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Also Freigabe der Gewerkschaften und Preisgabe der anarchistischen Bestrebungen, id est Auswüchse sozialistischer Propaganda" von dem, was dazwischen liegt, schweigt des Sängers Höflichkeit. Und auf dieses Programm, bildet sich der Gemäßigte" ein, würde sich ein Liebknecht, würde sich überhaupt irgend einer unserer Genossen einlassen, weil wir ja doch die Anarchisten bekämpfen. Er hat also keine Ahnung davon, daß eine Lehre bekämpfen und deren Bekenner unterdrücken, bezw. deren Unterdrückung gutheißen, zweierlei ist. Er weiß nicht, daß, wenn unsere ganze Partei wie ein Mann die anarchistische Lehre be­tämpft, sie ebenso wie ein Mann gegen das Verbot ihrer Propagandirung eintritt. Er hat so wenig Verständniß dafür, was politische Grundsätze sind, daß er es fertig bekommt, den obigen Satz und damit seinen Artikel folgendermaßen zu schließen:

,, Es könnte dies auch seitens der sozialdemokratischen Arbeiter ohne Preisgabe ihrer politischen Ehrenhaftigkeit geschehen. Mit Phrasen, die besonders im Auslande sehr billig sind, imponirt man heutzutage weder den Arbeitern noch sonst Jemandem."

Da haben wir's. Wer es wagt, noch ein Wort gegen eine solche Pro­flamirung der Gesinnungslosigkeit zu verlieren, macht Phrasen, Auslands­Phrasen, die sich von den heimathlichen Phrasen dadurch unterscheiden, daß sie sehr billig sind, und daher dem ,, Gemäßigten" der Elberfelderin, der sich hier bescheiden die Arbeiter nennt, nicht imponiren können.

Die deutschen   Arbeiter haben also hübsch damit zufrieden zu sein, wenn man dem Käfig des Sozialistengesetes eine andere, zeitgemäßere Façon gibt und die Stäbe ein klein wenig weiter macht. Ja, sie sollen es auch ruhig dulden, daß diese Aenderung als ihre Forderung aus­gegeben wird. Wer dagegen protestirt, treibt Emigrantenpolitik.

Das Sozialistengesetz hat sich in seiner heutigen Gestalt überlebt. Darin ift fast alle Welt einig. Mit dem Tode des alten Wilhelm wird es ganz hinfällig. So wenig wir an den Liberalismus des liberalen Kronprinzen glauben, so halten wir es doch für in der Natur der Sache begründet, daß er seine Regierung nicht gern mit Ausnahmegesetzen wird antreten wollen. Wenn sich daher die Anhänger des Rechts, oder beffer Unrechts­zustandes, den das Sozialistengesetz geschaffen, damit abquälen, einen Modus zu schaffen, mittels deffen sie ihn in den Rahmen der ordent­lichen Gesetzgebung einzwängen können, so ist dus ihre Sache. Mögen fie thun, was sie nicht lassen können.

Wenn sich aber Jemand in dem Drang, Weltgeschichte zu machen, dazu hergibt, ihnen mit Vorschlägen zu kommen, die in der Praxis darauf hinauslaufen, dem Kind den gehässigen Namen zu nehmen, und die Hauptsache, die politische Rnute, aufrechtzuerhalten, und dieser Je mand sich ,, eine Arbeiter stimme aus dem sozialdemo tratischen Lager" nennt, so werden wir uns das Recht nicht nehmen laffen, gegen diesen Mißbrauch unseres ehrlichen Namens ganz energisch Protest einzulegen. In dieser Beziehung sind wir allerdings ,, unzugänglich für die Meinung Anderer". Wo die politische Ehre unserer Partei in Frage kommt, hört für uns der Spaß auf.

