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dem Befehle des Fürsten   entsprochen; dann wurde dem Haupte der be­treffenden Schaar für jeden Kopf ein Napoleon ausgezahlt, und sie zogen mit Weib, Kind und Kegel, ohne viel zu fragen, mit schwerem Herzen äglich in das fremde Land, wo die waffenrüftigen, wenig arbeitsluftigen Fremd

der

linge mit mehr Verlegenheit als Begeisterung empfangen wurden. Die Beider Zukunft wird wahrscheinlich Ursache und Ziel dieser Auswanderung ent­äche. Schleiern. Schwerlich wird aber heute die serbische Regierung den Ein­bruch einer montenegrinischen Bande zu einem Streitfalle mit Bulgarien  machen. Es mag hier bemerkt werden, daß Peko Pawlowitsch vor eini gen Monaten das Anerbieten bulgarischer Aktionsmänner, eine Schaar ürlich nach Mazedonien   zu führen, mit dem Bemerken ablehnte, er sei nur aps für einen 3ug nach Bosnien   zur Verfügung.

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Da der in Philippopel von unzufriedenen Beamten mit Genehmigung usge Rußlands   durchgeführte Handstreich nicht programmgemäß verlaufen ist, so hören wir jekt plötzlich ganz ebenso von serbischen Greueln" wie Organ bie bisher von bulgarischen und mazedonischen. Und wer weiß, wie bald feine wir von montenegrinischen Greu el n hören werden! Schon vers lest heißt es, daß Montenegro ,, bereit" ist.

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Weiter. In einer Unterredung mit einem Berichterstatter der Peters­geburger Nowoje Wremja" sagte der bulgarische Ministerpräsident Rarawelow:

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itzu" Ihre( die russischen) Zeitungen suchen nach den Urhebern des msturzes. Man argwöhnt, daß wir mit England und Desterreich r zu ein Abkommen getroffen hätten; aber, ob Sie es nun glauben wollen ober nicht­ein solches Abkommen egiftirte nicht, und wir haben auf eigene Gefahr hin gehandelt. Wenn Sie aber um jeden Preis feres einen Anstifter haben wollen, nun so ist Rußland   selbst der nicht schuldige. Lassen Sie mich ausreden, ehe Sie sich wundern. Be­Beset ginnen wir damit, daß schon Fürst Dondutow allzeit mit Wort pün und That einem Aufstand in Mazedonien   Vorschub leistete. Drd Sodann, wenn man im vergangenen Jahre Aleko Pascha vertreiben üste. wollte, so eben deshalb, weil er der Union   hinderlich war; überhaupt hat der Konsul Ssorokin zuerst die Verschmelzung Dzial gepredigt, und unter seiner Mitwirkung ward in Philippopel sogar die Beitung Siojedinenje"( Die Einigung") gegründet. Geld hierzu gab Bulgarien   her und ausgezahlt wurde es durch die russische daß gentschaft. Ich hielt, als ich ins Ministerium eintrat, die Sache artei für ein gefährliches Spiel und sistirte die Subventionirung, weshalb ich ist gar noch eine Szene mit Herrn Ssorokin hatte."

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Endlich schreibt man der Kölnischen Zeitung  " aus Sofia  : Der tussische e Agent in Sofia  , Herr Kojander, habe damals den bulgarischen Ministerpräsidenten Karawelow und einen andern im Parla ment sehr einflußreichen Bulgaren   zu sich gerufen und ihnen Folgendes eröffnet: der russischen Regierung sei das Anwachsen der eine Vereini gung anstrebenden Strömung nicht unbekannt geblieben und sie sei bes reit, sie aus allen Kräften zu unterstützen und Bulgarien   gegen alle Folgen eines Aufstandes gegen die Türkei   zu schützen, aber nur unter einer Bedingung, nämlich daß Karawelow den Fürsten  or Alexander sofort mittels eines Staatsstreiche s gion fürze. Dieser Staatsstreich würde um so leichter sein, als Karawelow auf die Unterstützung der russischen Agentur und der russischen Offiziere rechnen könne. Da Karawelow diesen schönen Blan entschieden ablehnte, so konnte aus ihm nichts worden und die burg   Russen befinden sich nun, nachdem der Aufstand ohne sie zustande kam, in der Lage, sich mit ihrer Vertragstreue brüsten zu können. Sobald es ihnen aber gelungen sein würde, die Bulgaren   so auszuhungern, daß sie sich Rußland   wieder in die Arme werfen, würden sie den alten Blan wieder aufnehmen, die Vereinigung gegen Türken und Christen beschützen, den Fürsten Alexander verjagen und an seine Stelle den Brinzen Waldemar von Dänemark   setzen. Von russischer Seite swar jede Absicht in dieser Beziehung geleugnet worden und die Ber­bindung des Prinzen Waldemar mit der katholischen Prinzessin von Dr gan leans macht die Beförderung desselben auf den Thron von Bulgarien  auch etwas schwieriger, indessen weiß man, daß die Kaiserin von Rußland   lebhaft für ihren Bruder eintritt!"

