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breitei die Auffassung, daß die Unterstüßung ber britischen Regierung ihm es gestatten werde, ohne an dem fonterrevolutionären Sturs eivas zu än dern, zu der Anleihe zu gelangen. Es wäre viel richtiger, wenn Herr Benesch diese Tatsachen, menn fie richtig find, offen zugeben würde, als Mit diesen Argumenten weist nämlich Graf daß er jetzt den aussichtslosen und nicht eben Bethlen jebe Zumutung, den inneren Kurs in würdigen Versuch unternimmt, Horthys und Ungarn   zu ändern, entschieden zurüd und ver- Bethlens Mohrenwäsche zu waschen.

Neue Borstöße der Geparatiiten.

Unter dem Brotettorate der Belgier.

26. Oktober 1923.

Die Lage im belegten deutet. Regierungstonferenz im Grenzgebiet.

hagen, 25. Oftober.( Wolff.) Jm Kreise hause zu sagen fand heute eine Besprechung über die Lage im besetzten Gebiete statt, an der der Reichskanzler, der Reichsminister für die besek. ten Gebiete, des Innern, der preußische Minister­präsident und Vertreter der politischen Parteien und Wirtschaftskreise des besetzten Gebietes teil­nahmen.

Der Reichstanzler erklärte, daß die Reichs­regierung nicht im entferntesten daran denke, das bejezte Gebiet seinem Schidsale zu überlassen und dag etva in dieser Hinsicht bestehende Be­fürchtungen abfolut unbegründet seien. Zu den gegenwärtigen feparatistischen Versuchen bemerfie der Reichskanzler, daß nach wie vor die Zurüd­weisung solcher vaterlandslofer Bestrebungen cr wartet werden müsse und daß für die Reichsregie­rung und die Länderregierungen jeder Gedant: ciner Losreizung der besetzten Gebiete vom Reiche und den Ländern selbstverständlich außer Erörte rung stünde.

