edagi kann um so tiefer ins Fleisch schneiden, einen um so wirksameren Schlag un zu können.
Endlich schien der passende Moment gekommen.
es if Durch einen, vom 19. August d. J. datirten Utas des ,, Siegel, Großh. e, der Stadtdirektor",„ in Vertretung des Gr. Landeskommissars für die Kreise ntefte Mannheim , Heidelberg und Mosbach ", wurde die Bereinigung tabler Metallarbeiter Deutschland 3, die ihren Siz in Mann
eim hatte, verboten. Der Verein war über ganz Deutschland vereitet und zählte an 6000 Mitglieder. Er hatte sich niemals mit poli n berger Agitation beschäftigt, im Gegentheil mit peinlichster Sorgfalt sich dem on allem Politischen , insoweit es nicht reine Fachangelegenheiten waren, sert angehalten und die Interessen der Metallarbeiter mit ebensoviel Geschick te Erfolg vertreten und gefördert. igen
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Als Grund des Verbots werden sozialistische Bestrebungen, die auf Umsturz 2c. gerichtet sind", bezeichnet. Das ist natürlich Schwindel. Solche Bestrebungen waren nicht vorhanden, und die Urheber dieses machvollen Gewaltstreichs wissen das auch sehr wohl.
des
Sozialistengesetes nicht auf badischem Miste gewachsen. Der badische Großherzog ist nur ein preußischer Pascha: der Befehl kam us Berlin und in Karlsruhe hat man unterthänigst„ Ordre parirt" ng ju omit aber nicht gesagt sein soll, daß man in Karlsruhe der Arbeiterage grün fei.
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Bir wollen uns über diesen schmachvollen Gewaltstreich nicht in pathe en Entrüftungsworten ergehen. Wir würden heucheln, behaupteten Dir, überrascht oder entrüstet zu sein. Das Naubthier mordet und raubt, man verwundert, man entrüstet sich deshalb
weil das seine Natur ist
nicht
-
-
Das ist Alles. man schlägt es einfach todt, wenn man seiner habhaft wird. Der Gewaltstreich lehrt uns auch nichts Neues. Daß die Urheber des Sozialistengesetzes die gesammte Arbeiterbewegung treffen
wollten
eit
das wußten wir von Anfang an. Das brauchte
uns nicht erst jetzt gesagt zu werden. Es ist aber gut, daß die Wahrwieder aufgefrischt und das Sozialistengeset pieber einmal in seiner ganzen Niedertracht enthüllt, ohne das Feigenblatt der milden Praxis" uns präsentirt wird.
-
Durch die„ milde Praris" der letzten anderthalb Jahre hatte Mancher ich blenden laffen Mancher hatte zu glauben begonnen, das Soziatengeset reiche blos bis zu einer gewissen, bestimmten Grenze und Baren Rechtsboden".
laffe der Arbeiterbewegung einen festen, der Polizeiwillkür unerreich
Diese optimistisch- sanguinischen Gemüthsmenschen sind durch den Mannheimer Herostratenstreich eines Besseren belehrt. der letzten Zeit war nur eine Falle, es war das Spielen der Rage mit der aus. Die deutsche Arbeiterbewegung ist rechtlos- Das Sozialistengesetz soll der Strick sein, mit dem nicht blos die Sozial demokratie, sondern auch die gesammte deutsche Arbeiterbewegung er
broffelt werden soll.
Nun
beiterbewegung desgleichen.
wir sind gegen den Strick gefeit, und die deutsche Ar= des Mannheimer MetallarbeiterBundes, daß fie die deutsche Arbeiterwelt durch ein so drastisches, unab weisbares argumentum ad hominem über die Natur und die Ziele heutigen Gewalthaber aufgeklärt haben und alle Arbeiter, soweit sie Berstand und Ehrgefühl besigen, in die Reihen der kämpfen: Der Utas von Mannheim stellt die Thatsache fest: die deutsche
ber
ben Sozialdemokratie treiben.
Arbeiterbewegung ist Eins mit der Sozialdemo ratie, und sie ist vogelfrei wie die Sozialdemokratie. Das ist klar und deutlich 8nügen die Konsequenzen.
