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No. 1.

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Der Sozialdemokrat

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nicht.

" 1

1889 im Lichte der Entwicklung des Proletariats.

( Aus der Wiener Arbeiter- Zeitung".)

Ein denkwürdiges Jahr geht zu Ende. Das Proletariat geht anders aus demselben hervor, als es in dasselbe ein­getreten. Zwei Hauptmomente sind es, welche ihm Bedeu­tung geben. Erstens das Wiederaufleben der Internatio­nalen Arbeiter- Assoziation" auf erhöhter und erweiterter Stufen­leiter. War die alte Internationale" ein Bund von Ein­zelnen, von Individuen, so hat dieses Jahr den internationalen Zusammenhang der Massen des Proletariats, der langsam reifte, den Massen selbst erst zum Bewußtsein gebracht.

Der Pariser Sozialistenkongreß hat nichts gethan, als diesem Bewußtsein zu deutlichem Ausdruck verholfen. Nicht Statuten sind heute mehr nöthig oder auch möglich, um das solidarische Vorgehen des Proletariats aller Länder zu regeln. Was vor 20 Jahren der Gedanke einzelner Männer war, erfüllt heute die klassenbewußte Arbeiterschaft aller Länder. Für alle zivilisirten Völker ist die eigentliche und einzige wich tige Frage der Klassenkampf des Proletariats geworden, und da mit einem Schlage helles Licht auf alle die Schlachtfelder geworfen wurde, erkannten, die lange vereinzelt rangen, plög­lich mit vollster Deutlichkeit, daß sie denselben Kampf kämpfen.

Wenn nach Mary die Bourgeoisie nicht leben kann, ohne ihre eigenen Todtengräber zu erzeugen, die Proletarier, so ist sie ebenso gezwungen, ihnen die Mittel und Werkzeuge in die Hand zu drücken, ihr Geschäft um so rascher zu besorgen. Die märchenhafte Erleichterung des Verkehrs, vor Allem aber die nivellirende Wirkung der Weltproduktion schafft immer mehr an Stelle national abgegrenzter Arbeiterklassen, eine internationale Arbeiterschaft. Die Bourgeoisie kann ihr Ge­schäft nicht international betreiben, ohne das Proletariat zu­gleich international zu organisiren

Der Beschluß, im nächsten Jahre den Mai als internatio­nalen Arbeiterfeiertag zu begehen, wird ausgeführt werden. Der 1. Mai 1890 wird zum Ausdruck bringen, daß die Ar­beiter aller Länder darüber einig sind, daß ihr nächstes Ziel sein muß: die Abkürzung der Arbeitszeit.

Eine zweite Erscheinung gibt dem verflossenen Jahre hohe Bedeutung.

Unter dem Einflüsse ökonomischer Faktoren, wozu vor Allem ein theilweiser wirthschaftlicher Aufschwung in einigen Pro­buktionsgebieten gehört, traten Arbeitseinstellungen in allen Ländern gleichzeitig auf. Die Ursachen dieser Streifs liegen in den Bewegungen des Weltmarkts und haben mit soziali­stischer Beeinflussung nichts zu thun. Aber charakteristisch und wichtig ist es, daß in allen Ländern, vorzüglich in England, Deutschland   und Desterreich bisher vom Klassenbewußtsein gänzlich unberührt gebliebene breite Schichten der Arbeiter­schaft als organisirte Massen auftraten. wegung hat an Breite zugenommen, wie sie an Tiefe ge­wonnen hat.

Die Be­

Insbesondere aber ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß das verflossene Jahr einen Wendepunkt in der Geschichte der englischen Arbeiterbewegung bedeutet. Der Sozialismus hat endlich die Führung der englischen Arbeiterklasse über­nommen und er wird sie behalten.

So ist es heute fein unbewußtes Gähren mehr, das die Massen bewegt, sondern der geordnete Aufmarsch einer ziel­bewußten, mächtig anschwellenden Armee beginnt.

-

Und was haben die Andern dem entgegenzustellen? So­weit sie nicht, als schmußige Krämer in ihr Geschäft vertieft, gar nicht merken, was um sie vorgeht, gibt es nur eine einzige Antwort darauf in allen Ländern, und die ist: Po­lizei. Polizei verkleidet in allen Gestalten; Polizei als Justiz, Polizei als Militär, Polizei als Parlament, und nicht zuletzt- Polizei als Wissenschaft und patriotisches Ideal das ist Alles, was man einer Bewegung gegenüber zu halten weiß, welche alle Bölker im Innersten aufwühlt.

