Beite

Geldeniwertung hat das zirkulierende Rapital| der deutschen   Voltswirtschaft auf das Aeußerste verringert. Die Betriebsmittel fehlen; der Zinssas ist auf mehrere hundert Prozent ge­stiegen. Zugleich wächst die industrielle Krise und die Beschäftigungslosigkeit von Tag zu Tag. Die Versorgung der Städte mit den Pro- Auch dufien der Landwirtschaft ist ins Stocken ge­raten, weil sich der Landwirt weigert, seine Produkte gegen das entwertete Papiergeld ab­sugeben.

Zehn Maffenfundgebungen des Dresdner  Proletariats gegen die Militärdiktatur.

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20. Oftober 1928.

stetig. Die Tschechoslowakei   wird sich die Sicher­heit nur dann sichern, wenn sie sich in pera manentem Verteidigungszustand befinden wird, gestützt auf Sie Weststaaten, die die Repräsentanten der mit den tschechoslowa­fischen identischen liberalen Grundsäße sind....

das anständige Bürgertum gegen die Geklerstreiche. Berzweiflungs der ewige Friede" wir vorbereitet. ausbrüche Hungernber. Bor der Beilegung des Konflittes. England organisiert seine Reichsverteidigung. London  , 19. Oktober. Times" zufolge er­Dresden, 19. Oktober.  ( Eigenbericht). Inj zustand androht, jeden Tag zu. Auch gestern und Dresden   hatten gestern abends Sozialdemokraten heute wurden in verschiedenen Gegenden Lebene wartet man, daß sich die britische Reichskonferen; Die Spannung im Inneren ist aufs und stommunisien gemeinsam zehn Versammlun mittelgeschäfte geplündert, was zum öfteren Ein- auf ihrer heutiger Sibung in der Hauptsache mit Aeußerste gestiegen. Die Bildung der Rechts gen in allen Stadteilen veranstaltet, um Protest schreiten der Polizei und zu Verhaftungen führte. der Reichsverteidigung zu Lande und diftatur in Bayern   hat in Sachsen   und Thü- gegen die Militärdiftatur zu erheben. Es waren Der Ausnahmszustand wird von den Arbeiter Wasser befassen werde, Lord Derby und ringen zum Eintritt von Sommunisten in die Wassenkundgebungen, wie sie Dres- massen als Provokation aufgefaßt mit dem Ziel, Sir Samuel Hoare   würden Erklärungen abgeben. den noch nie gesehen hat, überall mußten die Regierung 3 ciguer zu stürzen. Nicht Gestern traten die Mitglieder der Konferenz und bisher sozialistischen Landesregierungen ge: wegen stärksten Andranges Parallelversammlun mar die Sozialdemokraten, sondern auch die nam- der Admiralität zuſammen, um verſchiedene mit führt. Der Vorsiof; der Deutschen Volkspartei   gen abgebaiten werden. Die Versammlungen leg- haftesten demokratischen Blätter vernr- der Verteidigung zur See zuſammenhängende im Reiche hat ganz allgemein die Stimmung ten Zengnis ab von dem einmütigen Willen der teilen den Angriff Geßlers auf die fäch- Punkte zu besprechen. der Arbeiterschaft radikaliſiert. Anderseits Arbeiterschaft zur Einheitsfront und zum ge- fische Regierung; sie verlangen Verhandlungen London  , 19. Oktober. Der frühere Finanz­meinsamen Kampf gegen die Geßlersche Militär- mit Sachsen   statt ultimativer militärischer Be minister Sir Robert Hoare, der gestern über eng diktatur; einhellig und unbedingt stellten sie sich fehle und stellen den unbreitbaren Unterschied lische Wehrfragen eine Rede hielt, betonte, daß hinter die sozialdemokratisch- fommunistische Regie in der Behandlung Sachsens   und Bayerns   fest. England seine Rüstungen vervollstän= digen müsse, da die anderen Völkern ihm rung. In den Versammlungen famt einmütig zum Wenn Sachsen   aber evertuell mit Waffen auf dem Wege der Abrüstung, den es nach dem Ausdruck, was die sächsischen Arbeiter in dieser gewalt zu Boden geschlagen und zum Parieren Striege beschritten habe, nicht gefolgi scien. Eng Stunde empfinden. Die ultimative Politit der gezwungen werden soll, wird nicht nur Sachsen  , land fönne es nicht darauf ankommen lassen, als Wilitärs gegen Sachsen   muß aufhören, wenn es sondern auch das Reich aufs tiefste eine Nation zweiten Ranges behandelt zu werden nicht zum Schlimmsten kommen soll. erschüttert werden. Jeßt ist aber Hoff- und zu sehen, wie wichtige Fragen in Europa  , wie es bisher geschehen sei, gegen.feine po nung vorhanden, daß der Streit zwischen Ber- litischen und wirtschaftlichen In­lin und Dresden  , der angesichts der Not des teressen gelöst werden. Bolles wie eine Komödie anmutet, durch persönliche Berständigung zwischen Zeigner und Müller ein Ende findet.