- wir atzeptiren mit Ver
Jedem das Seine nehmen, diese berühmte Hohenzollern
Devise des preußischen Musterstaats, deren Durchführung er seine Ents ftehung und seine Größe" verdankt, kommt jezt nach innen mit außert, das ewöhnlichem Eifer zur Anwendung. Von dem Breslauer vol de
hörde
Indes
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rthalb
Fach
man
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aigle( Rututsstreich)*) haben wir oben gesprochen. Ein würdiges Seitentück, an Kleinlichkeit und Niedertracht ihn fast noch übertreffend, ist der
dersuch, auf Grund einiger Paragraphen des vorfündfiuthlichen preußt Diäten", welche sie während der früheren Reichstagssessionen bezogen, abzuräubern, und den Raub zu Gunsten des Nimmersatts, genannt preußischer Fistus, zu ,, annektiren". Natürlich kann sich dieser RaubDerfuch nur gegen solche Abgeordnete richten, die Unterthanen" des Hohenzollernhauses sind, und im Bereich des preußischen Landrechts leben. Im Augenblick, wo wir dies schreiben, sind uns von sozialdemo Berlien und Vorladungen vor die zuständigen Landgerichte zugegangen sind. bekannt, denen Aufforderungen zur Zurückzahlung der empfangenen Diäburd Rationalität" mit derlei Zumuthungen bedacht werden, und den Res bolver auf die Brust gesezt bekommen. Als Belastungszeugen, welche das Delikt nachweisen sollen, sind die Kollegen der Angetlagten, oder fagen wir lieber Angefallenen, meuchlings Angefallenen, nams fig haft gemacht, darunter u. A. Hasselmann! Mit Recht fragt ein elche Berliner Blatt: Warum denn Most fehle. Außerdem figurirt unter Dire den Belaftungszeugen noch Spindler, ein Name, der vergebens in Riheten gesucht werden wird. den Verzeichnissen der früheren und gegenwärtigen Reichstagsabgeord
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groß
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uns
Ernsthaft die Chancen des bevorstehenden Prozesses zu erwägen, kann natürlich nicht in den Sinn kommen. Es ist eine Just iz komödie,
Um wie sie noch selten dagewesen, und zu der sich, außer in Deutschland , Sirm ein Gericht hergegeben hätte. Il y a des juges en Prusse
neral
unter
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geffen
und
auch in Berlin werden sich erforderlichen Falls die gewünschten Erema n'plare finden, damit das alte Sprichwort sich vollständig erfüllt: Il y a des juges à Berlin!( Es gibt Richter in Berlin !) Unsere„ angetlagten" Genossen werden auf die Posse nicht näher eingeben, als absolut unerläßlich ist. Sie werden den Ehrenmännern von Richtern lächelnden Mundes erklären, daß der Reichstag für sie nichts anderes und wahrhaftig nichts besseres ist als eine einfache Volksverjammlung, daß sie zu agitatorischen Zweden während der Session in Berlin sind, und daß sie für diese, und für jede andere agitatorische Thätigkeit im Dienste der Partei eine kleine Entschädi und zwar, da wir der parlamentarischen Thätigkeit
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Brice teine allzuhohe Bedeutung beilegen, eine etwas kleinere als für sontige Agitation. Das Ernsthafte daran ist blos, daß Solches überhaupt möglich ist und daß der geniale Staatsmann", in dessen Händen sich leider noch die Schicksale Deutschlands befinden, auf derartige Allotria verfallen und sie u Haupt- und Staats- Aktionen machen konnte. Das riecht schon beude dentlich nach Cäsarenwahnsinn.
es ist ganz unmöglich, die Sache ernsthaft zu behandeln.
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Und noch Eins: es ist eine notorische Thatsache, daß alle Parteien Ausnahme, namentlich auch die fonservative und die nationallibe tale, also die beiden Regierungsparteien, ihren Reichstagsabgeordneten Diäten ausgezahlt haben und auszuzahlen pflegen, da sie sonst nicht die nöthige Zahl von Abgeordneten erlangen würden. Es ist notorische Thatsache, daß nur eine winzige Minderheit der Reichstagsabgeordneten feine Diäten empfängt: wie kann unter diesen Umständen die Rückzahlung der Diäten ausschließlich von sozialdemokra tischen und fortschrittlichen Abgeordneten gefordert werden? Es ist das eine Parteilichkeit, so flagrant und so schamlos, daß wir mit gutem Gewissen sagen dürfen: teine andere ,, Aera " wäre dieser monströsen Schamlosigkeit fähig gewesen teine, außer der Aera Schwenninger!