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Wer kann es uns, angesichts solcher hundsföttischen Intriguen, Säs denn auf der anderen Seite intriguirt natürlich Desterreich auch aus Siren, Leibeskräften, und die braven Serben lassen sich von den Meistbietenden inen als Sturmböde gegen ihre lieben slavischen Brüder gebrauchen, wer fann Enter tichten vom Balkan   gegenüber uns mißtrauisch abwartend verhalten? fers uns, fragen wir, da verargen, wenn wir vor der Hand all en Nach.

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Bur Jllustration unserer Mordskultur. In neuerer häufen sich die Fälle, daß Schulkinder Selbstmord be­Ges gehen. Namentlich in Berlin   scheint diese Selbstmordmanie zu gras­die fren, während des letzten Monats allein haben zwei Schüler nöde Gymnasiast und ein Realschüler, der eine mitten in seiner Klaffe vor allen Mitschülern, der andere im Grunewald, sich erschossen. Und wes halb? Weil sie schlechte Zeugnisse bekommen hatten und nicht versett end werden sollten. Daß es für einen Schüler nichts Angenehmes ist, eine ennt, hlechte Zensur zu bekommen, versteht sich von selbst,

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hres llen, die Ehrgefühl haben. Indeß von dem natürlichen Gefühl der Bes ller ämung und Zerknirschtheit zum Entschluß des Selbstmords ist ein bert weiter Weg; und daß ein Knabengemüth diesen weiten Weg zurücklegen werde, das galt bisher für etwas Unmögliches. Ist doch grade dem Kindes- und Jugendalter der Gedanke an den Tod am Fernsten. Wahl ich diese Umkehrung der Natur? Die Antwort ist nicht schwer Was für unmöglich galt, droht jetzt Mode zu werden. Wie erklärt rein finden. In unseren höheren Schulen und grade in solchen kommen Schüler- Selbstmorde vor teien us, Mordspatrioten zu erziehen, d. h. Staatsbürger, welche für die höchste Ehre halten, vor der Regierung auf dem auch zu rutschen und jeden Feind der Regierung, äußeren und inneren, to btzuschießen. Der Massenmord wird als die höchste Kulturthat, und das Opfer des eigenen Lebens als die ver dienstvollste That gepriesen. So wird den jugendlichen Gemü thern der natürliche Abscheu vor Gewaltthat und Blutvergießen sy st es Onal matisch ausgetrieben und Verachtung für das eigene egen eben systematisch eingepflanzt. Und die Frucht haben

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ischen Raiserreich war der Selbstmord epidemisch, und der Chinese gibt sein Leben mit demselben Gleichmuth hin, wie eine Prise Tabat. Auch bei den Negern ifts ähnlich. Welchen Werth hat auch

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Leben für Sklaven?

Sa, welche Lust, Bedienter zu sein! In Baden

ford in der Grafschaft Durham( bekannter Kohlendistrikt); W. Abram in Glamorganshire  ; A. Simons in Kent; G. Ferwick in Northumberland  ; B. Pichard in Yorkshire  ; J. Wallace Thorn in Aberdeen  ( Schottland  ) und M. Burt( der einzige Arbeiter­kandidat im bisherigen Parlament) für Morgeth.

