27. November 1928.

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Die Kronzeugin der Tat meldet sich.

Belte B

Die Verhandlung wurde um halb 9 Uhr abends auf morgen früh vertagt.

Bollswirtschaft und Sozialpolitit.

Wieder einer! In Kapfenberg  ( Steier- 1 wir gemeldet haben, einem Studenten ein Anges wurde damals der 35jährige Bäusler Franz 3ibet zu verantworten. Im Laufe des Prozesses werden mark) ist der 38jährige Kaplan Josef Pregart ausgestochen wurde. aus Střimelig verhaftet, der einen Tag vor 50 Zeugen einvernommen werden. Mittwoch wird ner, der vor nicht langer Zeit wegen nicht ganz Weil er das Beamtenelend schilderte. Aus dem Morde er befand sich damals auf furzem sich das Schwurgericht mit den Verteidigern auf einwandfreier Lebensführung von Weiz   nach Budapest   wird gemeldet: Der Romanschrift Urlaub in der Nähe des Tatortes gesehen wurde. den Tatort begeben, um einen genauen Lolalaugen, Kapfenberg   versetzt wurde und dort als Ob- steller Defider Szabo wurde wegen eines Zei Eine bei Zidek vorgenommene Hausdurchsuchung schein vorzunehmen. mann der Frohen Kindheit" wirkte, we- tungsartikels über das Beamtene batte das Ergebnis, daß man in der Ofenasche ge- Die Angeklagten bestreiten beim Ver. gen Schändung und Notzucht eines 13jä helend, in dem das Gericht eine Aufreizung und hacktes Blei fand. Sidef war im Prager   Garni böre jede Schuld. Der Hauptangeklagte Zidek rigen Mädchens verhaftet worden. Pregart- eine Schmähung der ungarischen Nation erblidte, jonsspital verhaftet worden, wo er sich eine Ver- erklärt, daß er den ermordeten Seger nicht ge. ner wurde, obzwar ihm der schlechteste Ruf vor zu zwei Jahren Gefängnis und 100.000 legung, hie von einer Schrotladung herrührte, be- tannt habe. Auch seine Mitangeklagten anging, zum Obmann der Frohen Kindheit" Stronen Geldstrafe verureilt. handeln ließ. Obzwar nun festgestellt wurde, daß habe er früher nie getannt. Die übrigen An­des christlichsozialen Konkurrenzunternehmens ge- Frost und Schneefälle. Seit Samstag herrscht das bei der Hausdurchsuchung gefundene Blei amit geklagten sagen in ähnlichem Sinne aus: Sie wol gen die Kinderfreunde" gewählt, so daß ihm in Paris   und in Nordfrankreich eine it ren ge den in her Leiche des ermordeten Segers gefunde. len von dem Morde erst nach der Auffindung des die jungen Mädchen, die diesem Verein angehör- Sälte. Es sind bisher in Paris   fünf nien Bleiförnern identisch war, wurde Zidek dennoch Hogers erfahren haben. ten, ausgeliefert waren. Er hatte als Obmann die Todesfälle durch Erfrieren gemeldet. In wegen Mangels an Beweisen vom Divisions­Verwaltung der Vereinsbibliothek für die Kinder den höheren Lagen sind starke Schneefälle zu ver- gerichtshof freigesprochen. unter sich. Die Kinder mußten ihn, wenn sie sich zeichnen. Aus Graz wird gemeldet: Seit ein Buch ausborgen wollten, im Pfarrhause be- Samstag früh schneit es hier ununterbrochen. fuchen. Als im März dieses Jahres ein 13jähri- Die Berghänge der Umgebung zeigen eine un Am 5. Mai 1923, also fünf Jahre nach dem ges Schulmädchen bei Pregartner im Pfarrhofe gefähr 35 Zentimeter hohe Schneedede. Aus dent Morde, meldete sich eine gewisse Rosa Sust a bei erschien, sperrte dieser, ohne daß es das Mäd- Salzkammergut kommen gleichfalls Meler Cerdarmerie und gab an, daß sie bei dent Die Sorgen der politischen Bezirksverwaltung chen bemerkte, die Zimmertür zu. Als sich das dungen über den rapiden Anbruch des Winters. Worde zugegen gewesen sei. Zider habe den Mädchen ein Buch ausgesucht hatte und weggehen In Baibach ift gleichfalls reicher Schneefall Seger erschossen. Im Laufe des Krieges sei in Mistel. Das Sekretariat des deutschen Bau­wollte, wurde es von dem Kaplan nochmals zum eingetreten. In der Stadt liegen große Schnee- Bidet mit dem Lehrer Heinrich Sniže! aus Tu arbeiterverbandes in Jägerndorf   brachte am 29. Tische zurückgerufen. Bei diefer Gelegenheit riß massen, die Samstag vormittag schon die Höhe von cholin, einem gewissen Josef olub und einer Oftober 1. J. bei einer Reibe Bezirkshauptmann­der Kaplan das Mädchen an sich, betastete es 30 Zentimetern erreicht haben. Rosa Svoboda öfters in den Wald gegangen, schaften das Ansuchen an das Ministerium für in unverschämt roher Weise, wobei er Eine untergegangere Waffenfendung Gin um Holz zu stehlen. In Begleitung des Zidek babe soziale