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Die fächliche Ministerkrise.

Die Ruhrbelegung.

Wahre Worte in Amerika  .

Dresden  , 31. Jänner. Die Wahl des neuen sächsischen Ministerpräsidenten wird London  , 30. Jänner. Reuter meldet aus voraussichtlich am nächsten Dienstag stattfinden. Washington: Senator Mac Cormid sprach be Am Sonntag treten die Landesparteiinstanzen der züglich der Lage in Europa   die Ansicht aus, die sozialdemokratischen Partei zur Beratung über die alte Welt müsse durch schmerzhafte Erfahrungen Folgen der durch den Regierungssturz hervorge erkennen, welche Fehler sie begehe. Der Völ­rufenen Lage zusammen. Nach den heutigen Ur- ferbund habe den Beweis geliefert, daß er ein teilen dürfte ein sozialistisch- demokra- armseliger Friedensstifter und ein armseliger Friedenshalter sei.

tisches Rabinett mit wohlwollender Neu­tralität der deutschen   Volkspartei gebildet werden, doch ist es nicht ganz ausgeschlossen, daß die Volkspartei auch selbst in das Ministerium ein­

1. Feber 1923.

völkerung mit der Ausbreitung gefährlicher Sen-| Dollar erreichte den Stand von48,877, das eng­chen bedrohen. Sie fordert deshalb die unverzüglische Pfund 226.931, der Schweizer   Frant 7117 liche Räumung der beschlagnahmten Teile der und die tschechische Serone stieg von 1142 Krantenanstalten und behält sich vor, volle Ge- auf 1346 Mart. nugtuung zu verlangen.

Genosse Hilfferding beim Parteitag in Lille  .

Schwächliche Maßnahmen gegen die Hitlergarde. München  , 31. Jänner. Der bayrische Innen- Auf Wunsch der französischen   Sozialdemokraten. minister Dr. Schweyer erläßt eine Rundmachung, Berlin  , 31. Jänner. Dr. Hilferding   reist als wonach der Münchener   Polizeipräsi dent für die Konzessionen an die Nationalsozi- Vertreter der sozialdemokratischen Partei nach alisten verantwortlich ist. Der Innenmi Frankreich  , um an dem Kongreß der französi Zusammenstöße in Düren. nister gibt an die Staatskommissäre die Weisung, schen Sozialdemokraten in Lille   teilzunehmen. Berlin  , 30. Jänner.  ( Wolff.) Wie aus bis auf weiteres alle öffentlichen Düren   berichtet wird, kam es anläßlich der Versammlungen und sonstigen öffentlichen Die französische   Partei hat die Entsendung eines Durchfahrt des ausgewiesenen Aachener   Kundgebungen der Nationalsozialisten Delegierten der deutschen   Sozialdemokratie ge­Regierungspräsidenten Dr. Rom zu verbieten, wenn nicht die absolute wünscht und die französische   Botschaft hat offen­ba ch, der von der Bevölkerung stürmisch begrüßt Gewähr für die Aufrechterhaltung bar nach aus Paris   eingeholter Genehmigung Die Moffulfrage vor dem Völker wurde, zu Zusammenstößen mit franzöder öffentlichen Ruhe und Ordnung bestehe. Dr. Hilferding   das Visum zur Reise nach Frank­bundrat. fischen Truppen. Das deutsche   Eisenbahn­personal stellte den Dienst ein, da seine Forderungen auf Räumung des Bahnhofes nicht erfüllt wurde.

tritt.

Paris  , 30. Jänner.  ( Havas.) Im Völker bundsrat stellte Lord Balfour   das Ansuchen, daß sich die Versammlung mit der Frage der Grenzen der Türkei   gegenüber dem Mandatsgebiet Frat beschäftigte. Er ver­wies auf die Gefahren, welche die Mossulfrage für den Frieden bedeute, und sagte, der Rat müſſe im Falle eines Konfliktes zwischen einem Mit­gliede des Völkerbundes und einem dem Völker bunde angehörigen Staat eingreifen. Falls die Türkei   dies nicht annehme, beantragt er, daß eine besondere Sizung gemäß Artikel 11 des Völ­terbundpattes die zum Schuße des Weltfriedens beſtimmien Maßnahmen beschließe. Er bemerkte, daß Großbritannien   dieses Verfahren wohl zu vermeiden hoffe. Schließlich werde die Türkei  , wenn sie die Intervention des Völkerbundes an nehme, mit den Mitgliedern des Völkerbundes auf gleichem Fuße ſtehen und sich den für not wendig erachteten Bedingungen fügen müssen.

reich erteilt.

