Wir erstreben zwecks Verwirklichung unserer Forderung die Erin­negung der politischen Macht mit allen zweckmäßigen Mitteln."

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Aus den Sozialistischen Forderungen für die Gegenwart", die den zweiten Theil des Programms bilden, heben wir folgende hervor:

1) Uebernahme der Eisenbahnen, Kanäle, Telegraphen, Telephone und sonstiger über das ganze Land sich erstreckenden Kommunikations Mittel durch die Ver. Staaten.

2) Uebernahme der städtischen Straßenbahnen, Fähren und des öffentlichen Beleuchtungswesens durch die Gemeinden.

3) Unveräußerlichkeit aller öffentlichen Ländereien und Ver­pachtung derselben nach noch näher festzustellenden Grundsägen. Wider ruf aller Landverkäufe und Schenkungen seitens der Ver. Staaten an Rorporationen oder Einzelne, deren Verkaufs, resp. Schenkungsbeding ungen nicht erfüllt wurden oder welche sonst rechtlich hinfällig sind. 4) Alleiniges Recht der Geldausgabe durch die Vereinigten Staaten  .

5) Regelung der Wald- und Wasserwirthschaft nach wissenschaftlichen Grundsätzen, sowie Verbot der Vergeudung von Naturkräften mittelst Ber. Staaten Gesetzgebung.

6) Das Recht der Expropriation in Kraft stehender Patente durch die Ver. Staaten, sowie Freigebung neuer Erfindungen mit Ge= währung von Nationalbelohnung an den Erfinder.

7) Gesetzliche Bestimmung, daß die Wohnungsmiethe nicht einen noch näher zu bestimmenden Prozentsatz des von den Gemeinden abzu schäzenden Werthes der Gebäude überschreiten darf.

8) Die Pflicht der Anordnung öffentlicher Arbeiten zu Zeiten sozialer Rothstände.

Die übrigen Forderungen sozialer Natur betreffen den Arbeiterschut und entsprechen mehr oder minder den verschiedenen in dem Gothaer Programm hierher gehörigen Forderungen. Erwähnt sei nur noch Punkt 16. Verminderung der Arbeitszeit im Verhältniß zu den Fort­schritten der Produktion, Feststellung eines normalen Arbeitstages von höchstens acht Stunden für alle Industriearbeiter, sowie entsprechende zweckmäßige Einrichtung für alle ländlichen Arbeiter durch Vereinigte Staaten   Gesetzgebung."

Die wesentlichen politischen Forderungen sind: Aufhebung der Präsidentschaft und des Senats; gleiches und direktes Wahlrecht ohne Unterschied der Raffe, der Nationalität und des Ge= schlechts; Minoritäten Vertretung; direkte Geset= gebung; Verantwortlichkeit der Voltsvertreter; ein­heitliches Recht innerhalb der Vereinigten Staaten; Trennung aller öffentlichen Angelegenheiten von der Religion; Besteuerung des Kircheneigenthums( Punkt 7); einheitliche Ehegeset= gebung und Lösbarkeit der Ehe bei gegenseitiger Gin­willigung unter Vorsorge für die Kinder.

Mit Bezug auf die Bewaffnungsfrage wird folgende Resolu­tion angenommen:

" In Erwägung, daß die Sozialistische Arbeiterpartei   schon in ihrem Baltimorer Manifest vom Dezember 1883 ausdrücklich darauf hingewiesen hat, daß bei fortschreitender Entwicklung der Arbeiterbewegung die Geg ner derselben zu Mitteln der Gewalt und des Betruges greifen werden, In fernerer Erwägung, daß sich dieser Hinweis in den letzten Jahren bei vielen Gelegenheiten in der eklatantesten Weise bewahrheitet hat,

In fernerer Erwägung, daß sich neuerdings bei den herrschenden und gesetzgebenden Klassen die Tendenz geltend gemacht hat, das durch die Ronstitution gewährleistete Recht resp. die Pflicht, Waffen zu tragen und sich in dem Gebrauch derselben zu üben, zu beeinträchtigen,

Sei es beschlossen, mit Hinweis auf die früheren( oben erwähnten) Kundgebungen der Partei die Arbeiter aller Orten aufzufordern, das Recht der Bewaffnung in ihrem Interesse möglichst aus= zunußen und dasselbe unter allen Umständen und mit allen Mitteln zu vertheidigen."

