doch zu feige, auf den Schein der Gesezmäßigkeit zu ver= zichten, haben sie eine Aera von Verfolgungen gegen Boulanger und dessen Leute eröffnet, die diese nur noch populärer machen können und vor allen Dingen die Wirkung haben, daß die Reklame" für den braven General" nicht abreißt. Erst wurde die Patriotenliga auf­gelöst, dann wurde gegen deren Leiter ein großer Staatsprozeß einge­leitet, und nun soll gegen Boulanger selbst ein Hochverraths= prozeß erhoben werden. Abgesehen davon, daß Boulanger weder einen solchen Prozeß, noch selbst eine Verurtheilung zu fürchten hätte denn ein Mann mit seinen Hilfsquellen, mit seinen Verbin­dungen in allen Kreisen der befizenden Klassen, hat das Ge­fängniß noch viel weniger zu fürchten, wird durch die Gefängnißmauern noch viel weniger von seinen Anhängern abgeschlossen, als z. B. Führer von Arbeiterparteien- abgesehen also von der totalen Nuglosigkeit des Prozesses, ist auch so wenig Material für einen solchen vorhanden, daß selbst der Ober- Profurator der Nepublik, Bouchez, erklärt hat, dar­aufhin unmöglich eine Anklage begründen zu konnen, und lieber sein Amt niedergelegt hat, als dem Drängen der Herren Minister nachzu= geben. Diese wollen aber ihren Prozeß und haben nicht geruht, bis sie einen gefügigen Rechtshüter" gefunden, der an Stelle des Herren Bouchez die Anklage erheben wird. Daß nach alledem im Prozeß fie die wirklichen Angeklagten und Verurtheilten sein werden, das sehen diese weisen und gemäßigten Staatsmänner nicht ein.

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Selbst einem, der Republik   so sympathischen Blatt wie der liberalen englischen Daily News" ist dieser Standal zu arg und sie gibt den Freunden der Republik  , die Frankreich   zum ersten Mal in seiner Ge­schichte wahre Preß-, Rede- und Versammlungs- Freiheit( mit der Lez­teren war es übrigens nicht weit her. D. Red.) gegeben", den Nath, sich die Sache sehr zu überlegen, bevor sie sie die Republik   ihres schönsten Anspruchs auf Unsterblichkeit" berauben. Es würde besser sein", schreibt das englische Blatt, an den Folgen dieser hochherzigen Täuschung wenn es eine Täuschung ist zu sterben, als durch Ver­folgung zu leben. Die Letztere würde nur eine Galgenfrist gewähren, die Erstere die beste Anwaltschaft auf Wiedererweckung zum Leben sichern." Die Daily News" kennt die französischen   Opportunisten schlecht mit Nägel und Zähnen flammern sich diese Erz- Bourgeois an die Gewalt, ganz gleich, ob sie den guten Namen der Republik   ruiniren, ob sie alle Freiheiten, alle Rechte des Volkes verrathen, wenn sie nur die Galgenfrist ihrer Herrschaft dadurch um einen Tag verlängern. Sie haben Boulanger die Wege geebnet zu seiner politischen Karriere, jetzt ebnen sie sie ihm auch zu allen drakonischen Maßregeln, die er anzuwenden gezwungen sein wird, um seine Herrschaft zu sichern. Jammervollere Politiker hat die Welt noch nicht gesehen.

Nachschrift: Im letzten Augenblick hat wenigstens die Kammer sich aufgerafft und eine von den Herren Rouvier 2c. eingebrachte Ver­schlechterung des Preßgesezes mit erheblicher Majorität abgelehnt. Die Peitsche sitzt den guten Leuten auf dem Nacken.

Krähwinkelei. Wie man sich erinnert, ist vor etwa zwei Jahren Genosse Jens Christensen als staatsgefährlicher Agitator aus dem Gesammtgebiet des Großherzogthums Sachsen- Weimar   ausgewiesen worden.

Heute läßt ihn das Großherzoglich sächsische Amtsgericht Weimar( laut Verfügung vom 8. März) öffentlich ausschreiben, weil er ohne Erlaubniß ausgewandert sei.

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Sähen wir die Ausschreibung nicht gedruckt vor uns sie ist ent­halten in Nr. 66 der amtlichen Weimarischen Zeitung, vom 19. März so würden wir die Sache für einen schlechten Scherz halten. Sie ist aber, wie Figura zeigt, schlechte Wahrheit.

