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die dreigespaltene Petitzeile
25 Gts.
№o. 31.
20 Pfg.
schiettoie Erscheint
Der Sozialdemokrat
91
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Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokrafie.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decabressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!
Der Störenfried.
Es hat in den letzten Tagen am Horizont der hohen Politik g. wieder einmal bedenklich gewetterleuchtet. Auf's Neue hat sich gezeigt, daß der Zündstoff, den die berufsmäßigen Wächter für die Ruhe der Völker sorgsam zusammengetragen haben, mehr als genügt, um dem ersten besten Störenfried zu erlauben, die Völker nicht zur Ruhe kommen zu lassen.
Dieser Störenfried heißt, wie so oft schon, auch diesmal e Rußland .
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wöchentlich einmal
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29. Juli 1886.
welche so für ihre häuslichen Verrichtungen und für die Pflege der Rinder mehr Zeit gewinnen ein Gewinn, der in der rüftigen Arbeit
angestiftet. Bei der von Rußland und England gemeinschaftlich in Angriff genommenen Arbeit der Regulirung der russischafghanischen Grenze hat der rufliche General Rühlberg ping- ber Männer, in der aufmerkſameren Arbeit der Frauen zur vollen Gels
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lich erklärt, seine Regierung könne sich mit der früheren Vereinbarung über den nordöstlichen Theil der Grenze nicht zufrieden geben, sondern verlange auch noch den ChamjabDistrikt, weil derselbe man höre!- früher einmal zu Bochara, dessen Stellvertreter Rußland jetzt sei, gehört habe, und jetzt also wieder an Rußland kommen müsse. Eine fann.
Provokation, wie sie unverblümter kaum gedacht werden
Wie England sie beantworten wird, wissen wir nicht, wahr
tung kommt."
Und nun noch Einiges über Natur und Charakter der Frau und die Aufgabe, die sie für Familie und Gesellschaft zu erfüllen berufen ift.*) Db die Frauen und Mädchen, die in der Industrie beschäftigt sind, dieser ihrer Aufgabe nachzukommen in der Lage sind, mag jeder Leser selbst beurtheilen.
Wir lassen hier wieder die Kommission, welche im Jahre 1868 ihren Bericht an die medizinische Rommission in Brüffel richtete, selbst sprechen, und bemerken nur noch, daß es hervorragende Aerzte waren, die u. A. mit dieser Aufgabe betraut waren.
Jede Beschäftigung, heißt es da, modifiztrt den Drganismus in günftiger oder ungünstiger Weise, modifizirt ihn jedenfalls. Bald ist die
scheinlich wird es, trotzdem der energische" Salisbury jetzt Modifikation nur eine äußerliche, organische, balb erstreckt sie sich über am Ruder, Alles thun, um den Krieg zu vermeiden. Kommt es aber dennoch zum Kriege, so ist, bei dem gespannten Verdas Verhälthältniß der verschiedenen Mächte zu einander niß Italiens zu Desterreich ist bekanntlich ähnlich wie das von Frankreich zu Deutschland ein Umsichgreifen desselben fast
sicher.
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So steht Europa jeden Augenblick vor der Eventualität eines Krieges, der die größten Dimensionen annehmen, für die Völker von den verhängnißvollsten Folgen sein kann. Und die Entscheidung darüber liegt, Dank der Unfähigkeit der euro päischen Diplomatie, in den Händen eines Menschen, der nach
Die schamlose Frechheit, mit der die russische Regierung dem Berliner Vertrag zum Trotz Batum am Schwarzen en Meere aus einem Freihafen in einen befestigten Hafen verbet wandelt hat, war eine direkte Provokation zum Kriege. Wenn es noch nicht dazu gekommen, so ist das in keiner Weise das Verdienst dessen, was man gemeiniglich die europäische Diplomatie nennt, sondern lediglich auf die geringe Neigung Eng- Allem, was man von ihm hört, an ganz derselben Krankheit lands zurückzuführen, allein und auf eigene Rechnung den unschämten Friedensstörer zu züchtigen.
