Nach einer halben Stunde gings weiter, bis wir... nach langem, angestrengtem Marsch wohlbehalten die neue Station wieder erreichten." Niederbrennen- Fortnahme von Hab und Gut­Gefangennahme von Weibern und Kindern Er= schießung wehrloser Männer so zivilisiren" diese Hel­den", deren Ruhm jezt in allen nationalen Blättern ertönt, Ost­ afrika  . Zerstörung, Blut, Knechtschaft, das ist das Christenthum, das sie nach Afrika   bringen. Und alles, damit eine Anzahl gewiffen­loser Spekulanten sich bereichern, die Eingeborenen um Millionen und Abermillionen betrügen können, soweit sie dieselben nicht direkt bestehlen.

Aber dieses schneidige" Auftreten ist Gebot der Nothwendigkeit", belehren uns die Kolonialschwärmer. Nur so ist es möglich, Ruhe und Ordnung im Schutzgebiet zu sichern." Wir fennen die Weise, wir tennen den Text, wir befontmen sie überall zu hören, wo die Brutalität im Schwunge ist. Jeder Prügelpädagoge schwingt den Stock ,, nur um Nuhe und Ordnung aufrecht zu erhalten". Die russische   Regierung sendet alle vorwärtsstrebenden Geister nach Sibirien  , weil Ruhe und Ordnung" es erheischen, und blos um Nuhe und Ordnung" im Reiche herzustellen, richtet sie die Deutschen   in den Ostseeprovinzen zu Grunde. Es gibt keine Infamie, die nicht mit dieser Ausrede beschönigt werden fönnte.

Auch die Holländer führen in ihren Kolonien blutige Kriege für Ruhe und Ordnung". Unermeßliche Opfer an Menschen und Geld hat z. B. der Krieg gegen die Atchinesen schon gekostet, ohne daß es freilich bis jest gelungen wäre, dieses kühne Volk zu bezwingen. Noch mehr Soldatent, noch mehr Gewalt, enfen die holländischen Wißmanns. Ihnen antwortet Nieuwenhuis und mit Anführung seiner Worte wollen wir für diesmal schließen: schi nou en od pidi sting

"

Herr van Vlijmen hat hier die für ihn allerdings nicht befremdende Politik Offizierspolitik fönnte man sie füglich nennen befürwortet, die Atjehr mit aller nur möglichen Gewalt zu unterdrücken, weil dies der einzige Weg fei, Nuhe und Ordning zu schaffen.nist sidud Dieser Auffassung kann ich nun allerdings nicht beipflichten, sondern ich bin im Gegentheil der Ansicht, daß der von dem Minister im vorigen Jahre angeregte Gedanke einer Pazifikation weit zweckdienlicher sein würde. Wenn es dem Minister mit diesem Mittel ernst ist, werden wir in Atjeh freilich ganz anders mantentlich mit andern Begriffen von der Ghre" und Würde" des Vaterlandes, auftreten müssen. din Man vergesse doch nicht, daß der Krieg selbst eigentlich die größte Unehre ist. Wenn England nach der ersten Niederlage im Kampfe mit den transvaalschen Boeren Frieden schloß, so genügt es nicht, daß wir uns darüber gefreut und England zugejubelt haben, sondern wir sollten diesem Beispiele Folge Telften. Man feierte England wegen seiner Großmuth. Es hätte ja eben so gut den Krieg fortseßen können, weil dies der Ehre" und" Würde" des Landes mehr entsprechend gewesen wäre, als nach der ersten Niederlage mit den Boeren Frieden schließen. Das damalige Ministerium sah über die Bedenken von Ehre" und Würde" des Landes ruhig hinweg. Auch uns würde es niemals zur Ünehre gereichen, wenn wir mit den tapfern Atjehrn, die nach einem langjährigen Stampfe mit einem viel mächtigeren Feinde fich ein Anrecht auf unsere Sympathie erworben haben, endlich Frieden schlössen.

