schreiben, resp. 10 Pf. zu geben. Ich will Ihnen später mehr von diesen Kunden schreiben." Wir denken, schon das genügt! Strafkolonien. Es ist offiziell und offiziös geleugnet wor- den, daß es bei der Gründung von deutschen Kolonien unter Anderm auch aus Strafkolonien abgesehen sei. Aus ganz zuverläs- siger Quelle können wir aber mittheilen, daß die Reichsregierung, d. h. Fürst Bismarck  , trotzdem an Strafkolonien denkt, und also mit ihren Dementis offiziell und offiziös gelogen hat, was freilich nichts Neues ist. Das Kolonialland, welches in Afrika   und Neu- guineaerworben" d. h. den Eingebornen gestohlen worden ist, eignet sich nämlich nicht zur Kolonisation durch deutsche Ansiedler, die gleich ,hren Todtenschein hinnehmen müßten, dafür aber um so besser zu einer trockenen Guillotine". Und da Bismarck   sich davon über- zeugt hat, daß die bösen Sozialdemokraten niemals auf den Leim seiner Sozialresorm" gehen werden, so will er diesoziale Frage", deren Lösung demmodernen Oedipus" nicht gelungen ist, nach Afrika   und Neu-Guinea exportiren oder deportiren. Dieunverbesserlichen" Gegner seiner Politik, welche ihn an der Erfüllung seinerMission" hindern, sollen, nebst denLumpen und Vagabunden", die durch ihr bloßes Vor- handensein die Bismarck'scheSozialreform" absurdum führen, der trockenen Guillotine" überliefert werden. Das ist radikal undgenial". Ob es zur Verwirklichung dergenialen" Idee kommt, das wissen wir allerdings-nicht. Daß diegeniale" Idee aber in dem Kopfe desge- nialen" Otto festsitzt, das wissen wir. Wie übrigens die Sache verlaufen möge, Straf kolonien werden die Bismarck'sch-n Kolonien dem deutschen Michel unzweifelhaft sein, denn sie werden ihm theuer zu stehen kommen, und er wird schwer für sie zu büßen haben. Und natürlich Strafkolonien für sein eigenes Geld. Die 5,400,000 Mark erste Rate für die Dampfersubvention sind auch die erste Rate für die Bismarck  'sche Straskolonialpolitik. Nun, es ist nicht das erste Mal, daßdas deutsche   Volk, das große Kind", die Ruthe bezahlen muß, mit der sein Hinterer Mensch bearbeitet wird. Die Doppelwahlen, schreibt man uns, die uns in früheren Zeiten so verderblich waren, sind diesmal zu Doppelsiegen für die Partei geworden. Sowohl in Berlin   als in Greiz   haben wir die eroberten Kreise behauptet, und in Greiz   sogar inmitten des reak- tionärenEntrüstungs"-Radaus wegen des, auch von unseren Partei- Vertretern mitgefaßten Reichstagsbeschluffes vom 15. Dezember vorigen Jahres. Obgleich in Greiz   weit heftiger gegen uns agitirt wurde, als am 28. Oktober, und obgleich tüchtig in patriotisch- chauvinistischem Schwindel gemacht würbe, so haben wir doch genau unsere alte Stim- menzahl wieder erhalten, ohne daß die Gegner einen Stimmenzuwachs erlangt hätten. Das ist ein äußerst günstiges Resultat und beweist, daß Greiz   jetzt zu unserenfesten" Wahlkreisen gehört. Das Gleiche gilt von Berlin   VI. Hier hat freilich formell ein Stimmenrückgang statt- gefunden, jedoch einzig und allein, weil, in Ermangelung eines ernst- haften Kanipfs, die Massen nicht in Fluß gekommen waren. Bei den gegnerischen Parteien war der Rückgang ein noch weit größerer, und auch der sechste Berliner   Wahlkreis kann von nun an als ein fester betrachtet werden. So viel ist aber gewiß: ohne die für uns so außer- ordentlich günstige