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- Unseren ausgewiesenen Genossen sind aus Anlaß ihrer Maßregelung aus allen Theilen der Schweiz Zuschriften eingesandt wor ben, in denen die Schreiber Schweizerbürger der verschiedensten Gesellschaftsklassen ihnen ihre aufrichtige Sympathie aus sprechen und den Bundesrathsbeschluß oft in den herbsten Ausdrücken verurtheilen. Einen dieser Briefe glauben wir auch unseren Lesern nicht vorenthalten zu sollen. Er rührt von einem Pfarrer merten Sie, Herr Hofprebiger! von einem Pfarrer in der Westschweiz her, deffen Namen wir allerdings verschweigen zu müssen glauben, und lautet:
Geehrter Herr!
,, Geftatten Sie einem Ihnen persönlich Unbekannten, Ihnen zu sagen, daß er den gegen Sie und Ihre drei Kollegen gefaßten Ausweisungsbeschluß als Mensch und als Schweizer aufs Tieffte be bauert und als eine unsägliche Schmach für unser Zeitalter und unser Bolt empfindet.
Meine Sympathie kann Ihnen freilich nichts helfen. Sie mag Ihnen aber wenigstens soviel beweisen, daß noch viele, viele Schweizerbürger das Ihnen angethane himmelschreiende Unrecht als solches empfinden.
Wenn ich mir erlauben darf, Ihnen einen Wunsch auf Ihren ferneren Lebensweg mitzugeben, so ist es der, daß Sie sich durch diese bittere Erfahrung im starken Glauben an die Menschheit nicht irre machen laffen möchten.
,, Auf Nacht folgt Licht, und schließlich müffen Wahrheit und Recht doch über alle ihre Widersacher triumphiren.
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Mit den aufrichtigsten Glück und Segenswünschen für Ihre und Ihrer Leidensgefährten Zukunft und die unsterbliche Sache der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit." Ihr ( folgt Unterschrift.)
Datum, und dazu:
( ,, Am 400jährigen Geburtstage Ulrich von Huttens".)
Wir können an dieser Stelle dem Schreiber dieses Briefes, wie auch benen der weiteren, nicht minder erhebenden Zuschriften nur den leb= haftesten Dank der betreffenden Genossen ausdrücken und ihnen die Versicherung geben, daß dieselben bestrebt sein werden, fich, wohin sie auch den Schritt wenden mögen, dieser Sympathien würdig zu erweisen.
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Ein merkwürdiger Erfolg einer großen Staatsaktion. Wie sich die Kölnische Zeitung " aus Petersburg melden läßt, ist ber bekannte„ panslavistische Heggeneral" Bogdanowitsch, der im Februar vorigen Jahres die Schrift Die Schlacht bei Navarin" in Paris herausgegeben hatte, in der Frankreichs Freundschaft zu Rußland gefeiert wurde, und der später als Verfasser eines berüchtigten Aufsatzes im russischen„ Invaliden" galt und aus dem russis schen Heere entlassen war, auf Vorschlag des Grafen Tolstoi zum Wirklichen Geheimen Nath befördert und zum Konseilmitgliede im rufft schen Minifterium des Innern ernannt worden.
Ist das nun Väterchens Dant für die zarte Rücksichtnahme, die der Lenker der deutschen Politik in der Angelegenheit der BattenbergerHochzeit auf seine allerhöchften persönlichen Sympathien genommen? Um Aufklärung wird gebeten.
Ein Sittenbild aus dem gesegneten Lande der Spitelkultur. In Barmen im preußischen Rheinlande ist über eine Anzahl Personen, die in dem Verdacht stehen, zur Sozialdemokratie zu gehören, Briefsperre verhängt worden das heißt, die Polizei erbricht offiziell was inoffiziell geschieht, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit alle an sie gelangenden und muthmaßlich(!) von ihnen ausgehenden Briefschaften. Was für wunderbare Wirkungen diese herrliche Institution, die eine wahre Zierde ift des Reiches der Gottesfurcht und frommen Sitte, zur Folge hat, darüber werden der fortschritt lichen Berliner Volkszeitung" folgende Einzelheiten berichtet:
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1) ,, Eines Tages tommt ein Polizeisergeant zu einem Herrn und übers reicht einen offenen Brief mit dem Bemerken: Hier bringe ich Ihnen eine gute Nachricht." Der Brief enthielt die Mittheilung, daß betreffender Herr in der Druckerei des Absenders Beschäftigung finden könne. Ift es in der Ordnung, daß das Briefgeheimnis so schnöde gebrochen und selbst niedere Polizeiorgane in Privatverhältnisse dadurch einweiht werden?"
