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Der Sozialdemokrat
Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!
Da ist zunächst ein sehr lehrreicher Artikel:„ Sollen unsere sein?" Behrreich insbesondere wegen der Offenherzigkeit, mit der Arbeitervereine katholisch- soziale oder christlich- soziale Vereine sein?" Lehrreich insbesondere wegen der Offenherzigkeit, mit der der Verfasser, der sich P.( ater?) D. zeichnet, darin ausplaudert, wie wenig die frommen Herren ihrer Gläubigen sicher sind.
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Unsere Arbeitervereine", ruft er aus,„ müssen, wenn möglich, rein katholisch sein id dürfen keine Andersgläubigen als Mitglieder aufnehmen.". Warum nicht? Antwort:„ Um dem Gedanken, alle Religionen sind gleich gut", feinen Vorschub zu leisten." Ferner, um der Zunahme der gemischten Ehen entgegenzuarbeiten und um dem Familienherde den konfessionellen Charakter zu wahren." Das Vereinen entgegenarbeiten müssen, wo sich rein katholische Verist auch der Hauptgrund, weshalb wir den christlich- sozialen eine gründen lassen."( christliche Liebe!) Aber es ist ohnehin geboten, in den Vereinen Alles, was an das Religiöse ohnehin geboten, in den Vereinen Alles, was an das Religiöse nur streift, mit der äußersten Vorsicht zu behandeln und die religiösen Wahrheiten stark verzuckert und hübsch
Wir sollten eigentlich schreiben:„ Katholisch- soziales", denn schwindsüch- gut", es liegt nicht in unserer Absicht, uns mit jenem schwindsüch 1.2 tigen Wechselbalg zu beschäftigen, der, ein Produkt der Vernigh 5.bindung des stupiden protestantischen Orthodorismus mit dem : noch stupideren Krautjunkerthum, nach mißglücktem Versuch, an. seine totale Impotenz durch marktschreierisches Gebahren zu verBesche decken, schon längst unrettbar dahinsiecht. Wir wollen vielmehr jener Bewegung einige Betrachtungen widmen, die ebenfalls .christlich- sozial" genannt wird, hinter der aber der katho50 lische Klerus steht, und der ihre Macher wenigstens den Schein größerer Lebensfähigkeit zu geben wissen.
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Diese katholisch- soziale Bewegung wird seit der famosen Ab Enzyklika Leo's XIII. wieder start zu poussiren gesucht. Es werden katholische Arbeitervereine gegründet, und wenn man .: den Angaben der katholischen Presse Glauben schenken darf,
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so zählen einige dieser Vereine bereits über tausend Mitglieder. Der ausgesprochene Zweck dieser Vereine ist, die katho es b lischen Vereine vor dem Gift der tit sozialdemofratischen Verführung zu bewahren.
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Wir haben vor uns das zwölfte Heft des 19. Jahrgangs der in Neuß erscheinenden„ Christlich - sozialen Blätter." In c. er den Zeiten des Kulturkampfes wurden diese Blätter mit vielem Port Geschick von dem vor einigen Jahren verstorbenen Kaplan 4 Bongarz redigirt. Seit seinem Tode ist mit dem Wechsel in der Person des Redakteurs auch ein Wechsel in der Haltung der Zeitschrift eingetreten. Der unabhängige und daher auch vielfach unbefangene Ton des Bongarz hat einer ängst See lich tendenziösen Schreibweise Platz gemacht, überall wird das Bär konfessionelle Moment in den Vordergrund gestellt, und Pauf dem Gebiet der eigentlich sozialen Frage Alles vermieden, was wie ein Angriff auf die bestehende Gesellschaftsordnung aussehen könnte.
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Die Verdonnerung des Sozialismus durch Leo XIII . hat, wie man sieht, ihre Wirkung nicht verfehlt.
Indeß, die veränderte Haltung der„ Christlich- sozialen Si Blätter" ist selbst wiederum nur der Ausdruck dessen, was in ch. der christlich- sozialen Bewegung überhaupt vorgeht. Antisozialdemokratisch war dieselbe immer, aber sie war es im Interesse des Katholizismus, der im Sozialismus seinen natürlichen Gegner erblickt. Jetzt aber ist sie auch antisozialdemokratisch Det im Interesse der bürgerlichen Gesellschaft. Nicht nur die heilige katholische Kirche , sondern auch die heilige kapitalistische Ausbeutergesellschaft soll durch sie vor dem Antichrist gerettet
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werden.
Wie Stöcker nach furzem Gepolter sich als ein in's protestantisch- Orthodore übersetzter May Hirsch ausnahm, so erweisen sich seine katholisch- geschorenen Kollegen( oder auch Rivalen, wie man's nimmt) jetzt als auch nichts Anderes denn simple Harmoniedudler.