Sein Unrecht zu bekennen ist niemals, und geschähe es in elfter Stunde, Schande. Sollten uns vielleicht Einige auslachen, so wird sich bestätigen, daß am besten lacht, wer zulegt lacht. Wenn es jetzt nur noch heißt: die Holländer müssen hinaus aus Atjeh! so wolle man nicht vergessen, daß diese Forderung sich leicht auf die übrigen Stämme unserer Stolonien übertragen und answachsen kann in die allgemeine Losung: die Holländer müssen nicht allein aus Atjeh, sondern aus ganz Indien   hinaus!

Aus Frankreich  .

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Wir haben unsere Leser bereits in allgemeinen Zügen über den Stand der sozialistischen   Bewegung in Frankreich   auf dem Laufenden gehalten, es scheint uns aber angebracht, einen mehr ins Detail ge= henden Rückblick auf die Vorgänge innerhalb der französischen   Sozial­demokratie seit den Kammerwahlen im September zu werfen.

Ueber den Ausfall des unter so ungünstigen Verhältnissen aufgenom menen Wahlkampfes hatten wir seinerzeit eingehend berichtet. Ein Rundschreiben des Nationalkomites der Arbeiterpartei vom Anfang November spricht sich über die Bedeutung desselben folgendermaßen aus: db is no subanis doing it or n

,, Um jedoch ihrer vollen Bedeutung nach gewürdigt zu werden, müssen die allgemeinen Wahlen des Jahres 1889, die am Tage nach dem ersten wirklich Internationalen Kongreß nach der Pariser Kommune   ab= gehalten worden, unter einem andern Gesichtspunkte betrachtet werden.

Dreiundzwanzig Delegirte dieses Kongresses, der den Grund gelegt hat zu einem neuen internationalen Arbeiterbund, traten als Arbeiter­Kandidaten auf und erhielten zusamanen über 70.000 Stimmen. Fünf von ihnen: Lachize, Baudin  , Ferroul, Cluseret   und Boyer ziehen ins Palais Bourbon   ein.

Diese fünf Abgeordneten werden mit dem gleichfalls zum Abgeord neten gewählten Mitgliede der Arbeiterpartei, unserm Freund Thivrier, die sozialistische Gruppe in der neuen Kammer bilden. Und diese Gruppe wird ihre Pflicht thun. Sie hat sie bereits gethan, indem sie den Ueberläufern des revolutionären Sozialismus, den Joffrin und Dumay, die sich zu den Helfern und Schüßlingen des Herrn Constans hergegeben, wie den Granger, Roche   und Jourde, die mit dem General Boulanger   gelaufen sind, die Thür verschloffen hat. Jeden Partei, besonders aber eine Klassenpartei wie die unsere, würde in der That ein todtgeborenes Kind sein, wenn sie duldete, daß ihre Mitglieder, selbst um nur in die parlamentarische Beste einzubringen, beim Feind Dienst nehmen, irgend einer Fraktion der Bourgeoisie Heerfolge leisten. ,, Von der Erkenntniß dieser Nothwendigkeit durchdrungen daß der Sozialismus auf seinem eigenen Gebiete kämpfen muß, ohne mit irgend einer kapitalistischen   Partei einen Stompromiß einzugehen hat sich das Nationalkomite der Arbeiterpartei mitten im Wahlkampf mit dem revolutionären Zentralfomite( der Blanquisten) und dem Grefutiv­fomite des nationalen sozialistischen   Kongresses von Troyes   behufs Ausarbeitung eines gemeinsamen Manifestes verständigt, das die Ar­beiter Frankreichs   ihre Pflicht ins Gedächtniß ruft und ihnen als das einzige und alleinige Uebel, das uns unter der Bourgeoisrepublik wie unter der Monarchie bedrückt" die kapitalistische Feudalherrschaft schil­dert, für die heute Opportunisten wie Nadifale regieren und für die morgen Boulanger das Säbelregiment führen würde." Weder Ferry noch Boulanger" schloß dieses Manifest sondern die soziale Nepublit, die nur durch die Enteignung der die Macht und das Kapital in Händen Haltenden verwirklicht werden kann." pictis] inblusion

Und die Hundertfünfzigtausend Wähler, die sich in 8 Departements ihm angeschlossen haben, beweisen, daß die Elite unseres Proletariats entschlossen ist, nicht mehr zwischen den verschiedenen Bourgeoisparteien zu unterscheiden, sondern sie alle gleichmäßig zu bekämpfen." ld0 Dies das Rundschreiben der Arbeiterpartei. Die in demselben ge= nannten Abgeordneten haben sich inzwischen noch drei weitere Abgeord­nete zugefellt Couturier( Lyon  ), Franconi und Theron, so daß die sozialistische Gruppe der Kammer nunmehr aus neun Mitgliedern be­fteht.