-
Die Proportionalvertretung, d. h. das System des berhältnißmäßigen Wählens, wodurch die Unterbrüdung der Minorität, borausgesetzt daß dieselbe nicht aus einer Handvoll vereinzelter Indivi buen besteht, unmöglich gemacht und ein möglichst treues Abbild der die wirklichen Volksstimmung und Parteienstärke gegeben wird, ist vom 7.
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-
Vol ist französisch und heißt zugleich Flug und auch Diebstahl. bels Bonaparte, Bismard's Lehrmeister, nach dem Staatsstreich das allerdings ergaunerte Vermögen der Orleans konfiszirte, sagte ein wißiger Orleanist:" C'est le premier vol de l'aigle!" das ist Der erste Flug( und Diebstahl) des Adlers( Rukuts). Jm Deutschen läßt fich das Wortspiel nicht wiedergeben.
bis 9. August Gegenstand eines Rongresses gewesen. Wir lesen| darüber in deutschen Zeitungen:
" 1
Vom 7.- 9. August hat im Rathhaus zu Antwerpen unter der Aegide des Finanzministers Bernaert, des Bürgermeisters de Wael und des Genfer Professors Naville ein internationaler Rongreß für verhältnißmäßige( proportionelle) Vertretung getagt. Es waren Delegirte von belgischen, französischen, schweizerischen, italienischen und deutschen Reformvereinen der bezeichneten Tendenz erschienen. Außerdem nahmen an den Verhandlungen einige Holländer, sowie ein Herr aus Heidelberg Theil. Man beschäftigte sich am ersten Sigungstage mit den gegenwärtig gebräuchlichen Repräsentationssystemen und am zweiten hielt man einen Rückblick auf die auf diesem Gebiete zu Tage getretenen Reformbestrebungen.
In der letzten Sigung wurde nach eingehender Diskussion schließlich folgende Resolution einmüthig angenommen:
" Der Internationale Rongreß für verhältnißmäßige Vertretung bes Schließt:
1) Die absolute Mehrheit verletzt das Prinzip der Freiheit des Wählers, fordert den Betrug und die Korruption heraus und kann die Mehrheit der Vertretung der Minderheit des Wahlkörpers geben;
2) die verhältnißmäßige Vertretung ist das einzige Mittel, der wahren Mehrheit die Macht, den Minderheiten die Kontrole und allen ernsten Gruppen des Wahlkörpers die richtige Vertretung zu sichern;
3) zur Feststellung der Bedürfnisse eines jeden Landes bezeichnet das System der konkurrirenden Listen mit einer Vertheilungszahl einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den bisher vorgeschlagenen Systemen und schafft einen praktischen und strengen Modus, die verhältnißmäßige Vertretung zu verwirklichen."
Unseren Lesern ist diese Wahlmethode, die in der Parteipresse wiederholt besprochen wurde, zu wohl bekannt, als daß wir es nöthig hätten, in Einzelheiten einzugehen. Genug, daß nach dieser Methode der ge= sammte Wahlkörper ein organisches Ganze bildet, das nicht in einzelne Wahlkreise zerschnitten ist; daß die verschiedenen Bars teien nach ist en wählen, d. h. auf einem Wahlzettel ihre ver schiedenen Kandidaten präsentiren; und daß die Zahl der Mandate auf die verschiedenen Listen je nach der Zahl der Stimmen, welche sie auf sich vereinigt haben vertheilt wird.
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Diese Wählart, die mit dem französischen Listenstrutinium nicht vers wechselt werden darf. dasselbe beruht nicht auf der Einheit des ge sammten Wählerkörpers ist unzweifelhaft die praktischste und ge rechteste, welche man sich überhaupt denken kann. Und wenn einmal Volksvertretungen gewählt werden müssen, so ist jedenfalls das Proportionalsystem die beste Wählart.
