,, Der Wahlkampf war ein furchtbarer. Die nationalliberalen Großindustriellen kämpften auf Leben und Tod, kein Mittel blieb unversucht, um den Sieg zu erringen, niemals waren die Wahlbeeinflussungen so himmelschreiend wie jetzt. In hörde und Annen wurden die Arbeiter wieder kolonnenweise zur Urne geführt, von Stunde zu Stunde wurden in Format und Papier die Stimmzettel gewechselt, und trotz der energischen Gegenwehr vieler beherzter Männer gelang es nicht, die Arbeiter davor zu schüßen, daß sie mit zitternden Gliedern und Thränen in den Augen gegen ihre Ueberzeugung wählen mußten. Aus Hörde liegen uns wieder die be- rüchtigten Stimmzettel aus Pappoeckel in allen möglichen Formen vor. Wie in vielen Orten des Landkreises, so war auch namentlich in der Stadt Dortmund das ganze Heer der Beamten und Meister aufgeboten, um für den nationalliberalen Kandidaten die Mehrheit zu erringen. Die Wahllokale im westlichen Stadttheile waren den ganzen Tag mit je 50 bis 100 Beamten besetzt, die von der Straße bis zur Thüre des Wahllokals gleichsam Spalier bildeten. Den Leuten wurden die Zettel für Lenzmann aus der hand gerissen, der zusammengefaltete Bettel für Kleine in die Hand gegeben, und fort ging es mit dem armen Opfer zur Schlachtbank. Ein Schrei der gerechten Entrüstung geht durch die ganze anständige Bevölkerung! Nichtsdestoweniger haben die Lenzmann'schen Wähler in Dortmund selbst meistens wacker Stand ge= halten, und wären nicht die Resultate von Annen und Hörde so traurig, dann hätte Herr Lenzmann gleich im ersten Wahlgange gefiegt."
-
Aehnlich wurde es, wie wir aus dem„ Sächsischen Wochenblatt" er sehen, in Freiberg getrieben, wo der nationalliberale die Herren sind ja alle nationalliberal! Bergdirektor Meerbach gegen unsern Genossen Kayser durchge- drückt wurde. Freiberger Arbeiter haben an Kayser geschrieben, daß sie, so sehr es fie geschmerzt, gegen ihn gestimmt hätten, weil sie nicht anders konnten". Der Druck sei zu arg gewesen. Und diese Gesellschaft bildet sich ein, daß unabhängig gesinnte Arbeiter auch nur eine Hand zu ihren Gunsten rühren werden! Sie verdienten, Sklaven zu sein, wenn sie es thäten.
"
Trot seines, sehr bemerkenswerthen", von allen Amtsblättern reproduzirten Flugblattes hat es Rittinghausen im Kreise Solingen nur auf 787 Stimmen, d. h. auf den neunten Theil aller dort abgegebenen sozialistischen Stimmen gebracht. Das wird ihn wohl belehrt haben, daß die sozialistischen Arbeiter von ihren Führern allerdings jene Disziplin verlangen, die ihm als die schlimmste Tyrannei" erscheint. Wenn Herrn Rittinghausen's Ueberzeugung ,, nirgends mehr bedroht war als in der sozialdemokratischen Fraktion", so mag ihn die dieser vorhergehende Notiz belehren, wie abgeschmackt diese Redensart Leuten gegenüber ist, die mit Recht in ihrer ökonomischen Abhängigkeit die Ursache ihrer politischen Knechtschaft erblicken. Nur wer kein Verständniß dafür hat, was ökonomischer Zwang ist, kann die Disziplin einer fämpfenden Partei, bei der es Jedem freisteht, ob er in ihre Reihen eintreten will oder nicht, für die schlimmste Tyrannei" erklären.
-
Herr Madai scheint wieder ganz toll geworden zu sein. Er hat nun auch Liebknecht, der neulich auf einge Stunden in Berlin war, ausgewiesen. Das ist grotest. Und was hat's genügt? Wir haben wahrhaftig keine hohe Meinung vom Verstand unserer Gegner, aber wir finden, daß wir ihn immer noch überschätzt haben.