Der erste Antrag, den sie einbrachte, betraf die Streits in den Minen von Lens und Umgegend und in der Loire   und verlangte einen Kredit von 150,000 Franfen zur Unterstügung der Familien der causständischen Ar­beiter, sowie Amneftirung der noch für Vergehen bei Gelegenheit von Streits verurtheilten Personen. Der Antrag wurde von Ferroul be­gründet und erzielte 117 von 471 Stimmen. is root poifimoft Weiter hat die Gruppe einen Antrag eingebracht die Verwaltung aller Betriebs- 2c. Unterstüßungskassen, zu denen die Beiträge vom Lohn abgezogen werden, ausschließlich den betreffenden Arbeitern zu überweisen; einen Antrag, der die Nationalisirung der Kohlenbergwerfe verlangt; einen Antrag, wonach die bewaffnete Macht unter feinen Um­ständen bei Konflikten infolge der kapitalistischen   Produktionsweise den einzelnen oder foalirten Unternehmern zur Verfügung gestellt werden darf; einen Antrag, der jeden Unternehmer oder Unternehmergesellschaft, die die vom Gesetz anerkannten Arbeiterfachvereine illusorisch dadurch zu machen suchen, daß sie verweigern, mit ihnen zu unferhandeln, mit Geldstrafe von 500 bis 1000 Franken und Gefängniß von acht Tagen bis zu drei Monaten bedroht, und schließlich einen Antrag auf Einfüh=

rung des achtstündigen Marimalarbeitstages, bezw. jeder Ueberschreitung desselben von Seiten eines Unternehmers mit Geldstrafe, bezw. Gefängniß bedroht.

Als die Frage des Zündhölzchen- Monopols zur Verhandlung kam, stellte die sozialistische Gruppe folgende Unter- Anträge: I. Der Gebrauch des weißen Phosphors in der Bündholzfabrikation ist verboten.

II. Es ist ausdrücklich verboten, Kinder beiderlei Geschlechts unter 16 Jahren einzustellen.

III. Der Arbeitstag darf 8 Stunden nicht überschreiten.

IV. Den in der Fabrikation beschäftigten Arbeitern beiderlei Ge­schlechts wird ein Minimallohn garantirt, der von einer mindestens zur Hälfte aus Delegirten der Arbeitersyndikate zusammengesezte Kommission bestimmt wird."

Als die Regierung die Auszahlung der vom Pariser   und mehreren Provinzial- Gemeinderäthen für die ausständigen Bergarbeiter bewilligten Unterstützungen durch Aufhebung der betreffenden Beschlüsse verhinderte, meldete Lachize eine Interpellation an, die vereinigten Reaktionäre der Kammer aber vertagten" die Berathungen derselben auf einen Monat, d. h. auf die Zeit der Kammerferien. Daß die sozialistische Gruppe bei den Wahlprüfungen ihre absolute Unabhängigkeit wahrte, und sich nicht durch die angebliche Pflicht der Unterstützung der Ne­publik gegen den zur Zeit durchaus nicht gefährlichen Boulan gismus zur Gutheißung der schnödesten Verletzungen des allgemeinen Wahlrechts verleiten ließ, ist selbstverständlich.

Neuerdings hat die sozialistische Gruppe in der Kammer, die Jules Guesde   zu ihrent Sekretär ernannt hat, unterstützt durch die Abgeord= neten Chassang, Girodet  , Hovelacque und Millereaud, und unter aus­drücklichem Hinweis auf den Internationalen Arbeiterkongreß zu Paris  , einen Antrag eingebracht, der sich genau den Beschlüssen dieses Stongresses" diese wahren Generalstände des Proletariats der alten und neuen Welt" anschließt. los tes! jodis

Es handelte sich auf dem Kongreß", heißt es in den Motiven des Antrags, nicht darum, die soziale Frage zu lösen, sondern sich zu ver­ständigen, um überall, wo die kapitalistische Produktion herrscht, den verderblichen Wirkungen des gegenwärtigen Wirthschaftssystems zu steuern, der Versklavung, sowie der physischen und moralischen Entartung der Arbeiterklasse entgegenzuwirken, und die freie Entwicklung der Menschheit zu sichern.