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Nationalservile deutsche Blätter haben zwar als gehorsame en Nachtläffer Bismarc's die Sache so hinzustellen gesucht, als ginge die Batum- Affäre lediglich England an, und die passive Haltung ihres Abgotts als einen neuen Beweis seiner großartigen politischen Weisheit verherrlicht, thatsächlich aber ist sie solange nicht gleichgiltig für Deutschland , solange wir nicht eine Garantie dagegen haben, daß der liebe gute Nachbar im Osten nicht eines Tages, wenn es gerade in Aſien nichts zu thun gibt, in Deutschland unterdrückte Völker zu befreien" oder irgend eine ähnliche zivilisatorische Mission entdeckt. Und daß auch nur der Schimmer einer solchen Garantie vorhanden sei, wird selbst die Kölnische Ztg." nicht zu behaupten wagen. Rußland ist in ganz besonderem Maße eine Gefahr für seine Nachbarn. Seine despotische Regierung muß von Zeit zu Zeit die Augen des Volks von den Zuständen im Innern auf irgend einen äußeren Feind" ablenken. War es gestern der Türke, der Engländer, so wird es morgen der Deutsche sein. Rußland gestatten, sich im Osten zu befestigen, heißt auch ihm gestatten, über den Westen herzufallen.
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Pflicht der Vertretung Deutschlands wäre es daher gewesen, chi ſich dem Proteſt gegen die Eskamotirung des Freihafens von Batum anzuschließen, und zwar lag für Bismarck um so eher d. Veranlassung dazu vor, als er ja als„ ehrlicher Makler" den Berliner Vertrag mit geschaffen und daher seine Innehaltung gewissermaßen mit zu überwachen hatte.
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Statt dessen aber macht er sich durch Stillschweigen zum Mitschuldigen Rußlands .
Von seiner persönlichen Vorliebe für das Zarenreich, wo es feine politische Opposition gibt, abgesehen, war dafür natürlich die Rücksicht auf Frankreich maßgebend. Seit 1871 Sberschwindet das Gespenst eines russisch- französischen Bündnisses har nicht von der Tagesordnung und setzt Deutschland vor allen Dingen seinem Nachbar im Osten gegenüber lahm. Nichts hat Rußlands Machtstellung in Europa so gefördert als der Met deutsch- französische Krieg und die Annexion Elsaß - Lothringens . Die letztere namentlich, die eine stete Anstachelung des fran zösischen Patriotismus und Chauvinismus ermöglicht, war für Rußland wie bestellte Arbeit". Ein gutes Theil der Deutschenhetzer und Revancheschreier in Frankreich werden von Deutsch lands getreuem Nachbar im Osten besoldet und haben sich ganz besonders dann thätig zu zeigen, wenn eben dieser getreue Nachbar irgend einen Streich gegen Deutschland im Schilde führt.
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In diesem Augenblick läßt sich Herr Deroulede Kretin bon Natur und schlechter Poet von Erziehung, nennt ihn der Pariser Socialiste" in Rußland herumzeigen. Er hat Recht, denn mit seiner Patriotenliga arbeitet er nicht pour République Française , sondern pour le Tzar de tous les Russes für den Selbstbeherrscher aller Reußen.
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Von dem Intriguenspiel Rußlands auf dem Balkan zu reden, hieße Spitzbuben ins russische Beamtenthum delegiren. Der demokratische" Nikita von Montenegro, der„ liberale" Ristitsch in Serbien , die extrem- radikale Opposition in der bulgarischen Sobranje zeugen von der Vorurtheilslosigkeit der russischen Regierung außer dem Hause. Daheim wird die schüchternste Opposition mit brutaler Faust niedergehalten, draußen werden die weitgehendsten Umstürzler hochherzigst„ ermuthigt". Hat man sich dabei gelegentlich auch ins eigene Fleisch geschnitten, so hat man doch den unleugbaren Vortheil, zu jeder Zeit plausiblen Grund zum Krakehl zu haben.
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Wir könnten das letztere Thema noch weiter ausführen und über das russische Agententhum in Desterreich- Ungarn 2c. reden, doch das sind Alles Dinge, die wir als bekannt voraussetzen dürfen.