Schließlich sei noch folgende Resolution hervorgehoben:

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" Der Rongreß beschließt, die organisirte Arbeiterschaft der Vereinigten Staaten aufzufordern, durch eine allgemeine Agitation die Frage der internationalen Arbeitergesetzgebung zu erörtern, um die Bestrebungen der Schweizer resp. der Ver. Staaten Regierung, welche sich zu dieser Frage günstig gestellt haben, zu unterstützen." Sitz der National@retutive der Partei bleibt New York  , als Siz des Aufsichtsraths wurde Cleveland  ( Ohio  ) gewählt. In einer am dritten Tag abgehaltenen Massen versammlung entwickelten die Genossen Seubert( früher in der Schweiz   thätig), Reitel( Berliner   Ausgewiesener) und Al. Jonas( Redakteur der ,, New- Yorker Volkszeitung") unter großem Beifall die Grundsäge unserer Partei, wie der Kongreß auch wesentlich dazu beigetragen hat, die sozia listischen Ideen in den amerikanischen Kreisen Cincinnati's   zu ver= breiten und so die beste Propaganda für die Partei zu machen. Wäh­rend die deutschen   kapitalistischen   Blätter Cincinnati's" schreibt der Berichterstatter der New- Yorker Volkszeitung" schon wohl oder übel ihren Lesern Berichte über die Verhandlungen des Kongresses bringen mußten, lieferten die englischen Blätter täglich spaltenweise darüber und oft sehr gute und objektiv gehaltene Berichte.

Korrespondenzen.

Achim, im Oktober. Auch wir sehen uns veranlaßt, einmal das Parteiorgan in Anspruch zu nehmen. Vor ungefähr zwei Jahren waren hier mehrere Arbeiter ohne Arbeit. Die Leute hatten, wie es bei Ar­beitern, wenn sie außer Arbeit sind, ja fast immer der Fall ist, nichts zu essen. In der Noth schmuggelten dieselben( wir sind hier nahe bei Bremen  ) Tabakstengel, und es dauerte nicht lange, so hörte man von nichts anderm reden als von der Schmuggelbande. Eines Morgens lief denn auch die traurige Nachricht hier ein, daß man einen Schmuggler erschoffen hätte, und zwar war der Betreffende ein junger, erst seit einigen Monaten verheirateter. Mann. Das Schmuggeln hatte damit ein Ende, denn die Leute wollten ihr Leben nicht wieder aufs Spiel setzen. Vor einigen Wochen nun hörten wir so ganz in der Stille, daß man einen Doktor beim Schmuggeln von Kaffee abgefaßt hatte. Trotzdem nun hier blos zwei Aerzte sind, konnten wir doch anfangs nicht in Erfahrung bringen, welcher von den beiden es war, so geheim wurde die Sache gehalten. Erst nach einigem Forschen brachten wir es her= aus, daß Dr. Hottendorf, genannt ,, Wilhelm Doktor", der Schmugg­Ier gewesen war, und zwar in Rompagnie mit seiner Schwe ster. Nun ist dieser Herr angestellter Bahnarzt, und hat somit die Fahrt zweiter Klasse von A chim bis Bremen   frei- das heißt, der Herr fährt auf Staatstoften nach Bremen   und betrügt ben Staat.