Aus Karlsruhe schreibt man der Münchener Allgemeinen Beitung" Interessant ist auch, daß unter den etwa 8000 sozialistisch Stimmenden( es sind in Baden über 10,000 gegen 4700 im Jahr 1881! Die Redaktion) eine große Anzahl von Taglöhnern, niederen Bediensteten, Bauern u. s. w. sich befindet."
Bravo!
-
In der Angelegenheit Nonne ist insofern eine Wendung eingetreten, als Herr Nonne in einer Zuschrift an uns seine Bemerkung bezüglich Beschreitens des gerichtlichen Weges als durch die natürliche Erregung der Augenblicks hervorgerufen entschuldigt und erklärt, auf den Schiedsspruch der Partei nicht verzichten zu wollen.
-
Ferner erhalten wir aus Berlin eine Zuschrift von zwei uns als unbedingt zuverlässig bekannten Genossen, welche sich mit den von uns aus den Nonne'schen Briefen gezogenen Konsequenzen nicht einverstan den" erklären, vielmehr ohne daß sie Nonne's Entschluß, vor Gericht zu gehen, billigen meinen, es wäre ,, richtiger gewesen, wenn wir erst den Verlauf des gerichtlichen Verfahrens abgewartet hätten, ehe wir erklärten, die Partei habe weder ihn( Nonne) noch irgend sonst einen Denun zianten zu fürchten". Dazu läge in dem Brief teine Veranlassung vor, da, wie aus demselben hervorgeht, das in dieser Beziehung werths volle Material" doch ausdrücklich nur dazu dienen soll, den gegen Nonne ausgesprochenen Vorwurf als unbegründet zu erweisen".
Wir haben darauf zu erwidern, daß wenn Jemand erklärt, er wolle ,, ohne Rücksicht auf die Interessen anderer Personen, resp. der Partei" vor Gericht vorgehen, bevor ihm noch die Möglichkeit einer Vertheidigung innerhalb der Partei genommen ist, er sich nicht nur außerhalb der Partei stellt, sondern auch den Verdacht wachruft, daß es ihm eventuell auf eine Denunziaton vor Gericht nicht ankomme. Die Vorwürfe, welche Nonne gemacht werden, liegen nun so, daß ihre Erörterung vor Gericht nothwendigerweise einer Denunziation nicht der Partei, denn
-
die tann nicht denunzirt werden, wohl aber verschiedener Genossen gleichgekommen wäre. Das mußte Nonne wissen, und wenn es ihm im Moment nicht gleich flar war, so hat es ihm just unsere Notiz vor Augen geführt.
Ob das von unsern Pariser Genossen gegen Nonne eingeschlagene Verfahren korrekt war, sind wir nicht in der Lage zu beurtheilen, da uns das gegen ihn zeugende Material nur bruchstückweise vorliegt. Bisher scheint es uns, als sei der Verdacht allerdings begründet, daß aber der Beweis der Spionage noch nicht geleistet sei.
Wir haben jetzt das Anklagestück und den Nonne'schen Brief an einen unserer Abgeordneten gesandt, der Weiteres veranlassen wird. Damit können, glauben wir, alle Betheiligten sich vorläufig begnügen.
- Solidarität im Rampf. Die Genossen in Preßburg ( Ungarn ) senden uns 6 Gulden zum Wahlfonds mit folgendem Begleitschreiben:
,, Wir wollten, wir hätten das Zehnfache einsenden können. Wir senden aber das Wenige, von den aufrichtigsten Sympathien für unsere deutschen Brüder begleitet.
Möge der 28. Oktober die bewundernswerthe Ausdauer, den beispielTosen Opfermuth, den die deutschen Sozialdemokraten so oft schon bekundeten, entlohnen. Möge derselbe ein Sieges-, ein Freudentag für alle in der Kampflinie stehenden Genossen sein, unsern Gegnern zum Troß. Wenn sich die Volksbeglücker alliiren, um gegen uns einen gemeinsamen Vernichtungskampf zu eröffnen, so wollen wir Unterdrückte und Verfolgte uns international verbindend die Hand zur Unterstützung reichen, um im Kampfe für die Menschenrechte zu siegen. Und wenn unsere Gegner rufen: Es lebe die ,, Ordnung"! so rufen wir: Hoch die Sozialdemokratie! Es lebe die Solidarität der Arbeiter!"