Allerdings, was will unsere Stimme besagen? Wir genießen ja nicht das Glück, die Bismarck  'sche Reichsatmosphäre einzuathmen, die allein zu dem Urtheil darüber befähigt, was für eine unterdrückte Partei klug und ehrenvoll ist. Im Ausland lebt man nur von Phrasen, die reine unverfälschte politische Weisheit wird nur im heiligen deutschen Reich verzapft, da pfeifen sie sogar die Spaßen von den Dächern.

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Allerdings unterliegt das Deutschthum in diesem Rampfe, es ist in raschem Zurückweichen begriffen. Aber aus welchen Ursachen? In den Alpengegenden mit Ausnahme einiger Bezirke von Steier­mart und Kärnthen herrscht das Deutschthum ungemischt. Hier gibt es überhaupt keinen Nationalitätenkampf, sondern der Klassenkampf kommt ungetrübt zum Vorschein. Die Alpengegenden hätten längst einen modus vivendi mit den Tschechen gefunden, wenn nicht die Deutschen  in Böhmen  , Mähren  , Schlesien   und einigen Theilen Niederösterreichs  einen solchen stets zu verhindern gewußt hätten.

Die Deutschen   der letteren Gegend, soweit sie politische Rechte haben, find aber geführt von den Fabrikanten. Sie stehen alle im Fabrikanten­intereffe, wenn sie auch nicht alle Fabrikanten find- was ja auch nicht bei allen Nationalliberalen der Fall.

Die österreichische Großindustrie entwickelte sich zuerst in den deutschen  , an Sachsen   angrenzenden Gebieten Nordböhmens, in einigen Theilen Schlesiens und Mährens und in den Ebenen um Wien   herum. Die Gründe davon sind zu suchen in der höheren wirthschaftlichen Entwick lung der Deutschen   in diesen Gegenden, und der Nähe von Kohlen auf der einen, von Wasserkräften auf der anderen Seite. Die Arbeiter stammten ebenfalls aus diesen Gegenden, waren also fortgeschritten, famen bald zur Erkenntniß ihrer Klassenlage, so daß eine blühende Arbeiterbewegung sich entwickelte, deren Charakter ein internatio naler war. Der Nationalitätenkampf berührte sie nicht, fie trat ihm, wo sie nur konnte, energisch entgegen; er blieb in den industriellen Be­zirken auf die groß und Kleinbürgerlichen Kreise beschränkt.

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Da kam der wirthschaftliche Aufschwung" der siebziger Jahre, und eine Reihe unzivilisirter Gegenden wurde der Zivilisation" erschlossen. Die Folgen zeigten sich bald. Die unzivilisirten" Gegenden, meist sla­vische, bargen einen werthvollen Schatz für die vorwiegend deutschen  Fabrikanten Desterreichs: billige und unterwürfige Arbeits­fräfte ohne eine Spur von Klassenbewußtsein. Die Eisenbahnen er­möglichten es, diese Arbeitskräfte nach allen industriellen Gegenden Desterreichs und der Nachbarländer zu spediren.

So haben die deutschen   ,, nationalen" Fabrikanten seit zehn Jahren in steigender Progression eine Auswanderung slavischer Arbeiter in deutsch  Gegenden hervorgerufen. Sie haben ihre deutschen   Arbeiter entlassen und slavische dafür eingestellt. Welcher Vortheil! Diese arbeiteten um einen Hundelohn und ließen sich alles gefallen. Die Arbeiterbewegung verlor in Folge dessen immer mehr an Boden und besaß nicht mehr die Kraft, den behördlichen Verfolgungen Widerstand zu leisten. Der Profit stieg riesig. Und der Profit ist die Nationalität des Kapitalisten. Was fümmert ihn alles Andere!

