be»derzß-itS-nso:\n»8'sichllizofftnerhenssenstetich«rckShnellte.lgerdenarckund»einuf«-d«da«9e'»en-sichatS-der>acht« er!erk>irencopaächsthat!lui>denUen,ei, erngensch-n- beiutet,Zreß'>ateS>nalendet-nt-,aberlliger: da?stätztß diendectundaungn des al!r unddertheiblebt."rd beidaßchläg-.ndes»de«vow-st-ÄrhaÄ-Aus»r suno<. de'aar i«Mordsertir»t,vo«pflan»lnbl«d-S ne>« d-'Min'DerZ u chstatd■.& au'-t s»herrschenden Jtlafje geworden ist, wo sie zu den Satten und Zufriedenengehört, ihre Gegner mit Ausnahmegesetzen trattirt, steht sie auf einemandern Standpunkt, heute verurtheilt sie, wiS sie einst verherrlichte, und»erfolgt, was sie einst selbst gethan. So dürfte man sich nicht wundern,wenn über kurz oder lang auch in der Frage des Asylrechts die deutschenIunkerbestrebungerf siegen und ganz Europa zu einem Zuchthaus wird,wenn— die arbeitenden Klassen nicht einen Strich durch die RechnungAachen.—Die Berliner Polizei hat einen guten Fang gemacht, sie hat40,000 Flugblätter vor ihrer Berbreitunz konfiezirt. Nachdem wir denInhalt eines solchen Flugblatts kennen lernten, wundern wir uns nicht«ehr über den Fang. Wir wetten Hundert gegen Eins, daß derVerfasser einer der bekannten Nichtgentlemen ist,bie auf dem Molkenmarkt aus- und eingehen und ihrWerk so rechtzeitig anmeldeten, daß der Fang von«in paar Dutzend Genossen, diewieder einmal aufden Leim gingen, gelingen mußte.*) Gewisie hohe Personenm Berlin brauchten Material, um für ihre erschütterte Stellung eineNeue Stütz- zu finden und die Nothwendigkeit der Verfolgungen gegendie Partei darzuthun; das hat man ihnen von Leuten, die sich„Ge>Nossen" nennen, geliefert. Der Staat ist wieder einmal gerettet. AufN>ie lange?—Der große Berliner Schuhmacherstreik ist zu Ende. DieArbeiter haben 15-20 Prozent Lohnerhöhung erlangt; auf die Forde-Nmg verkürzter Arbeitszeit mußten sie verzichten, sollte nicht der ganzestreik ins Wasser fallen. Die Schuhmacherei ist eins der unter derEroßsabrikatio r am härtesten leidenden Gewerbe, die Arbeiter befindensich dem entsprechend in einer sehr prekären Lage. In Berlin wird dieseLage insbesondere noch dadurch verschlimmert, daß die kleinen Städte°u' viele Meilen im Umkreis zu unglaublich niedrigen Preisen ihr Pro-bukt auf den Berliner Marli werfen. Es war also ein Akt der Klug-heil, das Gewiffe dem Unzewissen vorzuziehen.—, Den 28. Mai beginnt in Berlin der große Maurer-Prozeß,>n dem 40 Angeklagte die Anklagebank zieren werden. Dieselben sindbeschuldigt, wider das preußische Vereinsgesetz, das die Verbindung poli-iischer Vereine bei Strafe untersagt, verstoßen zu haben. Die AnklageM ihre Opfer mit großer Unparteilichkeit aus beiden Lagern, in welche"idtr augenblicklich die deutsche Maurergewerksbewegung getheilt ist, ent-»o armen. Kommt es zu einer Verurtheilung, so wird das Gericht auchwit gleicher Unparteilichkeit seine Strafen über die Anhänger beider Lager«erkünden. Vielleicht wird das ein Grund mehr, die feindlichen Brüder>u versöhnen. Die Hauptdisserenz besteht in dem Streit um gewisse Per-Ionen; aus dem gleichen Grunde glauben auch unsere Genossen an man-che» Orten sich den Luxus einer Spaltung erlauben zu dürfen.