Bethlen nach Genf   fuhr, erklärte er in einer ber-; es ihm auch zu verstehen gab, daß sie zwar zum traulichen Besprechung, zu der die Obmänner der letzten Male im Mai, durch ihre Stimme in der oppofitionellen Abgeordneten beigezogen waren, Reparationsfommission die ungarische Anleihe daz er den Verein der Erwachenden Ungarn   auf verhindert habe, daß sie aber eine ähnliche Ent­löfen laffen werde, wie dies der Abgeordnete Pei- scheidung noch einmal herbeizuführen nicht im bel in seinem Rechenschaftsbericht in Szegedin   die stande fei? jer Tage berichtete. In Genf   ist er aber, biel­leicht von Benes beruhigt worden, daß er sich da­mit nicht ftrapezieren müsse und so ist auch da alles beim alten geblieben. Der Minister des In­nern Rafobisty gab eine Verordnung heraus, mit der er eine der gefährlichsten fonterrevolutio­nären Organisationen, den Verein der Beauf­tragten der Staatssicherheit" auflöfte. Das ist eine Vereinigung, die in einem jeden Sause Bu dapests Beauftragte und Wafenlager befibi, eine richtige Ochrana, die zehntausende unschul diger Menschen denunzierte und tausende ins Ge Berlin  , 25. Oftober. Im Rheinland   haben den Streit getreten. Der Umschwung in Aachen  fängnis oder in das Internierungslager von 3a an zahlreichen Stellen die Separatisten neue An- ist durch die gänglich veränderte Haltung der Bel laegerszeg verbannen ließ. Nach einigen Tagen griffe eröffnet. Besonders heftig waren fie in gier hervorgerufen worden, die jetzt wieder die verkündete die Leitung des Vereines, daß sie den Krefeld  , wo die Separatisten mit Handgrana- Separatisten unterstützen. Belgische Trup­neuen Verhältnijjen angepakt, ihre Tätigkeit fort ten das Rathaus angriffen und schwere Zerstö- pen haben den Plaz vor dem Regierungsgebäude, jesen werde! Der gewesene Bolizeichef Budapeſts, rungen anrichteten. Die deutsche   Polizei vertei in dem sich der letzte Rest der Separatisten hielt, Matinajovizin gab wieder die Erklärung ab, daß digte sich, bis sie feine Munition mehr hatte. In befest und unter ihrem Schuhe gelang es, die Ein. die Polizei alle Mordtaten der Sonterrevolution a doen waren die Separatisten in ihrem lepten geschlossenen mit Waffen zu versorgen. Es sind Diesen Darlegungen stimmte der preußische restlos ausgeforscht, die Täter festgestellt hat, daß Zufluchtsort im Regierungsgebäude eingefchlof- jest 400 gutbewaffnete Separatisten im Gebäude. Ministerpräsident für die preußische Staatsreg.c aber eine andere Behörde" das Gerichtsverfahren fen. Im Laufe des Nachmittags sind aber von Gleichzeitig wurde der deutschen   Polizei verboten, ring im vollen Umfange bei. In der folgenden niederschlug und er richtete an die Staatsanwalt auswärts bewaffnete Separatistenscharen einge von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Die Aussprache wurde von den Vertretern des be schaft die Aufforderung, ihre Pflicht zu tun. Es getroffen. Hier wie in Strefeld baben die bisherigen technische Hochschule in Aachen   wurde von den festen Gebietes auf die mit der ungeheueren Er­jchah aber gar nichts und die andere Behörde" Stämpfe viel Blut gefoftet. In Trier   find Belgien   geschlossen mit der Begründung, daß sich werbslosigkeit und der Lebensmittelnot für das be­bas ist die Nebenregierung, die im Einverständ die Separatisten zu neuen Angriffen übergegan- die Studenten an den Unruhen beteiligten. Die fette Gebiet verbundenen Gefahren hingewiesen. s mit dem Grafen Bethlen die eigentliche Re- gen und haben zwei deutsche Zeitungsbrudereien Separatisten, die gestern das Rathaus in Duis- Die Schaffung eines wertbeständigen Zahlungs gierungsgewalt ausübt, nahm sich nicht einmal die zerstört. Es gab einen Toten und Verwun- burg besetzt und die rheinische Republik   profla- mittels für das beseste Gebiet wurde als beson Mühe, dieser Behauptung des Polizeichefs entge- dete. Franzöftiche Patrouillen durchziehen die miert hatten, wurden heute von der Volksmenge ders dringlich bezeichnet. Es wurde. mitgeteilt, genzutreten und Graf Bethlen sab sich nicht ein Stadt. In Düren   zerstörten die Separatisten aus dem Rathaus hinausgeworfen und verprü daß die Parteien des befepten Gebietes zur Siche mal bemügigt, zu erklären, daß außer der gejen das Haus des Bürgermeisters und verhafteten ihn. gelt. Die belgischen Truppen griffen dann ein rung einer ständigen engen Fühlungnahme unter mäßigen Regierung feine andere Behörde" gibt. In München Gladbach fam es zu Ramp- und drängten die Voltsmaffen vom Rathausplatz einander und mit der Reichsregierung einen Aus­die über Gerichte, Verwaltung und die bewaffnete fen, bei denen der Führer der Separatisten ge- ab, worauf sich die Separatisten zurüdzogen. schuß von 15 Personen eingeſent hätten. Macht verfüge! Es wurde durch den ausländi tötet wurde. Eine von den Arbeitern gebildete j Seute nachmittag sind unter dem Schuße der Bel­schen Horthynachrichtendienst verbreitet, daß die Sicherheitswehr wurde von den Belgiern ennvaffe gier die Separatisten wieder in das Nathaus ein- Deutschlands   neue Note an die Regierung alle Beamten angewiesen hat, aus den net und nach Aachen   transportiert. In Bonn   gedrungen. Réparations'ommillion. geheimen Vereinen auszutreten, deren Mitglieber halten die Sonderbündler, die von den Franzosen: Brüssel  , 25. Ottober.( Havas.) Aus A: chen einen Eid abgelegt haben, daß fie die Befehle des die ihnen gestern abgenommenen Waffen wieber wird gemeldet, daß die Schuppolizei einen Angriff Vereines sogar über die Befehle der Staatsmacht erhalten hatten, das Rathaus bejezt. Bom mitt auf das Regierungsgebäude unternommen hat, ſtellen und vor allem zu erfüllen haben. Nach drei leren Rhein   werden separatistische Mißerfolge ge- der aber mit großen Berlusten zurüdgeschlagen Wochen, nachdem dieje angebliche Verordnung meldet. In Main  ; wurden die Separatisten wurde. Fünf Polizisten und zwei Separa­herausgegeben wurde, teilte der legitimistische Abhinausgedrängt. Bei den Kämpfen gab es hier isten wurden getötet, viele vervundet. Die geordnete Ludwig Szilagyi mit, daß er im Beſize fünf Tote. In Wiesbaden   sind die An- Schuppolizei wandie sich zur belgischen Wache, einwandfreien Materials ist, das beweist, daß diese gestellten der Gaswerte und der Straßenbahn in wo sie entwaffnet wurde. Verordnung an die Provinzbehörden nicht zuge­stellt wurde und daß die Beamten, auch die Nich ter, noch Mitglieder dieser über den Staat stehen­