- Rußland. Ueber die zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilte Revolutionärin Wera Figner - Filipow schreibt das ,, Helsingfors Dagblatt":
Ihr ganzes Auftreten hinterläßt bei Jedem, der mit ihr in Berührung kommt, einen tiefen Eindruck. Frau Filipow hielt sich am Schluffe des Jahres 1881 und am Anfange des Jahres 1882 in Odessa unter einem fingirten Namen auf; sie war in den vornehmsten Salons der Stadt ein gern gesehener Gast, war der Gegenstand einer ungetheilten Bewunderung auch bei ihrem eigenen Geschlechte und hatte daher gute Gelegenheit, Propaganda für ihre revolutionären Jdeen zu machen. General Strelnikow, der am 30. März 1882 auf dem Uferboulevard in Ddeffa meuchlings ermordet wurde, gehörte zu den wärmsten Bewunderern der Frau Filipow. Kurz nach dem Tode Strelnikom's erhielt sie eine Warnung, in welcher angedeutet wurde, daß man wisse, wer sie sei und daß die Polizei Befehl erhalten habe, sie zu verhaften. Einige Stunden danach verließ Frau Filipow Odessa. Bis zu ihrer Verhaftung lebte sie sodann unter den Bauern im südlichen Rußland , und bezeichnend für den Einfluß, den sie sich bei diesen halbwilden Menschen zu verschaffen gewußt hatte, ift Folgendes im Anklageaft erwähnte Fattum: Als die Polizei nach langem fruchtlosen Suchen endlich die Spur der Frau Filipom gefunden und ihren Aufenthaltsort entdeckt hatte, stellte sie an die Bauern der Gegend die Forderung, daß sie einen Kreis um das Dorf, wo sie sich aufhielt, schließen sollten, um dermaßen
ihre Flucht zu verhindern. Die Bauern weigerten sich jedoch mit Bestimmtheit, hierbei behülflich zu sein. ,, Mag man nns peitschen," lautete ihre Antwort ,,, mag man mit uns machen, was man will, nie wird einer von uns etwas thun, was Wera schaden könnte." Die Bauern hielten Wort und die Polizei mußte die Verhaftung allein ausführen. Aus den Aussagen der Frau Wera Filipow vor Gericht scheint hervorzugehen, daß sie mit Leib und Seele revolutionär gesinnt, dabei aber eine entschiedene Gegnerin der terroristischen Fraktion ist."
Die kühne Frau ist durch De gajew, den Mörder Sudejkin's, ihrer Henkern in die Hände geliefert worden. Hierauf bezog sich unsere Bemerkung in Nr. 43, daß die Art, wie sie verrathen wurde, ein lehrreiches Kapitel wäre für die Verehrer des politischen Verschwörerthums". Wir konstatiren dies ausdrücklich, weil dieselbe wunderbarerweise so ausgelegt wurde, als sei sie gegen die Partei der„ Narodnaja Wolja " gerichtet, was uns ganz fern lag. Die Verschwörung hat unter Umständen so gut ihre Berechtigung wie jede andere Form des Kampfes, darüber besteht für uns kein Zweifel. Wir sind uns aber auch der Konsequenzen des Verschwörerthums zu gut bewußt, um irgendwie für dasselbe schwärmen zu können. Wir halten es vielmehr für eine der schwersten Anklagen gegen den Czarenabsolutismus, daß jede ernsthafte Opposition in Rußland auf die Verschwörung angewiesen ist. Damit ist, denken wir, jedes Mißverständniß über unsere Stellung zu den Revolutionären Rußlands ausgeschlossen.
In Petersburg wurde vor einigen Tagen der Revolutionär Lopatin auf der Straße verhaftet. Lopatin, der sich durch ganz be sondere Thatkraft und Energie auszeichnet, hatte wiederholt Versuche unternommen, Tschernyschewski zu befreien, die indeß sämmtlich fehl schlugen, dagegen glückte ihm die Befreiung Lawrow's. In seiner Wohnung behauptet die Polizei kompromittirende Notizen gefunden zu haben.