—Ein Prozeß anderer Art steht wieder einmal in Altona bevor. Dortwurden anläßlich einer Fluzbläitervertheilung im März 4Z Personen ab-hkfaßt. 31 wurden nach vierwöchentlicher Untersuchungshaft entlassen,12 sitz-n heute noch. Gegen die 31 soll Anklag- wegen Uebertretung derPolizeiverordnung, welch- die Genehmigung bei der Austragung vonFlugblättern verlangt, erhoben werden, den übrigen 12 soll ein ProzeßWege» geheimer Verbindung bevorstehen. Daß auf den Inhalt«es Flugblatts keine Anklage erhoben wird, zeigt wieder einmal, wieseiner Zeit die Kartellpresse log, als sie behauptete, das Flugblatt ent-hielte die heftigsten Angriffe gegen den Kaiser und die bestehendenEtaats-inrichtungen. Dergleichen mußte die Polizei sich erst in Berlinbestellen.—«Die„Freisinnige Zeitung" des Herrn Eugen Richter hal dasVerdienst, einen jener Ehrenmänner entlarvt zu haben, die zu Ehren derkonservativen und kartellbrüderlichen Sipp es sich zur Aufgabe machen,über den deutschen Kaiser und seine Frau die ungünstigsten und b-leidi-lsindsten Gerüchte zu verbreiten. Diese Leute arbeiten damit zwar fürihr Th il mit an der Untergrabung der bestehenden Staatsordnung, undbis können wir uns gefallen lassen; es ist nur eigenthümlich, daß bis-her kein Staatsanwalt sich fand, der für diese Art Umsturzbestrebunzeneinen Strafantrag bereit hat. ES scheint hiernach das Wühlen gegenden Kaiser gesetzlich erlaubt zu sein, vorausgesetzt daß man zu Gunsten«meS konservativen Nachfolgers wühlt. Der Ehrenmann, der diese ArtWühlerei geschäftsmäßig betreibt, ist ein Herr von Schließen.D rfelbe ist als Postbeamter und Telegraphist wegen wiederholterUnterschlagung von Geldern und Sachen vom Kreis-Bericht zu Crossen 1867 z u anderthalb Jahren Ge-yingniß und Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher»emter auf die Dauer von zwei Jahren verurtheiltworden. Dieser adelige Lump wurde nachdem Redakteur verschiedenerkonservativer Blätter, war und ist noch zumTheil Korrespondentsi>r die„Norddeutsche Allgemeine Zeitun g",„K r e u z-Leitung",„Deutsches Tageblatt",„Leipziger Tage-« l a t t",„Staatsbürger-Zeitung" und Rheinisch-West-kälische Zeitung". Außerdem steht dieser Erzlump noch mit un-flefähr 100 kleineren Kreis» und Lokalblättern in Verbindung, die er mitluven hektographirten Sendungen p elotisch füttert. Die Kartellbrader-whast hat also alle Ursache, auf diese Stütze der heutigen Staats- undjMellschastsordnung stolz zu sein. Zar Kennzeichnung des herrschenden�hstems sei dieser Ehrenmann hiermit angenagelt.—.. Die Zeitunzen berichten, Bismarck habe den ihm zugedachten Herzog-k"kl abgelehnt, weil ihm die Mittel zu dieser Stellung fehlten. Warumwurde dem vierzigfachen Millionär nicht auch noch der Rest des Herzog->hums Lauenburg als Dotation angeboten? Der Skrupel war dann gelöstüüd beseitigt.