Strömung, die den allgemeinen politischen und sozialen Verhältnissen zu danken ist und uns die Erfolge der letzten Reichstags- wählen einbrachte, wäre dieser gute Aussall der Doppelwahlen nicht wahrscheinlich gewesen. Jedenfalls sind die gewichtigen Argumente gegen die Vielkandidaturen und die dadurch herbeigeführte Möglichkeit von Doppelwahlen durch die Thatfache, daß wir in Folge der diesmaligen Doppelwahlen keine Niederlage erlitten haben, durchaus nicht entkräftet worden. Haben wir auch keine Niederlage erlitten, sondern im Gegen- theil zwei Siege erfochten, so waren diese beiden Wahlkämpfe doch an s i ch vollkommen überflüssig, und das Geld und die Arbeit, welche sie uns gekostet haben, hätten für die Partei nützlicher verwendet werden können. EinAufruhr"-Prozeß. In Brandenburg   standen am 23. Dezember zehn Arbeiter vor Gericht unter der Anklage, Land- fr i e d e n s br u ch, Aufruhr, Widerstand gegen die Staats- g e w a l t rc. begangen zu haben. Es handelt sich um die, in Nr. 52 desSozialdemokrat" in der Korrespondenz aus West Havelland  geschilderten Vorgänge nach der aufgelösten Versammlung der National- liberalen vom 10. Oktober vorigen Jahres. Die Arbeiter hatten bei der in jener Versammlung herrschenden Unruhe die Worte des Vorsitzenden, daß die Abendversammlung eine geschlossene sein solle, überhört und blieben daher am Platze, bis die Alilitärgewalt intervenirte. Auch dieser fügten sich die Arbeiter nicht, sondern empfingen die Soldaten mit Stein- würfen. Die Angeklagten sollen sich dabei nach der Anklage! besonders ausgezeichnet haben. Der Staatsanwalt, Herr von Staöl-Holstein, beantragteim Namen der Ordnung" strenge Bestrafung bis zu fünf Jahre Gefäng- niß! Das Urtheil lautete: Schuhmacher Günther 1 Jahre Gefäng- niß, Brettschneider Thiele 1 Jahr 2 Rionate, Cigarrenarbeiter W i l h. Thiele 1 Jahr, Zimmermann H. Fischet 10 Monate, Fabrikarbeiter P a n t e n 9 Monate, Fabrikarbeiter Siegel 9 Monate, Fabrikarbeiter S. F i s ch e r 7 Aionate, Handschuhmacher Mühlstein 6 Monate, Lackirer Weber 6 Monate. Fünf der Angeklagten wurden je 2 Monate für Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht. Der Bitte Webe r's, ihm auf den erhal- tenen Bajonettstich etwas zu Gute zu halten, wurde keine Folge gegeben. Weiteres über den Prozeß, sobald wir direkten Bericht haben. Für heute nur die eine Frage: Wie würde das Urtheil gelautet haben, wenn es sich nicht um infolge der sortgesetzten Polizeichikanen empörte Arbeiter gehandelt hätte, sondern um studirende Bourgeoissöhnchen, die sich einen Radau" machen wollten, oder umpatriotisch entrüstete" Antisemiten? Korrespondenzen. Braunschweig  , Mitte Dezember. Die Wahl ist vorüber, und unser Kandidat, Genosse Blas, ist als Sieger aus der Wahlurne hervorge- gangen. Dieses Resultat wird unseren Genossen von Nah und Fern längst bekannt sein; doch halten wir es für unsere Pflicht, die wesent- lichsten Begebenheiten aus dem Wahlkampf nachträglich in unserem Partei- organ zu berichten. Wir hatten einen schweren Stand, der Kampf war ein außerordentlich heißer. Zudem hatten wir kurz vor der Wahl auch noch die Stadtverordneten-Wahlen, in den wir gleichfalls in zwei Bezirken siegten. Den zweiten Kandidaten brachten wir erst in der Stichwahl durch, so daß wir jetzt demnach drei Genoffen als Stadtverordnete in