Die Massen, die es müde sind zu darben und zu dulden, die fühlen, daß sie allein zu verwalten berufen, was sie allein zu schaffen im Stande sind, deren Zahl, Selbstgefühl und Thatkraft täglich wächst, sie sucht man zu entmuthigen, indem man alljährlich einige von ihnen auf's Gerathewohl heraus­fängt, aburtheilen läßt und einkerkert, wie in Deutschland  , wenn man sie nicht hängt wie in Amerika  . Das ist ihrer Weisheit legter Schluß. Die Herren denken sich das Pro­letariat so feige, wie sie selber find, so zitternd vor der aller­höchsten Ungnade, wie sie selber, diese Hofräthe.

Das Jahr 1889 war ein gutes Jahr; kein ,, Revolutions­jahr", aber ein bedeutsames Jahr und fruchtbringend für jene Revolution, in deren voller Mitte wir leben. Fügen wir hinzu, daß die ökonomische Umwälzung sich immer rascher vollzieht, seit ein neuer Faktor in Wirkung getreten, dessen Folgen sich nicht absehen lassen: Die Verwerthung der Elek­trizität. Die Dampfmaschine stand an der Wiege des Pro­letariats; die Elektrizität wird seinen Sieg beleuchten.

and

Die Holländer auf Java.

XX

Erscheint

xxx

wöchentlich einmal

in

London  .

Verlag

der

German Cooperative Publishing Co.

E. Bernstein& Co., London   N. W.  114 Kentish Town Road.

Voffendungen

franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe

nach England tosten Doppelporto.

4. Jamuar 1890.

mung von Belgien   zu unterſtüßen. Den Eingeborenen versprach man für ihren Kaffee den vollen Marktpreis nach Abzug der Grundsteuer und der Transportkosten nach den Magazinen. Damals kostete das Piful Kaffee 18 Gulden, und davon entfielen auf den Javaner 8 Gul­den. Später stieg der Marktpreis auf 30, 40, sogar auf 80 Gulden, und die hohe" Regierung, anstatt den Antheil der Eingebornen zu er= höhen, zahlte ruhig den Satz von 8 Gulden weiter. Wie ein falscher Spieler betrog fie, im Vertrauen auf die Unkenntniß der Javanen mit den europäischen   Marktpreisen, die eingeborenen Pflanzer, und die Ge­fetgeber und Landvögte erklärten sich damit einverstanden. schändete seinen Eid. Als sich endlich die öffentliche Meinung zu stark gegen diesen Skandal auflehnte, beschloß die gesetzgebende Gewalt gegen alle Ehrlichkeit und gegen alles Recht, daß den Eingeborenen in feinem Falle mehr als 40 Gulden für das Pikul ausgezahlt werden solle.

Jeder

Auf diese Weise stahl der Staat die Summe von 644 Millionen Gulden. Die übrigen 200 Millionen erwarb er sich dadurch, daß er eine an Indien   geliehene Summe zweimal zurückbezahlen ließ. Es ge­schah dies in der Weise, daß die hohe" Regierung sich anstellte, als jei ihr die Quittung über diese Kleinigkeit aus dem Gedächtniß ent­schwunden oder nicht in Ordnung.

" Daß man den Herrn De Waal, der diese Missethaten veröffentlicht, nicht wie jenen Sozialisten, der die Mitglieder unseres Senates Spike buben erster Klasse genannt, zur gerichtlichen Verantwortung gezogen hges hat, ist in der That recht beachtenswerth.

Aus einer Rede von Domela Nieuwenhui in der Nieder­ ländischen   Kammer.

