Berlin  :

Einnahme pro Woche: Mt. 15­

Ausgabe pro Tag:

London  :

Einnahme pro Woche Mt. 21­

Ausgabe pro Tag:

1 Bfb. Fleisch

2 Pfd. Kartoffeln

Gemüse

Pfd. Brod Butter

Pfg.

35

Pfd. Fleisch

10

2 Pfd. Kartoffeln

10 Gemüse

15 Pfd. Brod

20

Butter

Zubrod( Wurst 2c.)

20 Zubrod

Raffee, Thee oder Bier

30

Raffee, Thee oder Bier

Pro Tag: Mt.

140

Macht pro Woche: Mr.

980

Dazu für Miethe

3-

Total: Mr. 12 80

Pfg.

45

20

15

25

30

30

50

-

Pro Tag: Mr. 210 Macht pro Woche: Mt. 14 70 Dazu für Miethe 5- Total: Mr. 19 70 17 Ueberschuß: Mt. 130 Hiernach ist das Resultat, daß   der englische Arbeiter noch 90 Pfg. pro Woche weniger zur Verfügung hat für Kleidung 2c. als der deutsche, und das stimmt auch mit den sonstigen Thatsachen überein.*) Denn wäh rend z. B. der deutsche Arbeiter noch etwas auf Kleidung hält, ist es allgemein bekannt, daß   der englische Arbeiter in dieser Beziehung, gelinde gesagt, ziemlich nachlässig ist.

.03 Ueberschuß: Mr. 220

Der deutsche Arbeiter möge Obiges zur Notiz nehmen und nicht so leichtsinnig seine Heimath verlassen, in der Hoffnung, daß seiner in Eng­Land beffere Aussichten warten. Es ist eitel Zäuschung. Die schönen Lage   von Aranjuez" sind auch für England vorüber, die Zeiten, wo der Engländer bekanntlich nur vom Fleisch allein gelebt haben soll, gehören längst der Vergangenheit an.

Wohl ist es wahr, daß der Engländer auch heute noch die Gewohnheit hat, Sonntags ein Stück Roftbeaf zu braten; aber er bratet auch nur am Sonntag, essen thut er daran die ganze Woche, und wenn er sich je vergessen sollte, es schon Sonntags zu verzehren, so schnallt er die Woche über den Riemen fester. Probatum est.

Was ist es also mit dem Leben nahezu von nichts"? Eitel Humbug. In Wirklichkeit lebt   der englische Arbeiter, wenn ihn die Noth zwingt, genau so gut von nichts" wie der deutsche und umgekehrt. Ja, ich habe noch immer gefunden, daß   der Deutsche, sobald er verdient, mehr An­sprüche an das Leben macht als der Engländer.

Ich kann nun zum Schluß kommen und übergehe den ,, Etel", den   der englische Matrose an diesem ausländischen Element hatte; es ist baarer Unsinn, in solchen Dingen etwas darauf zu geben, wenn einen Einzelnen ein Etel erfaßt. Das passirt manchmal, ohne daß darum der Ekel berechtigt wäre; deshalb fann ich darüber hinweggehen. Ich bin zufrieden, wenn der Zweck dieser kleinen Arbeit erfüllt wird, nämlich die Verhältnisse hier in England von einem Standpunkt aus beleuchtet zu haben, wie es bisher meines Wissens noch nicht geschehen ist, und dazu beigetragen zu haben,   den deutschen Arbeitern für die Zukunft Vorsicht anzuempfehlen, bevor sie sich entscheiden, nach England zu kommen. dal

