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werden bei allen schweizerischen Postbureaux, sowie beim Verlag und dessen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum voraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:

Fr. 2,-für die Schweiz  ( Kreuzband)

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die dreigespaltene Petitzeile

25 Gts.

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No. 14.

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20 Pfg.

wedsta

Der Sozialdemokrat

Zentral- Organ der deutschen   Sozialdemokratie.

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland   und Oesterreich   verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Von Lüttich   bis zur französischen   Grenze ist das Wallonen­land in Aufruhr, eine neue Jacquerie hat sich erhoben, nur

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten baß statt der Heloten des Feldes es diesmal die Sklaven der

und Gemaßregelten nicht!

Allgemeiner Unterstüßungs- Fonds.

Jm Januar 1886 gingen weiter bei uns ein:

Rother Holländer Mr. 140. Spikberg und Gen. 14 49. Mainzer 2 Sozialisten 10­Sozdem. Frauen Frankfurt   a/ M. 50. E. K. durch N. in Zürich  ( Fr. 6-) 480. Bamberg 5 50. G. Z. London 2 - Dtsch. A.- B.- Ver. Chur  ( 6-) 4 80. Soz.- dem. Lefeverein Paris  ( 150) Von einem Menschenfreund 2- Jg. Bchr. St. Gallen( Fr.

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Im Februar gingen weiter bei uns ein:

A. Heims Palmyra  ( Fr. 270) Mr. 216. Zürich  , vom rothen Deser teur( 2) 160. Von einer heiteren Gevatterschaft 3. in Cr. 4-

M.

2. Bigh. 6 10. Forst N.- 2. 100-   Sorau 10- Neckarspige 2 20. Im März gingen weiter bei uns ein:  

Deutscher Verein   Horgen( Fr. 4 50) Mt. 3 60. Lotteriegesellschaft N. durch Sch. Köln a/ Rhein 3.   Deutsch- dem. Ver. Chaurdefonds( 8) 6 40. H. B.   Hamburg. 2-. J. Schy.   Horgen( 1-)- 80.

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Busammen Mr. 2601 68.

Diäten- Fonds.

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Jm Januar 1886 gingen weiter bei uns ein: Rellinghusen Mr. 20. Erzelsior( Fr. 4 20) 3 36. Mother Holländer R. H  . Riesbach( 125) 1 Cottbus 30  - Antwerpen( 10)  Stadt Köln a/ h. 200. Bingermann( 2-) 1 60. Aachen 30­Von einem Wittmann 1- Bon 4 luftigen Cegospielern-70. Rostock 73 80. P.-G. Bukarest( 57) 45 60. Im Februar gingen weiter bei uns ein: Von den Arbeitern der Schneidergeschäfte Leon Strauß( 10 Doll., Fr. 49), H. A. Schmidt( 8 Doll. Fr. 39-), Kissad und Seemann ( 5 Doll. Fr. 25-), ges. durch Wenzel Swaty in   St. Louis, in Summa ( Fr. 113) Mt. 90 40, eventuell für den Chemnizer   Prozeß. Aachen von einem Anti- Bismärder 10- Die Alten Groß- Auheim 12 Rother Kaplan - 95. Lübeck 30. M. 2. Bsgh.   25. Sorau 10 Bosillon Lehmann I. 1-

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Jm März gingen weiter bei uns ein:

Newyork von 2 Formstechern durch Mögging( Dol. 2) Mr. 8 09. Die Getreuen   in Rio de Janeiro( Fr. 33-) 26 40. Nordhausen 5-. 12 Brüffel( 6) 4 80. Fraußschty Caltowie( 8) 6 40.

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Zusammen: Mt. 3100 97.

Allgem. Wahl-, Agitations- c.- Fonds.

Jm Januar 1886 gingen weiter bei uns ein:

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Gockelbastian Mt. 1 05.   Stat bei Kaspar Hauser( Fr. 95)-76. J. Sch. Sch.-G. 60. Dr. H. B. B. 60. J. N. Samaden( 3 35)  2 68. Antwerpen(-90)-72. Borne 1 25. Frohburg 2 Lunzenau 22150. J  . B. Bukarest( 335)   2 68. Manchester, von K. M. und Sch.