Fünf von uns find Delegirte diefes internationalen Kongreffes ge­wesen, der mit einem Ehrenwein im Stadthause endete, den der Pariser  Gemeinderath allen seinen Delegirten anbot.deron din thit

"

Getreu dem dort empfangenen und am 22. September und 6. Of tober durch unsere Wähler bestätigten Mandat, wollen wir nicht zögern, Sie aufzufordern, die von den Proletariern der ganzen Welt als ein Minimum des von ihnen zu beanspruchenden Schußes verlangten Maß­regeln sozialer Hygieine in gesetzliche Form zu bringen.

" Deshalb unterbreiten wir Ihnen, indem wir daran erinnern, daß der größte Theil von Ihnen bei den jüngsten Wahlen die Nothwendig­feit, sich mit den sozialen Fragen zu beschäftigen, anerkannt hat, vertrauensvoll den folgenden Autrag, den die Resolution des Inter­nationalen Kongresses zu Paris   wiedergibt.

Antrag.

Einziger Artikel.

Es wird eine Kommission von 22 Mitgliedern, je 2 Mitgliedern pro Abtheilung ernannt, mit dem Auftrage, auf folgender Grundlage einen Arbeiterschutzgesezentwurf auszuarbeiten:

a.

Einen achtstündigen Marimalarbeitstag für alle Erwachsenen; b. Verbot der Arbeit von Kindern unter 14 Jahren und Beschränkung der Arbeit aller Minderjährigen von 14 bis 18 Jahren auf 6 Stunden pro Tag;

e. Verbot der Nachtarbeit mit Ausnahme für jene Betriebe, welche ihrer Natur nach ununterbrochenen Betrieb erfordern;

d. Ausschluß der Frauenarbeit in allen, den weiblichen Organismus besonders schädlichen Betrieben;

c. Verbot der Nachtarbeit für Frauen und für männliche Arbeiter unter 18 Jahren;

f. Eine mindestens 36 Stunden hintereinander umfassende Nuhezeit in der Woche;

g. Verbot folcher Industrien and solcher Arbeitsmethoden, welche der Gesundheit der Arbeiter besonders schädlich sind.

h. Beseitigung des Unterverdingungssystems( Marchandage) burch Anwendung des betreffenden Gesetzes vom Jahre 1848.

i. Verbot des Trucksystems, wie der Konsumvereine der Unternehmer. j. Berbot der privaten Stellenvermittlungsbureaus.

k. Eine alle industrielle Betriebe, einschließlich der Hausindustrie, umfassende Inspektion durch staatlich besoldete Inspektoren, welche mindestens zur Hälfte von den Arbeitern zu wählen sind."

Neben dieser parlamentarischen Thätigkeit läuft eine rege und vom besten Erfolg begleitete Agitation der neugewählten Abgeordneten in der Provinz. Weiter hat die Presse der französischen   Sozialisten einen erfreulichen Aufschwung genommen. Die Nordfederation der Partei be= figt jetzt eine eigene Druckerei, und ihr Organ, der in Lille   heraus­tommende Cri du Travailleur erscheint seitdem in vergrößertem Format. Auch sehen wir zu unserem Bergnügen, daß die sozialistischen  Blätter Frankreichs   immer mehr ihre Aufmerksamkeit der Bewegung im Auslande widmen. Zulegt erhaltenen Mittheilung zufolge ist gegründete Aussicht vorhanden, daß die Genossen schon in allernächster Zeit über ein Tageblatt in Paris   verfügen werden, dessen Mangel sich bisher so empfindlich bemerkbar gemacht hat.

So tritt die französische   Sozialdemokratie unter den günstigsten Aufpizien in's neue Jahr ein. Hoffen wir, daß es gelingt, alle Swi stigkeiten aus ihren Reihen fernzuhalten, damit sie mit voller Aktions­fraft das begonnene Wert fortseßen und am nächsten Jahresschluß auf entsprechende Fortschritte zurückblicken fann.