Der Löwe.

Von Theodor Ezzel.

Wie es mit den von Schwveyer erwähnten ,, Stonzessionen" aussah, ist aus folgendem Bericht Ueber den Zwischenfall wird noch bekannt, der Parteilorrespondenz zu ersehen: Hitler   hat daß die französische   Besatzungsbehörde koloni nicht nur die ihm genehmigten sechs Versamm­altruppen aufgeboten hat, die mit auf- lungen, sondern die von ihm geplanten zwölf ab­In grauen Zeiten galt im Reich der Tiere ſollten, die sich bei der Durchreise des früheren wollte, auf dem Marsfelde abgehalten und seine das Recht der Freiheit und Gleichheit; jede Krea­gepflanztem Seitengewehr die Menge zerstreuen gehalten, er hat die Standartenweihe, wie er es Regierungspräsidenten Dr. Rombach am Bahnhof Sturmtrupps haben nicht, wie die Regierung an- tur war frei, und feine war einer andern un­versammelt hatte. Angesichts der Erregung der ordnete, die Bannmeile gemieden, sondern sind, tertant. Menge wurden drei Verhaftete wieder freige- Feldherrnhalle   marschiert. Die verfassungsmäßige Löwe war stärker und gefräßiger als alle und wie Hitler   es wollte, durch diese hindurch zur Aber schon damals fraßen die Tiere; und der laffen. Auf die Forderung der Eisenbahner wur- Regierung Bayerns  , die am Freitag feierlichst verschlang jegliche Streatur, die er erjagen konnte; de die Wache zum Teile vom Bahnhof abgezogen, aber cerstärkt wieder aufgestellt. Nach vergebenen verkündete, daß die national sozialistische deutsche da war feine Sippe, die er nicht in Trauer Verhandlungen über die Freigabe des Bahnhofes Arbeiterpartei den gesetzmäßigen Boden verlassen brachte. legten sämtliche Eisenbahner den Dient nieder. und der verfassungsmäßigen Regierung den Endlich traten die Verfolgten zusammen Beim Versuche den Franzosen  , mit eigenem Ber- Kampf angesagt habe, hat sich nicht dazu auf- und berieten über Mittel und Wege, wie man sonal den Betrieb aufzunehmen, wurden verschie schwingen tönnen, die Verfassung vor den Fuß diesem trostlosen Zustand ein Ende machen dene Weichen beschädigt und unbrauchbar tritten der Hitlerschen Horden zu schützen. Sie hat könnte. gemacht. den besseren Teil der Tapferkeit erwählt und sich ,, Der Löwe ist ein Frevler und Verbrecher", feige vor Hitler ins Mauseloch vertrochen. Hitler   sagte der Büffel. fonnte bei der Bannerweihe erklären, daß seine ,, Der Löwe ist ein Räuber und Mörder", Flagge von Deutschlands   Größe" bleiben werde, fagte die Giraffe. ,, Der Löwe ist ein Verächter unseres heilig­und ungestört durfte er von der Reichsflagge sagen, daß sie ein Zeichen sein wird von Deutschsten Rechtes", sagte der Hirsch, und darum ver­lands Schande, Deutschlands   Ehrlosigkeit und dient er den Tod." Deutschlands   Zusammenbruch". Nach diesem nannten Innenministers Dr. Schweher und des völligen Versagen des nach Verhängung des Be- den Tod verdient", und sie verurteilten ihn zum lagerungszustandes zum Generalkommisjär er- Tode. Staatskommissärs, Polizeipräsident Nork wäre in jedem anderen Lande ihr weiteres Verbleiben im Amte unmöglich gewesen. In Bayern   ist es anders und nur von dem Münchener   Polizei präsidenten wird gesagt, daß mit seinem Rüdtritt gerechnet werden könne.

Lahmlegung des Berlehres im Rheinlande. Niewiadomsti hingerichtet. Berlin  , 31. Jänner.  ( Wolff.) Durch die Ar beitseinstellung der Eisenbahner in Ehrenbreit­Warschau, 31. Jänner. Heute spielte sich der stein nach Besetzung des Bahnhofes durch die lezzie Akt der dunklen Tragödie ab, die im De- Franzosen ist das ganze Rheintal von Koblenz   an zember v. J. ihren Anfang nahm. Der Mörder von jedem Zugsverkehr abgeschnitten. Um drei ti wurde heute bei Sonnenaufgang um 7.19 Uhr direktion Essen gesperrt und das Gebäude bon des ersten Präsidenten Polens   Niewiadoms- Uhr wurde seitens der Besatzung die Reichsbahn am Hange der Warschauer Zitadelle hingerichtet. französischen   Patrouillen nach Oberbeamten Die Hinrichtung wurde in Anwesenheit des durchsucht, die alle verhaftet wurden. Oberbeamten Staatsanwaltes Michalowski, des Vertreters des Polizeikommandanten Charlemain und des Ver teidigers des Verurteilten Stijenski vollzogen. Nie­wiadomski fam auf den Ort der Hinrichtung ganz ruhig und bis zum legten Augenblide empfing er den Trost seines Beichtvaters. Die Hinrichtung wurde von einer militärischen Abteilung voll

zogen.