Fürsorge um Auszahlung der staatlichen bemerkte, daß seine hand geweibt und so englischer Dampfer fcheiterte an der Ich we fich immer ein Russe befunden, der gleich Zidek Arbeitslosenunterſtüßung ein, darunter auch ein dann vergewaltigte er das Kind, wobei er für die Hitlerleute beſtimmte Ladung Kriegsmaterial einen Revolver bei sich getragen. Am 5. Mai 1915 fehen, wie sich diese Behörden um sie kümmert, etwas mit ihm teine Sünde sei. So- bischen Rifte. Er foll eine für die Gowjet ober einen falschen Bart und eine Maske trug. Die solches an die politische Bezirksverwaltung in Golabiebe bätten immer Gewehre, Frau Svoboda Mister. Damit nun die hungernden Bauarbeiter ihm den Mund zuhtelt. Als er dann das Mäd an Bord geführt haben. chen hinausließ, besprengte er es mit Ein glüdlicher Fund. Bei Parma   hat ein sei die Susta swischen 4 und 5 Uhr früh mit dem wurde dem Sekretariat die Eingabe mit der Be­Weihwasser und rief ihr einen zynischen Bauer beim Umfehen eines Baumes eine eiferne, Seger in den Wald gegangen. Der Seger erzählte gründung zurückgesandt, daß in Mister Eingaben Gruß zu. Als das Mädchen dann im Septem- mit Rettent umwundene, etwa ein Meter lange Rifte ihr, daß er sich auf der Spur der Holzdiebe befinde. nur angenommen werden, wenn sie in tschechoslo ber zu Verwandten nach Wien   kam, beklagte es gefunden. In der Meinung, daß fie Exploftoftoffe In der Nähe des Tatortes Tam den beiden Zide! wakischer Sprache abgefaßt sind. Höher geht es sich über Leibschmerzen. Der Arzt stellte fest, enthalte, rief er Carabinieri herbei, die feststellten, mals aus Furcht in ein Didicht veritedt die tschechoslowakische Sprache. Vor ihr muß mit seiner Bande entgegen. Die Suita habe sich da nicht mehr! Die größte Sorge dieser Behörde ist daß es— obwohl es damals gerade das vierzehnte daß die Rifte mit Goldmünzen im Werte von und fei daher von den Holzdieben nicht gefeben Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Sunger und tie­Lebensjahr überschritten hatte, bereits des öfteren früher geschlechtlich mißbraucht worden war. Der schäzungsweise drei Millionen Lire gefüllt worden. Der Heger habe die Bande mit den Rufe. fes Elend der Arbeiterschaft zurücktreten. Arbeit untersuchende Arzt erstattete sofort die Anzeige, Balt, was macht Ihr da, wo ist mein Bolz?" an- oder Arbeitslosenunterstüßung für die hungernden die an den Gendarmerieposten in Kapfenberg wei­Raubüberfall auf ein ukrainisches Kloster. gehalten. Bauarbeiter ist dieser Behörde Nebensache, die tergeleitet wurde. Das Mädchen wurde nochmals In Kiew   drang eine Räuberbande In diesem Augenblicke gab der Russe einen Sauptsache ist aber die tschechoslowakische Sprache. im Krankenhause in Graz untersucht, wobei der Betschorstaja Lawra- lofter, beraubte Schuß auf den Heger ab, der sofort das Feuer er. So sieht die soziale Fürsorge aus. Die staatliche felbe Befund festgestellt wurde. Trotzdem nun die Zelle des Archimendriten Nikolaj Drobjan widerte. Sibel schoß im Verlaufe des Feuerge-| Arbeitslosenunterstüßung für die Bauarbeiter gegen Pregartner die Anzeige erstattet war, blieb fi und ermordete diesen, als er den Räu fechtes viermal auf den Seger, der auch wird mit allen erdenklichen Mittelchen zu hinter­dieser solange auf seinem Posten, bis der Orts- bern entgegenzutreten suchte. getroffen zufammenbrach. Der Heger treiben versucht, und dann wundern sich derartige raffte fich dann noch einmal auf und troch auf Behörden, wenn die Arbeiterschaft zu ihnen kein allen Bieren weiter. Da hörte die Sufta den Ziber Vertrauen hat. Im Ausland prablt man mit der fagen: Erfchlagts ihn, damit er einmal großartigen sozialen Fürsorge in der Tschechoslo genug hat". Daraufhin hätten die Genossen wafei und zu Bause erhalten die Arbeitslosen ein Bidets auf den Heger, der um sein Leben bat, rü d. Dutzend Sprachenparagraphen statt Unterstüßung sichtslos eingeschlagen. Auch die Svo verabfolgt. Dafür wird hoffentlich der Herr Amts boda soll gerufen haben: Bringt ihn um". Ale leiter der politischen Bezirksverwaltung in Mistek dann der Lehrer Znižet jagte:„ Es ist niemand bald befördert werden. Hat er doch wieder einmal hier, es hat uns auch niemand gese die Republik   gerettet und gezeigt, mit welch ein­hen," sei bie Sufta weggelaufen. fachen Mitteln Ansuchen um Arbeitslosenunter: stügung erledigt" werden können.