Ich mag dabei gezwungen worden sein, den Engländern manches nicht ganz Angenehme zu sagen, ich tröste mich aber damit, daß es nach meiner beften Ueberzeugung die volle Wahrheit ist, und ich hielt es an der Zeit, daß einmal die Wahrheit ungeschminkt gesagt werde, nicht um den Eng­Ländern zu nahe zu treten, sondern um Andere gegen ganz unqualifizir bare Vorwürfe in Schuß zu nehmen und vor Zäuschung zu bewahren. Einem Sozialisten steht es meiner Ansicht nach schlecht an, auf flein­liche Unterschiede zwischen verschiedenen Völkern in dieser Frage sich ein­zulaffen. Die wirtende Kraft im Arbeitsmarkt ist überall das eherne Lohn­geset, und selbst die landesüblichen Gewohnheiten eines Voltes" werden babei vom Kapital unter Ausnutzung der immer mehr sich entwickelnden Verkehrsmittel rücksichtslos zertreten. Es treibt eben Alles auf den Rul­minationspunkt zu, je früher er erreicht wird, je besser. Die Arbeiter sollen sich nicht unter sich bekämpfen und kleinliche Mörgeleien treiben, es gilt die Kapitalmacht zu bekämpfen und zu stürzen.

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*) Es scheint uns doch, daß der Verfasser die Lebensverhältnisse der englischen Arbeiter zu sehr nach lokalen Beobachtungen beurtheilt. Seine Ausführungen stimmen mit den Ergebnissen der Statistik sehr schlecht überein. Daß es in England zwei Klassen von Arbeitern wiffermaßen privilegirte und unprivilegirte gibt, daß die Gewerk schaftsagitation faft nur den ersteren zugute gekommen, ist unbestreit bare Thatsache. Wenn aber selbst die beffergestellten Arbeiter so dürftig leben sollten, wie hier angegeben, wie ist es dann möglich, daß z. B. der Buckerkonsum in England pro Kopf mehr als dreimal höher ( 33,57 Kilo pro Jahr gegen 10 Kilo pro Jahr) ist als   in Deutschland? Welches Duantum Zucker müßte die englische Bourgeoisie mehr schlecken als die deutsche, um diese Differenz zu bewirken!

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Feuilleton.

Die Religion des Kapitals.

Jour

Der Hohepriester

schoder

Andachtsbüchlein bes   Unternehmers.

III.

Die Pflichten des Kapitalisten. § 2.

25) Der Kapitalist ist in meiner Hand eine eherne Ruthe, um die ungelehrige Heerde der Lohnarbeiter zu lenken.

26) Der Kapitalist erstickt in seinem Herzen jedes menschliche Gefühl, er tennt kein Erbarmen. Er behandelt seine Mitmenschen härter als sein Lastvieh. Männer, Frauen und Kinder sind für ihn nur Profiterzeugungs­maschinen. Er umgürtet sein Herz mit Eisen, auf daß seine Augen die Leiden der Arbeiter betrachten, seine Ohren ihren Wuth- oder Schmerzens­schrei vernehmen können, ohne daß es ihn rührt.

27) Wie eine hydraulische Presse langsam sich senkt und die zu bear­beitende Fruchtmasse bis zur vollkommensten Austrocknung zusammen­drückt, sie auf das kleinste Gewicht reduzirt, so preßt und windet der Kapitalist den Arbeiter, bis er die Arbeit, welche den Muskeln deffelben innewohnt, aus ihm herausgezogen hat. Jeden Tropfen Schweiß kristal­lifirt er zu Kapital. Wenn aber der Arbeiter, abgenutzt und erschöpft, trok allem Preffen keine Mehrwerth erzeugende Mehrarbeit mehr liefert, so wirft er ihn fort wie die Abfälle und den Auskehricht der Küche. 28) Der Kapitalift, der den Arbeiter schont, verräth mich und sich Selbst.

29) Der Kapitalist macht Männer, Frauen und Kinder zu Handels­artikeln, damit derjenige, der weder Talg, noch Wolle, noch irgend eine andere Waare befigt, wenigstens seine Muskelkraft, seine Fähigkeit, sein Wissen verkaufen kann. Um sich in Kapital zu verwandeln, muß der Mensch vorher Waare werden.

