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,, G8 lebe das sozialistische Deutschland ja, es lebe das sozialistische Deutschland ! Die Chauvinisten mögen sich darüber in Trauer hüllen, die deutschen Sozialisten gehen Hand in Hand mit den franzöſi schen Sozialisten, und wir möchten es unsern einfältigen Bourgeois nicht rathen, den Krieg zu erklären und uns gegen einander zu heben. Unser Freund Metenier hat es den eingezogenen Rekruten von Doyet gefagt, wie wir es oft den Refruten von Commentry gefagt haben. Und der Beweis, daß unsre jungen Kameraden die Prinzipien der Solidarität, die unter allen Arbeitern herrschen sollen, zu erkennen beginnen, liegt in der Thatsache, daß die Rekruten von Commentry , Doyet, Montvicq , Bezenet 2c. ihr Scherflein beigetragen haben, um die deutschen Sozialisten in ihrem Stampf gegen die Bourgeoisgesellschaft zu unterſtüßen ein Kampf, der nicht national, sondern international ist. Dant ihrer Einigkeit, ihrem unermüdlichen Gifer, haben die Sozialisten jenseits des Rheins die Bourgeoisie in Schrecken versezt und einen glänzenden Sieg davon getragen
Zwölf Jahre hindurch hat man gegen die deutschen Proletarier den Belfon allerhand Almosen auf den Ossa aller möglichen Gewaltmaßregeln gethürmt, um was zu erreichen?
Die Verdreifachung, wenn nicht Vervierfachung ihrer Klassenvertre hung, und die Ausrüstung derselben, im Reichstag, das heißt im Herzen bes fapitalistischsten aller Reiche, einen Angriffs- Feldzug zu führen. Vom Wort werden sie zur That übergehen, den Entwürfen ihre Gegenentwürfe gegenüberstellen.
Und sicher des Gebrauchs, den sie von ihr machen werden, beglückwünschen wir uns, diese Waffe in ihren tapferen Händen zu wissen, und rufen, in der Hoffnung auf baldige Befreiung von allen unsern Ausbeutern: Es lebe das sozialistische Deutschland ! Es lebe die Internationale!
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,, Le Peuple", das Organ der Belgischen Arbeiter partei, schreibt:
Unsere sozialistischen Brüder in Deutschland erklären mit Recht, daß die Sozialdemokratie den größten ihrer Siege errungen hat, seit sie als einige und geschlossene Partei dasteht.
Wir sind derselben Ansicht. Ja, wir meinen sogar, daß der 20. Februar 1890 eines der großen Daten dieses Jahrhunderts ist, indem er für die sich heranbildende und sich organisirende Arbeiterklasse den sicheren Beginn einer neuen Aera anzeigt."
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,, Recht voor Allen", das Organ der niederländischen Sozialdemokratie, schreibt:
Ein dreifach donnerndes Hoch unsern wackern deutschen Genossen, die solch eine Macht entwickelt haben, und ein Vorbild sind für die Sozialdemokratie der ganzen Welt.
Die rothe Fahne flackert zu ihren Ehren luftig über unserm Druckereigebäude zum Zeichen dieses gewaltigen Sieges".
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Die Wiener ,, Arbeiterzeitung" hat über das Wahlresultat noch keinen eigenen Artikel gebracht, sondern beschränkt sich vorerst auf Abdruck der ihr aus Deutschland zugegangenen ausführlichen Wahlforrespondenz. Dagegen widmete sie in ihrer Nummer vom 21. Februar dem Wahlkampf einen prächtigen Artikel, dem wir folgende Stellen entnehmen:
Mit Massen wie nie zuvor rückt die deutsche Sozialdemokratie in's Feld. Erstaunen und Entsetzen bemächtigt sich der Herrschenden, die ,, nur Gott und sonst nichts auf der Welt fürchten". So zieht nur eine Streitmacht in die Schlacht, die voller Siegesbewußtsein für ihre heilige Sache zu leben und zu sterben bereit ist. Was ist gegen sie die Armee von Söldlingen der Ordnungsparteien", die auf Kommando für Dinge eintreten, an die fie selbst nicht mehr glauben?