2. 16 32.

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5 Im Februar gingen weiter bei uns ein:

16 G. K. Flbg. i/ Schl. m. 1 65. Groitsch 10. New Haven, gesamm. 1 6 durch J. Bollensänger( 19 Doll.)   76 96. Zürich,   vom Landesausschuß der deutschen   Soz. zur Flensburger Wahl( Fr. 50-) 40-, zur Stoll­berger Wahl( 50-) 40- Hiezu( 1) 80 Ueberschuß von einer Regelpartie. Desgl. von N. M. Fratte d. S.( 10)   8-. Wiesloch Königsberg   i/ Pr. v. G. durch Außersihl( 10-) 8-. Kopenhagen B.Beitr. 3. u. 4. Du. 85( 40 70)   32 56. Zürich vom Dynamit- Heiri" für die Stollberger Wahl( 35) 28-. Union Hill u. West- Hoboken, vereinigte Seidenarbeiter( 2 Doll.) 8 10. Vom   Deutsch. Verein Genf für die Stollberger Wahl( 15) 12 Von Max   und Bodo in Paris für den 25. Vertreter( 12) 9 60. Mitgl. dtsch  . Sozialisten in Paris( 50  ) 40. Mainzer Gen. 20 x. 9. 3. 2 60 pr. E. Neckarspitze 220

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10f. d. Stollberger Wahl.

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Jm März gingen weiter bei uns ein:  40 Für die Stollberger Wahl von der violetten Bude in C.( Fr 250)

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Mt. 2 P. G. in Hövits( 6 25) 5-   Dtscher. Verein Winterthur 60( 510) 4 08. Mitgliedschaft dtscher. Soz. in Locle( 670) 5 36. Achim Newyork, ein Hoch den 1. Cegospielern v. M.( 1 25) 1.§. D. Erlieutenant   4-. Brüssel( 6-) 4 80. 2. Sch. D.-60. Aussauger Heinz 4. Die rothen Maulwürfe C. a. S. 10­60. Dr. H. B. B. 1 50.

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Zusammen: Mr. 798 57.

Antheilfonds- Quittung.

ere Mannheim Mr. 28. Erfurt 4-.

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Grube sind, welche das Banner der Empörung entfaltet haben. Aber wie beim Jacques Bonhomme des 14. Jahrhunderts, drängt auch bei den aufständischen Grubenarbeitern von heute ein Gefühl alle anderen in den Hintergrund: der Durst nach Rache!

Sie haben sich Genugthuung geholt für alle Qual und alles Elend, welches der Uebermuth und die Habgier ihrer Aus­beuter über sie verhängte. Eine sehr kurzsichtige, brutale Art von Genugthuung, das ist richtig. Aber es fällt uns nicht ein, deshalb einen Stein auf sie zu werfen.

Alle Verantwortung fällt auf Diejenigen, welche die Saat gesäet, die in diesen Tagen so herrlich aufgegangen. Wer hat die Arbeiterbevölkerung des Borinage  , von Char­  leroi, von Seraing seit jeher als lebende Maschinen behandelt, nur dazu gut, Profite aus ihnen herauszupressen?

Wer hat sie in Elend und Unwissenheit aufwachsen lassen, wer ihnen im Namen der Freiheit" den Unterricht entzogen, damit er sie schon im zartesten Kindesalter in den Dienst der Industrie spannen fönne?

Wer hat von Jahr zu Jahr ihre Löhne reduzirt, sie zu immer schlechterer Lebenshaltung genöthigt, sie dazu verurtheilt, im Schnaps Ersatz für die verbrauchte Kraft zu suchen?

Wer hat ihnen das durch die Verfassung, die heilige, un­übertreffliche belgische Verfassung gewährleistete Recht der Ver­einigung unmöglich gemacht, wer jeden Versuch, durch die Macht der Organisation Besserung ihrer Lage zu erzielen, durch drakonische Strafmaßregeln hintertrieben?