Die gestrigen Blättermeldungen, als ob Kriegsminister Sosnkowski es ablehnte, zum Bollzuge der Hinrichtung Soldaten beizustellen, erwiesen sich als vollständig ohne Salt. Niewia domsli hinterließ nach Zeitungsmeldungen einen Brief an das Volf, in dem er seine Tat aufklärt. Das Begräbnis des Hingerichteten fand sofort ant Ort und Stelle statt. Bekanntlich werden die Hin­gerichteten in der Zitadelle immer sofort am Hange der Zitadelle begraben.

Gegen die Drosselung des Schulwesens. Berlin  , 31. Jänner.  ( Eigenbericht.) Die Par feien des Reichstags außer den Kommunisten beschlossen, in dem Protest des Reiches gegen die Besetzung, insbesondere auf die Drosselung des Schulwesens im besetzten Gebiete Gewicht zu legen. Die Lahmlegung des Schulbetriebes birgt die schwersten Gefahren für die Judend in sich. Die genauen Ziffern über die Schulsperrungen wird das preußische Unterrichtsministerium beibringen.

Eine deutsche   Note an Frankreich  . Berlin  , 31. Jänner.  ( Wolff.) Der deutsche  Geschäftsträger in Paris   ist beauftragt worden, der französischen   Regierung folgende Note 311 überreichen:

Die französische   Besatzungsbehörde in Essen  Aus dem irischen Herentessel. hat von tausend Betten der städtischen Krantenhäuser etwa 300 beschlag­London, 31. Jänner. Bei Fermoy   in der nahmt. Der Diphtheritispavillon mußte ohne Grafschaft Corf ist ein Trupp von 42 Aufständi- Rücksicht auf die darin untergebrachten tranfen schen gefangen genommen worden. Gestern abends Kinder sofort geräumt werden. Ebenso ist die drangen fünf Bewaffnete in Dublin   in die Woh. Hauptffinit geräumt worden und die Stationen nung des Senators Bagwell, der Generaldirektors für Scharlach, Masern, Keuchhusten und Typhus. der irischen Nordbahn, ein. Er wurde in einem Die deutsche Regierung protestiert auf das nach Auto entführt. Eine amtliche Proklamation droht drücklichste gegen diese neuen Gewaltakte der fran Strafmaßnahmen an, wenn Bagwell nicht binnen zösischen Besayungsbehörden, die die einfachsten 48 Stunden unverlegt freigelassen werde.

Herodias.

5

Für die Aufhebung des Ausnahms

zustandes in Bayern  .

Ein sozialdemokratischer Antrag im Reichstag.

" Ja", riefen alle Tiere, hundertfach hat er

Aber wer wagte es, das Urteil an dem Schrecklichen zu vollziehen?

Und wiederum berieten die Tiere.

Und das Kamel ergriff das Wort und sprach: Genossen! Wir wollen großmütig sein. Wir wollen Gnade üben. Wir wollen dem Bösewicht sein verruchtes Leben schenken, aber wir müssen ihn unschädlich machen, und darum laßt uns ihn verbannen."

" Ja", riefen alle Tiere; und sie verbann­ten ihn.

Aber wer vermochte es, den Fürchterlichen zu vertreiben?-

Und zum dritten Male berieten die Tiere. Sie wußten feine Rettung.

Berlin  , 31. Jänner. Die sozialdemokratische. Fraktion des Reichstages hat folgenden Antrag eingebracht: Der Reichstag   verlangt, daß die auf Da sprach zuletzt das Pferd: Genossen! Es Grund des Artikel 48 der Reichsverfassung er ist gewiß, daß der Löwe ein Schandfled in un lassene Verordnung der bayrischen Staatsregieferer Gesellschaft ist, den wir austilgen müssen, ring vom 26. Jänner 1923 sofort außer Kraft Da wir den Frevler aber weder umbringen noch gefeßt werde. Dieser Antrag, der die Aufhebung vertreiben fönnen, so rate ich, ihn über das Ge des Ausnahmszustandes in Bayern   fordert, hat fetz zu stellen, indem wir ihn zu unserem König nach der neuen Geschäftsordnung des Reichstages machen. den Vorzug beschleunigter Verhandlung. Er wird infolgedessen schon morgen zur Erörterung gestellt werden.