Die Batumangelegenheit ist noch nicht beendet, da kommt schon die Kunde von einem neuen Konfliktsfall, den Rußland
leidet, wie der jüngstverstorbene Bayernkönig. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß Alexander III. an hochgradigem Verfolgungswahn und allerhand Idiosynkrasien leidet, wie er auch, gleich seinem bayerischen Ex- Kollegen, von einer wahren Freßsucht befallen ist er soll bereits gegen 280 Pfd. er soll bereits gegen 280 Pfd. wiegen! und an allerhand läppischen Spielen Vergnügen läßt „ Schicksal der Völker, wovon hängst du ab!" Scribe im„ Glas Wasser " Lord Bolingbroke ausrufen. Das Lustspiel ist veraltet, der Ausruf aber, wie Figura zeigt, leider noch immer berechtigt.
findet.
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die ganze Lebensökonomie. Ein fortwährendes Getöse erzeugt Schwer hörigkeit, die früher oder später mit einer Schwächung der Intelligenz endet. Intensives Licht oder Finsterniß alterirt( verändert) das Seborgan. Habt Ihr als Uhrmacher das Auge nur auf feine Gegenstände zu richten, so wird Euch die gewhnheitsmäßige Affomodation( Anpassung) furzfichtig machen, benutzt als Seeleute, Aftronomen jederzeit das Teleskop, und Ihr werdet weitsichtig. Diese Thatsachen wie die Ursachen, aus denen fie entspringen, find bekannt und unleugbar.
Der unveränderliche Charakter, der die ganze Natur der Frau bes zeichnet, umfaßt drei wesentliche Funktionen: Menstruation, Geburt und Milchabsonderung. Schon die äußere Erscheinung der Frau nach der Geschlechtsreife zieht zwischen ihr und dem Mann eine nie zu beseitigende Unterscheidungslinie: ihre Bestimmung prägt sich in jeder Fiber ihres Rörpers aus. Die Kleinheit und Bartheit ihrer Gestalt, ihrer Füße,
ihrer Hände, ihre Hautfarbe, ihre Schlankheit, ihre runden Formen, ihr sichtbarer Busen, die Dehnung ihrer Hüften, ihr Gang, die Weichheit ihres Antliges, Alles kontrastirt an ihr mit der Größe, der Haut, der Brust, den mächtigen Schultern, der vollen und lauten Stimme und den sonstigen Eigenschaften der Leibeskonstitution des Mannes.
Auch die moralischen Eigenschaften sind deutlich bezeichnet. Was an der Frau sofort auffällt, ist ihre entschiedene Sensibilität( Empfindsam vösen Temperaments; ihr Erbtheil sind zarte Empfindungen, Herzensgüte, Mitgefühl, Schüchternheit, Geduld, Entsagung, Feinheit und Schärfe des Geistes; sie scheint wie ein junger Baum der, sich selbst überlassen, eine Stüße verlangt- den Schuß zu erbitten von jenem stolzen, kraftvollen Wesen, mit dem Zone des Gebieters, mit der ausdauernden Energie, mit minder lebhafter Empfindung, dessen äußere Erscheinung es schon als das Geschöpf bezeichnet, bestimmt zu der Anstrengung des Dentens, zu physischem Kampfe, für Gefahren.
Noch immer können die Launen und Schwächen Einzelner in verhängnißvoller Weise über das Wohl und Wehe von Hunderttausenden entscheiden, kann ein Verrückter oder der Beichtvater eines Verrückten die Macht in der Hand haben, Fortpflanzung, fie wahrt den Reim desselben in ihrem Schooße. einen Weltkrieg zu entfesseln, der die Entwicklung ganzer Nationen um Jahrzehnte zurückwirft.
Man mag über die Frau nachdenken, von welchem Gesichtspunkte aus man will, sie unterscheidet sich vom Manne. Sie ist der wahre Stamm des Menschengeschlechts, ihre Rolle liegt in dem großen Akt seiner
Welch ein System! Verrucht, verfehmt, wer es anzutasten wagt.
