswanderungsbureau in Breslau.  d Rother ist 24 Jahre alt, mittlerer Statur, mit schwachem blondem Schnurrbart, unstetem Blick, kurzem, gedrückten Hals, spricht Breslauer Dialekt und ist im Besize eines Militärpasses Erfahreserve 2. Klasse. Er gibt an, wegen Majestäts- und Vize majestäts-( Bismarck-) Beleidigung flüchtig zu sein, was jedoch sehr unglaubhaft erscheint. Von Parteiverhältnissen weiß er fast nichts!

Bruno Rother kam am 7. Juni nach Amsterdam  , um hier Stellung zu suchen und später nach Amerikau auszuwandern. Wir unterstützten ihn, da er völlig mittellos war; weniger als Genosse, son dern als Landsmann erregte er unser Mitleid. Zum Dank dafür ent wendete er einem Genossen Uhr, Ringe und noch andere Gegenstände, welche ihm glücklich wieder abgejagt wurden.

Wir erlaffen zur rechtzeitigen Information anderweitiger Genoffen diese Warnung, und richten im Interesse der Partei an sämmtliche Genoffen und Freunde das Gesuch, bei allen Fällen( wenn dieselben vollständig erwiesen sind) direkt eine Brandmarkung zu veröffentlichen, damit unsere Partei vor solchem Geschmeiß bewahrt bleibe. Amsterdam  , 15. Juni 1884. Die deutschen Genossen.

J. A.: M. M.

Rönigsberg i. Pr.: H. Koeppel 664 Main Str. Cincinnati sendet hiemit Adresse und freundlichen Gruß an Freunde und Ge­noffen.

Duittung.

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Beim Landes ausschuß in 3ürich gingen ein: Aus Bern   Fr. 26 von der Versammlung im Cafe Rüti  " per Ufd.; Neuenburg   Fr. 11 60 Versammlung des Deutschen Vereins per Wfd.

Briefkasten

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der Expedition: Verrina: Mt. 3- Ab. 3. Du. f. R. erh. Reihenfolge 2c. am 17/6. berichtet. Bstllg. not. Dank f. Rpt. Hal lunke: Von der R. versehen. Nachrichten kreuzten. Weiteres sofort besorgt. Feuerländer: Mt. 50- Ab.- Sto. gutgeb. Jrrthum d. Zwischenhand. Fehlende 40 Expl. folgen. Friz: Mt. 22 à Eto. Ab. am 16/6 erh. Bitten um Verlagsnota. W. Adfhr. Brn.: Fr. 5- à Cto. Schft.

erh. Bstllg. folgt. Remittenden waren von Vbhdg. und nicht von E. d. S.! Torino: Fr. 970 auf Liste Nr. 223 pr. Ufd. dkd. erh. Fr. 2 95 Ab. 3. u. à Cto. 4. Du. erh., sowie 35 Cts. f. Schft. A. H. gut gebracht. Peter i. d. Fremde: Mt. 16- Ab. 2. Du. 2c. erh. Bf. erwartet. X. 32: Mt. 74 à Cto. Ab. 2c. erh. Ad. gelöscht. Weiteres bfl. E. F. N.: 40 Pfg. f. Schft. erh.-h- n: Mt. 159 70 Ab.

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1. Qu. u. Schft. erh. Ggchg. gutgeb. Weit. am 18/6. bfl. aufgeklärt. 2. E. J.: Mt. 13 95 alt. Rest Ab. 3. Du., Schft. 2c. erh. Reklam. geht etwas langsamer.- W. Sch. Liège: Fr. 7 50 Ab. 2. Du. erh. Gracchus F.: Bstllg. flgt. Ad. not.- Adalbert: Erfragtes erwartend, be sorgen Lb. baldthunlichst. Zuvor Pressantestes. Peter: Die alte Garde" klingt hübsch, aber das Weitere desto hasen panier licher. Pumpernickel: Bf. vom 12/6. am 14 beantw. Mr. 5 25 Windsbraut: Alles beigt. It. Bf. v. 14/6. Ggchg. gutgeb. Epilog: Bf. erh. und d. Hr. beantw. Hellmuth Fuchs: Bf. v. 12/6 erh. Ad. geordnet. Frisch auf Lgz.: Gut. Laufendes blos redressirbar, C. Werner jr.: Wird stimmen und ges wenn rechtzeitig signalisirt. Stbg.: Einverstanden. Weiteres durch W. Roth Hahn J.: Bflg. folgt. Mr. 6 44 auf Ufd. gebucht. August E.: Bf. v. 12/6. erh. Ad. not. Froschauer a. N.: Besorgt. P. Mgti. Bvto.: Fr. 9 05 Ab. 3. u. 4. Du. u. Schft. erh. Bbl. Frau" 2c. folgt, sobald Neuaufs lage fertig. Pickelhaube: Fr. 153 60( 30 Doll. Papier  ) à Cto. erh. Angabe B.'s stimmt. Dank. Bf. f. H. kann liegen. Vitg. erhält 1 Einzel­+ band. Post spedirt band- Pakete langsamer. Alles gleichzeitig hier fort. Bstllg. abgg. Ahasverus: Das Drgan zur Förderung der Polizeispionage und Selbstbefleckung" soll ab N.-Y. jährlich Fr. 11 50 kosten. Cincinnati Herwegh- Männerchor:

ordnet.

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Fr. 150( Doll. 30-) Ertrag der Kommunefeier( 18/3.) zu sozialist. Agitationszwecken d. J. Weyler dkd. erh. Rothe in H. H.  : Mt. 38 Ab. 1. Du. erh. M. Jt. L.: Mt. 3 Ab. 3. Du. erh. H. Sch. Ab. 3. Du. erh.

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erh. Gewünschtes separat. Ed. Gg. Row.: Mt. 4 30 Ab. 3. Du. erh.

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2 mal 70 Pfg. pr. Ufd. dkd. verw. C. W. Dzg.: Ab.- Rest durch R. erh Braunschweig  : Mr. 40- à Cto. Anthle. dkd. erh. Rothbart: 350 à Cto. Ab. 2c. gutg. Ferdinand: Nachr. v. 22/6. hier. Einer beruft sich auf den Andern, daher z. 3. ohne Genaues. aus dem Dampfmaschinenmodell von einem Russen. Fr. 115

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pr. Ufd. dkd. verw.

Schweizerische Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .

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