Dazu senden wir den Genossen den herzlichsten Glückwunsch.

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Für den Achtstundentag.

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ssplannysune Die Bostoner Konvention des amerikanischen Gewerkschaftsbundes ( f. auch unter Amerika  ) hat eine von ihrem Resolutionsfomite ausge­arbeitete Resolution zu Gunsten des Kampfes für den Achtstundentag einstimmig und unter großer Begeisterung angenommen. Bei der großen Zahl organisirter Arbeiter, die diese Stonvention vertritt, erhält die, Resolution eine erhöhte Bedeutung, und so wollen wir wenigstens die Hauptstellen derselben auch den Lesern unseres Blattes unterbreiten. Sie lauten:

"

3919 Die organifirten Streitmächte der großen Armee der Arbeiter in allen industriellen Zentren Amerika's  , Englands und Europa's   find entschloffen, die Reduzirung der täglichen Arbeitsstunden auf a cht zu erzwingen, und die einzige Frage, welche in Arbeiterfreifen aufgeworfen wird, ist, wann und wie diefes Resultat erreicht werden soll. Ihr Scomite hat diese Frage des Wann und des Wie in Erwägning ge= zogen und ist zu dem Schlusse gekommen, daß die Vorschläge des Prä­fidenten Gompers und die Handlungsweise der Federation in ihrer legten Stonvention auf historischer Erfahrung und logischen Vernunft­schlüssen bafiren. Beim Einreichen dieses Berichtes erachtet dieses Ko= mite es für seine Pflicht, auf die Thatsache aufmerksam zu machen, daß die täglichen Arbeitsstunden in einigen Gewerken von 16 bis auf 8 reduzirt wurden, zum großen Nußen der Lohnarbeiter und des Vol­fes im Großen und Ganzen; daß in anderen Gewerken, in denen viel und die vollkommensten Maschinen eingeführt sind, die Arbeitſtunden von 14 und 12 auf 10 vermindert wurden und dem großen Publikum nur Gewinn brachten. Diese Reduktionen haben nicht blos in diesem Lande stattgefunden, sondern auch in anderen Ländern, ganz besonders in Australien  , wo im Jahre 1856 in einzelnen Ge­werken die Arbeitsstunden auf acht herabgesezt wurden, und ein ähn­liches Vorgehen ist jetzt ebenfalls von den meisten, wenn nicht allen Bewerken beschlossen worden. In England wurden die Arbeitsstunden in den großen Webe- Industrien schon im Jahre 1847 auf 10 reduzirt, und in diesen Industrien wie in allen anderen haben die Neduktionen nicht eine Stagnation zur Folge gehabt, sondern vielmehr eine erhöhte Kauffraft der Arbeit Derjenigen, welchen diese Muße zu Theil ward. Wenn daher mit jeder Reduktion der Arbeitsstunden die Löhne in die Höhe gegangen sind, so ist folgende Frage in einer Konvention von

Lohnarbeitern wohl der Erörterung werth. Wie weit kann diese Re­buftion getrieben werden und doch dieselben Resultate zur Folge haben? Die Antwort auf diese Frage kann man nicht blos durch Erperi­mentiren erhalten, sondern man kann sie im Voraus beantworten und 3war zeitig genug, um ein großes Unglück zu verhüten. Aber selbst wenn diese Frage nur durch Erperimentiren beantwortet werden könnte, so ist der Nußen, der durch ein glückliches Resultat erreicht würde, doch ein so großer, daß es wohl der Mühe werth ist, alles daran zu setzen, um das Minimum von Arbeitsstunden und das Maximum von Löhnen zu erreichen. Daß die Neduktion der Arbeitsstunden auf acht per Tag erhöhte Löhne und eine vermehrte Produktion ohne Vermehrung der Produktionskosten zur Folge haben würde, geht aus der Thatsache hervor, daß die reduzirte Arbeitszeit eine größere Anzahl von Arbeitern beschäftigen würde, groß genug, um dasselbe Quantum zu produziren, das jetzt in 10 Stunden hergestellt wird. Die Vermehrung der Ar­beitskräfte würde eine Vergrößerung der Fabrikanlagen nach sich ziehen, wodurch die große Masse der demoralisirten und halb verhungerten Arbeitslosen der Armee der beschäftigten Arbeiter zugefellt würden. Die Zahl der permanent Beschäftigten würde durch diesen Zuwachs in diesem Lande allein den Markt für wenigstens 2,000,000 weitere Konsumenten ausdehnen.