Hoffentlich läßt Christensen sich das gesagt sein, denn wenn er sich nicht am 3. Mai auf dem Großherzoglich Weimarischen Schöffengericht, Marienstr. 13 in Weimar  , 2. Etage( schade, daß nicht auch das Zimmer angegeben) einfindet, droht ihm das Geschick, auf Grund der nach§ 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Weimar   ausgestellten Erklärung verurtheilt" zu werden.

Findet er sich aber ein, so wird er nach Paragraph so und so der der Weimarischen Polizeiordnung eingesteckt.

Wehe, wie soll er sich aus diesem Dilemma herauswickeln?

"

Die Seeschlange Elberfelder Geheimbundsprozeß soll nun endlich greifbare Gestalt annehmen. Seit ich Ihnen meinen neulichen Bericht zugehen ließ", schreibt man uns von dort, sind den Angeklagten inzwischen endlich die Anklageatten mitgetheilt worden. Ich theile Ihnen aus denselben Folgendes mit: Angeklagt find 128 Per= sonen, sämmtlich wegen Geheimbündelet, darunter ein Theil noch wegen Verbreitung verbotener Schriften, Einige ferner wegen Majestätsbeleidigung, Aufreizung der Selassen 2c. 410 Personen find als Zeugen aufgeführt, ohne unsere Schutzzeugen. Die Abgeordneten Grillenberger, Harm und Schuhmacher sind als Vorsteher der geheimen Verbindung ange­flagt. Dertel in Nürnberg   wegen Verbreitung der St. Galler Protokolle durch ganz Deutschland  . Dann sind noch sämmtliche Personen mit hier angeklagt, an die am 17. Dez. 1887 der Tischler Fr. Aug. Wackerhafen in Rendsburg   Packete mit verbotenen Schriften gesandt haben soll, dieser selbst und seine Frau mit da­runter. Weiter sämmtliche Personen, welche auf einer Liste benannt sind, welche die Polizei Anfangs 1887 bei Hugo Schuhmacher in Barmen beschlagnahmt haben will u. s. w. Die Angeklagten sind außer aus Rheinland   und Westphalen aus folgenden Städten rekrutirt: Apolda  , Darmstadt  , Ludwigshafen  , Garden bei Kiel  , Gaggenau   bei Rastatt  , Ettlingen  , Braunschweig  , Kiel  , Rendniß, Nürnberg  , Stuttgart  , Suhl  , Rendsburg   2c. Was sollen diese Auswärtigen nun machen? Die Verhandlung wird immerhin 4 bis 6 Wochen dauern, sollen sie etwa während dieser Zeit auf ihre Kosten in Elberfeld   herum­blos, well irgend ein Streber sie in den Prozeß hinein­bummeln verwickelt? Oder sollen sie fatalistisch zu Hause abwarten, was ein hochweises Gericht in seiner Unfehlbarkeit über sie befinden wird?

Dieser Monstre- Prozeß, lediglich ein Produkt des Schandgesezes, ist an sich die beste, die schlagendste Verurtheilung dieses Monstre­Gesezes. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."

Hoffentlich wird die Verhandlung Anlaß geben, etliche Nicht­Gentlemen in ihrer wahren Gestalt auftreten zu sehen.

In Berlin   Massenverhaftungen und Massenhaus­suchungen. Weder die in diesem Schnüffelsystem liegende Nieder­tracht, noch seine erwiesene Nuglosigkeit vermag die Polizei­häupter zum Ablassen von denselben zu bewegen. Sie sind so bar jeder Scham, ermangeln so sehr jeden Ehrgefühls, daß sie die Infamie um der Infamie willen betreiben, ganz gleich, was der Enderfolg. Möge er so ausfallen, wie ihn die Burschen verdienen.

Rumänien  . Die Wahlerfolge der rumänischen Sozialisten und das entschiedene Auftreten ihrer Vertreter in der rumänischen Stam­mer haben auf die junge Partei Verfolgungen seitens der regie­renden Parteien herabbeschworen, die mit aller Brutalität, deren die halbbarbarischen Vertreter für die Rechte und Interessen des Bojaren­thums fähig sind, durchgeführt werden.

