ihrer angeblichen Popularität im Volke find.nicht mehr.Der alte Schwindel zieht— Der Diebstahl„im Name« des Gesetzes". Aus Stettinschreibt man uns unterm 17. August:„Gestern Abend hat bei dem K a s s i r e r sowie bei dem Vor-sitzenden der Lohnkommission der Maurer eine Haus-s u ch u n g stattgefunden, und zwar so gründlich, daß von den Polizisteneine Fuhre Holzspähne von einer Seite des Stalles an die andere ge-schafft werden mußte, um nachzusehen, ob nicht vielleicht unter denHolzspähnen etwas Staatsgefährliches verborgen sei. Alles wurde überund über gekehrt, sogar die schmutzige Wäsche wurde sorgfältig durch-sucht und beschnüffelt. Alsdann wurde bei dem Kaffirer der Kassen-bestand in der Höhe von 588 Mk. 2 3 Pf. beschlagnahmt.Was man sonst an Schriften Alles beschlagnahmt hat, ist zur Stundemir noch nicht bekannt. Von verbotenen Schriften wurden nur einigealte Nummern des„Soz." bei dem Kassirer gefunden, das andere istalles nicht verboten.Mit sozialdemokratischem Gruß!Der rothe Held.?.S. Vorstehendes war bereits geschrieben, da erfahre ich, daß soeben,Mttags 12 Uhr, der Kassenbestand der Lohnkommissionder Tischler im Betrage von Mk. 112 39 beschlagnahmt worden ist.Die sauer erworbenen Arbeitergroschen!!"Der Schlußsatz ist nur zu berechtigt. Aber was sragen die unifor-mirten Spitzbuben danach? Arbeitervereine, welcher Art sie auch seien,sind, soweit nicht Pfaffen oder Militärs an der Spitze stehen, mißliebig,und da behandelt man sie einfach als vogelsrei. Jeder Hallunke, dereinen bunten Rock trägt oder eine Hundemarke in der Westentasche hat,nimmt sich gegen den„Mißliebigen" heraus, was ihm gerade beliebt,weiß er doch, daß wenn er es auch noch so frech treibt, ihm darumdoch nichts geschieht— wenigstens nicht von den Behörden.Nun, mögen sie es nur so weiter treiben, sie bringen es schließlichdoch noch dahin, daß die erbitterten Opfer ihrer Schurkereien zurenergischen Selbsthilfe übergehen.— Zur Naturgeschichte des modernen Menschenhandels.In Nr. 234 vom 24. August der Münchener„Allgemeinen Zeitung",Eigenthum der hochedlen Familie�v o n Cotta, finden wir folgendeAnzeige:„Vorleserin gesucht für einen älteren Herrn. Ge-bildete, junge, blonde Dame, nicht über 20, große imposante Er-scheinung. Nur nicht anonyme Anträge mit Photographie und ge-nauer Angabe der Adreffe werden berücksichtigt. Offerten nachZürich, Schweiz unter Adr. 1. Z. Nr. 100 postlagernd."Welchem Zweck diese Annonce dient, ersieht jeder nur einigermaßenUnterrichtete auf den ersten Blick. Ein Hundssott, wer nicht schlechtdarüber denkt. Es handelt sich darum, Menschenfleisch zu verschachern,und ein Blatt, das etwas auf sich hält, sollte selbst seinen Jnseratentheilzu solch' nichtswürdigem Handel nicht hergeben. Nun, die Herren vonder„Allgemeinen Zeitung" müffen schließlich am besten wiffen, als wassie ihr Blatt betrachtet sehen wollen, unsere Pflicht ist damit erledigt,daß wir die Aufmerksamkeit der öffentlichen Meinung, insbesondere dervon Zürich, auf diese Annonce, sicher nicht die einzige des betreffenden„älteren Herrn", gerichtet haben.— Auch eine erzieherische Wirkung. Die drakonischen Strafender letzten Zeit, welche offenbar einschüchternd wirken sollten, habenüberall— und zwar ausnahmslos überall— genau die entgegengesetzteWirkung hervorgebracht: Zorn ob erlittenen Unrechts— die unerschöpfliche Quelle revolutionärer Thatkraft. Bestrast und verfolgt zu werdenwegen Handlungen, welche die Pflicht gebietet, und wegen deren keinMitglied einer anderen Partei bestraft und verfolgt wird, das ist einGedanke, der jede gesunde Natur zur Empörung und zu unüberwind-lichem, siegreichem Widerstand gegen die Gewalt aufstacheln muß.