Indeß, man darf derartige Formalien nicht überschäßen. Unter den heutigen sozialen und politischen Verhältnissen ist eine getreue Volksvertretung nicht möglich, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil keine freie und unabhängige Wahl mög= lich ist. Erst in einer Gesellschaft, die keine soziale und keine politische Abhängigkeit kennt, kann von einer freien Wahl und einer getreuen Volksvertretung die Rede sein.
Die Proportionalvertretung ist also heutzutage eigentlich nur ein frommer Wunsch und eine harmlose Spielerei. Wäre es anders, so würde der belgische Finanzminister, ein Bourgeois comme il faut, sich nicht das Vergnügen gestattet haben, den Antwerpener Rongreß mit seiner Gegenwart und Gönnerschaft zu beehren.
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National und sozial. Anläßlich des nunmehr offen zu Tage getretenen Konflikts zwischen Michael Davitt und den Führern der irischen Nationalpartei sagt die Justice":
Die Angriffe der irischen parlamentarischen- alles nur hübsch parlamentarisch Partei gegen Michael Davitt nehmen an Heftigkeit zu. Diese Bourgeoisfaiseurs, die mit Ausnahme von Justin M'Carthy ihr ganzes bischen politisches Ansehen geschickten Intriguen verdanten, können es nicht ertragen, sehen zu müssen, daß ein Voltsmann mit ehrlichem, dem Wohl des Voltes gewidmetem Programm vor die Front tritt.
,, Wir leugnen nicht, daß die irischen Parlamentarier seinerzeit manches Gute bewirkt haben; jetzt aber entwickeln sie sich zu eigennützigen Reattionären, und es ist hohe Zeit, sie zur Rechenschaft zu ziehen.
,, Herr Parnell war nie ein Demokrat oder ein Volksmann, und er wird es nie sein. Er ist zweifelsohne ein Nationalist, aber das find Lord Salisbury und Fürst Bismarck auch.
,, Michael Davitt und seine Anhänger haben erkannt, daß das armselige Projekt auf Schaffung eines irischen Bauernstandes lediglich den GroßUnd daher grundbesitzern und Geldleuten zu Gute kommen wird. treten sie für Nationalisirung des Grund und Bodens und für die Forderungen der Arbeiter ein.
Jrlands Unabhängigkeit oder auch Selbstverwaltung( Home Rule), wie sie auf dem Programm der irischen parlamentarischen Partei figuriren, bedeuten für die Masse des Volkes nur eine jammervolle Enttäuschung, wie sie das arme Italien an sich erfahren hat."
Das stimmt, wie man sieht, mit allem überein, was wir seit Jahren mit Bezug auf die irische Bewegung geschrieben. Die rein nationale Richtung muß in einem gegebenen Moment reaktionär wirken, weil sie die politische und soziale Klärung verhindert, und, wenn nicht ausschließlich die Vertreter der privilegirten Klassen, so doch mindestens die ver schwommensten Elemente in den Vordergrund drängt.
Der Hinweis auf Italien ist in mehr als einer Beziehung zutreffend. Der italienische Unabhängigkeitskampf hat in der italienischen Bourgeoisie eine Klasse zur Herrschaft gebracht, welche die Ausbeutung der Arbeiter= Klaffe ihres Landes mit einer Raffinirtheit und einer Rücksichtslosigkeit betreibt, die alles, was die Fremdherrschaft früher leistete, weit in den Schatten stellt. Ein genauer Renner der italienischen Verhältnisse, ein Freund Garibaldis, also keineswegs ein Gegner der italienischen Unabhängigkeit, erzählte uns einmal, daß das arme Landvolk in der Lombardei sich oft die österreichische Herrschaft zurückwünscht; so schamlos wie heute seien sie damals doch nicht gedrückt und mißhandelt worden. Ganz natürlich, der Fremdherrscher mußte auf die Volksmasse immerhin etwas Rücksicht nehmen, der Ausbeuter von heute braucht das aber nicht, er schindet ja seinen armen Landsmann im ,, nationalen Interesse".