Wir aber, innig verbunden im Geist und in den Zielen mit den deutschen Genossen, wir fechten heute wenigstens im Geiste mit ihnen und unsere Herzen schlagen schneller, heute, am Tage der Entscheidung. Der Kampf der deutschen Sozialdemokratie, der Führerin des internationalen Proletariats, er ist der unsere. Ihre Ziele sind die unseren. Ihr Sieg ist der unsere. Aus ihrem Siege werden auch wir neue Hoffnung und neue Kräfte schöpfen. An dem wahrhaft erhabenen Beispiele unserer deutschen Freunde, die heute gehobenen Hauptes in den Kampf ziehen, werden auch wir uns stärken und die Ueberzeugung in den vielleicht noch Wankenden wird gefestigt werden: Die Zukunft ist unser!
Wie ein befruchtender Regen wird die Million sozialdemokratischer Stimmen auch in Desterreich und überall, wo Proletarier in's Joch der fapitalistischen Produktionsweise gebeugt sind, die Saat zum Reimen bringen, die im Schoße der letzteren gebettet ist, und welche uns einen neuen Frühling der Menschheit verspricht mit Wohlstand und Freiheit, Lebensfreude und Bildung Aller. Es lebe die Sozialdemokratie!"
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Der treffliche Volksfreund" in Brünn widmet unserm Wahlsieg einen Leitartikel, dem wir folgende Stellen entnehmen: Am 20. Februar hat die Welt den Massenschritt der deutschen Arbeiter- Bataillone in einer so vernehmbaren Weise gehört, wie es bisher noch nie der Fall war. Die Bedeutung dieser Wahl reicht weit über die Grenzen des deutschen Reiches hinaus, denn fie muß eine Aenderung der bisherigen inneren Politik in Deutschland zur Folge haben, und das wird auf die anderen Staaten, auf die Beziehungen nach Außen zurückwirten".
Durch den großartigen Wahlsieg der Sozialdemokratie haben die beiden kaiserlichen Erlasse noch an Bedeutung gewonnen; denn die deutschen Arbeiter haben bekundet, daß sie die geschichtliche Tragweite dieses Eingreifens in die Wahlbewegung von höchster Stelle aus erstens wohl zu würdigen verstehen, zweitens aber gerade die befanntesten Sozialdemokraten zur Mitwirkung an dem sozialen Neubau als die Berufensten erachten. Alles in Allem tann gesagt werden, daß die Sozialdemokratie hat unzählige Opfer bringen müssen, eine Unmasse menschlicher Existenzen sind auf dem Wege zum Siege zerknickt und das Glück mancher Familie ist von der ranhen Hand der Gewaltigen zerstört worden, allein der Erfolg, er wiegt alle für die qute und ggte Sache gebrachten Opfer auf".
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Die Arbeiter Wochen- Chronik", Organ der Ingarländischen allgemeinen Arbeiterpartei, schreibt, indem sie sich für ihre nächste Nummer eine eingehende Würdigung der deut schen Wahlen vorbehält:
Boll freudiger Bewunderung sehen wir auf diese Männer, welche troy aller Drangfalirung mit der Reaktion in Deutschland fertig werben."
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In einer Petersburger Korrespondenz der Wiener„ Arbeiter Beitung", die vom 25. Januar datirt, heißt es am Schluß: Aber sie mögen schreien; wir wenden unsere Blicke Denjenigen zn, welche in Wahrheit für das Wohl des Volkes kämpfen. Mit qufrichtigster Sympathie verfolgen diese die sozialdemokratische Bewegung in Deutschland und wünschen ihr den größtmöglichen Erfolg in der Wahlkampagne. Der Ausstand der westphälischen Kohlenarbeiter hat in Rußland die deutsche Arbeiterbewegung ungemein populär und sympathisch gemacht. Ein ausgezeich neter Artikel in einer hiesigen Revue über die Streits in RheinlandWestphalen wurde von den Arbeitern in Petersburg mit größtem Intereffe wiederholt gelesen. Das Gefühl der Brüderlichkeit erwacht. Der Stampf um das Wohl und die Würde der Menschheit findet bereits ein mächtiges Echo in Rußland , und der russische Arbeiter wird es gewiß bald beweisen, daß der Sozialismus in seinem Laude Wurzel gefaßt hat".