2) ,, Ein Fabrikant erhält am 14. April in einem Couvert des tgl. Landgerichts, Abtheilung I, ohne jedes Begleitschreiben zwei am hiesigen Postamte für ihn eingelaufene Briefe; der eine trägt den Aus. gabeftempel vom 28. März, ist also 17 Tage alt, der andere ben vom 10. April cr. Der erstere ift in geöffnetem Zustande, der lettere verschloffen. Wie nun, wenn der erstere und wohl auch der lettere Brief eine eilige Bestellung enthalten, eine eilige Antwort vers langt hätten? Wer hätte dem Fabrikanten den zugefügten Berluft ersetzt?
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3) Ein Arzt erhält zirka a cht Tage auf demselben Wege ver= spätet einen Brief von einem Patienten, worin berselbe ihn um Giltigschreibung eines bisher benutten Rezeptes bittet. Fast gleichzeitig damit erhält er einen zweiten Brief von demselben Patienten, der darin bittere Vorwürfe erhebt über die Nachlässigkeit des Arztes. Der Arzt müsse doch wissen, daß eine Unterbrechung der Kur nur von Schaden fein fönne 2c. Wie nun, wenn durch die verspätete Zuführung der Medizin das Leben des Patienten in Gefahr gerathen, ja der Tod eins getreten sein würde? Wen würde für dieses Menschenleben die Verantwortung getroffen haben?"
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Pah, selbstverständlich den Arzt. Warum steht er auch im Verdacht der Sozialdemokratie? Wem diese Logit nicht recht einleuchten will, ben erinnern wir daran, daß olle Gutgesinnten darin einig sind, daß für bas nichtswürdige Treiben der preußischen Spigel nicht die preußische Polizeiwirthschaft schuld ist, sondern die von dieser verfolgte und ge ächtete Sozialdemokratie.
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Bedientendeutsch. Wir lesen in deutschen Blättern: In Philippsthal ist die Landgräfin Marie von Heffen Philippsthal, eine geborene Herzogin von Württemberg, gestorben. Der Berichterstatter der Hersfelder Stg.", der über die Begräbnißfeierlichkeiten berichtet, spricht wiederholt von der hohen Leiche."
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Wenn der loyale Deutsche allerunterthänigst erftirbt", warum sollen da nicht seine Fürsten und Fürstinen noch im Zobe hohe, höhere und allerhöchfte Leichen abgeben? Es ist gehüpft wie gesprungen.
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So rächt sich ein Christ- lich- sozialer Hofpfaffe. Das Stöcker' sche Deutsche Boltsblatt" gab seinen Lesern in der lezten Woche folgendes„ Räthsel" zum Besten: Welches ist der Unterschied zwischen einem Veilchenbouquet und einer Klyftierfprize?"
Im Hinblick auf seine Lösung" ist das Räthsel einfach sinnlos sein Sinn liegt in seiner Tendenz: Jedermann weiß, daß das Veil chen die Lieblingsblume Friedrich's III. ift.
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Der„ Nothe Teufel" hat etliche Große verhöhnt, da sie an der Gewalt waren; sie zu begeifern, da sie krant barniederliegen, überließ er den schwarz- weißen Pfaffen.