Diese Erfahrung darf uns nun nicht veranlassen, über jede nationale Bewegung voreilig den Stab zu brechen. Das hieße das Kind mit dem Bade ausschütten. So lange ein Volt national unterdrückt ist, verwischen sich die sozialen Gegensäge, die in seiner eigenen Mitte herrschen, weil die Augen Aller zunächst auf den Fremdherrscher fallen. Die natio= nale Frage muß in irgend einer Weise gelöst sein, soll eine gesunde soziale Bewegung möglich sein. Nicht die Rückkehr der Desterreicher würde bas lombardische Landvolk aus seiner wirthschaftlichen Nothlage befreien, sondern die Verjagung der Desterreicher hat freie Bahn geschaffen zwis schen dem italienischen Ausbeuter und dem italienischen Proletarier. Was wir zu bekämpfen haben, ist der nationale Humbug, der zu dem Zweck betrieben wird, dem Volk Sand in die Augen zu streuen.
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Glücklicher Hartwig! Wir meinen den Dresdener Hartwig, dem das Papier gefährlich zu sein scheint: im Reichstag das ,, bunte Papier" von Japan ; und vor Gericht das bedruckte Papier der Dresdener Nachrichten". In Bezug auf letteres wie unsere Leser sich erinnern werden erkannten die Richter von Dresden , es sei mit verbrecherischen Stilübungen des Herrn Hartwig bedeckt gewesen, und erkannten" dann weiter, Herr Hartwig habe dafür vierzehn Tage zu fizen". Für das„ bunte Papier" wird er nicht bestraftmuthlich, weil das ,, bunte Papier" eine Lüge gewesen, wohingegen das mit den Stilübungen des Herrn Hartwig bedruckte Papier" der Dress dener Nachrichten" zufällig die Wahrheit enthalten hatte. Und im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte, wie überhaupt in unserer modernen Mustergesellschaft und unseren modernen Musterstaaten ist die Wahrheit doch ein strafbares Verbrechen vielleicht das strafbarste von
allen.
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Genug der Ordnungsmann Hartwig, Schüßling des weißwestigen Ackermann, war für seine Unvorsichtigkeit, ausnahmsweise einmal die Wahrheit gesagt zu haben, mit zweiwöchentlicher Gefängnißstrafe belegt worden; und zwei Wochen lang ,, brummen" ist kein Bergnügen sich der bunte- Papier - Mann. Welche Schritte er that, welche Minen er springen ließ, um die bösen zwei Wochen los zu werden, das ist den Lesern im frischen Gedächtniß.
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Eine Zeit lang war Alles umsonst. Der Dresdener Stadtrath, den unser Hartwig durch sein indiskretes Aussprechen der Wahrheit so schnöde beleidigt hatte, fühlte kein menschliches Rühren und weigerte sich, ein
Gnadengesuch an den König der Sachsen zu richten. Und er hat sich auch nicht erweichen lassen. Aber zu guter Letzt erstand doch ein Retter in der Noth, oder gar ihrer drei: Herr Mangold, der famose Land gerichtspräsident und Sozialistentödter, rottete sich mit dem weißwestigen Ackermann und dem philanthropischen Generalstaatsanwalt Held zu einer ,, Deputation" zusammen, welche sich zu dem König begab und auch einen vollständigen Erfolg hatte. Dank der Einmischung des braven Trifoliums, das die Blüthe des deutschen Richterstandes, des deutschen Bürgerstands und des deutschen Staatsanwaltsstands in glücklicher Mischung repräsentirt, wurden von dem gnädigen König der Sachsen die 14 Tage Gefängniß in eine Geldbuße von 1000 Mart verwandelt die aus dem konservativen Diätenfonds bezahlt werden soll. Ja, aus dem konservativen Diätenfonds. Natürlich heißt das Ding nicht Diätenfonds und jetzt, nach dem genialen ,, Diätenprozeß", wird auch sicherlich keine Umtaufe stattfinden es ist aber ein Diätenfonds. Sollten die Staatsanwälte des Herrn Bismarck Näheres zu erfahren wünschen, so brauchen sie sich blos an unsere Adresse zu wenden; wir stehen gern zur Verfügung.
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( Begnadigt," jubelt Bierey in den Dresdener Nachrichten". gnadigt! Die frohe Kunde drang vorgestern am 19. dies dem Stadtverordneten Baumeister Hartwig zu." Man steht, die Freude des Bieren war so groß, daß er sein bischen Deutsch vergessen hat.)