„Und da wir nun doch einmal verfolgt werden, sosoll eS dann auch für etwas Ordentliches fein, dasnächste Mal werden wir ein schärferes Flugblatt verbreiten"— sagte uns dieser Tage ein Arbeiter, der wegen Verbreitung eineshöchst harmlosen Flugblattes mit einer unsinnig hohen Strafebelegt worden war. Das ist eine Aeußerung, der wir hundert ähnlichean die Seite setzen können.Die„schärfere Tonart"— bemerkten wir schon früher— hat ihrezwei Seiten. Und unsere Feinde können nicht so„scharf" werden,daß wir nicht noch schärfer werden könnten. Und wir können essicherlich länger aushalten. Wir sind nicht in der unangenehmen Lagedes bankrotten Junkers Otto, der„keine Zeit hat zu warten", und derdurch die erbärmliche Rolle, welche er in der bulgarischen Angelegenheitspielt, feine Stellung wahrhastig nicht verbeffert hat. X. T. Z.— Zur Hamburg-Altonaer Affäre. Die gegnerische Preffe, diein Folge der Verhaftungen in St. Pauli bereits einen d,e gesammtePartei umfassenden Geheimbundsprozeß ankündigte, wiegelt jetzt immermehr ab. Bereits verkündet die„Magdeburger Zeitung", die mit amstärksten in die Lärmtrompete gestoßen, der Prozeß werde sich auf remlokale Bedeutung beschränken, auch ist der Wirth des Lokals, in demdie Verhaftungen vorgenommen wurden, wieder auf freien Fuß gesetztworden. Die Hoffnung auf einen zweiten Monstreprozeß, in dem der8 128 die entscheidende Rolle spielte, ist also ins Waffer gefallen. Nachunseren Informationen ist Hamburg in den Prozeß gar nicht verwickelt;die Verhafteten bildeten das Zentralwahlkomite der Wahlkreise Altona,Harburg und Ottensen, doch sollen angeblich auch Beweise für die syste-matische Verbreitung verbotener Schriften gefunden worden fein. Wieweit das richtig ist, wird die Verhandlung zeigen. Haussuchungen, dieauf Grund der bei den Verhafteten vorgefundenen Listen vorgenommenwurden, ergaben kein Resultat.Alle die allarmirenden Gerüchte, die gegenwärtig in der deutschenPreffe über den Prozeß verbreitet werden, gehen von unserem berüch-tigten Freunde, dem Polizeischuft Engel tn Altona aus. Darnach istihr Werth zu bemeffen.— DaS Urtheil im Freiberger Prozeß ist— wie wir bereitsin voriger Nummer meldeten— charakteristischer Weise den Verurtheil-ten in sauber gedruckten Exemplaren zugestellt worden.Natürlich that man dies nicht den Angeklagten zu Liebe oder damit demReichsgericht das Studium erleichtert werde, sondern es geschah, um aufdiese Weise eine große Anzahl von Abzügen leichter herstellen zu kön>nen, die an sämmtliche deutsche Polizeiministerien,Staatsanwälte und Landgerichte zur Informationund zur gelegentlichen Darnachachtung verschicktwurden.Aehnliches geschah bereits im Münchener Geheimbunds-Prozeß. Auch dieses Urtheil wurde autographirt sämmtlichen Staats-anwaltschaften der deutschen Landgerichte zugestellt. Unzweifelhaft wirddas Prozehführen und Urtheilfällen durch diese praktische Methode sehrvereinfacht. Die Staatsanwälte und Richter brauchen künftighin nurdie respektiven Namen der Angeklagten einzuschieben, und Anklageund Verurtheilung sind ohne großes Kopfzerbrechen und ohne großeMühe fertig.Wir leben halt in der Zeit der Maffenproduktion, und da liegt es mder Strömung der Zeit und macht der bürgerlichen Gesellschaft alleEhre, das geeignete Mittel entdeckt zu haben, wie sie die Maffenpro-zeffirung ihrer Gegner am raschesten und bequemsten bewerkstelligenkann. Und nun sage man noch: Nichts Neues unter der Sonne!