30) Ich bin das Kapital, der Herr des Weltalls, der Kapitalist ist mein Vertreter. Vor ihm sind alle Menschen gleich, ohne Unterschied find sie seiner Ausbeutung unterworfen. Der Tagelöhner, der seine Muskelkraft verdingt, der Ingenieur, der sein technisches Wissen aus­bietet, der Kassirer, der seine Ehrlichkeit verkauft, der Volksvertreter, der seine Stimme verschachert, das Freudenmädchen, das seinen Körper preisgibt, fie alle sind für den Kapitalisten Ausbeutungsobjekte.

31) Er nöthigt den Arbeiter, sich mit grober und verfälschter Nah rung zum Wiederersatz seiner Arbeitskraft zu behelfen, auf daß er sie billiger verkaufen kann.

32) Er zwingt den Arbeiter, sich zu eigen zu machen die Asketik des Einsiedlers, die Geduld des Esels, die Ausdauer des Dchsen bei der Arbeit.

Sozialpolitische Rundschau  .

Zürich, 5. Mai 1886. - Innerhalb der sozialdemokratischen Fraktion ist es an­geregt worden, den Putttamer'schen Utas zum Gegenstand einer Interpellation im Reichstag zu machen. In der nächsten Frat­tionssigung, die auf den 17. Mai den Tag der Wiederaufnahme der Seffion anberaumt worden ist, wird aber erst ein endgültiger Be­fchluß gefaßt werden.

Daß die Angelegenheit vor   den Reichstag gehört, kann nicht dem leisesten Zweifel unterliegen. Denn sowohl die Gewerbeordnung, welche das durch den Buttkamer attentäterisch angegriffene Roalitions­recht der Arbeiter gewährleistet, als das Sozialistengeset, vers mittelst beffen der Puttkamer sein Attentat ausführen will, sind Reichs gefete.

Bei der allgemeinen Entrüstung, welche die neueste Butttämerei her vorgerufen hat, ist zu erwarten, daß sich an die Interpellation eine gründliche Debatte fnüpft, in welcher dem Buttkamer und dessen Spieß gesellen der Kopf nach Noten gewaschen wird.

Natürlich hat dieser junkerliche Bubenstreich wieder die entgegen gesette Wirkung gehabt, als seine Urheber geplant haben. Nicht blos in den Arbeiterkreisen, sondern auch bis tief in die Kreise des Bürgers thums hinein das Großbürgerthum, die eigentliche Bourgeoisie selbst verständlich ausgenommen, die sich sehr darüber freut, in dem Butttamer einen willfährigen handlanger gefunden zu haben ift man ein stimmig in der Berurtheilung des Utases, von dem man blos nicht weiß, was größer ist: die Rohheit, welche aus jeder Zeile athmet, oder die Dummheit, welche ihn eingegeben hat. Es ist das die ganze Roh heit des pommer'schen Junkers, für den der Mensch erst bei dem Zeut­nant anfängt und die Welt bei den preußischen oder was dasselbe ist bei ben reichsdeutschen Ginzpfählen aufhört der von den modernen Jdeen keine Ahnung hat und in dem Arbeiter keinen Men schen, sondern ein verächtliches Ding erblickt, wie weiland in dem mittelalterlichen Leibeigenen, den man nach Belieben ausbeuten, mißhandeln, schänden, todtschlagen konnte.

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Die riesige Dummheit des Puttkamer zeigt sich aber darin, daß er nicht begriffen hat, wie er durch diesen blödsinnig- brutalen Erlaß" ( so heißt das Machwerk mit seinem amtlichen Namen) die sehr große Maffe der noch nicht zum vollen Bewußtsein ihrer ökonomischen und politischen Lage gelangten Arbeiter gewaltsam unter die Fahnen der beir Sozialdemokratie treibt.