-Bekanntlich mußte der Abgeordnete Kräcker unmittelbar nachJ-mern,«IS sich zeigte, daß sein Vergehen von der Amnestie nicht be-"«ssen wurde, aus Ansuchen der Staatsanwaitschast sofort seine sieben-wonatliche Gefängnißstrafe antreten. Jetzt verlautet, daß acht gleichzeitigw't ihm Verurtheilt« sich noch bis heute auf freiem Fuß befinden.wtorum gegen Kräcker diese Strenge?. Der Maurer Conrad, dessen politische und geschü iliche Stellung«urch die Denunziation als Spitzel im„Sozialdemokrat" vernichtet wurde,««iffnet eine Restauration in Breslau. Die Arbeiter werden ihr wohlkern bleiben. Einige zwanzig Haussuchungen, die kürzlich dort vorkamen,«ber sämmtlich resultatlos verliefen, werden von den Betroffenen HerrnConrad aus'« Konto geschrieben.-r'ch�>undl>uck!I Wenn diese Ansicht zutrifft, und alle Gründe der W ihrscheinlichkeitsprechen dafür— wir selbst haben kein Ex-mplar dieses Flugblattes zuBesicht bekommen— so findet sie heute schon wieder eine recht netteErgänzung in folgender Nachricht auS Breslau:„Eine schlau angelegte Falle. Der Z-itungsverlege«W. Kuhnert erhielt am gestrigen Tage au« Zürich eine Sendungvon Exemplaren de« in Deutschland verbotenen„Zürcher Sozial-demokrat" nebst der in der Schweiz erscheinenden„Arbeiterstimme",sowie ein Exemplar eines die deutschen Staats-Einrichtungen unddie Ministerien beschimpfenden Gedichte« in seine Privatwohnungübersandt. Gleichzeitig war ein M-morandum beigefügt, worin dieExoedition deS„Sozialdemokrat" über den letzten Abonnement«-Beitrag dankend quittirt, und beigefügt, daß künftigen Sonntag dienächste Nummer deS„Sozialdemokrat" nachfolgen würde. DaHerr Kuhnert mit oer sozialistischen Partei in gar keiner BeziehungMehr steht, so oermutheie er eine Falle sogenannter guter Freunde,welche ihm gern zu einer Anklage auf Grund des Sozialistengesetzesverhelfen möchten. Er üb-rgab daher die qu. Zeitungen, sowie dasGedicht und das Memorandum der königlichen Staatsanwaltschaft»ur weiteren Veranlassung."(Die natürlich nichts finden wird.)..B)ir haben selbstverständlich nicht nöthig, ausdrücklich zu betonen, daß«'sse Sendung Polizeimache ist, fintemalen ein solches Gedicht uns UN-„ k«nnt und ein solches„Memorandum der Expedition" gar nicht existirtNie existirt hat. Aber die Berliner Polizei will für ihre Zweckeüter allen Umständen den Glauben aufrecht erhalten, daß in der"Hottinger Druckerei" zweierlei Literatur Hergestell: werde, unsereWalistische, hier öffentlich verbreitete, und eine heimliche polizei-rrrevolu-''«näre, wie Putty, Krüger und Genossen für ihre Zweck- fie wünschen«nd brauchen. Eigenthümlich— bisher mußten wir un« immer«gegen zu wehren suchen, daß die Polizei unsere Druckschriften stehle,dagegen, daß fie unter unserer Firma ihre Waare ver-styeudert. Red. des„S.-D."In Dresden wurde in der Nacht zum 3. Mai über die ungefähr20 Meter hohen Telezraphendrähte am Wettiner Gymnasium eine mäch-tige rothe Fahne angebracht zur Erinnerung an den Maiausstand 1»t3�Die Polizei hatte Mühe, das ominöse Erinnerungszeichen zu entfernen.