Davon erzählen uns die deutschen   Zeitungen nichts, denen das König­gräger Urtheil so verworfen erscheint. Sie schweigen still davon, daß die Arbeiterbewegung unter diesen neuangeworbenen Schaaren, soweit diese überhaupt zum Klassenbewußtsein tommen, die naive und brutale Form des Anarchismus annimmt. Sie sagen nichts davon, daß die slavische Arbeitereinwanderung mit der sozialistischen   Arbeiterbewegung auch den internationalen Geist der Arbeiter herabgedrückt hat, und daß an deffen Stelle nationale Reibereien unter den Arbeitern eingetreten sind, wo solche früher unerhört waren. Sie sagen nichts davon, daß auf diese Weise, dem ,, nationalen" Profit zu Liebe, der Haß zwischen Slaven   und Deutschen   genährt worden. Und sie erzählen uns auch nicht, wie die deutschen   Fabrikanten ihre deutschen   Arbeiter verjagt haben, um sie durch Slaven   zu ersetzen; wie in den Kohlen- und Tertiidistrikten Nordböh­mens das Deutsche   immer mehr vom Tschechischen verdrängt wird, um den deutschen  " Profit zu erhöhen; wie in Niederösterreich   gunze Fabrik­noch tschechisch reden. Das deutsche   Volk, d. h. die deutsche   Arbeiter­bevölkerung, ist heute allerdings in Desterreich in Bedrängniß es unter­liegt dem Andrang der Slaven  ; die deutsche Kultur wird vernichtet von der slavischen Unkultur. Aber diejenigen, die am meisten dazu beitragen, das sind dieselben Deutschnationalen, die im österreichischen   Reichsrath als Vertreter des deutschen   Volfes siten und in pathetischen Reden von der heiligen Mission, die deutsche Kultur nach Often zu tragen, reden. Wenn sich der Spieß der österreichischen Richterkorruption einmal gegen sie wendet, so haben sie am wenigsten Recht, sich darüber zu beschweren. Und wir haben alle Ursache, uns ihrem Geschrei gegenüber fühl und steptisch zu verhalten, denn sie jammern nicht um ihre bedrohte Existenz, sondern um ihre bedrohte Herrschaft.

Desterreich. börfer, die vor wenigen Jahren noch völlig deutsch   gewesen, heute nur

Zum Nationalitätenkampf in Desterreich.

Ein österreichischer Genosse schreibt uns:

Gegenüber den Ausführungen des Genoffen ,, Taaffe  " in Nr. 50 des Parteiorgans bin ich der Ansicht, daß dieses in seiner Notiz ,, Revanche" vollkommen auf unserem Boden stand. Wir sind Gegner des Nationa litätendünkels; den werden wir aber nicht dadurch los, daß wir in das Geschrei unserer nationalen Presse über die Verkommenheit anderer Nationen einstimmen, sondern dadurch, daß wir Kritik an der eigenen Nation üben. Wenn wir dies 1870/71 thaten, so sagten wir damit nicht, daß wir für die Franzosen mehr Sympathie hätten als für unsere Landsleute, sondern daß die deutsch  - nationalen Hezer gut baran thäten, vor der eigenen Thüre zu kehren. Unsere französischen Genossen haben ebenso gehandelt.

Ueber den Königgräger Prozeß ist in der deutschen   nationalen Presse zu Gunsten der deutschen   Turner und gegen das Urtheil und die Tschechen genügend geschrieben worden; was uns als Internationalen oblag, war, zu zeigen, daß hier wie in jedem nationalen Kampf die Schuld, wenn man von einer solchen reden will, nicht auf einer Seite allein liegt, sondern auf beiden Seiten.

Und das war sehr nothwendig. Hat man doch in der deutschen   Presse die Dinge so dargestellt, als wenn nur die deutschen   Turner verurtheilt worden wären, während thatsächlich ihre tschechischen Angreifer auch, und theilweise zu höheren Strafen verurtheilt wurden. Auch waren die deutschen Turner nicht ohne Mitschuld; sie hatten sich äußerst provo tatorisch benommen. Ebenso provokatorisch wie die Herren vom ,, Gaulois" am 5. Oftober in Paris  , als sie zur Verherrlichung des monarchischen Wahlsieges ihr Bureau illuminirten. Der Unterschied bestand blos darin, daß die Königinhofer Behörden tschechisch gesinnt waren, die Pariser Polizei bonapartistisch  , und daß die Pariser etwas mehr Esprit an den Zag legten, als die Tschechen, was Niemanden verwundern wird.