Wer hat jedesmal, wenn sie sich gegen Lohnreduktionen oder sonstige Verschlechterung ihrer Lage durch Arbeitseinstellung zu erwehren suchten, Gewaltthätigkeiten provozirt, um sie dann bequemer desto durch Militär zur Raison" bringen zu können?

Wer hat so jeden Versuch einer legalen Geltendmachung ihrer Forderungen von vornherein zur Aussichtslosigkeit ver­Sammt?

Wer ihnen jede Hoffnung bei.ommen, auf dem Wege fried­licher Verständigung Verbesserungen ihrer sozialen Lage zu erlangen?

D

Auf alle diese Fragen gibt es nur eine Antwort:

Die Ausbeuter im Bunde mit der Regierung. Sie sind die Schuldigen, sie die wahren Anstifter der grauenhaften Szenen, über welche ihre Lohnschreiber jetzt in alle Welt hinaus Ach und Wehe rufen.

Es ist   lächerlich, von sozialistischen und anarchistischen Auf hetzereien zu reden. Die Handvoll Anarchisten, die nicht einmal ein elendes Wochenblättchen über Wasser halten können, sollen hunderttausend, über drei Provinzen zerstreut wohnende Berg­leute auf einen Schlag in Bewegung setzen können! Die bel= gischen Sozialisten, die trotz aller Anstrengungen in den Kohlen­distrikten nie festen Boden fassen konnten, und zwar gerade Dank der Machinationen der Grubendirektionen, sie sollen jetzt Schuld haben an der plötzlichen Erhebung einer ganzen Armee von Bergarbeitern!

Nein, ihr Herren, das macht gefälligst anderen Leuten weiß. Im günstigsten Falle können die Sozialisten und Anarchisten nur den Anstoß gegeben haben, der die Bombe zur Explosion brachte, den Zündstoff aber, die Explosionsmasse, die habt ihr Machthaber selbst zusammengetragen. Ihr habt die Unzufrieden­heit, den Haß, die leidenschaftliche Erbitterung geschürt, ihr selbst und Niemand anders.

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Und wenn sich nun die Erbitterung der Arbeiter in einer rasenden Vernichtungswuth Luft machte, sie veranlaßte, nicht nur die Paläste ihrer Bedrücker, sondern auch die Grubenanlagen, die Hochöfen und Fabriken zu zer­die stören, so ist das der beste Begeis, daß leider! Schoote Sp. H. sozialistische Agitation noch nicht zu ihnen vorgedrungen. Nur nichtsozialistische, nur geflissentlich in Unwissenheit über die gesellschaftlichen Zusammenhänge gelassene Arbeiter können so widersinnig handeln. Unsere Gegner sollten uns auf d'en Knieen dafür danken, daß wir das Licht sozialistischer Erkenntniß in den Köpfen verbreiten. Nicht daß der sozialistisch aufgeklärte Arbeiter das gute Kind wäre, das sich geduldig Alles gefallen ließe im Gegentheil, er mag und er soll im Bewußtsein seines Rechts ungeberdig sein, sich nichts gefallen lassen, aber nie wird der sozialistische Arbeiter zerstören, blos um zu zerstören, nie wird er in blinder Wuth unterschiedslos dreinschlagen, sondern stets sich dessen bewußt sein, daß er nicht gegen Dinge, sondern gegen Zustände, gegen Einrichtun­gen und deren Träger Krieg führt.

Insgesammt quittirt in Nr. 13: Mr. 5074 90.

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14:

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1458 32. Summa: Mt. 6533 22.  

Der Aufstand in Belgien.

Es wird wohl noch ärger kommen müssen inschrieben wir in voriger Nummer bei Besprechung der Vor­hiff gänge, die sich am 18  . März in Lüttich abgespielt, mit Bezug

auf die Verstocktheit der belgischen Ausbeuterklasse. Und es ist ärger gekommen. Mit Blitzesschnelle und elementarer Ge­walt hat die Bewegung um sich gegriffen, der Funke hat ge= zündet, und der Flammenschein brennender Schlösser und Fa­briken hat ein grelles Licht geworfen auf die grauenhaften Zustände, welche die schrankenlose Kapitalsherrschaft im Lande B. er konstitutionellen Freiheiten gezeitigt.