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Der ,, Schweizerische Sozialdemokrat" schreibt:
„ Die deutschen Reichstagswahlen vom 20. Februar 1890 mit allem, was drum und dran hängt, sind ein politisches Ereigniß, das der spätern Geschichtschreibung als epochemachend erscheinen wird. Mit diesen Wahlen hat die Sozial- Revolution unseres Jahrhunderts begonnen, vom Stadium der Vorbereitung in dasjenige der Ausführung hinüber
A
Wirkung zu verheimlichen, die die am 20. Febr. von den sozialistischen Reichstagskandidaten erlangten Stimmen auf sie gemacht und die in ihrer Presse den panischen Schrecken, der sich ihrer bemächtigt hat, sowie die Befürchtungen, welche der außerordentliche Fortschritt der sozialistisch revolutionären Ideen ihr eingeflößt, offen zum Ausdruc bringt...
zutreten. In diesem Stadium, und je weiter dasselbe vorrückt, desto mehr, häufen sich bekanntlich die Gefahren von Fehltritten, lebereilungen, Ueberschäzungen u. f. w. für die im Felde stehende revolu= tionäre Masse. Mit dem wachsenden Machtbewußtsein steigt die Verlockung der gegnerischerseits gestellten Fallen und Hinterhalte, in denen die Kanone und der Säbel der Staatsgewalt lauert. Giücklicher Weise hat die deutsche Sozialdemokratie, welche unstreitig die Spize der ganzen internationalen Bewegung bildet, eine harte Schule der Selbstbeherr= schung durchgemacht, und zwar mit beispiellofem Erfolge durchgemacht. Sie wird sich nach dem Wahlsiege nicht auflösen in einen ordnungsund zügellos stürmenden Haufen, in dem Jeder der Erste in der Bresche sein will, sondern sie wird in ihrer imposanten, ruhigen, disziplinirten und taktisch klassischen Manier den Strieg fortseßen, der nicht zu einem Unser Wachsthum in den Belagerungszustands- Gebieten..
Tagessiege, sondern zu einer neuen Staats- und Gesellschaftsordnung führen soll."
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Der ,, Grütligner", das jetzt in einer Auflage von 13,500 Exemplaren erscheinende Organ des Schweiz . Grütlivereins, schreibt in seiner Nummer vom 26. Februar:
Was aber den Wahlen ein ganz besonders wichtiges zeitgeschichtliches Gepräge verleiht, das ist das tolossale Anschwellen der sozialdemokratischen Stimmmassen.
Ein solcher Erfolg ist um so großartiger, glänzender, als die Partei bisher geächtet war und mit allen Mitteln unschädlich und mundtodt zu machen versucht wurde. Man sieht, was das Verfolgen politischer und sozialer Jbeen schließlich nügt! Ob die deutsche Regierung jezt nicht endlich freiwillig auf das Sozialistengesetz zu verzichten die Einsicht hat?! Und unsere schweizerischen Ordningsretter", werden sie nun noch immer sagen, es sei aus Rückficht auf das befreundete Nachbarvolk nöthig, die Hege gegen die Sozialdemokraten mitzumachen?!
Jedenfalls wird der gewaltige Wahlerfolg der deutschen Sozialdemo= fratie von na chhaltiger Wirkung auf die soziale Be= wegung in ganz Europa sein...."
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Die ,, Arbeiterstimme", das Organ der schweizerischen Sozialdemokratie und des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes, schreibt:
Der Sieg der deutschen Genossen ist auch unser Sieg. Der Untergang der Kapitalherrschaft in Deutschland bedeutet auch die Abdankung der Schröpfmeister in der Schweiz . Darum der Haß gegen die deutsche Sozialdemokratie, darum Verfolgung der Schwei zer , die mit ganzer Seele den deutschen Sozialisten die Bruderhand reichen.
Weitere Preßstimmen, sowie nach Schluß der Nedaktion ein getroffene Glückwunsch- Resolutionen 2c. mußten wir bis zur nächsten Nummer zurücklegen.