Daß die Mitschuld an den Erzessen nur eine moralische, keine juristische, und somit das Urtheil kein gerechtfertigtes war, scheint mir richtig, obgleich ein endgiltiges Urtheil in der Sache für mich unmöglich ist, weil ich nur die deutschen  , nicht die tschechischen Darstellungen des Falles tenne.

Wenn es aber der deutschen   Presse hier nur um die Wahrung des Nechtes und nicht um nationalen Chauvinismus handelte, dann brauchte sie wahrlich nicht 10 in Entrüstung zu gerathen. Das Königgrät der österreichischen Justiz ist viel älter als dieser Prozeß. Die österreichische Justiz hat seit jeher so geurtheilt, wie ihr von oben diktirt wurde. Unter dem Ministerium Giskra   und anderen liberalen Ministerien sind gegen Tschechen und Sozialdemokraten die schamlosesten Urtheile unter dem Beifalle derselben Presse gefällt worden, die heute aus dem Häuschen geräth, weil anläßlich einer Reilerei zwischen Deutschen   und Tschechen nicht blos Tschechen   verurtheilt worden.

Richtete sich die Entrüstung der österreichischen Deutschnationalen wirklich gegen die Verlegung des Rechts und nicht dagegen, daß ihnen einmal angethan worden, was sie früher Anderen in viel höherem Maße angethan, dann müßten sie doch Institutionen anstreben, die einen größeren Rechtsschutz ermöglichen, ste müßten ins Volt hinabsteigen und daselbst eine mächtige Bewegung für Erweiterung der bestehenden Rechte und Freiheiten entflammen. Das fällt ihnen jedoch nicht ein. Dieselben Leute, die über das ,, Königgräß der österreichischen Justiz" pathetisch dekla miren, stimmen jeder Verkümmerung der ohnehin so fümmerlichen Rechte der Arbeiterbevölkerung zu. Was sie wollen, ist nicht eine Aenderung des Rechtszustandes, sondern eine Erlangung der Gewalt, um ihrerseits gegen Tschechen und Sozialdemokraten Röniggräße der Justiz" verüben zu fönnen. Der Weg hiezu ist der, die allerhöchste Huld zu erringen. Der eine Flügel der österreichischen Deutschnationalen hofft noch auf die Habsburger  , schweifwedelt in hündischster Weise und erklärt, er könne ebenso reaktionär sein wie die Slaven  ; es sei also kein Grund, warum die Reaktion mit slavischer, und nicht mit deutscher   Hilfe regieren sole.

Der andere, revolutionäre" Flügel schweifwebelt ebenso vor Bismarck  und dem Heldengreis", dem Hort der Reaktion in Europa  , und hofft, von diesen in die Gewalt eingesezt zu werden. An das Volk wendet sich keine der beiden Parteien.

Sie wissen, warum.

Man erzählt in Deutschland   so viel Schauer geschichten von der Unter­drückung der Deutschen   in Desterreich. Soweit eine solche vorhanden, ist sie nicht größer als für die anderen Nationalitäten auch. In Prag   wer­ben ebensoviele jungtschechische Zeitungen konfi szirt, als in Wien   liberale -wenigstens im Verhältniß zur Zahl der erscheinenden Zeitungen. Taaffe   hat kein Interesse daran, die Slaven   zur Herrschaft kommen zu laffen. Seine Regierung hätte dann am längsten gewährt. Nicht die Herrschaft der Slaven in Desterreich, sondern der Kampf der Slaven mit den Deutschen   ist die Grundlage der feudal klerikalen Real­tion. Was man den Slaven gegeben, ist nicht die Herrschaft über die Deutschen  , sondern die Gleichheit der Kampfbedingun gen mit diesen.