gewerbe.

den Organisation find. Daß an dem Numerus Generalftreitbeschluß im Buchdruder clausus, an dem schändlichen Internierungssystem nichts geändert tourde, daß die Detachements auch weiter staatliche Unterstützungen beziehen, braucht nicht besonders gefagt zu werden.

Eine finnlose Aftion der Kommunisten.

Unfreundliche Aufnahme in Frankreich  .

Paris  , 24. Oftober.( Havas.) Die der Re­parationsfommission gesandte deutsche   Note ent hält keinen positiven Vorschlag ur Regelung der Reparations- Zahlungen und Liefe­rungen. Das Deutsche Reich anerkennt zwar seine Berpflichtung, die Reparationen durchzuführen, versichert aber, finanziell nicht fähig zu sein, die Berbindlichkeiten zu erfüllen. Infolge dessen sei es bem Reich nicht möglich, in den Natural, gegriffen wurden. Mit einer geringen Mehrheit lieferungen an die Auslandsofkupations­wurde schließlich der Streitbeschluß gefaßt; es steht mächte fortzufahren, noch auch seinen An­aber schon jest fest, daß er zusammenbrechen gehörigen den Wert der Lieferungen zu ersehen. wird, denn die Gewerkschaften werden ihn nicht Das Reich bemüht sich, den Nachweis zu erbrin finanzieren, und auch die sozialdemokratischen Ar­