1887
1890
Nieder- Barnim
57,943 2,775
126,347
Bermehrung u.. Belagerungsstand 68,404
13,368
10,593
4,763
19,169
14,406
4,681
4,681
11,662
19,213
7,551
29,659
66,575
36,916
1,763
6,860
5,097
5,452
10,820
5,368
347
2,901
2,554
5,822
12,921
7,099
11,253
30,300
19,047
4,080
12,654
8,574
5,557
10,334
4,777
1,242
5,524
4,282
142,318
341,667
199,349
Zahlen reden!
Ueber die Zunahme der Sozialdemokratie in den städti schen Wahlkreifen feit 1878 veröffentlichte die Frantf. 3tg." folgende Zusammenstellung:
Dant, herzlichen Dank den Sozialdemokraten Deutschlands für ihre Hamburg 1. wackere, rastlose Arbeit, die auch die Fesseln des schweizerischen Proletariats lockert. Wer kann, der liefere rasch noch ein Scherflein für die Stichwahlen ab, die noch viel Geld tosten und in den nächsten Tagen vollzogen werden. Möge der Wahlsieg der deutschen Sozialdemokratie auch die schweizerische Arbeiterschaft mächtig aufrütteln und zut mannhaftem Stampfe anspornen, damit wir aus der schönen Alpenrepublik in nicht ferner Zeit eine wahre Heimath für alle Arbeitswilligen machen können, die moderne Leibeigenschaft, die Lohn- und ZinsSklaverei gestürzt werden kann."
*
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- Der Basler ,, Arbeiterfreund" schreibt:
1878
2,121
1881 0
1884
1887 1890
821
2,170
3,586
2.
7,583
3,159
9,282
14,751
19,339
99
3.
6,914
2,452
6,344
9,088
12,278
17
4.
20,224
13,573
25,386
32,068
"
40,521
5.
3,615
0
2,444
4,803
7,332
"
6.
15,707
10,629
24,258
30,453
42,394
97
10,491
7,563 12,282 14,497
17,031
2.
12,447
9,439
14,306 18,672 22,093
"
3.
6,691
6,108
10,922 17,803
27,250
Breslau 1.
6,593
5,243
6,019
7,781
9,996
2.
6,412
4,955
6,221
8,032
11,404
1,997
1,970
8,462
4,563
7,539
2.
3,252
2,972
6,399
11,335
17,717
7,433
6,231
6,514
6,942
11,054
2.
9,870
9,079
8,620
9,175
13,427
5,822
6,482
9,676
10,087
12,921
2,189
2,474
4,151
4,952 10,688
6,253
5,541
8,112
11,438
17,256
4,704
7,965
8,640 12,653
1,108
248
4,351
7,987 12,300
6,588
5,515
8,839
12,210
15,752
man
4,136
4,131
3,346
4,496
10,372
6,304
4,616
4,880
7,743
14,843
486
305
1,048
2,933
7,502
10,162
9,669
12,582
14,857
16,809
114
43
577
2,279
3,525
141
89
0
103
4,770
9,899
10,256
14,412
15,356
24,192
7,949
13,031
15,655
18,094
11,662
6,971
10,770
15,120
18,240
914
910
1,139
4,276
7,761
909
508
804
905
1,744
Crefeld
467
398
1,181
1,917
3,025
7,876
5,703
6,764
10,659
12,804
Halle
1,046
1,173
3,535
6,590
12,390
1,588
877
2,432
4,254
6,258
Der glänzende Sieg der deutschen Sozialdemo= tratie hat unter den sozialistischen Parteien aller Länder darf wohl jagen, unter allen wirklich freigesinnten Menschen überhaupt selbstredend die größte Freude erregt.. Man empfindet es allenthalben, daß durch das riesige Anwachsen der sozialdemokratischen Wahlziffern der Reaktion nicht blos im deutschen Reich, sondern überhaupt moralisch wenigstens ein empfindlicher Schlag versetzt worden ist, während die Kämpfer für Freiheit und Kulturfortschritt allerwärts an Siegeszuversicht und an Kampfesfreudigkeit dadurch bedeutend gewonnen haben.