Nicht das deutsche  , nicht das slavische Volt ist schuldig an den jetzigen infamen Zuständen in Desterreich, sondern die herrschenden Klassen, die in ihrer großen Mehrheit aus Deutschen   bestehen. Der deutsche Adel ver­bindet sich mit den Slaven, um seine feudalistischen Interessen zu fördern, der deutsche   Kapitalist verjagt aus denselben Motiven die deutschen   Ar­beiter und ersetzt sie durch Slaven  . Und die deutschen   Turner stellen sich hin und singen dazu: Deutschland  , Deutschland   über Alles.

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Sozialpolitische Rundschau.

Zürich  , 23. Dezember 1885.

SONA

1

Selbsthilfe. Bei der Berathung der Arbeiterschuh­gesetze im deutschen   Reichstag wurde von den Gegnern des Normalarbeitstages immer wieder mit Vorliebe auf die Schweiz   hingewiesen, wo die Erfahrung bewiesen habe, daß der Normalarbeitstag undurchführbar sei. Beweis: Die häufigen Fälle von Uebertretungen, Ueberzeitbewilligungen 2c., welche die gesetzliche elf. stündige Arbeitszeit geradezu illusorisch machten.

Das Fabenscheinige dieser Argumentirung springt in die Augen. Es ist doch wahrlich schon ein großer Unterschied, wenn ein Fabrikant, um nur eine Stunde mehr als gefeglich, d. h. 12 Stunden, arbeiten lassen zu dürfen, erst bei der Behörde um Erlaubniß einkommen muß, welche obendrein nur auf kurzen Termin gewährt wird, als wenn er nach Be­lieben 13, 14, 15 und mehr Stunden arbeiten lassen darf. Zudem wer­den selbst diese Ueberstunden in der Regel lediglich durch den Hinweis auf die an teine gesetzliche Schranke gebundene deutsche   2c. Konkurrenz begründet.

Immerhin ist man auch in den Reihen der schweizerischen Arbeiterschaft der Meinung, daß Fabrikanten und Behörden von dem Recht der Ueber zeitbewilligung einen nicht zu rechtfertigenden Gebrauch machen, und so haben die organisirten Arbeiter des Bezirkes Zürich   vor einiger Zeit den Beschluß gefaßt, den staatlichen Schutz durch Selbstschutz zu er gänzen, und eine Kommission eingefekt zur Ueberwachung des Vollzuges des eidgenössischen Fabriks und haft pflichtgesetzes.

In der vorlegten Nummer unseres. Bruderorgans ,, Arbeiterstimme" veröffentlicht nun diese Kommission einen Bericht über ihre Thätigkeit in der Zeit vom Dezember 1884 bis September 1885. Aus diesem, in mehr als einer Beziehung lehrreichen Aftenstück, dessen Gesammtabbruc wir uns leider mit Rücksicht auf den knapp bemessenen Raum unseres Blattes versagen müssen, lassen wir hiermit auszugsweise einige Stellen folgen:

,, Die Thätigkeit der Kommission begann damit, die Vereinsvorstände der betreffenden, in den verschiedenen Gemeinden domizilirenden Vereine zu veranlassen, von den resp. Gemeinderäthen, event. Polizei vorständen zu verlangen, daß dieselben alle vorkommenden Fälle von Ueberzeitarbeitsgesuchen wie Unglücksfällen 2c. in den Fabriken, die an sie zur Anzeige gelangen, sofort den betreffenden Vereinsvorstän­den, beziehungsweise dem betreffenden Kommissionsmitglied mittheilen möchten, damit eine genaue Kontrole der Ueberzeitarbeit, ob dieselbe bewilligt worden oder ob ohne Bewilligung dem Geseze eine Nase ge dreht werde, stattfinden, und damit auch bei Unglücksfällen auf eine richtige Untersuchung oder in gravirenden Entstellungs- oder Unter­laffungsfällen auf eine Ahndung gedrungen werden könne.