Die politischen und wirtschaftlichen Verhält uiffe in Sachsen   spinen sich von Tag zu Tag mehr zu: die Not wird immer emjeßlicher, der Wanget an Lebensmitteln unerträglicher, die Arbeiter­schaft ist in ganz Sachsen   in starter Erregung; Ausammlungen und Plünderungen vom Su 11= ger getriebener Menschen nehmen trob der strengsten Strafen, die ihnen der Ausnahms­

Der vielen Ffte furzer Sinn...

Ein leltener Ministerpräsident.

wächst der reaktionäre Nationalismus durch die Erfolglosigkeit der Außenpolitik. Auf dem Boden der Geldentwertung, der industriellen Kerije, der Lebensmittelnot. erhebt sich eine Stimmung der Hoffnungslosigkeit, der Ver weiflung. des Stampfes aller gegen alle. Eine Menderung fann nur von der Außenpolitik her­kommen. Bleibt das Ruhrgebiet   wirtschaftlich von Deutschland   abgetrennt, so sehen wir feine Rettung. Ohne die Einnahmen aus den Bahnen des besegten Gebicies bleibt ein großes Defizit der Reichsbahn. Das Defizit wird vermehrt, wenn Frankreich   die Zölle und Steuern aus bem bejezten Gebiet für sich erhebt. Es wird Kopenhagen  , 19. Oftober.( A. R.) In der völlig unabsehbar, wenn Deutschland   ge­gestrigen Budgetdebatte in der dänischen Kammer zwungen wird. in dieser Situation die von erklärte Ministerpräsident Neergard, Dänemark  Frankreich   geforderie und von ihm zur Ab­dente nicht daran, die Verhältnisse in Deutsch­lieferung erzwungene Reparationskohle den land, wenn diese in ciner Statastrophe auslaufen Grubenbefizern zu bezahlen. Besteht Frank­sollten, zu einer Grenzberichtigung auszunüßen. reich auf der sofortigen Ausbeutung seines pro­Er wies darauf hin, daß die Grenzen definitiv duktiven Pfandes, so ist Deutschland   ruiniert, so ist die Wiederherstellung des Budgets und der Währung wohl unmöglich. Ohne diese mart alles tun wird, um sie aufrecht zu erhalten. Sanierung ist aber die Aufrechterhaltung der Paris  , 19. Oliober.( Envas.), Le Matin", redung des Präsidenten Masaryk   mit dem Mini- Dänemark rechnet weder mit dem Unglücke politischen und wirtschaftlichen Ordnung im tommentiert die gestrige Zusammenfunst des sterpräsidenten Poincare trug einen ungewöhnlich Deutschlands  , noch mit dem eines anderen Lan Innern nicht denkbar, die Lösung der furchtbar Ministers des Aeußern Dr. Benesch mit dem herzlichen Charakter, und es wurden bei derselben des, es fühlt mit dem leider leidenden gewordenen Spannung nicht möglich. Geht Ministerpräsidenten Poincare   und Peretti und verschiedene Frankreich   und die Tschechoslowakei   deutschen   Volke und hofft, daß Deutschland  aber in den Wirren, die über Deutschland   erklärte, daß diese Unterredungen interessierende politische Fragen erörtert; einige hereinzubrechen drohen, die deutsche   Einheit große Wichtigkeit befißen, da sie durch verloren, jo bedeutet das eine politische und präzise Abkommen die Beziehungen der wirtschaftliche Scatastrophe von unausdenkbaren beiden Länder regeln sollen. Die Grund Folgen. Nach Ost- und Südosteuropa   würde lagen wurden in Paris   gelegt. Mi Mitteleuropa balfanisiert. Europa   würde zu nister Dr. Benesch wird nach der erforderlichen rückgeworfen auf den Stand von 1815. Die Prüfung der Angelegenheit wahrscheinlich behufs Bereinbarung bes endgültigen Ab­sozialen Probleme würden zurüdireten hinter tommens sich nach Frankreich   begeben. den nationalen, hinter dem Bestreben, um jeden Preis und mit allen Mitteln die verloren gegangene nationale Einheit zurückzugewinnen.