Wie unverschämt über uns gelogen wird, geht u. A. daraus hervor, daß in holländischen, belgischen 2c. Zeitungen behauptet wird, die Ausweisung unserer Genossen sei erfolgt auf Grund eines Schimpfartikels gegen den neuen deutschen Kaiser.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Weil der ,, Sozialdemokrat" es für unwürdig hielt, einen Mann noch auf dem Sterbelager persönlich anjugreifen, hielt man es für nothwendig, mit verstärktem Druck auf seine Bernichtung hinzuarbeiten.
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Literarisches. Wie man uns mittheilt, erscheint zur Zeit ein größeres Wert aus der Feder P. Lawroff's, des geiftesfrischen Veteranen des russischen Sozialismus, unter dem Titel:
Ein Versuch der Geschichte des Gedankens ber Neuzeit."
Das Wert wird in fünf Bänden erscheinen, von denen jeder einen besonderen Titel trägt, und von denen die ersten beiden die Ein leitung bilben. Die Titel sind folgende: 1. Bond: Die Aufgaben ber Geschichte des Gedankens. 2. Band: Historische Entwicklung des Gedankens der modernen Zeit. 3. und 4. Bard: Der Dualismus in Staat und Wiffenschaft. 5. Band: Soziologie und Sozialismus. Schluß: Die Aufgaben der Zukunft.
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Die erste Lieferung ist bereits erschienen und hat folgenden Inhalt: 1) Die Probleme der Geschichte: a) Elemente des Gedankens der mo dernen Zeit und ihre Uebergangsstadien; b) Das historische Leben; c) Die Geschichte als Wissenschaft; d) Die Geschichte des Gedankens und ihre Eintheilung. 2) Vor der Geschichte: a) Entwicklungsgeschichte des Menschen; b) Rosmische und geologische Entwicklung die Materie R das Weltall das Sonnensystem die geologischen Prozesse. Das Werk behandelt, soweit es vorliegt, die Geschichte vom ftreng materialistischen Standpunkt aus. Es dokumentirt sowohl die reichen enzyklopädischen Kenntnisse des Verfassers, sowie dessen überzeugungstreue sozialistische Gesinnung, die sich nirgends verleugnet.
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Amerita. Jn Newyort scheint wieder einer jener großen atuten Ronflitte auszubrechen, an denen der moderne Klaffenkampf zwischen Rapital und Arbeit drüben ganz besonders reich ist, und die von beiden Seiten, sowohl von Seiten des organisirten Kapitals als der organisirten Arbeit mit der größten Hartnäckigkeit durchgefochten werden. Wir lesen darüber im Newyorker, Sozialist":
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Der bevorstehende Konflitt berorganisirten Newyorker Brauereiarbeiter mit ihren Rapitalstyrannen nimmt für den Augenblick die volle Aufmerksamkeit in Anspruch, nicht nur der unmittelbar betheiligten, sondern überhaupt aller an den gewerkschaftlichen Rämpfen interessirten Arbeiter. Den ernsten Charakter dieses Konflikts haben wir bereits in voriger Nummer gekennzeichnet als einen entscheidenden Vorstoß des tongentrirten Großtapitals, um sich der lästigen, unionfesseln" zu entlebigen, als eine ähnliche Taktik wie diejenige, welche den Streit der Lokomotive führer im Westen herbeiführte. Zwischen beiden Konflikten besteht aber ein nicht unwesentlicher Unterschied. Bei dem westlichen Lohnstreit stand Seitens der Arbeiter die aller tonservativste Gewerksunion im Felde, deren Angehörige von ihrer Brüderschaft" allein alles soziale Heil erwarten und für die Gesammt Arbeiterbewegung einen absoluten Mangel an Verständniß an den Tag legen. Aus ganz anderem Holze find unsere Newyorker Brauarbeiter geschnitzt. Seit Jahren stehen ste mitten im Feuer der fortgeschrittenen Gewertschafts bewegung, haben alle Instanzen des Gewerkschaftskampfes theils selbst, theils in inniger solidarischer Gemeinschaft mit ihren Kameraden anderer Branchen durchgemacht und find unter dem Einflusse der sozia listischen Agitation zum vollen Verständniß für die gegenwärtige Phase ber Arbeiterbewegung durchgedrungen. Die Taktik, welche sie dem Vor gehen der Bosse( Unternehmer) gegenüber eingeschlagen, legt Zeugniß davon ab. Die Brauerfürsten" sind augenscheinlich