Es wurde auch diesen Gesuchen von den Behörden allseitig entgegens tommend entsprochen."

"

,, Ebenso sollte von jedem Verein eine Anzahl Vertrauensmänner Urhebe möglichst aus allen Berufszweigen, beauftragt sein, der Kommission vo Kräder kommende, gegen die Gesetzesbestimmungen gehende Fälle zur Anzeige thaten bringen. geset

" 1

Es zeigte sich auch sofort, wie zeitgemäß die Schaffung dieses Jn die vei ftituts war, wie nothwendig einmal ein organisirtes, zweckmäßiges Vor Willkür gehen gegen die Außerachtlassung der Vorschriften des Fabrikgesetzes gibt te resp. des Haftpflichtgesetzes sei. gesetzes

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Ein Einschreiten gegen die Behandlung der Arbeiter seiten zu habe ihrer Arbeitgeber haben hauptsächlich veranlaßt die Firmen: Marthale biefem und Kompagnie, Halstücherfabrik, in Riesbach  , H. Krebser, Seiden listenge zwirnerei, im Hard Außersihl und Nüscheler, chemische Wascherei, Seefeld in bla Riesbach  . Bolizei

Die Firma Marthaler u. Cie., die schon früher dem Fabrikgese Gese unterstellt war, hat es durch allerlei Schliche und Ränke dahin gebracht und de dieser Aufsicht sich wieder zu entziehen. Nun war aber die Behandlung die auf der in diesem Etablissement beschäftigten Arbeiter( Lehrlinge benannt Mitte i seitens des Arbeitgebers eine solche, daß dieselbe das Einschreiten der ein R Rommission veranlaßte. Worte,

" Eine an das schweizerische Handelsdepartement von uns eingesandt was f Eingabe, welche gegenüber dieser Firma Klage führte, bewirkte, daß ein Soziali amtliche Untersuchung, auf Grund unserer angeführten Gründe, einge jemals leitet wurde. Durch Zuschrift vom 15. Juli 1885 theilte uns auch da schweizerische Handelsdepartement mit, daß mit diesem Datum die Firm Marthaler u. Cie in Riesbach  , resp. deren Etablissements am Mühle Birt bach und an der Eisengasse, dem schweizerischen Fabrikgesetz wieder unter Haltun stelt sei."

Um aber ein richtiges erfolgreiches Vorgehen für die Kommission zu ermöglichen, wurde schon gleich Anfangs der Thätigkeit jedem Mitglied zur Pflicht gemacht, ein scharfes Auge auf die Vorgänge in den ver­schiedenen Fabriketablissements, sowohl derjenigen, die dem Fabrikgesetze unterftellt, als auch der außerhalb dem Fabrikgesete stehenden Geschäfte zu haben, weil bekanntermaßen in den letz­teren gewöhnlich mehr gesündigt wird gegen den Arbeiter, sei es in rücksichtsloser Ausbeutung, sei es in ungebührlicher Behandlung.

bewiese zur Un tionspl gegenül gegel

bas, meinen

Der Bericht schließt mit den Worten: ,, Werthe Genossen! Es ist also aus dem Vorgenannten ersichtlich un beweisen die Resultate deutlich, daß dieses Institut werthvoll ist und noch werthvoller gemacht werden kann, bei richtiger Organisation un geeignetem Vorgehen. Zu bemerken ist noch, daß beinahe sämmtlich Gemeindevorstände mit uns einig gehen, ja unser Vorgehen begrüßen bung ,, Gehen wir mit den genannten Behörden Hand in Hand mit der Geset Bekämpfung von Gesetzesübertretungen und raffinirter Ausbeutung der ein we Arbeitskräfte, so wird dadurch speziell die Arbeiterschaft bedeutend ge würdig winnen." tischen ,, Noch beantragen wir Ihnen, diese Berichterstattung vervielfältigen verzicht zu lassen und dieselbe allen Grütlivereinen, Arbeitervereinen, Fach vereinen und Gewerkschaften, wie allen gesinnungsverwandten Korpo Breffe rationen zuzusenden.