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Wohlgemerkt, mit Ausnahme von Burns und Parker sind die hier genannten Kandidaten lediglich Arbeiterkandidaten, d. h. Vertreter der oder gar nur einzelner bestimmter Arbeiterforderungen innerhalb der heutigen Gesellschaftsordnung, nicht gegen dieselbe die einen radikaler, die anderen gemäßigter. Sie sind daher nur sympto matisch zu begrüßen, d. h. als die Vorboten einer politischen Bethätigung der Arbeiterklasse, als beren nothwendige Folge die Bils dung einer politischen Arbeiterpartei im festländischen Sinn sich ergeben wird.

einander reguliren. Thatsächlich wirkt auf den Umfang der Pro- shire; G. Hollings in Dorsetshire; John Wilson und W. Craw­duktion ein anderer natürlicher Faktor um vieles bestimmender ein, das ist die Produktionsweise. Unsere kapitalistische Pro­duktionsweise drängt zu einer immer weiteren Ausdehnung der Produktion hin, und diese Kraft ist so elementar, daß sie zu­nächst ganz unabhängig von dem Umfange der Nachfrage wirkt. Erst wenn die Produktion die Nachfrage dermaßen übersteigt, daß ent­weder künstliche Einschränkungen der Produktion( unter anderm durch Konventionen) erfolgen, oder der bei dem Vorhandensein einer Ueberproduktion erschwerte Kampf ums Dasein die Unternehmer auf niedrigerer Stufenleiter denjenigen auf höherer Stufenleiter unter­liegen läßt, macht der unzureichende Umfang des Konsums indirekt und wenigstens vorübergehend seinen einschränkenden Einfluß auf die Produktion geltend. Sich diesen Zusammenhang der Dinge zu treffend vorzustellen, hat auch eine große praktische Bedeutung. Es geht daraus erst die ganze Schwierigkeit hervor, in der sich heute zahlreiche gewerbliche, in unserem Falle montane, Unternehmungen befinden. Diese schwierige Lage ließe sich offenbar leichter bestehen, wenn es möglich wäre, mit der Abnahme des Konsums auch die Produktion zu beschrän­ten; die Lage wird dadurch um so vieles peinlicher, daß die Produktion mit elementarer Rraft zu immer weiterer Ausdehnung gedrängt wird, ob ihr ein größerer oder geringerer Konsum gegenübersteht. Unter privatwirthschaftlichen Verhältnissen wird aber jedenfalls das wirksamste Mittel, diese Tendenz der modernen Produktionsweise möglichst wenig zum Nachtheil der Produzenten gereichen zu lassen, in der Hebung des Konsums zu suchen sein.'

Ganz richtig; aber ob diese nothwendige Hebung des Konsums" im Rahmen der heutigen privatwirthschaftlichen" Gesellschaft überhaupt möglich ist, das ist eben die Frage. Oder vielmehr, es ist nicht die Frage, die Thatsachen haben längst das Gegentheil bewiesen. Der Lebenshalt der arbeitenden Klassen, d. h. der großen Masse der Bevöl ferung, hält in feiner Weise gleichen Schritt mit der Steigerung der Produktion, die Löhne verfolgen fast überall eine sinkende Tendenz auch auf diesem Gebiet reguliren" Angebot und Nachfrage die Dinge in ganz anderer Weise als man es sich in der Theorie auszumalen liebt. Hebung des Konsums ist nur möglich durch Hebung der Konsum- bezw. Kauftraft der großen Masse, denn die besitzenden Klassen thun in dieser Beziehung schon heute ihr Möglichstes. Die Hebung der Kauffähigkeit der Masse aber erheischt Eingreifen in das heutige Lohnsystem, und solches ist, sintemalen das Lohnsystem die Basis der kapitalistischen   Gesell­schaftsordnung ist, nur im Gegensatz zu dieser denkbar. Gutwillig wird und kann sich die Kapitalistentlasse auf ein staatliches Eingreifen in die Lohnverhältnisse nicht einlassen. Die obige Notiz ist somit nicht mehr und nicht weniger als eine Bankrotterklärung des Rapitalismus.

Beiläufig sei noch bemerkt, daß die Hebung des Konsums, selbst wenn durchführbar, allein es auch nicht thun würde. Oben handelt es sich um Erzeugnisse der Montan- Industrie; wie stellt man sich in Bezug auf diese die Hebung des Konsums vor? Wohlgemerkt, wir sind nicht so beschränkt, hier das Wort nur im engsten Sinne, als gleichbedeutend mit persönlichem Verbrauch, zu nehmen, sondern lassen es im weitesten Sinne, als Verbrauch im Kreislauf des wirthschaftlichen Lebens gelten. Es lohnt sich, einen Preis auf die Beantwortung dieser Frage auszusetzen.