war.

schulrat, um eine Störung des Unterrichtes durch Menbenmgen im Personenverkehre vom 1. De­die empörten Eltern hintanzuhalten, die Schullei- zember 1923. Die Staatsbahndirektion in Rö­tung beauftragte, dem Schweinepriester das Be- niggrät teilt mit: Vom 1. Dezember geht der treten des Schulhauses zu verbieten. Der Ro­heitsakt dieses pfäffischen Obmannes eines fatho­lischen Kindervereines hat natürlich in Kapfen­ berg   und seiner Umgebung eine ungeheuere Er­regung ausgelöst.

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Bug 2148 von Nachod   schon um 19 Uhr( um 15 Wi­nuten früher) ab, ab Wenzelsberg 19 1hr 20 Wt. nuten an Starfotsch 19 Uhr 27 Minuten. Rug 724 geht von Königgräs um 20 Minuten früher ( 1 Uhr 21 Min.) ab und kommt in Pardubis um 1 Uhr 50 Min. an. Zug 3548 geht von Tann var. Schumburg um vier Minuten früber( 16 uh: 45 Min.) ab und kommt in Elsenbrod un? 17 Ubr 30 Min. an. Auf der Strede Reichenberg- Alt- Pata wird der an Samstagen im Verkehr gestandene

Wie reimt fich das? In der„ Bohemia" vom Samstag ist in der Gerichtssaalrubrif eine Notiz enthalten, in der in beweglichen Worten das Lic­besleben eines unglücklichen Taubstummen, der noch dazu lungenkrank iſt, geschildert wird. Der 3ug 718b. Abfahrt Reichenberg 13 Uhr, Anfunft Aermite hat einen pathologischen Hang zum Steh Alt- Pola 15 Uhr 14 Min. uigeraffen. len und wurde da Wiederholungsfall vorlag, -zu sechs Monaten schweren Sterfers verurteilt. Wetterübersicht. Wahrscheinliches Nun schließt die Bohemia" diese Geschichte von Wetter bon heute: Andauer der bisherigen Not, Verkommenheit und Krankheit mit folgen: Witterung. dem Say: Mit Dantesworten schloß der Vorsitzende die erhebende Feier"(!).