" 1

Bei

Vertre Bericht geloger

Es kann und soll dieser Bericht zu einer Agitation verwendet wer den, damit diese Institution nicht blos hier in Zürich  , sondern mit der Zeit auch in der ganzen Schweiz   ihren wohlthätigen Einfluß ausüben die tei

fönne."

zwar r

Diesem Stück energischer Selbsthilfe können wir nur unseren vollen sagen 1 Beifall zollen und es als Beispiel zur Nachahmung empfehlen. Freili verhehlen wir uns dabei nicht, daß, was in dem verkehrsreichen Zürich  und Umgebung möglich ist, in kleineren Diftritten auf allerhand Schwie in Ha rigkeiten stoßen wird. Namentlich da, wo die Fabrikanten allmächtig rend sind, wird man es an Chitanen und eventuell Maßregelungen nicht lofigte fehlen lassen. In Deutschland   wären sie sicher. Deshalb ist auch im Richter Arbeiterschutzgesehentwurf der deutschen   Sozialdemokratie zu diesem Be herrn hufe die Errichtung von Arbeitskammern vorgesehen; diese muth, würden schon die Garantie schaffen, daß der Normalarbeitstag überall Sozial strikte durchgeführt und beobachtet wird. Das mögen sich diejenigen haben Arbeiterfreunde merken, welche angeblich nur deshalb von dem letztern Pläge nichts wissen wollen, weil sie in rührender Besorgtheit fürchten, er tönne ordent hie und da übertreten werden. Ihre Furcht macht ja ihrem guten Herzen Tradit alle Ehre, sie erinnert an jenem zärtlichen Vater, der seinen Sohn nicht teien eher ins Wasser gehen lassen wollte, als bis er perfekt schwimmen könne. schiebu Hier hat jedoch der Kopf das entscheidende Wort zu sprechen.

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ihre

Grund

Der hat's getroffen. Zu den vielen vortrefflichen Grün rechts den, weshalb das Sozialistengesetz nicht abgeschafft werden darf, hat jetzt die Pr ein Oberpfiffifus in den Leipziger Grenzboten" einen neuen ausfindig berzug gemacht, um den es jammerschade wäre, wenn er, dem Veilchen gleich und d im Verborgenen dieser Zeitschrift für das öffentliche Leben blühen und demser verblühen sollte. Wir geben ihm daher hiermit die verdiente Publizität neten Vernimm also, o Publikum, die Worte des Wetsen: bemot

Zur

" Schließlich mag auch noch mit einigen Worten der Männer gedacht muth sein, welche zum Schuße der Gesammtheit gegen die Ausschreitungen der auch r Sozialdemokratie berufen und somit den Angriffen derselben zunächst könner ausgesetzt sind. Wer diesen Kampf nur aus der Entfernung mit an steht, hat keine Ahnung davon, welche zahllosen Schwierigkeiten, schweren Blatte Unannehmlichkeiten, ja selbst Gefahren für Leib und Leben( hu!) für die Her Polizeibeamten damit verbunden sind. Sollen sie diesen Kampf für die theilun Gesellschaft ferner durchführen, so müssen sie auch die Mittel dazu haben; fretion auch mit Rücksicht für diese Beamten also ist die Erneuerung des Sozia Herr liftengesetzes erforderlich." jene 2

Hänge Dich, Figaro, darauf wärest Du nicht gekommen! Eine so feine im 2 Logit ist wirklich nur im Lande der Denker möglich. Um die Polizei allerb zu schützen, muß ein Ausnahmegesetz aufrechterhalten werden, das in Bamb feiner Beziehung schärfer gewirkt als in der, die Polizei gründlich so lau verhaßt zu machen. Das ist ein so staatsmännischer, so genialer, so fann herzerquickend preußisch deutscher   Gedanke, wie uns seit Langem nicht solche feinesgleichen begegnet. Presse, Vereine, Versammlungen der Polizei erfuhr willkür unterstellt, um die Polizei zu schützen. Ein wahrer Schah, stand eine Perle von Schlauheit. Grabbe's besoffener Schulmeister, der auf Parte den Tisch steigt, um nicht herunterzufallen, ist glorreich übertroffen. Ne