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Ein Kolumbus der Kolonialfrage hat sich gefunden, ein Pfiffikus, der das Geheimniß entdeckt hat, unsere Fieberkolonien bewohnbar zu machen. Und das Mittel ist so leicht, wie das Mittel des Baum Kolumbus  , als er sein Ei aufstellte. Man braucht blos wolle zu tragen. Die Engländer und andere Dummköpfe von Nationen können blos deshalb das Klima nicht ertragen, weil sie Wolle tragen. Die Baumwolle wächst in Afrika  , sie ist der natürliche Bekleidungs stoff für Afrika   die Afrikaner selbst freilich haben das bis dato nicht gefunden wer Baumwolle trägt, verträgt folglich auch das afrika­nische Klima.

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Nun die Baumwolle verträgt's jedenfalls. Der Mann, der das Mittel entdeckt und in der Norddeutschen Allgemeinen" urbi et orbi verkündet, heißt Gerhard Rohlfs  , ein sonst verdienstvoller Afrika­forscher, dem aber die Bismarck  'sche Kolonialpolitik in den Kopf gestiegen ist. Hoffentlich ergeht's ihm nicht wie seinem Freund Nachtigall  , der in den Phantasien des Kolonialfiebers sterben mußte.

- Frankreich  . Wir lesen im Socialiste  ":"

In seiner Sigung vom 13. Oftober hat der Verband für Mittel­frankreich beschlossen, noch einmal der deutschen   Sozialdemo tratie, der sozialistischen   Arbeiterpartei von Nord= Amerika   und den Arbeitern Belgiens   und der Schweiz  , die uns beim letzten Wahlkampf durch ihre Hülfe unterstüßt, unseren Dank auszusprechen...

" Obwohl die Resultate der Wahl vom 4. Oktober hinter den Erwar­tungen, welche unsere Freunde im Ausland hegen durften, zurückgeblieben, ist der Verband der Ansicht, daß, in der Nähe betrachtet und gründlich geprüft, die Situation durchaus ermuthigend ist und zu guten Hoffnungen für die Zukunft berechtigt.

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Was man unsere Niederlage genannt hat, ist thatsächlich mehr Schein als Wirklichkeit und ist eine Folge theils von äußeren Ursachen, die vers hinderten, daß die Wahl einen wirklichen Maßstab für unsere Stärke lieferte, theils von inneren Ursachen, deren Beseitigung von dem Willen des französischen   Proletariats abhängt.

,, Von den äußeren Ursachen feien vorzugsweise erwähnt: 1) das Listen strutinium, welches durch die ungeheuren Kosten, die es erfordert, den größten Theil des arbeitenden Frankreich   gewisser­maßen außer Kampflinie sezt.

2) Die plebiszitäre Form, welche die vielen Fehler der Opportunisten dem jüngsten Wahlkampf aufprägten, so daß derselbe sich auf die Frage Republik   oder Monarchie zuspizte und die Lohnarbeiter noch einmal veranlaßte, ihr Klasseninteresse der Erhaltung der republikanischen Form aufzuopfern.

3) Die immer stärkeren Anleihen, welche die Bourgeois Radikalen un­serem Programm entnommen, und die, wenn sie es ihnen für den Mo­ment ermöglichen, uns unsere natürlichen Wähler wegzufischen, sie binnen Kurzem zwingen werden, uns dieselben durch Nicht- Ausführung der ge räuschvoll versprochenen Reformen wieder zuzuführen.