— Immer besser. In der n a t i o n a l l i b e r a l e n„ElberfelderZeitung" vom 1. September lesen wir:Babelsberg, 31. August. Der Kaiser hatte gestern Nach-mittag den Reichskanzler Fürsten Bismarck zum Vortrag empfangen.Abends unternahmen beide Majestäten eine Spazierfahrt imParke."Beide Majestäten ist sehr gut!— Kein übler Vorschlag. In der Richter'schen„FreisinnigenZeitung" lesen wir; �.,.,„Daß Herr Eugen Richter gesetzlich nicht gefaßt wer-den kann, weil er nicht Artikel der„Freisinnigen Zeitung" verant-wortlich zeichnet, wird gegenwärtig von der Reptilienpreffe besonderszum Gegenstand von Angriffen gemacht.— Dergleichen Reptilien kennenkeine andere Verantwortlichkeit der Presse als diejenige vor dem Straf-gericht. Wollte Herr Eugen Richter alle Beschimpfungen, welche er ge-rade in diesen Tagen durch die offiziöse Preffe erfährt, mit Beleidigungs-klagen ahnden, so würde er Preßprozesse schockweise einleiten müssen.Im Uebrigen aber zweifeln wir nicht, daß Herr Eugen Richter geneigtsein würde, diejenigen Artikel der„Feisinnigen Zeitung", welche vonihm selbst ausgehen, mit Namensunterschrist zü zeichnen, sobaldFürst Bismarck hierin mit gutem B e isp ie l voran-ginge und diejenigen Artikel mit seiner Namens-chiffre versieht, welche in dieser Weise nach seinem Diktat odernach seinen Instruktionen tn der„Nordd. Allg. Ztg.", der„Post", der„Köln. Ztg." u. s. w. u. s. w. erscheinen."Wie Du mir, so ich Dir. Der brave Eugen, der in gewiffen Dingenebenso muthig wie sein Antipode Otto, hat da einen ganz guten Witzgemacht.— Die Anarchisten der Ordnung. Die„Frankfurter Zeitung"entnimmt der Chicagoer„Freien Presse"— beiläufig einBismarck'sches Reptil, wie denn überhaupt die„Frankfurter Zeitung"bei ihren Informationen aus dem Ausland nicht sehr wählerisch ist—einige Einzelnheiten über die Fällung des Urtheils gegen die Anarchisten,und darunter auch folgenden charakteristischen Satz:„Jedermann ist überzeugt, daß angesichts der allgemeinen Eni-rüstung gegen die Anarchisten kein Obergericht, selbst wennsich einige technische Fehler ergeben sollten, eswagen wird, das Urtheil umzustoßen."Frecher kann kein Anarchist stir Verachtung der GesetzePropaganda machen, als es hier mst dürren Worten geschieht.— Ein begreiflicher Wunsch.„Wir wollen hoffen, daß unsunser Papst und unser Kaiser noch recht lange erhalten bleiben,wenigstens noch so lange, bis sie das große Werk, das sie begonnen,vollendet haben"— rief Windthorst unter stürmischem Beifallseiner Gesinnungsgenossen auf dem Breslauer Katholikentage aus. Derschlaue Zentrumssührer hat Recht. Vom ultramontanen Stand-punkt ist ein befferer Kaiser in Deutschland als der alte Wilhelm garnicht denkbar.Korrespondenzen.Hirschberg(in Schlesien) im August. So hätten auch wir hier dieersehnte Puttkamer'sche Aera in höchster Blüthe: Haussuchungen, Brief-sperre, Niedertretung auch des allereinfachsten Schicklichkeitsgefühls demGegner gegenüber, schwärzeste Pfaffenmacht, Emporwuchern des Mucker-thums unter Führung liberal-konservativer Stadtverordneter und sonsti-ger Helfershelfer, und Besuche von Regierungs- und Oberprästdentenbehufs Jnspizirung entstandener Wasserschäden, wobei diese Herren mehrGeld verpulvern, als überhaupt Schaden entstanden ist— was willunsere selig und christlich ersterbende Riesengebirgsbevölkerung mehr, alsdie nach und nach massenhafte Einreihung in die evangelischen undkatholischen Jünglingsvereine, in die Kriegervereine, Suppenvereine undin die anderen staatlich befohlenen Kranken-, Unfall- und Unterstütz-ungsvereine, zu denen sich sofort nach dem Jnslebentreten die vomStaat gezüchteten Vampyre finden, die sich in den vom Volk zusammen-getragenen Schweiß„christlich" theilen und ihres Herrn, d. h. nichtihres Herrn und Gottes, sondern des Herrn Bismarck Werke loben?