Die Siege" des Nationalhelden" Wißmann in Ostafrika   haben das Kolonialfieber in Deutschland  , das im erfreulichen Niedergange war, wieder von Neuem angefacht. Die kapitalistisch- mordspatriotische Presse ist vor Wonne schier aus dem Häuschen, und gaukelt dem gläubigen Publikum das Bild eines großen deutschen   Kolonialreiches vor, das sich jegt in Ostafrika   entwickeln und für das deutsche   Mutterland ebenso segenbringend erweisen werde wie Ostindien für England und Java für Holland  . Unter diesen Umständen benutzen wir mit Vergnügen eine uns von befreundeter Seite zugesandte Uebersetzung einer vor etlichen Wochen( am 27. November 1889) in der holländischen Kammer ge= haltenen Rede des Genossen Domela Nieuwenhuis  , aus der die Leser ein Bild erhalten, wie es mit dem Segen" solcher Kolonien für das Mutterland in Wahrheit bestellt ist.

Vorausschicken wollen wir, daß die Rede zum Etat des Kolonial­ministeriums gehalten wurde. Kolonialminister Hollands   ist gegen­wärtig ein gewisser Seuchenius, ein sogenannter ehrlicher Kon­servativer", der die bisherige liberale" Mißwirthschaft auf Java jahre­lang in der schärfsten Weise angegriffen und für einen gründlichen Bruch mit der kapitalistischen   Ausbeusang dieser Stolonie unavlässig in Wort und Schrift gewirkt hatte. Domela Nieuwenhuis   konstatirt nun, daß, obwohl Herr Keuchenius ,, der einzige Antirevolutionär*), der man als solchen ernst nehmen, von dem man auf Grund seiner Ver­gangenheit und seines Charakters erwarten durfte, daß er sein bis­heriges Prinzip als Minister nicht preisgeben, sondern sich beeilen würde, dasselbe zur That werden zu lassen" bereits über ein Jahr im Amt ist, der von ihm eingebrachte Etat keine Spur von einer Aenderung der bisherigen Verwaltungspraris aufweist. Er erklärt das ganz richtig damit, daß der Herr eben unter dem Einfluß der Sphären, in denen er sich jetzt bewege, umgefallen" sei, d. h. als bürgerlicher Minister mit den kapitalistischen   Wölfen heulen müsse. Zur Sache aber beruft er sich mit Recht auf Keuchenins, den unabhängigen Schriftsteller, gegen Keuchenius, den Minister.

Dies vorausgeschickt, lassen wir nun diejenigen Stellen aus der Nede Nieuwenhuis folgen, die sich auf unser Thema beziehen:

Ich frage nun weiter: Ist es nicht eine bekannte Thatsache, daß Indien   fortgesezt auf die schändlichste Art und Weise ausgebeutet wor­den ist? Auch wenn es nicht möglich wäre, den Diebstahl in Ziffern auszudrücken, wüßte doch Jeder inner- und außerhalb der Niederlande  , daß in Indien   ein Ausbeutungssystem herrscht, welches von Sachver ständigen wiederholt als das schlechteste unter allen von den Kolonialmächten angewendeten gekennzeichnet worden ist.

War es nicht Herr Baud, der einmal sagte, Indien   set für die Niederlande   der Schwimmgürtel, mit andern Worten, die Fristenz des niederländischen Voltes sei vom Besiz Indiens   abhängig und müßte ohne die dort geplünderten Millionen zu Grunde gehen?

Nun meinte Herr Bahlmann, die Lage habe sich inzwischen verändert. Ich gebe das bis zu einem gewissen Grade zu, namentlich in Bezug auf den direkten Diebstahl, von dem ich jetzt allein reden will. Es ist interessant, was Herr Oberländer, der gewiß als Sachverständiger gelten darf, in" De Indische Opmerker" reproduzirt auch vom " Standaard" veröffentlicht, nämlich, daß den javanischen Pflanzern bon 1874 bis 1881, also in einem Zeitraum von 8 Jahren, die Summe von 257 Mill. Gulden gestohlen worden sei. Ich will gerne zu­geben, daß es ein mißliches Ding ist, sich auf Spezialitäten zu stützen, da es immer wieder andere gibt, welche die ersteren neutralisiren. Ich verweise noch auf eine andere Persönlichkeit, mit deren An­fichten man hier nicht sympathisirt, die aber bezüglich Indiens   als durchaus kompetent gelten darf, ich meine Noorda van Eysinga. Dieser

schrieb:

Außer diesen Diebstählen wurde noch viel expropriirt." Noorda van Eyfinga führte dann weiter aus, was indirekt gestohlen worden ist.