Von den inneren Ursachen müssen wir in erster Linie die

schuldvolle Weigerung einer der sozialistischen   Fraktionen erwähnen, gemein­

same Sache und Lifte mit den übrigen Organisationen zu machen, sowie den Berleumdungsfeldzug, mit welchem sie alle Einigungsversuche beant wortete, und den die Bourgeoisie aller Schattirungen, die gierig nach Allem hascht, was geeignet ist, die Revolutionäre zu spalten und in der

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feierte jüngst der Erbgroßherzog seine Hochzeit mit einer nassauischen öffentlichen Achtung herabzusetzen, gehörig ausnutte. Brinzessin, was dem Schmarozerthum des liberalen Musterstaats er wünschte Gelegenheit zu allerhand Extraleistungen serviler Speichelleckerei Eine besonders geschmackvolle finden wir in einem Bericht des badischen Landesboten" erwähnt. Es heißt da:

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Wir wollen hier bemerken, daß unter den Huldigungsgaben sich auch Bürste befindet, auf welche der Verfertiger in humoristischer Weise Dielleicht seinen größten Wunsch(!) niedergeschrieben; die

Borte lauten:

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Demedelsten unter den Fürsten   möcht

i ben Rod ausbürften!"

einen gleichgesinnten Kollegen, Seiner Hoheit bei passender Gelegenheit Hoffentlich begeistert das Beispiel des loyalen Bürstenbinders irgend zur Bürste gehörenden Rohrstock zu verehren mit dem Motto: Dem Sproß so edler Tropfen

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Möcht' ich die Hosen klopfen.

di stems. Jm Handelstheil der Münchener Allgemeinen Zeitung"

3ur Kritik des tapitalistischen Wirthschafts

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30. Oktober finden wir folgende charakteristische Notiz: " Die deutsche Montan( Bergwerks-) Industrie und tapitalistische Produktionsweise.

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J.W. Berlin  ,

Oktober. Der Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller hat

eben bekannt gegeben, daß die Roheisenproduktion des deutschen Reiches

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September b. J. sich auf 309,243 Tonnen gegen 294,330 Tonnen vom 1. Januar bis 30. September d. J. wurden

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3,806,322, Conner gegen 2,678,953 Zonnen im Borjahre produzirt.

Bei rückgängigem Konsum hat die Produktion statt einer Abnahme eine, wenn auch nur mäßige, 3unahme erfahren. Das ist ine ökonomische Erscheinung, bei der es verlohnt, wenigstens einen 31 Augenblick zu verweilen. Sie widerlegt nämlich von neuem den Sat, daß im wirthschaftlichen Leben Nachfrage und Angebot

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Alle diese Umstände, welche die Partei auf eine Vorhut von 100,000 Wählern in Paris   und den Provinzen reduzirten, werden glücklicher Weise nur von zeitweiliger Dauer sein. Es kann unmöglich ausbleiben, daß das Gros der Dissidenten, ernüchtert durch die Verluste, die es er­litten, die Nothwendigkeit begreift, mit dem nächsten Wahlkampf alle sozialistischen Kräfte koalirt der Koalition der kapitalistischen   Kräfte ent­gegenzustellen, während die Proletarier, ernüchtert durch den unvermeid­lichen Bankrott der radikalen Republik, sich mehr und mehr dem kom­ munistischen   Programm und Banner anschließen werden.

Die ökonomischen und gouvernementalen Krisen als Helfer zur Seite, wird, man kann es mit aller Sicherheit aussprechen, der Sieg binnen Kurzem unser sein."

-

England. Die Gladstone'sche Wah Ireform, welche die Zahl der Wahlberechtigten des Ver. Königreichs um mehr als zwei Millionen vermehrte, hat zur Folge gehabt, daß bereits im gegenwärtigen Wahl­tampf, dem ersten unter dem neuen Gesez, die ,, Arbeiterkandidatur" eine größere Rolle spielt. Nach einer Zusammenstellung des National Belge" sind schon jezt, d. h. bevor noch der Wahlkampf offiziell eröffnet ift, einige zwanzig Arbeiterkandidaten angekündigt. Es sind dies: John Burns, Schlosser, sozialistischer Kandidat für Nottingham  , aufgestellt von der Sozialdemokratischen Federation; William R. Cremer  , Präsident der Arbeiter- Friedensliga, ehe. maliges Mitglied des Generalraths der Internationale, kandidirt in Haggerston; W. B. Parter, Kandidat der sozialdemokratischen Federation für Hack nay; Georges Potter für Tower Hamlets: Rowland Ashton für Southwark  ; J. Samelson für Kirkdale; Henry Harry für Salford  ; Hunter für Sheffield( Gegenkandidat des Harmonie- Apostels Mundella); T. S. Lemon für Sunder. land; J. Leicester für West Ham; James Haslam in Derby