—Nun sind unsere Wirthschaftsreformer, d. h. unsere hiesigen polizeilichenund gerichtlichen Gewalten, die unsere staatliche Luderwirthschast nachdem Mittelalter hin zu reformiren haben, auf den— Zigarrenarbeitergekommen, mit dem Redakteur haben sie soweit abgewirthschastet.Bekanntlich wurde der Redakteur des„Bote aus dem Riesengebirge",ein Herr D ü r h o l t, nach und nach zu über einem Jahr Gefängniß,ohne die Geldstrafen, verdonnert, etwa weil er etwas verbrochen hatte?Ei bewahre! Der Mann hatte in deutsch-freisinniger Tolpatschigkeitmanchesmal der„Reaktton" etwas anhaben wollen, für die er in seinemBlatt selbst arbeitete. Dabei trat er manchmal irgend einem Landrathauf die„Haxen", zog Ehestandschweinereien an das Tageslicht, guckteden Kultusminister einmal von der Seite an,— immer drei Monate,vier Monate, sechs Monate, so wurde es über ein Jahr. Da kam dasLandgericht zu Liegnitz, vor welches die eine Sache zur Aburtheilungverwiesen war, und dieses schenkte dem Mann mit einem Male siebenMonate von der Gesammtstrafe, so daß die verurtheilenden HirschbergerRichter ob der ihnen von den Liegnitzern gedrehten Nase ellenlange Ge-sichter machten.Schadet nichts, Bismarck wird seine Leute schon befördern; hat erseinerzeit den Landgerichtsrath G ö r i n g, nachdem derselbe zweimal alskonservativer Reichstagskandidat durchgefallen war, zum Oberlandes-gerichtsrath gemacht; so wird den jetzigen Hirschberger Richtern ihr Lohngleichfalls nicht entgehen: alle halten stramm zur Aera des Säbelraffelns,der Volksauubeutung und der muthwilligen Rechtsverdrehung.Also es ward bei einem hiesigen Zigarrenmacher gehaussucht, es sinddem Mann, beiläufig Vertrauensmann der hiesigen Mitgliedschaft derdeutschen Tabakarbeiter, die Postsachen gesperrt, aber die separirtenHotelstuben, wo die Herren Gerichtsreserendare ihre nächtlichen Sauf-gelage feiern, um sich aus solche Weise zum„Rechtsprechen" gegenüberden Armen und Elenden vorzubereiten, die sind offen zu jeder Nacht-zeit, d. h. für die Betheiligten.Damit uns aber der Humor nicht ausgehe, haben wir uns von Gothaso eine Art Hanswurst verschrieben, der das von Großgrundbesitzer-Gnaden gehaltene konservative Blatt„Die Post aus dem Riesengebirge"— nicht schreibt, nicht redigirt, sondern als pflichtschuldiger Hausknechtfeines Herrn und Gebieters seinen Namen als„Redakteur"— da lachenaber alle höllischen Geister!— als„Redakteur" unter das zusammen-getragene Gewäsch für Kinder, Idioten und Greise stellt. Immer nochetwas zu machen auf der Welt, wenn irgend ein beliebiger Hanswurstfür ein bischen Federn- und Gistausspritzen pro Jahr 1500 Mk. erhält— von Großgrundbesitzers- Gnaden!Sonst geht es wacker vorwärts. Zu sorgen haben wir nur, daß dieSchurigeleien von Seiten des Gerichts recht weit bekannt werden, denndie Lokalpreffe schweigt sie pflichtschuldigst todt, auch unser konservativerHanswurst und„Redakteur".Stettin. Konfusion oder„erzieherifs che Wirkung"?Eine recht sonderbare Haltung nimmt seit einiger Zeit der' im Jahre1881 aus Berlin ausgewiesene Haararbeiter Hermann Prietz ein.So trat er jüngst in einer konservativen Versammlung, in welcher derJustizrath Küchendahl über„Ziele