—Dieses Frühjahr zeigt Deutschland ein erfreuliches Bild von dem er-wachten Klassenbewußtsein der Arbeiter. Die Kämp'e umbessere Lohn- und Arbeitsbedingungen stehen in ganz Deutschland, insbeson-der« bei den Bauhandwerkern, auf der Tagesordnung. Es gibt fast keineStadt, in welcher nichteine oder mehrere Arbeitergruppen mit ihren For-derungen an die Unternehmer herantreten, und in einer Reihe von Fällen die-selben schon ganz oder theilweise durchsetzten. Die Situation ist günstig. DieBausaison, einmal durch d n langen Winter künstlich zurückgehalten, dannaber auch ungewöhnlich lebhaft geworden, steigert die Nachfrage nachArbeitern und erleichtert letzteren den Kampf. Die Unternehmer in einerAnzahl sächsischer Städte suchen sich der Gewährung ihnen unbequemerForderungen dadurch zu entziehen, daß sie ausländisch- Arbeiter, nament-lich Böhmen, massenweise einführen. Das geschieht von den Erbpächterndes Patriotismus, die sonst den Arbeitern ihre internationale Gesinnungals schwerstes Verbrechen anrechnen. Dem Geldsack ist alles erlaubt, erdarf Moral, Ehe- und Familienglück, Religion und Patriotismus, allesDinge, vor welchen der Musterbourgeois für gewöhnlich große Achtungheuchelt, mit Füßen treten, es wird ihm v-rziehen, sobald dieses zu Ehrendes UnternehmergewinneS, in Anbetung des goldenen Kalbes geschieht.Der Kapitalismus ist der wahre und einzige Gott der bürgerlichen Ge-sell'chaft, der Baal des 19. Jahrhunderts, dem die Arbeiterklasse zumHeile und zum Wohle der Bourgeoisie freudig ihr Blut, ihr Fleisch, ihreKnochen opfern soll. Wann wird die Arbeiterklasse diesem modernenBaal- und Molochsdienst ein Ende machen, und ihn, wie es dem Baal-und Molochsdienst der Babylonier und Phönizier geschah, in die histo-rische Rumpelkammer werfen? 6.sozialpolitische Rundschau.Zürich, 16. Mai 1888.— Unsere vier ausgewiesenen Genossen haben letzten Sonn-tag, den 13. d.M. Zürich und die Schweiz verlassen. Bis MitteMai hatten sie zur Regelung ihrer Angelegenheiten Frist erhalten, dasVerlangen Tauscher's, bis Ende Mai zur Ordnung der geschäftlichenVerhältnisse bleiben zu können, wurde abgeschlagen. Die zürcherischeArbeiterschaft ließ auch diesen letzten Anlaß nicht vorübergehen, ohne denausgewiesenen Genossen nochmals ihre Sympathie und ihre Solidaritätbekundet zu haben. Trotz der kurzen Vordereitungszeit— erst Freitagsward Tag und Stunde der Abreise bestimmt— und trotz der ungünstigenTageszeit hatte sich Mittags gegen',,1 Uhr ein Zug von 700 Mmnam Tonhalleplatz geordnet, um unter Borantritt der großen rothen Fahne,der Grütlivereinssahne und der des deutschen Arbeitervereins unterTrommelwirbel zum Bahnhof zu ziehen, und dort den scheidenden Ge-nossen den letzten Gruß darzubringen. Am Bahnhof wuchs die Schaarwohl gegen 2000 Personen an. Genosse Merk, Präsident des Zentral-ausschusseS d-r zürcherischen Arbeiter- und Grütlivereine, sprach nochmalsseine Entrüstung über die Ausweisungen aus, welche wohl einzelne Ge-nossen schädigen, die Arbeiter aber nur zu erneutem Kampf und tiefererund festerer Verbrüderung im sozialdemokratischen Gedanken aufrührenkönne, und rief den Genossen im Namen der Gesammtarbeiterschaft ein„Lebewohl! Ans Wiedersehen!" zu. Ihm dankte in kurzen, feurigenWorten T a u s ch e r und schloß mit einem begeistert aufgenommenenHoch auf die freie, unabhängige Republik! Im überfülltenWartesaal trugen die Sänger des deutschen Arbeitervereins noch einherrliches Abschiedslied vor, und dann gaben zahlreiche Genossen denScheidenden zu den nächsten Stationen das Geleite.Eines mag und darf die Ausgewiesenen