entschlossen, diesmal bis auf's Blut" oder beffer bis in den Geldbeutel hinein Widerstand zu leisten, und dieser edlen Absicht gegenüber wäre das Risiko eines Streits oder eines Lockouts ein sehr gewagtes, für die Existenz der Union gefahrdrohendes Unternehmen. Das Zusammenhalten der Arbeiter in ihrer Organisation ist aber ungleich wichtiger, als ein Streifen um jeben Preis mit sehr fragwürdiger Aussicht auf Erfolg und gewaltigen Opfern an Kraft, Zeit und Geld. Die Brauereiarbeiter haben daher den weisen Entschluß gefaßt, sich dem Vorgehen der Boffe gegenüber einst weilen passiv zu verhalten und es den organisirten Arbeitern der anderen Branchen zu überlaffen, die renitenten Boffe mit der Ruthe eines schneidigen Boycotts so lange zu züchtigen, bis sie ihren Weg nach Damaskus finden. So fällt selbst in den Augen der konservativsten Arbeiter die Verantwortung für den heraufbeschworenen Konflikt ganz ausschließlich auf das Kapital zurück; die Brauarbeiter schonen Kraft und Geld, be weisen ihren Mitarbeitern, daß sie darüber hinaus sind, gleich den kon servativen Gewerkschaftlern hochmüthig auf die eigene Kraft zu pochen, und daß fie vielmehr ihre Intereffen in echt sozialistischem Geifte dem solidarischen Handeln aller Arbeiter anvertrauen. Sie ertheilen damit ber amerikanischen Arbeiterschaft in gewiffem Sinne praktischen Unterricht in der sozialistischen Erkenntniß, und in diesem nämlichen Sinne sollten auch unsere Parteigenossen den bevorstehenden Brauerkonflikt als werthvolles Agitationsmaterial nach allen Seiten gründlich ausnuten."
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getrennten Frattionen der Eisenacher und Lassalleaner zusammen schmieden Steinich war bei der letzten Reichstagswahl so thätig, daß er in zwei Prozesse und verschiedene Untersuchungen verwickelt wurde, jedo wand er sich, durch sein forrettes Auftreten und vom Glück begünstigt, glänzend hindurch. Auf wirthschaftlichem Gebiet hat man alles aufgeboten, Steinid seinen hiesigen Wohnsit unerträglich zu machen; wußte man doch, daß m burch sein Hinausmaßregeln der Arbeiterbewegung hierselbst ein gewal tiger Schlag beigebracht würde. Aber vergebens; Steinich, ein felsenfefter und uneigennütziger Charakter, ließ alles über sich ergehen, um dem vo ihm aufgenommenen Kampf treu zu bleiben bis in den Tod. Ein eigen thümlicher Zufall wollte es, daß in gleicher Nacht und Stunde, da burd bornirten Fanatismus dem Genossen Baurath Dennler in Schweri die Fenster eingeworfen wurden, auch unserm Steinich die Wohn- und Ladenfenster eingeschlagen wurden, und daß wiederum das Begräbni Steinich's in ein und derselben Stunde erfolgte, als man in Bresla unsern braven May Rayser beerdigte. Beide waren Schlester und einer so wacker wie der andere. Dank dem Umstand, daß das Begräbniß Steinich am ersten Osterfeiertage erfolgte, war es der hiesigen Arbeiterschaft mög lich, demselben die letzte Ehre zu erweisen, und so hatten sich denn hierz zirka 300 ernst breinschauende Männer eingefunden, auf deren Gesichts zügen der Schmerz über den großen Verlust, der uns betroffen, deutlic zu lesen war. Ehrenbezeugungen durch Deputationen oder Blumenspender waren aus Jhehoe, Neumünster , Kiel , Gaarden, Flensburg und Schleswig erschienen. Unter den Blumenspenden befanden sich sechs Lorbeerkränze auf beren roth und weißen Schleifen entsprechende Sinnsprüche au lefen waren. Die Polizei konnte auch hier nicht fern bleiben, um Steinid wie im Leben so auch im Tode zu begleiten; außer dem Entfernen de rothen Schleifen und der Erregung höchsten Unwillens unter den Leid tragenden, fand dieselbe aber keine Arbeit, half dagegen durch ihr Erscheine die Zusammengehörigkeit der Arbeiter befestigen, damit das, was un durch Steinich verloren gegangen ist, möglichst bald ersetzt wird. Nad dem Begräbniß versammelten sich viele Arbeiter in der Simon'fche Wirthschaft, um daselbst noch eine Stunde ohne Polizei zu verleben, un trennten sich mit dem Gelöbniß: Unvergeßlich wird uns unser Steinid sein." Ehre seinem Andenken.