1 Krone 1346 Mart.

Berlin  , 31. Jänner.  ( Eigenbericht.) Auf der Börse gab es anfangs Schwankungen, da man mit einem Einfluß der Lausanner Zwistigkeiten auf die Lage in Deutschland   rechnete. Dann stie Gebote der Wienschlichkeit verletzen und die Be- gen die ausländischen Devisen neuerdings. Der

Schnüre schlangen sich um seine frummen Beine.[ erscheint; ud ihren Hals vorstreckend, blickten sie Die ärmellose Tunifa ließ seine dicken Arme in ihn mit ihren Stinderaugen unruhig an. Wie ge ihrer ganzen Länge sehen, und eine Pelzmüße wöhnlich stieß seine Stehle aus ihrer Tiefe einen warf ihren Schatten über sein Gesicht mit dem in heiseren Schrei aus, der sie in Freude versetzte; Ringel gefräuselten Bart. und sie bäumten sich voll Sehnsucht nach Freiheit und in Begier, dahinzustürmen.

Eine geschichtliche Erzählung von Gustav Flaubert  . Vitellius  , Phineas, sein Dolmetsch und Sisenna, der Oberste der Zöllner, schritten beim Zunächst schien er den Dolmetsch nicht zu ver­Scheine der Fackeln, die drei Eunuchen trugen, Blick zu, und dieser wiederholte sogleich seinen Be stehn. Vitellius aber schleuderte Antipas   einen eilig hindurch. Im Duntel unterschied man allerlei grauen fehl. Darauf drückte Jassim seine beiden Hände hafte Erfindungen der Barbaren: nägelbesetzte gegen die Tür. Sie glitt in die Mauer. Streitkolben, die Wunden vergiftende Wurfspeere, Zangen, die Krokodilliefern ähnelten. Im gan­zen besaß der Tetrarch in Machärus   Striegsvor­räte für vierzigtausend Mann.

Er hatte sie für den Fall, daß seine Feinde sich verbündeten, aufgestapelt. Der Prokonsul

aber konnte annehmen oder es auch aussprechen, er habe an einen Strieg mit den Römern gedacht,

Ein Hauch von warmer Luft wehte aus der Finsternis auf. Ein Gang führte in Windungen abwärts; sie betraten ihn und kamen zu der Schwelle einer Grotte, die geräumiger war die andern unterirdischen Kammern.

nicht wegnehme, an diesem Orte hier eingeschlof Antipas   hatte sie, damit Vitellius   sie ihm sen, der bei einer etwaigen Belagerung für die Tiere eigens bestimmt war.

Der Stall ist schlecht," sagte der Profonsul, und du läufſt Gefahr, sie zu verlieren! Wach das Verzeichnis, Sisenna  !"

zu

Eine bogenförmige Lute öffnete sich im Hin­tergrunde nach dem Abgrund, der die Burg auf dieser Seite ſchüßte. Ein in der Wölbung einge wurzeltes Geisblatt ließ seine Blüten ins volle Licht herabhängen. Am Boden hin glutterte ein Wassergerinn.

Das Pferd überzeugte die Tiere, und sie ver lichen den Löwen   die erbliche Königswürde.

Und sie waren wieder zufrieden und glüdlich, denn wer fürderhin dem Löwen   unter die Klauent tam, der hatte das tröstende Bewußtsein, nicht cinem sträflichen Verbrechen zum Opfer zu fallen, sondern für eine große Idee verbluten zu dürfen. ( Aus der zum 50. Geburtstag von Theodor Ezels im Verlag von Walter Seifert in Seil­bronn soeben erscheinenden Gesamtausgabe seiner Fabeln".)

,, Stoß sie ein!" schrie er den Liftoven zu. delte. Er sah ein Beil und glaubte, man wolle Mannai hatte erraten, worum es sich han Jochanan enthaupten; und er fiel dent Liftor beim ersten Sieb auf die Platte in den Arm, stieß Armen, deren Muskeln anschwollen, langsam und zwischen sie und das Pflaster eine Art Dietrich und hob sie dann mit seinen langen magern sicher auf: fie fiel zurüd. Alle staunten über die Kraft des Greises. Unter dem mit Holz ver­fleideten Deckel erschien eine Falltüre von gleichem Umfang. Auf einen Faustschlag schlug sie in zwei Teilen auseinander; man sah jetzt ein Loch, eine riesige Grube, um die rings eine geländerlose Treppe lief; und die sich über den Rand beugten, und Grausiges. gewahrten auf dem Grunde etwas unbestimmtes