Ein präzises Askommen" aur unvergeßlichen Erinnerung an die schönen festegefeyt, find und daß die Regierung von Där

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Tage in Baris.

Petit Parisien" schreibt: Die lange Unter­

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von ihnen wurden auch detailliert beraten. Die Besprechungen des Ministers Dr. Benesch mit Poincare   und mit Peretti della Rocca trugen politischen Charakter. Die in den Ün terredungen des Präsidenten Masaryk   mit dem Präsidenten Millerand und dem Miniſterpräsi­denten Poincare   bloß berührten Fragen wurden mit dem tschechoslowakischen Minister des Aeußern Dr. Benesch weiter erörtert.

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Marschall Foch, ter Ratgeber.

eine großen Schwierigkeiten überwinden wird. Der Ministerpräsident hegt den Wunsch, nach Be­stehen freundschaftlicher Verhältnisse zwischen Dänemart und Deutschland   und bemerkt, daß ur Erreichung solcher Beziehungen die gerechte Behandlungen der Minderheiten sowohl auf dä­nischer wie auch auf deutscher   Seite notwendig ist.

Bolnische Beschönigungen. Warschau  , 19. Oftober. Die halbamtliche Wirtschaftlich würde das zerschlagenc polnische Telegraphen- Agentur gibt folgendes Deutschland   aufhören, eine der ersten Werk- Noch ein Andenfen an Baris? setzt, daß diese Meldung wahr ist, auch erführe, Sommuniquee aus: Die Berliner   und die Mos­welche Einkäufe da finanziert werden sollen. Man fauer Radiostationen verbreiten im Ausland Stätten und eine der wichtigsten Absaßmärkte der Welt zu sein. Die schwerste Erschütterung Paris  , 19. Oftober.( Havas.) Zu der Un- darf doch hoffen, daß es nicht ausschließlich Be- Nachrichten, daß die polnische Regierung zur Ret­terredung Dr. Beness mit Poincare bemerft, In- stellungen auf Erzeugnisse sind, mit denen tung ihrer gefährdeten Stellung eine Dittatur der Weltwirtschaft wäre die unmittelbare Folge. transigeant", daß sie zu der Abmachung über einen Schneider- Crenzot und ähnliche Etablissements d: e anstreben wolle. Die P. T.-A. erklärt kategori ch, Eine Krise von unerhörter Dauer und In- Kredit von 1200 Millionen Francs geführt hat, unvergeßlichen Stahlbäder einrichten... D. Red.) daß solche Meldungen jeder Gundlage entbehren tensität würde die Arbeiterschaft der gesamten den Frankreich   der Kleinen Entente   ge und den Zwed verfolgen, Mirren in Polen   her­Welt heimsuchen, den sozialen Fortschritt un- währen wird. Davon hat Polen   bereits 400 vorzurufen und das Mißtrauen des Auslandes möglich machen. Millionen erhalten.( st denn Polen   schon in der gegenüber Polen   zu erweden Die Katastrophe Deutschlands   wäre zu- leinen Entente? D. Red.): der Reit- 800 Mil- Suippe, 19. Ottober.( Savas.) Ueber einen gleich das Ende der deutschen   Arbeiterbewegung lionen-- wird unter die Tschechoslowakei  , das Besuch, den die Präsidenten Masaryk   und Mille Das auf lange, lange Zeit. Der letzte große Pfeiler Königreich SS. und Rumänien   aufgeteilt were rand auf dem Schlachtfelde bei Chalons   machten des fontinentalen Sozialismus würde stürzen. den. Wir sind der Ansicht, fchreibt das Blatt, wird gemeldet: Beide Präsidenten verfolgten die daß die Serbokroaten 300 Millionen erhalten nad Uebungen der bombardierenden Eskadre von der In den zerschlagenen Trümmern würde kriege- die Tschechoslowaken werden sich um den restlichen Anhöhe Belvedere  . Nach der Uebung hielt Mar­ischer Nationalismus zur Herrschenden Ideo- Betrag von 500 Willionen mit Rumänien   tetica. schall och eine Rede über die militärische Situa- 1 Milliarde österreichischer Stronen auläßlich der logie. Die Kredite find einzig zur Finan- tion Europas  . Am Schluß seiner Ausführungen Notlage in Deutschland   zur Verfügung gestellt. Begreift die Demokratie des Auslandes, zierung der Einkäufe, die in jagte er mit erhobener Stimme: Das Notlage in Deutschland   zur Verfügung gestellt. begreift die ausländische Arbeiterschaft, was rantreich wurden, betschechische Land ist befreit, aber die Be- Die Verfügung über diese Summe wurde dem auf dem Spiele steht? stimmt.( Schön wäre es, wenn man, vorausgedrüder von gestern gefährden es Reichspräsidenten Ebert überlassen.