Jn Schottland bewerben sich außerdem mehrere Kandidaten um das Mandat, im Parlament ausschließlich die Interessen der armen Bauern des Hochlands, der Crofters, zu vertreten, die sich im be= ständigen Kampf mit den Grundbesitzern( Landlords) befinden. In Westminster kandidirt der positivistische Professor Beesley, Mit­begründer und bis 1870 Mitglied der Internationale, in einem andern Londoner   Stadtviertel die Sozialistin Fräulein Helen Taylor  , die Stief tochter John Stuart   Mills. Das Gesetz verbietet nämlich den Frauen nicht, sich als Kandidatinnen eintragen zu lassen; dagegen würde die Wahl einer Frau schwerlich für gültig erftärt werden.

Spasses halber sei auch hier die Kandidatur des Marquis von Lorne erwähnt, der eine Tochter der Königin Viktoria   zur Frau hat. Dieser hohe Herr, Sohn des Herzogs von Argyl, Mitglied der Königs­familie, kandidirt in dem Londoner   Bezirk Hampsteadt mit folgendem liberal demokratischem Programm: Unentgeltlicher obligatorischer Unter­richt, Trennung der Kirche vom Staat, Revision des Oberhauses, Ab­schaffung des religiösen Eides nach dem Antrag Bradlaugh   und jetzt tommt das Außerordentliche Herabsetzung der Zivilliste und Abschaf fung der an die Nachkommen der königlichen Bastarde und der Günst linge des Hofes gezahlten Pensionen.

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Das ist alles, was man von einem Schwager unseres Friz" vers langen fann. Oder verdanken wir das Programm des Marquis nur der guten Laune eines Spaßvogels? Es wäre der schlechteste Wiz noch nicht. Man denke, Herabsetzung der Zivilliste! Das ist ja der reine Hochverrath!

Aus England. Die englischen Sozialisten über die Annexion Birma's. In einer am letzten Mittwoch im Lokal der Sozialistischen Liga abgehaltenen Versammlung wurde folgende Resolution angenommen:

,, Die heutige Versammlung drückt ihre Entrüstung aus über das hinterlistige Verfahren der Regierung, im Intereffe britischer Industriellen und Schwindler unter erdichteten Vorwänden den Ruin und die Annexion des Königreichs Birma   zu erzwingen."

Wie man sieht, theilen unsere englischen Freunde in der Frage der Kolonialpolitik vollständig unsern Standpunkt.

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In Sachen der Allerweltsduselei. Da Frohme mir die Antwort schuldig geblieben ist, so werde ich sie mir bei einer andern Gelegenheit holen. Bis dahin hat er vielleicht ausfindig gemacht, wo und wer die Allerwelts duster sind, denen das Handwerk gelegt werden muß. Ein Feind des Allerweltsdusels und der Allerweltsdusler.

Korrespondenzen.

Neumünster   in Holstein, 18. Oktober. Auf den 15. September hatten wir hier eine öffentliche Arbeiterversammlung einberufen mit der Tagesordnung: Das Arbeiterschutzgesetz, in welcher Genosse Hasenclever referiren wollte; dieselbe wurde auf Grund des§ 9 u. s. w. verboten. Der Bürgermeister Schlichting berichtete das Verbot sofort auch nach Rendsburg  , wo erst seit ganz furzer Zeit ein neuer Bürgermeister eingesetzt war. Diese Denunziation mit Namhaftmachung des Einberufers sollte wahrscheinlich ein Wink mit dem Zaunpfahl sein; der Rendsburger   Bürgermeister ließ sich aber nicht als Hausknecht gebrauchen, wie es der unsrige den Fabrikanten und Muckern gegenüber thut.