Der Zöllner zog ein Täfelchen aus seinem Gürtel, zählte die Pferde und schrieb sie auf. die Statthalter, um die Provinzen ausplündern Die Beamten der Fistusverwaltung beftachen fönnen. Dieser hier mit seiner Spürhund Ein menschliches Wesen lag an der Erde, und anze und seinen blinkenden Augenlidern schno das lange Haar, darunter es lag, mischte sich mit berte überall hin. den Haaren des Tierfells, das seinen Rücken be Endlich stieg man wieder empor und fam auf deckte. Der Mann erhob sich. Seine Stirn stieß den Hof. an ein wagrecht eingesetztes Gitter, und von Zeit Erzplatten bedeckten mitten im Pflaster da zu Zeit verschwand er in den Tiefen seiner Höhle. Senäufe der Schwerter aufblinken, erhitzte die Flie sen bis zur Unerträglichkeit; und Tauben flogen Die Sonne ließ die Spitzen der Tiaren, die

und er suchte, die Sache zu erklären. Sie gehörten nicht ihm. Viel davon diente zur Abwehr von Raubgesindel, außerdem bedurfte man ihrer gegen die Araber, oder wohl auch: all Da standen weiße Pferde, ihrer hundert viel­das hätte seinem Vater gehört. Und statt ch leicht, und fraßen Hafer von einem in der Höhe hinter dem Prokonsul zu halten, ging er oder lief ihres Maules angebrachten Brett. Allen hatte und dort die Zisternen. Er bemerkte eine, die eigentlich vor ihm her. Dann stellte er fich app man die Mähne blau gefärbt, die Sufe in Schuhe größer war als die andern und unter den Abfäßen uf der Mauer auf und verdeckte sie mit ausge- aus Spartgras gesteckt und die Haare zwischen den keinen Ton gab. Er schlug eine nach der andern streďten Ellenbogen; aber der obere Teil einer Ohren auf dem Stirnband wie eine Berüde ge- an, dann heulte er, indem er aufſtampfte: Türe überragte seinen Kopf. Vitellius   bemerkte lockt. Mit ihrem sehr langen Schweif schlugen sie und wollte wissen, was sie verschlösse. sie sich lässig an die Hessen  . Der Prokonsul fand Nur der Babylonier fönne sie öffnen. tein Wort für seine Bewunderung. Ruf den Babylonier!" Man wartete auf ihn.

Es waren wunderbare Tiere, schmiegsam wie Schlangen, leicht wie Vögel. Sie blieben nicht Sein Vater war von den Ufern des Eubhrats hinter dem Pfeil des Reiters zurück, warfen die gekommen und hatte sich mit fünfhundert Reitern Menschen zu Boder und bissen sie in den Bauch, Herodes   dem Großen zur Verteidigung der Ost sie kannten im Felsicht keine Hindernisse, spran­grenzen angeboten. Nach der Teilung des Rei- gen über Abgründe hinweg und konnten einen ches war Jassim bei Philippus geblieben und ganzen Tag lang durch die Ebenen rennen, ohne diente jetzt Antipas. in ihrem rasenden Galopp innezuhalten; ein Er erschien mit einem Bogen auf der Schul- Wort, und sie standen still. Als Jassim eintrat, ter, einer Peitsche in der Hand. Vielfarbige tamen sie zu ihm her wie Schafe, wenn der Hirt

Ich hab' ihn! ich hab' ihu! Hier hat Herodes

seinen Schatz!" Das Schäßesuchen war eine Manie der

Römer.

Es gäbe keinen, schwor der Tetrarch. Nun wohl, was wahr dann hier verborgen? ,, Nichts! ein Mann, ein Gefangener." Beig ihn!" sagte Vitellius  .

Der Tetrarch gehorchte nicht; die Juden hätten sein Geheimnis erfahren. Seine Weigerung, die Platte öffnen zu lassen, machte Vitellius un geduldig.

von den Simfen auf und flatterten in Sereisen über den Hof. Es war die Stunde, wo ihnen Mannal Körner vorzuwerfen pflegte. Er blieb hingefauert vor dem Tetrarchen, der neben Bitel lius stand. Die Galiläer, die Priester, die Sol­daten bildeten einen Streis dahinter; alle schwie­gen in Angst vor dem, was kommen sollte.

Das erste, was man vernahm, war ein schwe rer Seufzer, den eine hohle Stimme ausstieß.

( Fortsetzung folgt.)