Zunächst galt es, die Wahl des Sozialisten Veniamin, gegen die ein fünstlich fabrizirter Protest eingelaufen war zu annulliren. Eine Kommission von ausgesprochenen Gegnern des Sozialismus wurde mit der Untersuchung beauftragt, und ein gewisser Teleman zum Prä­fekten des Kreises( Roman) ernannt, mit der Mission, das Terrain vorzubereiten und den Sozialismus mit eiserner Faust dort auszurotten. Der Herr zeigte sich des in ihn gesetzten Vertrauens würdig. Bauern wurden verhaftet, die gekommen waren, mit Morzun und Veniamin, ihren Abgeordneten zu sprechen. Doch hören wir, wie Professor Na­dejde, der dritte der sozialistischen   Abgeordneten, die Vorgänge in einer Korrespondenz an die Gleichheit" schildert:

" In allen Distrikten begann der weiße Schrecken zu herrschen. Tele­man begab sich nach Sabavani, einem Dorfe des Distriktes No­man, und gab den Befehl, die Bauern dürften sich nicht mehr bei den Wahlen der Kommunalräthe betheiligen, an denen sie sich bereits vier­mal betheiligt hatten. Man drohte, sie mit den strengsten Strafen zu verfolgen und befahl den Unterpräfekten, sie nöthigen Falls auch zu prügeln. Bei dieser Gelegenheit wagte es Teleman, einem Bauern zwei Ohrfeigen herunter zu hauen, welcher ihm sagte:

Es ist nicht Sache des Präfekten   zu entscheiden, wer gewählt werden soll, sondern es entscheidet die Abstimmung."

Die Enquete fand statt. Die unverschämtesten Mittel, Terroris­mus und Gold, wurden angewandt, uni Zeugen gegen Morgun zu fabriziren. Geistliche, Landschullehrer, Beamte 2c. zeugten wider die Sozialisten, uns anklagend, den Terrorismus bei den letzten Wahlen organisirt zu haben. Und trotzdem Veniamin 235 Stim­men gegen 60, d. i. die absolute Majorität der überhaupt ein­gezeichneten Stimmen hatte, wurde doch seine Wahl anullirt. Morgun, empört über die infamen Erfindungen, welche man im Berichte der Enquete gemacht hatte, gab seine Demission und das reaktionäre Parlament beeilte sich, dieselbe anzunehmen. Nun ist blos mehr ein sozialistischer Abgeordneter im rumänischen Pariamente. Bald werden wir drei neue Wahlen haben, zwei in Roman und eine in Vasluin. Die Sozialisten werden in allen drei Kollegien kandidiren. Was uns erwartet, ist sehr klar, man wird furchtbare Beeinflussungen gegen uns anwenden. Was sich bei der letzten Kommunalwahl in Sabavani zugetragen hat, kann uns als Maßstab dienen, wessen die Verwaltung fähig ist.

Am 5./17. März 1889 war diese Wahl. Am Vorabend ließ der Unter- Präfekt, der Präsident der interimistischen Kommission, der Kapitän, 27 sozialistische Bauern rufen und befahl ihnen, sich bei der Wahl nicht vor Mittag einzufinden, sonst würden sie geschlagen und arretirt werden. Am Tage der Wahl ernannte man das Wahlbureaux, statt es auszu­losen, und man machte diesen Vorgang um 7 Uhr statt um 9 Uhr, wie es das Gesetz bei Strafe der Ungiltigkeit vorschreibt. Die berufenen Sozialisten wurden davon gejagt und verfolgt. Man ließ die Kandidaten, denen nach dem Gesetze das Recht zusteht, die Wahloperationen zu kon­troliren, nicht ein; bis 2 Uhr stimmite man bei geschlossenen Thüren und man erlaubte den Anhängern der Regierung für ihre abwesenden Verwandten zu stimmen, was ganz gegen das Gesetz ist.