Auf denselben Tag hatten die Tuchmacher eine öffentliche Versamm­lung angemeldet, in welcher ein Berufsgenosse über die Petition zu Gunsten des Arbeiterschutzgesetzes und über die Enquete betreffend die Sonntagsruhe referirte. Legteres, die Enquete, ist doch der reine Schwindel, dies haben auch wir deutlich genug erfahren. Es wurden von den einzelnen Werkstellen oder Fabriken durch eine polizei­liche Zuschrift ein oder zwei Mann zum Bürgermeister beordert, wo den selben die Fragen vorgelesen wurden, zugleich aber auch die Antwort der betreffenden Arbeitgeber mit dem Bemer ken, daß wenn sie nicht damit einverstanden seien, oder wenn das von den Fabrikanten Ausgesagte nicht richtig sei, sie sich in Gegenwart der Letzteren(!!) darüber äußern sollten; das hieße also: Vogel friß oder stirb! Der Redner brachte z. B. vor, daß ein Arbeitgeber ausgesagt hat, bei ihm würde nur in den nothwendigsten Fällen Sonntags gearbeitet, während thatsächlich die Sonntagsarbeit regelmäßig stattfindet; ja sogar die Dampfmaschine Sonntags mit im Betrieb ist. Nun, die aufgeklär ten und zielbewußten Arbeiter sind ja keinen Augenblick im Zweifel dar­über, daß die von den Polizeibehörden ausgeführte Enquete so ausfallen muß, wie es Bismarck   und die Fabrikanten wünschen. Die Versamm­lung war außerordentlich stark besucht( die Lokalblätter berichteten von 1200 Personen), nicht nur Tuchmacher  , sondern alle übrigen Handwerker und Arbeiter, auch ein großer Theil Zuhörer aus dem Bürgerstande waren vertreten, was wohl hauptsächlich dem Verbot zuzuschreiben war. Nach Beendigung des Referats wurde eine eingebrachte Resolution zu Gunsten des Arbeiterschutzgesetzes einstimmig angenommen, ebenso ein Antrag, eine Petition für dasselbe an den Reichstag zu senden. Als darauf der Vorsigende zur Diskussion dem anwesenden Gen. Heinzel aus Kiel   das Wort ertheilte, da war mit einem Mal der Staat in Ges fahr; der Bürgermeister, zu feig, selbst die Versammlung zu schließen, schickte den niedrigsten Polizisten Stüber mit den Worten ab: ,, Nun gehen Sie hin! Nun, gehen Sie doch hin!" worauf Stüber, zitternd an allen Gliedern, die Versammlung im Namen des Gesetzes für geschlossen erklärte; Gründe wußte er nicht. Das freisinnige Lotalblatt, der ,, Hol steinische Kourier", versuchte im Bericht eine Entschuldigung, indem es hieß, der Bürgermeister, welcher in eigener Person anwesend war, ließ die Versammlung durch den Polizeisergeanten Stüber schließen, weil Heinzel kein Tuchmacher sei" eine leere Ausrede.

War auch das Referat des ebenfalls anwesenden Genossen Hasenclever durch das Verbot vereitelt, so hat uns die Auflösung dieser gewerkschafts lichen Versammlung aus solchen nichtigen Gründen in agitatorischer Hin­sicht wenigstens einen ebenso großen Nutzen gebracht. Unsere größten Gegner äußerten nachträglich, dies hätte der Kerl nicht thun sollen. Wer noch kein Sozialdemokrat war, ist es in der Versammlung geworden. Bei Berichten der Lokalblättchen über anderswo aufgelöste Arbeiter­versammlungen, wo über Tumult und ähnliche schreckliche Dinge phans tafirt wurde, während die hiesigen Arbeiter sogar in dieser Hinsicht ge= lobt wurden, sind wohl manchem Spießbürger die Haare zu Berge geftanden; ja, selbst Arbeiter meinten, daß solche Vorgänge nicht recht seien. Jezt aber nach diesem provokatorischen Auftreten der Polizei, wird manches Vorkommniß anders beurtheilt, und gesagt, so etwas sei fein Wunder, wenn die Polizei ebenso verfährt, wie es hier der Fall war. Freude herrscht unter den Genossen noch darüber, daß dieser ehrenwerthe Bürgermeister Schlichting, der selbst von vielen Arbeitern noch für loyal angesehen wurde, wieder einmal seinen wahren Charakter gezeigt hat. Schon vor ungefähr fünfviertel Jahren hatten wir einen deutlichen Beweis seiner guten Eigenschaften erhalten, als nämlich der Vergnü gungsverein Eintracht" von hier einen Ausflug nach Knoop bei Kiel  machte. Derselbe wurde damals in Riel bei seiner Ankunft von einer ganzen Schaar geheimer und behelmter Spizel in Empfang genommen, die ihn bis zur Abfahrt des Schiffes sowohl, als auch bei der Rückkunft, bis zur Abfahrt des Zuges nicht verließen. Und warum? In Knoop,

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