Gerichtssaal.

Mord an einem Heger. Eine nach fünf Jahren festgenommene Mörderbande.

Der verbrecherische Studentenduellunfug. Wie unser Grazer Bruderblatt meldet, wurden Samstag nachts ins Grazer Landeskrankenhaus zwei schwerverlegte Studenten eingelie­fert. Der eine von ihnen hat bei einem schweren Prag  , 26. November. Vor den Prager   Geschwo­Säbelduell, das zwischen den beiden stattfand, eine renen begann heute ein für fünf Tage anberaum. schwere flaffende Kopfwunde bis auf das ter Mordprozeß, dessen Tatbestand fünf Jahre zu­Gehirn erlitten und dürfte seiner Verlegung rüdliegt. Nach der Anklageschrift fand am 5. We ai erliegen. Er hat mehrere Stunden nach der Ein- 1918 die Bäuerin Martha Nepřes in einem bringung Blut erbrochen, so daß sein Zustand als Walde bei Schwarzkosteley die Leiche des hoffnungslos bezeichnet werden muß. Dem an- Hegers Franz Honzvička. Wie die Unter. deren Studenten wurde bei der Rettung seiner fuchung ergab, wurde der Heger durch eine Schrot Ehre" die Nase abgehauen. Dieser Vorfall ladung ins Fenz getötet. Alle Umstände wissen reiht sich würdig an das Duell, das vor furzer barauf hin, daß es sich nur um einen Mord an Zeit in omotau stattfand und bei dem, wie dein könne. Als der Tat dringend verdächtig

Vater Goriot.

Von Honoré de Balzac  .

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„ Ich schwöre Ihnen, daß ich nur eine Frau auf der Welt liebe," sagte der Student.„ Wie sehr, das weiß ich erst seit wenigen Augen­

blicken."

Welches Glüd!" rief Vater Goriot. Aber," fuhr der Student fort, Taillefers Sohn steht vor einem Dnell, und ich habe gehört, daß er getötet werden wird."

,, Was fümmert das Sie?" fragte Goriot  . Man muß ihn warnen, damit er seinen Sohn verhindere..." rief Eugen.

"

In diesem Augenblid wurde er von Vau­ trin   unterbrochen, der singend auf der Schwelle erschien:

"

„ O Richard, o mein König!

Die ganze Welt verläßt dich... Brum! brum! brum! brum! brum! Lange bin ich durch die Welt geeilt, Rennen tut mich jedermann... Tra la la la la..."

Meine Herren," rief Christoph, die Suppe ist aufgetragen, und alle Welt ist bei Tisch." Salt," rief Vautrin  ,„ hol cine Flasche von meinem Bordeaux  ."

"

Etwa 14 Tage nach der Tat erschien die Svo. beda bei der Susta und warnte sie, etwas zu ver

raten. Die Evobeda hatte jedenfalls eine Ahnung davon, daß die Susta mit dem Heger in den Was gegangen sei. Ich würde Euch erwürgen und Euer aus anzünden" droite die Evo. boda noch beim Weggehen.

Betriebsräte. Eine wichtige Erhebung über die Entwicklung der Betriebsräte wurde in den letzten zwei Jahren von der internationalen Ver. einigung für gefeßlichen Arbeiterschuß ausgeführt. Die Generalversammlung der Vereinigung, die am 12. und 13. Oftober d. J. tagte, faßte in der An­Die Susta gibt nun an, daß fic alles erzählt gelegenheit die folgende Entschließung: 1. Die hätte, wenn der die Untersuchung führende Wach: Betriebsräte und andere Formen der Vertretung meister nicht so nachlässig vorgegangen und sie der in industriellen Betrieben beschäftigten Arbei­abgewiesen hätte. Der Wachtmeister habe auch ter werden von den Arbeiterklassen insoweit un­andere Zeugen, die Zidek als Mörder bezeichneten, terstützt, als sie so geartet sind, daß sie die abgaviesen. Die Auflageschrift stellt dann noch fest. Entwidlung der gewerkschaftlichen daß ein herbeigeholter Polizeihund eine Spur Organisation nicht hindern und daß aufnahm und einmal zur Behausung des Russen, sie sich nicht mit allgemeinen Fragen befassen, die das anderemal zur Behausung des Zidek die in den Bereich der Gewerkschaften oder der po­Spur verfolgte. litischen Parteien fallen. 2. In jenen Ländern,