der städtischen Vertretung sitzen haben. Wenn wir also bei der Reichstagswahl ebenfalls gesiegt, so ist dieses der einmüthigen, planmäßigen und rastlosen Thätigkeit unserer Genoffen zuzuschreiben. Am 10. August wurde infolge des Verbotes einer öffentlichen Ver- samnilung, welche von drei Bürgern einberufen war, und in der unser Genosse Blas über das Unfallversicherungsgesetz referiren wollte, ein vom Genossen Kokosky verfaßtes Flugblatt, betitelt:Ein Wort an die Braunschweiger", in 20,000 Exemplaren in Stadt und Land verbreitet. In demselben wurde die von der hiesigen Polizeibehörde seit Erlaß des Sozialistengesetzes beliebte Handhabung des Versammlungsrechtes einer derben Kritik unterzogen; dieses Flugblatt wurde den folgenden Tag verboten. Als der Termin zur Reichstagswahl bekannt wurde, wurden alle noch nothwendigen Vorbereitungen zum Wahlkampfe getroffen. Wir hielten vor der Hauptwahl zwei allgemeine Wählerversammlungen ab, in denen Genosse Kokosky beide Male mit großem Beifall referirte. Namentlich unterzog derselbe die Haltung der gegnerischen Parteien im Reichstage einer scharfen und gerechten Kritik, und empfahl am Schlüsse den An- wesenden, nur unserem Kandidaten W. Bios ihre Stimmen zu geben. Andere Redner brandmarkten die Handlungsweise des hiesigen Magi- strats, der 800 Wählern auf Grund erhaltener Armenunterstützung das Wahlrecht entzogen und hierzu auch diejenigen hatte rechnen lassen, die nur einmal für sich oder ihre Kinder ärztliche Unter st ützung erhalten hatten; selb st Leute, welche die erhaltene Unter- st ützung wieder zurückgezahlt hatten, um nur nicht das Wahlrecht zu verlieren, waren gestrichen worden! Von Seiten der Gegner wurde von den Deutsch-Freisinnigen deren bisheriger Abgeordneter, Eisenbahndirektor Schräder, und von den vereinigten Konservativen und Nationalliberalen der Amts- richter Kulemann als Kandidaten aufgestellt. Das Programm des Letzteren bestand darin, daß man Bismarck   unbedingt in Allem fol- gen müsse. Der Brave kann nicht begreifen, daß man den Reichskanzler nicht auf den Händen trägt und abgöttisch verehrt. In Bekämpfung unserer Partei leistete er das Menschenmögliche. Die abgedroschensten Phrasen, mit denen man heute selbst alte Weiber nicht mehr gruselig macht, wärmte er wieder auf. Aber alles Schimpfen hat nichts gehol- fen, es wurde damit gerade das Gegentheil von dem erzielt, was erzielt werden sollte, das zeigte das Resultat vom 28. Oktober. Vor der Wahl war unsererseits noch ein zweites Flugblatt in Stadt und Land ver- breitet worden. Es erhielten Stimmen: Am 27. Oktober 1881 Am 28. Oktober 1884 Stadt Land Zusammen Stadt Land Zusammen Bios 5228 475 5703 5840 1124 6784 Kulemann 2730 4315 7125 2020 4193 8213 Schräder 3798 2084 5882 3224 2015 5239 Wir hatten diesmal 1081 Stimmen mehr aus unsern Kandidaten ver- einigt als im Jahre 1881. Hiervon entfielen aus die Landbezirke ein Mehr von 849, und auf die Stadt von 412 Stimmen. Es war somit eine Stichwahl zwischen unserm Kandidaten und dem der Mischmasch- partei erforderlich, die aus den 14. November festgesetzt wurde. Noch einmal wurden alle Kräfte angespannt, noch einmal Alles auf- geboten, um zu siegen. Ein weiteres Flugblatt wurde massenhaft ver- breitet; besonders wurde das Land und der Harz   bedacht. In dem- selben wurden die Verleumdungen und