Wäre der Puttkamer, gleich seinen Mitjunkern, vom Bismarck an bis hinunter zum Köller, nicht so grenzenlos unwissend, und hätte er in der Geschichte gelernt, so würde es ihm bekannt sein, daß die Leibeignen, welche ihm als das Arbeiterideal, als die richtigen Muster­arbeiter gelten, eines schönen Tags drüben im   schönen Frankreich die Schlösser seiner des Buttkamer- Standesgenossen niedergebrannt und den Standesgenossen des Puttkamer so erfolgreich das Handwerk gelegt haben, daß die Buttkamer und Butttämereien brüben im   schönen Frankreich auf ewige Zeiten zur Unmöglichkeit geworden sind.

Und wenn das dem Puttkamer bekannt wäre, und wenn er außerdem auch noch gewisse Seiten   der deutschen Geschichte, z. B. den Bauerns frieg, etwas studirt hätte, so würde er sich sagen müssen, daß die mo dernen Arbeiter, die er so gern zu mittelalterlichen Leibeignen machen möchte, sich eines schönen Tags an das Beispiel der Leibeignen erinnern und mit den pommerschen und sonstigen Buttkamern ebenso gründlich aufräumen könnten wie weiland mit   den französischen Puttkamern auf­geräumt worden ist. Ja, vielleicht noch etwas gründlicher.

8. Der Moniteur des Herrn von Bennigsen, der Han nover'sche Courier", bringt einen längern Artikel, in welchem er den Nachweis zu führen sucht, daß zwischen der Fortschrittspartei, der Sozial­demokratie und dem Anarchismus nur ein Grad unterschied be= stehe; daß der Anarchismus nur die letzte Konsequenz der Sozialdemo tratie und des fortschrittlichen Radikalismus sei. Und womit wird das begründet? Mit der feindlichen Kritik, welche die anarchistischen, sozial demokratischen und fortschrittlichen Organe dem   System Bismarck zu Theil werden lassen. Dieser Artikel, dessen offen zu Tage liegender Zweck es ist, die Regierungsfähigkeit r nationalliberalen Partei zu demon­striren, zeigt wieder einmal so recht deutlich die Verkommenheit des Nationalliberalismus. Das, was der Anarchismus( so weit von einem solchen überhaupt die Rede sein kann), die Sozialdemo kratie und der Fortschritt mit einander gemein haben, ist die polis tische Opposition gegen das herrschende Regierungssystem. Will man aber blos die politische Opposition, abgesehen von dem Parteistandpunkt und den Parteizielen, ins Auge fassen, dann müßte ja auch das katholische Zentrum einbegriffen werden, das sich ebenfalls in der Opposition befindet. Allein dann würde auch die ganze Absurdität dieses Zusammenwerfens verschiedener und verschiedenartiger Parteien zu Tage getreten sein. Und deshalb hat der Moniteur des staatsmännischen Herrn von Bennigsen das Zentrum wohlweislich aus bem Spiele gelaffen.

Die Ge meinsamkeit gewisser politischer Forderungen und Anschauungen der Fortschrittspartei und der Sozialdemokratie den Anarchismus, der blos des demagogischen Effekts halber heran­gezogen ist, erwähnen wir nicht mehr ist niemals geleugnet worden

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33) Der Arbeiter gehört dem Rapitalisten, er ist sein Gut, ſeine Sache. In der Werkstatt, wo sich Niemand darum zu scheeren hat, wann die Sonne aufgeht und wann die Nacht beginnt, läßt er den Arbeiter durch hundert wachsame Augen beobachten. Denn weder mit einer Bes wegung noch mit einem Wort darf derselbe seine Arbeit unterbrechen. 34) Die Zeit des Arbeiters ist Geld, jede Minute, die er verloren gehen läßt, ist ein Diebstahl, den er begeht.

35) Der Druck des Kapitalisten folgt dem Arbeiter wie ein Schatten bis in seine Hütte. Denn der Arbeiter darf weder seinen Geist durch Lektüre oder Anhören sozialistischer Reden korrumpiren, noch seinen Körper durch Beluftigungen überanstrengen. Der Lohnarbeiter soll von der Werkstatt in seine Behausung gehen, sofort essen und sich nieder­legen, auf daß er am folgenden Lage seinem Herrn einen frischen und anspannungsfähigen Körper und einen gefügigen Geist mitbringe.