Weit entfernt, diese Entwicklung zu bedauern, freuen wir uns ihrer vielmehr, genau so wie wir das Ende des preußischen Kulturkampfs begrüßten.
Es ist richtig, als Staat und Kirche sich so recht heftig in den Haaren lagen, fiel für unsere Partei so mancher Vortheil ab, wir kamen außer Schußlinie und konnten uns ziemlich ungehindert entwickeln. Aber doch war die Situation eine zen i ungesunde, insofern sich viele als Freiheitshelden geberden konnten, die thatsächlich die ärgsten Feinde jeder Freiheit sind. Wenn sie sich jetzt mit dem Staat gegen uns verbünden, so macht uns das den Kampf zwar schwerer, aber dafür wissen igun wir, wissen die Arbeiter, woran sie sich zu halten, wessen sie sich von dieser Seite zu gewärtigen haben.
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Natürlich muß man das Verbünden nicht wörtlich nehmen. Es ist kein formelles Bündniß man spielt immer noch den " Unabhängigen", wie das gegenüber der„ protestantischen Spize" gar nicht anders sein kann, sondern nur ein bewußtes Hand- in- Hand- arbeiten. Aber unsere Arbeiter sind heute doch zu gewitzt, um da nicht bald zu merken, was die assio Glocke geschlagen.
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Einmal von der Arbeiterschaft durchschaut, hört die Bewegonnir ung auf, irgend welche Gefahr für die Sozialdemokratie zu
sein. Und zählten die Mitglieder ihrer Vereine nach Zehn te. tausenden, so würde uns das wenig oder gar nicht erregen: denn im gegebenen Moment werden dieſe Zehntausende ein 3. ebenso großes Kontingent zur Armee des kämpfenden Proletariats stellen, als im Verhältniß die Rekruten, welche Dr. Mar bend Hirsch für uns heranzuererziren die Güte hat. zeige
Das festgestellt und die Herren dürfen überzeugt sein, 25] daß wir keine leeren Behauptungen aufstellen, sondern uns auf erwiesene Thatsachen stützen, fönnen wir ohne Leiden schaftlichkeit aus dem erwähnten Heft der„ Christlich- sozialen Blätter" Einiges zu Nutz und Frommen unserer Leser mittheilen.
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fein umwickelt fast unbemerkt verschlucken zu machen, damit die Arbeiter nicht unter dem Vorwande: Da wird uns etwas vorgepredigt, dem Vereine den Rücken wenden."( Seite 355-56).
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Dies Geständniß ist reizend, es spricht ganze Bände. Ebenso deutlich wie hier das religiöse Programm, wird in einem folgenden Artikel: Ueber die soziale Bedeutung des Proletariats" das soziale entwickelt. Wir haben im vorliegenden Heft nur den vierten Abschnitt einer ganzen Abhandlung, welche diese Ueberschrift trägt, vor uns, aber dieser eine
jagt genug.
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Es heißt da am Schlusse:
Unser Proletariat zu erziehen, anstatt rohe und genußsüchtige Naturen, welche für wenig Arbeit viel Bier und Branntwein nebst gebratenem Fleisch( Entsetzlich!) und anderen Delitateffen( Schauberhaft!) verlangen, entsagenbe, pflichtgetreue fleißige Menschen daraus zu machen, die in Geduld das harte Kreuz ihrer schweren Arbeit und geringen Nahrung schleppen, das versteht, das vermag nur die katholische Kirche , welche, geſtützt auf die ewige Wahrheit, die Schäße des ewigen Lebens austheilt: und für die von ihr ausgestellten Wechsel ihre Legitimation von Saten des Herrn der Ewigkeit flar und bündig nachweist.( Da habt Ihr's!)
,, Nichts ist erfahrungsgemäß gefährlicher, als einen fnurrenden Löwen durch Streicheln und Leckerbissen zu beruhigen. In demselben Augenblicke, wo ihr den letzten Leckerbissen, den ihr befizet, ihm preisgegeben, springt er auf und zerreißt Euch. Nein, man soll allerdings dem Proletariat seine Lage, soviel es die gesunde Vernunft als möglich erkennen läßt, verbessern und erleichtern, ihm aber von Anfang an nicht verbergen, daß die materielle Hülfe, welche durch Arbeitsschuß und Unfallversicher ung u. s. w. beschafft werden kann, nur eine sehr beschränkte ist, daß es durch die Natur der Dinge, oder, was dasselbe, nur beffer und wahrer ausdrückt, durch den Willen Gottes(!!) auf die Armuth, die Entsagung, die harte Arbeit angewiesen bleibt, daß das gegen das zeitliche arme Leben den reichen Ueberfluß der ewigen Güter zur Folge hat, wenn jenes im rechten Geist getragen wird." Das heißen wir einmal offen reden.