Schmähungen des Amtsrichters Kulemann kurz und bündig zurückgewiesen. Besonders wurde der Libe- ralismus des Herrn Kulemann in's rechte Licht gestellt. Am Montag Abend vor der Stichwahl fand noch eininal eine von uns einberufene allgemeine Wählerversammlung statt, in der Genoffe Blas referirte. Die Versammlung war von Tausenden besucht, und ebenso viel mußten wie- der umkehren. Im Saal und auf den Galerien standen die Menschen wie gepreßt; seit 1878 hatten wir eine derartige Massenversammlung nicht abgehalten. Der Verlauf derselben war ein ausgezeichneter. Ge- noffe Kokosky sagte noch am Schluffe der Versammlung zu den An­wesenden, man möge am Tage der Stichwahl auf alle die Schimpfereien und Verleumdungen unserer Partei die einzig würdige Antwort ertheilen: nämlich unsern Kandidaten W. Bios wählen. Diese Antwort ist ertheilt und zwar so gründlich, daß unsere Gegner noch lange daran denken werden. Die Freisinnigen empfahlen ihren Wählern, für Aul e- mann zu stimmen, oder sich der Wahl zu enthalten, aber auf keinen Fall einem Sozialdemokraten ihre Stimme zu geben. Nun, wir hatten deren Stimmen nicht nolhwendig, wie dies das Wahlergebniß zeigt. Es wurden Stimmen abgegeben am l 4 November: Stadt Land Zusammen Bios 8077 2917 10994 Kulemann 3747 8247 9994. Mit 1000 Stimmen Majorität haben wir gesiegt. Wie man auf den ersten Blick sieht, haben die Freisinnigen auf dem Lande geschloffen für Kulemann gestimmt, während derselbe in der Stadt nur einen geringen Zuwachs erhalten hat. Dagegen sind die Stimmen, die wir mehr er- halten haben, der Opferwilligkeit und der-rastlosen Thätigkeit unserer Genoffen in Stadt und Land zuzuschreiben. Die Stichwahl fand am Freitag statt, und als das Wahlresultat am Sonnabend Abend so weit bekannt war, daß unser Sieg als gesichert gelten konnte, war der Jubel groß. Am Sonntag Morgen wurde schon frühzeitig das Grab Bracke's bekränzt. Die Genossen von Wolfenbüttel  , Schöningen   und dem Harz hatten gleichfalls Kränze gesandt. Als wir so am Grabe unseres edlen, leider zu srüh dahingeschiedenen Freundes und Genoffen standen, da drängte sich aus den Lippen aller Anwesenden die Worte: Hätte dies unser Genosse Bracke noch erlebt! Die tiefere Bedeutung und das Ver- dienst unseres Sieges gebührt ihm. Er hat zuerst hier den rauhen Boden der Unwiffenheit nnd Vorurtheile bearbeitet, und dem Sozialis- mus die Wege geebnet, und ebenso wenig seine Gesundheit wie irgend ein materielles Opfer gescheut, bis ihn mitten in seinem Wirken der Tod ereilte. Ehre seinen, Andenken! Wir aber wollen unentwegt weiter kämpfen, bis an Stelle der jetzigen Gesellschaftsordnung eine bessere und glücklichere tritt, die allen Menschen ein menschenwürdiges Dasein gewährt. Da durch unseren schwer errungenen Sieg den Greizer   Genossen eine Nachwahl auserlegt wurde, so boten die Genossen Alles aus, um die- selben materiell zu unterstützen; zu diesem Zweck wurden innerhalb we­niger Tage 200 Mark aufgebracht und nach Greiz   abgesandt. B o. Der Kerl sagte mehr aus als er wußte. Wir empfehlen ihn den noffen zur Beachtung. Es ist der frühere Agent Wolf.  *) *) Wir bitten um schleunige Angabe genauester Personalien für du schwarze Liste. Die Redaktion. Rathenow  , im Dezember. Wir haben lange nichts von uns hören lassen, und man könnte demnach auf den Gedanken kommen, die ganze sozialistische Bewegung sei hier im Sand verlaufen; dem ist jedoch nicht so. Im Gegentheil hat unsere Partei sich sehr gekräftigt, denn gegen 112 Stimmen im Jahre 1881 ergab die letzte Wahl 840 sim ganzen Wahlkreis waren es 1881 1400 Stimmen, 1884 aber 3100 Stimmen; ein schöner Aufschwung). Redlich gearbeitet haben wir auch. Im Sochsomnier tagte am Mark- grafenberg bei Rathenow   eine zahlreiche Versammlung Brandenburger  und Rathenower   Genoffen und beschloß, den Schriftsteller Hasenklever als Kandidaten aufzustellen. Am andern Tage spuckte bereits das ro he Gespenst in der Stadt. Eine sozialdemokratische Versammlung in nächster Nähe der Stadt! Das war unerhört, und manchen guten Spießbürger mag ein gelinder Schauer befallen haben. Natürlich war die schlaue Polizei sogleich bei der Hand, verhörte mehrere verdäbtige Personen und enthüllte" n-chts! Dann kam die eigentliche Wahlbewegung. Eine Versammlung im benachbarten Städtchen R h i n o w erfreute sich unseres Besuches. Als einer der Unsrigen das Wort verlangte, wurde sie jedoch schleunigst geschlossen. Das freisinnige Komite verduftete. Wir aber fanden Gelegenheit, unter den Zurückgebliebenen Propaganda für unsere Sache zu machen. Räthselhafterweise erhielten wir indeß dort von zirka 300 Wählern nur 2 Stimmen. Hoffentlich werden auch dort die Ar- beiter bald begreisen, daß nur in der Sonaldemokratie ihr Heil liegt. Bei einer zweiten Versammlung in R. s räch Herr Rickert. Als ein Genoffe das bekannte Verhalten der deutsch  -freisinnigen Partei bei der Abstimmung über das Sozialistengesetz geißelte, entstand, wohl auf Verabredung, ein Tumult. Die Freisinnigen hören es bekanntlich nicht gern, roenn ihnen die Wahrheit gesagt wird. Der Ordnungswächter löste die Versammlung auf. Eine von uns einberufene Wählerversammlung wurde schon vorher verboten. Die Antwort darauf war die maffenhafte Verbreitung von Flugblättern, wobei leider vier Mann arretirt wurden. Nun, das hin- dert uns ja nicht, und durch Schaden wird man klug. Das Versammlungsverbot hatte übrigens noch ein Nachspiel. In dem dazu bestimmten Lokale hatte sich eine große Menschenmenge eingesunden, die, aus die Nachricht vom Verbot, ihrer Gesinnung durch Singen der Marseillaise   und anderer Lieder sowie durch Hochrufe auf unsere Sache und deren Vorkämpfer Ausdruck gab. Als nun von gewifler Seite der Vorschlag gemacht wurde, auch den Kaiser hoch leben zu lassen, soll einer der Versammelten gesagt haben:Na, so dumm!" Polizeilump Wendler*) hat den Thäter denunzirt. Als Genosse ist uns derselbe nicht bekannt. Bei den Wahlen sind wir unterlegen. Natürlich fehlte es auch dies- mal nicht an Wahlbeeinflussungen. Außer dem Verbot der Versammlung haben in den meisten Dörfern Konfiskationen von Stimmzetteln und Flugblättern stattgefunden. Im Dorfe M ö g e l i n soll sogar, leid r ist es nicht klar erwiesen, der Kantor als Wahlvorsteher einen sozialistischen  Stimmzettel geöffn.