und Doktrin der Sozialdemo.kratie" gesprochen hatte, in einer Weise auf, die bei den Reaktionärenhelle Freude, bei den Genossen aber allgemeines Befremden erregte. Diekonservative„Pommerschs Reichspost" schreibt darüber:„Her Prietz begrüßte den ersten Theil des Vortrages des HerrnJustizratheS Küchendahl zustimmend, er habe viel aus demselben gelernt;dem zweiten Theil hingegen und namentlich den letzten Ausführungendes Referenten könne er nicht zustimmen. Er kritisirt die nach seinerMeinung nicht zutreffenden Aeußerungen deffelben, bekennt sich desWeiteren als ein Freund des Branntweinmonopols underkennt die hohe sittliche Bedeutung des Christenthums an.Er glaubt, daß bei weiterem Studium der sozialen Frage die Gegen-sätze sich klären würden und schließlich doch die Möglichkeit eines sozia-listischen Staates vorhanden sein werde.— Herr Justizrath Küchendahl widerlegte kurz und unter dem Beifall und theilweiser Heiterkeitder Versammlung den Vorredner, worauf Herr Herbert(einer unse-rer Genoffen) des Längeren den Standpunkt der sozialdemokratischenPartei, sowie die Ziele derselben in gegen den Referenten polemi-sirender Weise erörterte.— Herr Landtagsabgeordneter A n d r a e, derals Gast in der Versammlung anwesend war, wundert sich über diemilden Anschauungen des Herrn Prietz, der ihm als Führer der hiesigenSozialdemokraten bezeichnet worden sei. Dieselben wichenwesentlich ab von den Ansichten der sozialdemokratischen Reichs-tagsabgeordneten."Letzteres dürfte seine Richttgkeit haben, wie denn auch Prietz keinenHehl daraus macht, daß ihm von den Reichstagsabgeordneten höchstens3 oder 4 konvenirten. So schimpft er überall über die Rede, welcheGenosse R ö d i g e r im vorigen Dezember in einer Volksversammlunghier gehalten, während alle anderen Genossen der Ansicht sind, daß derVortrag ein guter war und auch unserer Sache neue Anhänger ver-schafft hat.Ferner hat P r i e tz sich wiederholt geäußert, daß er im Fall einerStichwahl zwischen den Freisinnigen und den Konseroattven(wozu eSbei den nächsten Wahlen voraussichtlich kommen wird), den Konser-vativen seine Stimme geben werde, wohingegen wir für Stimmen-enthaltung sind. Bei letzterer würden die Freifinnigen, die hier diestärkere Partei sind, siegen, während die Konservativen nur siegen kön-nen, wenn wir für sie stimmen, wozu wir aber keine Lust haben, undwas obendrein unseren Prinzipien widerspricht.Mit einem Wort, durch sein ganzes G-bahren schädigt Prietz unsereBewegung ungemein und veranlaßt, daß Indifferente geradezu abge-schreckt werden.Es wäre uns nun wirklich interessant, etwas über Prietz's frühereThätigkeit in der Partei zu erfahren, und wir richten hiermit an dieBerliner Genossen die Anfrage, ob sie uns nicht Aufklärungüber seine frühere Stellungnahme geben können, ob Prietz nicht früherim Most'schen Sinne thätig war, wie von einigen Seiten behauptetwird. Jedenfalls sind wir nicht gewillt, die Wandlungen in der Geistes-richtung des Prietz mitzumachen, sondern halten fest an den Grundsätzenunsererer Partei, die mit Halbheiten nichts zu thun hat.Der Beauftragte.Für das Parteiarchivwerden zur Kompletirung gesucht:„Reichsbürger" 1879 Nr. 13. 13. 21—24. 23-29. 33 4»85-37.1380 Nr. 24. 50. 52. 70. 73. 74. 73 und 30.1881 Nr. 7. 19—23. 25. 28. 30. 31. 50.„Staatsfozialist," Berlin. Die kompleten Jahrgänge von 1878und 1880.„ Jahrgang 1879 Nr. I— 13. 20. 23. 24. 3031-35. 33-41. 44. 47.Jahrgang 1881 Nr. 21. 27. 32. 42. 43.43 und 50.„Proletarier." Augsburg-München. Nr. 1—47.