in ihrem Exil, um der Sachewillen, in deren Kimpf sie gefallen, mit freudigem Stolze erfüllen: ihrjahrelanges Wirken in Zürich und der Schweiz war von mächtigem Er-folg begleitet und der e-amen, den sie au-v streut, versprich: eine reicheErnte. Smt der Stunde ihrer Ausweisung bi« heute, hat die Ver-brüderung der Arbeiter und die Verbreitung der sozialdemokratischenPrinzipien jeden Tag glänzende Beweise abgelegt, und die schweizerischeklassenbewußte Arbeiterschaft rief ihnen allerorts ein hoffnungssreudiges:„Auf Wiedersehen" nach!— Ein charakteristisches Zusammentreffen ist-s, daß umdie gleiche Zeit, da unsere Genossen zum Dank für die Spitzelenthüllungendie Schweiz verlass n mußten, der Lockspitzel Schröder nach fünf-monatlicher Untersuchungshaft aus dem Gesängniß entlassen— und dieUntersuchung niedergeschlagen wurde. Gegen die Spionage ist kein schwei-zerisches Gesetz vorhanden, und direkte Aufforderung zu Verbrechen scheintdie Untersuchunzsbehörde nicht gefunden zu haben.Wir kommen auf die interessante und in der Oeffentlichkeit noch langenicht vollstäidtg bekannte Angelegenheit zurück, heute können wir nurkonstatiren, daß die zürcherische Arbeiterschaft— denn auf ihr Ehren-konto darf man es wohl setzen— ihrer Verachtung gegen Schröderund sein elendes Treiben bereit« passenden Ausdruck verliehen hat. Inder Nacht vom Samstag auf den Sonntag waren allenthalben in derNähe von Schröder'« Wohnung sowie an dessen Hause selbst rothe PI,-kate angeschlagen, die mit großer Hand hinwiesen:„UM" Dort wohntSpitzel Schröder!" Die Plakate waren so gut angeklebt, daß nocham Mittag trotz aller Vernichtungsversuche eine ziemliche Anzahl dieWohnung des solchermaßen Geächteten anzeigten.Kann Schröder also auf gesetzlichem Wege nicht bestraft werden, dadie Gesetzgeber an die Möglichkeit dieser modernen Polizeischurkereiennicht gedacht haben, so wird ihn doch wohl die allgemeine Verachtungund die unverholene und kräftig« Aeußerung d-rselben seitens der Ar-beiterschaft von seinem bisherigen Operationsfelde verdrängen. Eswäre auch in der That zu bunt, wenn ein Schröder oder Heinrichda ihr elendes Handwerk wieder aufnehmen könnten, von wo auf denbekannten Druck hin unsere Genossen vertrieben wurden, weil sie diesensauberen„N-cht-GenUemen" die Spitzelmaske vom Gesicht rissen.Die Gentlemen werden ausgewiesen, die„Nicht Gentlemen" bleiben-schrieb treffend die„Zürcher Post". Woll:- man auf Kosten der Wahr-heit malitiös sein, min könnte in Bezug hierauf Pattka ner's Aeußerungüber den„Kalturzustand" zitiren und ein treffliches Wort aus der jüng-fien Zeit anwenden: Die Propaganda der T h a t ist vorbei, es beginntdie Propaganda der M i s s e t h a t.— Unter der Rubrik: Die„unerschöpfliche Quelle unsererVaterlandsliebe" richtet der«Schweizerische Sozialdemokrat" andie so zahlreichen und wohlfeilen Maulpatrioten folgende treffenden Worte:„Ein Herr F. S. verübte vor einiger Zeit im„Jntellizenzblatt derStadt Bern" eine leider von Hunderttausenden gedankenlos hingenommenePhrase:....„die Tage der Gründung der alten Eidgenossenschaft,auf die wir immer und immer zurückkommen, als der unerschöpf-lichen Quelle der Vaterlandslieb«."