36) Der Kapitalist erkennt dem Arbeiter kein Recht zu, nicht einmal das Recht auf Arbeit betitelte Recht auf Sklaverei.

37) Er entkleidet den Arbeiter seiner Intelligenz und seiner Berufs­geschicklichkeit und überträgt sie auf die Maschinen, die sich nun und nimmer auflehnen.

IV. Grundkehren  

Weisheit.d Grundlehren der göttlichen Weisheit.

1) Der Matrose wird vom Sturm überfallen, der Bergmann lebt zwischen Grubenfeuer und Erbsturz, den Fabrikarbeiter gefährdet das Räderwert der Maschinen; überall drohen dem Lohnstlaven, der arbeitet, Tod und Verstümmelung. Der Kapitalist, der nicht arbeitet, ist vor jeder Gefahr geschüßt.

2) Die Arbeit racert ab und tödtet, aber bereichert nicht. Man ers wirbt nicht Vermögen dadurch, daß man selbst arbeitet, sondern dadurch, daß man andere arbeiten läßt. Arbeit

3) Das Eigenthum ist die Frucht der Arbeit und die Belohnung   des Müssigganges.

4) Man preßt nicht Wein aus einem Riesel, noch Profite aus einem Leichnam; nur Lebende sind zur Ausbeutung zu gebrauchen. Der Henker, der einen Verbrecher abthut, betrügt den Kapitalisten um ein Ausbeus tungsobjekt.

5) Wohlthun trägt teine Sinsen.

und kann nicht geleugnet werden. Auf politischem Gebiet ist die hof au Sozialdemokratie allerdings die legte Konsequenz des fortschrittlichen Gesell Freisinns.

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Doch was ist denn der fortschrittliche Freisinn? so fragen wir unserseits den Moniteur des Herrn von Bennigsen. Ist der Fort schritt etwa nicht eine liberale Partei? Hat er andere Forde rungen als die des bürgerlichen Liberalismus? Jst nicht das Recht der Majoritäten, das Prinzip der parlamentarischen Herrschaft, die Negation einer des persönlichen Regiments ist das nicht die Fundamental Weise forderung des bürgerlichen Liberalismus? Wenn also der vo auf politischem Gebiete der Fortschritt die Vorfrucht" der sippe Sozialdemokratie ist, wie der Bennigsen'sche Moniteur dem Herrn Bis Berthe mard nachplappert, so ist, genau mit demselben Recht, der bürger man liche Liberalismus als Vorfrucht" des   Fortschritts Schu und folglich auch der Sozialdemokratie zu bezeichnen. geblich Kurz, Herr von Bennigsen schneidet sich mit seinen staatsmännischen angebl Auseinandersetzungen ins eigne Fleisch; und das Einzige, was er auswä beweist, ist, daß der Nationalliberalismus aufgehört Jelb hat, liberal zu sein.

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Daß auf wirthschaftlichem Gebiet die Sozialdemokratie mit dem Liberalismus in jeder Gestalt dem fortschrittlichen und nicht fortschrittlichen nichts gemein hat, sondern in prinzipiellem und diametralem Gegensatz zu ihm steht, das ist eine so bekannte und so offenkundige Thatsache, daß es eine Beleidigung unserer Leser wäre, wollten wir uns darüber noch in eine besondere Erörterung einlassen. Der Verfasser des fraglichen Artikels im Moniteur Bennigsens möge nur Bennigsens erste Rede über das Sozialistengesetz gehalten im Oftober 1878- nachlesen; dort wird er die nöthige Aufklärung finden. Damals begriff Herr von Bennigsen noch das Wesen des Liberalismus und Sozialismus heute scheint ihm mit dem letzten

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Rest von Liberalismus auch das Verständniß des Sozialismus abhanden gekommen zu sein. Dem Opfer der Prinzipien ist das Opfer bes Jntelletts gefolgt.