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Ermittlungen über die Lage der arbeitenden gleicher Weise Stoß und Fall. Diesen allgemeinen Vorschriften schließen
Klassen und über die Arbeit der Kinder in Belgien .
( Eine Ferien Studie von J. K.) IV.*) ( Schluß.)
Der Nachweis, daß die Verwendung der Frau zu den dem Manne schon von der Natur durch physische Organisation zugewiesenen Arbeiten immer eine Entartung der weiblichen Natur, des weiblichen Gemüthes zur Folge hat, indem sie mehr oder weniger das Familienleben, diese Basis des Gesellschafts- und Staatslebens, zerstört, hat auf den Minister nicht den geringsten Eindruck gemacht. Es bleibt trotzdem wahr: Wo fich das Weib dem Familienkreise, dem häuslichen Herde entfremdet, wo es zu viel und zu weit der Arbeit für Andere, der Lohnarbeit, nachgeht, entäußert es sich im Verhältniß dieser ökonomischen Selbstveräußerung auch seines besten Werthes, seiner besten Tugenden und Leistungen. Dies wohl einsehend und wissend, erstreben die Arbeiter aller Kulturländer die Emanzipation der Frau von der Fabrik, resp. Lohnarbeit. Sie folgen da nur dem Beispiele der besitzenden Klassen, die unter keiner Bedin gung(?) ihre Töchter, ihre Frauen, ihre Mütter Diensten und Arbeiten für Fremde, außerhalb der Grenzen ihres Hauses, ihres Grundbefizes überlassen.
Wenn es auch in unserer Zeit nicht zu umgehen sein wird, den Frauen einen weiteren Lebens und Wirkungskreis als früher außerhalb des Hauses und der Familie zu gewähren, so bleiben doch immer Haus und Familie die Heimathsstätten aller weiblichen Wirksamkeit und Thätigkeit, die natürlichen Berufsstätten weiblichen Werbens und Schaffens. Schon im Jahre 1868 wollte A. Emminghaus, der sich entschieden für die Konkurrenz der Frauen auf dem Markt industrieller Arbeit ausspricht, die Frau doch einigermaßen geschont wiffen. Er sagte:„ Bu leugnen ist aber nicht, daß, wo Frauen in unselbstständigen Stellungen, 3. B. als Lohnarbeiterin im Dienfte der Großindustrie, sich ihren Unter halt zu verdienen gezwungen find, ihnen häufig genug feineswegs die gerabe für fie geeigneten Leistungen überwiesen, und daß, selbst wo ihnen Die Konturrenz günstig ist, häufig genug ihnen nicht diejenigen Rücksichten geschenkt werden, welche von Humanitätsgründen ganz abgesehen- das wirthschaftliche Unternehmer- Intereffe gebieten würde."
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Wo man Frauen Verrichtungen überweist, welche der weiblichen Kon stitution nicht entsprechen, etwa weil man für den Augenblick für diese Verrichtungen Frauenarbeit zu nominell niedrigerem Preise erwerben kann als Männerarbeit, wo man im Falle reichlichen Angebotes von Frauenarbeitskräften diese mit dem niedrigsten Lohnsage bezahlt, den bie Konkurrenz irgend gestattet, wo man sich nicht entschließen mag, Frauenarbeit durch Frauen beaufsichtigen zu laffen; wo man nicht auf das Gewissenhafteste darauf bedacht ist, diejenigen Arbeiterinnen, welche teinen Rückhalt an Familien haben, mit allen zu Gebote stehenden Mits teln vor den physischen und sittlichen Gefahren zu schüßen, welche gerade ihnen auch in der Freizeit drohen: da wird man die Frauen
arbeit doch immer noch zu theuer bezahlen."
„ Es wird sich stets bezahlt machen, die Reduktion der Arbeitszeit in erster Linie den verheiratheten Frauen zu Gute kommen zu lassen,
*) Siehe Nr. 23, 24 und 28 bes„ S.-D."