-t und zerriffen haben. Doch was helfen solche und andere Chikanen gegenüber der Macht der Idee! Mehr als doppelt so stark als 1881 haben wir nach diesem Wahlkampfe die Gewißheit des Sieges im nächsten. Und darum rufen wir allen Genossen zu: Trotz Despoten- und Tyrannenlaunen, trotz Militär- und Polizeiherrschaft, und endlich trotz den Gesinnungslumpen, die heimlich die Verräther an uns spielen: trotz alledem und alledem, wir werden und müssen siegen! Nachspiel: Am Todestage Laisalle's prangten rothe Jnschrif- ten an verschiedenen öffentlichen Häusern der Stadt, und am Denkmal des großen Kurfürsten eine rothe Flagge. Ein junger Kaufmann wurde dieser Tage»u 20 Mark Geldbuße deßwegen verurtheilt. Unsere Polizei ist nämlich furchtbar findig(dieRathenower Zeitung" sagt es, da muß es wahr sein). Der Unglückliche sührt einen freireligiösen Namen, folglich neigt er zur Sozialdemokratie, ergo: e r i zr's g e- wesen so hat unser Bürgermeister, vulgo Amtsanwalt, das Ur- theil aus einem Haarbesen herauSdemonstrirt. Wir wissen es besser ja, besser! Bei der Verhandlung trat ein Zeuge aus. Aufforderung. Den Steindrucker Bock, Ausgewiesenen aus Hamburg  fordern wir hierdurch auf, innerhalb der nächsten 4 Wochen vom Data« ds. Bl. an uns seine Adreffe mitzutheilen. Die Erfurter   Genossen, Brieftasten der Expedition: L. Sch. D.: Mk. 860 Ab. 1. u. 2. Qu.«4 V. G. i. M.: Mk. 10 Ab. 1. Qu u. Sdg. für Sd. erh. Rech! so! Claus Groth: Mk. 32 90 Ab. 4. Qu. u. Schst erh. MehrbeM, folgt. Adr. geordn. Dr. W. C.  : Mk. 8 80 Abon. 1. u. 2. Qu. und Mk. 1 40 pr. Usd. dkd. erh. I. Lz. Zug: Fr. 13 50 Ab. 4. Qu, erh. N. K. 12 Mk. I pr. Ufds. dkd. erh. H. P. Hflde.: Mk. 5 60 Ab. 1. Qu. u. Rest 4. Qu. erh. Sch. H. O.: Mk 4 4» Ab. 1. Qu. erh. Newyork: Fr. 776 25 durch dieN.-Y. V.-Ztg.' Rest des pr. Wfd. Gesammelten dkd erh. Lina v. E. E.: Fr. 2 Ab. 1. Qu. erh. Der Alte Lgz.: Mk. 15 80 Ab. I. Qu. und Schst erh. Adr. geordnet. X. K. Sch.-G.: Mk. 4 30 Ab. 1. Qu. erh- Reo. Kfm. Jgwrth.: Fr. 15(12 Sh.) erh. u. pr. Ab. bis End« März 85 u. Schst. Cto. gutgebr. Gg. B. W.  : Mk. 4 30 Ab. 1. Dil erh.- F. Tttl. Afld.: Mk. 3- Ab. 1. Qu. erh.- C. F. Bkhn.: Mk. 2 60 f. Schst. erh.- O. B. E.  : Mk. 3- Ab. I. Qu. erh- Zopiron: Gut. Da müssen wir ebeneinspännen,". C. W. Btqhm,: Mk. 8 80 Ab. I. Qu. A. W. u. G. St. erh. Gg. Id. Zch- 5« Cts. f. Schst. erh. Rother Hahn: Mk. 20 Ab. Nov. u. De  » n ä Cto. erh. Mehrbstllg. notirt. Alles präzis fort. H. Rack. London�  Rechenexempel" hier nicht vorräthig, also in N.-Y. direkt bestelle» Warum weder Empfangsavis noch Bf.-Rllcksdg. für Mi.? K. M E' %: Mk. 8- Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Adr. geordnet. Rebus- Ml 18 75 Ab. 4. Qu. u. Schst. ,c. erh. Adr. geordnet. Von der blaue«! Donau  : Mk. 9 Ab. 1. Qu. u. Mk. 3 pr. Akd. dkd. erh. Waru«! getrennt? Kümmeltürke: Mk. 4 30 Ab. 4. Qu erh. ttthimmel:! Mk. 4 10(statt Mk. 4 30) Ab. 1. Qu. Dz. erh. Weiteres besorgt- J. Zch. St. Ell.: Fr. 25- ä Cto. Ab. u. Schst. erh.- W. Langt,« E vrlle: Fr. 5 Ab. 4. Qu. 84 u. 1. Qu. 85 erh. Bstllq. notirt.-1 Ky, Altstetten: Fr. 2 Ab. 1. Qu. erh. Bhr. Z.: Fr. z pr, Ufd- dkd. erh. Ferd.: Bf. vom 4. ds. hier. Unklar, wem die 5 nu«i zu belasten. P. M. Benevento  : Fr. 10 Ab. per 1885, I Jahr,! erh. W. Langner Chicago  : Fr. 9 97 pr. Guthbn. v. 23/10. d. AqfV Mb zugew. Mhrbstllg. ,c. folgt. I. Strauß New-Bork: Fr. 75 9S a Cto. erh. Rother Maulwurf: Mk. 10 30 Ab. I. Qu. erh. und Mk. 3 pr. 4. Qu. 84. Fbg. Adr. geordnet. W. St. O'rieden- Fr, 2- Ab. I. Qu. erh.- K. H. Schffh. Fr. 2- Ab. I. Qu. erh.