-
Die Kraftanstrengungen Hänschens, unserer Partei im Wahlkampf möglichst zu schaden, haben leider bei der Hauptwahl wenig Erfolg gehabt. Wie wir den armen Tropf kennen, wird ihm daher der Ausfall derselben, speziell das glänzende Resultat aus Chemniz, einen bedenklichen Wuthanfall verursachen. Zum Troft für ihn und zur Erheiterung für unsere Leser wollen wir nunmehr auch seiner Parole für die Stichwahlen hiermit die weiteste Verbreitung geben.
"
,, Trotz aller Prahlerei," schreibt General Bumbum in seinem Moniteur vom 25. Oktober ,,, ist nämlich Hundert gegen Eins zu wetten, daß die Herren Kandidaten der Sozialdemokratie" am Abend des 28. Dftober ziemlich saure Gesichter schneiden dürften, weil das erhoffte ,, Mandat" in den Urnen stecken blieb. Da hingegen die sämmtlichen Parteien Deutschlands total zerfahren sind und durch die vielen Spielarten, welche sie aufweisen, und die konfusen Ideen", die sie sich gegenseitig in die langen Ohren schreien, lebhaft an das Hornberger Schießen erinnern, so wird es in ungemein vielen Wahlkreisen zu Stich wahlen kommen. Auf diese allein bauen auch die Liebknechte und Komplizen ihre Hoffnungen."
,, Wer so ehr und charakterlos ist, daß er für Schufte zu stimmen vermag, die derartiges leisteten, der verdient, daß er von dem Gefindel über's Ohr gehauen wird. Unseren Genossen aber rufen wir zu: Versalzt den Kanaillen die Stichwahlen!" Heißt auf deutsch : ,, Anarchisten, stimmt für die Gegner der Sozialdemokratie! Armer Hans!
"
Barteigenoffen! Vergeßt der Verfolgten
und Gemaßregelten nicht!
Korrespondenzen.
Dortmund , 39. Oktober. Jm Kreise Dortmund haben wir 1813 Stimmen erzielt. Klein( nationalliberal) und Lenzmann( Demokrat) kommen in Stichwahl, und wir sind hier nur die Partei, welche als Sieger zu bezeichnen ist, denn die Herren von beiden Parteien kommen jetzt zu uns und buhlen um unsere Stimmen, aber wir bleiben beiden gegenüber kalt und werden uns der Stimme enthalten. Wir haben biesmal annähernd 1000 Stimmen gewonnen gegen die verflossene Wahl, wo wir es nur auf 890 Stimmen brachten.
Aus dem Odenwald . Von hier hören die Genossen höchst selten etwas und doch darf deswegen nicht angenommen werden, daß hier Alles herrlich und gut gehe und der Sozialismus keinen Boden habe. Das Gegentheil ist der Fall. Die soziale Frage existirt hier mehr, als die Durchschnitts- Staatsmänner wissen oder zugeben wollen. Der Ruin des kleinen Bauernstandes geht mit Entsetzen erregender Schnelligkeit vor sich und der aufmerksame Beobachter findet, daß der Kapitalismus geradezu in schauerlicher Weise haust. Nur drei Jahre sind es, seit ich Gelegenheit hatte, den Odenwald so zu durchstreichen, wie mir dies eben möglich ist, aber was habe ich da wahrgenommen? Wahr ist es, ein eigent liches Fabrikproletariat eristirt hier fast gar nicht, aber das Landproletariat hat in so grauenhafter Weise zugenommen, daß Fachmänner der Ueberzeugung zuneigen, daß wenige Jahre weitere Arbeit des Kapitalismus hinreichen dürften, den kleinen Bauernstand unserer ,, Perle Heffens" gänzlich zu vertilgen. Schon jetzt ist es diesen Parias der heutigen Gesellschaft zum Theil selbst bei geradezu bewundernswerthem Fleiß unmöglich, die Zinsen der Hypotheken zu erschwingen. Mehr und mehr verfallen die Grundstücke der Leute; dem Acker kann nicht hinreichend Dünger zugeführt werden, worunter die Ergiebigkeit desselben empfindlich leidet und schließlich derart reduzirt ist, daß das Nöthige für den Lebensunterhalt der Familie und für den Unterhalt des Viehes unerschwinglich wird. Hat schon der Hypothekengläubiger früher mit Kündi gung der Hypothek gedroht, als er einige Male die Zinsen nicht rechtzeitig erhalten jezt macht er die Drohung zur Wahrheit und der Bauer ist um Hab und Gut. So geht es bergab mit unsern Verhältnissen. Alljährlich werden so Hunderte im Odenwald fertig" gemacht und nirgends ist Aussicht auf Hülfe.