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Natürlich erreicht Herr von Bennigsen seinen staatsmännischen" Bwed wir un nicht. Mit einem Radaver kann man sich nicht verbünden" fagte einst ein ruffischer Staatsmann von Desterreich.   Und Bismarck solte fich mit dem Kadaver, genannt, nationalliberale Par tei", verbünden? Pas si bête es sei denn, daß man das Verhältniß des Pudels zu seinem Herrn ein Bündniß nennt. Bismard ein ein Jesuit das heißt ein ein richtiger, dem Drden noch z des Loyala affiliirter( zugehöriger) Jesuit das hat ein ausländisches dem G Deutsc Blatt glücklich ausspintisirt. Nicht als Scherz, sondern im vollen Ernst. Der Erlöserorden, welchen der große deutsche Reichskanzler zum Lohn ihn ein für seine nationalen" Thaten vor Kurzem vom Papfte erhalten hat, hunder bedingt nämlich den Eintritt in einen religiösen Orden, welcher dem schen Jesuitenorden regulär affilirt" ist, mit andern Worten einen Zweig wäre, desselben bildet.nord

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Das ist freilich ein ganz hübscher Wig. Und wenn sich nun noch des Weiteren herausstellen sollte, daß ER schon früher dem Jesuitenorden Papst nahe gestanden oder gar als Mitglied angehört habe, dann würden wir für je allerdings Respekt vor JHM bekommen, denn dann wäre der Kultur daß n tampf, welcher dem Ratholizismus und Jesuitismus so enorm genügt formel hat, in der That ein Geniestreich, während er andernfalls nur ein auch recht, recht dummer Streich ist.

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- Die in Aussicht gestellte Jnterpellation der sozialdemokra tischen Abgeordneten verursacht der nationalliberalen und sonstigen gou innig vernementalen Presse beträchtliche Kopfschmerzen. Die betreffenden Dr gane meinen fleinlaut, es sei doch wohl eine falsche Auffassung", daß lers der Ukas des Puttkamer das Koalitionsrecht beeinträchtige oder gar auf hebe. In dem Erlaß sei ja ausdrücklich gesagt, daß nur gegen solche Arbeitseinstellungen eingeschritten werden solle, in denen sozialdemofra der S tische Umsturzbestrebungen zu Tage träten. Und gegen eine unloyale mit Auslegung" des Sozialistengesetes schütze am besten deffen kurze Gültig Ift feitsdauer. Ja," so bemerkt z. B. das   Leipziger Tageblatt", ja, wenn bie Je das Sozialistengesetz auf fünf Jahre verlängert worden wäre, bann wäre hat­vielleicht Grund zu Besorgnissen vorhanden, allein jetzt, da es nur auf päpstli zwei Jahre verlängert worden ist, müssen die Behörden sich sehr zusammen Gebo nehmen. Denn wenn sie die ihnen eingeräumten Befugnisse mißbrauchen, Jesuit so laufen sie Gefahr, daß das Sozialistengesetz nicht wieder erneuert gewies wird."

Wunderbar naives Geschreibsel.

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Naiv durch die Andeutung, daß die Erneuerung des Sozialistengesetzes marca selbstverständlich ist, wenn die Behörden keinen Mißbrauch" doch n beten" treiben.

Und naiv durch die Voraussetzung, es könne irgend ein Mensch dumm Ramee genug sein, zu glauben, die Majorität, welche das Sozialistengeset jetzt einen ber P verlängert hat, werde dessen Anwendung jemals, unloyal" finden. Genug die Interpellation ist dem Puttkamer und seinen Trabanten richten höchst unbequem und wir sind überzeugt, daß ihnen teine Unbequem lichkeit erspart werden wird.