„Diese Quelle ist zwar durch gewissenhafte Historiker, welch- Wahrheitvon Dichtung geschieden haben, schon ziemlich getrübt worden; aberimmerhin wollen wir zugeben, daß sie sich nicht ganz im Sande verlausen hat. Allein sie ist denn doch für die I tztlebenden eine allzubillige Bezuz«q-elle der Vaterlandsliebe, als daß man ihrem Erzeugnissegroßen Werth Leimeffen könnte. Wenn der Schweizer seinen Pitriotis-mus daher beziehen muß, dann steht es schlimm um unser Land. Ausder Gegenwart sollen wir unsere Vaterlandsliebe und Vaterlands-begeisterung schöpfen können und schöpfen, aus unserer gegenwärtigenFreiheit vor allen Völkern; sonst sind wir nur Chauvinisten, Patriotenguanä mömo, Patrioten um jeden Prei«, auch um den der Wahrhaftig-kett und unserer besten sittlichen Gefühle. Das wäre allerding« manchenPhilistern, welche in der Polizeistaaterei ihre Sicherheit und ihre Rech-nung finden, ganz rech:. Wir aber sagen: Di« Schweiz soll ein freiesLand sein, oder sie soll nicht sein; denn oh ie Freiheit wäre sie nichtmehr existenzberechtigt, ob sie auch eine noch so freiheitliche Ver-gangenheit hinter stch hätte. Und wenn der Tag kommt, wo dieandern Völker ebenso frei sein werden wie wir: wer möchte dann nochengherzig an den trennenden nationalen Schranken stehen bleiben undnicht die Hand bieten zur Völkerverbrüderung!"— DaS internationale AuSbenterthum entwickelt gegenwärtigin Deutschland eine fieberhafte Thätigkeit— es gilt die wirth-schaftliche Unterjochung der Arbeiter. Nachdem diep o l i t i s ch- polizeiliche Knebelung mißlungen ist und auch da« Sozia«listengesetz mitsammt dem Puttkamer'schen Streik-Erlaß nicht vermochthat, die Widerstandskraft der Arbeiter zu brechen, soll nun das Uebelbei der Wurzel angepack! und das Proletariat durch Hunger zurU-bergabe gezwungen werden.„Die Löhne sind in Deutschland zu hoch!Es geht den Arbeitern zu gut! Der Brotkorb muß ihnen höher gehängtwerden!"Und das soll in der gründlichsten, umfassendsten Weise geschehen—durch Masseneinfuhr billiger Arbeit aus Polen,Böhmen und Italien.Auch früher wurde aus den genannten Ländern schon Arbeit importirt,aber das waren vereinzelte Spekulationen ohne System und Methode.Jetzt wird nach einem gemeinsamen Plane gehandelt— in Sachsenallein sind innerhalb de? Monats April über 2000 bömische, polnischeund italienische Bauarbeiter„eingeführt" worden. Der Steinmetz-streik in Leipzig ist an dieser„Einfuhr" gescheitert, und der Druckauf die Löhne macht sich überall bemerklich. Und wie in Sachsen, sosteht eS in andern Theilen Deutschlands.ES fällt uns natürlich nicht ein, gegen die ausländischen Arbeiterhetz-, zu wollen. Dieselben wissen nicht, daß die Versprechungen, ver-mittelst deren sie nach Deutschland gezogen werden, von B bis Z frecheLügen sind, und daß die Einwanderer nur zur Unterjochung ihrerdeutschen Genossen dienen sollen. Unsere Genossen werden sie alsBrüder betrachten und behandeln. Und auch für diese ausländischenArbeiter wird, sobald sie die deutschen Arbeiter kennen gelernt, dieSonne des Sozialismus ausgehen.Die Thatsache, welche wir hier zur Sprache gebracht, beweist aberauf's Neue, daß der Emanzipations-Kampf deS Proletariats, um erfolgreich zu sein, international sein muß. Und serner zeigt sie diekrasse Heuchelei des Ausbeuterthums, das stch seiner nationalenGesinnung rühmt, und ausländische Arbeiter in's Land lockt, um dieArbeiter der eigenen Nation in Ketten zu legen oderauS dem Land zu treiben.