wurde. Allein

Wie es unter folchen Umständen auch außer dem Zusammenbrechen des Stommunistenputsches bilden, werden sich diesem Streifbeschluffe nicht sie mit dem paffiven Widerstande verbundenen Berlin  , 25. Oftober.( Eigenbericht.) Nach beiter des Buchdrudergewerbes, die die Mehrheit gen, daß diese Situation durch die Besetzung halb Ungarns   möglich ist, der Welt vorzuschwin in Hamburg   bemühen sich die Kommunisten, nun fügen. deln, daß heute in Ungarn   ein anderer politischer auch in Berlin   eine ähnliche Aftion in Gang zu Auslagen haben den Gesamtbetrag der Reparatio Surs herrscht oder auch nur, daß der Uebergang bringen. Vor einigen Tagen wurde auf Anord­nen, welche Deutschland   zahlen sollte. beträchtlich zu einem folchen vorbereitet wird, bleibt ein nung des Reichswehrkommandanten die Druderei Die Militärbittatur in Sachsen  . überschritten. Rätsel, dessen Erflärung nicht in Ungarn   ge- der Roten Fahne" geschlossen; die Gewerkschaf­Die Note ersucht die Reparationsfomni.jon, sucht werden kann. Statt daß Herr Benesch die ten verlangten, daß diese Schließung rüdgängig Dresden  , 25. Oftober. In der heutigen Land- den deutschen   Delegierten über die Zah ihm untertane Presse anweist, diesen Schivindel gemacht werde, weil durch sie etwa 200 Arbeiter tagssigung teilte Ministerpräsident Dr. Zeig- lungsfähigkeit, die Sanierung der Finanzen und mitzumachen und dadurch das Ansehen des Gal- broilos geworden sind. Es ist anzunehmen, daß nex mit, daß auf Anordnung der Reichswehr   die Durchführung der Reparationszahlungen an genturses stärtt, wäre es vielleicht viel richtiger, die bereit in dieser Richtung eingeleiteten Schritte eine große Anzahl Beamter der Stellung ent- zuhören, und tritt für ein technisches Studium der wenn wenigstens Herr Venesch der Deffentlichteit zu einem Erfolge fuhren werden; die Kommuni belgischen Vorschläge ein. Diese enthal reinen Wein einschenlen würde. Um ihm dies zu sten wollen aber durch einen Generalstreit hoben worden sei. Eine Reihe von Regierungs- ten aber feine praktische Anregung und erleichtern, möchten wir an ihn einige gan; flare im Buchdrudergewerbe, bor allem in den fommiffären fei verhaftet worden, obwohl sie äußern sich auch gar nicht über ein Moratorium Fragen stellen: Notendruder eien, das Wiedererscheinen nur den Weifungen ihrer Vorgefesten gehorcht als einziges Mittel. Die Reparationskommiſſion Jit es richtig, daß anläßlich seines früheren der Roten Fahne" erzwingen. Die Gewerf- hätten. Dr. Zeigner erklärte die Amisenthebungen wird binnen kurzem über dieses Ansuchen Deutschlands   Beratungen pflegen. Frankreich  Besuches in London   Lord Curzon   ihm erklärt fchaften find gegen den Generalstreit, weil dabur für gänzlich unstatthaft und ließ burchtönnte aber überhaupt nicht an die Eventualität die gesamte Arbeiterschaft ungeheuer geschädigt habe, daß es die englische   Regierung als einen wurde. In den Notenbrudereien wird gerade blicken, daß auch noch Abgeordnete verhaftet wer- denken, blicken, daß auch noch Abgeordnete verhaftet werdenken, selbst den deutschen   Industriellen den unfreundlichen Att betrachten würde, wenn sich jetzt das neue wertbeständige Geld hergestellt, das den würden. Der fommunistische Abgeordnete Wert der Naturallieferungen zu ersehen, da es die kleine Entenie der Aufhebung der General­die kleine Entente der Aufhebung der General auch bei der Entlohnung der Arbeiterschaft ver- Schneller ist seines Lehrerpostens in Anna- dem Reiche zukommt, ſelbſt direkt mit seinen pfandrechte auf ungarisches Staatseigentum wi­

derſeyen und so die ungarische Anleihe verhindern wendet werden soll. Gestern hatten die Funk- berg auf Anordnung der Reichswehr   enthoben Staatsangehörigen zu verhandeln. tionäre der graphischen Arbeiter bereits den Gene­

würde?

Ist es richtig, daß des weiteren Lord Curzon Herrn Benesch erklärt habe, daß die englische   Re­gierung solonge feine tschechische Anleihe auf dem britischen Geldmarkte zulassen werde, bis die un­garische Anleihefrage nicht bereinigt wird? Ist es richtig, daß die französische   Regierung

Die Welt im Bilde.

Bon Felix Stöffinger Berlin  ,

erst noch eine Stommission in das Reichswehr­rahtreifbeschluß gefaßt. Sie entsandten aber vor- worden. Das Polizeipräsidium ist heute von ministerium, die dort verhandelte und heute in der Reichswehr   beset worden, die Maschinen­einer neuen Versammlung Bericht erstatten sollte. In dieser Versammlung wandten sich die Ver- Gewehre aufgestellt hatte. Wie verlautet, iſt der treter der Gewerkschaften gegen den Generalstreit, Kriminalfommiffär Regierungsrat Haufe, in wobei sie von den Kommunisten wiederholt an- Schußhaft genommen worden.

gen.