Mittag sah man eine Kompagnie Soldaten anrücken, welche sich beim Pfarrer, in der Nachbarschaft des Bürgermeisters, aufstellte. Der Kapitän ließ zwei Wähler, F. P. Perca und J. A. Brca, arretiren, bevor sie zum Stimmen Zeit fanden. Der Polizeimeister erwartete das Resultat der Wahl ebenfalls beim Pfarrer. Man zerstörte das Skrutinium der= art, daß eine Kontrole unmöglich gemacht wurde, und der Unter- Präfekt Samsonovici nahm an diesem Diebstahl theil. Man theilte ein außer= gewöhnliches Resultat mit. Es waren 316 Wähler und die Regierungs­partet hatte 208, unsere Partei 178; die Summe der Wahlberechtigten(?) war 386!! Das waren also um 70 Stimmen zu viel. Man hatte schlecht gerechnet. Doch die Machthaber machen ähnliche Kleinigkeiten nicht verlegen, man machte ein neues Bild und gab: 316 Wähler, wo= von 208 für die Regierung, 108 für die Sozialdemokraten so daß man uns ganz einfach 70 Stimmen stahl! Am Montag nach der Wahl hielt der Präsident der interimistischen Kommission einen sozialistischen Bauern an und schleppte ihn bei den Haaren auf's Bürgermeisteramt; dort wurden ihm die Hände am Rücken gefesselt, die Füße zusammen­gebunden, dann hing man ihn an einen Balfen und es ist nur der In­tervention einiger Bauern zu verdanken, daß er dem Tode entgangen ist. Zwei Bauern kamen nach Noman, um einen Protest gegen die Wahl einzubringen. Sie wurden arretirt, in der schändlichsten Weise geschlagen und auf der Polizei eingesperrt.

In Jassy  , Sandu, Nascanic versuchte der neue Polizeipräfekt durch Verheißungen die sozialistischen   Bauern zu gewinnen. Es ist ihm mit den Bauern nicht gelungen, und nun begann er Teleman's Methode, welche dieser in Roman anwandte, auch zu versuchen. Er ließ die Bauern, welche zu dem Abgeordneten Nadejde kamen, arretiren und schlagen; er ließ Leibesvifitationen an allen Bauern vornehmen, welche Sonntags in die Kirche kamen. Er hat zwei Lehrer gewonnen, die bis dahin zum Sozialismus hinstrebten. Die Anderen, welche sich nicht ergeben wollten, wurden bestraft man vertrieb sie von ihren Posten! Den Genossen C. Gr. Gheorghiu hat man nach Babadagh in der Do­broudja versetzt, die Genossen M. Postta und J. Ponaites m hat man von der oberen Normalschule fortgewiesen. Man hat die Jagd nach Sozialisten organisirt. Im Distrikt von Vasluin hat man, obwohl wir uns in der Wahlperiode befinden, mit der Verfolgung und Arretirung jener Bauern begonnen, welche man als Sozialisten kennt, um sie zu hindern, für den Sieg des Genossen C. Mille zu kämpfen. Man hat noch mehr gethan! Der Präfekt hat die rekommandirten Briefe geöffnet, welche wir an mehrere Leute in den Kommunen der Distrikte gesandt haben. Man hat unsere Briefe gestohlen und durch erfundene ersetzt, und außerdem hatte man die Frechheit, unsere Briefe dem Haupte der Radikalen, G. Pance, zukommen zu lassen, um Un­einigkeit zwischen den Radikalen und Sozialisten heraufzubeschwören.

In Bacau wurde Genosse D. A. Teodoru zum Professor am Gymnasium ernannt. Selbstverständlich hatte unser Genosse nichts Eiligeres zu thun, als mit der Organisation und Propaganda bei den Bauern zu beginnen. Diese Eile war um so nöthiger, als Männer, die der sozialistischen   Sache fremd gegenüber standen, dort Propaganda machten, welche neue Bauernunruhen heraufbeschwören konnten. D. A. Tedoru gelang es bald, Einfluß auf die Bauern zu gewinnen und sie auf den Weg des politischen und ökonomischen Kampfes zu bringen. Doch das stimmte nicht mit den Absichten der Regierung überein, welche den Agitationen der Andern keine Hindernisse in den Weg gelegt hatte. D. A. Tedoru wurde von seinem Posten verjagt und der Schrecken herrscht jetzt im Distrikt Bacau. In den Distrikten Ilfolv Vlazca, Dimlovita, Jalomite 2c. ist es ebenso. Daraus ersehen Sie, daß unsere Regierung schärfere Maßregeln gegen die Sozialisten ergreift, als die in Deutschland  , troßdem die Stonstitution fein Ausnahmtegesetz gegen die Presse, das Versammlungsrecht und die Propaganda zuläßt." Es geht eben gegen die Kleinen!