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Basel.( Na chru f.) Den vielseitigen Anerkennungen, welche unserem zu früh dahingeschiedenen Genossen und Mitkämpfer May Rayser Theil wurden, glaubt sich auch die Mitgliedschaft deutscher Sozialister N in Basel , wenn auch in nur bescheidenem Nahmen, anschließen zu dürfen Dieselbe hielt Sonntag den 15. d. Mts. eine Gedächtnißfeier zu Ehren Raysers ab. Nachdem einige Genoffen in warmen Worten der Verdienst bes Dahingeschiedenen gedacht, erhoben sich als ein Zeichen ihrer Aner kennung und der Trauer alle Genossen wie Ein Mann von ihren Siten Schulter an Schulter standen sie da, meist selbst vielgehegte und gejagt Männer, heiligen Ernst auf den Zügen, ein Schauspiel, deffen Eindru teiner von uns je vergeffen wird. Zum Schluß wurde noch laute Protest erhoben gegen das Gebahren der Drnnungsmänner auf dem Friedhof, sowie gegen die Grabschändung und den Raub an dem Grab des bis in den Tod gehezten Genoffen.
Mögen sie die Früchte ihrer Saat genießen; ihm aber sei die Erd leicht. Die Mitgliedschaft Basel .
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Louis Pircher und Louis Kräscher, Schuhmacher aus Defter reich, gegenwärtig in Paris , ferner J. Beer, früher in Lüttic zuletzt in Havre und gegenwärtig unbekannten Aufenthalts, werden ist, hiermit wiederholt aufgefordert, ihre Verpflichtungen an un unverzüglich zu begleichen.
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Ueber Dietgens Lebenslauf liegen uns genauere Details zur Stunde nicht vor. Daher für heute nur wenige Worte. Seit gegen vierzig Jahren gehört Diengen der Sache des Sozialismus an, und er hat an ihr bis zum letzten Athemzug treu festgehalten. Weniger Mann der Aktion als Mann des Gedankens, hat er es fic namentlich zur Aufgabe gemacht, durch Wort und Schrift klares Denten unter den deutschen Arbei tern zu verbreiten. Wie seine Hauptschrift ,, Das Wesen der menschlichen Ropfarbeit", so haben auch die große Mehrzahl seiner Kleineren Abhandlungen in erster Linie den Zweck, die Urtheilstraft seiner Leser, d. H. der Arbeiter, zu schärfen. Er gibt ihnen weniger Resultate, als die Weisung, wie man zu richtigen Resultaten gelangt, weniger Material, als Anleitung, gegebenes Material richtig zu beurtheilen. Wie er selbst, ein einfacher Arbeiter( Lohgerber), sich durch fleißigen Selbstunterricht zum fattelfesten Philosophen durchgearbeitet, ber, bis in das intimfte Familienleben von fanatischen Ratholifen umgeben, stets ein wahrer Freidenker blieb, so suchte er auch die Arbeiter durch seine Schriften zu feftigen gegen allen Mystizismus, allen religiösen und philosophischen Aberglauben.