3ur Kenntnis genommen... Brüssel  , 25. Oftober.( Havas.) Minister des Aeußern Jaspar sette im Miniſterrate die Lage Deutschlands   auseinander. Die Minister beschränk ten sich darauf, die Ereignisse sowie auch die Nieu­tralität der Alliierten zur Kenntnis zu nehmen.

nur die Kunst, sondern auch der einzelne Künstler| Recht hat, und nur durch die Art des Hängens ten und zu richten. Aus der Kunst der letzten von Mode zu Mode geworfen wird. Daß er nicht eine Atlassifizierung statthaft ist. 20 Jahre wird sein Werk bleiben. Klein und spie­Stunft gestaltet, sondern von der Zeit gestaltet i Die Ausstellung unter Liebermann   ist zwar lerisch, auch nicht entfernt ein Doré an Phantasie wird. Und daß der ungeheuer schnelle Ablauf der nicht jurylos, aber richtungslos. Sie ist eine und Können ist daneben der Illustrator Sle­Empfindungen zahlloje Moden und Richtungen, juryfreie Ausstellung, aber ohne den Mut, es zu vogt, von all den kleinen impressionistischen Mo­So wie in allen Stünsten zeigt sich auch in der Existenzen, Stile und Kunstformen nebeneinander sein. Sie unterscheidet sich von der juryfreien betalenten zu schweigen. Gehen wir in der Zeit bildenden Stunst, daß die rasende Entwicklung un- vegetieren läßt, die, man möchte beinahe fagen, nur dadurch, daß gewisse große Namen nur bei einen Schritt vorwärts, so bleiben als starke Ein­serer gesellschaftlichen Verhältnisse von einem einem ganzen Jahrhundert angehören. An einer ihr vertreten sind, während der große Troß der drücke Kokoschka   und Käthe Kollwitz   haften. So­ebenso schnellen Ablauf von Sunstrichtungen und Stadt, ja selbst unter einem Glasbach leben Stünst Stünstler aus allen Heerlagern die Gelegenheit tosch ta hat zwar lange nicht gehalten, was seine Stunstmethoden begleitet wird. Die Mujit, die ler, die ihrem Schaffen nach einem frühfapitalisti- der Doppelausstellung mit gutem Recht wahrge- geniale und hinreißende Jugend versprochen hat. Verse, die Bilder, die Wohnungseinrichtungen, schen Steinbürgertum und einer Zeit hochtapita nommen hat. Aber noch ein anderer Unterschied Auch ihn scheint die Zeit und ihre Striege verstört die gestern noch so modern schienen, daß der Bür- listischen Größemvahns angehören ,, die bäuerliche ist bezeichnend. Die Akademie endigt bei dem zu haben. Aber man spürt in ihm eine große und ger an ihnen mit einer höhnischen Grimasse vor Einfalt und städtisches Raffinement, naive Ge- Expreffionismus von gestern. Die Juryfreie ent- respektable Dämonie, es haucht uns etwas in fei­überging, werden heute anerkannt und bewundert, nußsucht und fultische Singabe, morphinistische faltet sich erst zu voller Bedeutung in der abstrak- nen großen lithographischen Porträts an, was wie morgen zur Ausschmüdung von Dielen, Bars, Etstasen und architektonische Festigkeit auszudrütten Stunst und dem Konstruktionismus von mor- lein melancholischer Nachhall seiner früheren ver­Filmstück und Litfasfäulen benutzt und gehören feu bemüht find. züdten und zudenden Jugendwerke foriflingt. übermorgen der Vergangenheit an. Grillparzer Einen Künstler, der die ganze Zeit ausdrücken Wenn man einige tausend Bilder und gra- Käthe Kollwis füllt ein eigenes Zim­beklagte sich schon vor 100 Jahren, daß die deut- lann oder in repräsentativer