Ordnung.

Von John Galsworin.

Berechtigt: Uebertragung are dem Englischen von L. Leonhard.

,, Das tragen sie heutzutage, wenn's nötig| nungsgemäß da, und aus ihrem Mund famten die wird, fie anzulegen." Worte: Nur wenn es nötig ist." Und wenn Man mag in Waffenkammern Gebisse, Set- man sie betrachtete, gewahrte man, wie festgeformt fen, Steigbügel gligern sehen, aber nie noch war die Umrisse, wie weich und glatt die Oberfläche eine Waffenfammer so geschmückt wie diefes kleine und wie undurchdringlich der Bau der Pyramide Zimmer. Die vier Wände schimmerten hell wie war. Ein vollkommen symmetrischer Keil, durch Diamanten bis zur Decke empor von Juwelen etwas Gemeinsames in den Seelen aneinanderge aller Art; leichte und schwere Armbänder, longe fesselt, Mann an Mann stand diese Phalanx, durch Wie tamen aus dem Raum, in dem gefecht Retten, furze Ketten, dünne Ketten und sehr dicke die Straft ihrer eigenen Gestalt wie ein toter Bau, wurde, und gingen einen Gang hinunter. Der Eisenketten. Stein auf Stein, einer auf dem anderen ruhend, alte Aufseher in der dunkelblauen Uniform und Die sind altmodisch" sagte der Aufseher, die fest und unerschütterlich. in furchtbarem Schwei­einer Müße, deren Schild über seine geraden gebrauchen wir heute nicht mehr." gen. Und in den Augen all dieser in der Phalanx, eisengrauen Brauen ragic, blieb stehen. ,, Und das da?" in den blauen Augen, braunen Augen, grauen Au­" Das da," sagte er. ist das Zuweienzimmer." Es stand ganz nehe, aus drei hellglänzenden gen und traurigen, hafelmußfarbenen Augen, die Er nahm einen Schlüssel, der von seinem Gürtel Stahlstangen gemacht, die an der Spipe verbun- fich in einem Buntt trafen, lag derselbe Blid. herunterhing, und öffnete die eiserne Türe. Ein den waren und unten weit auseinanderstanden; Zürüd, bitte.. rühren Sie die Pyramide Sträfling mit gelbem Gesicht, in gelben, mit Bfei- in der Mitte wurden sie durch gekreuzte Stangen Ten gezeichneten Seleidern, der in seiner gelben suammengehalten.

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nicht an!"

Dem Triangel den Rücken zukehrend, sagte der alte Wärter wieder:

,, Nur wenn es nötig ist." Und wann ist es nötig?" Das entscheidet die Vorschrift." ,, Natürlich Aber wer erteilt die Vorschrift?" Sein Lächeln schwand. Das Systemt," gab zurüd.