Die Opposition in den englischen Gewerkschaften gegen das Parlamentarische komite derselben ist im beständigen Wachs thum begriffen. Ihr Zirkular, das von dem Beschicken fernerer Internationaler Kongresse abräth, hat bei vielen seiner bisherigen An­hänger dem Faß den Boden ausgeschlagen. Bereits haben drei Protest­meetings von Vertretern aus verschiedenen Londoner   Gewerkschaften stattgefunden und ein ständiges Komite ist eingesetzt worden, um die üblen Folgen der Aktion des Parlamentarischen Stomite in Bezug auf den Internationalen Kongreß auf ein Minimum zu reduziren, wenn möglich ganz zu beseitigen." Verschiedene Gewerkschaften haben ihre Bei­träge an das Parlamentarische Komite demonstrativ herabgesezt( so die Londoner   Schriftsezer auf Antrag des Sozialisten Bateman von 20 Pfund auf 5 Pfund) andere( wie die Maurergewerkschaft) sie zeitweilig ganz eingestellt.

In der letzten Sigung( Montag den 1. April) wurde ferner auf den Antrag von Frl. E. Simcor beschlossen, in internationale Korrespondenz zu treten, um festzustellen,

ob die französischen   Possibilisten, welche den bevorstehenden Kongreß organisiren, in gleich exklusiver Weise vorgehen, wie unser reaktionäres parlamentarisches Komite auf dem vorjährigen Londoner   Kongreß, wo die deutschen   Delegirten ausgeschlossen wurden."

Wir können dieses Vorgehen nur mit voller Genugthuung begrüßen.

Korrespondenzen.

Plauen   i./Voigtl.( Sachsen  .) In unserem letzten Bericht erwähn­ten wir unsern hiesigen Bierstreit und die Klemme, in die unser Stadt­rath infolge eines Gesuches, welches die Saalbefizer an ihn gerichtet, gerathen war. Heute kann ich Ihnen mittheilen, daß sich unser hoch­weiser Stadtrath zu helfen gewußt hat. Die Wirthe haben nämlich nachgegeben die erwähnten Vereine bekommen ihre 5/10 Liter wieder

und der Stadtrath hat auch nachgegeben und den Saalbesizern ihr Gesuch, d. h. den gewünschten Tanzsonntag noch bewilligt. Somit ist beiden der Mund gestopft und die Sozialdemokraten be­tommen feinen Saal mehr.

Diese werden aber selbstverständlich nicht nachgeben, im Gegenthell, wir werden es auch ohne Versammlungen fertig bringen, unsern Gegnern das Leben recht sauer zu machen.

Diese Maßregelungen beweisen blos, daß sich die Herren Kartellbrüder nicht mehr sicher fühlen und zu fürchten beginnen, ihren Brodver=

theuerer und VolksaushungererHartmann das nächste Mal nicht wieder in den Reichstag zu bringen. Mögen die Wähler das schlechte Gewissen der Herren nicht Lügen strafen!

Neumünster   in Holstein. Wir haben hente den Verlust zweler wackeren Genossen zu vermelden: Genosse D. Plambeck, Kaufmann, und Genosse Jakob Hauschild sind in ganz kurzer Aufeinander folge uns durch den Tod entrissen worden. Beide gehörten der Partei seit Anfang der siebziger Jahre an und sind ihr bis zum lezten Athemzuge treu geblieben. Im Auftrage sämmtlicher Genossen Neumünster's rufen wir ihnen an dieser Stelle ein herzliches: Ehre Eurem Andenken nach.$ 106

Für die kommende Reichstagswahl ist als unser Kandidat für den VII. Schleswig- Holstein  'schen Reichstagswahlkreis Genosse Johannes Wedde   in Lübeck   aufgestellt. Wir gehen guten Muthes in den Streit und hoffen auf einen günstigen Erfolg.

Fortsehung zum dritten Duhend.

Für heute veröffentlichen wir furz zwei den Interessenten bereits signalisirte Gentlemen  ".

Es ist dies der

Maurer Berndt, Swinemünderstraße 16, in Berlin   N. welcher der Polizei als Spiel dient; sowie der

Korbmacher Barthold, Weidenweg 59 in Berlin   O. Signalisirte und begonnene Massenhaussuchungen sollen fortgesetzt werden. Lasse man sich nicht durch Kunstpausen täuschen.