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Die Bewegung unter den deutschen Arbeitern zu Gunsten des von der sozialdemokratischen Fraktion ausgearbeiteten Arbeiterschutzgesetzes zieht immer weitere Kreise, so daß die selbe den herrschenden Klassen bereits sehr unbequem zu werden beginnt. Wir können an dieser Stelle unmöglich alle Kundgebungen für das Ges set registriren, hervorheben wollen wir aber, daß auch Orte, welche bisher in den Kreisen der kämpfenden Arbeiterschaft gewissermaßen als verlorene Posten betrachtet wurden, sich bei dieser Gelegenheit in erfreu lichster Weise zu regen beginnen. Diese moralische Rückwirkung auf die zurückgebliebenen Elemente des Proletariats ist aber von nicht zu unter schäzendem Werth. In ihr liegt bereits ein Erfolg des Gesezentwurfs. Daß wir die herrschenden Klassen lediglich durch die Güte unserer Argumente bekehren werden, dieser Jllusion hat sich noch keiner unter uns hingegeben, wir wissen, daß dieselben nur Argumenten zugänglich sind, hinter denen eine tompafte Macht steht, mit einem energisch ausgespro chenen Willen. Von diesem Standpunkt aus ist daher jede Bewegung entschieden zu begrüßen, welche auf bisher indifferente Arbeiter anfeuernd wirkt, in ihnen das Klassenbewußtsein weckt und fördert.
Als Beispiel für das hier Ausgeführte lassen wir im Nachstehenden einen uns aus Aachen zugegangenen Bericht folgen:
,, Am Sonntag den 16. August, Vormittags 11 Uhr, wurde hier in einer im Paulushause( dem ehemaligen Vereinslokal der ,, ChristlichSozialen", ultramontaner Couleur) abgehaltenen, ziemlich gut besuchten Arbeiterversammlung über das Arbeiterschutzgesez verhandelt und folgende Resolution einstimmig angenommen:
,, Die heute am 16. August im, Paulushause" zu Aachen tagende Arbeiterversammlung erklärt sich mit der Einbringung der Arbeiterschutzgesez- Vorlage seitens der sozialdemokratischen Fraktion des deutschen Reichstags vollständig einverstanden; sie drückt der Fraktion für ihr bisheriges Verhalten ihren Dank aus und fordert die sozialdemokratischen Abgeordneten auf, in der bisherigen Weise weiter zu kämpfen.
Die Versammlung ermächtigt den Vorsitzenden, diese Resolution an die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags zu übermitteln." " Im Jahre 1871," sett unser Korrespondent hinzu, wurden drei Arbeiter, welche eine sozialdemokratische Versammlung einberufen hatten, noch fast geprügelt und hinausgeworfen. Es geht vorwärts!"
Und ein weiterer Beweis für die Nüglichkeit des Arbeiterschutzgesetzes liegt darin, daß die Polizei anfängt, die Bersammlungen zur Besprechung deffelben auf Grund des famosen Umsturzgesetzes" zu verbieten, wie es jüngst der famose Bürgermeister von Augsburg , Herr von Fischer, gethan. Der edle Sozialistenfresser hat mit seinem Utas einen unschäzbaren Beitrag zu dem Thema Reform oder Revolution geliefert. Er hat gezeigt, daß bei ihm und seinesgleichen hier ein Unters schied nicht besteht. Jede ernsthafte Reform, mag sie an sich von Umsturz noch so entfernt sein, ist in den Augen dieser Leute Umfturz. Die Konsequenz solcher Auffassung der Dinge ergibt sich von selbst.
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In Sachen der famosen Enquete über die Sonntags arbeit hat man sich nun anstandshalber doch entschlossen, auch die organi sirten Arbeiter zum Wort kommen zu lassen. An dem schließlichen Resultat wird damit wenig geändert werden, die Fragen sind durch hineinziehen aller möglichen Momente wohlweislich so gestellt, daß die Regierung cus den Antworten das herauslesen wird, was sie herauslesen will. Und das ist möglichste Schonung der berechtigten" Ausbeuterinteressen, mit anderen Worten: beileibe den Pelz, der gewaschen werden soll, nicht naß machen. Man vergesse nicht, welche rührende Freundschaft zwischen dem großen Sozialreformer und den rheinisch- westphälischen, den schlesischen 2c. Schlotjunkern, den schlimmsten unter allen Ausbeutern besteht. Immerhin ist es gut, wenn die deutschen Arbeiter, soweit sie zum Wort kommen, ihrem berühmten ,, Anwalt" ihre Meinung in Fraktur zu erkennen geben. Mag er dann thun, was er will und verantworten tann, die Ausrede wird er dann wenigstens nicht haben, daß die deutschen Arbeiter von dem Verbot der Sonntagsarbeit selbst nichts wissen wollen.