Die einzige Partei, die dem Bauernstand wirklich helfen will und zwar aus dem Fundament helfen will, die sozialistische Partei, sie ist noch zu wenig erkannt, um genügend unterstützt zu werden. Doch es kommt. Die Leute beginnen mit Andacht den Vorträgen der Sozialdemokraten zu lauschen und begreifen, daß nur der Staat mit seinem riesigen Kredit und seinen unerschöpflichen Mitteln zu helfen im Stande ist. Gemeinschaftliche Bearbeitung des Ackerbodens unter Benutzung der besten Maschinen und des besten Düngers, nur dies kann und wird helfen. Es war eine Freude zu beobachten, wie die abgerackerten und ausgehungerten Landwirthe unseres Odenwaldes, gelegentlich der jetzigen Wahlagitation, den Ausführungen unseres Genoffen Liebknecht über die Frage des Großbetriebes in der Landwirthschaft folgten. Man merkte, daß es Licht geworden und die sozialistischen Theorien begonnen haben, auch bei unseren Landleuten Anklang zu finden. Damit dürfte aber auch das Todesurtheil der Manchesterleute gesprochen sein. Unser Bauernstand, der allerdings mit erstaunlicher Zähigkeit am Althergebrachten festhält, ist einfichtsvoll genug, um zu begreifen, daß die Kraft des Einzelnen zu schwach ist, dem Drang der Zeit zu widerstehen- das genügt, um ihn zu überzeugen, daß nur im Sozialismus Hülfe für den Bauer zu finden und zu erwarten ist.
Quittung.
Durch den Landesausschuß der deutschen Sozialisten gingen für die Stichwahlen ein: Mitgliedschaft Genf Fr. 100. Mitgliedschaft Bern 120 50. Rocker Niederuzwyl 12 Mitgliedschaft Neuenburg 30-. Mitgliedschaft Lausanne 34 15. Schneiderwerkstatt Rain, Zürich 10
worüber dankend quittirt
Summa: Fr. 306 65, Für den Landesausschuß: E. Beck, Kassier.
Nachruf.
Am 28. Oktober, dem Tage der siegreichen Wahl, genügten wir der traurigen Pflicht, die Gattin unseres alten und treuen Veteranen Joh. Philipp Beder: der Erde zurückzugeben. dil
Elisabeth Becker
espign
Bol
Namens der deutschen sozialdemokratischen Partei legte der hiesige ris Lokalausschuß einen Lorbeerkranz mit rother Schleife auf den Sarg im Trauerhause nieder, welcher die Ueberreste eines sturmbewegten Lebens tr barg. So muthvoll wie sie die Drangsale des Kampfes an der Seite ihres Gatten ertrug, ebenso aufopfernd war sie Flüchtigen und Genoffen gegenüber.
*
*
Albert Dnlt. †
Ein unerschrockener Kämpfer für die Befreiung des Voltes aus mate rieller und geistiger Knechtschaft, ein begabter Dichter, ein origineller Denker ist gestorben. Von einem Herzschlag befallen endete unser Ges noffe Dr. Albert Dult am 29. Oktober sein vielbewegtes Leben im Alter von 66 Jahren.
-
Die literarischen Verdienste Dulk's zu würdigen, ist hier nicht der Drt. Wir haben es heute mit dem hochherzigen Manne zu thun, der schon in seinen Jugendjahren sich dem Kampfe für die Sache der Unterdrückten widmete und sein Leben lang an derselben festhielt einer der Wenigen seiner Generation, welche nicht davor zurückscheuten, sich der kämpfenden Sozialdemokratie anzuschließen, und der ihr auch treu blieb, als mit dem Attentatssommer des Jahres 1878 die Verfolgungen über sie herein brachen.