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Der Krieg ist unvermeidlich, das haben grade die Ereignisse der letzten Tage auf's Neue bewiesen. Unsere Gegner haben nur die Wahl zwischen dem planmäßig geführten Kampf auf dem Boden der politisch- sozialen Organisation oder dem sporadisch, aber mit elementarer Gewalt geführten Verzweiflungs- und Rachekrieg. Das aber sollen sie sich nicht einbilden, daß sie die Arbeiter ewig zu willenlosen Lastthieren degradiren können.  Was heute in Belgien möglich war, kann   morgen auch in Deutschland   passiren. Auch Deutschland hat große Induſtrie­Distrikte, wo die Allmacht der Kapitaliſten jede Organisation zu hintertreiben, das sozialistische" Gift" möglichst zu paraly­

Erscheinte  

wöchentlich einmal  

in

Zürich( Schweiz). Berlag  

der

Wolfsbuchhandlung Hottingen Zürich. Poffendungen ing

#franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe  

do nach der Schweiz kosten and drill Doppelporto. 19 and ming

dat

1. April 1886.

siren weiß. Wenn es heute in gewissen   Distrikten am Nieder­  Rhein und in Westfalen,   in der   Provinz Sachsen oder Schlesien u. s. w. zum Klappen kommt, dami werden viele Leute zu ihrer nicht sehr angenehmen Ueberraschung inne werden, daß nicht nur die romanischen Länder  , sondern auch Deutschland noch seine Vandalen" hat, und zwar am meisten in den frömmsten, königstreuesten Gegenden.

Der in diesen Tagen vielgenannte Anarchist Wagner war, wie Stellmacher, kgl. preußischer Unteroffizier!

Was die belgische Regierung nur an Truppen aufbieten konnte, hat sie in die aufständischen Distrikte geworfen und unter das Oberkommando des Generals Vandersmissen gestellt, der mit der Bevölkerung wie im Feindesland verfährt, ohne Gnade niederkartätschen läßt, was nicht willenlos und unverzüglich den Anordnungen des Militärs sich unterwirft. Ob es diesen drakonischen Maßregeln gelingen wird, die Ruhe wiederzustellen, oder ob der Aufstand weiter um sich greifen, immer neue Landestheile sich ihm anschließen werden, läßt sich im Augenblick nicht übersehen. Bei der Wuth der Bevölke­rung gegen die klerikale Regierung ist die letztere Eventualität wenigstens nicht ausgeschlossen. In diesem Falle würde   die Proklamirung der Republik und das   allgemeine Stimmrecht in Belgien bevorstehen.

Aber auch wenn der Aufstand niedergeworfen werden, die " Ruhe" wiederhergestellt werden sollte, werden erhebliche Re­formen nicht ausbleiben. Zu deutlich haben sich die Mißstände des bisherigen Systems gezeigt, als daß der alte Schlendrian fortdauern könnte! So wird auf jeden Fall das belgische Volk im Ganzen, und das ist grade gewissen Heulmeiern gegenüber zu konstatiren, doch aus der Bewegung Nutzen ziehen.

Es ist nicht wahr, daß verunglückte Erhebungen nothwen­❘digerweise die Volkssache schädigen müssen. Sie können unter Umständen von ganz bedeutendem Vortheile sein. Es kommt nur darauf an, daß sie überhaupt Boden im Volfe haben, nicht von Parteien, sondern vom Volk selbst ausgehen. Dann wird selbst eine siegreiche Regierung nicht im Stand sein, über sie einfach zur Tagesordnung überzugehen.