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- Die skandalösen Ausweisungen, mit denen die preußische Regierung in den polnischen Landestheilen gegen die Ausländer" vors geht, fangen an, selbst in den Kreisen Verstimmung zu erregen, welche sonst alle Germanisirung- Machinationen der preußischen Regierung gutzuheißen pflegen. Man kann daraus auf die koloffale Brutalität schließen, mit welcher die Bismarck Puttkamer'schen Subjekte in dieser Sache zu Werke gehen. Es werden Fälle gemeldet, die Jeden, der noch einen Funken von Menschlichkeit im Herzen sizzen hat, auf Tiefste empören müssen. Aber was fragt die Gesellschaft nach Menschlichkeit? Ich will! Das ist das entscheidende Wort bei dem Kanzler des deutschen Reichs. Ich will das Polenthum aus rotten, und so fährt er mit seiner brutalen Faust ebenso rücksichtslos drein, wie seiner Zeit beim Kulturkampf, und bei dem Sozialistenausrottungsgeseh. Der Erfolg wird hier natürlich der gleiche sein wie dort, aber das Glend, welches der Größenwahn dieses Mannes über Tausende und Abertausende gebracht, dieses Elend bleibt darum doch das Gleiche. Und darum ist es nöthig, daß, wer seine Stimme in der Deffentlichkeit geltend machen tann, dies selbe erhebt zum Protest gegen die barbarische Handlungsweise einer angeblich zivilisirten und zivilsiirenden Regierung.
Die Annexion der Karolinen - Inseln scheint doch nicht so glatt verlaufen zu wollen, als unsere heißhungrigen Kolonials schwärmer sich eingebildet haben. Die Sache hat in Spanien , wo man ein älteres Anrecht auf diese Inseln zu haben behauptet, furchtbar böses Blut gemacht und zu erheblichen deutschfeindlichen Demonstrationen ges führt. Ist auch nicht anzunehmen, daß es aus diesem Anlaß zu einem Krieg zwischen Deutschland und Spanien kommen wird, so zeigt sich doch hier wieder, welch erfreulichen Zuständen wir mit der jetzt eingeschlagenen Kolonialpolitik entgegengehen. Indeß, was kümmert es Bismarck , ob der deutsche Name in der ganzen Welt mit jedem Tage mehr verhaßt wird, hat er doch Väterchens Gunst wieder erworben, und die wiegt ihm alles auf. Es lebe die Knute!
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Wenn das in Preußen passirte! Wir lesen in der Arbeiterstimme":
Der aargauische Obergerichtspräsident Dr. Frei schreibt: ,, Man ist neuerdings wieder sehr bemüht, mich irgend einer Parteis benennung beizuordnen. Ich habe den Grundsatz: Prüfet Alles und das Beste behaltet. Ich huldige der Devise: ich habe mich gar keinem vers tauft und frage niemals, wer hat etwas gesagt? sondern, was ist gefagt? Jedes Zeitalter hat seine besonderen Bestrebungen. Die frans zösische Revolution erkämpfte politische Gleichberechtigung. Unsere Zeit geht einen Schritt weiter und will nicht nur politische Freiheit und politische Gleichheit, sondern ein men schenwürdiges Dasein für den Staatsangehörigen. Man wird diese Tendenz, die ihre Berechtigung hat, nicht todts schweigen und nicht todtschlagen tönnen. Ich schaue vors wärts und nicht rückwärts. Wer rückwärts schaut und nur rückwärts schaut, wird, wie Lots Weib, zur Salzsäule!"
Wenn ein preußischer Richter solche Grundsäze an den Tag legen wollte, wie lange würde er dann wohl noch preußischer Richter sein?