„Neuer Sozial-Demokrat" 1871. I. und 2. Quartal.Weiter der von Schweitzer herausgegebene„Agitator", derAltonaer„Nordstern" und die„Rundschau".Auch Einzelnummern sind willkommen.Sendungen richte man an die Unterzeichnete.BolksbuchhandlungHottingeu-Zürich.BriefkastenAnzeigen.lände, 1. Stock:HeffevtlicheVersammlung der deutscheu Sozialisten.Tagesordnung:Die bulgarischen Borgänge und die allgemeine politischeLage in Europa.Referent: Bgr. E. Bernstein.Zu zahlreichem Erscheinen ladet freundlichst einDer Lokalauischuß.Jedermann hat Zutritt.Soeben erschien und ist durch uns zu beziehen:Sozialdemokratische Bibliothek.Heft VUL: Der todte Schulze gegen de« lebenden Lassalle-Preis: 40 Pfg.— 50 CtS.Bestellungen auf die„Sozialdemokrattsche Bibliothek" werden erbeten-Die Hefte werden auch einzeln abgegeben.Y olkabaehhandlancandExpedition des„Social demo kr st"-Hottincen• Zürich.der Redaktion: Einsendungen ic. sind eingetroffen aus Berlin,Leipzig, Ludwigshafen. Paris, Wien(Döbling).der Expedition: Ed. Gerecke Oberstraß: Da R. Annahme ver-weigert, Fr. 25— pr. Ufd. dkd. verw.— Knurrhahn: Mk. 55 55 eindu. Ab. 8. Qu. u. i Cto. erh. Also jetzt auf dem Laufenden biS-?— Dr. R. F.: Adr.:c. bemerkt. Weiteres nicht anders verlautbar.—Cottbus von einem V.: Mk. 25— f. d. Opfer des Freiberger Pro-zeffes dkd. erh.— Ehmaliger Reichsmaulwurf C.: Mk. 10175 ä CtoAb.»c. erh. Bf. erw.— W. Langner, Chicago: Fr. 37 35 ä Cto. Ab.und Echft. erh.— G. Mnni O'straß: Fr. 2 30 pr. Ab. bis Ende 83erh.— G. M. Jtbg.: Mk. 2 20 pr. Ab.'/- Qu. erh.- Rother Voigt»länder: Bf. ,c. v. 23/8. erh. Preis der Bibl. siehe Annonce im S.-D-— Moritz: Mk. 18— Ab. 3. Qu. erh. Bstllg. folgt nach Wunsch.—Von unserem jüngsten Berliner Schwimmzögling: Fr. 2— f. die Opferdes Freiberger Prozeffes dkd. erh.— H. D. Härder S. Frzsco: IhrBf. kreuzte mit der Richtigstellung des Jrrthums.— Hallunke: Refe-renzeinholung am 5/3. bewirkt. Antwort soll direkt an dich kommen.—A. G. H. a. N.: Ging allerdings indir. mit Btk. und wird stündlich dortsein.— RebuS: Mk. 12— Ab. Juli u. Aug. erh. 30 Pf. Porto kam-men noch ins Soll.— Peter M.: Fr. 12— f. Schft. erh. Weiteresnach Verabredung. Gruß!— Rothbart: Referenz kam zu spät. W. warbereits abgereist. Warum nicht früher? Bfl. Weiteres am 7/3.— RotherAppostel: Vf. v. 5./8. am 7. beantw. Bstllg. folgt. Warum wird derschfe. Shb. nicht gelegentlich mal gründlich gestreckt?— Newyork!(10 Doll.) Fr. 50 80, gesammelt von Cigarrenmachern von Steinackeru. K.(?) pr. Wfd. dkd. erh.— W. L. Rosenberg N.-A.: Zweiter Nameunleserlich. Warum die am 24/3. für Dr. Stblg. avisirten Fr. 20nicht beigelegt? Weiteres beantw. Vbhdg. pr. P.-K. direkt.— Rostock:Mk. 15- f. d. Opfer des Frbgr. Proz. dkd. erh.- F. u. Gpm. Stgu.:Mk. 3- Ad. 3. Qu. erh. Nachlfrg. fort.— A. L. Basel: Fr.-75pr. Ab. Sept. erh.— Heinrich: Mk. 20— i Cto Ab. u. Schft. erh.Bstllg. nottrt. Bfl. Weiteres.— Fvy: 40 Pf. f. Biblth. 8 erh. AuS-stehendes kommt indir. mit 3.— Nr. 12,321: Mk. 4— Ab. Sept. bisEnde 83 erh. Mk. 18— u. Fr. 20— für die Opfer de« FreibergerProzeffes dkd. verw.— Moritzburg W.: Mk. 500— ä Cto Ab. k. pr-Frd. erh.- Cato: Mk. 150- u. Mk. 30— Mk. 130- ä Cto-Ab. u. Schft. durch Frdshand erh.— Berrina: Mk. 200— ä Cto Ab.u. Schft erh. pr. Frd.—-ffff- Himmel---: P.-K. u. Bf. k. erh-Alles nach Wunsch besorgt.— Ferd.: Bm.»c. erh. Selbstverständlichwird nicht groß mitgemacht.—Samstag, den 11. Septbr., Abends 8'/, Uhr, i«.OUUU; Cafe Mutter(früher„Weiße» Rößli") an derSchisi'1'üheiBchwttterilch» Vnwgmlchafte-Buchdrmllrel OeUingra-ält ich.