Die eiserne Maske. ( Weiteres in Nr. 15. Die Ned.),

Zur Beachtung!

Unterzeichnetes Komite ersucht alle Vereine und Genossen, welche noch Subskriptionslisten für das Beck e r- Denkmal haben, aufs Dringendste, dieselben zur Regelung der Angelegenheit bis zum 15. April ds. Js. an den Kassirer des Zentralkomite Georg Jacob  , rue Rotisserie No. 9, einzusenden. Das Zeutral- Komite.

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Briefkasten

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per

der Expedition: Armer Konrad: Bstllg. u. Adr. v. 23/3 no­tirt. Bf. am 26. beantw. Muth u. Kraft: Avis v. 26/3 erh. Adr. notirt. Bstllg. folgt. Monirtes geord. Ueber Mehrerhaltenes am 1/4 bfl. verfügt. Dr. Epst. Crpill.: Sh. 13. Ab. ab 1/4 bis Ende 89 erh. Katalog folgt. G. H. Mhdt.: Mt. 3. 50 f. Schrft. erh. Sdg. nach Wunsch besorgt. Zopyron: Mt. 52. 05 a Cto. Ab. 2c. 88 erh. Brfadr. geord. A. Sch. Dijon  : Fr. 2, 50 Ab. 2. Qu. erh. Ge­wünschtes der Nr. 14 beigelegt. Cöln a/ Rh.: Mt. 1000. Ufds. dkd. erh. Nother Apostel: Nachr. v. 28. am 29/3 beantw. E. A. Zda.: Adr. 2c. eingerenkt u. Weiteres nach Wunsch gerichtet. Mf. 3. 20 Ab. 2. Qu. erh. Es genügt nicht blos Abonnent zu sein. In solchem Falle müssen wir Ihre Vergangenheit und auch Ihren Be­ruf kennen. Anstiftler: Mt. 5. a Cto. Ab. u. Schrft. erh." In erster Reihe befindliche Sentenz" heißt: Ordnung in Permanenz. Dieser Holden" gegenüber zählen Sie wohl auch nicht zu den Frauen­bergötterern, oller Freund? Frdl. Gruß! Herenthurm: Mt. 25. Ab. 1. Qu. u. Schrft. erh. Bstllg. notirt. Bfl. das Gewünschte. Haben Sie Deckadr. schon befragt? Claus Groth: Mt. 80.- a Cto. Ab. 2c. erh. Bstllg. 2c. notirt. Rchng. folgt. K. dürfte sehr wohl wissen, warum? Bft. Näheres. Plattkopf: Mt. 35. a Cto. Ab. 1. Qu. Rthr. Peter: Mehrbestllg. 2c. erh. Adr. u. Bestellung vorgemerkt. notirt. Erwartetes unterwegs. Merlin: Adr. v. 31/3 erh. Bstllg. notirt. Weitere Aufschlüsse bfl. Lionel Sdg. kreuzte wahrscheinlich

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mit Bf. v. 30/3. Bstllg. u. Adr. notirt. Weiteres erwartet. Bfl. mehr. Veilchenstein: Nachr. v. 27/3 erh. B. besorgt. Möglich, daß P. mit­spielt. Weiteres bfl. klargelegt. Panzerschiff: Quttg. kreuzte mit An­frage. Siehe Nr. 13. Auszug und Spezialnota folgen. K. K.: Bstllg. der 100 erh. Mehr Adr. dringend nöthig. Hoffl. wird Wort ge­halten, damits nicht staut. Gruß! Rother Eisenwurm: Je prompter Nachr. gegeben wird, je rascher ist Wandel. Betreffs tband bft. Auf­schluß. Utopia: Näheres betr. Nachr. v. 28/3 erbitten umgehend. Unbesorgt um Weiteres. Schippe: Notiren Adr. u. Bestllg. Am 1/4 bft. Weiteres. Gracchus W.: Adr. geord. u. Beil. besorgt, wie bfl. am 1/4 gemeldet. Distelfink  : Schrftbstllg. unterwegs. Näheres bfl. Neu­ant 1/4. M. P. Rbg.: Besorgt wie am 27/3 bfl. berichtet. York   Labor News Co.: Wird besorgt. Nota folgt, sobald Beauftragte Abgg. melden. Siebener: Falsche Voraussetzungen, falsche Schlüsse; bfl. Näheres. Aarau  : Warum Derartiges nicht in erster Linie ausführlich in dortige Arbeiterpresse? Verläumder u. Ehr= abschneider wie der Schneider Franz Holzhammer aus Hall in Tyrol werden so am schnellsten kaltgestellt. Wir meldeten Ihnen doch, daß seine sonstigen Angaben erlogen waren. Hinaus mit solchen Finken"! O. F. Genf  : Brfe. v. 28/3 hier. Letter foftet 50 Gts. Strafporto  . Weiteres demnächst und Gruß.­Laffe: Bestllg. vorgemerkt u. bft. Antw. auf Nachricht v. 29/3. Vor­geschlagenes unmöglich. Sind das die einzigen Gründe?