Gegenüber den Ausführungen des Herrn Bahlmann habe ich diese Spezia litäten zitirt, damit sich Jeder ein Urtheil daraus bilden könne. Wenn uns jetzt Judien, wie Herr Bahlmann behauptet, mehr Schaden als Gewinn einbringt, kann dem leicht durch Veräußerung abge= holfen werden; Liebhaber gibt es ja genug. Die Regierung würde es sich wohl doppelt überlegen, Indien   zu veräußern, weil sie überzeugt ist, durch seinen Besitz keinen Schaden zu erleiden. Derartige Argumente haben für mich keinerlei Bedeutung.

Das Sprichwort: Ungerechtes Gut gedeihet nicht, hat jedoch auch hier seine Bestätigung gefunden. Wer da glaubt, daß der Besitz von Kolonien für unser Land ein Segen gewesen sei, dem kann man an der Hand der Geschichte leicht nachweisen, daß das Kolonial­verhältniß nicht bloß auf Indten, sondern ganz besonders auf unser eigenes Volk demoralisirend eingewirkt hat. Hier liegt auch die Ur­sache, daß die Energie verloren gegangen ist. Man hat sich stets auf Indien   verlassen, und, indem man sich beständig auf Krücken stüßte, verlernt, auf eigenen Füßen zu stehen. Wie die Kolonien einst Spanien  zu Grunde gerichtet haben, so vernichteten dieselben auch die Größe unseres Volkes. So lange wir nicht die gestohlenen Gelder an Indien  zurückgeben, wird man anser Land mit vollem Recht als einen Naub­staat bezeichnen können. Treffend schrieb einst Roorda v. Eysinga:

Alle Kolonialpolitik ist nichts Anderes als Verlust von Herz, Cha­rafter, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Prinzip, Unternehmungs­geist, Achtung und Geld. Ja, auch von Geld.

Das will nur Niemand einräumen. Man erinnert sich hier unwill­fürlich jener Zigeunermusikanten, die zu einem reichen Manne kamen, um sich einige Groschen zu verdienen. Von einem Diener in das Vor­zimmer geführt, bemerkte hier Einer von ihnen auf einem Schranke eine Flasche. Flugs nahm er dieselbe herunter, tranf einen tüchtigen Schluck daraus und rief: herrlich! herrlich! Die Genossen folgten seinem Beispiele und Jeder rief, nachdent er aus der Flasche getrunken: herrlich! herrlich! Nun sie hatten alle Dinte getrunken. Aehnlich ergeht es den Kolonialmächten. Die Engländer in Aegypten   und Birma  , die Franzosen   in Tonkin und Madagaskar  , Bismarck   in San­sibar und Kamerun   und die Niederländer in Atjeh trinken auch nur Dinte und schreien dazu, indem sie triumphirend auf diese neuen Absatz­gebiete für Handel und Industrie hinweisen: herrlich! herrlich! Gs ist beachtenswerth, daß die Norweger, die ihre Kolonien an die Fran­zosen verkauften, jegt über 19mal soviel Schiffstonnen, wie die Fran­ zosen  , verfügen.

Beinahe hätte ich übrigens vergessen, der Zivilisation, welche die Herrschenden den Beherrschten zu Theil werden lassen, zu gedenken. André Gill   hat dies einst folgendermaßen illustrirt. Ein englischer Soldat mit einer Opiumflasche in der Tasche hält in der linken Hand eine Bibel und ersticht mit der rechten einen Raffer. Während der Schwarze unter Todesschmerzen zusammenbricht, ruft der christliche Brite mit Genugthuung: Schon wieder Einer zivilifirt!" 1. Die Karrikatur war wirklich sehr treffend. Sie zeigte uns in furzen Zügen, worauf die christliche Zivilisation schließlich hinausläuft.