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Das schönste kommt aber noch. Wir haben hier einen jungen Land­rath, der so eifrig ist wie nur irgend einer; wo es etwas zu schnuppern gibt, ist er sofort da, natürlich alles nur, um nach oben sich beliebt ma­chen zu können. Gleichzeitig nun, als wir erfuhren, daß der Doktor geschmuggelt hatte, wurde uns auch ganz im Vertrauen" mitgetheilt, daß noch eine hohe Persönlichkeit, und zwar eine ganz hohe, beim Schmuggel abgefaßt worden sei. Das war aber auch alles, was wir wiffen durften. Wie es nun aber ist, wenn man etwas halb gehört hat, wir forschten unermüdlich weiter, bis wir die Sache endlich heraus be= tamen, daß es unser guter Landrath( Stegemann ist sein Name) gewesen war, und nun dauerte es natürlich nicht lange, und es war Dorfgespräch, daß der Landrath einen Teppich, türki schen Gewebes, geschmuggelt hatte. Der Herr war näm­lich mit eigenem Gespann in Begleitung seiner Frau nach Bremen   ge­fahren. Als er dann auf der Rückfahrt in Sebaldsbrück das Steueramt paffiren wollte, wird ihm von dem dienstthuenden Beamten ein Halt! zugerufen, worauf er aus dem Wagen guckt und ruft: Ich bin der Landrath   aus Achim." Der Beamte antwortet: Und wenn Sie auch der Kronprinz von Preußen sind; im Namen des Ge setzes, Sie halten!" Und siehe da, es wurde ein türkischer Teppich aus dem Wagen gezogen. Nun soll der Herr Landrath natürlich gar nicht gewußt haben, wie der Teppich in den Wagen gekommen, vielmehr hat die ganze Schuld der Kutscher, der hat den Teppich für sich schmuggeln wollen. Und warum auch nicht! Der Kutscher kann ja solche Teppiche anschaffen. Es sollen blos ungefähr 1000 Mart sein, die an Strafe bezahlt worden sind, und das ist für einen Mann, der die

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Woche zwölf Mart verdient und Familie hat, ja doch blos eine Kleinigkeit. Außer dem Kutscher sollen noch mehrere Personen höhe ren Standes beim Schmuggel abgefaßt worden sein, jedoch darüber haben wir genaueres nicht in Erfahrung bringen können. Sollte es noch ge= schehen, so werden wir uns wieder melden.

Soweit hatten wir geschrieben, als wir hörten, daß der Landrath einige Leute wegen Verbreitung falscher Gerüchte angeklagt hat. Es ist auch unerhört, wenn die Leute fortgesezt sagen, der Landrath hat ge= schmuggelt, wo es doch der Kutscher gewesen ist. Als der un­schuldige Landrath hörte, daß die Kinder auf der Straße sich vom Teppichschmuggel erzählen( von Kindern soll er es nämlich auch selbst gehört haben), soll er ganz außer sich gewesen sein. Wenn er nun dieses lieft, mag er gar auf dem Teppich umhertanzen.

Doch nun zu einem dritten Musterbürger. Wir haben hier einen neuen Pfarrer bekommen, und dieser Herr ist ein würdiger Ge­noffe der vorher Genannten, zumal er die Ausbeutung aus dem ff ver­fieht. Es besteht hier in der Gemeinde die Unfitte, daß von sämmtlichen Personen im Kirchspiel, welche das 14. Lebensjahr überschritten haben, jedes Jahr ein gewiffes Opfergeld verlangt wird. Als nun in diesem letzten Jahr einige Leute sich weigerten, das Opfergeld zu bezahlen, wurde von Seite des Herrn Pfarrer exekutorisch vorgegangen, doch hatte der Herr sich in dieser Sache leider sehr verrechnet. Als er nämlich gefragt wurde, ob es Gesetz sei, daß dieses Opfergeld erlegt werden müsse, erklärte er: Wenn Ihnen das nicht recht ist, so treten Sie doch aus der Landeskirche aus, dann sind Sie ja von solchen Lasten ent bunden." Ein idealer Seelsorger, nicht wahr? Doch diese Art Leute haben bei solchen Aussprüchen immer ihren guten Grund. Würden hier nämlich viele Leute aus der Landeskirche austreten, so wäre man die bösen Sozialdemokraten aus dem Schulvorstand los, und das ist doch Ihr lebhaftester Wunsch nicht wahr, Herr Pastor Krome? Verschiedene Personen haben gegen das exekutorische Vorgehen des Herrn Pastor Krome Rekurs eingelegt, und siehe da der Herr Pastor ist mit seiner Weisheit abgeblikt. Das Mahnverfahren gegen die Ange­flagten ist eingestellt worden, und unser würdige Seelsorger mag sich sein Opfergeld nunmehr von unsern neuen Landsleuten in Afrika   holen. Bei der letzten Reichstagswahl haben wir uns tapfer gewehrt; wir hatten nur eine öffentliche Wählerversammlung, in der Genosse Runo aus Berlin   referirte. Nach dreiviertelstündiger Rede wurde die Ver­sammlung von unserm Landrath( als abgesagter Schmuggel­feind natürlich auch Gegner der Einschmuggelung" sozialistischer Jdeen) aufgelöst, was erheblich dazu beitrug, daß wir ein so günstiges Resultat erzielten. Wir sind nämlich von 37 Stimmen der vorigen Wahl auf 106 gestiegen; die Welfen hatten 206 Stimmen und die Nationalliberalen 57 Stimmen.