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Marie: Bfe. v. 28. u. 30/3 freuzten mit unsrigem. Am 1/4 wiederholt, warum Verlangen unerfüllbar ist. Gründe absolut un­persönlich. F. L. Hier: Sh. 2. f. Schft. erh. J. B. Rsa: Mt. 3. Ab. 2. Qu. erh. Johann: Mt. 2000.- a Cto. Ab. 2C. 11. Nachr. v. 26, u. 28/3 erh. Adr. geord. Bfl. mehr. Babylon: Mt. 22. 10 Ab. W. 89 u. 1. Qu. K. erh. Lezteres vorläufig gesperrt. Alb. Bitten Weiteres nur durch eine Hand. F. H. B.: Mt. 5. 2. Qu. erh. Blanc: Mt. 100.- a Cto. Ab. 2c. erh. Bstllg. auf 56 vorgemerkt. Warum kein Bescheid auf frühere Anfrage betr. Ausgl. d. Alten? Ahasverus  : Bf. v. 29/3 am 3/4 beantw. Adr. dkd. ge ord. Die verjüngte Matrone" hat der Bisherige geleistet. Frd. Bn: Mt. 4. 40 Ab. 2. Qu. 1. Mt. 10. 60 pr. Ufds. erh. Erfenstein u. Spgbrg.: Mt. 5. 10 Ab. 2. Qu. u. Schft. erh. Bstülg. 2c. notirt. Ge wünschtes folgt. O. M. Paris  : Erstsdg. mit 13 abgg. N. S. nur 1 Expl. i. Archiv, also unentbehrl. Cowie u. Co. London: Sh. 2. Ab. 2. Qu. erh. Rothbart III.: Nachr. v. 1/4 erh. Bitten vor­Ab. 2. Qu. wärts mit dem, was da ist. Ch. P. Vors.: Sh. 2. erh. X. 3. Ad. v. 31/3 notirt. Balthasar: Bstllg. v. 31/3 erh. Weiteres dürfte jezt dort sein. Kilian: In Nr. 7 quittirte Mt. 56. 95 jetzt als Mt. 57. gutgebr. Adr. notirt u. Weiteres erwartet. Er satz angeordnet, dürfte zum Theil schon dort sein. Pharao  : Bf. v: 1/4 freuzte mit unfrigem v. 2/4, der Gewünschtes enthielt. Weiteres demnächst. Erstes Avis gieng schon am 20. hier ab, nicht am 27! = Scheibe: Mt. 4. 40 Ab. 2. Qu. erh. J. Kpps. Zrch.: Fr. 4. 50 Ab. 1. Qu. erh. W. A'fuhrn.: Fr. 5. a Cto. u. Remmittenden erh. Ab. 1. Qu. erh. D. Schmz. Hrsldn.: Fr. 2. schaft Basel  : Fr. 27.- a Cto. Schriften erh. Giff. Bsl.: Fr. 2. 25 Ab. 2. Qu. erh. J. Mrbch. Luzern  : Fr. 9.- Ab. 2. Qu. 1. Rest 1. Qu. erh. Fr. 3.­G. Meier Zrch.: Ufds. dankend verwendet. Ab. 2. Qu. erh. Brngl. A'fihl: Fr. 2. Fr. 2.

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Alle 14 Tage erscheint ein Heft( 3 Bogen.) Preis 35 Cts., per Quartal Fr. 2.40.

Die Schriften- Filiale der Arbeiterlimme" in Zürich  , 3ähringerstraße 12.

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