Die Staatsanwaltschaft hat auf diese Aussage wo Betriebsräte durch die Gesetzgebung errichtet der Susa hin die Untersuchung nochmals einleiten wurden, wird ihr Nußen allgemein anerkannt, lassen und gegen Zidek die Anklage wegen Verhaben sie in zunehmendem Maße die Billigung brechens des Meuchelmordes erhoben. der Unternehmer gefunden und werden sie als Die übrigen, Rosa Svoboda, Heinrich 3nizer eines der geeignetsten Mittel zur Ausgleichung rud Josef Holub, der Schlosser in Radwaniy ist, der Beziehungen zwischen Unternehmern und Be find wegen des Verbrechens der Mitschuld schäftigten, sowie zur Förderung der ständigen angeflagt. Die Svoboda hat sich außerdem wegen Befferung dieser Beziehungen betrachtet. 3. Ge­des Verbrechens des Diebstahls und der Erpressung mäß ihren Grundsäßen und ihrer Tätigkeit er­

Was ist Ihnen denn passiert?" fragte der sich nicht vom Fleck rührte. Sierher, Chri-| übermütiger, die Stimmung erreichte ihren Hö­Frau Vauquer. Sie sind lustig wie ein Fisch." stoph! Wie, du hörst auf deinen Namen nicht? hepunkt. Unter wldem Gelächter erflangen Tier­" Ich bin immer Instig, wenn ich gute Ge- Chinese, hol nur die Flüssigkeit herbei." schäfte gemacht habe."

Geschäfte?" sagte Engen  . „ Natürlich. Ich habe einen Posten Ware

Hier, Herr Vautrin," sagte Christoph, ihm die Flasche reichend.

voll, dann schenkte er sich selbst einige Tropfen Vautrin   schenkte Eugens und Goriots Glas ein, die er festete, während seine Nachbarn tranken. Blöglich schnitt er eine Grimasse.

abgeliefert, der mir eine dice Kommiſſion ein tragen wird. Fräulein Michonneau," sagte er, da ihm der prüfende Blick der alten Jungfer nicht entging, was mißfällt Ihnen denn an mir, daß Sie mich so scharf anschen? Sagen Sie Zum Teufel! er schmeckt nach dem Pfropfen. es nur, ich will mich ändern, um Ihnen gefa uns was anderes. Rechts, du weißt Bescheid. getaung- Nimm den Rest für dich, Christoph, und bring zu sein. Poiret, deshalb wollen wir uns doch nicht erzürnen, wie?" Er blinzelte dem alten Wir sind sechszehn, hol acht Flaschen!" Beamten zu.

Zum Donnerivetter, Sie wären ein glan sendes Modell für einen possenreißenden Her­fules," sagte der junge Maler zu Vautrin  .

Meiner Treu, einverstanden, wenn Fräu lein Michonneau als Modell für eine Venus vom Père- Lachaise   dienen will," antwortete Vautrin  . Und Poiret?" fragte Bianchon.

"

" Oh. Poiret soll Poiret bleiben. Er wird der Gott des Gartens werden!" rief Vautrin  . ,, Er stammt von Birnen( poire) ab..."

" Faul!" sagte Bianchon. Sie wären also zwischen Birnen und Käse."

"

,, Da Sie sich ruinieren, stifte ich hundert Kastanien," rief der Maler.

„ Oh! Oh!" " Bunuh!" " Prrr!" Erstaunte Ausrufe lösten einander ab wie aufsteigende Raketen.

Nun, Mama Vauquer, stiften Sie zwei Flaschen Champagner," rief Vautrin  .

" Das wäre noch besser! Warum verlangen Sie nicht gleich das ganze Haus. Zwei Flaschen Champagner! Das sind zwölf Franken! Die kom­men nicht von selbst! Aber wenn Herr Eugen sie bezahlen will, so stifte ich Liqueur."

Ihr Liqueur ist das reinste Abführmittel, wie Mama," sagte der Mediziner leise.