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Q.

Reichstagswahlkreis Bingen- Alzey. Bei der Reichstagswahl 1881 hatten wir 245 Stimmen auf unseren Kandidaten vereinigt. Es war dies das erstemal, daß hier ein sozialdemokratischer Kandidat auf­gestellt ward. Agitation war damals so viel wie gar keine. Voriges Jahr hatten wir 606 Stimmen. Die Agitation war bedeutend besser, und daß dieselbe sich für das nächstemal noch bedeutend heben wird, und wir die Ziffer 1000 überschreiten, dafür wird jetzt schon gesorgt. Da der ganze Wahlkreis gewissermaßen nur aus Landbevölkerung besteht, und die Industrie gering ist, so ist die Agitation eine ziemlich schwierige. Im Uebrigen liegen die Verhältnisse hier wie überall. Auf der einen Seite Reichthum und Uebermuth, auf der anderen Noth und Elend. Daffelbe Lied, wie wir es in jeder einzelnen Nummer unseres Partei­organs finden.

Landkreis Köln  , Mitte Oktober. Das Risiko der Arbeiter. Am 14. dieses Monats hat sich in der Kesselschmiede des Humbold Wertes bei Kalt wieder einmal so recht deutlich gezeigt, wie der Arbeiter heute in der Industrie seine Haut zu Markt tragen muß, und wie rücksichtslos die Ausbeuter und ihre Handlanger mit dem Leben des Proletariers umspringen. Schreiber dieses kennt die Verhältnisse des genannten Etablissements aus eigenen Erlebnissen sehr gut; und da ich dem Machtbereich der Beamten und Meister desselben nicht mehr ange­höre, so halte ich es für meine Pflicht, das im vorliegenden Falle in Frage kommende Opfer gegen die Lügenberichte der Kapitalreptilien in Schutz zu nehmen.

Das edle Deutz- Kalker Makulaturblatt berichtete z. B. folgendermaßen über den Unglücksfall: Der Bohrer Faßb. hatte das Malheur, von einem großen sogenannten U Eisen derart an den Kopf getroffen zu werden, daß infolge Schädelbruchs sofort der Tod eintrat. Das Unglück scheint der Arbeiter durch eigene Unvorsichtigkeit selbst verschuldet zu haben."

Nun, dieses selbst verschuldet" ist es, das mich veranlaßt, das Ver­halten gewisser betheiligten Personen einer Kritik zu unterziehen. Der Opfer, die dies Werk gefordert, sind nachgrade genug.

Und hier sei der Staatsanwaltschaft der nöthige Fingerzeig gegeben, um dem humanen Meister Beck die gebührende Rücksicht auf das Leben seiner Arbeiter in empfehlende Erinnerung zu bringen. Bei Beck heißt es nämlich nur: Je mehr fertige Zentner herausgehen, umſomehr flingende Mark in meine Tasche eingehen. Und da werden denn Leute zu Arbeiten verwendet, die sie mit Aufbietung all' ihrer Kräfte nicht leisten können. So auch in diesem Falle. Eine geeignete Hülfe würde das Unglück zum Theil verhütet haben. Der Verunglückte, im Alter von 2022 Jahren, sollte ein T- Eisen von acht Zentner Gewicht und 7-8 Meter Länge allein bewältigen. Aus der Thatsache, daß gegen­seitige Hülfe selten stattfindet, weil sonst der Meister donnerfielt", fann man schließen, mit welcher Angst dort gearbeitet wird. Indeß gelang es dem erwähnten Arbeiter doch, zwei Mitarbeiter zu gewinnen, die ihm helfen sollten, das Stück Eisen zu verschieben, damit die andere Seite gebohrt werden könne. Jm guten Glauben, die Betreffenden wollten ihm auch richtig helfen, da sie das Stück anfaßten, wollte der Unglückliche es seinerseits zurückschieben. Da kantete es um, fiel vom Tisch und mit dem Arbeiter zur Erde, zerdrückte ihm den Schädel ein junges Pro letarierleben war dahin.