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Reptilistisches.   In Berlin stand jüngst ein Redakteur des   Städte Berliner TagesKlatsch Blattes" vor Gericht, weil er über einen, angeb Herrn lich von einer Dame der bessern" Gesellschaft verübten Brillanten Diebstahl berichtet und dadurch nach Ansicht der Staatsanwaltschaft lage h " groben Unfug" verübt haben sollte, welcher Ansicht sich der Gerichts ternfte

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9) Das Blatt des Maulbeerbaumes braucht mehr Zeit, um Atlas zu so fet werden, als der Arbeiter, um sich in Kapital zu verwandeln. 10) Jm Großen stehlen und im Kleinen zurückgeben, heißt Philan thropie.

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11) Die Lohnarbeiter an seinem Vermögen mitarbeiten laffen, heißt Rooperation. enis dat

28)

29)

12) Den Löwenantheil von den Früchten der Arbeit nehmen, heißt befried Theilhaberschaft.

13) Der Rapitalist ist Anhänger der Freiheit. Er gibt kein Almosen, denn das Almosen raubt dem Arbeitslosen die Freiheit, Hungers zu fterben.

14) Die Menschen sind Maschinen zum Produziren und zum Konsu miren. Der Kapitalist kauft die Einen und verkauft ihre Produkte an die Andern.

21) Du mühest dich ab um viele Dinge, du schaffest dir viele Sorgen du möchtest ehrlich sein, du geizest nach Wissen, du buhlst um Stellen und Ehren. Und alles dies ist doch nur Eitelkeit und Jammer. Eines 5) nur ist Noth: Kapital und wiederum Kapital.

1)

15) Der Kapitalist hat in seinem Mund zwei Zungen, eine, deren er sich beim Raufen, eine, deren er sich beim Verkaufen bedient. 16) Alle Welt bestehlen, heißt Niemand bestehlen. 17) Ehre und Sartgefühl find Gift beim Geschäft.

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18) Mißtraue dem unehrlichen Menschen, aber vertraue dich nicht dem ehrlichen an.

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19) Die Geldstücke sind mit dem Bild des Regenten oder der Repu nicht blit ausgeprägt, weil sie wie die Vögel unter dem Himmel nur dem 4) gehören, der sie wegfängt.

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20) Die Fünfmarkstüde werden immer wieder aufgehoben, auch wenn fo find sie in den Dreck gefallen.

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22) Die Jugend verblüht und die Schönheit verwelft, nur das Golb altert nicht, noch bekommt es Runzeln.

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23) Das Gold ist die Seele des Kapitalisten, die Triebfeder seiner appetit Handlungen. Cust

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24) Wahrlich, ich sage Euch, es ist mehr Ruhm, eine mit Gold unb felben Banknoten gefüllte Brieftasche zu sein, als ein Mensch, so reich beladen in ber mit Talenten und Tugenden wie ein Esel, der zum Markt trabt.

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25) Genie, Geift, Schamhaftigkeit, Ehrlichkeit und Schönheit existiren bor de nur dadurch, daß fie einen Marktwerth haben.

7)

26) Tugend und Arbeit sind nur nüßlich und einträglich, so sie der Andere übt. Es gibt nichts Besseres für den Rapitalisten als effen, Lohns trinken und der Venus fröhnen. Nichts bleibt ihm so sicher, wenn bas Ende seiner Tage gekommen als das, was er buchstäblich genoffen.

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meine

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6) Es ist mehr werth, wenn du dir beim Schlafengehen sagen kannst, ich habe ein gutes Geschäft gemacht, als: ich habe eine gute That be­

gangen.

7) Der Kapitalist, der seine Arbeiter 14 von 24 Stunden arbeiten läßt, hat seinen Tag nicht verloren.

8) Schone weder den guten noch den schlechten Arbeiter, denn das gute wie das schlechte Pferd bedarf der Sporen.

27) Solange der Kapitalist unter den Menschen weilt, die die Sonnezu gei erwärmt und bescheint, soll er genießen und der Freude leben. Denn Gesell man ist nur einmal jung, und Niemand kann dem schlimmen und häß lichen Alter entgehen, das den Menschen beim Kopf erfaßt und ihn bem Tode zuführt.