Den deutschen Sozialisten, welche so opferwillig und energisch den Wahlkampf durchgeführt haben, gebührt daher der wärmste Dank ihrer ausländischen Gesinnungsgenossen."
*
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Der in Stockholm erscheinende ,, Socialdemokraten" Organ der Schwedischen sozialdemokratischen Arbeiter partei, schreibt:
# 1
Der 20. Februar 1890 wird in der Geschichte als ein großer Ehrentag der Sozialdemokratie eingetragen werden."
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Socialdemokraten",
Organ der norwegischen Arbeiterpartet, schreibt sein Berliner Korrespondent:
„ Dieser Tag wird für alle Zeiten ein Ehrentag sein für unsere Partei, die tämpfende Sozialdemokratie."
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,, Justice", das Organ der sozialdemokratischen Federation,
schreibt:
Noch nie hat sich ein Ereigniß vollzogen, das so geeignet wäre, die Sozialdemokraten aller Länder mit gutem Muth zu erfüllen, als der glänzende Erfolg unserer beutschen Genossen bei den Reichstagswahlen. Fürst Bismarck , auf den die Großgrundbesizer und Kapitalisten dieses Landes seit 1870 die Anbetung übertragen haben, mit der fie vorher Napoleon III. zu überschütten pflegten, hat sich als ein ebenso unfähiger Staatsmann erwiesen wie der Held der Dezembermezeleien in Paris . Die Zeit scheint für Gesellschaftsretter" etwas aus den Fugen, selbst wenn dieselben ihr Lieblingsmittel, Blut und Eisen, zur Verfügung haben und über die Dienste einer wohlorganisirten Reptilienpresse befehlen. Das Anwachsen der sozialdemokratischen Stimmen hat unsere fanguinischsten Erwartungen übertroffen, und es hat sich erwiesen, daß weder Ausnahmegeseze gegen die Sozialisten, ob sie noch so brutal angewendet werden, noch die Wahldemagogie des Kaisers, so geschickt sie auch eingefädelt wurde, die Ausbreitung des wissenschaftlichen Sozialismus im Geringsten zu beeinträchtigen vermag. Wir gratuliren un= fern deutschen Genossen auf's Herzlichste zu ihrem Triumph and danten ihnen aufrichtig für die Ermuthigung, die sie den Sozialisten Groß britanniens und der ganzen Welt haben zu Theil werden lassen."
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,, El Socialista", das Organ der spanischen sozialistischen Ar= beiterpartei, das die Wahlbewegung in Deutschland von Anfang an mit großer Aufmerksamkeit verfolgt hat, widmet dem Wahlfieg der deutschen Sozialdemokratie einen Der Tag des 20. Mär 3" überschriebenen und mit den Wahlnachrichten ein und eine halbe Seite füllenden LeitArtikel.
Derselbe beginnt wie folgt:
Groß, imposant, gewaltig ist der Triumph, den unsere Brüder in Deutschland bei den, am genannten Tage vollzogenen Wahlen zum Parlament errungen haben.
„ Uns und Allen, die wie wir danach trachten, die Arbeiterklasse bermittels der Groberung der politischen Macht und der Umwandlung des Privateigenthums an Produktions- und Austauschmitteln in soziales Eigenthum zu befreien, hat dieses großartige Resultat, dieses bedeut jame Greigniß, wie sich von selbst versteht, mit Freude und Genugthuung erfüllt, aber es hat uns nicht überrascht. Wer, wie wir, den Zusammenhalt, die Disziplin, die geschichte Leitung, die außergewöhn lichen Kräfte und Hülfsmittel kennt, über welche unsere GesinnungsGenossen von jenseits des Rheins verfügen, der fonnte nicht einen Augenblick daran zweifeln, daß sie, wie in den Jahren 1884 und 1887, dent hochmüthigen Bismarck in gradezu vernichtender Weise zeigen würben, daß seine Unterdrückungsgefeße, seine Verschwörungen und Machinationen gegen sie ihm nichts genügt haben, und gleichzeitig dem Kaiser Wilhelm flar machen, daß wenn seine Erlasse nichts gewesen find als ein Wahlfniff der legten Stunde, seine Niederlage nicht größer fein konnte.