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Dietgen lebte früher in Siegburg bei Röln, wo er sich als selbstständiger Lohgerbermeister niedergelassen. Verhältnisse privater Natur veranlaßten ihn, vor einigen Jahren nach Amerika auszuwandern. Eine Zeit lang rebigirte er in Newyork den Sozialist", das Drgan der sozialistischen Arbeiterpartei Nordamerikas . Später siedelte er nach Chicago über. Als nach der bekannten Heumarkt Affaire die Redakteure der Arbeiter Zeitung " Spieß, Schwabe 2c. verhaftet wurden, trat Dietgen mit anerkennenswerthem Muth in die Lücke ein, ohne selbsts verständlich zur Anarchie überzugehen, und half so der vorgeschrittenen Arbeiterschaft Chicagos ihr Organ erhalten. Auch neuerdings figurirte Dietgen unter den Mitarbeitern der Chicagoer ,, Arbeiter Zeitung", deren Hauptredaktion bekanntlich in die Hände von Jens L. Christensen übergegangen ist. So hat ihn, mitten im Wirken für unsere Sache, der Tod dahingerafft.
Korrespondenzen.
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2c. pr. H. erh. H. H. Pwodu.: Mr. 5- f. Schft. erh. P. R. eingetr Sbg. folgt. C. 2. London : Fr. 3 50 26. 1/ 6-30/ 9. pr. W. erh.
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J. Strauß N.- York: Fr. 20 25 a Cto Ab. 2c. erh. Philadelpia zelr Fr. 26 55 v. b. Sozialdem. Liga pr. Ufd. durch Mz. drd. erh.( gleid am Doll. 5 25). G. Mhlr. Cincinnati :( 2 Doll.) Fr. 10 15 b. 2. Du
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Heft XXI. Eines Arbeiters Widerlegung der nationalöko nomischen Lehren J. Stuart Mill's. Bon J. Ges Eccarius.
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Rendsburg. ( Nachruf.) Am 27. März, Abends 8 Uhr, wurde und der Arbeiterbewegung ein treuer Rämpfer für Gleich. heit, Freiheit und Brüderlichkeit, der Maurer Anton Steinich, durch den Tod entriffen. Steinich, in Gr. Peterwit, Regies rungsbezirk Breslau , am 21. Januar 1838 geboren, hatte schon von früher Jugend an der den meisten Proletarierkindern obliegenden Pflicht der Selbsterhaltung nachzukommen. Nachdem er die Berufe des Maurers und Rorbmachers erlernt, ergriff er den Wanderftab und bereiste die Türkei , Jtalien, Desterreich Ungarn , Rußland und die Schweiz und kam so, Anfang der 60er Jahre, als erfahrener und tüchtiger Handwerker in Rendsburg an, um hier seinen beständigen Wohnsitz zu nehmen.. Als die Vorboten der Arbeiterbewegung nach Schleswig- Holstein brangen, war Steinich einer der ersten, der durch öffentliches Auftreten Refruten für dieselbe warb; die bei den ersten Reichtstagswahlen 1871 und 1874 hier errungenen Stimmenzahlen sind somit seinem Verdienste mit zuzuschreiben. Steinich war der Mitbegründer des hiesigen sozialdemokratis schen Arbeiterwahlvereins, verschiedener Fachvereine und ber hier noch bestehenden gegenseitigen Krankenkaffe( eingeschriebene Hülfskaffe). Durch feine Thätigkeit für die ersteren 30g fich Steinich, als dieselben der Aus nahmegesetzgebung zum Opfer fielen, mehrere Prozesse zu, welche für ihn mit Geld- und Freiheitestrafen endeten. Auf dem Vereinigung Blongreßa zu Gotha im Jahre 1875 half Steinich, als Delegirter für hier, die bisher
Preis: 40 Pf.= 50 Sts.
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Bestellungen auf die Sozialdemokratische Bibliother" werden erbeten büß Die Hefte werben auch einzeln abgegeben.
Volksbuchhandlung
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Expedition des ,, Sox." Hottingen-Zürich.
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Café de la nouvelle Poste,
Ede der Rue Montmartre und der Rue Etienne Marcel. Eingang: Rue Etienne Marcel 36.