Ihm, der freudig Noth und Entbehrungen auf sich nahm, dem Dichter und Schriftsteller, der leichten Herzens auf die Anerkennung von Seiten der sogenannten guten Gesellschaft verzichtete, als es galt, die Konsequenzen seines sozialpolitischen Strebens zu ziehen, ihm gilt dieser Nachruf.
Albert Dulk hat sich bleibende Verdienste um die deutsche Arbeiter bewegung erworben, er war nicht nur ein Anhänger, er war auch ein Agitator unserer Partei. Erst im letzten Jahre seines Lebens zog er sich von der politischen Agitation zurück und widmete sich, ohne sein Verhältniß zur Partei zu lösen, mehr der von ihm gegründeten Stutt garter Freidenker- Gemeinde. Wie unsern Lesern bekannt, nahm er in Bezug auf die Freidenker- Bewegung einen derselben sympathischeren Standpunkt ein als die meisten unter uns.
Seine Leiche wird, seinem Wunsche gemäß, in Gotha verbrannt werden. Am 2. November fand die Ueberführung derselben von Stuttgart aus statt. Ueber 6000 Stuttgarter Arbeiter und Sozialisten gaben seinem Sarge das Geleit zum Bahnhof.
Sein Andenken wird stets von uns hochgehalten werden.
Der Polizeihandlanger Friedr. Schneiders, Schneider, in Aachen wohnhaft, seit 1883 aus Amerika zurückgekehrt, ( siehe Schwarze Liste" sowie Sozialdemokrat" Nr. 7 und 23 1882 und Nr. 30 1883) hat aus Rache bei der belgischen Polizei die Ausweisung eines gewissen Schuster aus Belgien veranlaßt, der seit 3 Jahren sich um nichts mehr bekümmert hat.
Schneiders ist mittelgroß, trägt gewöhnlich Brille, hinkt und geht meist an einem schwarzen Knotenstock.
Sein Spionagerevier ist A a chen- Verviers 2c.
Sorge man schleunigst für seine gründliche Entlohnung, wo er sich blicken läßt.
-
-
-
Briefkasten
-
-
der Expedition: Dtscher. Ber. Neuchatel ; Bt. sofort gemahnt. Wir quittiren nur direkt an uns Gesandtes. Dtscher. Verein 3ch. Fr. 2 Ab. 4. Du. erh. 2. Wtt. 3ch.: Fr. 2- Ab. 4. Du. erh. Rosa Beck: Mt. 5( nicht Mt. 25-) à Eto. erh. Der 20r. fehlt, obschon ersichtlich, daß Stieber ni chi gefingert hat. A. Sch. Rrsch.: Fr. 2 Ab. 4. Du. erh. A. G. Schffh.: Herr von Münch hausen log mit Wig, das verrückte Hauptmännchen aber ohne Grit, das ist der Unterschied. Buenos- Ayres: Fr. 95- von einem Freunde der sozialistischen Bewegung für die Wahlen und v. Verein Vorwärts Fr. 95 für die Opfer des Sozialistengesetz dkd. erh. Früheres laut Bft. 36. Gruß! Rothkäppler: Mt. 4 30 Ab. 4. Du. erh. Warum? A- a. Httg.: Fr. 5- f. d. Stichwahlen dkd. erh. Feuerhannes: Mr. 6 Ab. 4. Du erh. Zweischläfriges hergerichtet. Preßburg Ungarn : öwfl. 6 Ergebniß einer Kollekte österr. Gen. pr. Stichwfd. dkd. erh. Btrffdr. war schon fort. X. K. Sch. G.: Mt. 3. Abon. bis Ende Dez. erh. Dir. Mt. 4 30 pr. Qu. Lodernde Flamme: Bf. v. 21/10. erh. Chz. war angewiesen, Ihnen das Gewünschte stets zuzustellen, ebenso ist es jetzt. P. das Weitere anzuordnen, war und ist dort Ihre Sache. Duttg. siehe Bff. 37. J. M. Zug: Fr. 210 v. 19/9. und Fr. 3 v. 1/11. d. Whlfd. dkb. einverleibt. A. Bug: Fr. 1- pr. Wfd. dkd. E. G. Rowlde.: Mr. 5 à Cto. Abon. erh. Nota folgt.