Während der Schwangerschaft sind es zahlreiche Ursachen, welche auf den Organismus der Frau und der Frucht in ihrem Schooße einwirken und die Funktionen ihres Rörpers beeinträchtigen. Erkältung der Füße oder des Leibes, Furcht, Anstrengung, Anspannung der Muskeln, Kummer, Einathmen schlechter Luft können sie vermehren, vermindern, unters brücken, verzögern, stören. Während dieser kritischen Periode fordert bie Frau die aufmerksamste Fürsorge. Kräftige Diät, größte Reinlichkeit, geeignete Bewegung sind Regel, große Anstrengungen zu meiden, in sich besondere an, je nach Ronstitution, Temperament, Neigung. Man sieht, wenn man diese(?) nicht einer und derselben Lebensordnung unterwerfen kann, es widersinnig ist, sie zu einer und derselben Arbeit zu verdammen. Die Frau hat Alles zu fürchten von atmosphärischen Einflüssen: Kälte, Feuchtigkeit, Hige, Unterdrückung der Transpiration; fie hat zu achten auf die Funktionen der Haut, sie zu fördern durch Reinlichkeit, reine Luft zu suchen, heftige Bewegungen, langdauernde Arbeiten zu vermeiden, oder sie ristirt Fehl- und Frühgeburt. Fehler des Beckens, Verschlechterung der Luft befördern diese Zufälle.
Nach neun Monaten erfolgt die Geburt. Damit ist es jedoch nicht zu Ende für die Frau, es kommen die Folgen des Kindbetts, die Sorgen für die Ernährung des Kindes, für die Milcherzeugung und Erhaltung 2c., die Kinderpflege und Rinderwartung.
Wo wird die Kohlengrubens, resp. die Fabritarbeiterin die dazu nöthi gen Kenntnisse erlangt haben? Gewiß nicht in der Grube oder Fabrit, wo sie als Kind eintrat, um nicht eher auszutreten als im Augenblicke, wo sie Mutter wird.
Das Thier hat seinen Instinkt, sein materielles Lebensloos fordert von dem Mutterthiere nichts, als in den von der Natur ihm anges wiesenen Grenzen zu leben. Die Aufgabe der Frau ist nicht zu Ende, nachdem sie empfangen, geboren, gesäugt, die ersten Schritte des Kindes geleitet hat. Von der weiteren Leitung des lettern hängt sein künftiger Charakter ab. Wer soll dieser Leiter, den es versteht und von dem es verstanden wird, anders sein als die Mutter? Die mütterliche Er ziehung kann keine Intelligenz geben, aber sie kann geben das Lafter ober die Tugend.
Das Weib, der Reimschooß der Familie, ist der Grundstein des Vaters landes. Sein bestimmungsmäßiger Plaz ist der häusliche Herd. Der Mann ist da für die Außenwelt, das häusliche Glück ist mehr von der Frau als vom Manne abhängig.
Jm ganzen Alterthum und noch später bei vielen Nationen galt die Frau nichts in der Familie. Wir sehen sie immer unter dem Druck und, außer bei den Franken, überall ohne Würde, erniedrigt, entehrt, vers berbt. Dem Christenthum war es vorbehalten, sie zu erheben, sie wieder einzusetzen in ihren Rang, fie in vollen Besitz ihrer selbst zu setzen. Aber wahrlich, beim Anblick gewisser sozialer Verhältnisse unserer Zeit muß man bezweifeln, daß jene Revolution zu ihren Gunsten vor sich gegangen! Man sieht sofort, daß die naturwidrigen Arbeiten, die ihr zuge muthet werden, ein ernstliches Hinderniß der Tugenden sind, welcher ste bedarf, um im Schooße der Familie, in der Gesellschaft die wichtige Aufgabe zu lösen, die ihr übertragen ist.
*) Aus verschiedenen Gründen halten wir uns für verpflichtet, zu bemerken, daß wir mit den Ausführungen des geehrten Verfassers über die industrielle Frauenarbeit in wesentlichen Punkten nicht einverstanden find, noch weniger uns den über die hygienische Seite der Frage hin ausgehenden Ausführungen der belgischen Untersuchungskommission an schließen können. Wir werden uns erlauben, in einer der nächstfolgenden Nummern unsern abweichenden Standpunkt zu entwickeln.
Die Redaktion des Sozialdemokrat."
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