Freilich   fehlt es in Belgien nicht an Lenten, die mit den Worten: Mehr Soldaten! Alles gesagt zu haben glauben, was sich nach Lage der Dinge als nothwendig herausgestellt. Indeß, wem nicht zu rathen, ist auch nicht zu helfen. Diese weisen Gesellschaftsretter sind die wirksamsten Vertheidiger der Greuel­szenen", welche die Opfer einer brutalen Unterdrückungspolitik in ihrer Erbitterung verübt. Sollten sie wider Erwarten auch diesmal in den maßgebenden Kreisen den Ausschlag geben je nun, so würden die belgischen Arbeiter nothgedrungen zu dem Schluß kommen, daß das Licht, welches den herrschenden Klassen in der ersten Woche des Germinal aufgesteckt worden, noch nicht stark genug gewesen, daß die Flamme noch ganz anders lodern muß, um diesen ewig Blinden" die Augen zu öffnen.

Die soziale Revolution des 19. Jahrhunderts vollzieht sich mit eherner Nothwendigkeit. Wer sie auf dem Wege der ge­waltsamen Repression niederzuhalten sucht, den wird sie eines Tages mit brutaler Rücksichtslosigkeit unter ihren Tritten

zermalmen.

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Das gilt   nicht blos für Belgien, das gilt für alle Länder. Lernt, ihr seid gemahnt!  

Aus Süd-   Australien.

Wenn Australien von der Mehrzahl der Einwanderer als Goldland betrachtet wird, wo die gebratenen Tauben nur so in der Luft herum fliegen, so hat das seinen Grund darin  , daß die europäischen Zeitungen und Agenten die Arbeiterverhältnisse immer besser schildern, als sie in Wirklichkeit sind. Ich habe in letter Zeit mehrere neue Ankömmlinge gesprochen, aber einer wie der andere wünscht sich wieder zurück. Die Bustände find jetzt auch danach, daß Jedem die Luft zum Hierbleiben vergeht; leider fehlt es aber meist an Reisegeld, um die Retourfahrt zu bezahlen.

Das Loos, welches der Einwanderer hier harrt, ist gewöhnlich ein schlechteres als das in der alten Heimath. Die Geschäfte stocken alle, die Ernte, von der ja in den Kolonien Alles abhängt, war durchschnittlich so schlecht, wie wohl nie zuvor. Hunderte von Farmern haben weder Brod, noch Wasser oder Samenkorn, um es für das nächste Jahr noch mals zu versuchen. Die Regierung ist gezwungen, für die brodlosen Arbeiter auf alle mögliche Art Arbeit zu schaffen. Man baut Eisenbahnen, Wasserdämme, läßt Steine klopfen, Bäume fällen u. s. w. Das Geld

wird oder   ist schon in London geborgt.

Die Löhne betragen 5 Sh. 6 Pence bis 6 Sh. 6 Pence per Tag; wer eine Familie zu ernähren hat, hat seine liebe Noth, um damit auss  zukommen. In Deutschland scheint ein Lohn von Mr. 5 60 per Tag viel, sind doch genug fleißige Arbeiter, welche die ganze Woche über nicht mehr verdienen, aber hier, an den Preisen der nothwendigen Unterhaltstoften gerechnet, ist es blutwenig, und obendrein erfordert das Klima eine ganz andere Rost als Kartoffeln, in erwärmtes Schafstalg getuntt, seligen Thüringer Angebentens."

Welcher Arbeiter sehnt sich nicht mit seiner Familie in ein Land, von dem in Broschüren geschrieben wird( wie ich mich noch erinnere), daß Apfelfinen z. B. eine gewöhnliche Speise des armen Mannes find? Sanz gewiß, wenn er fie nämlich bezahlen kann. Dazu braucht er aber

nicht erst hierher zu kommen, für Geld kann er selbige auch dort haben.

Ebenso ist es, wenn geschrieben wird, in den heißen Mittagstunden wird nicht gearbeitet, in der Farmen sei gewöhnlich die härteste Arbeit, Bieh zu tränken. Farmer können jezt genug Arbeit bekommen für 10 Sh.; es gibt aber noch Leute, welche behaupten, die Bummler( loafer) wollten nicht arbeiten. Es mögen ja auch solche Fälle vorkommen, aber sicher nicht in dem Maße, wie behauptet wird.