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Es wird daher Niemand wundern, wenn der Verfasser des Artikels, anget nachdem er noch im Vorübergehen den deutschen   Behörden das Komplis etwas ment ertheilt, daß sie gegenüber den, nur in verschwindendem under Maße" vorgekommenen Mißgriffen bei Handhabung des Ausnahme ständ gesetzes bereitwillig Abhilfe geschafft haben, triumphirend ausruft: denn Die Verlängerung des Sozialistengefeges ist dringend nothwendig; Notiz daß es möglichst schonend angewandt werden könne, haben die Sozial demokraten selbst in der Hand."

Abge

Auch dieser Satz ist von überzeugender Logik, wenn auch nicht grade partei neu. Der Löwe braucht sich nur daran zu gewöhnen, Disteln zu fressen, Richte und er kann auf das Wohlwollen sämmtlicher Tiger und Hyänen rechnen. Partei Es muß in der That glänzend um das Sozialistengeset bestellt sein, Mitgl wenn man sich behuss seiner Vertheidigung zu so exquisiten Argumenten gezwungen sieht.

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Der Militär- Etat wurde in zwei Reichstagssigungen durch Frakt gepeitscht, so daß der Reichstag   schon am Mittwoch( den 16. dies) in sich h die Weihnachtsferien gehen konnte, die bis zum 8. Januar dauern werden. nicht Die vorlegte Sigung brachte uns noch einen sozialdemokratischen Erfolg: und der Antrag Harm auf Unterstützung der Familien der Reservisten Deut wurde, nachdem seine Berechtigung allseits anerkannt worden war, vor schich eine Kommission verwiesen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Ditje Kommission ihn im Wesentlichen annehmen, wenigstens befürworten wird. den Herr Eugen Richter   konnte die Gelegenheit nicht vorübergehen laffen, der d seinem Merger über diesen Erfolg durch eine der ihm zur andern Natur lich t gewordenen Rüpeleien Luft zu machen. Er meinte nämlich, es sei doch lande inkonsequent, daß die Sozialdemokraten, die gegen das Gesammt dring budget stimmten, für die Bewilligung einzelner Posten wären. Herr Regi Richter scheint nicht zu begreifen, daß die Verweigerung des Gesammt geht, budgets fich gegen das herrschende System richtet, während die Summen, feind für welche die Sozialdemokratie stimmt, durch die Humanität, Gerechtig Hand teit oder politische Nothwendigkeit geboten sind, und mit dem herrschenden wird System nichts zu thun haben. Die Sozialdemokraten machen es eben bei d umgekehrt wie Herr Nichter: sie nörgeln nicht, schonen aber besch auch nicht; wohingegen Herr Richter im Kleinen nörgelt, und das System schont.

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- Die Reichsspizbuberei, verübt an dem Kräcker'schen Privat eigenthum, wurde von dem Bestohlenen am 14. dies im Reichstag zur Sprache gebracht und zwar bei Berathung des Gehalts der Mitglieder der Reichsbeschwerdekommission, alias Reichsgalgenkommission, welche der Polizeiwillkür   hintennach ein scheingesetzliches Mäntelchen um zuhängen hat wenn es ihr Spaß macht. Kräcker erzählte unter Lautlosem Schweigen des Hauses die bekannten Infamien. Hr. Bötticher verlor das stereotype Lächeln, das sein Gesicht zu umspielen pflegt, und auch die übrigen Vertreter der Regierungen schauten verlegen darein. Der Zorn, die Entrüstung sind die besten Duellen wirksamer Beredt samteit. Wie Peitschenhiebe fielen Kräcker's schmucklose Worte auf die

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