Und der Mann, der das geschrieben, ist keineswegs ein enfant terrible, sondern er weiß, was er will. Er könnte Windthorst heißen. Hat doch die kleine Exzellenz neulich in Dortmund vor den katholischen Arbeitern ganz dasselbe ausgeführt,„ nur mit ein wenig anderen Worten", wie es sich halt vor Arbeitern schickt.
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Die Tendenz des Artikels läuft auf Zurückberufung der Klöster hinaus. Der Verfasser richtet sich vorzugsweise an die Fabrikantenwelt.„ Die Ständigkeit des Arbeitsverhältnisses", sagt er anderer Stelle,„ bleibt der Ausgangspunkt für eine zweckmäßigere Organisation des Proletariats." Darum sollte womöglich die Freizügigkeit beschränkt" werden, die„ wie ein Alp auf unsere gesellschaftlichen Verhältnisse drückt." Aber da das nicht geht, muß man durch andere Mittel die Arbeiter seßhaft zu machen und sie auch in ihrem Privatleben persönlich zu beaufsichtigen suchen. Als Beispiel wird der Seidenindustrielle Mezz in Freiburg genannt, der seinen Arbeiterinnen ein Logirhaus gebaut, wo die Mädchen unter Leitung einer zuverlässigen Hauswirthin wohnten.„ Wem käme", heißt es dann, wenn er dieses liest und die großen Erfolge der Metz 'schen Seidenindustrie kennt, nicht sofort der Gedanke: Viel besser als eine zuverlässige Hauswirthin würden sich Klosterschwestern für die Direktion eines solchen Logirhauses eignen?
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Und um gar keinen Zweifel über den hohen Werth der Klosterschwestern aufkommen zu lassen, wird ein Bericht der Münchener„ Allgemeinen Zeitung " über die„ FabrikMünchener Allgemeinen Zeitung" über die flöster in Frankreich , d. h. Fabriken, wo die Arbeiterinnen vollständig unter der Aufsicht von Nonnen stehen, deren Unterhaltskosten ebenso wie die Kosten des obligatorischen Kultusdienstes ihnen vom Lohn abgezogen werden(!!) zitirt, und der nachstehende Satz gesperrt hervorgehoben: Eine solche Disziplin der Fabrikarbeiterinnen soll in geſchäftlicher Beziehung beträchtliche Vortheile gewähren, woraus die betreffenden Fabrikherren eine überlegene Konkurrenzfähigkeit schöpfen."
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Dazu bemerkt der Verfasser:„ Für ein liberales Blatt wie die Münchener ,, Allgemeine Zeitung " liegt in diesem objektiven Bericht eine glänzende Anerkennung der Klösterlichen Thätigkeit ausgesprochen."( S. 371.) dni dan
In der That, eine„ glänzende Anerkennung"!
Diese Fabrikflöster sind nämlich die reinen Zuchthäuser,
Erscheint
wöchentlich einmal
in
Berlag
der Volksbuchhandlung Hottingen : Zürich .
Poftfendungen d franko gegen franto. Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz toften Doppelporto.
22. Juli 1886.
ja fast noch schlimmer als solche. Die Arbeiterinnen befinden sich dort in vollständiger Sklaverei, die geistige, das heißt geistliche Bevormundung dient als vortreffliches Mittel zur potenzirten Ausbeutung. Auf Schritt und Tritt sind sie von den lieben„ Schwestern" überwacht, nur zweimal im Monat dürfen sie z. B. das Fabriketablissement verLassen,- und auch dann nur unter Aufsicht der Schwestern!
So vortrefflich versteht man es, sie geistig zu dressiren, daß sie sich bei der Affäre von Chateauvillain von den Nonnen gegen die Gensdarmen, welche die Schließung der Kapelle vornahmen, in's Feuer schicken ließen. nahmen, in's Feuer schicken ließen. Die Unglücklichen kennen nichts anderes als das„ alte Entsagungslied".
Aber eben darum sind sie famose Ausbeutungsobjekte, und welcher Fabrikant, und sei er noch so liberal", wäre nicht mit dem Hinweis darauf zu ködern? So spekulirt unser christlich- sozialer" Schlaumeier auch, und beweist damit, wie gut man es in jenen Kreisen versteht, den Mantel nach dem Winde zu drehen.
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Solange die ultramontane Partei sich in entschiedener Opposition zur Staatsregierung befand, war sie auf die Massen angewiesen und kokettirte daher in erster Reihe mit diesen. Das Spiel war solange ungefährlich, als man eben Minorität war. Jezt, wo in den höheren Kreisen sich der berühmte Umschwung" vollzogen, sucht die katholische Kirche auch mit der Bourgeoisie Frieden zu schließen. Leo XIII . hat mit seiner Enzyklika gegen den Sozialismus den Ton angegeben, der heute in der ganzen katholischen Presse weiterklingt, und
der da lautet: Gesellschaftsrettung, Aufrechterhaltun der bedrohten Ausbeuterordnung.