Großkapitalisten sind gegen die Reduktion der Arbeitsstunden, nicht weil sie denken, die Löhne würden dadurch erniedrigt, sondern weil sie wissen, daß der Prozentsatz der Profite per Dollar und per Mann da­durch reduzirt würde, in Folge der Erhöhung der Löhne, welche der Reduzirung der Arbeitsstunden folgen wird.

Zu versuchen, die natürliche Entwickelung der menschlichen Nasse durch die unweise Politik, die Löhne niedrig zu halten, aufzuhalten, ist einfach eine Bewegung, die Märkte zu beschränken und so die Steigerung der Pro­duktion zu verhindern. Ihr Komite ist einstimmig überzeugt, daß die bestehen­den Zustände nach unserer Ansicht nicht zu der Hoffnung berechtigen, daß zur Zeit alle Gewerke vorbereitet sind, das Achtstunden- System am 1. Mai 1890 erfolgreich zu erzwingen. Doch sind viele der Gewerfe jezt bereit und viele werden es zu der für die Einführung dieser, die größten aller industriellen Reformen sein. Wir empfehlen, daß die Er futive befugt sein soll, solche von den mit der American Federation of Labor verbundenen Gewerke auszuwählen, als nach deren Urtheil am besten vorbereitet sind, Erfolg zu erringen, und daß jede Union   in der Federation ersucht werde, ihre Mitglieder mit 10 Cents per Woche zu besteuern, auf so viele Wochen, als nothwendig sind, den Achtstunden­tag zu sichern; die Zahlung dieser Umlage soll nicht später als am 1. März 1890 beginnen.

Daß alle mit der American Federation of Labor in Verbindung stehenden Gewerke, welche noch nicht acht Stunden arbeiten, oder welche nicht durch zwischen ihnen und ihren Arbeitgebern bestehenden Kontrakt gebunden sind, komites ernennen, welche mit ihren Arbeitgebern fon­feriren und womöglich eine Reduktion der Arbeitsstunden auf acht per Tag sichern, und daß der Eyekutive- Nath solche Geldsummen, welche er aus den von den Gewerkschaften eingezahlten Geldern übrig behält, für das Gewerk oder die Gewerke, die vom Erkutive- Nath bezeichnet werden, verwendet.

Werthe Herren von der Konvention! Als die Vertreter der organi­sirten Arbeit dieser Republik   und des Kontinents von Amerika   liegt die hohe Verpflichtung, diese Bewegung zum Erfolge zu führen, auf uns. In dieser Bewegung in der Richtung zur Emanzipa= tion der Arbeit gibt es fein solches Wort wie Fehl= schlag". Das verlangende Herz der zu niedrig Bezahlten und Unbe= schäftigten schlägt unseren Forderungen entgegen. Lebenssatte Frauen und Kinder, welche um die süßen Freuden der Jugend beraubt werden, stöhnen und weinen unter der schweren Bürde der Armuth. Das Alter, durch unausgesetzte Arbeit beschleunigt, zittert in Noth, betet für unsern Erfolg. res

Die Leibeigenen der Monarchie und Industrie Europa's   blicken nach unseren Küsten mit der freudigen Hoffnung, daß hier, wo der Mann ein Souverän in politischer Macht ist, er auch ein Freier in seinen ökonomischen und sozialen Beziehungen werden möge. Diese Bewegung für weniger Stunden des Mühens, mehr Stunden der Erholung und mehr Reichthum für die Reichthum- Erzeuger liegt in den Grenzen, welche sich mit denen der Zivilisation decken. Den Trades- Unionisten von Groß­ britannien   und Europa  , die Schulter an Schulter mit uns marschiren, senden wir unseren jubelnden Nuf von Gruß und Heil. An Alle, welche die Freiheit lieben und den Prinzipien freier Regierung ergeben sind, an Alle, welche einem vermehrten Reichthum in weiterer Bertheilung entgegensehen, an alle Freunde der Menschenraffe überall, an Gewerf schafts- Männer und an Jene, die noch nicht unter dem Banner der organisirten Arbeit marichiren, appelliren im Namen der Gerechtigkeit, Humanität, vermehrtem Reichthum und verminderter Armuth, ihre Kräfte auf das eine Ziel, der Reduktion der Arbeitsstunden, zu konzentriren."