Hand ein Stück gelbes Leder hielt, warf einen ,, Das ist der Triangel," sagte er ein wenig Blid auf uns, sentte die Augen, und mit einer hastig. augenblidlichen, schweigenden erschütternden Un- Wird viel geprügelt?" tervürfigkeit ging er an uns vorbei, hinaus. Wir Er starrte mich an. Dir fehlt es schien standen allein unter den Juwelen, die er offenbar er zu sagen an Taftgefühl. poliert hatte. Sehr wenig," antwortete er, nur wenn es Wir nennen es nur zum Spaß das Juwelen nötig ist." Und ohne zu wissen, daß er damit den er simmer," fagle der alte Wärter, und ein Lächeln Geist des Systems gekennzeichnet, bem er diente, Und wissen Sie, wie das System entstanden das erste an jenem Morgen- huschte über den Geist aller Systeme, schlug er die Abfäße zu- ift?" fein Gesicht, verschwand jedoch sofort wieder aus fanimen, als ob er vor der Disziplin falutierte. Er runzelte die Stirn... So eine sonder seinen Augen vor jenem seltsamen, taurigent Gegen die große, aufrechte Gestalt des Alten, bare Frage zu stellen! Ausdruck, der in der Tiefe mancher Augen ruht wie er so ordentlich dastand, gegen sein ernstes, Und mit leiser Ungeduld in der Stimme ... ein Ausdruck, als ob sein Eigner bei der ge- nicht unfreundliches Gesicht fonnte man unmög- sagte er: Es ist nicht meine Sache, das zu erklä­nauen Befolgung aller äußerlichen Regeln des lich Abneigung empfinden. In dieses kleine Bimen." Und er warf den Stopf zurüd, als ob er Lebens seine Seele verloren hätte. Er nahm eines mer aber schienen die zahllosen Gestalten der Bu- hinzusetzen wollte: der Juwelen von der Wand und hielt es mir hin. reautratie zu kommen, sich mit ihm in eine Reihe Fragen Sie den da hinter mir!" Es war ein glänzendes Stahlarmband, das durch zu stellen und hinter ihn in einer immer wachsen- Umvillkürlich blickte ia hin, aber es stand cine glänzende tablfetie mit einem anderen glän- den Pyramide, die in eine Spitze auslief wie die niemand hinter ihm; nur der Triangel, herrlich senben Stahlarmband verbunden war. Triangel felbst. Sie standen aufrecht und ord- glänzend. Da, mit derselben unheimlichen Schnel­

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Jozialdemokrati de Bien für das notleidende Deutschland  .

Zur Linderung der deutschen   Not. Wien  , 19. Oftober. Die Gemeinde Wien   hat

ligkeit, stieg wieder die Vision jener festgefügten. Pyramide von Männern vor mir auf, und der Stopf eines jeden schien, über die Schulter zurüd­gewendet, zu sagen:

" Fragen sie den da hinter mir!"

Ich bemühte mich angestrengt, die Spitze der Pyramide zu sehen. Sie war zu weit entfernt. Wir haben die Ordnung aufrechtzue: halten," jagte er plößlid), als ob er einen hinterliftigen An­ariff auf seinen Standpunkt abwehrie.

Natürlich; alles in diesem Zimmer dient wohl diesem Zweck?"

"

Alles, was gebraucht wird."

Aha! Aber jagten Sie nicht, es wären ein paar Sachen da, die jetzt nicht mehr gebraucht werden?"

" Die schweren Eisenketten da, und diese G. wichte hier... die hat man den Gefangenen an­gehängt; das ist jedoch veraltet."

" Sie sehen wirklich seltsam und recht barba­risch aus."

Er lächelte.

"

Meinen Sie!" sagte er.

Und fönnen Sie mir sagen, weshalb fic außer Gebrauch gekommen sind?"

Es schien wieder, als ob er mit dem Stepf nach rüdwärts weisen wolle.

"

Nein," entgegnete er, das fann ich Ihnen nicht sagen. Wahrscheinlich hat man sie nicht im he für nötig gehalten."

Als man sie gebrauchte, hat die Obrigkeit vermutlich etwas davon gehalten?"

"

Zweifellos," erwiderte er, sonst hätte man sie nicht gebraucht."

Sie haben sich gewiß nicht träumen lassen, daß wir einmal so vor diesen Dingen stehen und fie barbarisch heißen fönnten!"