Kein Zweifel, daß man in gewissen Kreisen damit Anklang findet, genau so wie in Frankreich die hohe Ausbeuterwelt den Katholizismus nach Kräften protegirt. Anders mit der Arbeiterwelt. Man streichelt in der That nicht ungestraft den Löwen Proletariat. In dem Maße, da die Kirche die Vertreter des Kapitalismus gewinnt, in dem Maße verliert sie den Einfluß auf die Massen. Das Doppelspiel ist auf die Dauer nicht aufrechtzuerhalten, am allerwenigsten in Deutsch land , wo die Träger dieser furchtbaren Macht( des Proletariats) fühlende und denkende Menschen sind."
Wir begrüßen daher mit Freuden diesen Umschwung im christlichen pardon, katholischen Sozialismus. Je feindlicher
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er sich zu uns stellt, um so besser. Um ihn zu bekämpfen, brauchen wir ihn blos als das zu kennzeichnen, was er ist: als Befürworter einer neuen Form der Leibeigenschaft, als Anwalt einer Verewigung der Lohnsklaverei.
Und trotz aller katholischen Arbeitervereine ist es mit seinem Einfluß auf die Arbeiterklasse Mathäi am letzten!
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Sozialpolitische Rundschau.
8ürich, 21. Juli 1886.
Aus Leipzig sind, seit Beginn der neuen ButtkamerIhring- Aera, fünf Arbeiter auf Grund des ,, kleinen" Belagerungszustandes ausgewiesen worden. Und diese fünf ausgewiesenen Arbeiter waren sämmtlich in der Fach vereinsbewegung thätig und standen der politischen Parteibewegung vollkommen fern. Es sind dies die drei Leiter des Metallarbeitervereins und die zwei des Tischlerverein 3. Nicht Einem der fünf hat irgend eine ungesetzliche Handlung nachgewiesen werden können; gegen teinen ist sie auch nur bes
Nach der Ausweisung des Vorsitzenden des aufgelösten Tischlervereins theilten wir die Hauptpunkte des Auflösungs- Utases mit und sahen, daß dieselben mit Sozialismus und Sozialdemokratie nicht das Mindeste zu thun haben außer insofern der Klassentam p f, dem jede Arbeiterorganisation dient und mit logischer Elementargewalt dienen muß, allen Arbeiterbestrebungen und Arbeiterorganisationen einen sozialistischen Charakter aufprägt.
Die letzten Ausweisungen aus Leipzig richten sich also direkt und ausschließlich gegen die Arbeiterbewegung als solche. Während der Debatten über das Sozialistengesetz im Jahre 1878 wurde von Seiten der Väter und Geburtshelfer dieser gesetzgeberischen Infamie heilig und theuer versichert, diese Ausnahmemaßregel richte sich einzig und allein gegen ,, Ausschreitungen" und die gesellschaftliche Ordnung bedrohende Thatsachen; fie richte sich entschieden nicht gegen die sozialdemokratischen Lehren und die Sozials bemokratie an sich, falls diese sich von„ Ausschreitungen" fern halte; und unter gar keinen Umständen richte sie sich gegen die Arbeiterbewegung, der man im Gegentheil durchaus syms pathisch sei.
Die Praxis bewies sofort, daß die Väter und Geburtshelfer des Sozialistengesetzes gelogen hatten, als sie erklärten, dasselbe richte fich nicht gegen die sozialdemokratischen Lehren und gegen die Sozial
demokratie als solche.
Im Gegentheil: ganz speziell gegen diese richtete es sich: die soge.
nannten„ anarchiſtiſchen“ Bestrebungen wurden unter der Herrschaft des
Sozialistengesetes systematisch begünstigt und ,, Ausschreitun gen" im beflarirten Sinn des Sozialistengesetzes systematisch pro= vozirt. Die lange Reihe der ertappten Puttkämerlinge, vom„ einäugigen" Wolf bis zum Lumpazius Ihring Mahlow lassen über diesen Punkt nicht den leisesten Zweifel zu. Gerade die keine Auss schreitungen" verübende, immer tiefer und weiter in die Volksmaffen einbringende, und entsprechend an Macht zunehmende Sozialdemokratie war den Buttkamer- Bismarck und Konsorten ein Dorn im Auge; nur diese fürchteten sie, während der die Massen abstoßende, mit brutaler Gewalt spielend zu unterdrückende sogenannte Anarchis mus" die willkommenen Dienste des rothen Gespenstes" leistete. Und