— In Sachen der Angelegenheit Kafianz schreibt man uns:Die sächsische Regierung hal doch die Schmach nicht auf sich ladenwollen, einen, selbst nach deutschen Polizeibezriffen ganz unschuldigenRenschen an die Handlanger des Zaren auszuliefern, die ihn entwederzu Tode geknutet oder nach Sibirien auf die trock ne Guillotine geschickthätten. Daß eine deutsche Regierung einmal— ich will nicht sagenanständig, denn das wäre zu viel, wo das Gegentheil infam ist—also: einmal nicht dem Recht und der Humanität in'S Gesicht schlägt,ist ein so seltenes Ereigniß, daß es verzeichnet werden muß.Vor einigen Jahren lag bekanntlich in Deutschland ein ähnlicher Fallvor. Damals war, in Folge der schuftigen Denunziation eines Frei-burger Hotel-Kellners, der Russe Deutsch von den badischen Polt-zisten verhaftet und dem berüchtigten Staatsanwalt Berg überliefertworden, der natürlich nichts Eiligeres zu thun hatte, als die Photo-graphie des Gefangenen an die Berliner und Petersburger Polizei zuschicken. Dies hatte auch den gewünschten Erfolg: Die„dritte Ab-theilung" erkannte Deutsch und verlangte seine Auslieferung. Und,obgleich Baden durch keinen Auslieferungsvertrag ge-Kunden ist, so wurde auch— nachdem die vizepreußische Regierungvon Baden in Berlin angefragt hatte— dem Verlangen der russischenPolizei Folge gegeben und D e u t s ch ist jetzt seit 5 Jahren in denHänden der russischen Henker und Folterknechte.In Deutschland wurden damal? verschiedene Versuch: gemacht, dieAuslieferung zu verhindern. U.ter Anderem wollte Liebknecht die Sacheim Reichstag zur Sprache bringen und stellte mit seinen Parteigenosseneinen diesbezüglichen Antrag, für den jedoch die sozialdemokratischeFraktion nicht die genügende Anzahl von Unterschristen(15) aus sichheraus schassen konnte. Man mußte sich also an andere Fraktionenwenden. Allein allesammt verweigerten sie ihre Unterstützung, undnamentlich Hr. Eugen Richter gerieth förmlich in Aufregung da«rüber, daß man ihm die Unvorsichtigkeit zutrauen tonnte, sich für einenrussischen Staatsoerbrecher, der vermulhlich„Nihilist" war, zu ver-wenden und dadurch ein- gewisse Solidarität zu bekunden!Folgende Zusammenstellung über die Lauf-' i s m a r ck' s macht jetzt die Runde durch die— Ein Genie.bahn Herbert Sdeutsche Presse:Bismarcks Aeltesier trat im Jahre 1874, 24 Jahre alt, in denStaatsdienst ein. Er hatte weder die Prüfung für den höherenBertvaltuugSdieust, noch die Prüfung für den Justizdienstgemacht, sondern nur das sogenannte diplomatische Examen abgelegt.DaS genügt, und so ward Herbertchen:1874: Gesandtschaftsattache in München,1881: Legationsrath im Auswärtigen Amt in Berlin,1883: Erster Botschaftssekretär in London,1884: Gesandter im Haag,1885: Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt,1836. Staatssekretär des