Soweit das Manifest. Auf einige Punkte desselben, die der Be= sprechung bedürfen, kommen wir vielleicht später zurück. olisle sided de mas

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Sozialpolitische Rundschau.

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London, 31. Dezember 1889.

- Der große Sozialistenprozeß in Elberfeld   ist zu Ende. Zwar sind im Augenblick, da wir dies schreiben, die Plaidoyers noch nicht ganz abgeschlossen, und die Fällung des Richterspruchs fann fich noch mehrere Tage hinziehen, aber das Gesammtbild, das der Prozeß barbietet, vermag nicht mehr geändert zu werden. Wir drücken uns sehr mild aus, wenn wir feststellen, daß dieser Prozeß, der ein tödtlicher Schlag gegen die Sozialdemokratie Deutschlands   sein sollte, mit einer totalen Niederlage des oder der Macher desselben geendet hat, eine Niederlage, an welcher der Spruch der Richter, wie immer er auch ausfällt, nicht das Geringste zu ändern im Stande ist. Ein höherer Gerichtshof als der der Elberfelder Strafkammer hat sein Urtheil heute schon gesprochen: die öffentliche Meinung, und wer wissen will, wie er lautet, der lese nicht die sozialistische und Arbeiterpreise, nicht die Organe der entschiedenen Oppofition, nein diejenigen Organe der Anhänger der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung, die noch nicht reptilisirt sind, die sich noch den Rest eines eigenen Urtheils be= wahrt haben. Wenn diese durch ihr ganzes Verhalten zeigen, daß sie fich des Prozesses schämen, so ist das eine Verurtheilung des­selben, wie sie sich schärfer nicht gedacht werden kann. Und das ist thatsächlich mit dem Elberfelder Prozeß der Fall. Unsere Feinde schämen fich seiner gibt es ein vernichtenderes Erkenntniß? Während des ganzen Prozesses hat der Sozialdemokrat" eine große Rolle gespielt, die Hauptfragen drehten sich unt die Stellung der An­geflagten zu ihm, beziehungsweise seiner Verbreitung, wie überhaupt das Berhältniß des" Sozialdemokrat" zur sozialdemokratischen Partei in Deutschland  . Die Auflage hatte behauptet, trop der Erklärung der Reichs­tagsfraktion vom Oktober 1886, die nur ein Scheinmanöver gewesen sei, sei der Sozialdemokrat" noch heute offizielles Parteiorgan, trob fener Erklärung sei die Partei gewissermaßen heute noch eine große Verbindung zur Verbreitung des Sozialdemokrat", und ähnlichen ver­botenen Schriften. Die Albernheit dieser Behauptung ist so offenkundig, fo mit den Händen greifbar, daß es kaum der Mühe lohnt, dieselbe zu widerlegen. Eine Partei, die ihre Anhänger nach hunderttausenden zählt, die mehr als dreiviertel Millionen Wähler in's Gefecht führt, soll die Verbreitung eines Wochenblattes von so geringem Umfange wie das Unsere zum Zweck haben! Wie klein denken doch die Herren, die so etwas zu schreiben wagen, von der modernsten, der, was fie auch sonst sei, die größten Gedanken der Neuzeit vertretenden Bartet. Wie erbärmlich die Beschaffenheit eines Hirns, in dem die großartigste Bewegung, die die Weltgeschichte kennt, zu einem folch winzigen Umfange zusammenschrumpft!

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Wir haben bis heute zu der Anklage geschwiegen, nicht nur, um der Vertheidigung nicht vorzugreifen, sondern in der Voraussicht, daß was wir auch erklären würden, von der Staatsanwaltschaft in einem den Angeklagten umgünftigen Sinne gebeutelt werden würde. Wir kennen die Geister vom Schlage eines Pinoff. Diese Demagogen des Ge­richtssaals gleichen bis auf's Haar den Demagogen der Versammlungs­