Das ist das selbstverschuldet" des Schand- und Schundlügenblattes ,, Deutz Kalker Zeitung".

Nun, Herr Staatsanwalt und Sie, neugebackener Feuerwehrhauptmann und Kommissar, wißt Ihr auch, wie die selbstverschuldeten" in natura dort vollbracht werden. Wann nicht direkt, so doch indirekt. Und zwar durch die bodenlos niederträchtige Tyrannei des Meisters Beck. Glauben Sie, edler Fabrikpascha, etwa dadurch Ihre Arbeiter zu gewinnen? Ja, einschüchtern; das ist aber Alles. Oder glauben Sie etwa, daß Sie dies. mal auch so glatt davonkommen wie bei der elenden Rolle, die Sie bei der Gasexplosion des R. spielten? Nebenbei bemerkt, eines Jhrer ,, Brü der oder Bekannten". Sie versuchen jetzt, glauben zu machen, respektive laffen von Ihrem in Hundedemuth kriechenden Denunzianten, dem Schreis ber Vogt, die Worte in den Mund legen, daß die Schraube schuld war", daß der Verunglückte sich ja beim Meister hätte Hilfe holen fön­nen u. s. w. Aber ist der famose Schandpfahl vor Ihrem Glaskasten so rasch in Vergessenheit gerathen? Ist die Aussage des Jungen nicht treffend: Ja, Meister, wir sind zu bang zum' reingehen!" Deshalb warten die Arbeiter stundenlang vor Ihrem Glaskasten; nimmt sich aber einmal einer das Herz und geht doch zu Ihnen hinein, dann heißt's: ' raus Sie Lump, Sie Vagabund, Sie Faullenzer, Sie Spigbub u. s. w. Der Hundefänger behandelt die eingefangenen Hunde besser als Sie Ihre Arbeiter. Trugen nicht die Zeugen bei der Vernehmung in Ihrem Beisein den Stempel der Hengstlichkeit deutlich zur Schau? Herr Kom missar, wozu mußte da der Lenk anwesend sein?

Welch horrende Zahl von Unfällen hat die Ausbeutungswuth dieses Beck nicht schon nach sich gezogen! Jn 14 Tagen vier, und einen Todes­fall! Freilich, Herr Beck, Sie wissen nur zu gut, daß die Mehrzahl Ihrer Arbeiter eine willenlose Maffe ist, gleich denjenigen, die vor der Hoftie ihr Kreuzchen schlagen. Sonst würden Sie sie nicht 14-16 Stunden wahre Zuchthausarbeit verrichten lassen, für einen Lohn, der unter allem Luder ist. Und die Arbeiter Becks verdienen den schweren Vorwurf, daß sie

so auch hauptsächlich die westfälische, mit der Sie jetzt ja so sehr liebs äugeln, damit sie sich dazu hergebe, Ihre alten, Ihnen läftig gewor denen Arbeiter hinauszudenunziren.

Ich stehe mit unleugbaren Thatsachen sofort zu Diensten, sobald be sondere Maßregelungen eintreten, denn es werden doch Unschuldige ges troffen; und dann, um so rücksichtsloser' raus mit den Schwindel Spieß ,, Säufer pardon Fauser" und Konsorten.