- Köln   a Rh.: Mk. 300 pr. Dfd. und Mk. 200 pr. Ufd. dkd. erh- Bfl. Weiteres am 6/1. Köhl Dtsch. Ver. Biel: Fr. 43 50 Ab 4 Q» eth. I. S. Winona: Fr. 5 Ab. 1. u. 2. Qu. 85 und Fr. 5 l'2 pr. Aofd. dkd. erh. B. D. Bku.: Mk. 4 Ab. 1. Qu. erh. Fehle« noch 30 Pfg. H. K. M'stttn.: Fr. 2 Ab. I. Qu. erh. Heilbr, a/N.: Mk. 10 85 Ab. 1. Qu. u. Schst. erh. Weiteres nach Vorschr. A. Sch. Dverdon: 25 Cts. für Gesandtes erh. Dreibein: Mk. 7 2<>! Ab. I. Qu. u. Schst. erh. Sdg. fort. Mk. 5 lt. Fdsqttg. dkd. veriv, Kllr. Ffld.: Fr. 8 Ab. pr. 1885(I Jahr) erh. Stbq.- Ml 35 Ab. Nov. u. Mk. 24 Ab Mrs. durch W. erh. Gracchu« F.: Mk. 300 i Cto. Ab. ,c. erh. Ggr. ,c. notirt. Bulig. O'strß.i Fr- l!«S für Bilder u. Fr. 2 Ab. 1. Qu. erh. Pantaleon: Ml 120 i Cto. Ab. erh. Zugesagtes angenehm. Spitzberg: Fr. 55 2S erh. u. Mk. 17 80 pr. Ab. 4. Qu. u. Schst gutgebr. Betr. des Weitere« Bs. erw. E. Weiland Rio de Janeiro  ! Mk. 5 bis Mitte August erh. M. erhielt Alles rechtzeitig. Bericht willkommen. O. W. W.: öwfl. 2 Ab. Rest u. Schst. erh. Sdg. fort. G. T. London  : Mk. 2- Ab. 1. Qu. erh. W. Adfhr. Brn.: Fr. 2 15 baar ä Cto. u. Fr. 1 86 pr. Remitt. erh. Weiteres beachtet. B. Bkst.: Fr. 4 50 Ab. 1. Qu, u. Schst. erh. Fr. 2 85 pr. Agsd. dkd. verw, I. Kl. Malta- Ml 4 Ab. 1. u. 2. Qu. erh. H. Nitzsche N.-Y.: Fr. 75 95 ä Cto. erh, Aarhus  : Fr. 4 37 Ab.-Rest bis Ende 84 u. Schst. erh. Dr. H. B, I.: Mk. 3 Ab. 1. Qu. erh. Ordre beachtet. Ein Rother St.:! Siehe C. W. Btgh. M. H. Wzb.: Mk. 4 30 Ab. 1. Qu. erh. A- K Obrg.: MI. 3 Ab. 1. Qu. v. R. erh. R. Abg.: Mk. 113 40l Ab. 2. Qu. erh. Bfl. am 5 I. mehr. A. M. Vicosoprano  : Fr. 2 20! Ab. pr. 4. Qu. erh. Ihnen gut 50 Cts. pr. 1. Qu. R. Tnnr.! O'straß: Fr. 405 Abon. pr. 1835 erhalten. Tuttlingens Ihr Posthalter ist ein Teufelskerl, aber der Dichter Sch. z. i«: Gränzbote 301" verdient Unsterblichkeit. Sein B i s m a r ck>i jammerlied geht übrigens nach der Melodie:Käsemaier hieß de» Arme, värzig Messerstiche in der Bru a u hust!":c. Vielleicht singt' es ein Nanonallideraler im Reichstag vor der dritten Abstimmung zu»! Heidenbekehrung" vor!Aber ach! wie kann's im Reichstag soweit! kommen, Wegen einem bloßen Dienstgehalt!" 19! Strophen das muß ziehen! Die allseits entbotenen N e u j a h r s g r ü ß e und Wünsche für unsere Sache er- widern und theilen wir bestens! Glück aus zu 1885! Unser» Abonnenten in der Schweiz  zur gef. Kenntniß, daß wir diejenigen bisherigen Abonnenten, welche die Annahme unseres Blattes seil Beginn dieses Quartals nicht ablehnten, auch für das laufende Quartal als Abonnenten vortragen und Nachnahme sofort nach Ausgabe von Nr. 3 erheben werden, sofern die betreffenden Abonnementsbeträge nicht schon eingesandt wurden. Zur Beachtung. Da in Darmstadt   ein Wirth Philipp Müller wohnt, so wolle man, um Weitläufigkeiten zu begegnen, Briefe an mich entweder mit dem ZusätzeBildhauer" oder aber Gastwirthzum Schirm" adressuen.[1 60] Darmstadt  , im Januar 1 885. Th. Müller. Bildhauer. Basel  Abonnements auf denSozialdemokrat" werdn entgegengenommen: K. Pinkert, Hardtstraße 129, Aug. Riegler, Wirth an der Rebgaffe. Zu kaufen gesucht: Nr. 4, 5, 8 und 10 vomSozialdemokrat" 1879. Die Expedition desSozialdemokra t." Samstag, 10- Januar�Abends 8'/, Uhr, im oberen 3' BÜritl) Saale des Restaurant Widder, Rennweg: �ersa»»r««g der deutscheu Sozialtste«. Tagesordnung: Die Dampfersubventionsvorlage. Zahlreiches Erscheinen erwartet Der Lokalaullschuß. Schweizerische«enogenschastt-Suchdrueerei H°Mni«n.Z»rich.