Wer aber durch den Steg der deutschen Sozialisten nicht nur überrascht, sondern auch wahrhaft zu Boden geschmettert worden ist, das ist die Ausbeuterklasse aller Länder, die sich außer Stande fühlt, die
Danzig Straßburg Chemniz
Von diesen 36 Wahlkreisen besitzt die Sozialdemokratie jest 20, und nur sechs sind darunter, die ihr nicht schon gehört haben oder von ihr stark gefährdet sind.
Wer die Zahlen der Tabelle objektiv beurtheilt, wird wohl zu dem Urtheil gelangen, daß in absehbarer Zeit die 36 großen Städte ausschließlich durchsozialdemokratische A b= geordnete vertreten sein werden.
In einem ihrer Jammer- Artikel schreibt die ,, Köln . 3tg.": „ Darüber müssen wir uns flar sein, daß das allgemeine gleiche Wahlrecht in der Richtung der Proletarisirung des Reichs= tags noch lange nicht seine ganze Wirkung ausgeübt hat. Die SozialDemokratie wird die furchtbare Waffe, die zu schaffen vielleicht ein Fehler war, die ihr zu entwinden aber gefährlich und vielleicht verhängnißvoll fein würde, bis zur äußersten Grenze ihrer Leistungsfähigkeit ausnügen."
Korrespondenzen.
Aus dem 15. sächsischen Wahlkreis. Wir haben gefiegt, aber wir haben auch gearbeitet. Unser Wahlkreis ist ein vorwiegend ländlicher, und da kann man sich wohl denken, was das heißt. Wir haben all unsere Sträfte angespannt, teine Gelegenheit vorübergehen lassen, unsere Lehren zu verbreiten, so daß wir auf einen gehörigen Stimmenzuwachs wohl rechnen durften. Trotzdem müssen wir gestehen, daß der Erfolg unsere Erwartungen weit übertroffen hat. Bei der legten Wahl hatte Liebknecht 7,638, Schneider 15,789 Stimmen, also über 8,000 Stimmen Majorität. Wir hatten uns vorgenommen, unt jeden Preis diese Majorität zu schlagen, und, wer will, der tann ! Mit 12,500 Stimmen ging unfer Schmidt als Sieger aus der Wahlurne hervor. Unser Schneider( Herings- Schneider heißt er jetzt, weil er in einigen Bersammlungen den Arbeitern empfohlen hatte, die Heringe doch tonnenweise zu kaufen, da sie da äußerst billig seien und der Verdienst des Zwischenhändlers wegfiele), unser Schneider bekam mur 11,600 Stimmen. Nickel gegen 600 Stimmen. Unfere Stimmienzahl war um rund 5,000 gestiegen, die des Startells um 4000 gefallen. In Limbach hatte Schmidt 1,315, Schneider 625 Stimmen, im Amtsbezirk Limbach Schmidt 3543, Schneider 1845 Stimmen. Sämmt= liche Ortschaften unseres Amtsbezirts ergaben für uns die Majorität. Amtsbezirk Burgstädt hat auch gut gewählt: Schmidt 3,461, Schneider 2,115 Stimmen. Ueberall haben wir einen Stimmenzuwachs zu verzeichnen. Es geht vorwärts!
Aufgepast! In Lambrecht ( Pfalz ) steht ein Streif der dortigen Textilarbeiter in Aussicht. Es wird dringend gebeten. Zuzug fernzuhalten, und Unterstübungen an Karl Schlosser, Wirth in Lambrecht , Pfalz , Genaueres in nächster Nummer.
zu senden.
Bei Bestellung auf diese Festnummer berechnen wir das Gremplar zu 25 Pfennig, bei Partienbezug entsprechender Rabatt. Porto 3u Lasten des Bestellers. Unter Couvert Doppelporto.
Unseren ausländischen Verkaufsstellen haben wir eine Anzahl Gyemplare zum Einzelverkaufe beigelegt, die wir bei Nichtgebrauch sofort zu retourniren bitten. Expedition.
114 Kentish Town Road