Eine offene Frage: Wo ist und bleibt der Fabrikinspektor in einem Wert, wo Tag und Nacht, auch Sonntags, gearbeitet wird; wo dem Meister Schußvorrichtungen spanische Dörfer" sind, wo jugendliche Ar beiter zu Arbeiten verwendet werden, die in keinem Verhältniß stehen zu ihrer Körperkonstitution? Wo sind die Hebewerkzeuge bei so schweren Stücken? Dieser Unfall hätte nicht pafsiren können, wenn das Stück in den Flaschenzügen gewesen wäre. Ach, richtig, die waren wieder im Magazin zum Verrosten. Auch Ihnen, Herr Inspektor, soll nächstens freundliche Aufmerksamkeit geschenkt werden. Fangen Sie in der Kessel schmiede H. am ersten Thor an, und es vergehen 14 Tage, bis Sie mit Ihren Anordnungen zum Schuße der Arbeiter fertig sind, um zum obersten Thor hinauszukommen. Sehen Sie dann noch etwas links und rechts, fallen selbst' mal etwas an und hin, dann wird sichs schon machen. Oder ist das Wert von der Unfallanzeigepflicht dispenfirt. Oder sind die Herren vielleicht mit der Behörde so kasinofreundlich geworden, daß es nicht nöthig ist, zu melden, bevor Einer kaput ist?

Zum Schluß noch ein Wort an Euch, Ihr zwei mitschuldigen Arbeiter! Bleibt bei der Wahrheit und laßt Euch nicht beeinflussen!

Lehte Nachricht.

Herr Dr. Abeten, der sächsische Justizminister, hat das frei sprechende Urtheil im Chemniter Sozialistenprozeß nicht verwinden können, der Schlag war zu hart für ihn. Das Reichsgericht soll Rath schaffen. Auf sein Geheiß hat der Chemnizer Staatsanwalt die Revision des freisprechenden Urtheils beantragt.

Warnung.

Der Weber Ernst Funk aus Plauen   i/ V.( Sachsen  ) hat hier unter dem Vorgeben, daß er Parteigenosse sei, sich Unterstützung erschlichen und Schulden kontrahirt.

Nach eingezogenen Erkundigungen hat pp. Funk gar nichts mit der Partei zu thun, und sind wir deshalb verpflichtet, vor diesem Schwindler öffentlich zu warnen.

Die Genossen in Göppingen  ( Württemberg  ).

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Aufforderung.

Der Steinmetz Igel( Dresden  ), wird ersucht, an Unterzeich neten seine Adresse einzusenden. Bernhard Fischer,

St. Louis  ( Mo.), 800 Geyer Avenue.

Gesuch.

Für einen vielfach gemaßregelten Arbeiter( Bergmann  ), an schwere Arbeit gewöhnt, besonders auf Brunnenarbeit( Ab­teufen, Reinigen, Ausbessern 2c.) geübt, suchen wir Beschäftigung, sei es, wo es will. Der Betreffende steht noch in mittleren Jahren und scheut teine Arbeit. Expedition des Sozialdemokrat.

es faft nicht beffer verdienen. Denn unter ihnen herrscht ein Unver London Commun. Arb.- Bildungs- Verein

stand und ein, von Beck und seinem Zuchthäusler Vogt" großgezogenes Denunziantenwesen, daß jeder Versuch, bessere Zustände zu schaffen, im Reim vereitelt wird. Daß Sie, Herr Beck, an Ihren Arbeitern im Ver­hältniß zu andern Meistern auch einzelnes Gute erwiesen, sei anerkannt, aber ein Streber der niedrigsten und gefährlichsten Sorte find Sie doch. Und deshalb soll durch dieses Schreiben eine zweite Ratastrophe à la Hild und Megger verhütet werden. Man spielt nicht mit Gesundheit und Leben der Arbeiter Sechsundsechszig. Die Arbeiterwelt soll Kenntniß erhalten,

49 Tottenham Str. Tottenham Court Road W.

Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet täglich von Morgens 6 Uhr bis Abends 12 Uhr. Zureisende Genossen werden ersucht, auf unsere Adresse genau zu achten.

Der Vorstand. Schweizerische Genossenschafts- Buchdruckerei Hottingen  - Zürich  .

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