Form auch nur eine phische Werfe in den beiden Ausstellungen über- mer. Und es ist schön, sich abgeschlossen mit ihr sche Literatur alle 10 Jahre in eine neue Periode einzige dieser Richtunger, haben wir heute nicht. flogen hat, hat man wohl ein Bild der Zeit, aber beschäftigen zu können, denn in ihr ist das Weh der trete. Heute ist das mit der europäischen   Kunst und doch gibt es anläffe, der Beit in ihr ganzes noch mehr ein Echo ihrer Ohnmacht angenommen. Beit lebendig. Sie ist die Zeichnerin der prole­alle zehn Monate der Fall Man kann in dieser Gesicht zu sehen. die Ohnmacht ihrer Züge zu be- Ja, es wird furchtbar viel gemalt und geschaffen, tarischen Wutter, des siechen Kindes, des getöte Erscheinung nur ein Symptom der Ratlosigkeit laufchen: wenn man die beiden großen Ausstel- aber wie auf allen Gebieten ist auch hier die Bahl ten und vor Leid zu einer wehen Einheit erstarr­und des Verfalles erbliden. Es gibt aber feine stellung ohne Jury, in der jedec Richtung gleiches der Persönlichkeiten, die etwas fagen tönnen, un- ten Schicksals der namenlosen Vorstadtmasse. Thre einzige fünstlerische Laune, die nicht ihren ernsten schen sind. Es sind dies die Ausstellung der endlich gering. Der Wettstreit zwischen Lieber- Darstellung ist nicht groß, aber ihr Gefühl ist Urgrund hätte, denn icbe fommt aus einer neuen Preußischen Akademie unter Max ic- mann und Corinth, der einige Jahre Diskussions- groß. Ihre Form ist nicht ganz, ihre Stunft ist Art des Weltgefühls hervor, wie jebe unferer bermann und die Furyfreie Ausstel stoff der Ateliers war, ist wohl endgültig zugun- nicht mannigfaltig, aber sie hat etwas Erhabenes Empfindungen aus dem Mutterleib der gesell lung in den Glashallen ant Lehrterbahnhof. ften von Biebermann entschieden. Seine in ihrer Einseitigkeit, und sie erwedt Ehrfurcht schaftlichen Verhältnisse. Eine neue Art des Se- Die richtige Form der Ausstellung tristalli Sunst hat eine Mannigfaltigkeit und zarte Be- mit ihrer Monotonie Es ist schade, daß so viel hens und Fühlens entspricht einer neuen Bil- fiert sich aus der Beit heraus. Die Ausstellungen feeltheit, neben der Corinth wie ein verantwor- Selbstbewußtsein der eigenen Leidempfindung dung unseres Lebens. Und dieses selbst ruht nicht von Gruppen und Vereinen sind überholt. Sie tungsloser Farbenwüstling wirkt. Eine Reihe von neben der wirklichen Leidempfindung zum Aus­und rastet nicht, und findet nicht die ruhige und find an ihrer eigenen Langweile gestorben. Die Aquarellen Liebermanns bleibt lange wie ein drud kommt. gefättigte Tauer  , ohne die niemals fulturelles Ausstellungen, die eine große Sicht des zeitgenös- Gruß aus einer duftigen und anmutigen Welt in Am furchtbarsten wird die Zeit allerdings fifchen Schaffens darstellen, kommen dagegen zur unferem Auge liegen. Alle Impressionisten um von Otto Dix   erfaßt. Dir kommt aus der Die nervöse Unruh der Zeit hat leinen inne- Geltung, und ihre raditalste Form ist die Aus- ihn und nach ihm find erstorben. Wieder ist es Richtung von George Großz her, und nach Dir ren Ausdruck von Tauer  . So kommt es, daß nicht stellung ohne Jury, in dee jede Richtung gleiches möglich, cine Periode als abgefchloffen zu betrachtreten schon andere Zeichner auf, denen

Schaffen möglich ist.