Auswärtigen,1888: Mitglied des preußischen Staiitsministeriums.Eine Laufbahn, die an Fixigkeit nichts zu wünschen übrig läßt.Jüngere Minister als Herbertchen hat es in Preußen etliche Male schongegeben, aber daß Vater und Sohn Ein Ministerium zieren, da« warweder in Preußen noch sonst irgendwo da. Fügt man hinzu, daß auchnoch„Vetter" Putty in diesem Ministerium sitzt, so erhält man einidyllisches Familienbild, wie eS— ergreifender nicht gedachtwerden kann,Aber bleiben wir bei Herbert. Etliche Opposiiionsblätter scheinen sichüber die schnelle Carriere und die nicht abgelegten Examen aufhaltenzu wollen. Lächerlich. Als ob es bei einem Genie Examen brauchte.Und hat nicht Herbert mehr alS ausreichend bewiesen, daß er ein Genieist? Wir erinnern blos an den großartigen Erfolg seiner Mission in—S ü d i t a l i e n. Und wenn es wahr ist, was verschiedentlich überdie„geniale" Art und Weise erzählt wird, mit der er jüngst dieReklamation des schweizerischen Gesandten über daS Treiben der deutschenLockspitzel„beantwortete",— wer wollte sich dann noch an der werth-losen Lappelei aushalten, daß der geniale Junge des alten GenieS mitUmgehung des Examens in die höchsten und bestdotirten StaatSstellensich eingeschwungen hat?Nebenbei: Ist daS Königthum von GotteL Gnaden erblich, ohne Rück-ficht auf Ehre und Verstand des Erben— warum denn nicht auch da«„HruSmeierthum"! Wer die Monarchie will, muß auch in der Be-amtenhierarchie die Günstlingswirthschaft woll n. Und wo daS Gottes-gnaden-Syüem auf die Spitz? gelrieben wird, ist auch das Nepoten-thum in vollster Blüthe. Bayern mit seinem verrückten Ludwig II.lieferte seinerzeit einen klassischen Bewei« dafür,—(und heute wirddort sogar jene Zeit dadurch überboten, daß der Prinzregent seinenSohn zum KciegSminister macht!)— und Preußen soll Hinte rm Bayern-land zurückstehen!Nein, Herbertchm wird weiter avanciren, und das deutscheBürgerthum wird vor dem Jungen bauchrutschen wie vor dem Alten— ihm ist der Servilismus und die Urtheilslosigkeit Bedürsniß.- Wenn der Spießbürger wild wird. Wir finden im„Philad. Tageblatt" folgende Notiz:„Sollte dieser Vorschlag zum Gesetz gemacht werden, dann rathen wirden Händlern mit Revolvern und R e p e t ir g e w e h r e n. sicheinen guten Vorrath einzulegen, sowie ebenfalls P u l v erund B l e i. Es wird nach Annahme eines so verrückten Gesetzes, wiedas vorgeschlagene, nach solchen Waarm große Nachfrage sein, weiljeder Familienvater sich mit dem Röthigen versehen wird,um die Seinen gegen die Rohheit von Schergen, Henkersknechten undGurgelabschneidern zu schützen."Diese Wuthschnaub.rei steht in der Most'schen„Freiheit"— so mochteman sich vielleicht einbilden. Aber weit gefehlt: die Notiz ist einemtoll gewordenen deutschen Spießbürger-Blatt, der„I-wa T'.ibüne", ent-nommen, welche in Burlington erscheint. Und wie man sich denkenkann, war es eine Prohibitionisten-Maßregel, welche den Verüber jenesBlattes zur Raserei brachte. Im Uebrigen wird flott auf die Anarchistenweiter geschimpft."Es ist die alte Geschichte, wenn zwei dasselbe thun, ist es nicht da?»selbe. Wenn der Spießbürger wüthend wird, so schlägt er am Liebste«