erh.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
H. D. Paris : Fr. 2 50 Ab. 4. Du. erh. Chur : Fr. 15-- v. Arb. B.- Ver. pr. Wfd. dkd. erh. P. K. Brüssel: Fr. 250 Ab. 4. Du. erh. Fr. 1 25 f. d. Verfolgten pr. Ufd. dkd. gebucht. Rother Gaucho: Fr. 1 f. d. Stichwahlen dkd. erh. Kreuz, ingen: Mt. 4- Tellers sammlung beim Abschied eines Gen. und beim Empfang eines a. dem Gefängniß kommenden f. d. Stichwahlen dkd. erh. Martha vom Berge: Fr. 10- pr. Wfd. dkd. erh. Winterthur : Fr. 6 55 f. d. Stichwahlen durch Klein ges.; Fr. 16 40 ges. bei Berichterstattung über das Wahlresultat und Fr. 3 ges. in der Versammlung v. 2/11. durch Bli dkd. erh. Ab. 4. Du. erh. C. Kloft. Sion: Fr. 2 F. Rgr. Hull: Mr. 8- Ab. 3. u. 4. Du. erh. K. H. Schaffhausen : Fr. 3 30 v. H. u. Fyr. dkd. pr. Wahlfd. verw. B. wird geordnet. E. B. L.: Mr. 6 50 f. Schft. erh. Altbrgr. C. vergriffen. Rother Voigtl.: Mt. 5 40 Ab.- Neft 3. Du. erh. Dr. K. Bpst.: öwfl. 6 f. Soft. 2c. erh. ömfl. 1- pr. Wfd. dkd. verw. Ers. W. J. abgg. Bf. enthielt betr. Poem v3 jt! Serlow: Fr. 50 für 4 Expl. Nr. 44 erh. Ropenhagenis Fr. 35 E. B. eingetroffen. Aufschluß erw. Ch. H. St. P.: Bedeutende ,, Windmüller ,, sind Beide. Als politischer Wetterprophet ist aber unser Bumbum dem seligen Stannebein eklich über. Andauernd schön", meldete Stannebein , da gab's 14 Tage Landregen. ,, Essig u. Durchfall für die lästerliche Wählerbande", donnert General Bumbum, da trinken ihrer 500,000 den Siegesschoppen und jubeln ein Pereat allen Feiglingen und Lumpenhunden! Rother Franz: Bf. v. 3. am 5. beantwortet. Desgl. Zoroaster. A. K. Efld.: Mt. 4 30 Ab. 3. Du. erh. C. H. Bib.: Mt. 2 f. Schft. erh. Roderich: Mt. 450 Ab. 4. Du. erh. Chur : Fr. 15 v. d. dtsch. Szlomkr., Vesuvstock Schweden Fr. 5-, Gent Fr. 75 von den vlämischen Genossen, von einem Filz Fr. 2 M. R. Fr. 5-, Luzifer III Fr. 5-, Krauter Fr. 2, v. d. Heidelbergern Fr. 100 J. R. Steinmetz Fr. 1 50, gesammelt durch J. R. 150, v. Dr. Friz Tischler Wien öwfl. 25, durch Landesausschuß Zürich Fr. 306 65 It. Spezialquittung für die Stichwahlen bkd. erh.
-
"
-
-
-
-
nac
Behö und w barf der E
Pa
28
Sozialistische Arbeiterpartei Amerika.
unse lung
Settion New- Yort.
in
Sigung des 8entralfomites jeden Freitag Abends 8 Uhr in Lincoln Hall, Ede Allen und Houston Street.
in
Jeden Samstag finden Versammlungen statt. Näheres stehe New- Yorker Boltszeitung", besonders Freitags und Samstags.
S
ber
LiE