Rastignac, ich kann nichts von Mama hören, ohne baß mein Herz... Einverstanden, ich zahle den Champagner."

" Das sind alles Dummheiten," sagte Frau Vauquer, Sie täten besser, uns von Ihrem Bordeaux anzubieten, die Flasche stedt ihren Wie gefällt Ihnen die Uhr," fragte Vater Hals vorwißig heraus. Das wird unsere Freude Willst du wohl schweigen, Bianchon!" rief Goriot. Die Kleine hat Geschmad, wie?" erhöhen, außerdem tut diese Stärkung dem Ma­Vautrin, Vater Goriot   und Rantiqnee gin- gen gut." gen zusammen die Treppe hinunter und saßen Meine Herren," sagte Vautrin  , dem Ord­infolge ihrer Verspätung nebeneinander. Eugen núngsruf der Präsidentin muß man sich fügen. war bei Tisch von nicht zu übersehender Stalte Frau Couture und Fräulein Victorine werden gegen Vautrin  , trotzdem dieser Mann, der Frau Ihre törichten Reden nicht weiter übelnehmen, Vauquer so liebenswürdig erschien, niemals so- aber respektieren Sie die Unschuld von Vater viel Wit entfaltet hatte. Er sprühte vor Geist Goriot  . Ich schlage Ihnen eine fleine Flasche und wirkte bei allen Tischgenoffen zündend. Bordeaux   vor, die der Name Laffitte doppelt be­Seine Sicherheit und Kaltblütigkeit entfepten rühmt mecht, dies ohne jegliche politische Engen. spielung. Nun, Chinese!" rief er Christoph zu,

Bistuits und feine Kuchen." " Sylvia," rief Frau Vauquer ,, Iringen Sie

Ihre kleinen Kuchen sind zu groß," sagte Vautrin  , fie haben einen Bart. Aber ran mit den Biskuits."

Im nächsten Augenblick wurde der Wein eingeschentt, die Tischgenossen wurden immer

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stimmen. Der Museumsbeamte fam" auf Sen Einfall, einen Pariser   Ausruf nachzuahmen, der dem Miauen einer verliebten Katze glich, im in ins Vergnügen, meine Damen, rin ins selben Augenblick brüllten acht Stimmen: Messerwechsel! Futter für die Vögelchen! in ins Vergnügen, meine Damen, rin ins Vergnügen! Hier werden Teller gelittet! Ins Schiff, ins Schiff! Klopft eure Frauen und eure Kleider! Wer kauft alte Kleider, Aber den Vogel schoßz Bianchon ab, der mit nä­Süte und Tressen! Zur süßen Kirsche!" selnder Stimme rief: Regenschirme, fauft Re genschirme!" Der Lärm spottete jeder Beschrei­bung, albernes Geschwätz machte sich breit, Vau trin leitete den ganzen Hexensabbat wie ein Ka­pellmeister, während er ein Auge auf Eugen und Vater Goriot   hatte, die betrunken schienen. Sie faßen steif auf ihrem Stuhl, sahen dem unge­wohnten Toben ernst zu und tranfen nur wenig; beide dachten an das, was sie heute abend u tun hatten, und fühlten sich doch nicht imstande, auf­zustehen. Vautrin   der sie von der Seite beobach tete, nahm den Augenblid wahr, wo ihre Augen­lider immer schwerer wurden, und flüsterte Ra­stignac ins Ohr: Mein lieber Junge, dem Stampf mit Bava Vautrin sind wir noch lange nicht gewachsen. Er liebt Sie zu sehr, um Ihre Dummheiten nicht zu vereiteln. Wenn ich etwas beschlossen habe, so kann sich mir höchstens der liebe Gott in den Weg stellen! Nicht wahr, wir wollten Bater Taillefer benachrichtigen und rich­tige Schülerefeleien machen! Der Ofen ist warm, der Teig geknetet, das Brot auf der Schaufel, morgen wollen wir hineinbeißen, daß es kracht, und darin sollten wir gestört werden?... Nein, nein, der Fall ist reif, alles geht seinen Gang! Wenn wir ein paar fleine Gewissensbisse haben, sie vergehen so schnell wie Verdauungsstörungen. ( Fortsetzung folgt.)