So Nieuwenhuis. Man lese die Berichte des Herrn Wißmann und seiner Leute und man wird finden, daß sie, was André Gill   nur als Karrikatur gab, buchstäblich ausführen. Von der Erichießung Buschiri's und seines Stabes als Nebellen" ganz abgesehen der kühne Araber, der verschiedenen Europäern gegenüber Beweise von Großmuth an den Tag ge= legt, war mindestens ebenso zum Aufstand gegen die die deutsche Oberherr­schaft berechtigt, wie Schill und Andreas Hofer   gegen die Napoleonische wollen wir hier nur an einem Beispiel zeigen, wie die humanen deutschen  Kolonisatoren in Afrika   die Zivilisation verbreiten. Der liberalen Wochen­

schrift Nation" iſt jüngst von einem Leser die 3. Mittheilung an die Ge­nossenschaft freiwilliger Krankenpflege im Striege über die Thätigkeit der zur kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch- Ostafrika   entsandten Mitglieder, Horn­Hamburg, Ende November 1889", zugestellt worden. In dieser ge= druckten Veröffentlichung findet sich eine Anlage" mit Mittheilungen ,, über die erste Expedition, an welcher der Krankenpfleger H. in Ost­August 1889)." Dort heißt es: afrika   theilnahm( von Bagamoyo   nach Sungo- Sungo, bont 13.- 21.

" Ziehen wir einmal die finanzielle Balanz. Sehen wir zunächst zu, wieviel gestohlen worden ist. In den ersten beiden Jahrhunderten führte die ostindische Kompagnie das Regiment. In der Plünderung gingen die Landvögte mit dem besten Beispiel voran. Giner derselben, ein gewisser Van der Sijn, stahl in 5 Jahren 100 Millionen. Die Aften seines Nachlasses habe ich selbst in den Händen gehabt. Beinahe alle Beamten der Kompagnie waren schlecht besoldet. Ste Es galt, etliche Stunden westlich von Bagamoyo   eine Station zu errichten, die Umgebungen von aufrührerischen Gingeborenen zu fonnten sich ja mit stillem Gewinn" schadlos halten. Da man den fäubern, ihre Dörfer niederzubrennen und die Einwohner selbst in fener Zeit gestohlenen Betrag ruhig auf jährlich 100 Millionen als Gefangene nach hier zu bringen. Wir... erreichten dann schätzen kann, so ergibt sich für die beiden Jahrhunderte eine Summe um 1 Uhr Nachmittags das erste Dorf( Sungo- Sungo), dasselbe wurde von 20 Milliarden oder 20,000 Millionen Gulden. Seit ungefähr ohne Gegenwehr von etlichen Soldaten eingenommen, wobei zehn einem Jahrhundert führt nun die hohe Regierung der Niederlande  " Gefangene gemacht wurden( Weiber und Kinder), alle Uebrigen waren das Regiment. entkommen und Wenige traf das tödtliche Biei. Um 4 Uhr Nachmittags ward ein anderes Dorf( Mganga) erstürmt und einge­nommen. Die Einwohner flohen ins Dickicht und konnten nicht verfolgt Um werden; doch wurden viele Geräthschaften und Vieh erbeutet..

Ihre Landvögte und Beamten stehlen allerdings viel weniger. Na­mentlich in den letzten 46 Jahren schickte sie mehr oder weniger gebildete Beamte und Offiziere nach Indien  .

" Dagegen stahl sie selbst seit 1833 für den mutterländischen Staats­säckel De Waal, Aanteekeningen over Koloniale Onderwerpen en Onze Indische Finanzien 81 Millionen Gulden. Dieser Dieb­stahl beruhte auf Wortbruch und Urfundenfälschungen. Das sog. Kultursystem wurde auf Java unter Van den Bosch im Jahre 1833 eingeführt, angeblich, um die Eingeborenen zur Arbeit zu erziehen", in Wirklichkeit jedoch, um Wilhelm I.   für die Wiedergewin­

*) Sammelname für die koalirten antiliberalen Parteien in Holland  .

12 Uhr Nachts würde aufgebrochen und alsbald weiter marschirt. Ein Theil der Mannschaften trat von hier aus den Rückweg an, um Hütten und Dörfer, die Tags vorher genommen, zu zerstören. Kaum hatten wir unser Dorf verlassen, da brannte es schon an allen Ecken und leuchtete weithin in die mondhelle Nacht... Nach 7 Uhr wurde ein anderes Dorf erstürmt und eingenommen; hier wurden Nachdem viele Geräthschaften, Ziegen und Hühner erbeutet.

afte sich an Speise und Trank gelabt hatten, wurde gegen 10 Uhr der Marsch fortgesetzt, zuvor aber dieses Dorf in Asche gelegt.....